DE4314670A1 - Kalander - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalander mit über
einander angeordneten Walzen, zugehörigen Tragblöcken,
von denen zumindest die Tragblöcke der unteren Walze
und der mittleren Walzen längs einer Ständerführung
vertikal verschiebbar sind, Hängespindeln, die höhen
verstellbare Stützelemente zum Abstützen der verschieb
baren Tragblöcke bei getrennten Walzen tragen und sich
ihrerseits am oberen Ende über eine motorisch verstell
bare Tragmutter auf einem ständerfesten Anschlag ab
stützen, sowie einer Hubvorrichtung für die untere Wal
ze, mit deren Hilfe die Walzen zusammenfahrbar und die
verschiebbaren Tragblöcke anhebbar sind.
Bei einem bekannten Kalander dieser Art (DE-PS
22 24 875) sind alle Walzen des Stapels in vertikal
verschiebbaren Tragblöcken gelagert. Die obere Walze
ist durch einen Kraftgeber, der zwei auf die Tragblöcke
wirkende Hydrozylinder aufweist, nach unten hin belast
bar. Die untere Walze ist durch eine Hubvorrichtung,
die zwei an den Tragblöcken angreifende Hydrozylinder
aufweist, in eine Betriebsstellung anhebbar und zwecks
Walzentrennung in eine Ruhestellung absenkbar. Die
Trennstellung der Walzen ist durch Stützelemente in der
Form von Muttern auf der Hängespindel definiert. Eine
die Hängespindel haltende Tragmutter ist durch einen
Motor drehbar. Hierdurch werden die gesamte Hängespin
del und die auf ihr befindlichen Stützelemente in der
Höhe verstellt. Sichert man eine der Muttern durch eine
Bremsvorrichtung gegen Drehung, nimmt sie an dieser
Höhenverstellung nicht teil. Durch Kombination dieser
beiden Verstellmöglichkeiten lassen sich auch diejeni
gen Neu-Positionierungen erreichen, die bei einem Wal
zenwechsel erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kalan
der der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei dem
für den Antrieb der Tragmutter ein kleinerer Motor ver
wendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jede Hängespindel oberhalb eines an einem Tragblock
angeordneten Auflagers einen Stützkörper trägt, mit
dessen Hilfe beim Anheben des Tragblocks die Hängespin
del einschließlich der Tragmutter anhebbar ist.
Im angehobenen Zustand der Hängespindel wird deren Ge
wicht einschließlich des Gewichts der Stützelemente
über den Stützkörper und das Auflager des zugehörigen
Tragblocks in den durch die untere Walze abgestützten
Walzenstapel abgeleitet. Die Tragmutter ist daher von
dem Gewicht der Hängespindel, das bis zu 150 kN betra
gen kann, entlastet und läßt sich mit ganz geringen
Kräften drehen. Daher genügt ein vergleichsweise klei
ner Antriebsmotor.
Vorteilhaft ist ein Einsatzkörper zum Einbau zwischen
Auflager und Stützkörper. Ohne Einsatzkörper arbeitet
der Kalander in üblicher Weise. Mit Einsatzkörper wird
die Hängespindel angehoben und deren Tragmutter entla
stet.
Insbesondere kann der Einsatzkörper ein am Tragblock
gelagerter Horizontal-Schieber sein. Dieser kann dann
durch einen Stellmotor, z. B. einen pneumatischen oder
hydraulischen Kolbenantrieb, betätigt werden.
Mit Vorteil ist das Auflager am obersten der verschieb
baren Tragblöcke angeordnet. Je höher der Abstützpunkt
der Hängespindel, umso kürzer ist die obere freie Länge
der Hängespindel und umso geringer die Gefahr einer
seitlichen Ausbiegung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß die obere Walze durch einen Kraftgeber be
lastbar und in einem verschiebbaren Tragblock gelagert
ist und daß das Auflager an diesem Tragblock angeordnet
ist. Auf diese Weise kann der Stützkörper mit ver
gleichsweise geringem Abstand unterhalb der Tragmutter
angeordnet werden.
Günstig ist, daß zumindest ein Teil der Walzen in den
zugehörigen Tragblöcken gelagert ist. Jede Verstellung
der Walzen führt zur Mitnahme der zugehörigen Trag
blöcke.
Von Vorteil ist es auch, daß die mittleren Walzen in
Lagerblöcken gelagert sind, die über Hebel gelenkig mit
den zugehörigen Tragblöcken verbunden sind, und daß die
Tragblöcke Anschläge zur Mitnahme durch die Hebel auf
weisen. Die Erfindung läßt sich daher auch auf Hebelka
lander anwenden, sofern die Tragblöcke von den Hebeln
mitnehmbar sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kalander während des
Betriebs,
Fig. 2 den Kalander der Fig. 1 mit getrennten Walzen
und
Fig. 3 den Kalander der Fig. 1 und 2 mit angehobener
Hängespindel.
Der veranschaulichte Kalander besitzt eine untere Walze
1, drei mittlere Walzen 2, 3, 4 sowie eine obere Walze
5. Die untere Walze 1 ist an ihren Enden je in einem
Tragblock 6 gelagert und mittels einer Hubvorrichtung 7
in die in Fig. 1 veranschaulichte Betriebsstellung an
hebbar sowie in die in Fig. 2 veranschaulichte Ruhe
stellung absenkbar. Zu diesem Zweck greift an jedem
Tragblock 6 der Kolben eines Hydrozylinders 8 an. Die
mittleren Walzen sind mit ihren Enden je in einem La
gerblock 9 gelagert, der mittels eines Hebels 10
schwenkbar an einem Tragblock 11 verbunden ist. Die
obere Walze 5 ist in einem Tragblock 12 gelagert und
durch einen Kraftgeber 13 nach unten belastbar. Zu die
sem Zweck greift an jedem dieser Tragblöcke 12 der Kol
ben eines Hydrozylinders 14 an. Alle Tragblöcke 6, 11
und 12 sind längs einer Vertikalführung 15 des Ständers
16 des Kalanders verschiebbar.
Die Tragblöcke 11 besitzen je einen oberen Anschlag 17
und einen unteren Anschlag 18, der bei der Aufwärtsbe
wegung bzw. Abwärtsbewegung der mittleren Walzen 2, 3,
4 mit dem zugehörigen Hebel 9 in Eingriff treten kann.
Eine als Hydrozylinder ausgebildete Entlastungseinrich
tung 19 ist zwischen Hebel 9 und Tragblock 11 geschal
tet, um die unerwünschten Kräfte überhängender Gewichte
(von Leitwalzen, Lagern u. dgl.) in bekannter Weise zu
kompensieren.
Eine Hängespindel 20 ist am oberen Ende mit einer Trag
mutter 21 versehen, die mit Hilfe eines Motors 22 ver
dreht werden kann. Die Tragmutter 21 stützt sich auf
einem ständerfesten Anschlag 23 ab. Die Hängespindel 20
ist daher insgesamt in der Höhe verstellbar. Sie trägt
mehrere Stützelemente 24 zum Abstützen der Tragblöcke
11 der mittleren Walzen 2, 3, 4 sowie ein Stützelement
25 zum Abstützen des Tragblocks 12 der oberen Walze 5.
Während das Stützelement 25 als auf einem Gewindeab
schnitt der Hängespindel 20 verschraubbare Mutter aus
gebildet ist, sind die Stützelemente 24 fest mit Ge
windeabschnitten 26 der Hängespindel verbunden und kön
nen je mit Hilfe eines Motors 27 gedreht werden. Eine
solche geteilte Hängespindel ist aus DE-PS 24 15 836
bekannt.
Zwischen jedes Stützelement 24 und den zugehörigen
Tragblock 11 ist jeweils eine Positioniervorrichtung 28
geschaltet. Diese weist eine untere Basis 29 und eine
obere Platte 30 auf, welche durch die Kolben mehrerer
Hydrozylinder 31 nach oben drückbar ist, wie dies aus
DE-PS 24 40 688 bekannt ist.
Am oberen Teil der Hängespindel 20 befindet sich ein
Stützkörper 31, der ebenfalls als Mutter mit zugehöri
ger Gegenmutter ausgebildet ist. Seine Lage ist ober
halb eines Auflagers 32, das am Tragblock 12 ausgebil
det ist. Ein Horizontal-Schieber 33, der mittels eines
Stellmotors 34 verschiebbar ist, weist einen gabelför
migen Einsatzkörper 35 auf, der - unter den später zu
schildernden Voraussetzungen - zwischen Stützkörper 31
und Auflager 32 plaziert werden kann.
Ein Positionsgeber 36 meldet die Höhenlage des Trag
blocks 6. Ein Positionsgeber 37 meldet die Höhenlage
des unteren Stützelements 24 der Hängespindel 20. Posi
tionsgeber 38 melden die relative Höhenlage der Basis
29 mit Bezug auf die Tragblöcke 11.
In Fig. 1 ist die Betriebsstellung des Kalanders ver
anschaulicht. Durch Hochfahren des Kolbens des Hydro
zylinders 8 ist der Tragblock 6 der unteren Walze 1 in
die Betriebsstellung gefahren, in der sämtliche Walzen
spalte geschlossen sind. Die Hebel 10 können sich frei
zwischen den Anschlägen 17 und 18 bewegen. Eine Kompen
sation überhängender Gewichte und anderer störender
Kräfte erfolgt über die Hydrozylinder 19 und die Posi
tioniervorrichtungen 28. Der Abstand zwischen Stützkör
per 31 und Auflager 32 beträgt a, der Abstand zwischen
der Unterseite des Tragblocks 12 und dem Stützelement
25 beträgt b. Die Dicke des Einsatzkörpers 35 beträgt
c.
Fig. 2 zeigt den Kalander bei getrennten Walzen. Diese
Position wird erreicht, wenn die Hydrozylinder 8, 19
und 31 drucklos geschaltet werden. Der Kolben des Hy
drozylinders 8 sinkt dabei um den Hubweg H. Die mitt
leren Walzen 2, 3, 4 sinken soweit ab, bis der Hebel 10
am Anschlag 18 zur Anlage kommen. Die Positioniervor
richtungen 28 nehmen ihre Kleinsthöhe ein. Der Trag
block 12 der oberen Walze 5 senkt sich bis zur Auflage
auf dem Stützelement 25. Die Walzen erhalten daher ei
nen Abstand S₁, S₂, S₃ bzw. S₄ voneinander. Der Abstand
zwischen dem Stützkörper 31 und dem Auflager 32 nimmt
den Wert d an. Hierbei gilt a + b = d < c. In dieser
Stellung kann daher der Einsatzkörper 35 mittels des
Stellmotors 34 zwischen den Stützkörper 31 und das Auf
lager 32 geschoben werden, wie dies in Fig. 3 veran
schaulicht ist.
Wird in dieser Situation die Hubvorrichtung 7 erneut
betätigt, so daß die Hydrozylinder 8 unter Druck ge
setzt sind, werden alle Walzenspalte geschlossen und
die Walzen 1 bis 5 nach oben gedrückt. Hierbei stoßen
die Hebel gegen die oberen Anschläge 17 der Tragblöcke
11 und nehmen diese über ein Stück nach oben mit, so
daß sie sich von der Platte 30 der Positioniervorrich
tung 28 abheben. Auch der Tragblock 12 der oberen Walze
5 wird angehoben, so daß er sich von dem Stützelement
25 abhebt. Gleichzeitig wird die Tragmutter 21 vom An
schlag 23 abgehoben. Sie läßt sich daher leicht von dem
Motor 22 drehen. Wenn der Abstand zwischen dem Trag
block 12 und dem Stützelement 25 den Wert e und der
Abstand zwischen der Tragmutter 21 und dem Anschlag 23
den Wert f hat, so gilt bei gegebener Dicke c das Ein
satzes 35 f = c-e.
Von der veranschaulichten Ausführungsform kann in viel
facher Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedan
ken der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können
sämtliche Walzen unmittelbar in den Tragblöcken gela
gert sein. Falls die obere Walze 5 fest gelagert ist,
kann der Stützkörper 31 auch einem darunter liegenden
verschiebbaren Tragblock zugeordnet werden.
Claims (7)
1. Kalander mit übereinander angeordneten Walzen, zu
gehörigen Tragblöcken, von denen zumindest die
Tragblöcke der unteren Walze und der mittleren Wal
zen längs einer Ständerführung vertikal verschieb
bar sind, Hängespindeln, die höhenverstellbare
Stützelemente zum Abstützen der verschiebbaren
Tragblöcke bei getrennten Walzen tragen und sich
ihrerseits am oberen Ende über eine motorisch ver
stellbare Tragmutter auf einem ständerfesten An
schlag abstützen, sowie einer Hubvorrichtung für
die untere Walze, mit deren Hilfe die Walzen zusam
menfahrbar und die verschiebbaren Tragblöcke anheb
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hänge
spindel (20) oberhalb eines an einem Tragblock (12)
angeordneten Auflagers (35) einen Stützkörper (31)
trägt, mit dessen Hilfe beim Anheben des Tragblocks
(12) die Hängespindel (20) einschließlich der Trag
mutter (21) anhebbar ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ei
nen Einsatzkörper (35) zum Einbau zwischen Auflager
(35) und Stützkörper (31).
3. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatzkörper (35) ein am Tragblock (12)
gelagerter Horizontal-Schieber (33) ist.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auflager (35) am obersten
der verschiebbaren Tragblöcke (12) angeordnet ist.
5. Kalander nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Walze (5) durch einen Kraftgeber (13)
belastbar und in einem verschiebbaren Tragblock
(12) gelagert ist und daß das Auflager (35) an die
sem Tragblock angeordnet ist.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil (1, 5) der
Walzen in den zugehörigen Tragblöcken (6, 12) gela
gert ist.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die mittleren Walzen (2, 3, 4)
in Lagerblöcken (9) gelagert sind, die über Hebel
(10) gelenkig mit den zugehörigen Tragblöcken (11)
verbunden sind, und daß die Tragblöcke (11) An
schläge (18, 19) zur Mitnahme durch die Hebel (10)
aufweisen.
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