DE4325873A1 - Stranggepreßte Fassadenplatte - Google Patents
Stranggepreßte FassadenplatteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine stranggepreßte, vorzugsweise keramische,
Fassadenplatte nach dem Anspruch 1 für die vorgehängte, hinterlüftete Montage
auf einer Unterkonstruktion oder für die Verklebung oder Vermörtelung an
einer Wand.
Durch die A-PS 3 44 963 und die A-PS 3 50 237 sind stranggepreßte keramische
Fassadenplatten im Hochformat mit vertikalen, rechteckigen abgerundeten
Löchern bekannt, welche an den seitlichen Randflächen U-förmige Ausnehmungen
aufweisen, die vorne und hinten durch den vorderen und hinteren
überstehenden Plattenteil und mittig durch einen diese beiden Teile verbindenden
Steg begrenzt sind. Die kopf- und fußseitigen Randflächen, welche durch
die Löcher unterbrochen sind, werden im wesentlichen durch einen einfachen,
zur Plattenoberfläche senkrechten stumpfen Schnitt gebildet.
Die Nachteile dieser Fassadenplatten liegen insbesondere darin, daß die bei
der Montage oft erforderliche seitliche Maßanpassung technisch und ästhetisch
nur unbefriedigend möglich ist. Wird nämlich die Fassadenplatte seitlich,
also parallel zu den Löchern, zugeschnitten, so verläuft der Schnitt in der
Regel nicht durch einen der wenigen schmalen Stege, sondern durch eines
der Löcher. Häufig steht dabei der verbleibende vordere und hintere Plattenteil
weit auskragend über den beide Teile verbindenden Steg hinaus, so daß
die Bruchsicherheit der Fassadenplatte stark herabgesetzt ist. Werden diese
Fassadenplatten dann mit vertikalen Abstandsfugen montiert, so wird die
geringe Materialstärke auch deutlich sichtbar, was aber aus architektonischen
Gründen unerwünscht ist. Dies ist auch dann der Fall, wenn - wie bei der
nicht zugeschnittenen Platte - der vordere und hintere Plattenteil seitlich
nur geringfügig auskragt und die Bruchsicherheit für diese Teile noch ausreichend
hoch ist. Weitere Nachteile dieser Fassadenplatten bestehen darin, daß
die seitlich überstehenden Plattenteile und die seitlichen Verbindungsstege
bei der Herstellung eine starke randseitige Abbremsung des plastischen keramischen
Stranges und dadurch eine mangelhafte Materialverdichtung bewirken.
Daraus resultiert eine erhöhte Trockenrißempfindlichkeit, eine erhöhte Trockenbruchquote
und auch eine verminderte Bruchsicherheit der gebrannten
Fassadenplatten. Diese Nachteile werden auch dadurch noch gesteigert, daß
die randseitige Trockengeschwindigkeit der Platten durch die an diesen Stellen
vergrößerte Oberfläche noch weiter erhöht wird und dadurch der Trockengeschwindigkeit
des Plattenkörpers noch stärker voreilt als im Normalfall.
Ein weiterer Nachteil dieser stranggepreßten Fassadenplatten besteht darin,
daß durch ihren stumpfen kopf- und fußseitigen Schnitt keine gute Wasserführung
gewährleistet ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Fassadenplatten
mit horizontalen Abstandsfugen montiert werden, durch welche das
Fassadenwasser und der Schlagregen eindringen können und welche auch den
ungehinderten Durchblick bis zur Unterkonstruktion gewähren.
Durch die Dt. PS 31 10 606 sind stranggepreßte Fassadenplatten mit runden
oder ovalen Löchern sowie einfachen oder hinterschnittenen Nuten bekannt,
welche jeweils in der Strangpreßrichtung angeordnet sind. Die Fassadenplatten
sind, sofern sie im Querformat montiert werden, mit einem stranggepreßten
Kopf- bzw. Fußfalz versehen, welche sich zum Zweck der Wasserführung
und des optischen Fugenabschlusses gegenseitig hintergreifen.
Die Querformatplatten sind seitlich - also quer zur Lochung - stumpf abgeschnitten,
so daß hier eine stufenlose horizontale Maßanpassung durch Abschneiden
der Fassadenplatten leicht möglich ist. Falls die Fassadenplatten
im Hochformat montiert werden, sind sie oben und unten stumpf abgeschnitten,
so daß eine schlechte Wasserführung und eine optisch offene Fuge nachteilig
in Kauf genommen werden muß. Dagegen ist aber die vertikale Maßanpassung
durch stumpfes Abschneiden der Platten sehr einfach möglich. Die
wesentlichen Nachteile dieser Fassadenplatten liegen darin, daß ihre in der
Praxis sehr häufig erforderliche stufenlose Maßanpassung quer zur Strangpreßrichtung
nicht möglich ist, da die Schnitte dann in der Regel entweder
parallel durch die Löcher oder parallel durch Nuten verlaufen, wodurch die
Bruchfestigkeit der Platten stark herabgesetzt wird. Die an den Schnittstellen
durch die Löcher oder Nuten stark verringerte Wandstärke wird dann
auch durch offene Abstandsfugen optisch deutlich sichtbar. Ein weiterer Nachteil
dieser Fassadenplatte liegt darin, daß ihr Loch- und Nutenteil sehr
gering und damit ihr Gewicht relativ hoch ist. Das hat zur Folge, daß diese
Platten bei der Herstellung nur sehr langsam getrocknet werden können,
leicht krumm werden und mit einer hohen Trocken- und Brennbruchquote
belastet sind. Außerdem ist die zur Montage erforderliche Unterkonstruktion
durch das erhöhte Gewicht höher belastet.
Weitere stranggepreßte Fassadenplatten sind durch die Dt-PS 34 01 271 bekannt.
Diese sind im Querformat angeordnet und mit quadratischen Löchern
versehen. Der vordere und hintere Plattenteil ist durch schmale, zwischen
den Löchern und am Plattenrand angeordnete Stege verbunden. Diese Fassadenplatten
könnten auch im Hochformat montiert werden mit dem Nachteil, daß
durch den stumpfen Schnitt quer zu den Löchern eine schlechte Wasserführung
und eine optische offene Abstandsfuge in Kauf genommen werden müßte.
Ein besonderer Nachteil ist aber auch hier die fehlende stufenlose Maßanpassung
quer zu den Löchern, da die parallel zu den Löchern erforderlichen
Schnitte in der Regel durch die Löcher verlaufen. Auch bei Querformat-Montage
ist die erhöhte Bruchgefahr des nach unten überstehenden vorderen
Plattenteiles gegeben. Der in der Abstandsfuge sichtbar werdende dünnere
Plattenteil wird bei Querformat-Montage optisch als Tropffalz akzeptiert,
nicht jedoch bei Hochformat-Montage.
Ein weiterer Nachteil dieser Fassadenplatten besteht in der starken Profilierung
des oberen und unteren Randes durch Kopf- und Fußfalz, die wie oben
beschrieben, wegen vergrößerter Oberflächen und geringer Wandstärken zu
einem schlechten Lauf des plastischen keramischen Stranges und zu einer zu
schnellen Antrocknung im Randbereich und damit zu einer erhöhten Bruchquote
und zu einer geringeren Bruchsicherheit führen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine stranggepreßte, insbesondere
keramische Fassadenplatte zu beschreiben, welche relativ geringes Gewicht
hat, eine einwandfreie stufenlose Maßanpassung quer zur Lochrichtung ermöglicht,
ohne daß auch nur ein einziger Anschnitt eines der Löcher oder einer
der Nuten erfolgen müßte, welche außerdem eine gute Wasserführung sicherstellt
und einfach und wirtschaftlich herstellbar ist.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Kennzeichen
des Anspruchs 1 und nach Fig. 1. Der Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin begründet, daß durch die schmalen Mittelstege ein hoher Lochanteil
und dadurch geringes Gewicht erzielt wird, daß aber gleichzeitig durch
die mindestens doppelte Stärke der Randstege der Vortrieb des plastischen
keramischen Stranges aus dem Preßmundstück in beiden Randbereichen verbessert
wird. Dadurch ergibt sich nicht nur ein erhöhter Preßdruck und eine
erhöhte Materialdichte, sondern auch erhöhte Biegezugfestigkeit im Randbereich.
Durch die Materialansammlung ergibt sich auch eine erwünschte Verzögerung
der Trockengeschwindigkeit im Randbereich mit der Folge einer verminderten
Trocken- und Brennbruchquote und einer erhöhten Bruchsicherheit
der Fassadenplatten. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausführungsform
ist eine absolut symmetrische Form des Querschnittes möglich, dessen
Vorteil auch darin liegt, daß der plastische keramische Strang schon von sich
aus praktisch gerade aus dem Mundstück gepreßt wird und nicht erst durch
künstliche Abbremsung zum geraden Lauf gezwungen werden muß. Dadurch
kann auch bei der Trocknung eine seitliche Verkrümmung der Fassadenplatten
in der Plattenebene weitgehend vermieden werden. Die erfindungsgemäßen
Fassadenplatten können sowohl im Hochformat als auch im Querformat montiert
werden.
In einer verbesserten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatten
nach Fig. 2a und Anspruch 2 sind die Löcher wesentlich breiter und die
Breite der Randstege beträgt mindestens die halbe Lochbreite. Der Vorteil
dieser Ausführungsform liegt darin, daß der Lochanteil der Fassadenplatten
höher liegt und diese dadurch leichter sind. Dabei wird jedoch durch die
Definition, daß die Breite des Randsteges mindestens die halbe Lochbreite
beträgt, dafür gesorgt, daß mit einem bis maximal vier Schnitten stufenlos
jede beliebige Maßanpassung ohne Anschnitt der Löcher möglich ist. Der besondere
Vorteil liegt darin, daß es sich jeweils um einen einfachen stumpfen
Schnitt durch die ganze Plattenstärke, also um einen Schnitt ohne jede Abstufung
handelt. In der Praxis muß bei einem Schnitt neben dem Loch noch eine
restliche Materialstärke von ca. 2 mm stehen bleiben, damit die erfindungsgemäße
Aufgabe einer einwandfreien stufenlosen Maßanpassung ohne Anschnitt
von Löchern oder Nuten voll erfüllt ist. Deshalb müssen sich die einzelnen
theoretisch nutzbaren Maßbereiche etwas überschneiden.
In Fig. 2a sind die einzelnen theoretisch nutzbaren Maßbereiche beispielhaft
im Maßstab 1 : 1 wie folgt dargestellt:
a₁=a₂=a₃=a₄ | |
= 0 bis 10 mm | |
b₁ min. bis b₁ max. | =30 bis 35 mm |
b₁=b₂=b₃=b₄ | =30 bis 35 mm |
C₁ min. bis c₁ max. | =55 bis 60 mm |
In Fig. 2b und 2c ist dargestellt, wie sich sämtliche Maßanpassungen stufenlos
und ohne Anschnitt von Löchern dadurch ausführen lassen, daß ein bis
vier Schnitte an ein bis zwei Platten vorgenommen werden. Dabei gehören die
beiden mittleren Plattenabschnitte mit den Maß-Indices 1 und 2 zu ein und
derselben Platte und die beiden äußeren Plattenabschnitte mit den Indices 3
und 4 zu einer zweiten Platte.
Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß sich lt. Spalte 3 der
obigen Tabelle die theoretisch nutzbaren Bereiche in der Regel um 10 bis 20
mm mindestens aber um 5 mm überschneiden, so daß für jede Maßanpassung
eine Schnittkombination möglich ist, bei welcher kein einziger Anschnitt der
Löcher erforderlich ist.
Bei einer weiteren verbesserten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Fassadenplatte nach Fig. 3 und Anspruch 3 sind die randseitigen Löcher
gleich oder schmäler als die halbe Breite der daneben angeordneten Löcher
und gleich oder schmäler als die Breite des Randsteges. In Fig. 3 sind die
einzelnen zur Maßanpassung theoretisch nutzbaren Bereiche beispielhaft im
Maßstab 1:1 wie folgt dargestellt:
Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß durch die Anordnung
der schmalen Löcher im Randbereich die durchschnittliche Anzahl der erforderlichen
Schnitte bzw. Platten um ca. 15 bis 25% vermindert werden kann. Da
die Anpaßarbeiten in aller Regel erst während der Montage erfolgen und die
Schnitte mit Diamantsägen einzeln in Handarbeit ausgeführt werden, bedeutet
die Verminderung der durchschnittlich erforderlichen Anzahl von Schnitten
bzw. Platten einen wesentlichen Faktor bei der Einsparung von Montagekosten.
Wie aus der Spalte 4 der letzten Tabelle hervorgeht sind bei Maßanpassungen
von 0 bis 33 mm bzw. 0 bis 70 mm durchschnittlich nur 1,5 bzw. 1,9
Schnitte erforderlich, während bei der vorher beschriebenen Ausführungsform
mit ganzen Löchern im Randbereich durchschnittlich 2,0 bzw. 2,4 Schnitte
erforderlich sind (Spalte 4 der vorletzten Tabelle). Auch die durchschnittliche
Anzahl der erforderlichen Platten ist bei der verbesserten Ausführungsform
mit 1,0 bzw. 1,2 Platten (Spalte 5 der letzten Tabelle) wesentlich geringer
als bei der vorher beschriebenen Ausführungsform mit 1,25 bzw. 1,4
Platten (Spalte 5 der vorletzten Tabelle).
Bei einer anderen Ausführungsform nach Fig. 4 und Anspruch 4 nimmt die
Breite der Löcher vom Plattenrand zur Plattenmitte hin derart zu, daß die
Breite des jeweiligen Loches kleiner ist, als das Gesamtmaß von der Plattenrandfläche
bis zu dem jeweiligen Loch. Theoretisch gilt hier die Bedingung:
Lochbreite ⇐ Gesamtmaß von diesem Loch bis zum Plattenrand; für die Praxis
gilt jedoch, damit beim Schnitt Material in ausreichender Stärke stehen
bleibt, die Bedingung: Lochbreite <Gesamtmaß. Der Vorteil dieser Variante
liegt insbesondere in dem geringen Gewicht, das durch den hohen Lochanteil
bedingt ist, ohne daß die Vorteile der vorangehend beschriebenen Ausführungsform,
die geringe durchschnittlich erforderliche Schnitt- bzw. Plattenzahl,
dadurch aufgegeben würde (dazu die Spalten 4 und 5 der unten stehenden
Tabelle).
In Fig. 4 sind die einzelnen zur Maßanpassung nutzbaren Bereiche beispielhaft
im Maßstab 1:1 wie folgt dargestellt.
Bei einer anderen besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Fassadenplatte nach Fig. 5 und Anspruch 5 ist die Breite aller Löcher
kleiner als die Breite der beiden Randstege. Die Vorteile liegen, wie aus der
nachfolgenden Tabelle hervorgeht, darin, daß die durchschnittliche Zahl der
erforderlichen Schnitte auch bei großen Maßanpassungen in keinem Fall über
1,5 hinausgeht, also noch deutlich geringer ist als bei allen vorangegangenen
Ausführungsformen. Darüber hinaus können sämtliche Maßanpassungen an ein
und derselben Platte erfolgen, ohne daß auch nur in Einzelfällen eine zweite
Fassadenplatte dazu erforderlich wäre. Außerdem ist die Systematik der Kombination
von einzelnen Schnitten für den Handwerker auf der Baustelle viel
einfacher zu verstehen, da nur maximal zwei Schnitte zu kombinieren sind
statt bis zu vier Schnitte bei den vorher beschriebenen Ausführungsformen.
Bei zwei Schnitten dient i. A. der eine Schnitt durch den Mittelsteg im wesentlichen
zur groben Maßanpassung und der durch den breiten Randsteg zur
feinen Maßanpassung. Die Vorteile der beschriebenen Ausführungsform treten
auch dann auf, wenn sich die oben beschriebenen breiten Randstege an beiden
Plattenrändern befinden, die darauf abgestimmten, etwas schmäleren Löcher,
jedoch nur auf eine Plattenseite angeordnet sind. Falls nämlich zwei
Schnitte zur Maßanpassung erforderlich sind, werden diese immer an gegenüberliegenden
Rändern der Platte vorgenommen.
In Fig. 5 ist die beschriebene Ausführungsform beispielhaft im Maßstab 1:1
wie folgt dargestellt:
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß eine viel geringere Anzahl von
Schnittkombinationen erforderlich ist, um in einem bestimmten Maßbereich eine
lückenlose und stufenlose Maßanpassung ohne Einschnitte in die Löcher zu
ermöglichen. So sind, wie aus der letzten Tabelle zu entnehmen ist, für den
Bereich von 0 bis 70 mm nur 5 Schnitte oder Schnittkombinationen erforderlich,
während bei den oben beschriebenen Ausführungsformen nach den zugehörigen
Tabellen 8 bis 10 Schnitte oder Schnittkombinationen erforderlich
sind. Sehr nützlich für Planung und Verarbeitung ist auch die Tatsache, daß
sich gleich große Löcher sehr einfach in eine übergeordnete Rasterung einordnen
lassen. Bei der in Fig. 5 dargestellten Lochung mit einer Lochbreite von
20 mm und einer Mittelstegbreite von 5 mm ergibt sich ein Raster von 25 mm.
Bei einer Fugenbreite von 10 mm ergibt sich eine Randstegbreite von 22,5
mm, die größer ist als die Lochbreite von 20 mm. Um bei der Maßanpassung
auch im ungünstigsten Fall noch eine etwas größere verbleibende Stegstärke
zu gewährleisten, kann z. B. bei 25 mm Raster eine Mittelstegstärke von 7 mm
und eine Lochbreite von 18 mm gewählt werden.
Besonders vorteilhaft wirken sich die breiten Randstege auf die Herstellung
und die Qualität der keramischen Fassadenplatten aus. Durch die Anordnung
der breiten Randstege ist die Bremswirkung des Strangpreßmundstücks in
den Randbereichen gegenüber den Mittelbereichen vermindert, so daß die
Randbereiche des plastischen keramischen Stranges einen höheren Preßdruck
erfahren, der eine höhere Biegezugfestigkeit des Materials bewirkt. Üblicherweise
sind beim Strangpressen von plattenförmigen Körpern die Randbereiche
benachteiligt, da durch die zusätzliche Randfläche eine zusätzliche Bremswirkung
eintritt. Da die Randbereiche wegen der zusätzlichen Randfläche sowieso
schneller antrocknen und damit früher schwinden als die Mittelbereiche,
besteht üblicherweise die Gefahr der Trockenrisse in den Randbereichen, da
der plattenförmige Körper durch den verminderten Preßdruck gerade in den
Randbereichen eine verminderte Biegezugfestigkeit besitzt, in welchen er
zusätzlichen Schwindspannungen durch zu schnelle Antrocknung ausgesetzt
wird. Bei dem erfindungsgemäßen Plattenquerschnitt wird aber auch durch
die Materialansammlung in den Randbereichen die Trockengeschwindigkeit
herabgesetzt und der in den Mittelbereichen angeglichen, so daß dadurch
auch die Schwindspannung und die Trockenrißgefahr erheblich vermindert
wird.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatte
nach Fig. 6 und Anspruch 6 ist an ihrer oberen und/oder unteren
quer zu den stranggepreßten Löchern verlaufenden Randfläche mit einem
vorderseitigen und/oder rückseitigen Falz zur Wasserführung versehen. Der
besondere Vorteil ist darin zu sehen, daß das Fassadenwasser, welches an
das Fassadenvorderseite oder in den Löchern der Fassadenplatten abläuft
nicht oder nur in geringem Maße zur Rückseite derselben gelangen kann.
Durch die immer zur Vorderseite der Fassade ausgerichtete Wasserführung
ergibt sich, daß auf der Rückseite nur noch relativ geringe Wassermengen
abgleitet werden müssen, z. B. vom Wind hochgetriebenes Wasser oder Kondensat,
so daß die Unterkonstruktion und die Wärmedämmung vor Durchfeuchtung
geschützt werden.
Da die Falze nach Fig. 6 relativ bruchgefährdet sind, ist es zweckmäßig
diese nach Fig. 7 und Anspruch 7 dadurch zu verstärken, daß die zwischen
dem vorderen und rückseitigen Plattenteil angeordneten Stege in voller oder
teilweiser Höhe erhalten sind und durch ihre Verbindung mit den Falzen deren
Bruchsicherheit erhöhen. Zweckmäßigerweise ist die Summe der Höhen der
am vorderseitigen bzw. rückseitigen Falz befindlichen Stege kleiner als die
ursprüngliche Gesamthöhe der Stege, damit sich diese im montierten Zustand
nicht berühren oder gegenseitig stören. Ein weiterer Vorteil des kleinen
Abstandes der Stege von einem der besteht in ihrer kapillaren Trennung,
durch welche das teilweise durch die Löcher ablaufende Fassadenwasser zur
vorderen Tropfkante abgeleitet wird.
In einer noch vorteilhafteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fassadenplatte
nach Fig. 8 und Anspruch 8 verlaufen die Stege an den Falzen von
hinten oben schräg nach vorne unten. Die Vorteile bestehen in einer weiteren
erhöhten Falzbruchfestigkeit, da die Höhe der Rippen am jeweiligen Falzfuß
mehr als doppelt so groß ist wie bei der Ausführungsform nach Fig. 7. Außerdem
wird dann das in den Löchern und sogar das an der Rückseite der Fassadenplatten
ablaufende Fassadenwasser durch Adhäsion zur Fassadenvorderseite
abgeleitet.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen
in verschiedenen Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäße Fassadenplatte,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch mehrere erfindungsgemäße Fassadenplatten
mit der Angabe der Maße möglicher Zuschnitte,
Fig. 2b einen Horizontalschnitt mit Zuschnittbeispielen von 0 bis 40 mm,
Fig. 2c einen Horizontalschnitt mit Zuschnittbeispielen von 30 bis
65 mm,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch mehrere Fassadenplatten mit
schmäleren randseitigen Löchern,
Fig. 4 den Horizontalschnitt durch eine Fassadenplatte mit zunehmender
Lochbreite,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch eine Fassadenplatte mit einem besonders
breiten Randsteg,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit Falzen
ohne Stege,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit restlichen
Teilen der Stege,
Fig. 8 einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit schrägen
Stegteilen.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der vordere Plattenteil 1 und der hintere
Plattenteil 2 der Fassadenplatte 3 durch schmale Mittelstege 4 und mindestens
doppelt so breite Randstege 5 verbunden sind und daß zwischen den Stegen
4, 5 rechteckige abgerundete Löcher angeordnet sind. Dabei sind die zwischen
den Randflächen 7 und den randseitigen Löchern 8 angeordneten Randstege
5 mindestens doppelt so breit wie die übrigen Mittelstege 4.
Aus Fig. 2a ist eine Fassadenplatte 9 mit rechteckigen abgerundeten Löchern
10 gleicher Größe ersichtlich, bei welcher die Randstege 11 mindestens doppelt
so breit sind wie die Mittelstege 12. Wie in Fig. 1 ist auch hier die
Breite a₁, a₂, a₃, a₄ der Randstege mindestens so groß wie die halbe
Breite der Löcher 10. Durch die Maße a₁, a₂, b₁ min., b₁ max., c₁ min.,
c₁ max. usw. ist dargestellt, in welchen Bereichen die Fassadenplatten stufenlos
und ohne Einschnitt in die Löcher beschnitten werden können. Durch die
Maße a₃, a₄, b₃, b₄ usw. ist dargestellt, in welchen Bereichen bei anderen
Platten 13, 14 zusätzlich geschnitten werden kann oder muß, um ohne
Anschnitt der Löcher alle beliebigen Maßanpassungen zu ermöglichen.
In Fig. 2b sind die drei ersten Varianten der Maßanpassung durch ein bis
vier Schnitte 15, 16, 17, 18 an ein bis zwei Fassadenplatten 19, 20 dargestellt
und zwar in einem stufenlosen Bereich von 0 bis 40 mm.
Fig. 2c sind die vier anschließenden Varianten der Maßanpassung durch
ein bis vier Schnitte 21, 22, 23, 24 an ein bis zwei Fassadenplatten 25, 26
dargestellt und zwar in dem stufenlosen Bereich von 30 bis 65 mm.
In Fig. 3 sind Fassadenplatten 26 abgebildet, deren randseitige Löcher 27
schmäler sind als die sonstigen Löcher 28 und der Randsteg 29. Durch die
angegebenen Maße a₁, b₁ min., b₁ max. usw. ist wie auch in Fig. 2a dargestellt,
in welchen Bereichen die Fassadenplatten stufenlos und ohne Anschnitt
der Löcher beschnitten werden können.
In Fig. 4 ist eine Fassadenplatte abgebildet bei welcher die Breite der Löcher
vom Plattenrand 30 zur Plattenmitte 31 hin derart zunimmt, daß die jeweilige
Lochbreite z. B. l₂ kleiner ist als das Gesamtmaß b₁ max. von der
Plattenrandfläche bis zu dem jeweiligen Loch.
In Fig. 5 ist eine Fassadenplatte 32 gezeigt, bei welcher alle Löcher 33
gleich groß sind und die Breite der Randstege 34 größer ist als die Breite
der Löcher 33. Außerdem ist ein der Planung und Ausführung dienliches
Rastermaß von z. B. 25 mm eingezeichnet.
In Fig. 6 sind die Fassadenplatten 35, 36 an ihrer oberen Randfläche 37 mit
einem rückseitigen Falz 38 und an ihrer unteren Randfläche 39 mit einem
vorderseitigen Falz 40 versehen, welche sich im Bereich der horizontalen
Plattenfuge 41 gegenseitig so hintergreifen, daß das auf der Vorderseite 42
der Fassadenplatte 35 ablaufende Fassadenwasser nicht zur Rückseite 43 der
Fassadenplatte 36 abfließen kann; vielmehr wird es auf der Vorderseite 44
oder durch die Löcher 45 der Fassadenplatte 36 abgeleitet.
In Fig. 7 sind Fassadenplatten 46 und 47 dargestellt, deren zwischen dem
vorderen Plattenteil 48 und dem hinteren Plattenteil 49 angeordneten Stege 50
an dem vorderseitigen Falz 51 und dem rückseitigen Falz 52 in teilweiser Höhe
53, 54 erhalten sind. Die Summe der Höhen 53 und 54 ist kleiner als die ursprüngliche
Höhe 55 der Stege 50.
In Fig. 8 sind Fassadenplatten 56, 57 dargestellt, bei welchen sowohl die
Stege 58 im Bereich des vorderseitigen Falzes 59 als auch die Stege 60 im
Bereich des rückseitigen Falzes 61 von hinten oben schräg nach vorne unten
verlaufen. Dadurch wird von Wind eingetriebenes Fassadenwasser, welches an
der Rückseite 62 der Fassadenplatten oder in deren Löchern 63 abläuft, nach
vorne zu der Tropfkante 64 und damit zur Vorderseite 65 der Fassadenplatten
geführt.
Claims (9)
1. Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatten
mit in Strangrichtung verlaufenden Löchern dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den zu den Löchern (6, 8, 10, 27, 28, 33)
parallel verlaufenden Randflächen (7) und den randseitigen Löchern (8,
27) angeordneten Randstege (5, 11, 29, 34) mindestens die doppelte Breite
der Mittelstege (4, 12) aufweisen.
2. Fassadenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstege
(5, 11, 29, 34) mindestens die halbe Breite der Löcher (6, 8, 10,
28) aufweisen.
3. Fassadenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite eines oder beider randseitigen Löcher (27) kleiner oder gleich der
halben Breite der daneben angeordneten Löcher (28) und kleiner oder
gleich der Breite des Randsteges (29) ist.
4. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Löcher vom Plattenrand (30) zur Plattenmitte (31) hin
zunimmt und die Breite jedes Loches jeweils kleiner oder gleich ist dem
Gesamtmaß von der Randfläche der Platte bis zum jeweiligen Loch.
5. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite aller oder fast aller Löcher (33) kleiner oder gleich
ist der Breite eines oder beider Randstege (34).
6. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere und/oder untere quer zu den Löchern (45) verlaufenden
Randflächen (37, 39) mit einem rückseitigen und/oder vorderseitigen Falz
(38, 40) versehen sind.
7. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen dem vorderen und hinteren Plattenteil (48, 49) angeordneten
Stege (50) an dem vorderseitigen und/oder rückseitigen Falz (51, 52)
in voller oder teilweiser Höhe erhalten sind.
8. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe der Höhen (53, 54) der an den vorderseitigen und/oder
rückseitigen Falzen (51, 52) erhaltenen restlichen Stege etwas kleiner ist
als die ursprüngliche Gesamthöhe (55) der Stege (50).
9. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den vorderseitigen und/oder rückseitigen Falzen (59, 61) erhaltenen
Stege (58, 60) schräg ausgebildet sind.
Priority Applications (7)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4325873A DE4325873C2 (de) | 1993-08-02 | 1993-08-02 | Stranggepreßte Fassadenplatte |
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Publication Number | Publication Date |
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