DE10010772C1 - Kalander - Google Patents
KalanderInfo
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- DE10010772C1 DE10010772C1 DE10010772A DE10010772A DE10010772C1 DE 10010772 C1 DE10010772 C1 DE 10010772C1 DE 10010772 A DE10010772 A DE 10010772A DE 10010772 A DE10010772 A DE 10010772A DE 10010772 C1 DE10010772 C1 DE 10010772C1
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21G—CALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
- D21G1/00—Calenders; Smoothing apparatus
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Abstract
Es wird ein Kalander angegeben mit einem Ständer, eine Oberwalze, eine Unterwalze und dazwischen mindestens zwei Mittelwalzen, die über Zylinder (29) am Ständer abgestützt sind. DOLLAR A Hierbei möchte man das Schnelltrennen des Kalanders verbessern können. DOLLAR A Der Zylinder (29) weist einen über mehr als 3/4 des zum Absenken der Mittelwalze benötigten Kolbenhubs gesteuerten Ausströmpfad (49, 50) auf.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kalander mit einem Stän
der, einer Oberwalze, einer Unterwalze und dazwischen
mindestens zwei Mittelwalzen, die über Zylinder am
Ständer abgestützt sind.
Ein derartiger Kalander ist aus DE 37 02 245 A1 be
kannt. Auch US 4 736 678 und US 5 806 415 zeigen derar
tige Kalander.
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel eines Ka
landers beschrieben, bei dem die Mittelwalzen über He
bel am Ständer gelagert sind. Grundsätzlich ist die Er
findung aber auch anwendbar, wenn die Walzen in Linear
führungen gelagert sind.
Die Zylinder, die auch als Kompensationszylinder be
zeichnet werden können, stützen sich direkt oder indi
rekt am Ständer oder Gestell des Kalanders ab. Sie ha
ben verschiedene Aufgaben. Während des Betriebs, bei
dem eine Materialbahn satiniert wird, kompensieren sie
überhängende Lasten an den Walzen, beispielsweise Leit
walzen oder Schaber, oder einen Teil der Walzenlast
selbst. Bei dem Kalander nach US 5 806 415 wird sogar
das komplette Walzengewicht durch diese Zylinder aufge
fangen. Die Vorteile, die sich aus dieser Fahrweise er
geben, sind einerseits gleichmäßigere Streckenlasten
über die Breite und andererseits mögliche höhere Strec
kenlasten in den oberen Nips bei gleicher Streckenlast
im untersten Nip.
Die zweite Aufgabe dieser Zylinder ist es, ein Schnell
trennen der Walzen zu ermöglichen, d. h. ein möglichst
schlagartiges Öffnen der Nips. Ein derartiges Öffnen
ist in bestimmten Fehlersituationen notwendig, um eine
Beschädigung der Walzen zu vermeiden, beispielsweise im
Fall eines Bahnabrisses.
Das Schnelltrennen an sich ist bekannt. Hierzu wird die
Unterwalze abgesenkt und die Zylinder der Mittelwalzen
werden entlastet. Um ein hartes Aufschlagen der Walzen
zu verhindern, ist eine Endlagendämpfung vorgesehen,
d. h. zum Schluß der Kolbenbewegung der Zylinder wird
der Ausströmquerschnitt für die Hydraulikflüssigkeit
verringert, so daß die Walze am Ende ihrer Bewegung et
was behutsamer abgebremst wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schnell
trennen des Kalanders zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß der Zylinder einen über
mehr als 4 des zum Absenken der Mittelwalze benötigten
Kolbenhubs gesteuerten Ausströmpfad aufweist.
Damit beschränkt man die Steuerungsmöglichkeiten nicht
mehr nur auf das Abbremsen der Walze am Ende ihrer Be
wegung, was letztlich den Effekt hat, daß ein abruptes
Aufsetzen der Walze und eine damit verbundene Erschüt
terung vermieden wird. Man ist vielmehr in der Lage,
die Walze über den größten Teil ihrer Bewegung zu steu
ern. Damit ist es nun möglich, die Geschwindigkeit zu
steigern, mit der die Walzen abgesenkt und die Nips ge
öffnet werden. Insbesondere zu Beginn der Bewegung kann
man dann relativ hohe Bewegungsgeschwindigkeiten zulas
sen. Darüber hinaus ist es nun möglich, die Bewegungen
benachbarter Walzen aufeinander abzustimmen, so daß
während der Öffnungsbewegung eine Kollision benachbar
ter Walzen praktisch auszuschließen ist.
Vorzugsweise ist der Ausströmpfad durch eine Bewegung
des Kolbens relativ zum Zylindergehäuse gesteuert. Da
mit ergibt sich die Steuerung durch die Bewegung der
Walze selbst. Externe Eingriffe sind nicht erforder
lich, so daß zusätzliche Steuerungsmittel entfallen
können.
Vorzugsweise nimmt der Widerstand des Ausströmpfades
zu, je weiter der Kolben in das Zylindergehäuse einge
fahren ist. Dies gilt für die übliche Vorgehensweise,
bei der die Nips bei ausgefahrenem Kolben geschlossen
werden. In den Fällen, bei denen die Nips mit einem um
gekehrt betriebenen Zylinder geschlossen werden, nimmt
der Widerstand des Ausströmpfades entsprechend ab. Mit
dieser Ausgestaltung kann man die Bewegungsgeschwindig
keit der Mittelwalzen so steuern, daß sie die Öffnungs
bewegung relativ schnell einleiten, dann aber zunehmend
langsamer werden. Damit dauert die gesamte Öffnungsbe
wegung möglicherweise gleich lang, wie in den bekannten
Fällen. Die Vergrößerung der Nipöffnung zu Beginn der
Bewegung erfolgt jedoch schneller.
Vorzugsweise weisen die Zylinder unterschiedlicher Mit
telwalzen bei geschlossenen Nips unterschiedliche Wi
derstände der Ausströmpfade auf, wobei die Widerstände
von unten nach oben zunehmen. Man trägt damit der Tat
sache Rechnung, daß die oberste Mittelwalze einen kür
zeren Gesamtweg zurücklegen muß, als die unterste Mit
telwalze. Die oberste Mittelwalze muß im Grunde genom
men nur den Weg zurücklegen, der der gewünschten
Nipöffnung entspricht. Die nächste Mittelwalze muß be
reits einen doppelt so großen Weg zurücklegen, nämlich
den Weg, um den Nip zwischen der obersten und der näch
sten Mittelwalze um den vorbestimmten Betrag zu öffnen
plus die Öffnungsweite des obersten Nips. Um eine Kol
lision der "fallenden" Walzen zu vermeiden, wird daher
der Widerstand in den Ausströmpfaden so gewählt, daß
die oberste Walze am langsamsten fällt und die Anfangs
geschwindigkeiten der Walzen beim Öffnen von oben nach
unten gesteigert wird. Dies läßt sich relativ einfach
dadurch realisieren, daß bereits vor Beginn der Walzen
bewegung unterschiedliche Widerstände in den Aus
strömpfaden vorhanden sind. Die Walze mit dem gering
sten Widerstand im Ausströmpfad kann die Hydraulikflüs
sigkeit aus dem Zylinder am schnellsten verdrängen und
dementsprechend in der gleichen Zeit einen größeren Weg
zurücklegen.
Vorzugsweise sind die Zylinder zueinander gleich ausge
bildet, weisen bei geschlossenen Nips aber unterschied
lich weit ausgefahrene Kolben auf. Wenn der Widerstand
in den Ausströmpfaden von der Stellung des Kolbens ab
hängig ist, dann ergibt dies eine relativ einfache Mög
lichkeit, trotz gleicher Zylinder unterschiedliche
Strömungswiderstände für unterschiedliche Walzenposi
tionen vorzusehen. Wenn der Kolben weiter eingefahren
ist, dann hat der Ausströmpfad bereits einen größeren
Widerstand. Ein derart weiter eingefahrener Kolben wird
bei einer weiter oben gelegenen Walze zu finden sein.
Die unterste Mittelwalze hat den am weitesten ausgefah
ren Kolben und dementsprechend den geringsten Strö
mungswiderstand im Ausströmpfad.
Mit Vorteil ist im Zylindergehäuse ein Rohr angeordnet,
das Öffnungen in seiner Wand aufweist und in einer Boh
rung im Kolben hineinragt. Dieses Rohr bildet dann die
veränderlichen Widerstände in dem Ausströmpfad des Zy
linders. Je mehr Öffnungen in der Wand des Rohres frei
gegeben sind, desto geringer ist der Widerstand im Aus
strömpfad. Wenn der Kolben eingefahren wird, dann deckt
er nach und nach immer mehr Öffnungen in der Wand des
Rohres ab und vergrößert damit automatisch den Wider
stand im Ausströmpfad.
Vorzugsweise ragt das Rohr über den gesamten Kolbenhub
in den Kolben hinein. Damit ist eine Geschwindigkeits
steuerung über den gesamten Kolbenhub möglich. Das Rohr
ist über den gesamten Kolbenhub im Kolben geführt und
damit fixiert, so daß Fehlermöglichkeiten kleingehalten
werden.
Vorzugsweise ist zwischen Kolben und Rohr eine Dichtung
angeordnet. Damit werden klar definierte Strömungsver
hältnisse geschaffen. Es wird verhindert, daß Hydrau
likflüssigkeit durch den Spalt zwischen Kolben und Rohr
vordringt und sich unkontrollierte Strömungsverhältnis
se ergeben.
Vorzugsweise ist das Rohr stirnseitig offen. Dies
spielt für die Absenkbewegung, also für das Öffnen der
Nips, nur eine untergeordnete Rolle. Die Öffnung kann
aber von Vorteil beim Schließen der Nips sein. Hier
kann nämlich die Hydraulikflüssigkeit im Innern des
Kolbens unterstützend wirken, so daß der Kolben schnel
ler ausgefahren werden kann.
Mit Vorteil ist das Rohr zentrisch im Zylindergehäuse
und zentrisch zum Kolben angeordnet. Damit werden un
symmetrische Belastungen vermieden.
In einer Ausgestaltung ist bevorzugt, daß die Öffnungen
über die Länge des Rohres gleichmäßig verteilt sind.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, daß
die Öffnungen alle gleich groß sind und in Längsrich
tung mit gleichen Abständen angeordnet sind. Natürlich
ist es auch möglich, mehrere Öffnungen in der gleichen
"Höhenlage" um den Umfang des Rohres herum zu vertei
len. Wenn nun der Kolben in das Zylindergehäuse einge
fahren wird, dann deckt er eine quasi linear immer grö
ßer werdende Öffnungsfläche ab und verkleinert damit
den Ausströmquerschnitt. Aufgrund der diskreten Vertei
lung der Öffnungen wird dies natürlich diskontinuier
lich erfolgen, was aber von untergeordneter Bedeutung
ist. Man kann ein derartiges lineares Verhalten aber
auch dadurch erzeugen, das man unterschiedlich große
Öffnungen mit unterschiedlichen Abständen über die Län
ge des Rohres verteilt. Mit einem derartigen linearen
Verhalten erreicht man eine quasi lineare Geschwindig
keitsabnahme.
In einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung ist
vorgesehen, daß die Öffnungen nach einer vorbestimmten
nichtlinearen Funktion über die Länge des Rohres ver
teilt sind, bei der der Ausströmquerschnitt zum Ende
der Hubbewegung überproportional abnimmt. Der Ausström
querschnitt ist also nach wie vor am kleinsten am Ende
der Hubbewegung. Die Zunahme des Querschnitts beim Aus
fahren des Kolbens oder umgekehrt die Abnahme des Quer
schnitts beim Einfahren des Kolbens erfolgt jedoch
nicht linear, sondern nach einer anderen Funktion, vor
zugsweise einer quadratischen Funktion. Damit ist es
möglich, zu Beginn der Kolbenbewegung einen weitaus
größeren Ausströmquerschnitt zur Verfügung zu stellen,
der eine schnellere Kolbenbewegung erlaubt, währen der
Kolben zum Ende der Bewegung hin stärker abgebremst
wird.
Vorzugsweise ist der Ausströmpfad mit einer Steuerein
richtung verbunden, die ein Absinken des Drucks im Zy
lindergehäuse verhindert. Wenn alle Nips geschlossen
sind, dann werden die Mittelwalzen zumindest zum Teil
durch die darunter befindlichen Walzen abgestützt. Die
Zylinder übernehmen einen Teil der Last, was sich in
einem entsprechenden Druck im Zylinder äußert. Wenn nun
die Unterstützung durch die unteren Walzen entfällt,
dann steigt dementsprechend der Druck im Zylinder an.
Die Steuereinrichtung sorgt nun zwar dafür, daß Hydrau
likflüssigkeit aus den Zylindern entweichen kann. Sie
stellt aber gleichzeitig sicher, daß der Druck im Zy
linder nicht absinkt, die Walze also nach wie vor von
einer gewissen Kraft gehalten wird. Die Absenkbewgung
kann damit gut gesteuert werden, so daß eine Kollision
von Walzen vermieden werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist sogar vorgese
hen, daß die Steuereinrichtung den Druck im Zylinder
beim Einfahren des Kolbens geringfügig erhöht. Dies
verbessert das "Bremsverhalten" am Ende der Bewegung.
Erst dann, wenn die Walze ihre "Endposition" erreicht
hat, bei der die entsprechenden Nips vollständig geöff
net sind, wird der Druck abgebaut. In diesem Fall kann
die Walze oder der Hebel beispielsweise auf einem
Endanschlag aufsitzen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kalan
ders,
Fig. 2 einen Zylinder mit ausgefahrenem Kolben,
Fig. 3 einen Zylinder mit eingefahrenem Kolben,
Fig. 4 zwei Kurven zur Abhängigkeit der Geschwindig
keit vom Weg,
Fig. 5 eine Kurve zur Darstellung der Abhängigkeit
der Geschwindigkeit von der Zeit und
Fig. 6 eine Kurve zur Darstellung des Druckverlaufs
über der Zeit.
Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 mit einem Ständer 2, an
dem eine Oberwalze 3 mit Mantelhub 4 und eine Unterwal
ze 5 auf einem Anstellzylinder 6 angeordnet sind. Zwi
schen der Oberwalze 3 und der Unterwalze 5 befinden
sich mehrere Mittelwalzen 7-10, die an Hebeln 11-14 ge
lagert sind. Die Hebel sind um Lagerpunkte 15-18 am
Ständer 2 verschwenkbar.
In der dargestellten Arbeitsposition hat der Anstellzy
linder 6 die Unterwalze 5 angehoben, die daraufhin die
darüber befindlichen Walzen 10, 9, 8, 7 ebenfalls mit
anhebt, so daß Nips 19-23, in denen eine Materialbahn
24, beispielsweise eine Papierbahn satiniert wird, ge
schlossen werden. Die Materialbahn 24 wird über Hilfs-
und Leiteinrichtungen, beispielsweise Umlenkrollen 25
geführt, die aus Gründen der Übersicht nur für die He
bel 11 und 12 dargestellt sind. Weiterhin können an den
Hebeln 11-14 noch Schaberklingen oder andere Zusatzein
richtungen angeordnet sein.
Um die Gewichte dieser sogenannten überhängenden Lasten
zu kompensieren, ist jeder Hebel 11-14 über einen Kom
pensationszylinder 26-29 am Ständer 2 abgestützt. Die
Kompensationszylinder 26-29 werden im folgenden kurz
als "Zylinder" bezeichnet. Die Zylinder 26-29 sind alle
baugleich ausgeführt. Der einzige Unterschied liegt in
der Befestigung am Ständer, genauer gesagt an der Ent
fernung eines Befestigungspunktes 30-33 vom Hebel 11-14
in der dargestellten Betriebsposition. Dementsprechend
sind die Kolbenstangen 34-37 der Zylinder 26-29 unter
schiedlich weit ausgefahren.
Der Grund für diese Maßnahme ist folgender: Im Falle
einer Störung oder zum Einführen einer neuen Material
bahn 24 ist es notwendig, die Walzen 3, 5, 7-10 ausein
ander zu fahren, um die Nips 19-23 zu öffnen. Hierbei
muß die oberste Mittelwalze 7 so weit abgesenkt werden,
daß der Nip 19 eine vorbestimmte Höhe, beispielsweise
100 mm, erhält. Die nächst untere Mittelwalze muß dann
bereits doppelt so weit abgesenkt werden, damit auch
der Nip 20 diese Öffnungshöhe erhalten kann. Das glei
che gilt für die weiteren Nips 21-23. Hierbei muß die
Öffnungsbewegung einerseits möglichst schnell erfolgen
können, wobei es ausreicht, wenn der erste Millimeter
der Niphöhe relativ schnell erreicht wird. Andererseits
muß man eine Kollision der Walzen 5, 7-10 bei der Öff
nungsbewegung vermeiden. Schließlich möchte man auch
verhindern, daß die Walzenbewegung abrupt endet. Bei
einem derartigen schlagartigen Aufsetzen der Hebel 11-
14 auf einem wie immer gearteten Endanschlag könnten
die Walzen 7-10 in Schwingungen geraten und durch be
nachbarte Bauteile, beispielsweise Schaberklingen oder
Fingerschutzwinkel, zerstört werden.
Um eine derartige gesteuerte Bewegung zu realisieren,
haben die Zylinder 26-29 einen speziellen Aufbau, der
anhand der Fig. 2 und 3 erläutert werden soll. Darge
stellt ist der Zylinder 29, wobei die Ausführungen ent
sprechend für die Zylinder 26-28 gelten, weil diese
baugleich sind. Fig. 2 zeigt dabei den Zylinder 29 mit
ausgefahrener Kolbenstange 37, während Fig. 3 den Zy
linder 29 mit eingefahrener Kolbenstange 37 zeigt.
Die Kolbenstange 37 ist an einem Kolben 38 angeordnet,
der in einem Zylindergehäuse 39 bewegbar ist. Der Kol
ben 38 durchsetzt hierbei eine Deckelplatte 40 des Zy
lindergehäuses 39 und ist gegenüber der Umfangswand des
Zylindergehäuses mit einer Stirnscheibe 41 geführt, die
mit Hilfe von Bolzen 42 am Kolben 38 befestigt ist. Der
Kolben 38 weist eine zentrische Bohrung 43 auf, die
sich über fast die gesamte Länge des Kolbens 38 er
streckt und auf jeden Fall mindestens so lang ist wie
der Hub H des Kolbens 38.
In die Bohrung 43 ragt ein Rohr 44 hinein, das am Zy
lindergehäuse 39, genauer gesagt an einer Bodenplatte
45 befestigt ist. Das Rohr 44 weist eine stirnseitige
Öffnung 46 auf, die in die Bohrung 43 mündet. Das Rohr
44 ist von einer Dichtung 47 umgeben, die am stirnsei
tigen Ende des Kolbens 38 so in der Bohrung 43 angeord
net ist, daß sie dichtend am Rohr 44 anliegt. Die
Stirnscheibe 41 umgibt das Rohr 44 mit einem vorbe
stimmten Abtand, so daß zwischen der Stirnscheibe 41
und dem Rohr 44 ein Ringraum 48 gebildet ist.
Das Rohr 44 weist in seiner Wand eine Vielzahl von Öff
nungen 49 auf, die sich von einem im Innern des Rohrs
ausgebildeten Kanal 50 zum Druckraum 51 erstrecken,
wenn der Kolben 38 ausgefahren ist. Der Kanal 50 ist
mit einem Abflußanschluß 52 verbunden. Der Druckraum 51
weist einen weiteren Anschluß 53 auf. Durch diesen An
schluß 53 läßt sich beispielsweise der Druck der Hy
draulikflüsigkeit im Druckraum 51 ermitteln. Es ist
aber auch möglich, hier zum schnelleren Schließen der
Nips 19-23 Hydraulikflüssigkeit zuzuführen. Ferner
weist das Zylindergehäuse 39 noch einen Leckölanschluß
54 auf, durch den Hydraulikflüssigkeit, die an einer
Dichtungsanordnung 55 der Stirnscheibe 41 vorbeigedrun
gen ist, entfernt werden kann.
In der in Fig. 2 dargestellten Position ist der Kolben
38 am weitesten ausgefahren. Dementsprechend sind die
meisten der Öffnungen 49 frei, d. h. über die Öffnungen
49 steht der Kanal 50 und damit der Abflußanschluß 52
mit dem Druckraum 51 in Verbindung. Wenn nun der An
stellzylinder 6 entlastet wird und die Unterwalze 5 ab
senkt, dann werden die Mittelwalzen 7-10 nicht mehr von
der Unterwalze 5 abgestützt, so daß das gesamte Gewicht
der Mittelwalze 7-10 von dem entsprechenden Zylinder
26-29 aufgefangen werden muß. Dementsprechend steigt
der Druck im Druckraum 51. Über eine nicht näher darge
stellte Steuereinrichtung wird nun ermöglicht, daß Hy
draulikflüssigkeit durch den Abflußanschluß 52 ab
fließt. Die Steuereinrichtung sorgt hierbei dafür, daß
der Druck im Druckraum 51 nicht absinkt, sondern gege
benenfalls sogar in einem geringen Maße ansteigt.
Wenn die Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 51 ab
fließen kann, dann wird der Kolben 38 aufgrund der Ge
wichtskräfte in das Zylindergehäuse 39 eingefahren. Die
Hydraulikflüssigkeit wird hierbei durch die Öffnungen
49 in den Kanal 50 verdrängt. Mit zunehmender Einfahr
bewegung werden aber immer mehr Öffnungen 49 verschlos
sen, so daß sich der Strömungswiderstand für die aus
strömende Hydraulikflüssigkeit vergrößert. Diese Ver
größerung des Ausströmwiderstandes erfolgt praktisch
von Beginn der Bewegung des Kolbens 38 an. In der in
Fig. 3 dargestellten Endlage, bei der die Stirnscheibe
41 an der Bodenplatte 45 anliegt, ist nur noch eine
Öffnung 49 für das Ausströmen der Hydraulikflüssigkeit
aus dem Druckraum 51 frei.
Mit dieser Verteilung der Öffnungen 49 über die axiale
Länge des Rohres läßt sich nun ein Geschwindigkeitsver
lauf für die Kolbenbewegung erzielen, der schematisch
in Fig. 4 dargestellt ist. Fig. 4 stellt hierbei zwei
unterschiedliche Alternativen vor. Mit Kreisen ist der
Verlauf gekennzeichnet, der sich dann ergibt, wenn die
Öffnungen 49 in Axialrichtung gleichmäßig über die Län
ge des Rohres 44 verteilt sind. In diesem Fall erreicht
der Kolben relativ schnell seine maximale Geschwindig
keit. Diese Geschwindigkeit sinkt dann bis zum Errei
chen der Endlage bei etwa 100 mm linear ab. In einer
alternativen Ausgestaltung (mit X gekennzeichnet) sind
die Öffnungen 49 nach einer quadratischen Funktion über
die Länge des Rohres 44 verteilt, d. h. in der am weite
sten ausgefahrenen Stellung des Kolbens 38 wird eine
überproportional große Ausströmfläche durch die Öffnun
gen 49 frei gegeben, die sich zum Ende des Hubs (Fig.
3) sehr stark verkleinert. In diesem Fall wird über ei
nen längeren Einfahrweg eine größere Geschwindigkeit
erreicht.
Fig. 5 zeigt die Geschwindigkeitsverteilung über die
Zeit. Nach etwa einer halben Sekunde ist die maximale
Fallgeschwindigkeit der Hebel 11-14 erreicht. Diese
nimmt dann quasi linear ab. Die kleinen Stufungen erge
ben sich dadurch, daß die Öffnungen 49 keine sich kon
tinuierlich verkleinernde Ausströmfläche zur Verfügung
stellen, sondern eine stufenweise Verkleinerung.
Fig. 6 zeigt die Druckverhältnisse im Druckraum 51. Der
Druck steigt geringfügig an. Die Zacken in der Kurve
sind dadurch bedingt, daß bei einem Überstreichen einer
Öffnungen 49 durch die Dichtung 47 ein kurzer Druckstoß
erfolgt.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, sind die Kolbenstangen
34-37 der einzelnen Mittelwalzen 7-10 unterschiedlich
weit ausgefahren, d. h. die Kolbenstange 37 und der da
mit verbundene Kolben 38 ist beim Zylinder 29 weiter
ausgefahren als beim Zylinder 26. Dementsprechend ste
hen zu Beginn einer Öffnungsbewegung beim Zylinder 29
wesentlich mehr Öffnungen 49 für das Abströmen der Hy
draulikflüssigkeit zur Verfügung als beim Zylinder 26.
Dies hat zur Folge, daß sich der Hebel 14 wesentlich
schneller bewegen kann als der Hebel 11. Damit bewegt
sich die Mittelwalze 7 bei einer Öffnungsbewegung zwar
langsamer als die Mittelwalze 10. Die Öffnungsgeschwin
digkeit ist jedoch ausreichend, um die gewünschte
Nipöffnung des Nips 19 zu erzielen.
Alle Mittelwalzen 7-10 bewegen sich mit der jeweils ma
ximalen Geschwindigkeit, wobei diese Geschwindigkeit zu
Beginn der Öffnungsbewegung größer ist als zum Ende.
Die Geschwindigkeitsverteilung ist dabei aber von unten
nach oben so abgestuft, daß sich die jeweils untere
Walze schneller bewegt als die darüber befindliche. Da
mit ist eine Kollision zwischen benachbarten Walzen
beim Öffnen der Nips 19-23 ausgeschlossen.
Claims (15)
1. Kalander mit einem Ständer, einer Oberwalze, einer
Unterwalze und dazwischen mindestens zwei Mittel
walzen, die über Zylinder am Ständer abgestützt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (26-
29) einen über mehr als 4 des zum Absenken der Mit
telwalze benötigten Kolbenhubs gesteuerten Aus
strömpfad aufweist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausströmpfad durch eine Bewegung des Kol
bens (38) relativ zum Zylindergehäuse (39) gesteu
ert ist.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Widerstand des Ausströmpfades zu
nimmt, je weiter der Kolben (38) in das Zylinderge
häuse (39) eingefahren ist.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinder (26-29) unter
schiedlicher Mittelwalzen (7-10) bei geschlossenen
Nips (19-23) unterschiedliche Widerstände der Aus
strömpfade aufweisen, wobei die Widerstände von un
ten nach oben zunehmen.
5. Kalander nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (26-29) zueinander gleich ausge
bildet, bei geschlossenen Nips (19-23) aber unter
schiedlich weit ausgefahrene Kolben (38) aufweisen.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zylindergehäuse (39) ein
Rohr (44) angeordnet ist, das Öffnungen (49) in
seiner Wand aufweist und in eine Bohrung (43) im
Kolben (38) hineinragt.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (44) über den gesamten Kolbenhub (H)
in den Kolben (38) hineinragt.
8. Kalander nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen Kolben (38) und Rohr (44)
eine Dichtung (47) angeordnet ist.
9. Kalander nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (44) stirnseitig offen
ist.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (44) zentrisch im Zy
lindergehäuse (39) und zentrisch zum Kolben (38)
angeordnet ist.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen (49) über die
Länge des Rohres (44) gleichmäßig verteilt sind.
12. Kalander nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen (49) nach einer
vorbestimmten nichtlinearen Funktion über die Länge
des Rohres (44) verteilt sind, bei der der Aus
strömquerschnitt zum Ende der Hubbewegung überpro
portional abnimmt.
13. Kalander nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion eine quadratische Funktion ist.
14. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausströmpfad mit einer
Steuereinrichtung verbunden, die ein Absinken des
Drucks im Zylindergehäuse (39) verhindert.
15. Kalander nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung den Druck im Zylinder
(39) beim Einfahren des Kolbens (38) geringfügig
erhöht.
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