DE4303273C1 - Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung - Google Patents

Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung

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DE4303273C1
DE4303273C1 DE19934303273 DE4303273A DE4303273C1 DE 4303273 C1 DE4303273 C1 DE 4303273C1 DE 19934303273 DE19934303273 DE 19934303273 DE 4303273 A DE4303273 A DE 4303273A DE 4303273 C1 DE4303273 C1 DE 4303273C1
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Reiner Dr Goesl
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/16Double-plush looms, i.e. for weaving two pile fabrics face-to-face
    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics
    • D03D27/02Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
    • D03D27/10Fabrics woven face-to-face, e.g. double velvet

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelteppichge­ webe, bestehend aus je einer Oberware und einer Unter­ ware, die während des Webprozesses durch, in beiden Waren an Schußfäden verankerte Musterpole miteinander verbunden sind;
wobei jede der beiden Waren, die Oberware und die Unterware, Fadensysteme in Form je einer Bindekette, je einer Füllkette und je eines Teiles der nicht mustern­ den Pole, der Totpole, und Bindungsstellen für die Musterpole hat;
die Schußfäden jeder Ware innerhalb eines Bindungsrap­ portes in mindestens drei Ebenen, der Rückenschuß außerhalb der Füllkette, der Zwischenschuß zwischen Füllkette und Totpol und der Innenschuß innerhalb des Totpols, eingetragen sind;
und die Musterpole, die regelmäßig auch über den Rückenschuß gebunden sind, mustergemäß zwischen Totpol und Musterpolbindung an der Grenze zwischen zwei Bindungsrapporten, tauschbar sind.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Doppelteppichgewebes auf Doppelteppichwebmaschinen und zeigt die notwendige Modifikation der Doppelteppichwebmaschine für die Durchführung des Verfahrens auf.
Ein Doppelteppichgewebe gemäß Oberbegriff ist durch die DE-PS 5 74 920 (Pätzold) bekannt geworden.
Dieses Gewebe wird dreitourig gewebt. Es werden in jeder Tour jeweils zwei Schüsse in zwei übereinander liegende Fächer eingetragen.
Die Schüsse sind in der Ware und pro Ware innerhalb des dreitourigen Bindungsrapportes in drei Ebenen angeordnet.
In einer Tour wird ein Innenschuß eingetragen, der die Totpole an der Innenseite der Grundware hält, ein zweiter Schuß liegt zwischen Stengel und Totpol jeder Ware, während ein dritter Schub außerhalb des Stengels bzw. der Füllkette auf dem Rücken der Ware angeordnet ist und die einzige Polbindestelle eines Bindungsrap­ portes einer Ware bildet.
Eine derartiges Doppelteppichgewebe ist frei von Mischkonturen. Die Totpole sind zum Rücken hin durch den Stengel bzw. die Füllkette abgeschirmt und das Muster, das auf der Polseite sichtbar ist, wird auf der Rückseite der Ware nahezu identisch wiedergegeben.
Beide Waren, die Oberware und die Unterware, sind hinsichtlich Musterung und Stabilität der Grundwaren nahezu identisch.
Die Zwischenschüsse zwischen Stengel und Totpol und die Innenschüsse zum Fixieren der Totpole an der Innenseite der Grundware stützen die zur Polseite der Ware hervor­ stehenden Polschenkel so, daß sie nahezu senkrecht aus ihrer Grundware hervorstehen.
Dadurch ist nicht nur eine sehr hohe Festigkeit der Einbindung der Pole gewährleistet. Die Pole erholen sich nach einer Belastung sehr schnell wieder, d. h. sie nehmen die durch ihre Einbindung fixierte senkrechte Position wieder ein.
Zur Herstellung dieser Ware schlägt die gleiche Patent­ schrift vor, die zur Auswahl der Polfäden erforderliche Jacquardmaschine mit sog. Messerkästen für die Oberware und die Unterware auszustatten.
Diesen Messerkästen ist ein zweites Hubmittel für die Platinen zugeordnet, der sog. Fingerrechen.
Der Platinenboden hebt die Platinen zum Zwecke der wahlfreien Kopplung frei.
Zwei nahezu identische Jacquardmaschinen sind in Kett­ richtung hintereinander angeordnet.
Die die Litzen hebenden Platinen werden durch das Nadelsystem wahlweise entweder dem Fingerrechen oder dem Messerkasten zugeordnet und folgen danach der Bewegung dieser Hubelemente.
Die auf diese Weise, mit dieser Maschine hergestellte Doppelteppichwebware hat nur einen Nachteil, sie benö­ tigt für die Herstellung einer einzigen Polreihe je­ weils drei Schüsse und damit auch drei Touren pro Bindungsrapport.
Dadurch ist gegenüber anderen Webverfahren eine gering­ ere Produktivität und ein höherer Bedarf an Schußmate­ rial erforderlich.
Bisher hat man diese höheren Aufwendungen inkauf­ genommen, weil die nunmehr schon klassische dreitourige Dreischußbindung Qualitätsparameter aufweist, die diesen hohen Aufwand lohnen.
Seit der Erfindung der o.g. Webtechnik hat man immer wieder versucht, bei Beibehaltung der Qualitätsparame­ ter zu einer zweitourigen, produktiver herstellbaren Bindung zu gelangen, bei der außerdem Textilmaterial eingespart wird.
Unter anderem durch die DE-OS 22 53 262 wurde vorge­ schlagen, bei zweitouriger Arbeitsweise jeweils zwei Schüsse gleichzeitig in die Oberware und anschließend zwei Schüsse in die Unterware einzutragen.
Zur Vermeidung von Fehlpolen oder Doppelpolen mit Mischkonturen hat man pro Riet alle Polfäden eines Chores nur einer der beiden Waren zugeordnet. Diese Zuordnung wechselte man zwischen einander benachbarten Rietlücken ständig.
Die so hergestellte Doppelteppichwebware hatte einige entscheidende Nachteile:
Die Polhenkel sind nur ungenügend fest in ihrer Ware eingebunden. Sie kippen in Kettrichtung bei Belastung weg.
In den Zonen des Polfadenwechsels treten unregelmäßige Konturen auf. Die Erholungsfähigkeit der Polschicht des Teppichgewebes nach Belastung ist stark reduziert. Das Polgewebe hat einen Streifencharakter.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird in der gleichen Patentschrift vorgeschlagen, bei Beibehaltung der zweitourigen Arbeitsweise gleichzeitig einen dritten Schub pro Tour in die gegenüberliegende Ware einzutra­ gen.
Das Eintragen dieses Schusses verbesserte zwar die Standfähigkeit der Pole, bereitete aber maschinentech­ nisch erhebliche Probleme.
So wurde es notwendig, für die Fachbildung zwei Drei­ stellungsjacquardmaschinen miteinander zu kombinieren. Durch die Anordnung der drei Schußeintragsebenen über­ einander wird die Gesamthöhe des Webfaches deutlich vergrößert. Der jeweils aus einer äußeren Fachebene in die andere äußere Fachebene wechselnde Musterpol muß in jeder Tour durch sämtliche Fadensysteme aller Fach­ ebenen wechseln.
Das bringt nicht nur Probleme für den Antrieb der Fingerrechen oder der Messerkästen. Das zwingt auch automatisch zu einer deutlich geringeren Arbeitsge­ schwindigkeit.
Damit ist der Produktivitätsgewinn und auch die Ein­ sparung von Schußmaterial wieder hinfällig.
Trägt man diesen dritten Schub in einer zusätzlichen Tour ein, dann ist man wieder bei der klassischen dreitourigen Dreischußware.
Es bleibt also dabei, daß die qualitativ hochwertige Ware nur mit der dreitourigen Dreischußbindung her­ stellbar ist.
Mit dem Ziel, den Materialeinsatz bei der Herstellung von Doppelteppichgeweben zu reduzieren, hat man auch eine eintourig herstellbare Doppelteppichwebware vorge­ schlagen, bei der jeder musternde Polfaden pro Ware zunächst an einem Innenschuß und dann an einem Rückenschuß angebunden ist (DE-PS 34 34 351).
Die Jacquardmaschine arbeitet viertourig mit Einzel­ fach.
Es wird jeweils nur ein Schub eingetragen. In jeder Tour werden die Fadensysteme, die an der Fachbildung teilnehmen, auf die Fachebenen anders aufgeteilt.
Die Oberware und die Unterware sind durch je einen Stengel und durch einen Teil der Totpole stabilisiert.
Die Anordnung der musternden Pole ist bei dieser Bin­ dungsart prinzipiell frei von Mischkonturen und frei von Fehlstellen.
Trotzdem sind unregelmäßige Konturen nicht zu vermei­ den, weil, insbesondere die Schenkel der Pole, die an Innenschüssen gebunden sind, an Mustergrenzen nicht durch den benachbarten, am Rücken gebundenen Pol gestützt werden können.
Den Polbindungsstellen fehlt, insbesondere in Kettrich­ tung, jede Stütze, so daß die Polschenkel nach Bela­ stung sich überhaupt nicht oder nur ungenügend wieder aufrichten. Die Musterkonturen verschwimmen und die gesamte Poloberfläche eines Teppichs wird unansehn­ lich, unelastisch und hart.
Die Maschine zum Herstellen eines solchen Teppichgewe­ bes besitzt wegen der extremen Bedingungen für die Fachbildung und wegen des Einzelschußeintrages eine relativ niedrige Produktivität.
Der große Fachöffnungswinkel für das einzige Webfach erfordert eine lange Zeit für das Öffnen des Faches.
Alle Kettfäden, sowohl die Totpole, die Musterpole, die Bindeketten und auch die sehr straff zuzuführenden Füllketten müssen diese extremen Fachstellungen in jeder Tour im Wechsel erreichen.
Die häufig parallel zueinander und eng aneinander liegenden Polfäden, die zudem untereinander, an den Rietstäben des Webblattes und an den Litzen in der Bewegung reiben, verklammern sich mit ihren abstehenden Fasern.
Solche Verklammerungen behindern die Fachbildung und den Schußeintrag. Die Folge sind Maschinenstillstände, Aufwendungen zur Behebung von Kettbrüchen und Mängel im Gewebe.
Nachteilig ist bei dieser Herstellungsart des Doppel­ teppichs zusätzlich, daß durch die extremen exzentri­ schen Spannungsunterschiede der Kettfadensysteme im Bereich der Anschlagebene Verwerfungen im Bereich der gerade hergestellten Polreihe verursacht werden. Unterschiedliche Polhöhen sind eine zwingende Folge.
Die angestrebten Produktivitätsvorteile und die Einspa­ rung von Textilmaterial sind bei Sicherung einer notwendigen hohen Qualität des Doppelteppichgewebes auch mit dieser Lösung überhaupt nicht erreichbar. Das Gegenteil tritt ein. Neben zugestandenen Qualitäts­ verlusten ist die Produktivität geringer und eine evtl. erreichte Materialeinsparung wird durch die technolo­ gisch bedingte hohe Schußdichte wieder aufgebraucht.
Auch diese Lösung ist damit keine Alternative zur klassischen dreitourigen Dreischußbindung.
Ziel der Erfindung ist es, eine Doppelteppichwebware zu schaffen,
  • - die die Qualitätsparameter der dreitourigen Dreischuß­ ware nahezu erreicht,
  • - dabei eine höhere Produktivität bei der Herstellung ermöglicht und
  • - auch die Einsparung von Textilmaterial gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Doppeltep­ pichgewebe zu schaffen,
  • - bei dem alle Pole auch in Kettrichtung im Abstand vom Scheitel der Polbindungsstellen gestützt werden,
  • - bei der pro Pol nicht mehr als ein zusätzlicher Schub benötigt wird,
  • - die Totpole nicht auf den Rücken durchdrücken und
  • - nahezu alle Polbindungsstellen durch eine Beschich­ tungsflüssigkeit von der Teppichrückseite her er­ reichbar sind.
  • - Für die Herstellung der Ware sollen Maschinen ver­ wendbar sein, die in modifizierter Bauweise auch dreitourige Dreischußbindungen herstellen können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Ware gelöst, die im Anspruch 1 definiert ist.
Die Einführung des viertourigen Bindungsrapportes für alle Fadensysteme, wobei die Polfäden in einem Rapport einen Doppelhub ausführen und damit die Polfäden an je zwei Schüsse pro Ware gebunden werden können, erreicht man eine optimale Einbindung der Polfäden innerhalb von zwei Touren pro Polbindungsstelle.
Jeder Pol wird an seiner Bindungsstelle in Kettrichtung auch von außen durch einen Schußfaden so gestützt, daß er formschlüssig geführt, nahezu senkrecht aus seiner Ware hervorsteht.
Jeder dieser Schußfäden stützt dabei sowohl einen Pol, der über einen Rückenschuß abgebunden ist, als auch einen Pol, der von einem Zwischen- oder Innenschuß getragen wird.
Auch in Schußrichtung sind beide Pole pro Bindungsrap­ port und Ware so abgestützt, daß sich der Pol nach einer Belastung von oben schnell wieder erholt und die senkrechte Lage einnimmt. In Schußrichtung erfüllt diese Aufgabe die Füllkette in Verbindung mit dem Totpol und der Bindekette.
Die allseitig formschlüssig gestützten Pole gewährlei­ sten eine hohe Elastizität der Poloberfläche und eine schnelles Erholen nach Belastung.
Der über den Innenschuß oder Zwischenschuß liegende Musterpolfaden wird seitlich von den Totpolen und seit­ lich vom Stengel in derselben Gasse abgelegt, in der der gleiche Polfaden über den Rücken abgebunden hat.
Dadurch wird diese Polbindungsstelle weder vom Stengel noch von den Totpolen von hinten her abgeschirmt. Eine dort aufgetragene Beschichtungsflüssigkeit zum Stabili­ sieren des Teppichrückens und zum Stabilisieren der eingebundenen Pole kann auch problemlos diese Polbin­ dungsstellen erreichen.
Diese Bindungsstellen sind auch von hinten sichtbar, so daß das Rückenbild dem Bild auf der Polseite nahezu vollständig entspricht.
Pro Polbindungsreihe sind jeweils nur zwei Schüsse notwendig.
Die Schüsse für die Oberware und für die Unterware können gleichzeitig eingetragen werden.
Dadurch, daß die Schüsse die Pole stützen, wird eine extrem hohe Schußdichte vermieden.
Die gewünschte hohe Produktivität wird bei gleichzeiti­ ger Reduzierung des Bedarfes an Schußmaterial und bei Sicherung hoher Qualitätsparameter gewährleistet Die eingangs gestellte Aufgabe ist damit auf überra­ schend einfache Weise erstmals zufriedenstellend ge­ löst.
Die Ausgestaltung des Gewebes, nach den Ansprüchen 3 bis 5, legt die Basis für eine optimale Fachbildung an der Webmaschine.
So ermöglicht z. B. die Gestaltung nach Anspruch 4, daß die straffe Füllkette in drei aufeinander folgenden Touren eines Bindungsrapportes sich im Außenfach befin­ det und in dieser Position die Köpfe der Greiferstangen im Fach sicher führen kann.
Die Steuerung der Totpole und deren Einbindung nach Anspruch 5 ermöglicht es, daß diese über die Zeit von drei Touren in der entspannten Mittellage - sprich Mittelfach - verbleiben und nur in einem einzigen Zyklus eines Bindungsrapportes in ihr Außenfach wech­ seln.
Dadurch wird erhebliche Antriebsenergie gespart und die Fachwechsel können auf ein Minimum reduziert werden.
Die Ansprüche 6 und 7 definieren die Steuerung der Bindekette, die eine optimale Einbindung und das Stützen der Pole zusätzlich verbessert.
Das im Anspruch 8 definierte Verfahren für die Fachbil­ dung definiert die Arbeitsschritte zur rationellen Herstellung der in den Ansprüchen 1 bis 7 definierten Ware.
Das genannte Verfahren führt dazu, daß die Fachbildung einerseits bei geringstem Bewegungs- und Antriebsauf­ wand und andererseits bei einem optimalen Fadenspan­ nungsverhältnis an der Gewebeanschlagkante gesichert werden kann.
Es zeigt Schritte auf, wie die erfindungsgemäße Ware auf Doppelteppichwebmaschinen deren Grundkonzeption bisher auf die Herstellung einer dreitourigen Drei­ schußware orientierte, für eine viertourige Zweischuß­ technik gemäß der Erfindung nutzbar ist.
Die Modifizierung der Doppelteppichwebmaschine für die viertourige Zweischußbindung ist Gegenstand der Ansprü­ che 9 bis 11.
Das Wesen dieser Ansprüche besteht insbesondere darin, die gegenseitige Koordination der Baugruppen an der Maschine so zu realisieren, daß sie die viertourige Zweischußbindung ausführen kann.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die vorliegende Erfindung erstmalig eine Lösung vorschlägt, bei der ein Doppelteppichgewebe, das der dreitourigen Dreischußtechnik mit doppeltem Schußeintrag nahezu vollständig entspricht, mit höherer Produktivität und mit geringerem Materialeinsatz herstellbar ist.
Die vorgeschlagene Bindungsform erfordert bei Wahrung einer hohen Stabilität der Grundwaren und der Polein­ bindung nicht unbedingt auch eine hohe Schußdichte.
Die Form der Bindung gestattet es auch, mit geringeren (10 bis 20%) Schußdichten zu arbeiten. Auch hierdurch wird in Abhängigkeit von den gewünschten Poldichten eine Einsparung an Textilmaterial insgesamt erreicht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausfüh­ rungsbeispielen näher erläutert werden. In den dazuge­ hörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Doppelteppichgewebe,
Fig. 2 bis 5 eine Legungsvariante der Bindekette in Oberware und Unterware,
Fig. 6 einen der Realität nahe kommenden Quer­ schnitt in Kettrichtung der Oberware,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Oberware entlang der Linie VII/VII in Fig. 6,
Fig. 8 einen der Realität nahe kommenden Quer­ schnitt in Kettrichtung der Unterware,
Fig. 9 einen Schnitt durch die Unterware entlang der Linie IX/IX in Fig. 8,
Fig. 10 ein Fachwechseldiagramm für die Polfadensy­ steme,
Fig. 11 ein Fachwechselprogramm für die schaftge­ steuerten Fadensysteme,
Fig. 12 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel - Oberpol gegen Unterpol -,
Fig. 13 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel - Oberpol gegen Oberpol -,
Fig. 14 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel - Unterpol gegen Oberpol -,
Fig. 15 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel - Unterpol gegen Unterpol -,
Fig. 16 eine schematische Darstellung der Jacquard­ maschinenanordnung.
Die in Fig. 1 dargestellte Ware besteht aus der Oberwa­ re O und der Unterware U. Beide Waren sind durch mu­ sternde Polfäden OPM, UPM im mustergemäßen Wechsel miteinander verbunden.
In der Oberware O ist ebenfalls wie in der Unterware U je eine Füllkette OF bzw. UF vorgesehen. Sie wird straff zugeführt und bildet im wesentlichen die äußere Begrenzung der Oberware O bzw. der Unterware U. In dem Bindungsrapport I . . . IV sind zudem in jeder Ware 4 Schüsse OS1 . . . . . OS4 und US1 . . . . . US4 vorgesehen, die gemeinsam mit der Bindekette OB und UB die Grundware komplettieren.
Die Schüsse OS1 . . . OS4 und US1 . . . US4 sind jeweils in drei Ebenen ihrer Waren O, U positioniert.
Der Rückenschuß OS1 bzw. US2 befindet sich dabei außer­ halb der Füllkette OF, UF und wird dort in jedem Falle von der Bindekette OB, UB an seine Ware herangezogen.
Die Zwischenschüsse OS2, OS3 und US1 und US3 liegen einerseits an der Füllkette OF, UF und andererseits an den Totpolen OP, UP.
Ein Innenschuß OS4, US4, der die Totpole OP, UP von innen begrenzt, wird durch die Bindekette OB, UB an seine Grundware O bzw. U herangezogen.
In jedem Bindungsrapport I . . . IV ist jeweils ein Rücken­ schuß OS1 bzw. US2, ein Innenschuß OS4 bzw. US4 und zwei Zwischenschüsse OS2, OS3; US1, US3 vorgesehen.
Für die Fachbildung der Bindekette OB, UB ist entschei­ dend, daß sie in jedem Bindungsrapport I . . . IV einmal den Innenschuß OS4, US4 und einmal den Rückenschuß OS1, US2 von außen umgreift.
Die Polfäden P sind wie bereits erwähnt in Form der Totpole OP, UP in beiden Waren zwischen dem Zwischen­ schuß OS2, OS3; US1, U53 und dem Innenschuß OS4, US4 positioniert.
Zum Zwecke der Musterung wird einer der Polfäden P der Polfachbildung übergeben, die im Wechsel in beiden Waren O, U über die Rückenschüsse OS1, U52 und dann in beiden Waren über einen Zwischen- US3 oder Innenschuß OS4 geführt werden.
Der Bindungsrapport I . . . IV eines Musterpolfadens OPM, UPM erstreckt sich ebenso wie der Rapport aller anderen Fadensysteme über 4 Touren.
Das bedeutet, daß nach dem Trennen des Doppelteppichge­ webes zwischen Oberware O und Unterware U in jeder dieser Waren vier Polfadenschenkel etwa senkrecht aus der Grundware hervorstehen.
In der Fig. 6 und 7 ist aufgezeigt,wie die musternden Polfäden bei der Bindungsvariante von Fig. 1 in der Oberware O gestützt werden.
Deutlich ist zu erkennen, wie die Zwischenschüsse OS2, OS3 den über den Rückenschuß gebundenen Polhenkel PM von außen stützen.
Ebenso deutlich ist zu sehen, daß der Innenschuß OS4, der von dem Bindekettfaden OB an die Füllkette OF herangezogen wird, seitlich neben den Totpolfäden OP und seitlich neben der Füllkette OF in die Gasse zwi­ schen die Füllkette hineingezogen wird, die der über den Rückenschuß OS1 musternde Polfaden PM mit seinen beiden Schenkeln frei hält.
Das bedeutet, daß an beiden Bindungsstellen die Polfä­ den PM von hinten zugängig und sichtbar sind. Sie können auch problemlos mit einer Beschichtungsflüssig­ keit - z. B. Latex - benetzt und fixiert werden.
Auch der am Innenschuß OS4 gebundene Polhenkel PM wird durch die Zwischenschüsse OS2, OS3 zusätzlich gestützt, so daß dessen Schenkel nahezu senkrecht aus ihrer Grundware nach oben herausgeführt werden.
Werden die so eingebundenen Polfäden PM bei der Benut­ zung des Teppichs einmal einer Belastung ausgesetzt, werden sich die so eingebundenen Polfäden PM schnell wieder in die nahezu senkrechte Lage begeben, so wie es ihre formschlüssige Einbindung vorschreibt.
In Schußrichtung werden die Polhenkel PM einerseits durch die benachbarten Totpole OP, die Bindekette OB und an der Unterseite durch die Führung an bzw. zwi­ schen den Füllketten OF auf die senkrechte Lage orien­ tiert.
Bei der Unterware ist dieser Sachverhalt im Prinzip ähnlich (vergl. Fig. 8 und Fig. 9). Hier ist der zweite Polhenkel PM an einem Zwischenschuß US3 gebunden und wird seitlich von einem Zwischenschuß US1 und einem Innenschuß US4 gegen das Abkippen in Kettrichtung gehalten.
In Schußrichtung ist dieser Polhenkel noch besser gesichert, weil hier sämtliche Totpole UP den Polhenkel PM beiderseits außerhalb des Zwischenschusses US1, US3 begrenzen.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen Varianten der Steuerung der Bindekette OB, UB, wobei die Darstellungen der Fig. 2 und 3 sich auf die Oberware O beziehen und die Fig. 4 und 5 Beispiele für die Unterware U zeigen.
Die Vorzugsvariante für die Oberware O ist in Fig. 3 dargestellt. Hier wechselt die Bindekette OB in den Touren, die dem Eintragen des Innenschusses OS4 unmit­ telbar benachbart sind.
Diese Art der Steuerung der Bindekette ist auch aus den Fig. 6 und 7 erkennbar.
Für die Unterware ist die Steuerung der Bindekette UB nach der Fig. 5 am zweckmäßigsten, weil hier sowohl der Innenschuß US4 als auch der Zwischenschuß US3, der den Polhenkel PM trägt, optimal an die Füllkette UF heran­ gezogen wird.
Diese Art der Steuerung der Bindekette UB ist auch Gegenstand der Fig. 8 und 9.
Mit dem Ziel der übersichtlichen Gestaltung ist in den Fig. 10 und 11 die Fachbildung für die Polfäden und die schaftgesteuerten Fadensysteme getrennt darge­ stellt.
In Fig. 10 ist durch die gestrichelte Linie die An­ triebskurve der Hubelemente für die musternden Polfäden PM gezeigt. Sie wechseln in jeder Tour I . . . IV vom Hochfach 1 in das Tieffach 2.
Die Bewegungsbahn der Hubelemente 4 (41) für die Totpo­ le OP der Oberware ist durch eine Strich-Punkt-Linie gekennzeichnet. Sie wechseln in einem viertourigen Rapport I . . . IV zwischen Hochfach 1 und Mittelfach 3.
Die Hubelemente 4 (42) für die Totpole der Unterware U wechseln symmetrisch zu den Hubelementen 4 der Oberwa­ re O zwischen dem Tieffach und dem Mittelfach.
Die schaftgesteuerten Fadensysteme, deren Fachbildung in der Tourenfolge in Fig. 11 dargestellt ist, zeigt die Bewegung der straffen Füllketten OF und UF als durchge­ hende Linien. Sie wechseln pro Bindungsrapport einmal symmetrisch zueinander ins Mittelfach 3 und sind sonst stets in ihrem Außenfach, dem Hoch- 1 oder Tieffach 2.
Die Bindekette OB bzw. UB sind jeweils in Form zweier wahlweise benutzbarer Varianten OB1, OB2 bzw. UB1, UB2 dargestellt.
Jede dieser Varianten kann für die Oberware O und für die Unterware U jeweils unabhängig voneinander frei gewählt werden.
Die Fig. 12 bis 15 zeigen anhand des Fachbildediagram­ mes die Steuerung einander wechselnder Polfäden PM in Abhängigkeit von der Ware aus der sie herkommen oder in die sie zurückgeführt werden. Der abzulösende Polfaden ist als gestrichelte Linie dargestellt, während der ablösende Polfaden durch eine Strich-Punkt-Linie gekenn­ zeichnet ist.
Die Fig. 12 zeigt den Wechsel zwischen einem musternden Polfaden OPM aus der Oberware O gegen einen Polfaden UP aus der Unterware U. Der musternde Polfaden OPM aus der Oberware ist mit dem Fingerrechen 5 bis zur ersten Tour 1 gekoppelt und wird in seiner oberen Fachstellung 1 bei X dem Messerkasten 41 seiner Jacquardmaschine über geben und folgt von da aus wieder dem Programm der Totpole OP.
Der aus der Unterware U - zunächst als Totpol UP - gesteuerte Polfaden wird in der ersten Tour I in der Tieffachstellung 2 vom Messerkasten 42 bei X entkop­ pelt, wird bis zur zweiten Tour II durch den Platinen­ boden 62 gestützt und in der zweiten Tour II bei X dem Fingerrechen 5 übergeben und beginnt dort als UPM seine Musterpolbildung.
In Fig. 13 ist dargestellt, wie ein musternder Totpol OP der Oberware O gegen einen anderen Totpol OP der Ober­ ware O ausgetauscht wird.
In der ersten Tour I wird hier in der Hochfachstellung 1 durch die Jacquardansteuerung der Platinen 71 der bisher musternde Polfaden OPM bei X dem Messerkasten 41 und der neue musternde Polfaden OP′ dem Fingerrechen übergeben und mustert als neuer OPM′ weiter.
Fig. 14 zeigt das Wechseln eines der Unterware U zugeordneten Musterpoles UPM gegen einen aus der Ober­ ware kommenden Totpol OP.
Der musternde Pol UPM wird durch die Jacquardsteuerung in der vierten Tour IV bei X aus dem Fingerrechen 5 herausgehoben, der Platinenboden 6 hält diese Platine 71 im Bereich der Tieffachstellung 2.
In der folgenden ersten Tour I übernimmt bei X der Mes­ serkasten 42 der Jacquardmaschine für die Unterware U diesen Totpol UP und bewegt ihn fortan nach dem Steuer­ programm für die Totpole der Unterware U.
Der jetzt musternde Polfaden OPM aus der Oberware O wird in der Hochfachstellung 1 in der ersten Tour I bei X vom Messerkasten 41 abgehoben und dem Fingerrechen 51 übergeben.
In Fig. 15 ist der gegenseitige Wechsel von Polfäden UP, UP′ aufgezeigt, die beide der Unterware U zugeordnet sind.
Der bisher musternde Polfaden UPM wird in der vierten Tour IV bei X aus dem Fingerrechen 52 herausgehoben, auf dem Platinenboden 62 abgesetzt und in der ersten Tour I durch eine entsprechende Jacquardansteuerung bei X seinem Messerkasten 42 übergeben. Von da an bindet er als Totpol UP.
Der bisher als Totpol UP′ arbeitende Polfaden wird in der ersten Tour I bei X von seinem Messerkasten 42 entkoppelt, wird vom Platinenboden 62 gestützt und in der zweiten Tour I bei X dem Fingerrechen 52 übergeben und mustert als Musterpol UPM′.
Jeweils dort wo es durch einen Kreis X angedeutet ist, wird das für einen Bindungsrapport I . . . V gespeicherte Programm auf die Platinen 71 übertragen. Zwischen der vierten Tour IV eines ersten Rapportes und der zweiten Tour des folgenden Rapportes bleibt das Programm gleich. Es wird zwischen der zweiten Tour II und der vierten Tour IV gewechselt.
Für die Auswahl und den Antrieb der die Polfäden OP, UP zur Fachbildung steuernden Polplatinen 71 ist eine an sich bekannte Jacquardmaschine mit zwei gegenläufig über einen Doppelhebel 43 angetriebenen Messerkästen 41, 42 vorgesehen.
Die Messerkästen 41, 42 sind in Kettrichtung hinterein­ ander angeordnet, wobei der Messerkasten 41 der Oberwa­ re und der Messerkasten 42 den Polfäden der Unterware zugeordnet ist. Jeden Messerkasten 41, 42 ist unterhalb des Jacquardnadelsystems je ein Fingerrechen 51, 52 zugeordnet, dessen nach oben gerichtete Finger die Jacquardnadelsysteme durchgreifen.
Die Messer der Fingerrechen 51 und die Messer des Messerkastens 41 befinden sich in der Hochfachstellung 1 auf gleicher Ebene.
Durch Anheben des Platinenbodens 61 werden die Platinen 71 über die Spitzen der Messer ausgehoben und können wahlweise den Messern der Messerkästen 41 oder den Messern der Fingerrechen 51 übergeben werden.
In der hinteren Jacquardmaschine findet dieser Vorgang in der Tieffachstellung 2 statt.
Das erfindungsgemäße Doppelteppichgewebe läßt sich natürlich auch mit anderen Jacquardmaschinen herstel­ len.
Die an sich bekannten Jacquardmaschinen mit Fingerrechen und mit gegenläufig angetriebenen Messerkästen für Ober- und Unterware sind jedoch für die Realisierung der Erfindung am besten geeignet.
Sie zeichnen sich durch eine geringe Bauhöhe und einfa­ che Antriebselemente aus. Die Antriebselemente können mit den günstigsten Bewegungsgesetzen ausgestattet werden.
Das Ankoppeln von Platinen 71 an Messer, die sich mit voller Geschwindigkeit bewegen, findet bei derartigen Jacquardmaschinen nicht statt.
Zu den produktivitätssteigernden neuen Bindungsvarian­ ten ist damit auch der Einsatz einer Jacquardmaschine möglich, die optimale Bewegungsgesetze für die Fachbil­ dung ermöglicht.
Ein bedeutender Vorteil ist, daß die Mehrzahl der an der Bindung beteiligten Fäden, Bindekette, Totpole und Füllkette jeweils nur zwischen dem Außenfach und dem Mittelfach bewegt werden müssen.
Lediglich der musternde Polfaden muß ständig von dem Hochfach in das Tieffach und umgekehrt wechseln.
Durch diese Art der Fachbildung vermeidet man bzw. verringert man das Aneinanderreiben und -gleiten unter­ schiedlicher Fäden.
Die Gefahr, daß sich abstehende Fasern eines Fadens an einem benachbarten Faden verschlingen ist erheblich verringert. Fachverkreuzungen und dadurch verursachte Maschinenstillstände, die zur Behebung von Fadenbrüchen notwendig sind, werden vermieden.
Die erfindungsgemäße Bindungstechnik hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. Die Füllkette, die über einen Schaft zur Fachbildung gesteuert wird und Fäden mit einer relativ hohen Fadenspannung führt, kann so positioniert werden, daß sie der Bahn des Greifer­ kopfes beim Schußeintrag am nächsten steht. Diese Schar der Füllkettfäden bildet dann eine optimale Führung für den Greiferkopf, ohne, daß zusätzliche mechanische Mittel dafür vorgesehen sein müssen.
In der jeweils einzigen Tour, in der die Füllkette sich im Mittelfach befindet, können die Fäden der Bindeket­ te, die etwas lockerer zugeführt wird, die Führung der Greiferköpfe übernehmen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
I 1. Tour eines Bindungsrapportes
II 2. Tour eines Bindungsrapportes
III 3. Tour eines Bindungsrapportes
IV 4. Tour eines Bindungsrapportes
O Oberware
OS Schüsse der Oberware
OS1 Rückenschuß
OS2 Zwischenschuß
OS3 Zwischenschuß
OS4 Innenschuß
OB Bindekette
OF Füllkette
OP Polfaden - Totpol
OPM Polfaden - musternd
OPM1 Polfaden - musternd
OPM2 Polfaden - musternd
U Unterware
US Schüsse der Unterware
US1 Zwischenschuß
US2 Rückenschuß
US3 Zwischenschuß
US4 Innenschuß
UB Bindekette
UF Füllkette
UP Polfaden - Totpol
UPM Polfaden - musternd
UPM1 Polfaden - musternd
UPM2 Polfaden - musternd
X Platinen Auswahlzone
 1 Hochfach
 2 Tieffach
 3 Mittelfach
 4 Hubelement für Totpole
41 Messerkasten, Oberware
42 Messerkasten, Unterware
43 Doppelhebel
 5 Hubelement für Musterpole
51 Fingerrechen, Oberware
52 Fingerrechen, Unterware
(6) Platinenboden
61 Platinenboden, Oberware
62 Platinenboden, Unterware
71 Platine
72 Litze
73 Harnisch

Claims (15)

1. Doppelteppichgewebe,
  • - bestehend aus je einer Oberware und einer Unterware,
  • - die während des Webprozesses durch, in beiden Waren an Schußfäden verankerte Musterpole miteinander verbunden sind;
  • - wobei jede der beiden Waren, die Oberware und die Unterware,
  • - Fadensysteme in Form
  • - je einer Bindekette
  • - je einer Füllkette und
  • - je eines Teiles der nicht musternden Pole, der Totpole, und
  • - Bindungsstellen für die Musterpole hat;
  • - die Schußfäden jeder Ware innerhalb eines Bindungs­ rapportes in mindestens drei Ebenen,
  • - der Rückenschuß außerhalb der Füllkette, Zwischenschuß zwischen Füllkette und Totpol und
  • - der Innenschuß innerhalb des Totpols, eingetragen sind; und
  • - die Musterpole,
  • - die regelmäßig auch über den Rückenschuß gebunden sind, mustergemäß zwischen Totpol und Musterpolbindung an der Grenze zwischen zwei Bindungsrapporten, tauschbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Fadensysteme der Füllkette (OF, UF), der Totpole (OP, UP) und des Musterpoles (OPM, UPM) einem viertourigen Bindungsrapport (I . . . IV) unterlie­ gen und
daß zwei Musterpole (OPM; UPM) pro Bindungsrapport und Ware (O, U)
  • - an je zwei Schüsse gebunden sind,
  • - von denen ein Schub der Rückenschuß ist.
2. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auch die Bindekette (OB, UB) einem viertourigen Bindungsrapport (I . . . IV) unterliegt und innerhalb eines Bindungsrapportes (I . . . IV) einmal den Rückenschuß (OS1, US2) und einmal den Innenschuß (OS4, US4) außen umgreift.
3. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Musterpole (OPM, UPM) pro Bindungsrapport (I . . . IV) angebunden sind,
  • - in einer ersten Ware (O)
  • - an einem Rückenschuß (OS1) und
  • - einem Innenschuß (OS4), und
  • - in der zweiten Ware (U)
  • - an einem Rückenschuß (US2) und
  • - einem Zwischenschuß (US3).
4. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gespannte Füllkette (OF, UF) jeder Ware (O; U)
  • - von außen in einer ersten Tour (I; II) durch den Rückenschuß (OS1; US2) und
  • - von innen während der übrigen Touren eines Bindungs­ rapportes (I . . . IV) durch Zwischenschüsse (OS2, OS3; US1, US3) begrenzt ist.
5. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Totpol (OP; UP) einer Ware (O; U)
  • - innerhalb einer ersten Tour im Grenzbereich zwischen zwei Bindungsrapporten (I . . . IV) von einem Innenschuß (OS4; US4) und
  • - im übrigen Bereich von außen durch Zwischenschüsse (OS2, OS3; US1, US3) begrenzt ist.
6. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindekette (OB, UB) beiderseits des Innenschus­ ses (OS4; US4) einen Fachvertritt ausführt.
7. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindekette (OB, UB) vor jeder Polbindung einen Fachvertritt ausführt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewe­ bes nach den Ansprüchen 1 bis 7 auf Doppelfachwebma­ schinen,
  • - bei denen die Kettfäden der Fadensysteme mittels Schäften und Jacquardmaschine mit Hubelementen für die Totpole und mit Hubelementen für die Musterpole auf drei Fachebenen, auf die Außenfachebenen - das Hochfach und das Tieffach, sowie auf das Mittel­ fach, verteilbar sind,
  • - bei denen zwischen den Fachebenen in jeder Tour gleichzeitig zwei Schüsse eintragbar sind, und
  • - bei Bindungsrapportbeginn die die Polfäden führenden Litzen den Hubelementen für die Totpole oder den Hubelementen für die Musterpole programmgemäß neu zugeordnet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viertourige Fachbildung in der ersten Tour des Bindungsrapportes (I . . . IV) beginnt,
daß die Bindeketten (OB, UB) pro Ware (O, U), beginnend im Außenfach bis zur dritten Tour ins Mittelfach wechselt,
daß die gespannten Füllketten (OF, UF) beider Waren beginnend im Außenfach, in der dritten Tour (III) ins Mittelfach und in der vierten Tour (IV) wieder in das Außenfach wechseln;
daß die Totpole (OP, UP) der Oberware und der Unterware, geführt durch Litzen, die jeweils Hubelementen für die Totpole, pro Ware zuordenbar sind, wechseln
  • - spiegelbildlich zum Mittelfach
  • - beginnend in dem jeweiligen Außenfach, und
  • - in der zweiten Tour (II) ins Mittelfach und bis zur vierten Tour (IV) im Mittelfach verbleiben;
daß die Musterpole (OPM) mit ihren Litzen und mit dem ihnen zuordenbaren Hubantrieb zwischen den Außenfä­ chern in jeder Tour, im Oberfach beginnend, wech­ seln; und
daß die Litzen, die die Polfäden (OP, UP) führen, zwi­ schen der vierten Tour (IV) eines Bindungsrapportes (I . . . IV) und der zweiten Tour (II) des folgenden Bin­ dungrapportes (I . . . IV) programmgemäß, mittels Jac­ quardsteuerung, entweder dem Hubantrieb für die Totpole (OP, UP) oder dem Hubantrieb für die Muster­ pole (OPM, UPM) koppelnd zuordenbar sind.
9. Doppelteppichwebmaschine zur Herstellung des Dop­ pelteppichgewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit Mitteln zur Fachbildung, die Schäfte und Jacquard­ maschinen umfassen,
mit Mitteln zum gleichzeitigen Eintrag zweier Schußfä­ den in zwei übereinander angeordnete Webfächer, und
mit mindestens einer Jacquardmaschine zum wahlweisen Koppeln der die Musterpole führenden Litzen mit einem Hubantrieb für die Totpole oder mit einem Hubantrieb für die Musterpole,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Schäften für die Bindekette (OB, UB) und Füll­ kette (OF; UF) sowie dem Hubantrieb (41, 42) für die Fachbildebewegung der Totpole (OP; UP) Steuerkurven zugeordnet sind, deren Programm nach je vier Touren wiederholbar ist und
daß die Auswahlelemente der Jacquardmaschine das für einen Bindungrapport gespeicherte Programm auf die koppelnden Elemente (71) der Litzen (72)
  • - in der vierten Tour des vorhergehenden Bindungs­ rapportes,
  • - sowie in der ersten und in der zweiten Tour des aktuellen Bindungsrapportes überträgt.
10. Doppelteppichwebmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Polfäden der Oberware und der Unterware (OP; UP) je eine Jacguardmaschine zuordenbar ist,
daß die beiden Jacquardmaschinen in Kettrichtung hintereinander angeordnet sind, daß die Hubelemente (41, 42) für die Fachbildung der Totpole (OP; UP) der beiden Jacquardmaschinen mittels je einer Koppel über einen Doppelhebel (43), der ein mittiges, gestellfestes Schwenklager besitzt, an­ triebsseitig verbunden sind und
daß dem Doppelhebel (43) eine viertourig angetriebene Steuerkurve zugeordnet ist.
11. Doppelteppichwebmaschine nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Jacquardmaschinen
  • - als Hubelemente für die Totpole Messerkästen (41, 42) und
  • - als Hubelemente für die Musterpole Fingerrechen (51; 52) vorgesehen sind und
daß
  • - die Messerkästen (41, 42) der beiden Jacquardmaschinen gegenläufig, spiegelbildlich zum Mittelfach (3) mit einfachem Hub, und
  • - die Fingerrechen (51, 52) beider Jacquardmaschinen im Gleichlauf mit doppeltem Hub viertourig antreibbar sind.
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