DE4309947A1 - Spinnstelle an einer Rotorspinnmaschine - Google Patents
Spinnstelle an einer RotorspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rotorspinnmaschine mit einer
Vielzahl gleichzeitig betriebener Spinnstellen mit
Antriebsvorrichtungen für die Spinnrotoren, die Auflösewalzen
und die Einzugswalzen zum Zuführen der Faserbänder zu den
Auflösewalzen, wobei die Spinnrotoren, die Auflösewalzen und
die Einzugswalzen jeweils in einem Gehäuse einer Spinnstelle
installiert sind, das in der Frontseite einen Deckel aufweist
zur Zugänglichmachung der Funktionsteile.
An Rotorspinnmaschinen erfolgt der Faserbandeinzug in die
Auflösegarnituren an der Spinnstelle in der Regel über
Einzugswalzen, die über ein Schneckengetriebe mit einer sich
entlang der gesamten Spinnmaschine hinziehenden Antriebswelle
verbunden sind. Ein solcher Antrieb der Einzugswalzen ist aus
der DE-OS 27 21 386 bekannt. Bei einem Fadenbruch, beim
Anspinnen oder beim Bruch des Faserbandes, wird die
Einzugswalze durch Betätigen einer Kupplung von der
Antriebswelle getrennt. Ein Antrieb aller Einzugswalzen einer
Maschinenseite mit einer Antriebswelle sowie eine Kupplung für
jede Einzugswalze stellt einen erheblichen konstruktiven
Aufwand dar und läßt eine auf die jeweilige Situation an den
Spinnstellen abgestimmte, individuelle Einspeisung des
Faserbandes nicht zu.
Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, eine konstruktiv
einfache Lösung für das Antriebskonzept einer Spinnstelle zu
finden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß
jede Einzugswalze mit ihrer Antriebswelle direkt mit der
Antriebswelle eines Einzelantriebs verbunden ist und daß jeder
Einzelantrieb in dem Deckel des Gehäuses seiner Spinnstelle
gelagert ist.
Durch den Einbau in den Deckel der Spinnstelle, der in der
Regel klappbar vor der Spinnstelle gelagert ist, werden beim
Aufklappen der Spinnstelle die Einzugswalze und ihr Antrieb für
Wartungsarbeiten direkt zugänglich.
Durch Einzelantriebe werden vorteilhaft Kupplungen oder
Übersetzungsgetriebe eingespart. Getriebe und insbesondere
Kupplungen sind dem Verschleiß unterworfen. Dadurch können
Spiel und Schlupf auftreten, die einen ungenauen
Faserbandeinzug verursachen. Das wirkt sich besonders
nachteilig beim Anspinnen eines Fadens aus, wenn die
eingespeiste Fasermenge ungleichmäßig anfällt. Auch bei einem
direkten Eingriff des Anspinnwagens beim Einspeisen der Fasern
beim Anspinnen kann es durch die mechanische Kopplung zwischen
Anspinnwagen und Einzugswalze aufgrund des Spiels der
mechanisch ineinandergreifenden Teile des Antriebs zu einer
ungenauen Fasereinspeisung kommen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Einzelantrieb der
Einzugswalzen jeweils ein Schrittmotor. Schrittmotore können
vorteilhaft ohne Schlupf aus jeder Position heraus gestartet
werden. In der Regel besteht eine Verbindung zwischen
Schrittmotor und einer Steuereinrichtung, welche aufgrund der
digitalen Signalverarbeitung der an einer Spinnstelle
vorhandenen Sensoren auch eine digitale Steuerung des
Faserbandeinzugs vornehmen kann. Dadurch ist es möglich, eine
auf die jeweilige Situation an den Spinnstellen abgestimmte,
individuelle Einspeisung des Faserbandes vorzunehmen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jede
Auflösewalze mit ihrer Antriebswelle direkt mit der
Antriebswelle eines Einzelantriebs verbunden, der in dem Deckel
des Gehäuses seiner Spinnstelle gelagert ist. Durch dieses
Antriebskonzept wird der starre Antrieb sämtlicher
Auflösewalzen auf einer Seite einer Spinnmaschine durch die
Möglichkeit des individuellen, auf die jeweilige
Arbeitssituation an einer Spinnstelle angepaßten Antriebs
ersetzt.
In einer Weiterbildung ist der Einzelantrieb ein
Außenläufermotor, auf dessen Außenumfang der Garniturring zur
Faserbandauflösung aufgebracht ist. Außenläufermotore
ermöglichen durch den Einbau in das anzutreibende Maschinenteil
eine besonders kompakte Bauweise. Im vorliegenden
Anwendungsfall wird eine besonders platzsparende Bauweise der
Spinnstelle ermöglicht. Der Einzelantrieb von Einzugswalze und
Auflösewalze ist dann ganz besonders vorteilhaft, wenn auch der
Spinnrotor mit einem Einzelantrieb ausgestattet ist. Es ergeben
sich dann mit einer entsprechenden elektronischen Steuerung
weitgehend autarke Spinnstellen, denen unterschiedliche
Aufgaben zugewiesen werden können.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung dargestellt
und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte
Spinnstelle,
Fig. 2 eine Ansicht auf eine Spinnstelle mit entferntem
Frontblech des Deckels,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Deckel entsprechend dem in
Fig. 1 eingezeichneten Verlauf,
Fig. 4 eine Spinnstelle mit einem Einzelantrieb der
Auflösewalze,
Fig. 5 eine Spinnstelle, bei der der Einzelantrieb der
Auflösewalze als Außenläufermotor ausgebildet ist und
Fig. 6 einen Schnitt durch den Deckel des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 5 entsprechend Fig. 3.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Spinnstelle 1. Die
Spinnstelle ist nur schematisch dargestellt und es sind nur die
zum Verständnis der Erfindung beitragenden Merkmale gezeigt und
erläutert.
Die Funktionsteile der Spinnstelle 1 sind von einem Gehäuse 2
umgeben, das auf seiner Frontseite durch einen Deckel 3
verschlossen wird. Dieser Deckel 3 ist in einem Gelenk 4 an der
Unterseite des Gehäuses schwenkbar gelagert. Die
Hauptfunktionsteile der Spinnstelle sind der Rotor 5, dessen
Schaft 6 zum Antrieb auf einer sogenannten Twin-Disc-Lagerung 7
gelagert ist, von der hier nur zwei Lagerscheiben 8a und 8b zu
sehen sind. Die axiale Lagerung erfolgt über ein Kugelspurlager
9. Auf dem Schaft 6 des Rotors 5 liegt zwischen den beiden
Lagerscheiben 8a und 8b der Antriebsriemen 10 auf, der sich
durch die gesamte Maschine hinzieht und sämtliche Rotoren der
Spinnstelle auf einer Seite antreibt. Der Aufbau eines solchen
Twin-Disc-Lagers ist bereits aus dem Stand der Technik bekannt
beispielsweise ebenfalls aus der DE-OS 27 21 386, und wird
deshalb hier nicht näher beschrieben. Die vorbeschriebene
Lagerung des Rotors und dessen Antrieb sind nicht für die
Erfindung von Bedeutung. Die vorliegende Erfindung entfaltet
ihre Vorteile gleichermaßen bei direkt gelagerten Rotoren und
besonders auch bei einem Einzelantrieb des Rotors.
Der Rotor 5 rotiert in einer Kammer 11, die über einen Kanal 12
mit einer hier nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden
ist, wie durch den Pfeil 13 symbolisiert ist. Mit Hilfe des
Unterdrucks werden die Fasern zum Spinnen eines Fadens in die
Rotorrinne 14 gesaugt.
Im vorliegendem Ausführungsbeispiel sind die für den Einzug des
Faserbandes, für die Auflösung des Faserbandes und für die
Zuführung der vereinzelten Fasern zum Rotor und zum Abziehen
des gesponnenen Fadens erforderlichen Funktionselemente in dem
Deckel 3 des Gehäuses 2 untergebracht. Im Schnitt der Fig. 1
sind sie nur schematisch dargestellt. Die Auflösewalze 15 liegt
mit ihrem Wirtel 16 auf einem sich längs durch die Maschine
hinziehenden Riemen 17 als Antrieb auf. Unterhalb der
Auflösewalze 15 befindet sich die Schmutzabscheidung 18, welche
den aus dem Faserband ausgekämmten Schmutz 19, beispielsweise
Nissen, Staub, Fremdpartikel und Schalenreste, mittels
Unterdruck 20 durch einen Kanal 21 zu einer zentralen
Sammelstelle innerhalb der Maschine abführt. Oberhalb der
Auflösewalze 15 befindet sich der Faserleitkanal 22, durch den
die aufgelösten Fasern 23 in die Rotorrinne 14 geführt werden,
wo sie zu einem Faden 24 versponnen werden. Der Faden 24 wird
über die Fadenabzugsdüse 25 durch das Abzugsröhrchen 26 aus dem
Gehäuse 2 der Spinnstelle 1 herausgeführt. Das Abziehen des
Fadens 24 erfolgt über ein Abzugswalzenpaar 27 in Pfeilrichtung
28. Der Faden wird hinter dem Abzugswalzenpaar einer hier nicht
dargestellten Wickelvorrichtung zum Bilden einer Kreuzspule
zugeführt.
Nicht zu sehen ist in Fig. 1 die durch die Auflösewalze 15
verdeckte Einzugswalze. Fig. 2 zeigt deshalb eine Aufsicht auf
die Spinnstelle mit den wichtigsten Funktionseinheiten. Für
diese Ansicht ist die Frontseite 29 des Deckels 3
weggeschnitten, wie an den Schnittkanten in Fig. 2 ersichtlich.
Der Deckel 3 umfaßt den sogenannten Verdichter 30, durch den
das Faserband 31 der Einzugswalze 32 zugeführt wird, die in
Pfeilrichtung 33 rotiert und an die mit einer Federvorrichtung
34 ein sogenannter Klemmtisch 35 angedrückt wird. Zwischen
Klemmtisch 35 und Einzugswalze 32 wird das Faserband verdichtet
und der in Pfeilrichtung 36 rotierenden Auflösewalze 15
zugeführt. Die Fasern werden aus dem Faserband ausgekämmt und
dadurch vereinzelt. Diese vereinzelten Fasern 23 werden durch
den Faserleitkanal 22, wie bereits beschrieben, in die
Rotorrinne 14 des Rotors 5 gefördert und dort zu einem Faden 24
versponnen. Der Rotor 5 rotiert in Pfeilrichtung 37. Der Faden
24 wird durch das Fadenabzugsröhrchen 26, wie beschrieben,
abgezogen. Der Antrieb der Einzugswalze 32 wird durch die
Einzugswalze 32 selbst verdeckt. Es ist ein Schrittmotor, der
hinter der Einzugswalze liegt und mit ihrer Welle direkt
verbunden ist.
Dieses ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Fig. 3 ist die Ansicht
eines Schnitts durch den Deckel 3, wie er in Fig. 1 eingetragen
ist.
So, wie die Funktionselemente in Fig. 3 in dem Deckel 3
angeordnet sind, sind sie auch zugänglich, wenn der Deckel 3
um das Gelenk 4 in Pfeilrichtung 38 geschwenkt wird, wie aus
der Fig. 1 ersichtlich.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß in Längsrichtung der
Einzugswalze 32, hinter ihr angeordnet, der Einzelantrieb 39
angeordnet ist. Es ist ein Schrittmotor, der über eine Leitung
40 mit einer hier nicht dargestellten Steuereinrichtung
verbunden ist. Die Antriebswelle 41 der Einzugswalze 32 ist
direkt mit der Antriebswelle 42 des Einzelantriebs 39, des
Schrittmotors, über eine starre Verbindung 43, beispielsweise
eine Flanschverbindung, verbunden. Die starre Verbindung 43
dient nur der leichteren Auswechselbarkeit eines der beiden
Funktionselemente. Der Motor könnte auch direkt auf der
Antriebswelle der Einzugswalze sitzen.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist ein Einzelantrieb der
Auflösewalze 15 vorgesehen. Die Antriebswelle 48 der
Auflösewalze 15 ist direkt mit der Antriebswelle 49 des Motors
50 über eine starre Verbindung 51, beispielsweise eine
Flauschverbindung, verbunden. Der Motor stützt sich auf ein
Wandteil 52 ab und ist über eine Leitung 53 mit einer hier
nicht dargestellten Steuereinrichtung verbunden.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Einzelantrieb der
Auflösewalze 15 ein Außenläufermotor 45, auf dessen Außenumfang
der Garniturring 15a zur Auflösung des Faserbandes 31
aufgebracht ist. Der feststehende Teil des Motors, der im
Innern des Garniturringes 15a liegt, ist mit
Befestigungselementen, beispielsweise Schrauben 47, an einem
Wandteil 47a, befestigt. Der Motor 45 ist über eine Leitung 46
mit einer hier nicht dargestellten Steuereinrichtung verbunden.
Fig. 6 zeigt eine Aufsicht auf den entsprechend Fig. 3
geschnittenen und geklappten Deckel 3 in der Ausführung nach
Fig. 5. Deutlich zu erkennen ist die kompakte Bauweise
gegenüber der Ausführung nach Fig. 3 durch Wegfall des
Antriebwirtels der Auflösewalze.
Die Anordnung der Funktionselemente in dem Deckel 3 erfolgt
nach dem Baukastensystem. Jedes der Funktionselemente, der
Verdichter 30, die Einzugswalze 32, ihr Antrieb 39, die
Auflösewalze 15 mit ihrem Antriebswirtel 16 oder den möglichen
Einzelantrieben 45, 50 sowie der Faserleitkanal 22 sind über
hier nicht dargestellte Steck- oder Schraubverbindungen so im
Deckel eingesetzt, daß sie einzeln lösbar und herausnehmbar
sind. Somit ist eine leichte Zugänglichkeit und Wartung
möglich.
Claims (5)
1. Spinnstelle an einer Rotorspinnmaschine mit einer Vielzahl
gleichzeitig betriebener Spinnstellen mit
Antriebsvorrichtungen für die Spinnrotoren, die
Auflösewalzen und die Einzugswalzen zum Zuführen der
Faserbänder zu den Auflösewalzen, wobei die Spinnrotoren,
die Auflösewalzen und die Einzugswalzen jeweils in einem
Gehäuse einer Spinnstelle installiert sind, das in der
Frontseite einen zu öffnenden Deckel aufweist zur
Zugänglichmachung der Funktionsteile,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Einzugswalze (32) mit ihrer Antriebswelle (41)
direkt mit der Abtriebswelle (42) eines Einzelantriebs (39)
verbunden ist und daß jeder Einzelantrieb (39) in dem
Deckel (3) des Gehäuses (2) seiner Spinnstelle (1) gelagert
ist.
2. Spinnstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einzelantrieb (39) ein Schrittmotor ist.
3. Spinnstelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schrittmotor (39) zu einer auf die Situation an der
Spinnstelle (1) abgestimmte, individuelle Einspeisung des
Faserbandes (31) steuerbar ist.
4. Spinnstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Auflösewalze (15) mit ihrer
Antriebswelle (48) direkt mit der Antriebswelle (49) eines
Einzelantriebs (45, 50) Verbunden ist und daß jeder
Einzelantrieb (45, 50) in dem Deckel (3) des Gehäuses (2)
der Spinnstelle (1) gelagert ist.
5. Spinnstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einzelantrieb der Auflösewalze (15)
ein Außenläufermotor (45) ist, auf dessen Außenumfang ein
Garniturring (15a) zur Auflösung des Faserbandes (31)
aufgebracht ist.
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