DE430969C - Aus zwei starren, gelenkig und federnd verbundenen Teilen bestehender Kontakt - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
28. JUN11926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- te 430969 KLASSE 21 c GRUPPE

(C 34968

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juni 1924 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kontakt für Messerschalter, Steckvorrichtungen o. dgl., bei welchem die kontaktgebenden Teile in sich starr sind und durch besondere, zur Stromführung nicht herangezogene Federn gegeneinander bzw. gegen einen zwischen dieselben eingeführten Gegenkontakt gepreßt werden.

Bei den bisherigen Kontakten dieser Art

ίο sind die beiden Kontaktteile um eine gemeinsame Achse gegeneinander drehbar gelagert. Die Erfindung vermeidet diese verhältnismäßig umständliche Lagerung durch eine außerordentlich einfache Gestaltung der Kontaktteile, indem sie den einen der Kontakte, der die Anschlußteile für die Stromzuführung trägt und als der feste bezeichnet werden soll, mit Aussparungen versieht, den anderen beweglichen Kontaktteil dagegen mit Ansätzen, welche in diese Aussparung eingreifen und im wesentlichen so gerichtet sind, daß ihre Längsausdehnung senkrecht zu der Bewegung des zwischen die beiden Kontakte einzuführenden Gegenkontaktes liegt. Es ist ferner Gegenstand der Erfindung, die Feder, welche die beiden Kontakte gegeneinanderdrückt, derart anzuordnen, laß sie zugleich mit dem Druck an der Kontaktstelle auch das Festhalten des beweglichen Teiles in der Lagerung bewirkt.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in Abb. i- dargestellt; darin bedeutet α den festen Kontaktteil, b den beweglichen Kontaktteil, c eine Schraubenfeder und d das Schaltmesser, welches zum Zwecke des Stromschlusses zwischen die Kontakte a und b eingeführt werden soll. Der feste Kontakt α besitzt eine Aussparung e, in welche ein Lappen f am beweglichen Kontakt b eingreift. Dieser Lappen ist gegenüber der Hauptausdehnung des Kontaktes etwa rechtwinklig umgebogen, so daß sich der Kontakt gegen den beim Einführen des Gegenkontaktes in Richtung seiner Längsausdehnung erzeugten Schub in der Aussparung e abstützen kann. Das Zusammendrücken der beiden Teile α und b wird durch die Schraubenfeder g erzeugt, welche in einer Durchbiegung des festen Kontaktes α gelagert ist und deren beide Enden hakenförmig umgebogen sind und sich einerseits gegen die Innenfläche des festen Kontaktes a, andererseits gegen die Außenfläche des beweglichen Kontaktes b legen. Hierdurch wird erreicht, daß die in der Abbildung durch Pfeile erzeugten Drücke ausgeübt werden, und zwar

1. ein Druck in Richtung des Pfeiles 1 auf den Kontakte ungefähr in der Mitte zwischen der Lagerstelle und der Kontaktstelle, wodurch dieser Kontakt einmal gegen die Kontaktstelle des festen Kontaktes a, das andere Mal in die Aussparung e hineingepreßt wird;

2. ein Druck in Richtung des Pfeiles 2, welcher infolge der verhältnismäßigen Starrheit des geraden Federendes einen zweiten Druck 3 hervorruft, der die Schraubenfeder in der Vertiefung des Kontaktes α festhält. Auf diese Weise ist eine Drehachse mit den

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Paul Thieme in Detmold.

dafür erforderlichen Lagerstellen vollkommen erspart und die Herstellung des Kontaktes auf dem Wege der Massenfabrikation außerordentlich vereinfacht.

Eine weitere Ausführungsform des Kontaktes ist in Abb. 3 dargestellt. Der feste Kontakt α erhält hier ebenfalls wieder eine Aussparung e und der bewegliche Kontakt b einen Ansatz /. Das Zusammendrücken beider wird aber durch eine Bandfeder g erzeugt, welche in dem festen Kontakt a in bekannter Weise durch Annieten o. dgl. befestigt ist. Diese Feder drückt auf den beweglichen Kontakt ebenfalls wieder ungefähr in der Mitte zwischen der Kontaktstelle und der Aussparung im Kontakt α und bewirkt auf diese Weise, ebenso wie in Abb. 1 die Schraubenfeder, ein Festhalten des Kontaktes b in der Aussparung des Kontaktes a zo sowohl als auch gleichzeitig den Kontaktdruck zwischen den Teilen α und b.

Diese Ausführung ist besonders einfach in bezug auf die Herstellung der Einzelteile und in bezug auf deren Zusammensetzung, da der Kontakt b nach Fertigstellung des Kontaktes α zusammen mit der Blattfeder g einfach zwischen diese und den Kontakt α eingeschoben wird, wobei die Blattfeder g so lange zurückgebogen bleibt, bis der Ansatz / I der Aussparung e gegenübersteht, worauf er durch den Druck der Feder g in diese einschnappt.

Eine weitere Vereinfachung der Herstellung des Erfindungsgegenstandes ist in Abb. 3 niedergelegt, bei welcher durch entsprechende Formgebung des festen Kontaktes α erreicht ist, daß die Blattfeder g ge- j rade, d. h. in Form einer ebenen Platte ausgebildet werden kann. Dies ist für die Herstellung ein großer Vorteil, da es schwierig ist, gehärtetem Bandstahl in der Massenfabrikation eine immer genau gleiche Biegung zu geben, während es außerordentlich einfach ist, den festen Kontakt a in immer gleicher Form herzustellen.

Die in den Abb. 1 bis 3 gezeichneten Federn nehmen praktisch an der Stromführung keinen Anteil, da die Widerstände, welche der Strom heim Durchgang durch die Federn erfahren würde, gegenüber denen bei dem beweglichen Kontaktteil b außerordentlich viel größer sind. Der Stromübergang vom beweglichen zum festen Kontakt erfolgt durch die Auflagestelle neben der Aussparung e, welche mindestens unter dem gleichen | Druck steht wie die Berührungsstelle mit ι dem Gegenkontakt, so daß die Vorbedin- J gungen für einen guten Stromübergang ge

geben sind. Der Stromübergang kann jedoch noch dadurch verbessert werden, daß die Be- 60 rührungsstelle zwischen Druckfeder und beweglichem Kontaktteil zum Stromübergang ausgenutzt wird. Dies ist in Abb. 4 dargestellt, in der die Stahlfeder g einen Überzug aus gut leitendem Metall, z. B. gebildet durch 65 ein dünnes Kupferband Ji₁ erhält. Dieses Kupferband kann ferner auch noch an dein beweglichen Kontaktteil durch Nieten, Anschrauben o. dgl. befestigt werden; wodurch der Stromübergang noch weiter verbessert 70 wird.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Kontakt für Messerschalter, Stecker o. dgl., bei welchem zwei starre, gelenkig miteinander verbundene Kontaktteile durch zur Stromführung nicht herangezogene Federn zusammengedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden starren Teile, der bewegliche, in dem anderen, dem festen, dadurch gelagert ist, daß der erstere Ansätze erhält, welche im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schaltmessers verlaufen und in Aussparungen am zweiten Kontakt eingreifen, und daß die beide Kontakte zusammendrückende Feder derart angeordnet ist, daß sie gleichzeitig den Kontaktdruck erzeugt und die An- _gc sätze des beweglichen Teiles in der Aussparung des festen Teiles festhält.
2. 2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kontaktdruck und das Festhalten des bewegliehen Kontaktes im Lager bewirkende Feder eine Schraubenfeder ist, daß der feste Kontaktteil eine Vertiefung zur Aufnahme der Schraubenfeder enthält, und daß die Feder so angeordnet ist, daß sie sich von selbst in diese Vertiefung hineindrückt.
3. 3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Festhalten des beweglichen Kontaktes in der Lagerung und das Erzeugen des Kontaktdruckes durch eine an dem festen Kontaktteil befestigte Blattfeder erfolgt.
4. 4. Ausführungsform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß um die aus schlecht leitendem Material bestehende Blattfeder ein biegsamer Metallstreifen aus gut leitendem Material herumgelegt oder einerseits am beweglichen Kontakt (b), andererseits am festen Kontakt (a) festgenietet oder -geschraubt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.