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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Durchlaufverpressen von
Isolierglas, Zwei- oder Mehrscheibenglas unter Verwendung einer höhenverstellbaren, gummibeschichteten
Druckwalze und einer ortsfest gelagerten, gummibeschichteten Laufwalze, die gegenläufig angetrieben sind.
Sogenanntes Isolierglas besteht aus mindestens zwei durch je eine mit Dichtungsmasse beschichtetes
Profil im Abstand gehaltenen Glasscheiben. Um diese Dichtungsmasse, in der Regel eine Butylschicht, die auf das Profil aufgebracht ist, an der Kante des Isolierglases mit den Glasscheiben zu verpressen und dabei Ungleichheiten auszugleichen, sind Kantenpressen bekannt. Bei diesen erfolgt die Verpressung derart, dass zwischen zwei mit Pressluft oder Öl beaufschlagten Zylindern Stahlschienen mit Gummiauflage angeordnet sind, die gegen die Glasscheiben gedrückt werden.
Auch sind Vorrichtungen, bestehend aus zwei oder mehreren übereinanderliegenden Gummiwalzen bekannt, bei denen die zu verpressenden
Glasscheiben zwischen den übereinanderliegenden Walzen hindurchbewegt werden, wobei nun einerseits der
Abstand zwischen den Walzen entsprechend der Dicke der Glaseinheit von Hand eingestellt wird und die
Walzen in diesem Zustand bis zu einer neuerlichen Einstellung verbleiben oder anderseits der Höhenab- stand der Walzen mit Stellmotoren oder hydraulisch beaufschlagten Zylindern, welche dazu dienen, die
Stellung der Druckwalze nach unten hin zu blockieren, durch eine elektrische oder elektronische
Abtastvorrichtung eingestellt wird.
Der Nachteil der bisher bekannten Pressvorrichtungen mit Gummiwalzen besteht darin, dass die von oben auf die Glasdicke einzustellende Druckwalze oder Walzenpaare zwar genau auf die Dicke der Glasscheibeneinheit händisch oder elektrisch bzw. elektronisch gesteuert eingestellt werden kann, dann aber in dieser Einstellung starr verbleibt, soferne nicht ein merkbarer Dickenunter- schied auf eine längere Distanz zwischen einer Tastvorrichtung und den Druckwalzen vorhanden ist.
Diese
Einstellung spricht daher auf kurze Undicken an der Beschichtung des Abstandsprofiles mit Dichtungsmasse bzw. bei Unebenheiten an Glasoberflächen, wie bei Gussgläsern mit richtungsweisender Struktur nicht an, dadurch kann bei den bekannten Anlagen, bei welchen die Druckwalzen die Glasoberflächen in ihren Undicken nicht verfolgen können, Glasbruch bzw. ungleiche Pressung entstehen. Ähnliche
Verhältnisse gelten für Zwei- oder Mehrscheibengläser, die aus durch Kunststoffolien untereinander verbundenen Glasscheiben bestehen.
Aus der AT-PS Nr. 274271 ist eine Vorrichtung bzw. Maschine zum Walzen eines Glasbandes bekannt geworden, das dann kontinuierlich zu einem U-förmigen Profil gerollt wird. Um eine genaue Breite und Dicke des Glasbandes zu gewährleisten, sind dabei Messelemente und Fühler bzw. mechanische oder optische Taster vorgesehen. Die Anordnung solcher Steuerungselemente allein kann eine Durchlaufpresse noch nicht zur Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe geeignet machen.
Die Erfindung bezweckt, die aufgezeigten Nachteile bekannter Vorrichtungen zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen, die bei einem einfachen Aufbau ein zuverlässiges Verpressen von Isolierglas, Zwei- oder Mehrscheibenglas ermöglicht, ohne dass Gefahr von Glasbruch bzw. von ungleicher Pressung besteht. Dabei wird auch auf eine rasche Arbeitsweise, indem die zu verpressenden Glasscheiben mit hoher Geschwindigkeit die Vorrichtung durchlaufen, und eine mühelose Bedienung besonders Gewicht gelegt.
Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht bei einer Vorrichtung der einleitend geschilderten Art darin, dass die Druckwalze an Pressluftzylindern hängend gelagert und vertikal geführt ist, wobei zur Steuerung des Aushebens der Druckwalze durch Beaufschlagung der Pressluftzylinder Ventile vorgesehen sind, zu deren Betätigung eine von dem zugeführten Glas anhebbare Tastbrücke angeordnet ist und dass zur Steuerung des Absenkens der Druckwalze auf das zu verpressende Glas durch Druckablassen Membranventile an die Pressluftzylinder angeschlossen sind, zu deren Öffnung mit Zeitverzögerung über die Ventile Pilotzylinder vorgesehen sind, wobei die Membranventile einstellbar auf Drucke von 0 bar bis zur vollen Aufnahme des Gewichtes der Druckwalze durch die Pressluftzylinder einstellbar ausgebildet sind.
Die Erfindung ermöglicht es, beim Zuführen eines zu verpressenden Glases auf einem Rolltisch die Druckwalze rasch anzuheben und nachdem die vordere Kante des zu verpressenden Glases den Walzenspalt erreicht hat, die Druckwalze abzusenken und dabei einen gewünschten Pressdruck einzuhalten, der durch die Dicke der zu verpressenden Glasscheiben bedingt ist. Dabei wird ein gleichmässiger Pressdruck erzielt und es wird insbesondere vermieden, dass durch eine starre Lagerung der Druckwalze Glasbruch entsteht bzw.
Minderdicken auf kurze Distanz (wie bei richtungsweisenden Gussgläsern) von der Druckwalze infolge
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der blockierten Bewegung nach unten nicht verpresst werden, indem die Druckwalze, bedingt durch die hängende Ausführung, die vorgenannten Unebenheiten verfolgen kann und der Höhe sowie der Tiefe nach, ohne den Pressdruck zu vermindern oder zu erhöhen, auszugleichen imstande ist.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Pressluftzylinder als Dämpfungszylinder ausgebildet, wobei die Zylinderoberseite über Ventile mit Druckluft beaufschlagbar ist. Durch diese Ausführungsform der Erfindung wird vermieden, dass die Druckwalze in Schwingungen gerät, was insbesondere beim Verpressen von profilierten Glasscheiben (richtungsweisenden Gussgläsern mit unebener Struktur) eintreten könnte.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert, die eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Seitenansicht schematisch veranschaulicht.
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--1--,Pressluftzylindern --7-- verbunden ist. Unterhalb der Druckwalze --1-- ist eine Laufwalze angeordnet. Sowohl die Druckwalze --1-- als auch die Laufwalze --11-- sind gummibeschichtet und gegenläufig mit gleicher Umdrehungszahl angetrieben.
Mit den Kolbenstangen --15-- sind Zahnstangen --10-- verbunden, die an Zahnrädern --9-- angreifen. Die zu beiden Seiten der Druckwalze --1-- liegenden Zahnräder --9-- sind durch eine Welle miteinander verbunden, wodurch ein paralleles Anheben der Druckwalze--1-- gewährleistet ist, sofern sich in den Pressluftzylindern Druckunterschiede ergeben sollten. Die Lager --8-- der Druckwalze --1-- sind dabei parallel geführt.
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sind Ausleger --14-- höhenverstellbarVentil --6-- tragen. Diese pneumatischen Ventile --6-- dienen zur Druckluftzufuhr zu den Unterseiten der Pressluftzylinder --7--, um damit ein Anheben der Druckwalze --1-- zu erreichen.
Die Steuerung der pneumatischen Ventile --6-- erfolgt über eine Tastbrücke --3--, an der Tastarme --17-- schwenkbar gelagert sind, wobei die Winkelstellung zwischen der Tastbrücke --3-- und den Tastarmen --17-- durch
Einstellschrauben --4--, die mit Ausgleichsfedern versehen sind, festgelegt wird. Es sind mehrere Tast- arme --17-- angeordnet, deren jeder mit einer Tastrolle --2-- versehen ist. Sobald die vordere Kante einer auf einem Rolltisch zugeführten Glaseinheit --5-- die Tastrollen --2-- erreicht, werden durch
Anheben der Tastarm. e --17-- über die Tastbrücke --3-- die pneumatischen Ventile --6-- geöffnet und es erfolgt ein rasches Anheben der Druckwalze --1--.
Mit Zeitverzögerung nach Beendigung des Aushebens wird Druck von der Unterseite der Pressluftzylinder --7-- über ein Membranventil --12-- abgelassen, bis auf einen einstellbaren Wert zum Ausgleich des Gewichtes der Druckwalze --1--, so dass diese mit dem gewünschten Pressdruck auf die Glaseinheit --5-- abgesenkt wird. Dabei ist vorgesehen, dass der Druck von der vollen Aufnahme des Gewichtes der Druckwalze bis auf 0 abgesenkt werden kann, so dass die Druckwalze --1-- entweder mit ihrem vollen Gewicht auf der Glaseinheit --5-- aufliegt oder der Druck kontinuierlich bis auf 0 abgesenkt werden kann. Mit der Oberseite der Pressluftzylinder --7-- ist ein Ventil --13-- verbunden, mit dem auf die Pressluftzylinder --7-- Druckluft gegeben werden kann, um damit Schwingungen der Druckwalze --1-- zu vermeiden.
Durch eine optische Steuereinrichtung --16--, die im Walzenspalt zwischen der Druckwalze --1-- und der Laufwalze --11-- angeordnet ist, kann der Antrieb der beiden Walzen zeitweise über eine bestimmte Dauer abgeschaltet werden, so dass beim Einlaufen der Glaseinheit --5-- in den Walzenspalt auf die querliegende vordere Kante und beim Auslaufen aus dem Walzenspalt auf die hintere, quer zur Förderrichtung liegende Kante kurzzeitig ein ständiger Druck zum Verpressen der Glaseinheit an diesen Kanten eingestellt werden kann.
Nach dem Verlassen der Glaseinheit --5-- und Beendigung der Verpressung wird mit Zeitverzögerung die Druckwalze --1-- in ihre Ausgangslage abgesenkt, wobei zunächst durch die Tastbrücke --3-- über das Ventil --6-- Druck abgelassen wird und die Druckwalze durch das Membranventil --12-- in ihrer Funktionsstellung gehalten bleibt, bis die Glaseinheit durch den Walzenspalt durchgelaufen ist. Die Vorrichtung ist sodann zum Verpressen einer weiteren Glaseinheit --5-- wieder bereit.
Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen dienen nur zur Erläuterung des Wesens der Erfindung, ohne diese auf Einzelheiten zu beschränken.