DE3038017C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Diffusionsschalter, der
beispielsweise zur raschen Gewinnung eines aliquoten Teils
einer flüssigen Komponente einer Gesamtblutprobe dienen
kann, wobei ein genauer aliquoter Teil durch eine sorgfältig
gesteuerte gegenseitige Diffusion zwischen zwei porösen Me
dien über einen Schalter für eine Molekulardiffusion erhal
ten wird. Der Molekularschalter bewirkt eine zeitlich genau
gesteuerte Diffusion von Substanzen von einem porösen Medium zum
andern, so daß ein bestimmter Betrag (aliquoter Teil) von
Material genau überführt werden kann. Der Molekularschalter
besteht aus einer undurchlässigen Schicht, die als Barriere
oder Isolierungsmittel zwischen den beiden porösen Medien
dient. Vorzugsweise ist die undurchlässige Schicht ein un
mischbares Fluid (d. h. ein Gas oder eine Flüssigkeit), das
leicht aus dem Raum zwischen den porösen Medien entfernt und
anschließend wieder dazwischengeschaltet werden kann.
Wenn beispielsweise die diffundierende Substanz oder
die diffundierenden Substanzen in einem wäßrigen Lösungs
mittel vorhanden ist bzw. sind, kann eine hydrophobe Sub
stanz als unmischbare Barrieren- oder Sperrflüssigkeit ver
wendet werden. Wenn die diffundierende Substanz bzw. die
diffundierenden Substanzen hydrophob ist bzw. sind, kann als
Barrieren- bzw. Sperrflüssigkeit eine hydrophile Substanz
verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von Mit
teln zum genauen Steuern der Diffusion einer Substanz zwischen
zwei porösen Medien sowie zum Erhalt eines aliquoten Teils einer
Substanz durch zeitlich gesteuerte Diffusionsverfahren.
Gegenstand der Erfindung ist der in Anspruch 1 gekenn
zeichnete Diffusionsschalter.
Gemäß der Erfindung wird also eine zeitgesteuerte Dif
fusion auf genauere Weise erzielt als dies bisher bekannt
war, indem man einen Schalter oder ein Ventil für eine Mole
kulardiffusion verwendet. Der Schalter für die Molekular
diffusion enthält eine undurchlässige Barrieren- oder Sperr
schicht, die zwischen zwei porösen Medien angeordnet ist,
über die die Diffusion erfolgen soll. Die undurchlässige
Barrieren- oder Sperrschicht wird entfernt und anschließend
wieder hergestellt, so daß die Diffusion über die porösen Medien
genau zeitgesteuert ist. In einer bevorzugten Anordnung be
steht die undurchlässige Barrieren- oder Sperrschicht aus
einem unmischbaren Fluid, das zwischen den beiden porösen
Medien, die die diffundierbaren Spezies enthalten, angeord
net ist. Das undurchlässige Barrierenfluid läßt sich leicht aus
dem Raum zwischen den porösen Medien entfernen und anschließend
erneut einbringen, so daß man das Ziel erreicht, das Ingang
setzen und die Dauer der Diffusion zwischen den beiden po
rösen Medien genau zu steuern, um einen genauen aliquoten
Teil der diffundierenden Spezies zu erhalten.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichnungen
näher erläutert, worin
Fig. 1 bis 3a Qurschnitte durch den auf seiner Ober
fläche mit einem zum Eindiffundieren bestimmten Fluid zu
beschickenden oberen Teil des in Fig. 7a dargestellten Dif
fusionsschalters gemäß der Erfindung in drei aufeinanderfol
genden Zuständen,
Fig. 3b einen Querschnitt durch den oberen Teil des
Diffusionsschalters gemäß Fig. 7a mit einer alternativ be
handelten Oberfläche im Zustand gemäß Fig. 3a,
Fig. 4a, 4b und 4d bis 4f Querschnitte einer
weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Diffusionsschalters in aufeinanderfolgenden Zuständen,
Fig. 4c eine Draufsicht auf die in Fig. 4a, 4b
bzw. 4d bis 4f gezeigten Vorrichtung,
Fig. 5a und 5b Querschnitte einer weiteren Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Diffusionsschalters in
aufeinanderfolgenden Zuständen,
Fig. 6a eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Diffusionsschalters,
Fig. 6b einen Querschnitt des Diffusionsschalters
gemäß Fig. 6a in in Betrieb befindlichem Zustand,
Fig. 7a bis 7c Querschnitte von aufeinanderfolgenden
Zuständen einer weiteren Ausführungsform des Diffusions
schalters gemäß der Erfindung, und
Fig. 8 einen Querschnit durch eine automatisierte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Diffusionsschalters
gemäß Fig. 6a und 6b
darstellen.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Gesamtblut
analysen, um die Erfindung zu erläutern, jedoch ist die Er
findung nicht auf eine Anwendung auf Gesamtblutanalysen
beschränkt.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in Fig. 4a bis f dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
sind poröse Medien 50 a bzw. 50 b benachbart zuein
ander angeordnet, wobei eine dünne undurchlässige Schicht
im Hohlraum 52 zwischen ihnen vorhanden ist, wie aus der
Zeichnung zu ersehen.
An Hand der Fig. 1 bis 3a wird zunächst erläutert, wie
ein aliquoter Teil einer Plasmaprobe in ein poröses Medium
50 a eingebracht wird.
Fig. 1 zeigt schematisch das poröse Medium 50 a in ebener
Form. Das poröse Medium 50 a kann im Falle der Blutanalyse ein
wäßriges Gel sein. Ein Tropfen Blut 79, der analysiert werden
soll, wird gemäß Fig. 2 über das poröse Medium 50 a gebracht.
Das Plasma des Gesamtblutes durchdringt und sättigt das porö
se Medium 50 a vollständig und nahezu unverzüglich, weil das
poröse Medium 50 a sehr dünn ist und ein sehr geringes Volumen
besitzt.
Die Porengröße des porösen Mediums wird so gewählt, daß
Erythrocyten (Hämatokrit) und andere große Blutproteine ausge
schlossen werden. Hämatokritwirkungen stellen bei der Erzie
lung eines aliquoten Teils des Plamas keine Schwierigkeit dar,
weil die Sättigung des porösen Mediums 50 a nahezu unverzüglich
erfolgt.
Nachdem das poröse Medium 50 a mit dem Plasma aus der
Blutprobe 79 gesättigt worden ist, kann der Rest der Probe 79
von der Oberfläche 51 des porösen Mediums 50 a entfernt werden.
Gemäß Fig. 3a wird der Blutrest mit einem Gummiquetscher oder
einem Wischblatt 13 entfernt, der bzw. das quer über die Ober
fläche 51 des porösen Mediums 50 a in Richtung des Pfeils 14
gezogen wird.
Eine weitere Möglichkeit, den Blutrest zu entfernen, be
steht in der Anwendung eines Wasch- oder eines Luftstrahls 15,
wie in Fig. 3b gezeigt. Eine Düse 16 kann einen Druckluft
strahl oder einen hydrophoben Waschstrahl 15 (wenn eine wäß
rige Probe wie Blut verwendet wird) abgeben. Es muß allerdings
dafür Sorge getragen werden, daß kein Plasma aus dem porösen
Medium 50 a herausgezogen wird.
Wenn eine Umsetzung zwischen der zu bestimmenden Substanz
und dem Reagenz in Gang gesetzt werden soll, wird die undurch
lässige Schicht aus dem Zwischenraum 52 zwischen den porösen
Medien 50 a und 50 b, wie durch den Pfeil in Fig. 4b angedeutet,
entfernt. Dadurch wird eine Diffusion der Probe aus dem porö
sen Medium 50 a in der poröse Medium 50 b veranlaßt. Das poröse
Medium 50 b enthält das Reagenz bzw. die Regenzien, das bzw. die
zur Erzielung einer Umsetzung, beispielsweise einer Farb
änderung, mit dem zu analysierenden Bestandteil benötigt
wird bzw. werden.
Ein Verfahren zur Messung besteht darin, durch die Um
setzung von zu untersuchender Substanz und Reagenz eine Fär
bung zu erzeugen, die beobachtet und analysiert wird, indem
man einen Lichtstrahl durch die porösen Medien 50 a und 50 b
auf einen - nicht dargestellten - Detektor eines Kolorimeters
richtet.
Gemäß den Fig. 4a bis 4f sind zwei oder mehr kreisför
mige poröse Medien oder Membranen 50 a, 50 b, 50 c usw. vorge
sehen, die an der Peripherie mit Hilfe eines inerten, nicht
porösen Abstandshalters 55 verbunden sind. Das erste poröse
Medium 50 a wird auf seiner Oberfläche 51 mit der Blutprobe
bedeckt, wie oben angegeben. Die porösen Medien 50 b und 50 c
können ein Reagenz zur Umsetzung mit einem zu bestimmenden
Bestandteil der Blutprobe enthalten, der in das poröse
Medium 50 a hineindiffundiert ist.
Zu Anfang existiert zwischen den porösen Medien 50 a und
50 b, wie in Fig. 4a dargestellt, oder zwischen den porösen
Medien 50 a und 50 b sowie zwischen den porösen Medien 50 b und
50 c, wie in Fig. 4d dargestellt, ein Hohlraum 52, der mit
Luft oder mit einer Sperrflüssigkeit gefüllt sein kann, wie
weiter unten erläutert wird. Jeder Hohlraum 52 steht mit
einer Leitung 53 in Verbindung, die ein Ventil 54 enthält.
Ein umkehrbares Vakuumsteuermittel 56 ist in jeder Leitung 53
in Form einer Pumpe angeordnet, um Fluid aus jedem entspre
chenden Hohlraum 52 heraus- bzw. in den Hohlraum hineinzu
pumpen.
Wie oben erwähnt, ist die Oberfläche 51 des porösen
Mediums 50 a mit einer Gesamtblutprobe bedeckt, bis das poröse
Medium 50 a mit dem Plasma der Probe vollständig gesättigt
ist. Danach wird der Rest der Blutprobe von der Oberfläche 51
entfernt und die porösen Medien 50 a und 50 b werden, wie in
den Fig. 4b und 4e dargestellt, miteinander in Berührung
gebracht. Diese Berührung wird dadurch herbeigeführt, daß
der Hohlraum 52 zwischen den porösen Medien 50 a und 50 b
evakuiert wird. Das Ventil 54, das in den entsprechenden
Leitungen 53 angeordnet ist, wird geöffnet, und das Vakuum
steuermittel 56 pumpt die Luft oder die Barrieren- oder
Sperrflüssigkeit aus dem Hohlraum 52 heraus.
Die einander berührenden porösen Medien 50 a und 50 b
gestatten nunmehr eine gegenseitige Diffusion des zu be
stimmenden Bestandteils der Probe und des Reagenzes. Gewünsch
tenfalls kann ein weiteres Reagenz in dem porösen Medium 50 c
nachfolgend mit den Produkten der ersten Umsetzung durch
Diffusion zur Umsetzung gebracht werden, indem man analog den
Hohlraum 52 zwischen den porösen Medien 50 b und 50 c evakuiert,
wie in Fig. 4f dargestellt.
Zu dem Zeitpunkt, wenn es geboten ist, die Diffusion
abzubrechen, wird die Luft oder die Flüssigkeit in den
Hohlraum 52 zurückgepumpt.
Gemäß den Fig. 5a und 5b sind in einer weiteren Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei poröse,
hydrophile Medien in Form von Membra- oder Gelschichten 60 a
und 60 b vorgesehen, die normalerweise durch ein magnetisches,
hydrophobes Fluid voneinander getrennt werden. Wie oben er
wähnt, wird die - nicht gezeigte - Gesamtblutprobe auf die
Oberfläche 60 des porösen Mediums 60 a aufgebracht und das
Plasma der Blutprobe zur Sättigung in das poröse Medium 60 a
eindiffundieren gelassen. Der restliche Blutanteil auf der
Oberfläche 60 wird anschließend entfernt. Nach der Sättigung
des porösen Mediums 60 a sollen die zu bestimmenden Bestand
teile des Plasmas mit einem farberzeugenden Reagenz oder mit
farberzeugenden Reagienzien, das bzw. die in dem porösen
Medium 60 b enthalten sind, umgesetzt werden. Die Umsetzung
zwischen dem zu bestimmenden Bestandteil und dem Reagenz wird
dadurch zustande gebracht, daß man die porösen Medien 60 a
und 60 b zur Berührung bringt, so daß eine gegenseitige Dif
fusion der Reaktionsteilnehmer erfolgen kann, wie in
Fig. 5b dargestellt. Bis eine derartige Berührung erzielt
wird, verhindert das hydrophobe, magnetische Fluid 61, daß
eine Diffusion zwischen dem porösen Medium 60 a und 60 b in
nennenswertem Umfang stattfindet. Das magnetische Fluid 61
wirkt somit als Barrieren- oder Sperrschicht zwischen den
porösen Medien 60 a und 60 b.
Die porösen Medien 60 a und 60 b können kreisförmig sein
und können an der Peripherie durch einen ringförmigen, iner
ten, nichtporösen Abstandshalter 62 miteinander verbunden
sein. An der Peripherie sind auch Elektromagnete 63 angeord
net, die nach dem Einschalten, wie in Fig. 5b dargestellt,
das magnetische Fluid 61 anziehen und somit veranlassen, daß
das magnetische Fluid 61 sich an der Peripherie der porösen
Medien 60 a und 60 b konzentriert. Da somit das magnetische
Fluid aus dem Mittelteil abgezogen ist, berühren sich die
porösen Medien 60 a und 60 b, wie dargestellt, und es erfolgt
eine gegenseitige Diffusion mit anschließender Farbstoffbil
dung in dem Mittelteil 65. Die Farbentwicklung ist für den
zu untersuchenden Bestandteil in der Flüssigkeitsprobe kenn
zeichnend. Die Färbung kann mit Hilfe herkömmlicher kolori
metrischer oder spektrofotometrischer Verfahren, wie oben
erwähnt, abgelesen und ausgewertet werden.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgmäßen Dif
fusionsschalters ist in den Fig. 6a und 6b erläutert. Hier
werden wiederum zwei poröse, hydrophile Medien in Form von
Membranen oder Gelen 70 a und 70 b, von denen jedes einen zu
untersuchenden Bestandteil der Probe bzw. ein Reagenz enthält,
durch eine hydrophobe, flüssige Sperrschicht 71 (Fig. 6a)
voneinander getrennt. Die porösen Medien 70 a und 70 b können
kreisförmig sein und an ihrer Peripherie durch einen ring
förmigen, inerten, nichtporösen und nichtdargestellten Ab
standshalter befestigt sein. Ein beispielsweise in Form
eines rechteckigen Rahmens umlaufender, magnetisierbarer
Ring 73 umgibt und haltert eine starre, transparente Plat
te 74, die ihrerseits das poröse Medium 70 b trägt. Auf der
Oberseite des porösen Mediums 70 a ist eine Magnetspule 75,
die um eine hohle, magnetisierbare Röhre 76 gewickelt ist,
angeordnet. Wenn die Spule 75 eingechaltet wird, verursacht
der Ring 73, daß die Platte 74 gegen das poröse Mediuem 70 b
stößt. Dadurch werden die porösen Medien 70 a und 70b mit
einander in Berührung gebracht und die Flüssigkeit 71, wie
in Fig. 6b dargestellt, verdrängt.
Durch die hohle Röhre 76 sowie durch die porösen Me
dien 70 a, 70 b und die transparente Platte 74 kann Licht auf
einen Detektor 72 eines Kolorimeters gerichtet werden. Auf
diese Weise kann die sich zwischen Reagenz und zu bestim
mendem Bestandteil ausbildende Färbung zur Bestimmung der
Konzentration des zu bestimmenden Bestandteils verwendet werden.
Gemäß den Fig. 7a, 7b und 7c wird in einer weiteren Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Diffusion
zwischen zwei entsprechenden porösen Medien in Form von
Schichten 80 a und 80 b während einer gegebenen Zeitdauer auf
rechterhalten, um eine meßbare Umsetzung zwischen dem zu unter
suchenden Probenbestandteil und dem Reagenz zu bewirken. Die
Blutprobe 79 wird auf das poröse Medium 80 a aufgebracht. Die
zu bestimmenden Bestandteile in dem Plasma der Blutprobe 79
diffundieren in das poröse Medium 80 a ein, bis die Schicht
gesättigt ist. Eine Barrieren- oder Sperrschicht 81 aus einem
unmischbaren Fluid wird aus dem Zwischenraum zwischen den po
rösen Medien 80 a und 80 b über Leitung 82, das offene Ventil 83
und das Vakuumsteuermittel (Pumpe) 84 herausgezogen. Dadurch
wird verursacht, daß die porösen Medien 80 a und 80 b einander
berühren und die Reagenzien in dem porösen Medium 80 b und der
zu bestimmende Bestandteil bzw. die zu bestimmenden Bestand
teile in dem porösen Medium 80 a gegenseitig diffundieren, wie
in Fig. 7b dargestellt. Die Umsetzung zwischen dem zu bestim
menden Bestandteil und dem Reagenz wird in dem porösen Me
dium 80 b mittels angebrachter Elektroden 86 und 87, die mit
Anschlüssen 88 bzw. 89 versehen sind, überwacht. Die gegen
seitige Diffusion wird, wie oben erwähnt, während einer gege
benen Zeitdauer aufrechterhalten, wodurch sichergestellt wird,
daß ein gegebener, aliquoter Teil an zu bestimmendem Bestand
teil mit einer bekannten Menge Reagenz umgesetzt wird. Die
Diffusion wird beendet, indem man die Barrierenflüssigkeit
81 zwischen die porösen Medien 80 a und 80 b zurückschicht und
sie sich trennen läßt, wie in Fig. 7c dargestellt.
In Fig. 8 ist ein automatisiertes System zur Blutanalyse
dargestellt. Ein kontinuierliches Gewebe 90 wird nacheinander
einer Blutaufgabeeinrichtung 91, einer Abwischstation 92,
einer Station 93 für die Herstellung eines elektromagnetischen
Kontaktes und einer Ablesestation 94 zugeführt. Das Gewebe
oder die Gewebebahn 90 besteht aus einer oberen Schicht 90 a,
die diskrete Abschnitte eines porösen Mediums (Gel) 95 von
gegebenem Volumen zur Aufnahme von Proben aufweist. Die
Schicht 90 a wird durch eine Fluidbarriere 96 von einer unteren
Schicht 90 b getrennt, die diskrete reagenzhaltige Segmente
eines porösen Mediums (Gel) 97 aufweist.
Das Plasma aus der aufgebrachten Blutprobe (Station 91)
diffundiert bis zur Sättigung in das poröse Medium 95 der
Schicht 90 a. Nach Sättigung des porösen Mediums 95 wird die
Gewebebahn zu einer Wischstation 92 weitertransportiert, bei
der das überschüssige Blut von der Oberfläche des porösen Me
diums 95 entfernt wird. Danach wird das poröse Medium 95
zwischen einen Elektromagneten 93 a und eine durch eine Feder
zurückgehaltene, magnetisierbare Platte 93 b geführt. Wenn der
Elektromagnet 93 a eingeschaltet wird, zieht er die magnetisier
bare Platte 93 b an. Dadurch werden die porösen Medien 95 und
97 in Berührung gebracht, wobei sie das Barriere- oder Sperr
fluid 96 verdrängen. Damit kann die gegenseitige Diffusion
zwischen den porösen Medien stattfinden, die eine Umsetzung
zwischen zu bestimmender Substanz und Reagenz verursacht. Die
Gewebebahn 90 wird nunmehr an einer Ablesestation 94 vorbei
geführt, die aus einer Lichtquelle 98 und einem Detektor 99
eines Kolorimeters besteht. Die Färbungtstiefe der Umsetzung
wird quantitativ in Beziehung zur Konzentration des zu be
stimmenden Bestandteils der Probe gesetzt.
Bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsformen braucht
die Probe 79 nicht entfernt zu werden, weil die Umsetzung
nach einer durch Zeitmessung gesteuerten Diffusion elektro
chemisch überwacht, d. h. ausgewertet wird. Ein genauer ali
quoter Teil kann erzielt werden, weil die Diffusion durch
Wiedereinführung der Barrierenschicht 96, 81, 71, 61 bzw.
der Schicht in Hohlraum 5 genau gesteuert werden kann.
Das unmischbare Barrierenfluid liefert eine genaue Mög
lichkeit zur Steuerung der Diffusion durch poröse Medien in
Form von beispielsweise Membranen oder Gelen. Eine Reihe von
Abweichungen der beschriebenen Vorrichtungen können vom geüb
ten Fachmann selbstverständlich vorgenommen werden. Beispiels
weise können die porösen Medien (Gel- oder Membranschichten),
die das Reagenz enthalten, kovalent an das Reagenz gebunden
sein, so daß die Wanderung (Diffusion) des Reagenzes nicht
stattfindet. In einem derartigen Fall diffundiert nur der zu
bestimmende Bestandteil in das das Reagenz aufweisende porö
se Medium und erzeugt lediglich dort eine Färbung.
Die Barrieren- oder Sperrschicht muß mit dem zu analy
sierenden Bestandteil unmischbar sein; sie kann entweder
hydrophob oder hydrophil sein, was von der Natur des zu
bestimmenden Bestandteils abhängt.
Claims (3)
1. Diffusionsschalter, bestehend aus:
einem ersten porösen Medium (50 a, 60 a, 70 a, 80 a, 90 a, 104) zur Aufnahme eines ersten Fluids oder eines ersten Fluids mit einem Gehalt an einer Komponente zur Diffusion in ein zweites poröses Medium,
einem zweiten porösen Medium (50 b, 60 b, 70 b, 80 b, 90 b, 103) zur Aufnahme des ersten Fluids bzw. der Kompo nente, wenn das zweite poröse Medium mit dem ersten porösen Medium in Kontakt steht,
einem zweiten Fluid (in 52, 61, 71, 81, 96, 105) das zwischen dem ersten und dem zweiten porösen Medium angeordnet ist und als Diffusionssperre oder -barriere zwi schen dem ersten und dem zweiten porösen Medium dient, sowie
Mitteln (56, 63; 73, 75; 84, 93, 111) zum Entfernen des zweiten Fluids aus dem Zwischenraum zwischen erstem und zwei tem porösen Medium zur Herstellung eines Kontaktes zwischen den porösen Medien sowie zur Ermöglichung der Diffusion des ersten Fluids bzw. der Komponente des ersten Fluids aus dem ersten porösen Medium in das zweite poröse Medium.
einem ersten porösen Medium (50 a, 60 a, 70 a, 80 a, 90 a, 104) zur Aufnahme eines ersten Fluids oder eines ersten Fluids mit einem Gehalt an einer Komponente zur Diffusion in ein zweites poröses Medium,
einem zweiten porösen Medium (50 b, 60 b, 70 b, 80 b, 90 b, 103) zur Aufnahme des ersten Fluids bzw. der Kompo nente, wenn das zweite poröse Medium mit dem ersten porösen Medium in Kontakt steht,
einem zweiten Fluid (in 52, 61, 71, 81, 96, 105) das zwischen dem ersten und dem zweiten porösen Medium angeordnet ist und als Diffusionssperre oder -barriere zwi schen dem ersten und dem zweiten porösen Medium dient, sowie
Mitteln (56, 63; 73, 75; 84, 93, 111) zum Entfernen des zweiten Fluids aus dem Zwischenraum zwischen erstem und zwei tem porösen Medium zur Herstellung eines Kontaktes zwischen den porösen Medien sowie zur Ermöglichung der Diffusion des ersten Fluids bzw. der Komponente des ersten Fluids aus dem ersten porösen Medium in das zweite poröse Medium.
2. Diffusionsschalter gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite poröse Medium mindestens ein mit dem ersten
Fluid reaktionsfähiges Reagenz enthält.
3. Diffusionsschalter gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum Entfernen des zweiten Fluids ein Vakuum
steuermittel (56, 84) enthält.
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