DE4317613A1 - Beutel mit einer Versteifung an einer Ausgießöffnung - Google Patents
Beutel mit einer Versteifung an einer AusgießöffnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Beutel aus Kunststoffolie, und davon
insbesondere solche, die als Nachfüllpackungen eingesetzt
werden.
Aus der EP-OS 0 389 257 ist ein Beutel bekannt, der im Bereich
einer konturierten oberen Beutelecke eine Materialverstärkung
aufweist. Durch Abtrennen eines Teils der konturierten Ecke
wird die durch die Kontur gebildete Ausgießtülle geöffnet. Die
Materialverstärkung dient da zu, ein Umknicken des
Ausgießbereichs, z. B. während das Ausgießens des
Beutelinhalts in eine Vorratsflasche, zu verhindern.
Den Ausgießbereich durch eine Verstärkung zu stabilisieren hat
zum einen den Nachteil, daß ein erhöhter Materialbedarf für
eine Verstärkung der Kunststoffschicht des Beutelmaterials
besteht. Zum anderen ist die Bereitstellung, Zuführung und
Aufbringung des Verstärkungsmaterials für die
Beutelherstellung relativ aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Ausgießverhalten
eines Beutels zu verbessern. Diese Verbesserung soll ohne
zusätzlichen Materialaufwand erreicht werden, d. h. außer dem
üblichen Bedarf an Kunststoffolie für die Beutelflächen sollen
keine weiteren Kunststoffteile verwendet werden.
Gelöst ist die Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1. Danach ist im Bereich einer Ausgießöffnung eines
Beutels mindestens eine Versteifung vorgesehen. Diese ist eine
im wesentlichen einfache oder mehrfache linienförmige
Umformung der Folie des Beutels.
Der erfindungsgemäße Beutel hat den Vorteil, daß das
Ausgießverhalten des Beutels ohne zusätzlichen Materialaufwand
an Kunststoff für den Beutel verbessert ist. Die Versteifung
ist allein durch eine formstabile Umformung des
Beutelmaterials gegeben. Sie kann entweder in eine Folienbahn
taktweise eingebracht werden, aus der anschließend die Beutel
geformt werden. Oder ein Beutel wird zuerst geformt, dann mit
der Versteifung versehen und schließlich befüllt und
verschlossen. Auch ist es möglich, das Einbringen der
Versteifung und das Verschließen des Beutels in einem Takt
vorzunehmen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Beutels sind in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben.
Ist in einer Ecke des Beutels eine konturierte Ausgießöffnung
vorgesehen (Anspruch 2), so ist damit ein verbessertes
Ausgießverhalten des Beutels erreicht. Verläuft die
Versteifung zwischen den Konturen der Ausgießöffnung (Anspruch 3),
dann wird in vorteilhafter Weise der durch die Kontur
beschriebene Ausgießkanal versteift. Gerade dieser führt ohne
ein stabilisierendes Hilfsmittel, wie die erfindungsgemäße
Versteifung, durch Umknicken zu einem unkontrollierten
Ausgießverhalten, insbesondere beim Umfüllen von Produkt aus
dem Beutel in eine relativ kleine Öffnung eines Halses einer
mehrmals zu verwendenden Vorratsflasche.
Fertigungstechnisch ist die Erzeugung der erfindungsgemäßen
Versteifung relativ einfach, wenn gemäß Anspruch 4 oder
Anspruch 5 die Versteifung eine heißverformte oder
kaltverformte Rinne ist. Eine heißverformte Rinne kann z. B.
mittels eines heißen Prägewerkzeuges, welches die Folie in
eine Nut eines Ambosses preßt, hergestellt werden. Eine
heißverformte Rinne kann aber auch mittels Ultraschall
schweißverfahren erzeugt werden. Entsprechend dem verwendeten
Folienmaterial kann auch eine kalte Folienumformung bei hohem
Druck erfolgen.
Liegen zwei Versteifungen deckungsgleich auf zwei
Folienbereichen des Beutels (Anspruch 6), so wird die
versteifende Wirkung erhöht. Verfahrenstechnisch gibt es z. B.
folgende Möglichkeiten, diese deckungsgleichen Versteifungen
zu erzeugen. In einen weitgehend fertigen, noch offenen
Siegelrandbeutel wird eine Form eingebracht, gegen die
beidseitig von außen gesiegelt wird. Form und Siegelwerkzeuge
sind paßgenau. Sind auf den äußeren Oberflächen der Form
Auswölbungen vorgesehen, so werden dadurch in den beiden
entsprechenden Folienbereichen jeweils Ausbuchtungen erzeugt.
Sind auf den äußeren Oberflächen der Form Nuten vorhanden, so
werden in den Folienbereichen zum Beutelinneren gerichtete
linienförmige Einwölbungen erzeugt. Ist an der Form sowohl
eine Einbuchtung auf der einen Seite, als auch eine
Ausbuchtung auf der anderen Seite vorgesehen, so entstehen in
der Beutelfolie sowohl eine zum Beutelinneren als auch eine
zum Umgebungsbereich des Beutels gerichtete Nut.
Deckungsgleiche Versteifungen auf zwei Folienbereichen des
Beutels können in einfacher Weise auch dadurch erzeugt werden,
daß auf der einen Seite des Beutels ein erwärmtes Werkzeug
angeordnet ist und auf der gegenüberliegenden Seite des
Beutels die Form. Dann werden durch den Druck des warmen
Werkzeuges (Temperatur ist geringer als die Siegeltemperatur)
gegen die Form zwei gleich ausgerichtete Umformungen erzeugt.
Statt der Form kann auch ein weiteres warmes Werkzeug
verwendet werden, das ein Negativ zum anderen Werkzeug
darstellt.
Die beiden Versteifungsbereiche können auch bereits in die
zulaufende Folie für eine Verpackungsmaschine eingeformt
werden, so daß erst nach erfolgter Folienumformung direkt der
stabilisierte Beutel geformt wird.
Die Ausgießöffnung eines Beutels kann noch mehr stabilisiert
werden, wenn in einer Beutelfläche zwei in spitzem Winkel
aufeinander zulaufende Versteifungen vorgesehen sind (Anspruch 7).
Darüber hinaus wird noch eine weitere Verbesserung dadurch
erzielt, daß die Versteifungen an ihren weiter voneinander
entfernten Enden mittels einer Versteifung miteinander
verbunden sind (Anspruch 8).
Das Aufreißen des Beutels an der Ausgießöffnung wird
vereinfacht, wenn gemäß Anspruch 9 an der Ausgießöffnung eine
Aufreißhilfe vorgesehen ist. Die Aufreißhilfe kann als
Einstanzung, deren Eindringtiefe kleiner als die Folienstärke
ist (Anspruch 10), oder als eine entsprechende Einritzung
(Anspruch 11) ausgeführt sein. In beiden Fällen können
herkömmliche Verpackungsfolien eingesetzt werden, in die
während der Folienumformung oder während der
Beutelzuschweißung die Aufreißhilfe vorgesehen wird. Hat die
Aufreißhilfe die Form einer nicht unterbrochenen Vertiefung
(Anspruch 12), so ist die Aufreißkraft minimiert. Ist die
Aufreißhilfe in einem Beutel aus einer zweischichtigen
Verbundfolie vorgesehen (Anspruch 13), so kann die Einstanzung
bzw. die Einritzung nur in der äußeren Folienschicht des
Beutels (Anspruch 14) vorgenommen werden, wenn die
Eindringtiefe der Aufreißhilfe kleiner oder gleich der
Schichtdicke dieser Schicht ist. Dadurch werden
Undichtigkeiten entlang der Aufreißhilfe auch dann vermieden,
wenn die Aufreißhilfe über einer Siegelnaht verläuft. Eine
geeignete Verbundfolie ist hierfür ein Polyester/Polyethylen-
Verbund.
Der erfindungsgemäße Beutel ist standfähig, wenn er gemäß
Anspruch 16 ein Standbodenbeutel ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispiele darstellenden Figuren näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 in einer Seitenansicht einen als Standbodenbeutel
ausgeführten Beutel mit im Bereich der Ausgießöffnung
in spitzem Winkel aufeinander zulaufenden
Versteifungen;
Fig. 2 in deutlich vergrößertem Maßstab einen Schnitt A-A nach
der Fig. 1 durch die zweischichtige Verbundfolie sowie
Fig. 3 in einer Seitenansicht einen aufgeklappten Folien
zuschnitt zur Herstellung eines Beutels analog Fig. 1,
jedoch mit zusätzlich einer Versteifung, welche die
weiter voneinander entfernten Enden der beiden
Versteifungen nach Fig. 1 verbindet.
Ein als Standbodenbeutel 1 ausgebildeter Beutel 2 hat im
Bereich seiner Ausgießöffnung 3 in spitzem Winkel aufeinander
zulaufende Versteifungen 4 (Fig. 1). Eine Versteifung 4 ist
eine zweifach linienförmige Umformung 5, 6 der Folie 7 des
Beutels 2 (Fig. 2). Die Ausgießöffnung 3 ist in einer Ecke des
Beutels 2 vorgesehen und hat eine konturierte Form (Fig. 1).
Die Versteifungen 4 verlaufen zwischen den Konturen 8, 9 der
Ausgießöffnung 3. Jede Versteifung 4 hat die Form einer Rinne
10 (Fig. 2) und wurde heißverformt. Auf den beiden
Folienbereichen 11, 12, welche die Deckflächen des Beutels 2
ausmachen, sind jeweils zwei Versteifungen 4, 13 deckungs
gleich zueinander angeordnet.
An der Ausgießöffnung 3 des Beutels 2 ist eine Aufreißhilfe 14
vorgesehen. Die Aufreißhilfe 14 ist eine Einstanzung 15, deren
Eindringtiefe kleiner als die Folienstärke ist. Die
Aufreißhilfe 14 hat die Form einer nicht unterbrochenen
Vertiefung 16, welche auf den Oberflächen der beiden
Folienbereiche 11, 12 des Beutels 2 verläuft (Fig. 2) . Der
Beutel 2 ist aus einer zweischichtigen Verbundfolie 17
gefertigt. Die Aufreißhilfe 14 verläuft nur in der äußeren
Schicht 18 der Verbundfolie 17. Die Eindringtiefe der
Aufreißhilfe 14 ist gleich der Schichtdicke dieser Schicht 18.
Diese Schicht 18 kann z. B. die Polyesterschicht einer
Polyester/Polyethylen-Verbundfolie sein.
Verfahrenstechnisch können die Versteifungen 4, 13 derart
deckungsgleich angeordnet werden, daß sie an einem
aufgeklappten Beutel 2 bereits eingeformt wurden, bevor der
Beutel durch Umknicken der Folie 7 entlang einer Umknicklinie
19 und Verschweißung seiner Ränder fertiggestellt wird
(Fig. 3). Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beutelzuschnitt 20
sind die Versteifungen 4, 13 an ihren weiter voneinander
entfernten Enden mittels einer weiteren Versteifung 21
miteinander verbunden.
Claims (16)
1. Beutel, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich einer Ausgießöffnung (3) mindestens eine
Versteifung (4, 13, 21) vorgesehen ist, wobei die
Versteifung (4, 13, 21) eine im wesentlichen einfache oder
mehrfache linienförmige Umformung (5, 6) der Folie (7) ist.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einer Ecke des Beutels (2) eine
konturierte Ausgießöffnung (3) vorgesehen ist.
3. Beutel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifung (4) zwischen den
Konturen (8, 9) der Ausgießöffnung (3) verläuft.
4. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifung (4, 13, 21) eine
heißverformte Rinne (10) ist.
5. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifung eine kaltverformte
Rinne ist.
6. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Versteifungen (4, 13)
deckungsgleich auf zwei Folienbereichen (11, 12) des
Beutels (2) liegen.
7. Beutel nach Anspruch 1 oder Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Beutelfläche
zwei in spitzem Winkel aufeinander zulaufende Versteifungen
(4, 13) vorgesehen sind.
8. Beutel nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifungen (4, 13) an ihren
weiter voneinander entfernten Enden mittels einer
Versteifung (21) miteinander verbunden sind.
9. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Ausgießöffnung (3) eine
Aufreißhilfe (14) vorgesehen ist.
10. Beutel nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufreißhilfe (14), eine
Einstanzung (15) ist, deren Eindringtiefe kleiner als die
Folienstärke ist.
11. Beutel nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufreißhilfe eine Einritzung
ist, deren Eindringtiefe kleiner als die Folienstärke ist.
12. Beutel nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufreißhilfe (14)
die Form einer nicht unterbrochenen Vertiefung (16) hat.
13. Beutel nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beutel (2) aus einer
zweischichtigen Verbundfolie (17) gefertigt ist.
14. Beutel nach den Ansprüchen 10 oder 11 und nach Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufreißhilfe (14) nur in einer Schicht (18) der
Verbundfolie (17) vorgesehen und die Eindringtiefe der
Aufreißhilfe (14) kleiner oder gleich der Schichtdicke
dieser Schicht (18) ist.
15. Beutel nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufreißhilfe in der Polyester
schicht einer Polyester/Polyethylen-Verbundfolie liegt.
16. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beutel (2) ein Standbodenbeutel
(1) ist.
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