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Beschreibung
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Verfahren zum Messen der Ionenkonzentration einer Probe Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Messen der Ionenkonzentration einer Probe. Mit diesem
Verfahren wird insbesondere der Zustand oder die Verschlechterung einer ionenselektiven
Elektrode exakt und innerhalb kurzer Zeit festgestellt.
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Es wurden schon verschiedene Vorrichtungen zum Messen der Ionenkonzentration
einer Probe vorgeschlagen. Die offengelegte japanische Patentanmeldung 44 593/79
offenbart ein Beispiel einer solchen Meßvorrichtung zum Feststellen der Ionenkonzentration.
Wie aus der hier beigefügten Fig. 1 hervorgeht, weist die bekannte Vorrichtung eine
Probenstützvorrichtung 1 aufs die eine Vielzahl von Probengefäßen umfaßt, welche
jeweils die zu untersuchenden Proben enthalten. Aufeinanderfolgende Probengefäße
2 werden mit Unterbrechungen einer Probenansaugstation 4 zugeführt und die in dem
an dieser Station befindlichen Probengefäß 2 enthaltene Probe mittels einer Abgabevorrichtung
5 abgesaugt, zu der eine Ansaug-Abgabevorrichtung 6, z.B. eine Spritze, ein beweglicher
Arm und eine am freien Ende des Arms befestigte Düse 8 gehören. Die Spritze 6 ist
mit einem ein Verdünnungsmittel enthaltenden Behälter 3 verbunden. Der bewegliche
Arm 7 ist auf- und abwärtsbewegbar und kann zwischen der Probenansaugstation 4 und
einem Meßgefäß 10 geschwenkt werden. Es ist allgemein
bekannt, daß
eine vorherbestimmte Menge der Probe gemeinsam mit einer vorherbestimmten Menge
eines im Behälter 3 enthaltenen Verdünnungsmittels in das Meßgefäß 10 abgegeben
werden kann. Um eine in einem Behälter 11 enthaltene Standardlösung mit bekannter
Ionenkonzentration in das Meßgefäß 10 abzugeben, ist eine eigene Abgabevorrichtung
12, beispielsweise eine Wälzpumpe und eine damit verbundene Leitung 13 vorgesehen.
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In das Meßgefäß 10 taucht ferner eine ionenselektive Elektrode 14
und eine Bezugselektrode 15 so ein, daß aktive Bereiche der Elektroden in eine im
Gefäß enthaltene Lösung, z.B. die verdünnte Probe oder die Standardlösung eintauchen.
So wird die Ionenkonzentration der Probe gemessen und der Meßwert mittels einer
Verarbeitungs- und Anzeigevorrichtung 16, die mit den Elektroden 14, 15 verbunden
ist, angezeigt. Nach dem Messen wird die Lösung mittels einer Abgabepumpe 18, beispielsweise
einer Wälzpumpe und durch eine damit verbundene Leitung 17 aus dem Meßgefäß 10 abgeführt.
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Die bekannte Vorrichtung weist ferner eine Steuervorrichtung auf,
die den Zustand der Elektroden, insbesondere der ionenselektiven Elektrode 14 feststellt
oder beurteilt, um beim Wahrnehmen eines von der Norm abweichenden bzw. veränderten
Zustandes den Betrieb der Vorrichtung anzuhalten. Diese Beurteilung läßt sich auf
folgende Weise durchführen. Es werden, während die Elektroden in die Standardlösung
eintauchen, die Elektrodenpotentiale zweimal unter Zwischenschaltung einer bestimmten
Zeitspanne gemessen und der Unterschied zwischen den beiden gemessenen Potentialen
abgeleitet, der dann mit einem erlaubten Differenzwert verglichen wird, der zuvor
mit Hilfe normaler Elektroden festgelegt wurde. Wenn die gemessene Differenz größer
ist als der erlaubte Differenzwert, wird davon ausgegangen, daß die ionenselektive
Elektrode 14 von der Norm abweicht, d.h. verändert ist.
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Graphische Darstellungen der Schwankung der Differenzspannung
E
zwischen dem Potential der ionenselektiven Elektrode und dem Potential der Bezugselektrode
nach dem Eintauchen der Elektroden in die Standardlösung im Zeitpunkt- t0 gehen
aus den Fig. 2 bis 4 hervor. In den Zeitpunkten tl und t2 werden die Differenzspannungen
E1 und E2 gemessen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Fall steigt die Spannung E allmählich
an, und der Unterschied zwischen den Potentialen E1 und E2 ist groß. In diesem Fall
wird infolgedessen die ionenselektive Elektrode als verändert beurteilt. Im Fall
von Fig. 3 dauert es trotz des recht plötzlichen Anstiegs der Spannung E ziemlich
lange, bis das Elektrodenpotential stabil wirds so daß die Differenz zwischen den
Potentialen E1 und E2 auch groß ist. Deshalb wird auch in diesem Fall die Elektrode
für verändert gehalten. Fig. 4 zeigt in einer Kurve die Schwankung der an einer
normalen Elektrode gemessenen Spannung E, und in diesem Fall ist die Differenz zwischen
den Potentialen E1 und E2 kleiner als der erlaubte Wert. Wenn die Differenz zwischen
den Potentialen E1 und E2 größer ist als der erlaubte Wert, wie in Fig. 2 und 3
gezeigt, wird die ionenselektive Elektrode 14 und/oder die Bezugselektrode 15 als
verändert beurteilt, und es können keine zuverlässigen Daten mehr mit Hilfe dieser
Elektroden erzielt werden. Bei Feststellung dieses von der Norm abweichenden Zustands
wird deshalb die Vorrichtung zwangsläufig stillgesetzt, ein Warnsummer betätigt
und das Ausmaß der Abweichung von der Norm angezeigt.
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Es hat sich herausgestellt, daß bei der bekannten Vorrichtung häufig
falscher Alarm erzeugt wird. Besonders wenn die Elektroden nach Beendigung der Messung
ziemlich lange, z.B. eine Stunde in die Standardlösung eingetaucht bleiben, besteht
Gefahr, daß die Elektrode als verändert beurteilt wird. Fig. 5 zeigt anhand einer
Kurve die Schwankung des Elektrodenpotentials für den Fall, daß die Elektrode lange
Zeit tn über das Ende tm der Messung hinaus in die Standardlösung eingetaucht
bleibt,
wobei die im Meßgefäß enthaltene Standardlösung gegen eine frische Standardlösung
ausgewechselt wird. Der in den Zeitpunkten tnl bzw. tn2 gemessene Potentialunterschied
zwischen E1 und E2 ist dann größer als der erlaubte Wert und die Elektrode wird
für verändert gehalten, was den Betrieb der Vorrichtung stillsetzt. Bei einer Unterbrechung
der Messung bleiben die Elektroden in diesem Meßgerät zum Bestimmen der Ionenkonzentration
in die Standardlösung eingetaucht, damit verhindert wird, daß die Elektroden trocken
werden.
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Allerdings kann die Standardlösung verdampfen, so daß es zu einer
Schwankung der Ionenkonzentration kommt und infolgedessen das Elektrodenpotential
wegen der Drift der ionenselektiven Elektrode allmählich ansteigt, wie Fig. 5 zeigt.
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Selbst wenn also die Standardlösung im Meßgefäß erneuert wird, wird
der ursprüngliche Zustand der Elektrode nicht sofort wieder hergestellt, so daß
die Gefahr besteht, daß der Spannungsunterschied größer ist als der erlaubte Wert.
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Wie schon erwähnt, wird die bekannte Vorrichtung, sobald die Elektrode
als von der Norm abweichend beurteilt wird, sofort stillgesetzt. In diesem Fall
muß die Elektrode gegen eine neue ausgetauscht werden. Wenn also wegen der Drift
der Elektrode gemäß Fig. 5 fälschlich ein Abweichen von der Norm wahrgenommen wird,
muß die Elektrode ausgetauscht werden, die an sich noch benutzbar wäre. Das führt
zu unnötiger Kostensteigerung der Durchlaufkosten und verschlechtert den Wirkungsgrad,
weil die Vorrichtung während des Austausches der Elektrode stillgesetzt werden muß.
Ferner wird ein Gerät für Mehrfachposten, mit dem eine Vielzahl von Ionen, z.B.
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Na, K und C1 gemessen werden kann, selbst wenn nur eine der Vielzahl
von ionenselektiven Elektroden für verändert gehalten wird, als ganzF Gerät stillgesetzt,
was den Wirkungsgrad des Gerätes bedeutend herabsetzt. Da der von der Norm abweichende
Zustand der Elektrode bei der bekannten Vorrichtung
nur beim Festlegen
einer Eichkurve oder unmittelbar vor dem Messen einer Probe wahrgenommen werden
kann, werden Proben9 die für die Bestimmung der Eichkurve vorbereitet wurden9 verschwendet,
und menschliche Arbeit für die Vorbereitung der Proben kann gleichfalls nutzlos
sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Messen der Ionenkonzentration
einer Probe zu schaffen, mit dem die bei Verwendung der bekannten Vorrichtung auftretenden
Nachteile umgangen und die Ionenkonzentration der Proben exakt gemessen und der
Zustand einer ionenselektiven Elektrode innerhalb kurzer Zeit selbst nach einer
verhältnismäßig langen Unterbrechung der Messung genau festgestellt oder überwacht
werden kann.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Messen der Ionenkonzentration
einer Probe hat den Vorteils daß der Zustand einer ionenselektiven Elektrode mit
Hilfe einer Standardlösung allein festgestellt oder überwacht werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit seinen Ausgestaltungen in den
Ansprüchen gekennzeichnet.
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Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung zum Messen der Ionenkonzentration
einer Probe lassen sich folgende Vorteile erzielen: 1.) Da die Elektrode nach einer
langen Unterbrechung der Messung innerhalb kurzer Zeit wieder hergestellt werden
kann, läßt sich ihr Zustand innerhalb kurzer Zeit exakt feststellen.
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2.) Da die Elektrode selbst nach langer Unterbrechung der Messung
nicht fälschlicherweise als verändert beurteilt wird, wird nicht eine noch benutzbare
Elektrode unnötigerweise
gegen eine neue ausgetauscht, was die
Durchlaufkosten senkt und Xandarbeit zum Austausch der Elektroden spart9 so daß
der Wirkungsgrad der Vorrichtung erhöht ist.
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3.) Da der Zustand der Elektrode mit Hilfe der Standardlösung allein
festzustellen ist, reicht es, Standardproben von bekannter Ionenkonzentration zum
Festlegen der Eichkurve zu benutzen, und die Standardproben können aufgehoben und
die Vorbereitungszeit für das Festlegen der Eichkurve und die Meßdauer verkürzt
werden9 was den Wirkungsgrad erhöht.
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4.) Da bei Verwendung einer Vielzahl ionenselektiver Elektroden der
Zustand der jeweiligen Elektrode gesondert feststellbar ist9 kann die Messung, selbst
wenn eine der Elektroden als verändert beurteilt wird9 immer noch anhand der restlichen
Elektroden durchgeführt werden.
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5.) Da der Zustand der Elektrode exakt feststellbar ist, sind zuverlässige
Daten zu erhalten.
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Im Folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigt: Fig. 6 ein Schema einer Vorrichtung zum Durchführen eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Messen der Ionenkonzentration einer Probe;
Fig. 7 eine Zeittabelle zur Erläuterung des normalen Meßvorganges der Vorrichtung
gemäß Fig. 6e Fig. 8 eine graphische Darstellung der Schwankung des Elektrodenpotentials
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 9 eine Zeittabelle zur Erläuterung des
Betriebs der
Vorrichtung bei der Feststellung des Elektrodenzustandes
nach langer Unterbrechung der Messung.
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Wie Fig. 6 zeigt, weist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens zum Messen der Ionenkonzentration einer Probe gemäß
der Erfindung einen Probendrehteller 20 mit einer Vielzahl von Probengefäßen 21
auf, die Proben enthalten. Der Probendrehteller 20 wird mittels einer nicht gezeigten
Antriebsvorrichtung mit Unterbrechungen gedreht, so daß die Probengefäße 21 nacheinander
einer Probensaugstation a zugeführt werden. Zur Abgabe einer bestimmten Menge der
Probe ist eine Düse 22 vorgesehen9 die mit einer Spritze 23 über ein erstes Ventil
24 in Verbindung steht, während die Spritze 23 ihrerseits mit einem eine Standardlösung
enthaltenden Gefäß 25 über ein zweites Ventil 26 und über ein drittes Ventil 28
außerdem mit einer Leitung 27 verbunden ist. Die Leitung 27 ist oberhalb eines Meßgefäßes
29 angeordnet, in welches sie die Standardlösung abgibt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird die im Behälter 25 enthaltene Standardlösung auch als Verdünnungsmittel benutzt,
und die verdünnte Probe und die Standardlösung können mittels der gemeinsamen Spritze
23 abgegeben werden. Das macht die Flüssigkeitsverarbeitungsvorrichtung sehr einfach.
Natürlich kann aber auch das Verdünnungsmittel und die Standardlösung in getrennten
Behältern enthalten sein und mittels getrennter Abgabevorrichtungen abgegeben werden
Die Düse 22 ist mit einer Antriebsvorrichtung 30 verbunden, welche sie zwischen
der Probensaugstation a und einer Probenabgabestation b bewegt. Zwischen diesen
Stationen a und b ist ferner eine Waschstation c vorgesehen, an der ein Waschgefäß
31 angeordnet ist. An den Stationen a und b wird die Düse 22 auf- und abbewegt.
In das Meßgefäß 29 tauchen drei ionenselektive Elektroden 32aS 32b, 32c ein, die
wahlweise auf verschiedene Arten von Ionen ansprechen, sowie eine Bezugselektrode
33.
Die Elektroden sind in leicht lösbarer Weise angebracht, so daß sie einfach auszutauschen
sind0 Die ionenselektiven Elektroden und die Bezugselektrode sind mit einer Datenverarbeitungsschaltung
34 verbunden, zu der ein Differentialverstärker 35, ein A-D-Umsetzer 36, eine Rechen-
und Speicherschaltung 37 sowie eine Anzeigevorrichtung 38 gehören.
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Das Meßgefäß 29 wird mittels eines Motors 39 mit gegebener Geschwindigkeit
gedreht. Falls das Meßgefäß 29 mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60 U/Min gedreht
wird, kann es zwischen den ionenselektiven Elektroden 32a bis 32c und der Bezugselektrode
33 zu einem unerwünschten Fluß- bzw.
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Strömungspotential kommen9 welches die Meßgenauigkeit beeinträchtigt.
Deshalb wird das Meßgefäß 29 mit geringerer Geschwindigkeit als 60 U/Min, z.B. mit
30 U/Min gedreht.
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Um die verbrauchte Flüssigkeit aus dem Meßgefäß 29 zu entfernen, sind
Entleerungsleitungen 40a und 40b vorgesehen, die über Ventile 42a bzw. 42b und eine
Entleerungspumpe 43 mit einem Entleerungsgefäß 41 verbunden sind. Auch das Waschgefäß
31 ist über eine Leitung 44 an die Entleerungspumpe 43 angeschlossen.
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Der normale Meßvorgang mit der in Fig. 6 gezeigten Vorrichtung soll
anhand der in Fig. 7 gezeigten Zeittabelle näher erläutert werden. Gemäß Fig. 7
wird der Motor 39 kontinuierlich erregt9 um das Meßgefäß 29 mit 30 U/Min zu drehen.
Bei Beginn befindet sich die Düse 22 an der Waschstation c. Zunächst wird die Entleerungspumpe
43 aktiviert und die Ventile 42a, 42b geöffnet, um die im Meßgefäß 29 und im Waschgefäß
31 enthaltenen Flüssigkeiten in den Entleerungsbehälter 41 abzugeben. Gleichzeitig
wird das erste Ventil 24 geöffnet und ein Kolben der Spritze 23 geringfügig gezogen,
um eine kleine Menge Luft an der Spitze der Düse 22 anzusaugen. Dann wird das zweite
Ventil 26 geöffnet und der Kolben
weiter gezogen9 um aus dem Behälter
25 Standardlösung anzusaugen. Danach wird das dritte Ventil 28 geöffnet und der
Kolben geschoben, um die Standardlösung in das Meßgefäß 29 abzugeben, damit das
Meßgefäß 29, die Elektroden 32a bis 32c und 33 sowie die Leitungen 40a, 40b gewaschen
werden können. Während der Entleerung der Standardlösung wird die Entleerungspumpe
43 angetrieben, um die aufgebrauchte Lösung aus dem Meßgefäß 29 in den Entleerungsbehälter
41 abzuführen. Während dieses Vorganges wird die Düse 22 aus der Waschstation c
in die Probensaugstation a bewegt.
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Dann wird das Ventil 24 geöffnet und die vorherbestimmte Menge einer
Probe, die sich in dem grade an der Probensaugstation a angeordneten Probengefäß
21 befindet, in die Düse 22 gesaugt. Dann wird die Düse 22 nach oben bewegt und
zur Probenabgabestation b befördert. Dort wird die in die Düse 22 eingesaugte Probe
gemeinsam mit einer vorherbestimmten Menge der Standardlösung als Verdünnungsmittel
in das Meßgefäß 29 abgegeben, um eine Prüfflüssigkeit zu erhalten.
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Anschließend beginnt der Meßvorgang.
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Während der Messung wird das Ventil 26 geöffnet, um durch Ziehen am
Kolben der Spritze 23 erneut Standardlösung anzusaugen. Während dieses Vorganges
wird die Düse 22 zur Waschstation c gebracht. Dann wird das Ventil 24 erneut geöffnet
und die Standardlösung aus der Düse 22 abgegeben9 um die Innen- und Außenwand der
Düse zu spülen. Dieser Spül- oder Waschvorgang wird noch einmal durchgeführt. Wenn
danach die Düse 22 aufwärtsbewegt und das Ventil 24 geöffnet ist, wird geringfügig
am Kolben gezogen, um Luft in die Spitze der Düse 22 einzusaugen.
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Nachdem die Elektroden in die Prüfflüssigkeit eingetaucht wurden und
das Elektrodenpotential sich stabilisiert hat, wird das Elektrodenpotential abgelesen
und gespeichert, wie
in Fig. 7 bei "Daten Lesen" angedeutet. In
Fig. 6 sind aus Gründen der Einfachheit die ionenselektiven Elektroden 32a bis 32c
gemeinsam an den Differentialverstärker 35 angeschlossen gezeigt. Praktisch können
jedoch diese Elektroden auch wahlweise mittels eines nicht gezeigten Selektorschalters
mit dem Differentialverstärker 35 verbindbar sein.
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Nach dem Messen wird die Entleerungspumpe 43 betätigt, um die Prüfflüssigkeit
aus dem Meßgefäß 29 und die gebrauchte Flüssigkeit aus dem Waschgefäß 31 ab zuführen.
Während dieses Vorganges wird das Ventil 26 geöffnet, um Standardlösung anzusaugen.
Nach dem Abführen der verbrauchten Flüssigkeit wird das Ventil 28 geöffnet und die
Standardlösung durch die Leitung 27 in das Meßgefäß 29 abgegeben9 um dieses zu waschen.
Der Waschvorgang wird noch einmal durchgeführt und dann neue Standardlösung durch
die Leitung 27 in das Meßgefäß 29 eingeführt. Danach werden die Elektroden 32a bis
32c und 33 in die Standardlösung eingetaucht. Wenn sich das Elektrodenpotential
stabilisiert hat, wird es im Zeitpunkt des "Daten Lesen" gemessen und die gemessenen
Daten in einen Digitalwert umgewandelt, der gespeichert wird. Die Ionenkonzentration
der Probe wird als Differenz zwischen der gemessenen Ionenkonzentration der Prüfflüssigkeit
und der Standardlösung erhalten. Die so errechnete Ionenkonzentration kann mittels
der Anzeigevorrichtung 38 angezeigt werden. Damit ist ein Meßzyklus zum Bestimmen
der Ionenkonzentration einer Probe beendet9 und weitere Proben können durch Wiederholen
des genannten Verfahrens untersucht werden. Es sei noch erwähnt, daß die Vorrichtung
jede beliebige Anzahl ionenselektiver Elektroden und nicht nur drei aufweisen kann.
Außerdem wird bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel das Meßgefäß zweimal
gewaschen; aber der Waschvorgang kann auch nur einmal oder mehr als dreimal erfolgen.
In ähnlicher Weise kann die Düse beliebig oft gewaschen werden. Um eine Eichkurve
festzusetzen, werden
zwei Standardproben von bekannter geringerer
und höherer Ionenkonzentration viermal gemessen und die Eichkurve auf der Basis
der Durchschnittswerte der in der dritten und vierten Messung erhaltenen Werte aufgezeichnet.
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Wenn die Messung einer Serie von Proben beendet ist, bleiben die Elektroden
in die Standardlösung eingetaucht. Deshalb könnte nach ziemlich langer Unterbrechung
der Messung von beispielsweise einer Stunde der Zustand der Elektroden eine ziemlich
weitreichende Drift zeigen, so daß die Elektroden fälschlicherweise als verändert
und von der Norm abweichend festgestellt werden könnten. Mit der Erfindung kann
diese Fehlbeurteilung dadurch vermieden werden, daß die Abgabe und Entleerung der
Standardlösung in das Meßgefäß und aus dem Meßgefäß mehrmals wiederholt wird.
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Fig. 8 zeigt in einer Kurve die Schwankung des Elektrodenpotentials
während einer Zeitspanne9 während der nach langer Unterbrechung die Abgabe der Standardlösung
in das Meßgefäß und das Entleeren der Standardlösung aus dem Meßgefäß wiederholt
werden. Die Elektroden sind in die Standardlösung vom Zeitpunkt m bei Beendigung
der Messung beispielsweise eine Stunde9 d.h. während einer langen Zeit tnl eingetaucht,
und dann werden Messungen viermal in den Zeitpunkten tnlD t un tun2, tn3 und tn4
vorgenommen, wobei jedesmal frische Standardlösung einmal in das Meßgefäß abgegeben
und aus dem Meßgefäß entleert wird. Das bedeutet9 daß nach dem Entleeren der vorhergehenden
Standardlösung aus dem Meßgefäß frische Standardlösung in das Meßgefäß abgegeben
und nachdem diese aus dem Meßgefäß entleert wurde9 erneut frische Standardlösung
in das Meßgefäß eingeführt wird. Dann wird das Elektrodenpotential im Zeitpunkt
tnl gemessen9 um einen Potentialwert En1 zu erhalten. Dieser Vorgang wird noch dreimal
wiederholts um Potentialwerte En2, En3 bzw. En4 in den Zeitpunkten tn29 tn3 bzw.
tn4 zu erhalten. In Fig. 8 stellt die gestrichelte
Kurve 45 die
Schwankung des Elektrodenpotentials für den Fall dar, daß die Standardlösung nur
einmal bei Beendigung der langen Unterbrechungszeit tn ausgetauscht wird.
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Anhand von Fig. 8 wird klar, daß die Elektroden durch mehrfaches Wiederholen
der Zufuhr frischer Standardlösung innerhalb sehr kurzer Zeit wieder in ihren Normalzustand
zurückversetzt werden können. Unter Hinweis auf die Zeittabelle gemäß Fig. 9 soll
nun die Arbeitsweise der Vorrichtung bei der Beurteilung des Zustandes der Elektroden
nach langer Unterbrechung erläutert werden. Bei Beendigung der langen Unterbrechung
wird die Entleerungspumpe 43 angetrieben und die Ventile 42a, 42b werden geöffnet,
um die Standardlösung aus dem Meßgefäß 29 abzuführen. Während dieses Vorganges wird
das Ventil 26 geöffnet und der Kolben der Spritze 23 gezogen9 um die Standardlösung
aus dem Behälter 25 zu saugen.
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Dann wird das Ventil 28 geöffnet und der Kolben der Spritze 23 geschoben,
um die Standardlösung in das Meßgefäß 29 abzugeben. Die im Meßgefäß 29 enthaltene
Standardlösung wird dann durch Antrieb der Entleerungspumpe 43 abgeführt. Während
dieses Vorganges wird die frische Standardlösung mittels der Spritze 23 angesaugt
und die angesaugte Standardlösung in das Meßgefäß 29 abgegeben. Wenn sich das Elektrodenpotential
stabilisiert hat, wird das Potential E gemessen und gespeichert. Danach wird der
oben beschriebene Vorgang dreimal wiederholt, um die Elektrodenpotentiale Ende En3
und En4 zu messen und zu speichern. Als nächstes wird die Differenz zwischen den
Elektrodenpotentialen En3 und En4 gebildet und angezeigt. Auf diese Weise können
die Differenzpotentialwerte für die jeweiligen ionenselektiven Elektroden 32a bis
32c angezeigt werden. Wenn der Differenzpotentialwert für eine bestimmte Elektrode
größer ist als der erlaubte Wert, wird die entsprechende Elektrode als verändert9
d.h.
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von der Norm abweichend beurteilt. Gemäß der Erfindung kann die Elektrode
jedoch nicht fälschlicherweise für verändert gehalten werden.
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Es sei noch erwähnt, daß die Erfindung nicht auf das hier beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt ist sondern sich in verschiedenster Hinsicht abwandeln
läßt. So kann z.B. die Beurteilung der Elektroden automatisch dann durchgeführt
werden, wenn die Unterbrechung der Messung eine bestimmte Zeit andauert, beispielsweise
eine Stunde, oder sie kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch Betätigen eines Handbetätigungselements
erfolgen. Ferner wird bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel die Zufuhr
und Entleerung der Standardlösung vor jeder Messung zweimal vorgenommen; aber sie
kann beliebig oft erfolgen. Außerdem wird bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Zustand der Elektroden auf der Basis der Differenz zwischen den bei der dritten
und vierten Messung festgestellten Elektrodenpotentialen beurteilt; aber die Beurteilung
kann auch anhand des größeren der beiden gemessenen Potentiale, anhand eines Durchschnittswertes
dieser beiden Potentiale oder anhand aller vier Potentiale vorgenommen werden.