DE4029746A1 - Vorrichtung und verfahren zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer fluessigkeit - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
gleichzeitigen Bestimmung mehrerer physikalischer und
chemischer Parameter von anorganischen, organischen oder
biologischen Lösungen oder Flüssigkeiten aus einem
technischen oder biologischen Prozeß zur bedarfsmäßigen
oder periodischen Überwachung der zeitlichen Änderung
dieser Parameter und auf ein damit durchzuführendes
Meßverfahren.
Solche Parameter sind z. B. der pH-Wert, die elektrische
Leitfähigkeit, Temperatur, Druck, Konzentrationen von
gelösten Stoffen u. a. Besonders eignet sich die Vorrich
tung zur Bestimmung der Parameter von Körperflüssigkeiten
- insbesondere von Blut. Das Meßsystem ist sowohl für in-
vitro- wie in-vivo-Anwendungen geeignet.
Die Bestimmung der physikalischen und chemischen Parame
ter von Lösungen und Flüssigkeiten (im folgenden als Meß
flüssigkeit bezeichnet) kann für jeden Parameter separat
nach bekannten Meßverfahren durchgeführt werden.
Diese Vorgehensweise ist jedoch sehr zeitaufwendig und
eignet sich nicht für eine regelmäßige Überwachung einer
Meßflüssigkeit aus einem technischen oder biologischen
Prozeß. Einige Parameter, wie z. B. Druck und Temperatur,
lassen sich zwar im Durchfluß direkt an der Meßflüssig
keit ermitteln, bei anderen Parametern erfolgt jedoch
durch die Messung eine Veränderung der Meßflüssigkeit, so
daß ihre Bestimmung nur durch Entnahme kleiner Proben
volumina der Meßflüssigkeit möglich ist mit anschließen
dem Verwurf des Probenvolumens. Eine dritte Kategorie von
Parametern, wie z. B. die pH-Wertmessung, erfordert eine
regelmäßige Eichung mit einer Eichlösung, die jedoch un
ter keinen Umständen mit der Meßflüssigkeit in Kontakt
treten darf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrich
tung zu schaffen, die es ermöglicht, nach Bedarf oder in
regelmäßigen Abständen verschiedene physikalische und
chemische Parameter einer zu überwachenden Meßflüssigkeit
aus einem technischen oder biologischen Prozeß on-line
ohne Unterbrechung des Prozesses an einem geringen Pro
benvolumen parallel zueinander oder kurz aufeinanderfol
gend zu bestimmen und nach geeigneter Verarbeitung und
Auswertung auf einem Anzeigegerät darzustellen und für
spätere Analysen abzuspeichern.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein mit dieser
Vorrichtung durchzuführendes Meßverfahren anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vor
richtung zur gleichzeitigen Messung verschiedener physi
kalischer und chemischer Parameter einer Meßflüssigkeit,
enthaltend einen Meßkopf eine Flüssigkeitsfördereinrich
tung, eine elektrische Versorgungseinheit für die Meßson
den, eine Meßwerterfassungs- und -verarbeitungseinheit,
eine Steuer- und Auswerteeinheit, eine Anzeigeeinheit und
eine Speichereinheit zur Speicherung der Meßwerte, da
durch gekennzeichnet, daß
- a) der Meßkopf aufweist
- - eine Schalteinheit mit 3 Flüssigkeitszuführungen für die Meßflüssigkeit, für Eichlösungen und für Spüllösungen,
- - eine Meßeinheit mit einer Meßkammer vom Meßvolumen V, die mehr als eine und bis zu 15 Meßsonden ent hält, und zusätzlich eine separate Drucksonde auf weist,
- - eine Flüssigkeitsverbindungsleitung zwischen Schalteinheit und Meßkammer,
- - eine Flüssigkeitsverbindungsleitung von der Schalt einheit zur Druckmeßsonde in der Meßeinheit,
- - Flüssigkeitsablauf aus der Meßkammer, der über die Flüssigkeitsfördereinrichtung in den Flüssigkeits ablaufstutzen mündet,
- b) in der Spülleitung vor der Schalteinheit ein Ventil vorhanden ist, das über die Steuerleitung von der Steuereinheit geschlossen und geöffnet werden kann,
- c) die Schalteinheit durch geeignete Schaltelemente fünf
Schaltzustände ermöglicht, nämlich "Probennahme",
"Messung", "Spülung", "Eichung" und "Bereitschaft",
wobei
- - im Zustand "Bereitschaft" die Spülleitung mit der Meßleitung verbunden ist, während der Fluß in den Flüssigkeitsleitungen blockiert ist und die Druck meßsonde über die Verbindungsleitung direkt mit der Meßleitung in Verbindung steht,
- - im Zustand "Probennahme" die Meßleitung mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung verbunden ist sowie Spül- und Eichleitung und die Verbindung zur Druck meßsonde blockiert sind,
- - im Zustand "Messung" dieselben Schaltzustände vor liegen, wie im Zustand "Bereitschaft",
- - im Zustand "Spülung" die Spülleitung mit der Flüs sigkeitsverbindungsleitung verbunden ist und Meß leitung sowie Eichleitung blockiert sind,
- - im Zustand "Eichung" die Eichleitung mit der Flüs sigkeitsverbindungsleitung verbunden ist und Meß leitung sowie Spülleitung blockiert sind,
- d) die elektrische Versorgungseinheit die für die Meß sonden benötigten Versorgungsspannungen über die Ver sorgungsleitungen zur Verfügung stellt,
- e) die Meßwerterfassungseinheit die Meßsignale der Meß sonden über die Meßsignalleitungen empfängt, sie ver stärkt und in digitalisierter Form über die Datenlei tung an die Steuer- und Auswerteeinheit überträgt und
- f) die Steuer- und Auswerteeinheit über die Steuerlei tungen mittels elektromagnetischer oder elektropneu matischer Stellelemente den gesamten Meßablauf steu ert.
Das mit dieser Vorrichtung durchzuführende Meßverfahren
für die gleichzeitige Messung verschiedener physikalischer
und chemischer Parameter einer Meßflüssigkeit ist dadurch
gekennzeichnet, daß Schalteinheit und Meßeinheit aus
durchsichtigem Kunststoff, wie z. B. Polymethylmethacry
lat, aufgebaut sind und die Trennplatte opak eingefärbt
ist.
Die weiteren Ansprüche stellen vorteilhafte Weiterbil
dungen des Erfindungsgedankens dar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält einen Meßkopf
mit einer Schalteinheit und eine Meßeinheit mit Meßkammer
und bis zu 15 Meßsonden. Die Meßsonden werden von einer
elektrischen Versorgungseinheit mit den zu ihrem Betrieb
erforderlichen elektrischen Spannungen versorgt. Die Meß
signale gehen über entsprechende Meßkabel an eine elek
tronische Meßwerterfassungs- und -verarbeitungseinheit,
die die Meßwerte verstärkt und in digitalisierter Form
einer digitalelektronischen Steuereinheit übermittelt,
von der eine weitere Aus- und Bewertung der Messungen
vorgenommen wird. Die Steuereinheit stellt die Meßergeb
nisse auf einer Anzeigeeinheit dar und legt sie für spä
tere Analysen in einer Speichereinheit ab.
Die Meßvorrichtung kann beispielsweise Meßsonden für fol
gende Parameter enthalten:
Druck, Na⁺-, K⁺-, Ca⁺-Konzentration, pH-Wert, HCO3⁻-, CO2 -Konzentration, Glucose-Konzentration, Lactat-Konzen tration, Leitfähigkeit, O₂-Sättigung und pO₂.
Druck, Na⁺-, K⁺-, Ca⁺-Konzentration, pH-Wert, HCO3⁻-, CO2 -Konzentration, Glucose-Konzentration, Lactat-Konzen tration, Leitfähigkeit, O₂-Sättigung und pO₂.
Die Steuereinheit übernimmt weiterhin die Auslösung und
Überwachung des gesamten Meßablaufes. Die Messungen kön
nen einmalig oder periodisch erfolgen. Sie können jedoch
auch manuell im Einzelschrittverfahren durchgeführt wer
den. Obwohl die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
eine digitalelektronische Steuereinheit beinhaltet, sind
auch Ausführungsformen möglich, bei denen der Meßablauf
manuell durchgeführt wird und die Meßwerte zum Beipiel
mit Analoginstrumenten angezeigt werden.
Der Meßkopf der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht
die Entnahme eines kleinen Probenvolumens der Meßflüssig
keit aus dem zu überwachenden technischen oder biologi
schen Prozeß, die Messung der Parameter, die Spülung des
Meßkopfes mit einer Spüllösung und die Eichung der Meß
sonden mit einer Eichlösung. Zu diesem Zweck weist die
Schalteinheit des Meßkopfes drei Flüssigkeitszuläufe auf,
einen für die Meßflüssigkeit zur Probennahme, einen für
die Spüllösung und einen für die Eichlösung. Von der
Schalteinheit gelangen die Flüssigkeiten über eine
Flüssigkeitsverbindungsleitung in die Meßkammer mit bis
zu 15 Meßsonden und von dort über einen Flüssigkeits
ablauf in den Verwurf. Zur Förderung der Flüssigkeits
ströme befindet sich in der Ablaufleitung eine Flüssig
keitsfördereinrichtung. Vorzugsweise handelt es sich da
bei um eine Kolben- oder Schlauchpumpe mit geeignetem
Fördervolumen, die es gestattet, auf Anforderung von der
Steuereinheitjeweils gleichbleibende Flüssigkeitsvolu
mina zu fördern. Bei der Verwendung von kontinuierlich
fördernden Kreiselpumpen ist ein zusätzliches Ventil in
der Ablaufleitung zur Begrenzung der Fördermengen notwen
dig. Im Falle einer für manuellen Betrieb ausgelegten
Meßvorrichtung kann die Flüssigkeitsfördereinrichtung
auch durch eine Kombination aus einem Rückschlagventil
und einer Saugspritze realisiert werden.
Die Flüssigkeitsleitungen und Flüssigkeitskanäle im Meß
kopf können runde rechteckige oder quadratische Quer
schnitte aufweisen, je nach dem verwendeten Fertigungs
verfahren, Bohren, Fräsen, usw. Die drei Querschnittsfor
men können auch gleichzeitig in einem Meßkopf vorhanden
sein. Die Querschnittsdimensionen liegen vorzugsweise im
Bereich zwischen 0,5 bis 1,5 mm und betragen vorteilhaf
terweise 0,8 mm.
Ein Meßzyklus weist vorzugsweise 5 Phasen auf, nämlich
"Bereitschaft", "Probennahme", "Messung", "Spülung" und
"Eichung". Diesen Meßphasen sind entsprechende Schaltzu
stände der Schalteinheit zugeordnet. Dabei ist es die
Aufgabe der Schalteinheit, die drei Flüssigkeitszuläufe
untereinander und mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung
zur Meßkammer der jeweiligen Meßphase entsprechend zu ver
binden. Die konstruktive Gestaltung der Schalteinheit ge
währleistet, daß die drei Flüssigkeiten nur nacheinander
in die Meßkammer und niemals gleichzeitig gelangen kön
nen. Außerdem ist durch die Konstruktion sichergestellt,
daß die in der Regel sehr spezifischen Eichlösungen nie
mals in die Meßleitung gelangen und damit den zu über
wachenden technischen oder biologischen Prozeß stören
können.
Eich- und Spüllösung befinden sich in separaten Vorrats
behältern, die über die genannten Flüssigkeitsleitungen
mit der Schalteinheit verbunden sind. Zwischen dem Vor
ratsbehälter für die Spüllösung und der Schalteinheit ist
ein zusätzliches Ventil angebracht, das entweder von Hand
oder mit Hilfe von elektropneumatischen oder elektro
magnetischen Stellgliedern von der Steuereinheit bedient
werden kann. Die Flüssigkeiten in den Vorratsbehältern
sind vorzugsweise mit einem leichten Überdruck beauf
schlagt.
Im Zustand "Bereitschaft" ist die Meßkammer von allen
drei Flüssigkeitszuleitungen abgetrennt. Die Flüssig
keitsleitung für die Spüllösung ist mit der Meßleitung
verbunden, ein Fließen der Spüllösung in die Meßleitung
wird jedoch durch das geschlossene Ventil zwischen Vor
ratsbehälter und Schalteinheit verhindert.
Im Zustand "Probennahme" wird die Meßleitung mit der
Flüssigkeitsverbindungsleitung zur Meßkammer verbunden
und mit der Flüssigkeitsfördereinrichtung ein vorgege
benes Volumen der Meßflüssigkeit durch die Meßkammer hin
durch befördert. Dieses Fördervolumen soll möglichst
klein sein, um den zu überwachenden Prozeß möglichst we
nig zu beeinflussen. Auf der anderen Seite muß das För
dervolumen genügend groß sein, um eine ausreichende Spü
lung der Meßkammer mit der Meßflüssigkeit zu gewährleis
ten und sicherzustellen, daß sich während der Messung nur
Meßflüssigkeit in der Meßkammer befindet. Das Fördervolu
men der Fördereinrichtung beträgt das ein- bis vielfache
des Volumens der Meßkammer, vorzugsweise das ein bis fünf
fache des Meßkammervolumens. Nach Abschluß der Probennah
me wird die Meßleitung sofort wieder, wie im Zustand "Be
reitschaft", mit der Spülleitung verbunden. Parallel zu
den beginnenden Messungen erfolgt jetzt eine Rückspülung
der Meßflüssigkeit mit Hilfe der Spüllösung durch Öffnen
des Ventils zwischen dem Vorratsbehälter und der Schalt
einheit aus der Schalteinheit heraus in die Meßleitung
zurück. Die Dauer des Spülvorganges ist frei wählbar und
kann, wenn nötig, auch völlig unterbleiben.
Die Messungen in der Meßkammer erfolgen an der ruhenden
Meßflüssigkeit. Zur Abkürzung des Meßvorganges ist es er
wünscht, die verschiedenen Messungen möglichst parallel
zueinander ablaufen zu lassen. Es ist jedoch vorgesehen,
Messungen, die die Meßflüssigkeit selbst verändern und
damit zu Fehlmessungen bestimmter Parameter führen könn
ten, zeitlich versetzt zu diesen ersten Messungen ablau
fen zu lassen. Typischerweise beträgt die Meßdauer für
alle Parameter zusammen bis zu 30 Sekunden.
Nach der Messung wird die Meßphase "Spülung" eingeschal
tet. Hierzu wird jetzt die Spüllösung mit der Flüssig
keitsverbindungsleitung zur Meßkammer verbunden und durch
Öffnen des Spülventils und Betätigen der Flüssigkeitsför
dereinrichtung eine ausreichende Menge Spüllösung durch
die Meßkammer gepumpt, so daß die Meßflüssigkeit mit
Sicherheit aus ihr entfernt wird.
An die Meßphase "Spülung" schließt sich die Phase "Ei
chung" an. Die Schalteinheit verbindet dabei die Eichlö
sung mit der Verbindungsleitung zur Meßkammer, und die
Fördereinheit befördert ein vorgegebenes Volumen dieser
Eichlösung durch die Meßkammer hindurch. Das geförderte
Volumen der Eichlösung muß wieder groß genug sein, um die
Meßkammer ausreichend mit Eichlösung zu spülen. Anschlie
ßend schaltet die Schalteinheit wieder in den Zustand
"Bereitschaft" zurück. Nach durchgeführter Eichung der
Meßsonden ist die Meßvorrichtung bereit für den näch
sten Meßzyklus.
Eine besondere Behandlung erfordert die Druckmessung. Die
Drucksonde ist empfindlich gegenüber Verschmutzungen
durch die Meßflüssigkeit. Die Druckmessung kann daher
über die Spüllösung als Übertragungsmedium gemessen wer
den. Außerdem sollte die Druckmessung möglichst nahe an
der Meßleitung noch vor der eigentlichen Meßkammer erfol
gen, um Verfälschungen der Druckkurven durch Reflexionen
der Druckwellen zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist die
Druckmeßsonde über eine zweite Verbindungsleitung zwischen
Schalteinheit und Meßeinheit im Schaltzustand "Bereit
schaft" (gleicher Zustand wie "Messung") direkt mit der
Meßleitung verbunden. Durch geeignete konstruktive Ge
staltung der Schalteinheit wird sichergestellt, daß die
Druckmeßsonde beim Umschalten von "Probennahme" auf "Mes
sung" (gleicher Schaltzustand wie bei "Bereitschaft")
nicht mit der Meßflüssigkeit in Kontakt kommen kann. Die
Druckmessung ist während der Schaltzustände "Messung" und
"Bereitschaft" möglich.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles
und den Fig. 1 bis 7 näher erläutert. Die Fig. 1
bis 7 zeigen im einzelnen:
Fig. 1 schematischer Aufbau der Meßvorrichtung,
Fig. 2 Aufbau des Meßkopfes aus dem Beispiel,
Fig. 3 Schalteinheit nach dem Ausführungsbeispiel mit
Flüssigkeitszuläufen, Flüssigkeitskanälen und
Schiebern. Die Schieber befinden sich in der
Stellung "Bereitschaft".
Fig. 4 Schalteinheit von Fig. 3 mit Schiebern in der
Stellung "Probennahme".
Fig. 5 Schalteinheit von Fig. 3 mit den Schiebern in
der Stellung "Spülung".
Fig. 6 Schalteinheit von Fig. 3 mit den Schiebern in
der Stellung "Eichung".
Fig. 7 Aufbau der Meßkammer.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild der gesamten Meßvor
richtung mit dem Meßkopf (10), der Flüssigkeitsförderein
richtung (90), den Flüssigkeitszuleitungen für die Meß
flüssigkeit (40), für die Eichlösung (50) und für die
Spüllösung (60), wobei die letztere durch ein Spülventil
(18) abgesperrt werden kann. Der Meßkopf (10) besteht aus
der Schalteinheit (20), der Meßeinheit (30) und den Flüs
sigkeitsverbindungsleitung (70 und 75) zwischen beiden.
Je nach Schaltzustand der Schalteinheit (20) können Meß
flüssigkeit, Spüllösung oder Eichlösung mit Hilfe der
Flüssigkeitsfördereinrichtung (90) über dem Flüssigkeits
ablauf (80) durch die Meßkammer (34) hindurchgesaugt und
über den Flüssigkeitsablaufstützen (95) in den Verwurf
befördert werden. Die bis zu 15 Meßsonden (100) erhal
ten ihre Betriebsspannungen über die Versorgungsleitungen
(110) von der elektrischen Versorgungseinheit (130). Die
Meßsignale gehen über die Signalleitungen (120) zur Meß
werterfassungs- und Verarbeitungseinheit, in der die Sig
nale in geeigneter Weise verstärkt und digitalisiert wer
den, bevor sie über die Signalleitungen (151) an die
Steuereinheit weitergeleitet werden.
Die digitale Steuereinheit (150) übernimmt die weitere
Auswertung der Meßsignale nach vorgegebenen Kriterien,
legt die Daten im Massenspeicher (170) ab, stellt sie in
geeigneter Weise auf der Anzeigeeinheit (160) dar und
löst ggf. bei Über- oder Unterschreitungen von Grenzwer
ten entsprechende Alarme aus. Weiterhin überwacht und
steuert die Steuereinheit (150) den gesamten Meßablauf.
Sie löst periodisch oder nach Bedarf einen Meßzyklus aus
und sorgt für eine einwandfreie Abfolge der einzelnen
Meßphasen. Bei Verwendung von 24-Volt-Stellelementen auf
elektromagnetischer oder elektropneumatischer Basis kön
nen die Stellelemente direkt von einer entsprechenden In
terfacekarte betätigt werden.
In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung besteht der Meßkopf gemäß Fig. 2 aus
einem dreiteiligen Kunststoffquader. Die
Kantenlängen dieses Quaders liegen im Bereich von 2,5-
4,0 cm × 3,0-5,0 cm × 0,8-2,0 cm. Besonders günstig
sind die Abmessungen 3,5 cm × 5,0 cm × 1,2 cm. Das Unter
teil (20) bildet die Schalteinheit und ist von dem die
Meßeinheit bildenden Oberteil (30) durch eine dünne Trenn
platte (32) getrennt.
Die quaderförmige Schalteinheit (20) weist zwei Haupt
oberflächen (20a und 20b) auf sowie zwei Querflächen
(20c und 20d) und zwei Längsflächen (20e und 20f). Mit
der Hauptoberfläche (20a) steht die Schalteinheit mit der
Trennplatte (32) in Kontakt.
Die Flüssigkeitszuleitungen (40, 50, 60) sind über ge
normte Anschlüsse nach DIN (Luer-Lock) an den Querflächen
(20c) und (20d) der Schalteinheit befestigt.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Hauptfläche (20a)
der Schalteinheit (20) mit den Flüssigkeitszuläufen (40,
50, 60) und den in der Schalteinheit liegenden Flüssig
keitskanälen. Zur Schaltung der Flüssigkeitsströme werden
drei Schieber (25s, 26s, 27s) verwendet, die in entspre
chenden Führungsnuten verschiebbar angeordnet sind. Wäh
rend die Flüssigkeitskanäle in der Plattenebene liegen
und im wesentlichen parallel zu den Längsflächen (20e)
und (20f) oder in Kurven verlaufen, sind die Führungsnu
ten quer dazu eingearbeitet und schneiden die Flüssig
keitskanäle. Die Führungsnuten (25) und (27) gehen beide
von den Längsflächen (20e) aus, während die Nut (26) von
der gegenüberliegenden Längsfläche (20f) in die Schalt
einheit (20) hineingearbeitet ist. Die drei Führungsnuten
(25, 26, 27) sind längs der Längsflächen gegeneinander
versetzt, so daß die Nut (26) etwa mittig zur Längsfläche
(20f) angeordnet ist und die beiden Nuten (25) und (27)
um etwa ein Fünftel der Längsausdehnung der Schalteinheit
von den Querflächen (20c) bzw. (20d) entfernt sind.
Die Schieber (25s, 26s, 27s) weisen jeweils zwei
Stellungen auf, eine Grundstellung A und eine zur Mitte
des Schaltelementes verschobene Stellung B. Die Betäti
gung der Schieber erfolgt über die Stellelemente (22, 23,
24), die vorzugsweise auf elektromagnetischer oder elek
tropneumatischer Basis arbeiten und von der Steuereinheit
betätigt werden können. Im Falle einer manuellen Ausfüh
rung der Meßvorrichtung handelt es sich bei den Stellele
menten um Drucknöpfe, die von Hand betätigt werden. Die
notwendigen Gegenkräfte werden in diesem Falle durch die
Federn (21) geliefert.
Die Verbindung zur Meßkammer (34) erfolgt von der Sack
bohrung (71) aus durch die Trennplatte (32) hindurch. In
die Sackbohrung (71) mündet der von der Meßleitung (40)
ausgehende Flüssigkeitskanal (42), der von den Nuten (25)
und (26) in die Teilstücke (42a, 42b, 42c) aufgeteilt
wird.
Der von der Spülleitung (50) ausgehende Flüssigkeitskanal
(52) liegt zwischen Kanal (42) und der Längsfläche (20f)
und endet in der Führungsnut (27) für Schieber (27s). Der
nahe der Längsfläche (20e) verlaufende und von der Spül
leitung (60) ausgehende Flüssigkeitskanal teilt sich von
der Querfläche (20d) kommend noch vor der Nut (27) in
zwei parallele Kanäle (62) und (64) auf, die durch die
Nuten (25, 27) in die Teilstücke (62a, 62b) und (64a,
64b) aufgeteilt werden. Die Verlängerung der beiden Ka
näle (62, 64) über die Führungsnut (25) hinaus, geht in
die ersten Schenkel (66a, 68a) zweier ineinander ge
schachtelter U-förmiger Kanalstücke (66, 68) über. Diese
U-förmigen Kanalstücke sind so orientiert, daß ihre
Schenkel auf die Querfläche (20d) weisen und in der Füh
rungsnut (25) enden. Diese U-Stücke liegen in Querrich
tung noch zwischen dem Kanalstück (42a) und der Längsflä
che (20e) und lenken die Flüssigkeitsströme der Kanäle
(62, 64) so um, daß sie ein zweites Mal durch den Schie
ber (25s) hindurch müssen und damit entsprechend geschal
tet werden können.
Fig. 3 zeigt die Schieber (25s, 26s, 27s) im Zustand
"Bereitschaft". Alle drei Schieber befinden sich in
Grundstellung A. Zur Schaltung der Flüssigkeitsströme
weisen die Schieber entsprechende Durchgangsbohrungen
quer zur Verschieberichtung und teilweise U-förmige
Kanalstücke zum Umlenken der Flüssigkeitsströme auf. Der
Schieber (25s) besitzt drei Durchgangsbohrungen (25a,
25b) und (25c). In Grundstellung A verbindet Bohrung
(25a) den ersten U-Schenkel (66a) mit dem Kanalstück
(64b) und die Bohrung (25b) den ersten U-Schenkel (68a)
mit dem Kanalstück (62b). Bohrung (65c) verbindet den
zweiten U-Schenkel (68b) mit dem Schenkel (69a) eines wei
teren u-förmigen Kanalstückes (6g). Des weiteren enthält
der Schieber (25s) zwei u-förmige Kanalstücke, die auf
gleicher Höhe gegeneinander orientiert angeordnet sind
und in der Grundstellung A den Flüssigkeitsstrom aus dem
zweiten U-Schenkel (66b) in den Meßkanal (42a) umleiten
und den zweiten Schenkel (69b) des U-Stückes (69) mit dem
Kanalstück (42b) verbinden, so daß eine Verbindung von
Kanal (62b) nach Kanal (42b) geschaffen ist.
Der Schieber (25s) weist weiterhin eine Sackbohrung (76)
auf, die aus Richtung der Hauptoberfläche (20a) der
Schalteinheit (20) kommend in den Schieber eingebracht
ist und in Grundstellung A des Schiebers (25s) das U-för
mige Kanalstück (25d) mit der Verbindungsleitung (75)
verbindet und damit einen Durchgang von der Druckmeßsonde
(105) zur Meßleitung (40) schafft.
Der Schieber (27s) enthält nur eine Durchgangsbohrung
(27a), die in Grundstellung A das Kanalstück (64a) mit
dem Kanalstück (64b) verbindet. In dieser Stellung ist
somit eine Verbindung von der Spülleitung (60) zur Meß
leitung (40) geschaffen. Der Schieber (26s) enthält eine
Durchgangsbohrung (26a) und ein U-förmiges Kanalstück
(26b). In Grundstellung verbindet die Durchgangsbohrung
(26a) die beiden Kanalstücke (42b) und (42c) miteinander.
In der Stellung "Bereitschaft" ist somit nur eine durch
gehende Flüssigkeitsverbindung von der Spülleitung (60)
zur Meßleitung (40) vorhanden. Alle anderen Kanäle sind
blockiert, insbesondere ist die Meßkammer (34) von den
äußeren Zuläufen (40, 50, 60) abgetrennt.
Fig. 4 zeigt die in Fig. 3 wiedergegebene Draufsicht
auf die Hauptfläche der Schalteinheit in der Stellung der
Schieber für die "Probennahme". Dabei befindet sich le
diglich Schieber (25s) in Stellung B, so daß die Bohrung
(25c) das Kanalstück (42a) mit dem Kanalstück (42b) ver
bindet. Somit ist eine durchgehende Verbindung von der
Meßleitung (40) über Kanalstücke 42a-42c und Sackboh
rung 71 zur Meßkammer geschaffen, und Meßflüssigkeit kann
in die Meßkammer gesaugt werden.
Nach Probennahme erfolgt die Messung. Die Stellung der
Schieber im Zustand "Messung" ist identisch mit den in
Fig. 3 gezeigten Stellungen der Schieber im Zustand "Be
reitschaft", so daß wieder die Meßkammer von allen äuße
ren Zuläufen abgetrennt ist. Gleichzeitig ist aber eine
Spülung von der Spülleitung (60) in Meßleitung (40) mög
lich.
Fig. 5 zeigt die in Fig. 3 wiedergegebene Draufsicht
mit Schieberstellung für den Zustand "Spülung". Zur Spü
lung der Meßkammer (30) befindet sich nur Schieber (27s)
in Stellung B, so daß die Spüllösung durch die Spüllei
tung den Spülkanal 62, die Durchgangsbohrung 27a im
Schieber 27s, die U-förmigen Kanäle 68, 69, die Durch
gangsbohrung 25c und den U-förmigen Kanal 25e im Schieber
25s, den Meßkanal 42 und die Sackbohrung 71 in die Meß
kammer gesaugt werden kann. Die anderen Kanäle sind durch
die Stellungen der Schieber 25, 26, 27 blockiert.
Fig. 6 zeigt die Schieberstellung für den Zustand "Ei
chung". Hierzu befindet sich nur der Schieber (26s) in
Stellung B. Dabei verbindet das U-förmige Kanalstück
(26b) des Schiebers (26s) den Flüssigkeitskanal (52) mit
dem Kanalstück (42c), womit eine Verbindung von der Eich
leitung zur Meßkammer geschaffen ist. Dabei ist durch die
Konstruktion des Schiebers (26) ausgeschlossen, daß Eich
flüssigkeit in die Meßleitung (42c) gelangen kann.
Die hier vorgeschlagene geometrische Anordnung ist nur
eine von vielen äquivalenten Konstruktionen. Wichtig ist
hier nur, daß durch die beiden beschriebenen Spülvorgänge
(einer parallel zur Messung, der andere während des Zu
standes "Spülung") die restlose Säuberung sämtlicher
Flüssigkeitskanäle in der Schalteinheit gewährleistet
wird, ohne daß in einem Teilkanal ein Rest der Meßflüs
sigkeit verbleibt. Weiterhin ist es wichtig, daß durch
die Konstruktion gewährleistet ist, daß keine Eichflüs
sigkeit in die Meßleitung gelangen kann.
Die Trennplatte (32) zwischen Schalteinheit (20) und Meß
einheit (30) ist mit zwei Durchgangsbohrungen versehen,
die die Flüssigkeitsverbindungsleitungen (70 und 75) bil
den. Leitung (70) verbindet die Sackbohrung (71) der
Schalteinheit (20) mit einer entsprechenden Bohrung (72)
in der Meßeinheit (30), wodurch ein Zulauf von der
Schalteinheit zur Meßkammer (34) geschaffen ist. Leitung
(75) verbindet in Grundstellung A des Schiebers (25s) die
Meßleitung (40) mit der in die Meßeinheit (30) eingefüg
ten Druckmeßsonde (105). Die Meßkammer selbst ist vor
zugsweise als Flüssigkeitskanal ausgebildet, längs dessen
die verschiedenen Meßsonden (100) verteilt sitzen. Um
eine genügende Anzahl von Meßsonden zu ermöglichen, kann
der Meßkanal mäanderförmig ausgeführt sein. Das gesamte
Volumen V des Meßkanals beträgt typischerweise weniger
als 1 ml.
Schalteinheit (20) und Meßeinheit (30) sind aus einem
transparenten Kunststoff, wie z. B. Polymethylmethacrylat
gefertigt. Die Trennplatte dagegen ist aus einem weißen
Kunststoff hergestellt, so daß die Flüssigkeitskanäle in
der Schalteinheit (20) und in der Meßeinheit (30) sehr
leicht visuell auf Sauberkeit überprüft werden können.
Fig. 7 zeigt schematisch die Meßkammer (34) mit den
darin angeordneten Sensoren 100, dem Drucksensor 105 und
dem Auslauf 80 aus der Meßkammer 34. Der Einlaß erfolgt
über das Ende der Sackbohrung 71. Die Sensoren 100, 105
sind innerhalb der Meßkammer räumlich so angeordnet, daß
sie von den Meßlösungen, Eichlösungen ausreichend
umströmt werden und sich gegenseitig nicht stören.
Bezugszeichenliste
10 Meßkopf
20 Schalteinheit
20a, b Hauptoberflächen der Schalteinheit
20c, d Querflächen der Schalteinheit
20e, f Längsflächen der Schalteinheit
21 Stahlfedern
22, 23, 24 Stellelemente
25, 26, 27 Führungsnuten
25a, b, c Durchgangsbohrungen in Schieber 25s
25d, e U-förmige Kanäle in Schieber 25s
25s, 26s, 27s Kunststoffschieber
26a Durchgangsbohrung in Schieber 26s
26b U-förmiger Kanal in Schieber 26s
27a Durchgangsbohrung in Schieber 27s
30 Meßeinheit
32 Trennplatte
34 Meßkammer
40 Meßleitung
42 Meßkanal
42a, b, c Teilstücke des Meßkanals
50 Eichleitung
52 Eichbohrung
59 Behälter für Eichlösung
60 Spülleitung
62, 64 parallele Spülkanäle
62a, b Teilstücke des Spülkanals 62
64a, b Teilstücke des Spülkanals 64
66, 68 U-förmige Kanäle
66a, 68a erste Schenkel von 66, 68
66b, 68b zweite Schenkel von 66, 68
69 U-förmiger Kanal
69a, b erster und zweiter Schenkel von 69
70, 75 Verbindungsleitungen
71 Sackbohrung
72 Behälter für Spüllösung
80 Ablauf
90 Flüssigkeitsförderrichtung
95 Flüssigkeitsablaufstutzen
100 Sensoren, Meßsonden
105 Drucksensor
110 elektrische Versorgungsleitungen für Meßsonden
120 elektrische Signalleitungen
130 elektrische Versorgungseinheit
140 Meßwerterfassungseinheit
150 Steuer- und Auswerteeinheit
160 Anzeigeeinheit
170 Speichereinheit
18 Spülventil
151 Datenübertragung zwischen 140 und 150, Datenleitung
152 Steuerleitungen
153 Steuerleitungen
154 Steuerleitungen
20 Schalteinheit
20a, b Hauptoberflächen der Schalteinheit
20c, d Querflächen der Schalteinheit
20e, f Längsflächen der Schalteinheit
21 Stahlfedern
22, 23, 24 Stellelemente
25, 26, 27 Führungsnuten
25a, b, c Durchgangsbohrungen in Schieber 25s
25d, e U-förmige Kanäle in Schieber 25s
25s, 26s, 27s Kunststoffschieber
26a Durchgangsbohrung in Schieber 26s
26b U-förmiger Kanal in Schieber 26s
27a Durchgangsbohrung in Schieber 27s
30 Meßeinheit
32 Trennplatte
34 Meßkammer
40 Meßleitung
42 Meßkanal
42a, b, c Teilstücke des Meßkanals
50 Eichleitung
52 Eichbohrung
59 Behälter für Eichlösung
60 Spülleitung
62, 64 parallele Spülkanäle
62a, b Teilstücke des Spülkanals 62
64a, b Teilstücke des Spülkanals 64
66, 68 U-förmige Kanäle
66a, 68a erste Schenkel von 66, 68
66b, 68b zweite Schenkel von 66, 68
69 U-förmiger Kanal
69a, b erster und zweiter Schenkel von 69
70, 75 Verbindungsleitungen
71 Sackbohrung
72 Behälter für Spüllösung
80 Ablauf
90 Flüssigkeitsförderrichtung
95 Flüssigkeitsablaufstutzen
100 Sensoren, Meßsonden
105 Drucksensor
110 elektrische Versorgungsleitungen für Meßsonden
120 elektrische Signalleitungen
130 elektrische Versorgungseinheit
140 Meßwerterfassungseinheit
150 Steuer- und Auswerteeinheit
160 Anzeigeeinheit
170 Speichereinheit
18 Spülventil
151 Datenübertragung zwischen 140 und 150, Datenleitung
152 Steuerleitungen
153 Steuerleitungen
154 Steuerleitungen
Claims (21)
1. Vorrichtung zur gleichzeitigen Messung verschiedener
physikalischer und chemischer Parameter einer Meßflüssig
keit, enthaltend einen Meßkopf (10), eine Flüssigkeitsför
dereinrichtung (90), eine elektrische Versorgungseinheit
(130) für die Meßsonden (100 und 105), eine Meßwerterfassungs-
und -verarbeitungseinheit (140), eine Steuer- und Aus
werteeinheit (150), eine Anzeigeeinheit (160) und eine
Speichereinheit (170) zur Speicherung der Meßwerte,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) der Meßkopf (10) aufweist
- - eine Schalteinheit (20) mit 3 Flüssigkeitszuführun gen (40, 50, 60) für die Meßflüssigkeit (40), für Eichlösungen (50) und für Spüllösungen (60),
- - eine Meßeinheit (30) mit einer Meßkammer (34) vom Meßvolumen V, die mehr als eine und bis zu 15 Meß sonden (100) enthält, und zusätzlich eine separate Drucksonde (105) aufweist,
- - eine Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) zwischen Schalteinheit (20) und Meßkammer (34),
- - eine Flüssigkeitsverbindungsleitung (75) von der Schalteinheit (20) zur Druckmeßsonde (105) in der Meßeinheit (30),
- - Flüssigkeitsablauf (80) aus der Meßkammer (34), der über die Flüssigkeitsfördereinrichtung (90) in den Flüssigkeitsablaufstutzen (95) mündet,
- b) in der Spülleitung (60) vor der Schalteinheit (20) ein Ventil (18) vorhanden ist, das über die Steuer leitung (153) von der Steuereinheit (150) geschlossen und geöffnet werden kann,
- c) die Schalteinheit (20) durch geeignete Schaltelemente
(25s, 26s, 27s) fünf Schaltzustände ermöglicht, näm
lich "Probennahme", "Messung", "Spülung", "Eichung"
und "Bereitschaft",
wobei
- - im Zustand "Bereitschaft" die Spülleitung (60) mit der Meßleitung (40) verbunden ist, während der Fluß in den Flüssigkeitsleitungen (50 und 70) blockiert ist und die Druckmeßsonde (105) über die Verbin dungsleitung (75) direkt mit der Meßleitung (40) in Verbindung steht,
- - im Zustand "Probennahme" die Meßleitung (40) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden ist sowie Spül- und Eichleitung (50, 60) und die Verbindung zur Druckmeßsonde blockiert sind,
- - im Zustand "Messung" dieselben Schaltzustände vorliegen, wie im Zustand "Bereitschaft",
- - im Zustand "Spülung" die Spülleitung (60) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden ist und Meßleitung (40) sowie Eichleitung (50) blockiert sind,
- - im Zustand "Eichung" die Eichleitung (50) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden ist und Meßleitung (40) sowie Spülleitung (60) blockiert sind,
- d) die elektrische Versorgungseinheit (130) die für die Meßsonden (100, 105) benötigten Versorgungsspannungen über die Versorgungsleitungen (110) zur Verfügung stellt,
- e) die Meßwerterfassungseinheit (140) die Meßsignale der Meßsonden (100, 105) über die Meßsignalleitungen (120) empfängt, sie verstärkt und in digitalisierter Form über die Datenleitung (151) an die Steuer- und Aus werteeinheit (150) überträgt und
- f) die Steuer- und Auswerteeinheit (150) über die Steu erleitungen (152, 153, 154) mittels elektromagneti scher oder elektropneumatischer Stellelemente den ge samten Meßablauf steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Eichleitung (50) und Spülleitung (60) mit Vorratsge
fäßen (59, 72) für die Eichlösungen und Spüllösungen in
Verbindung stehen, wobei die Vorratsgefäße drucklos oder
mit Druck beaufschlagt betrieben werden können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Meßeinheit (30) eine separate Druckmeßsonde
(105) vorhanden ist und an die Meßkammer (34) Meßsonden
für Na⁺-, K⁺- und Ca⁺-Konzentrationen angeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Meßkammer (34) zusätzlich Meßsonden für pH-
Wert, HCO3⁻- und CO2-Konzentration angeschlossen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Meßkammer (34) zusätzlich Meßsonden für
Leitfähigkeit, Glucose- und Lactat-Konzentrationen und
O2-Sättigung und pO2 angeschlossen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Meßeinheit (30) und Meßkammer (34) eine Auswahlkombi
nation der Meßsonden der Ansprüche 4 bis 6 aufweisen.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsfördereinrichtung (90) eine Kolben
pumpe oder eine Schlauchpumpe ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßkopf (10) in Sandwichform aus 3 Kunststoff
platten aufgebaut ist, die aufeinandergesetzt einen
Kunststoffquader mit den Außenabmessungen von etwa 2,5-
4,0 cm × 3,0-5,0 cm × 0,8-2,0 cm Kantenlänge ergeben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere quaderförmige Kunststoffplatte mit den
beiden Hauptoberflächen (20a, 20b) und der Mantelfläche
bestehend aus den beiden Querflächen (20c, 20d) und den
beiden Längsflächen (20e, 20f), die Schalteinheit (20)
bildet und dazu
- a) an der einen Querfläche (20c) Meßleitung (40) und an der gegenüberliegenden Querfläche (20d), Eichleitung (50) und Spülleitung (60) entlang der Querrichtung gegeneinander versetzt in die Schalteinheit münden,
- b) in die Kunststoffplatte Flüssigkeitskanäle eingear beitet sind, die von den Flüssigkeitszuleitungen (40, 50, 60) ausgehen und in der Plattenebene liegen,
- c) von der Längsfläche (20e) ausgehend zwei Führungsnu ten (25, 27) und von der gegenüberliegenden Längsflä che (20f) eine Führungsnut (26) in die Kunststoff platte eingearbeitet sind, wobei diese Führungsnuten die querverlaufenden Flüssigkeitskanäle schneiden,
- d) in die Führungsnuten (25, 26, 27) Kunststoffschieber (25s, 26s, 27s) eingeführt sind, die gegen die Feder kraft von Stahlfedern (21) mit Hilfe von Stellelemen ten (22, 23, 24) in den Führungsnuten verschoben wer den können und jeweils 2 Raststellungen besitzen, nämlich eine Grundstellung A und eine Stellung B, in der die Schieber gegenüber Grundstellung A entgegen der Federwirkung der Feder (21) in die Schalteinheit hineingedrückt sind,
- e) der von der Meßleitung (40) ausgehende Meßkanal (42) durch die beiden Führungsnuten (25, 26) in die Teil stücke (42a, 42b, 42c) aufgeteilt wird und das Kanal stück (42c) quer in einer Sackbohrung (71) endet, die von der Hauptoberfläche (20a) ausgehend in die Kunst stoffplatte eingebracht ist,
- f) von der Eichleitung (50) der Eichkanal (52) parallel zur Längsfläche (20f) ausgeht und in Abstand von dem Kanalstück (42c) in der Führungsnut (26) endet,
- g) der in der Führungsnut (26) angeordnete Schieber (26s) eine zu seiner Verschieberichtung quer verlau fende Durchgangsbohrung (26a) und einen U-förmigen Flüssigkeitskanal (26b) aufweist, dessen beide Schen kel in Richtung der Querfläche (20d) weisen und deren Abstand genau dem Abstand der beiden Flüssigkeitska näle (42c) und (52) entspricht, so daß in Grundstel lung A des Schiebers die Durchgangsbohrung (26a) die beiden Flüssigkeitskanäle (42b) und (42c) und in Schieberstellung B der U-förmige Flüssigkeitskanal (26b) den Kanal (52) mit dem Kanal (42c) verbindet,
- h) der von der Spülleitung (60) ausgehende Spül kanal sich in zwei parallele Kanäle (62, 64) aufteilt, die längs der Längsfläche (20e) in Richtung auf Querfläche (20c) verlaufen und dort in die ersten Schenkel (66a, 68a) von zwei ineinander geschachtel ten U-förmigen Kanalstücken (66, 68) münden, deren zweite Schenkel (66b, 68b) zwischen den Kanälen (62, 64) und dem zuvor beschriebenen Kanal (42) lie gen,
- i) die Führungsnut (25) so angeordnet ist, daß sie Kanal (42) und die ersten und zweiten Schenkel (66a, 68a) und (66b, 68b) der U-förmigen Kanalstücke (66, 68) schneidet, so daß die U-förmigen Kanalstücke (66, 68) auf der einen Seite der Führungsnut (25) und ein weiteres U-förmiges Kanalstück (69) auf der anderen Seite der Führungsnut (25) zu liegen kommen,
- j) der in der Führungsnut (25) befindliche Schieber (25s) 3 quer zur Verschieberichtung verlaufende Durchgangsbohrungen (25a, 25b, 25c) und zwei U-förmi ge Kanalstücke (25d, 25e) aufweist, wobei diese Flüssigkeitskanäle so angeordnet sind, daß in Grund stellung A des Schiebers (25s) die Bohrungen (25a, 25b) die Kanalstücke (64b) mit (66a) und (62b) mit (68a), die Bohrung (25c) die Kanalstücke (68b) und (69a) und die U-förmigen Kanalstücke (25d, 25e) die Flüssigkeitskanäle (66b) und (42a) bzw. (69b) mit (42b) miteinander verbinden, und in Stellung B des Schiebers (25s) die Bohrung (25c) die beiden Kanal stücke (42a) und (42b) miteinander verbindet, während alle anderen Verbindungen unterbrochen sind,
- k) der Schieber (25s) desweiteren eine Sackbohrung (76) aufweist, die aus Richtung der ersten Hauptoberfläche (20a) der Schalteinheit (20) kommend in den Schieber eingebracht ist und in Grundstellung A des Schiebers (25s) das U-förmige Kanalstück (25d) mit der Verbin dungsleitung (75) verbindet,
- l) der in der Führungsnut (27) befindliche Schieber (27s) eine quer zur Verschieberichtung verlaufende Durchgangsbohrung (27a) aufweist, die in Grundstel lung A des Schiebers die Kanalstücke (64a) und (64b) und in Stellung B des Schiebers die Kanalstücke (62a) und (62b) miteinander verbindet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieber (25s, 26s, 27s) elektropneumatisch oder
elektromagnetisch hergestellt werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieber (25s, 26s, 27s) durch manuelle Druck
knöpfe verstellt werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Kunststoffplatte des Meßkopfes (10) als
dünne Trennplatte (32) zwischen der unteren und der obe
ren Platte ausgeführt ist und zwei Durchgangsbohrungen
aufweist, die die Flüssigkeitsverbindungsleitungen (70
und 75) bilden und so angeordnet sind, daß Verbindungs
leitung (70) die Sackbohrung (71) der Schalteinheit (20)
mit der Meßkammer (34) in der Meßeinheit (30) verbindet
und die Verbindungsleitung (75) in Grundstellung A des
Schiebers (25s) die Sackbohrung (76) des Schiebers mit
der Druckmeßsonde (105) verbindet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) die obere Kunststoffplatte, die die Meßeinheit (30) bildet, die die Meßkammer (34) und eine separate Druck meßsonde (105) enthält,
- b) die Druckmeßsonde (105) im zusammengebauten Zustand des Meßkopfes (10) mit der Verbindungsleitung (75) in der Trennplatte (32) verbunden ist,
- c) die Meßkammer (34) bis zu 15 Meßsonden für unter schiedliche Parameter aufweist und
- d) daß die Meßkammer über den Flüssigkeitsablauf (80) entleert werden kann.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schalteinheit (20) und Meßeinheit (30) aus durchsich
tigem Kunststoff, wie z. B. Polymethylmethacrylat aufge
baut sind und die Trennplatte (32) opak eingefärbt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkammer (34) in der Meßeinheit (30) kanalförmig
aufgebaut ist, die Meßsonden längs des Meßkanals angeord
net sind und zur Erhöhung der Zahl der Meßsonden der Meß
kanal mäanderförmig ausgebildet ist.
16. Meßverfahren für die gleichzeitige Messung verschie
dener physikalischer und chemischer Parameter einer Meß
flüssigkeit mit der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
14,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Auslösung eines Meßzyklus die Steuereinheit
(150) die Schalteinheit (20) aus dem Zustand "Bereit
schaft" nacheinander in die Zustände "Probennahme",
"Messung", "Spülung", "Eichung" und wieder "Bereitschaft"
versetzt, wobei
- a) im Zustand "Probennahme" die Meßleitung (40) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden wird und mittels der Probennahmeneinheit (90) das ein- bis vielfache des Meßvolumens V der Meßkammer (34) an Meßflüssigkeit durch die Meßkammer (34) befördert und diese dadurch mit frischer Meßflüssigkeit gefüllt wird,
- b) im Zustand "Messung" die Messung der Parameter er folgt und gleichzeitig die Spülleitung (60) wie im Zustand "Bereitschaft" mit der Meßleitung (40) ver bunden wird und durch Öffnen des Ventils (18) Spül lösung durch die Schalteinheit (20) hindurch in die Meßleitung (40) fließt und damit die Meßflüssigkeit aus den Kanälen der Schalteinheit (20) entfernt wird,
- c) im Zustand "Spülung" die Spülleitung (60) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden wird und nach Öffnen des Ventils (18), die in der Meßkam mer (34) enthaltene Meßflüssigkeit mit einem Über schuß an Spüllösung in den Verwurf ausgetrieben wird,
- d) im Zustand "Eichung" die Eichleitung (60) mit der Flüssigkeitsverbindungsleitung (70) verbunden wird und die Eichlösung die in der Meßkammer (34) ver bliebene Spüllösung mit einem Überschuß an Eichlösung austreibt, so daß eine Eichung der Meßsonden möglich wird,
- e) im Zustand "Bereitschaft" die Spülleitung (60) wieder mit der Meßleitung (40) verbunden wird und eine kon tinuierliche Druckmessung erfolgt,
- f) nach einem langandauernden Bereitschaftszustand zu nächst der Zustand "Eichung" zur Eichung der Meßson den eingeschaltet wird, bevor der übliche Meßzyklus abläuft.
17. Meßverfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Schaltzustände manuell eingeschaltet
werden.
18. Meßverfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßflüssigkeit Blut verwendet wird.
19. Meßverfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Parameter beliebige Kombinationen aus Blutdruck,
Ma⁺-, K⁺-, Ca⁺-Konzentration, Leitfähigkeit, Glucose- und
Lactat-Konzentration und O2-Sättigung und pO2 gemessen wird.
20. Meßverfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spüllösung eine physiologische Kochsalzlösung,
eine Ringer-Lösung oder eine Ringer-Lactat-Lösung
verwendet wird.
21. Meßverfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eichlösung ein Glucose enthaltender Natriumbicar
bonat-Puffer verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029746 DE4029746A1 (de) | 1990-09-20 | 1990-09-20 | Vorrichtung und verfahren zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer fluessigkeit |
PCT/EP1991/001755 WO1992005449A1 (de) | 1990-09-20 | 1991-09-14 | Vorrichtung zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer flüssigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029746 DE4029746A1 (de) | 1990-09-20 | 1990-09-20 | Vorrichtung und verfahren zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer fluessigkeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4029746A1 true DE4029746A1 (de) | 1992-04-02 |
DE4029746C2 DE4029746C2 (de) | 1992-10-22 |
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ID=6414588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904029746 Granted DE4029746A1 (de) | 1990-09-20 | 1990-09-20 | Vorrichtung und verfahren zur gleichzeitigen messung verschiedener physikalischer und chemischer parameter einer fluessigkeit |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4029746A1 (de) |
WO (1) | WO1992005449A1 (de) |
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