DE4306184A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Erfassen physikalischer und/oder chemischer Parameter von Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Erfassen physikalischer und/oder chemischer Parameter von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen phy
sikalischer und/oder chemischer Parameter von Flüssigkei
ten. Es kann sich um Flüssigkeiten aller Art handeln, ins
besondere um wassermischbare oder wassergemischte Metall-
Bearbeitungsflüssigkeiten, nicht wassermischbare Metallbe
arbeitungsflüssigkeiten, Konzentrate und wäßrige Zuberei
tungen von Preßwasserzusätzen, schwer entflammbaren Hy
draulikmedien und dergleichen. Zu den gesuchten Parametern
solcher Flüssigkeiten gehören u. a. der pH-Wert, die Leit
fähigkeit, die Konzentration, Keimbelastung, Korrosions
schutz, Verschleißschutz, feste Fremdstoffe, dispergierte
Luft und dergleichen.
Aus der Praxis sind Vorrichtungen bekannt, mit denen je
weils ein bestimmter chemischer und/oder physikalischer
Parameter einer Flüssigkeit kontinuierlich erfaßt wer
den kann. Zum Erfassen mehrerer Parameter benötigt man
verschiedene Vorrichtungen. Die Vorrichtungen selbst
sind dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit kompak
tem Aufbau anzugeben, mit der verschiedene Parameter einer
Flüssigkeit gleichzeitig erfaßt werden können. Das Umrü
sten der Vorrichtung zum Erfassen anderer Parameter soll
auf einfache Weise möglich sein.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum konti
nuierlichen Erfassen physikalischer und/oder chemischer
Parameter von Flüssigkeiten, mit einem Gehäuse für mehrere
baugleiche, übereinander oder nebeneinander angeordnete
Module, die jeweils einen Kanalabschnitt zur Bildung eines
durchgehenden Probenkanals aufweisen, wobei jeder Modul
eine zylindrische Aufnahme für auswechselbare Sensorzylin
der aufweist, wobei sich zwischen jeder Aufnahme und dem
zugeordneten Kanalabschnitt ein Probenzulauf und ein Pro
benablauf erstreckt sowie jeder Sensorzylinder dem Proben
zulauf bzw. dem Probenablauf zugeordnete Öffnungen auf
weist. In den einzelnen Sensorzylindern sind Meßsysteme
zum Erfassen unterschiedlicher physikalischer und/oder
chemischer Parameter untergebracht. Die zu untersuchende
Flüssigkeit fließt durch den Probenkanal und von dort
durch die Probenzuläufe zu den Sensorzylindern, die abge
dichtet in ihren zugeordneten Aufnahmen angeordnet sind.
In den Sensorzylindern passiert die Flüssigkeit das Meßsy
stem und fließt durch den Probenablauf wieder in den Pro
benkanal zurück. Die erfaßten Meßdaten können in üblicher
Weise ausgewertet werden. Der Fluß im Probenkanal kann mit
Hilfe einer Pumpe aufrecht erhalten werden. Im übrigen
kann der Probenkanal auch mit Ventilen und/oder anderen
Baugruppen, z. B. Filterelementen, versehen sein.
Damit die Sensorzylinder in einer gewünschten Richtung von
der Flüssigkeit durchströmt werden, kann der Probenablauf
in den Kanalabschnitt des Probenkanals mit einem gegen die
Strömungsrichtung gerichteten Krümmer münden, so daß ein
Druckgefälle zwischen Probenzulauf und Probenablauf ent
steht. Das schließt nicht aus, daß im Einzelfall im Pro
benzulauf auch eine Drossel oder dergleichen angeordnet
wird.
Da Meßsysteme zum Erfassen physikalischer und/oder chemi
scher Parameter von Flüssigkeiten insbesondere beim Wech
sel der Flüssigkeit gereinigt werden müssen, kann erfin
dungsgemäß jeder Modul Zufluß- und Abflußleitungen für ei
ne Spülflüssigkeit aufweisen, wobei die Leitungen, bezogen
auf die Achse der Aufnahme, unter einem Winkel zum Proben
zulauf und zum Probenablaufin die Aufnahme münden. Durch
Drehen des Sensorzylinders in seiner Aufnahme werden dann
die betreffenden Öffnungen des Sensorzylinders in den Be
reich dieser Leitungen gebracht, so daß der Sensorzylinder
von Spülflüssigkeit durchströmt wird.
Zusätzlich kann jeder Modul Zufluß- und Abflußleitungen
für eine Eichflüssigkeit aufweisen, wobei die Leitungen,
bezogen auf die Achse der Aufnahme, unter einem Winkel zum
Probenzulauf und zum Probenablauf in die Aufnahme münden,
so daß nach dem Spülen des Sensorzylinders eine Eichflüs
sigkeit zugeführt werden kann, um das Meßsystem zu eichen.
Bewährt hat sich eine Ausführung, bei der die Leitungen
für die Spülflüssigkeit unter einem Winkel von ca. 90° zum
Probenzulauf und zum Probenablauf sowie die Leitungen für
die Eichflüssigkeit unter einem Winkel von ca. 180° zum
Probenzulauf und zum Probenablauf angeordnet sind.
Die Abflußleitungen für die Spülflüssigkeit und/oder die
Eichflüssigkeit können an eine durchgehende Entsorgungs
leitung angeschlossen sein, die an den Modulen vorbeige
führt wird.
Nach bevorzugter Ausführung der Erfindung sind die Aufnah
men der Module durchgehende, beidseits mit Deckeln ver
schließbare Bohrungen, wobei ein Deckel zumindest eine
Durchgangsöffnung für elektrische Anschlüsse des Sensorzy
linders aufweist und sich durch den anderen Deckel eine
mit dem Sensorzylinder kuppelbare Abtriebswelle eines
Stelltriebs erstreckt. Mit Hilfe des Stelltriebs kann ein
mit einer Abtriebswelle gekuppelter Sensorzylinder in die
Spülstellung oder in die Eichstellung bzw. wieder zurück
gedreht werden. Der Stelltrieb kann pneumatisch, hydrau
lisch oder mechanisch-elektrisch arbeiten.
Das Auswechseln eines Sensorzylinders ist an sich problem
los. Es genügt, die beiden Deckel der jeweiligen Aufnahme
zu lösen, so daß der Sensorzylinder in axialer Richtung zu
einer Aufnahme herausbewegt werden kann. Das wird jedoch
erleichtert, wenn ein Verschlußzylinder eingesetzt wird,
dessen äußere Abmessungen den Abmessungen eines Sensorzy
linders entsprechen, mit der Maßgabe, daß der Verschlußzy
linder eine geschlossene Umfangsfläche aufweist. Dieser
Verschlußzylinder kann benutzt werden, um einen Sensorzy
linder aus seiner Aufnahme herauszuschieben. Der Ver
schlußzylinder kann auch in der Aufnahme verbleiben, wenn
der betreffende Modul nicht benutzt werden soll.
Gegenstand der Erfindung sind auch Sensorzylinder für die
obenbeschriebene Vorrichtung. Die Sensorzylinder besitzen
eine im wesentlichen zylindrische Form mit den schon er
wähnten Öffnungen, welche mit dem Probenzulauf und dem
Probenablauf bzw. den Leitungen für Spülflüssigkeit und
Eichflüssigkeit korrespondieren. An einer Stirnseite be
sitzen die Sensorzylinder eine Kupplungsaufnahme für die
Abtriebswelle des Stelltriebs und an ihrer anderen Stirn
seite werden elektrische Anschlüsse herausgeführt. Zwi
schen den beiden Öffnungen ist ein Strömungskanal defi
niert, in dem das Meßsystem untergebracht ist, z. B. zur
Messung des pH-Wertes, zur Messung der elektrischen Leit
fähigkeit und dergleichen.
Ein Sensorzylinder zur Bestimmung des Korrosionsverhaltens
der Flüssigkeiten ist dadurch gekennzeichnet, daß im von
der Flüssigkeit durchströmten Hohlraum des Sensorzylinders
ein Mittelsteg zur Halterung für eine kathodische Elektro
de und dieser Elektrode gegenüberliegend in der Wandung
des Sensorzylinders eine anodische Referenzelektrode aus
einem korrosionsunempfindlichen Werkstoff, insbesondere
Platin sowie eine anodische Vergleichselektrode aus einem
korrosionsanfälligen Werkstoff angeordnet sind. Dabei be
ruht die Messung auf der durch anionische Komponenten her
vorgerufene Feinstfilmbildung und damit der Ausbildung ei
nes elektrischen Isolators auf dem vor Korrosion zu schüt
zenden Werkstoff. Dieser Effekt wird zur Messung von Refe
renz- und Vergleichstrom genutzt. Die Differenz beider
Ströme ist ein Maß für den Korrosionsschutz von chemischen
Funktionsflüssigkeiten.
Ein Sensorzylinder zur Bestimmung der Keimbelastung der
Flüssigkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorzy
linder einen Arbeitsraum für einen darin axial verschieb
baren Kolben aufweist, dessen Kolbenstange sich bis über
das freie Ende des Sensorzylinders hinaus erstreckt und
zumindest eine Zuleitung für ein Puffermedium aufweist,
die an der freien Stirnseite des Kolbens mündet, daß der
Arbeitsraum im Bereich seines geschlossenen Endes eine
Öffnung zu einer seitlichen, den Probenzulauf und den Pro
benablauf miteinander verbindenden Ausnehmung des Sensorzy
linders aufweist, und daß im Kolben ein Photonenzähler an
geordnet ist. Bei Rückzug des Kolbens aus dem Arbeitsraum
wird dieser durch die Öffnung mit der Flüssigkeit gefüllt.
Der Sensorzylinder wird dann in die Spülposition und an
schließend in die Eichposition bewegt. Dort wird der Kol
ben weiter zurückgezogen, wobei gleichzeitig das Pufferme
dium in den Arbeitsraum geleitet wird. Dann wird ein Rea
genz in den Arbeitsraum eingeleitet, um nichtcelluläres
ATP zu eliminieren. Durch Zuleitung eines weiteren Reagen
zes werden Zellmembranen zerstört und celluläres ATP frei
gesetzt. Der im Kolben angeordnete Photonenzähler regi
striert die bei der Bioluminiszenz frei werdenden Photonen.
Ein Sensorzylinder zur Bestimmung des Schmierverhaltens
der Flüssigkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß im Sen
sorzylinder ein um seine Achse antreibbarer, zylindri
scher Reibungskörper angeordnet ist, der über einen
Schmierspalt im Reibkontakt mit der Wandung des Sensorzy
linders steht, und daß in der Wandung piezokristalline
Druckaufnehmer angeordnet sind. Bei der Relativbewegung
zwischen dem Reibungskörper und der Wandung entstehen
Stoßwellen, die sich in der Wandung fortpflanzen und in
den piezokristallinen Druckaufnehmern in elektrische Si
gnale umgewandelt werden. Zum kontinuierlichen Aufbau ei
nes Schmierfilms im Schmierspalt zwischen dem Reibungskör
per und der Wandung des Sensorzylinders kann der Reibungs
körper auf seinem Umfang schraubenwendelförmige, von der
Flüssigkeit durchströmte Nuten aufweisen.
Im folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Ansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Vertikalschnitt
durch einen Modul,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch einen Modul,
Fig. 4 schematisch das Auswechseln eines Sensorzylin
ders,
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 3 mit einem Sensorzy
linder zur Bestimmung des Korrosionsverhaltens
einer Flüssigkeit,
Fig. 6 den Gegenstand nach Fig. 3 mit einem Sensorzy
linder zur Bestimmung der Keimbelastung einer
Flüssigkeit,
Fig. 7 den Gegenstand nach Fig. 3 mit einem Sensorzy
linder zur Bestimmung des Schmierverhaltens ei
ner Flüssigkeit.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient zum
kontinuierlichen Erfassen physikalischer und/oder chemi
scher Parameter von Flüssigkeiten. Zur Vorrichtung gehört
ein Gehäuse 1, in dem mehrere baugleiche Module 2 angeord
net sind, und zwar bei der dargestellten Ausführung über
einander. Zu jedem Modul gehört ein Kanalabschnitt 3, der
auf einer Seite des Moduls 2 angeordnet ist. Die überein
ander angeordneten Kanalabschnitte 3 und zugeordnete Zwi
schenstücke 4 bilden einen durchgehenden Probenkanal 5,
dessen oberes und unteres Ende mit einem nur angedeuteter
Flüssigkeitstank 6 verbunden sind. Im Bereich der oberer
und unteren Enden des Probenkanals sind Ventile 7 sowie im
Bereich des oberen Endes des Probenkanals 5 eine Pumpe 8
angeordnet. Die Flüssigkeit tritt in das untere Ende dem
Probenkanals 5 ein und passiert zunächst ein Feinfilter 9,
bevor sie zu den einzelnen Modulen 2 gelangt.
Der Aufbau der Module 2 im einzelnen ergibt sich aus dem
Fig. 2 und 3. Jeder Modul 2 weist einen Probenzulauf 10
auf, der mit einem entgegen der Strömungsrichtung im Pro
benkanal 5 gerichteten Krümmer 11 in den Probenkanal 5
eintaucht. Jeder Modul 2 weist außerdem einen Probenablauf
12 auf, der mit einem in Strömungsrichtung im Probenkanal
5 gerichteten Krümmer in den Probenkanal 5 eintaucht. Da
durch entsteht ein Druckgefälle zwischen Probenzulauf 10
und Probenablauf 12. Der Probenzulauf 10 und der Probenab
lauf 12 münden mit gegenseitigem Abstand in eine zylindri
sche Aufnahme 13 für einen darin unterzubringenden Sensor
zylinder 14. Die zylindrische Aufnahme 13 ist beidseits
mit Deckeln 15, 16 geschlossen. Der in Fig. 3 untere Deckel
15 besitzt eine Durchgangsöffnung 17 für aus der zu
geordneten Stirnseite des Sensorzylinders 14 austretende
elektrische Anschlußleitungen. Durch den in der Fig. 3
oberen Deckel 16 erstreckt sich eine Abtriebswelle 18 ei
nes im übrigen nicht dargestellten Stelltriebs, der pneu
matisch, hydraulisch oder elektromechanisch betätigt und
gesteuert sein kann. Die Abtriebswelle 18 greift in eine
zugeordnete Kupplungsausnehmung an der betreffenden
Stirnseite des Sensorzylinders 14 ein, so daß der Sensor
zylinder 14 mit Hilfe des Stelltriebs in der Aufnahme 13
um seine Achse gedreht werden kann. Im übrigen ist der
Sensorzylinder 14 mit Hilfe von Dichtungen 19, die sich
zwischen den Deckeln 15 bzw. 16 und den Mündungen des Pro
benzulaufs 10 bzw. des Probenablaufs 12 befinden, abge
dichtet in der Ausnehmung 13 gehalten.
Wie man insbesondere aus Fig. 2 entnimmt, münden in die
Aufnahme 13 bzw. in einen sich parallel dazu erstreckenden
Raum 20 eine Zuflußleitung 21 und eine Abflußleitung 22
für eine Spülflüssigkeit. Diese Leitungen 21, 22 münden,
bezogen auf die Achse der Aufnahme 13, unter einem Winkel
von 90° zum Probenzulauf 10 bzw. zum Probenablauf 12 in
die Aufnahme 13. Die Zuflußleitung 21 geht von einer mit
dem Spülflüssigkeitsbehälter 23 verbundenen Sammelleitung
24 aus und ist mit einem Ventil 25 verschließbar. Die Ab
flußleitung 22 führt zu einer an den Modulen 2 vorbeifüh
renden Entsorgungsleitung 26.
Ferner münden in die Aufnahme 13 bzw. einen sich dazu par
allel erstreckenden Raum 27 eine Zuflußleitung 28 und eine
Abflußleitung 29 für eine Eichflüssigkeit. Jede Zuflußlei
tung 28 ist mit einem zugeordneten Eichflüssigkeitsbehäl
ter 30 verbunden und weist eine Pumpe 31 sowie ein Ventil
32 auf. Die Abflußleitungen 29 der Module 2 führen zu ei
ner Entsorgungsleitung 33. Die Zuflußleitung 28 und die
Abflußleitung 29 münden, bezogen auf die Achse der Aufnah
me 13, unter einem Winkel von 180° zum Probenzulauf 10
bzw. zum Probenablauf 12 in die Aufnahme, so daß der Sen
sorzylinder 14 durch Drehung um 180° mit Hilfe des zu
geordneten Stelltriebs an die Eichflüssigkeit angeschlos
sen werden kann.
In Fig. 3 ist noch dargestellt, daß im Probenzulauf 10 ei
ne Drossel 34 und/oder ein Thermosensor 35 angeordnet sein
können.
Die einzelnen Sensorzylinder 14 sind zum Erfassen ver
schiedener physikalischer und/oder chemischer Parameter
der zu untersuchenden Flüssigkeit eingerichtet. Ihre äußere
Form ist jeweils gleich. Im Bereich einer Stirnseite be
sitzen sie die schon erwähnte Kupplungsaufnahme für die
Abtriebswelle 18 des Stelltriebs. An der anderen Stirnsei
te sind elektrische Anschlußleitungen herausgeführt. Im
übrigen besitzen die Sensorzylinder 14 zwei mit gegensei
tigem Abstand angeordnete Öffnungen, die dem Probenzulauf
10 bzw. dem Probenablauf 12 oder den die Spülflüssigkeit
führenden Leitungen 21, 22 oder den die Eichflüssigkeit
führenden Leitungen 28, 29 zugeordnet sind. Durch Drehen
eines Sensorzylinders 14 um seine Achse kann der Sensorzylinder
an die Probenflüssigkeit, die Spülflüssigkeit und
an die Eichflüssigkeit angeschlossen werden.
Der Austausch eines Sensorzylinders 14 durch einen anderen
ist schematisch in Fig. 4 dargestellt. Nach Lösen der bei
den Deckel 15, 16 wird von der Antriebsseite her ein Ver
schlußzylinder 36 in Pfeilrichtung in die Aufnahme 13 ein
geführt und damit der Sensorzylinder 14 aus der Aufnahme
13 herausgedrückt. Der Verschlußzylinder 36 besitzt die
gleichen Außenabmessungen wie der Sensorzylinder 14, mit
der Maßgabe, daß der Verschlußzylinder 36 eine geschlosse
ne Umfangsfläche aufweist. Soll der jeweilige Modul 2
nicht benutzt werden, kann der Verschlußzylinder 36 in der
Aufnahme 13 verbleiben. Ein neuer Sensorzylinder 14 wird
in umgekehrter Richtung in die Aufnahme 13 eingeschoben,
wobei der Verschlußzylinder 36 zur Antriebsseite hin her
ausgedrückt wird.
Besondere Sensorzylinder sind in den Fig. 5, 6 und 7
dargestellt. Fig. 5 zeigt einen Modul 2 mit einem Sensor
zylinder 14 zur Bestimmung des Korrosionsverhaltens der zu
untersuchenden Flüssigkeit. Der Sensorzylinder 14 weist
einen von der Flüssigkeit durchströmten Hohlraum 37 auf,
der über Öffnungen 38, 39 mit dem Probenzulauf 10 und dem
Probenablauf 12 in Verbindung steht. Im Hohlraum 37 ist
ein Mittelsteg 40 als Halterung für eine kathodische Elek
trode 41 aus Platin angeordnet. Auf der einen Seite dieser
Elektrode 41 ist in der Wandung des Sensorzylinders 14 ei
ne anodische Referenzelektrode 42 ebenfalls aus Platin
eingebettet. Auf der anderen Seite der Elektrode 41 ist in
die Wandung der Sensorzylinder 14 eine Vergleichselektrode
43 aus einem korrosionsanfälligen Werkstoff eingebettet
Die kathodische Elektrode 41 und die anodische Referenz
elektrode 42 können mit einem Polymerdiaphragma, insbeson
dere Teflon, belegt sein, um Störungen durch Filmbildung
zu vermeiden. Die Elektroden 41, 42 und 43 sind mit An
schlußleitungen 44 versehen, welche aus dem Sensorzylinder
14 herausgeführt sind. Zur Aktivierung der Vergleichselek
trode 43 wird zeit- oder interruptgesteuert der Sensorzy
linder 14 zuerst in die Spül-, dann in die Eichposition
gedreht. In der Eichposition wird die Stromrichtung kurz
zeitig umgepolt und die Vergleichselektrode 43 in einem
geeigneten Elektrolyten aktiviert. Danach wird die Meßpo
sition wieder eingenommen. Dem Meßprinzip liegt die durch
anionische Komponenten hervorgerufene Feinstfilmbildung
und damit die Ausbildung eines elektrischen Isolators aus
dem vor Korrosion zu schützenden Werkstoff, hier auf der
Vergleichselektrode 43, zugrunde. Dieser Effekt wird zur
Messung von Referenz- und Vergleichstrom genutzt. Die Dif
ferenz beider Ströme ist ein Maß für den Korrosionsschutz
von chemischen Funktionsflüssigkeiten.
In den in Fig. 6 dargestellten Modul 2 ist ein Sensorzylinder
14 eingesetzt, der zur Bestimmung der Keimbelastung
einer Flüssigkeit ausgerüstet ist. Der Sensorzylinder 14
besitzt einen Arbeitsraum 45 für einen darin verschiebba
ren Kolben 46, dessen Kolbenstange 47 sich bis über das
freie Ende des Sensorzylinders 14 erstreckt und dort an
einen nicht dargestellten Stelltrieb angeschlossen ist.
Der Arbeitsraum 45 weist im Bereich seines geschlossenen
Endes eine Öffnung 48 zu einer seitlichen, den Probenzu
lauf 10 und den Probenablauf 12 miteinander verbindenden
Ausnehmung 49 auf. An der Stirnseite des Kolbens 46 ist
ein Photonenzähler 50 angeordnet, dessen Anschlußleitungen
51 durch die Kolbenstange 47 geführt sind. Durch die Kol
benstange 47 erstrecken sich außerdem zwei Leitungen 52,
53, die an der Stirnseite des Kolbens 46 münden. Dem hier
verwirklichten Meßprinzip liegt die durch bestimmte enzy
matische Reaktionen mit APT hervorgerufene Bioluminiszenz
zugrunde. Wird der Kolben 46 mit Hilfe seines Stelltriebs
aus dem Arbeitsraum 45 zurückgefahren, fließt die zu un
tersuchende Flüssigkeit durch die Öffnung 48 in den Ar
beitsraum 45. Nach Erreichen einer bestimmten Stellung
wird der Kolben angehalten und der Sensorzylinder 14 in
die Spülposition bewegt. Die Öffnung 48 wird durch kurzes
Spülen von der Flüssigkeit befreit. Dann wird der Sensor
zylinder 14 in die Eichposition bewegt. Hier erfolgt durch
einen weiteren einstellbaren rückwärtigen Hub des Kolbens
46 eine Verdünnung und Durchmischung der Probe im Arbeits
raum 45 mit einem über die Eichleitung 28 zugeführten Puf
fermedium. Der Sensorzylinder 14 wird dann wieder in Spül
position gedreht und der Kolben wird auf Meßvolumen ge
bracht, wobei der überflüssige Inhalt des Arbeitsraums
über die Abflußleitung 22 abfließt. Ober die Leitung 52 in
der Kolbenstange 47 wird ventilgesteuert ein Reagenz in
die Meßprobe injiziert, um nichtcelluläres ATP zu elimi
nieren. Anschließend wird durch die andere Leitung 53 der
Kolbenstange 47 ein weiteres Reagenz injiziert, das durch
Zerstörung von Zellmembranen celluläres ATP freisetzt.
Durch weitere Zugabe des Reagenzes aus der Leitung 52 wird
die eigentliche Meß-Bioluminiszenz eingeleitet. Der Photo
nenzähler 50 registriert die freiwerdenden Photonen. Die
Keimbelastung der chemischen Flüssigkeit kann so ermittelt
werden. Im Anschluß an die Messung wird der Arbeitsraum 45
entleert und der Sensorzylinder 14 wird wieder in die Meß
position gedreht.
In dem in Fig. 7 dargestellten Modul 2 ist ein Sensorzy
linder 14 eingesetzt, der zur Bestimmung des Schmierver
haltens einer Flüssigkeit ausgerüstet ist. Im Sensorzylin
der 14 ist ein zylindrischer Reibungskörper 54 angeordnet,
der auf einer Welle 55 sitzt, die aus dem Sensorzylinder
14 herausgeführt und mit einem nicht dargestellten Antrieb
drehbar ist. Der Reibungskörper 54 steht über einem
Schmierspalt 56 in Reibkontakt mit der Wandung des Sensor
zylinders 14. In die Wandung des Sensorzylinders 14 sind
piezokristalline Druckaufnehmer 57 eingebettet. Zur
gleichmäßigen Verteilung der zu untersuchenden Flüssigkeit
über dem Schmierspalt 56 weist der Reibungskörper 54
auf seinem Umfang schraubenwendelförmige, von der Flüs
sigkeit durchströmte Nuten 58 auf. Wird der Reibungskör
per 54 mit Hilfe des Antriebs gedreht, dann entstehen
durch die Relativbewegung aufgrund von Rauhigkeitsspitzen
einerseits des Reibungskörpers 54 und andererseits der
Wandung des Sensorzylinders 14 Stoßwellen, die sich in
der Wandung fortpflanzen und von den piezokristallinen
Druckaufnehmern 57 in elektrische Signale umgesetzt wer
den. Die elektrischen Signale können über Anschlußleitun
gen 59 der Druckaufnehmer 57 abgegriffen werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Erfassen physikali
scher und/oder chemischer Parameter von Flüssigkeiten, mit
einem Gehäuse (1) für mehrere baugleiche, übereinander
oder nebeneinander angeordnete Module (2), die jeweils ei
nen Kanalabschnitt (3) zur Bildung eines durchgehenden
Probenkanals (5) aufweisen, wobei jeder Modul (2) eine zy
lindrische Aufnahme (13) für auswechselbare Sensorzylinder (14)
aufweist, und wobei sich zwischen jeder Aufnahme (13)
und dem zugeordneten Kanalabschnitt (3) ein Probenzulauf (10)
und ein Probenablauf (12) erstreckt sowie jeder Sen
sorzylinder (14) dem Probenzulauf (10) bzw. dem Probenab
lauf (12) zugeordnete Öffnungen (38, 39) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Probenzulauf (10) in den Kanalabschnitt (3) des
Probenkanals (5) mit einem gegen die Strömungsrichtung ge
richteten Krümmer (11) mündet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Modul (2) Zufluß- und Abflußleitungen (21, 22)
für eine Spülflüssigkeit aufweist, wobei die Lei
tungen (21, 22), bezogen auf die Achse der Aufnahme (13),
unter einem Winkel zum Probenzulauf (10) und zum Probenab
lauf (12) in die Aufnahme (13) münden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Modul (2) Zufluß- und Abflußlei
tungen (28, 29) für eine Eichflüssigkeit aufweist, wobei
die Leitungen (28, 29), bezogen auf die Achse der Aufnahme (13),
unter einem Winkel zum Probenzulauf (10) und zum
Probenablauf (12) in die Aufnahme (13) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abflußleitungen (22, 29) für die
Spülflüssigkeit und/oder die Eichflüssigkeit an eine
durchgehende Entsorgungsleitung (26, 33) angeschlossen
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (13) durchgehende, beid
seits mit Deckeln (15, 16) verschließbare Bohrungen sind,
wobei ein Deckel (15) zumindest eine Durchgangsöffnung (17)
für elektrische Anschlüsse des Sensorzylinders (14)
aufweist und sich durch den anderen Deckel (16) eine mit
dem Sensorzylinder (14) kuppelbare Abtriebswelle (18) ei
nes Stelltriebs erstreckt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch einen Verschlußzylinder (36), der eine ge
schlossene Umfangsfläche aufweist.
8. Sensorzylinder für eine Vorrichtung nach einem Ansprü
che 1 bis 7 zur Bestimmung des Korrosionsverhaltens der
Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß im von der Flüs
sigkeit durchströmten Hohlraum (37) ein Mittelsteg (40)
als Halterung für eine kathodische Elektrode (41) und die
ser Elektrode (41) gegenüberliegend in der Wandung des
Sensorzylinders (14) eine anodische Referenzelektrode (42)
aus einem korrosionsunempfindlichen Werkstoff sowie eine
anodische Vergleichselektrode (43) aus einem korrosionsan
fälligen Werkstoff angeordnet sind.
9. Sensorzylinder für eine Vorrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 7 zur Bestimmung der Keimbelastung einer
Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorzylin
der (14) einen Arbeitsraum (45) für einen axial verschieb
baren Kolben (46) aufweist, dessen Kolbenstange (47) sich
bis über das freie Ende des Sensorzylinders (14) hinauser
streckt und zwei Zuleitungen (52, 53) für Reagenzien auf
weisen, die an der freien Stirnseite des Kolbens (46) mün
den, daß der Arbeitsraum (45) im Bereich seines geschlos
senen Endes eine Öffnung (48) zu einer seitlichen, den
Probenzulauf (10) und den Probenablauf (12) miteinander
verbindenden Ausnehmung (49) des Sensorzylinders (14)
aufweist, und daß im Kolben (46) ein Photonenzähler (50)
angeordnet ist.
10. Sensorzylinder für eine Vorrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 7 zur Bestimmung des Schmierverhaltens einer
Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß im Sensorzylinder (14)
ein um seine Achse antreibbarer, zylindrischer Rei
bungskörper (54) angeordnet ist, der über einen Schmier
spalt (56) in Reibkontakt mit der Wandung des Sensorzylin
ders (14) steht, und daß in der Wandung piezokristalline
Druckaufnehmer (57) angeordnet sind.
11. Sensorzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Reibungskörper (54) auf seinem Umfang schrau
benwendelförmige, von der Flüssigkeit durchströmte Nuten (58)
aufweist.
Priority Applications (1)
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