DE4303273C1 - Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung - Google Patents
Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen HerstellungInfo
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- DE4303273C1 DE4303273C1 DE19934303273 DE4303273A DE4303273C1 DE 4303273 C1 DE4303273 C1 DE 4303273C1 DE 19934303273 DE19934303273 DE 19934303273 DE 4303273 A DE4303273 A DE 4303273A DE 4303273 C1 DE4303273 C1 DE 4303273C1
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- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
- D03D39/16—Double-plush looms, i.e. for weaving two pile fabrics face-to-face
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D27/00—Woven pile fabrics
- D03D27/02—Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
- D03D27/10—Fabrics woven face-to-face, e.g. double velvet
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelteppichge
webe, bestehend aus je einer Oberware und einer Unter
ware, die während des Webprozesses durch, in beiden
Waren an Schußfäden verankerte Musterpole miteinander
verbunden sind;
wobei jede der beiden Waren, die Oberware und die Unterware, Fadensysteme in Form je einer Bindekette, je einer Füllkette und je eines Teiles der nicht mustern den Pole, der Totpole, und Bindungsstellen für die Musterpole hat;
die Schußfäden jeder Ware innerhalb eines Bindungsrap portes in mindestens drei Ebenen, der Rückenschuß außerhalb der Füllkette, der Zwischenschuß zwischen Füllkette und Totpol und der Innenschuß innerhalb des Totpols, eingetragen sind;
und die Musterpole, die regelmäßig auch über den Rückenschuß gebunden sind, mustergemäß zwischen Totpol und Musterpolbindung an der Grenze zwischen zwei Bindungsrapporten, tauschbar sind.
wobei jede der beiden Waren, die Oberware und die Unterware, Fadensysteme in Form je einer Bindekette, je einer Füllkette und je eines Teiles der nicht mustern den Pole, der Totpole, und Bindungsstellen für die Musterpole hat;
die Schußfäden jeder Ware innerhalb eines Bindungsrap portes in mindestens drei Ebenen, der Rückenschuß außerhalb der Füllkette, der Zwischenschuß zwischen Füllkette und Totpol und der Innenschuß innerhalb des Totpols, eingetragen sind;
und die Musterpole, die regelmäßig auch über den Rückenschuß gebunden sind, mustergemäß zwischen Totpol und Musterpolbindung an der Grenze zwischen zwei Bindungsrapporten, tauschbar sind.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Doppelteppichgewebes
auf Doppelteppichwebmaschinen und zeigt die notwendige
Modifikation der Doppelteppichwebmaschine für die
Durchführung des Verfahrens auf.
Ein Doppelteppichgewebe gemäß Oberbegriff ist durch die
DE-PS 5 74 920 (Pätzold) bekannt geworden.
Dieses Gewebe wird dreitourig gewebt. Es werden in
jeder Tour jeweils zwei Schüsse in zwei übereinander
liegende Fächer eingetragen.
Die Schüsse sind in der Ware und pro Ware innerhalb des
dreitourigen Bindungsrapportes in drei Ebenen
angeordnet.
In einer Tour wird ein Innenschuß eingetragen, der die
Totpole an der Innenseite der Grundware hält, ein
zweiter Schuß liegt zwischen Stengel und Totpol jeder
Ware, während ein dritter Schub außerhalb des Stengels
bzw. der Füllkette auf dem Rücken der Ware angeordnet
ist und die einzige Polbindestelle eines Bindungsrap
portes einer Ware bildet.
Eine derartiges Doppelteppichgewebe ist frei von
Mischkonturen. Die Totpole sind zum Rücken hin durch
den Stengel bzw. die Füllkette abgeschirmt und das
Muster, das auf der Polseite sichtbar ist, wird auf der
Rückseite der Ware nahezu identisch wiedergegeben.
Beide Waren, die Oberware und die Unterware, sind
hinsichtlich Musterung und Stabilität der Grundwaren
nahezu identisch.
Die Zwischenschüsse zwischen Stengel und Totpol und die
Innenschüsse zum Fixieren der Totpole an der Innenseite
der Grundware stützen die zur Polseite der Ware hervor
stehenden Polschenkel so, daß sie nahezu senkrecht aus
ihrer Grundware hervorstehen.
Dadurch ist nicht nur eine sehr hohe Festigkeit der
Einbindung der Pole gewährleistet. Die Pole erholen
sich nach einer Belastung sehr schnell wieder, d. h. sie
nehmen die durch ihre Einbindung fixierte senkrechte
Position wieder ein.
Zur Herstellung dieser Ware schlägt die gleiche Patent
schrift vor, die zur Auswahl der Polfäden erforderliche
Jacquardmaschine mit sog. Messerkästen für die Oberware
und die Unterware auszustatten.
Diesen Messerkästen ist ein zweites Hubmittel für die
Platinen zugeordnet, der sog. Fingerrechen.
Der Platinenboden hebt die Platinen zum Zwecke der
wahlfreien Kopplung frei.
Zwei nahezu identische Jacquardmaschinen sind in Kett
richtung hintereinander angeordnet.
Die die Litzen hebenden Platinen werden durch das
Nadelsystem wahlweise entweder dem Fingerrechen oder
dem Messerkasten zugeordnet und folgen danach der
Bewegung dieser Hubelemente.
Die auf diese Weise, mit dieser Maschine hergestellte
Doppelteppichwebware hat nur einen Nachteil, sie benö
tigt für die Herstellung einer einzigen Polreihe je
weils drei Schüsse und damit auch drei Touren pro
Bindungsrapport.
Dadurch ist gegenüber anderen Webverfahren eine gering
ere Produktivität und ein höherer Bedarf an Schußmate
rial erforderlich.
Bisher hat man diese höheren Aufwendungen inkauf
genommen, weil die nunmehr schon klassische dreitourige
Dreischußbindung Qualitätsparameter aufweist, die
diesen hohen Aufwand lohnen.
Seit der Erfindung der o.g. Webtechnik hat man immer
wieder versucht, bei Beibehaltung der Qualitätsparame
ter zu einer zweitourigen, produktiver herstellbaren
Bindung zu gelangen, bei der außerdem Textilmaterial
eingespart wird.
Unter anderem durch die DE-OS 22 53 262 wurde vorge
schlagen, bei zweitouriger Arbeitsweise jeweils zwei
Schüsse gleichzeitig in die Oberware und anschließend
zwei Schüsse in die Unterware einzutragen.
Zur Vermeidung von Fehlpolen oder Doppelpolen mit
Mischkonturen hat man pro Riet alle Polfäden eines
Chores nur einer der beiden Waren zugeordnet. Diese
Zuordnung wechselte man zwischen einander benachbarten
Rietlücken ständig.
Die so hergestellte Doppelteppichwebware hatte einige
entscheidende Nachteile:
Die Polhenkel sind nur ungenügend fest in ihrer Ware
eingebunden. Sie kippen in Kettrichtung bei Belastung
weg.
In den Zonen des Polfadenwechsels treten unregelmäßige
Konturen auf. Die Erholungsfähigkeit der Polschicht des
Teppichgewebes nach Belastung ist stark reduziert. Das
Polgewebe hat einen Streifencharakter.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird in der gleichen
Patentschrift vorgeschlagen, bei Beibehaltung der
zweitourigen Arbeitsweise gleichzeitig einen dritten
Schub pro Tour in die gegenüberliegende Ware einzutra
gen.
Das Eintragen dieses Schusses verbesserte zwar die
Standfähigkeit der Pole, bereitete aber maschinentech
nisch erhebliche Probleme.
So wurde es notwendig, für die Fachbildung zwei Drei
stellungsjacquardmaschinen miteinander zu kombinieren.
Durch die Anordnung der drei Schußeintragsebenen über
einander wird die Gesamthöhe des Webfaches deutlich
vergrößert. Der jeweils aus einer äußeren Fachebene in
die andere äußere Fachebene wechselnde Musterpol muß
in jeder Tour durch sämtliche Fadensysteme aller Fach
ebenen wechseln.
Das bringt nicht nur Probleme für den Antrieb der
Fingerrechen oder der Messerkästen. Das zwingt auch
automatisch zu einer deutlich geringeren Arbeitsge
schwindigkeit.
Damit ist der Produktivitätsgewinn und auch die Ein
sparung von Schußmaterial wieder hinfällig.
Trägt man diesen dritten Schub in einer zusätzlichen
Tour ein, dann ist man wieder bei der klassischen
dreitourigen Dreischußware.
Es bleibt also dabei, daß die qualitativ hochwertige
Ware nur mit der dreitourigen Dreischußbindung her
stellbar ist.
Mit dem Ziel, den Materialeinsatz bei der Herstellung
von Doppelteppichgeweben zu reduzieren, hat man auch
eine eintourig herstellbare Doppelteppichwebware vorge
schlagen, bei der jeder musternde Polfaden pro Ware
zunächst an einem Innenschuß und dann an einem
Rückenschuß angebunden ist (DE-PS 34 34 351).
Die Jacquardmaschine arbeitet viertourig mit Einzel
fach.
Es wird jeweils nur ein Schub eingetragen. In jeder
Tour werden die Fadensysteme, die an der Fachbildung
teilnehmen, auf die Fachebenen anders aufgeteilt.
Die Oberware und die Unterware sind durch je einen
Stengel und durch einen Teil der Totpole stabilisiert.
Die Anordnung der musternden Pole ist bei dieser Bin
dungsart prinzipiell frei von Mischkonturen und frei
von Fehlstellen.
Trotzdem sind unregelmäßige Konturen nicht zu vermei
den, weil, insbesondere die Schenkel der Pole, die an
Innenschüssen gebunden sind, an Mustergrenzen nicht
durch den benachbarten, am Rücken gebundenen Pol
gestützt werden können.
Den Polbindungsstellen fehlt, insbesondere in Kettrich
tung, jede Stütze, so daß die Polschenkel nach Bela
stung sich überhaupt nicht oder nur ungenügend
wieder aufrichten. Die Musterkonturen verschwimmen und
die gesamte Poloberfläche eines Teppichs wird unansehn
lich, unelastisch und hart.
Die Maschine zum Herstellen eines solchen Teppichgewe
bes besitzt wegen der extremen Bedingungen für die
Fachbildung und wegen des Einzelschußeintrages eine
relativ niedrige Produktivität.
Der große Fachöffnungswinkel für das einzige Webfach
erfordert eine lange Zeit für das Öffnen des Faches.
Alle Kettfäden, sowohl die Totpole, die Musterpole, die
Bindeketten und auch die sehr straff zuzuführenden
Füllketten müssen diese extremen Fachstellungen in
jeder Tour im Wechsel erreichen.
Die häufig parallel zueinander und eng aneinander
liegenden Polfäden, die zudem untereinander, an den
Rietstäben des Webblattes und an den Litzen in der
Bewegung reiben, verklammern sich mit ihren abstehenden
Fasern.
Solche Verklammerungen behindern die Fachbildung und
den Schußeintrag. Die Folge sind Maschinenstillstände,
Aufwendungen zur Behebung von Kettbrüchen und Mängel im
Gewebe.
Nachteilig ist bei dieser Herstellungsart des Doppel
teppichs zusätzlich, daß durch die extremen exzentri
schen Spannungsunterschiede der Kettfadensysteme im
Bereich der Anschlagebene Verwerfungen im Bereich der
gerade hergestellten Polreihe verursacht werden.
Unterschiedliche Polhöhen sind eine zwingende Folge.
Die angestrebten Produktivitätsvorteile und die Einspa
rung von Textilmaterial sind bei Sicherung einer
notwendigen hohen Qualität des Doppelteppichgewebes
auch mit dieser Lösung überhaupt nicht erreichbar.
Das Gegenteil tritt ein. Neben zugestandenen Qualitäts
verlusten ist die Produktivität geringer und eine evtl.
erreichte Materialeinsparung wird durch die technolo
gisch bedingte hohe Schußdichte wieder aufgebraucht.
Auch diese Lösung ist damit keine Alternative zur
klassischen dreitourigen Dreischußbindung.
Ziel der Erfindung ist es, eine Doppelteppichwebware zu
schaffen,
- - die die Qualitätsparameter der dreitourigen Dreischuß ware nahezu erreicht,
- - dabei eine höhere Produktivität bei der Herstellung ermöglicht und
- - auch die Einsparung von Textilmaterial gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Doppeltep
pichgewebe zu schaffen,
- - bei dem alle Pole auch in Kettrichtung im Abstand vom Scheitel der Polbindungsstellen gestützt werden,
- - bei der pro Pol nicht mehr als ein zusätzlicher Schub benötigt wird,
- - die Totpole nicht auf den Rücken durchdrücken und
- - nahezu alle Polbindungsstellen durch eine Beschich tungsflüssigkeit von der Teppichrückseite her er reichbar sind.
- - Für die Herstellung der Ware sollen Maschinen ver wendbar sein, die in modifizierter Bauweise auch dreitourige Dreischußbindungen herstellen können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Ware
gelöst, die im Anspruch 1 definiert ist.
Die Einführung des viertourigen Bindungsrapportes für
alle Fadensysteme, wobei die Polfäden in einem Rapport
einen Doppelhub ausführen und damit die Polfäden an je
zwei Schüsse pro Ware gebunden werden können, erreicht
man eine optimale Einbindung der Polfäden innerhalb von
zwei Touren pro Polbindungsstelle.
Jeder Pol wird an seiner Bindungsstelle in Kettrichtung
auch von außen durch einen Schußfaden so gestützt, daß
er formschlüssig geführt, nahezu senkrecht aus seiner
Ware hervorsteht.
Jeder dieser Schußfäden stützt dabei sowohl einen Pol,
der über einen Rückenschuß abgebunden ist, als auch
einen Pol, der von einem Zwischen- oder Innenschuß
getragen wird.
Auch in Schußrichtung sind beide Pole pro Bindungsrap
port und Ware so abgestützt, daß sich der Pol nach
einer Belastung von oben schnell wieder erholt und die
senkrechte Lage einnimmt. In Schußrichtung erfüllt
diese Aufgabe die Füllkette in Verbindung mit dem
Totpol und der Bindekette.
Die allseitig formschlüssig gestützten Pole gewährlei
sten eine hohe Elastizität der Poloberfläche und eine
schnelles Erholen nach Belastung.
Der über den Innenschuß oder Zwischenschuß liegende
Musterpolfaden wird seitlich von den Totpolen und seit
lich vom Stengel in derselben Gasse abgelegt, in der
der gleiche Polfaden über den Rücken abgebunden hat.
Dadurch wird diese Polbindungsstelle weder vom Stengel
noch von den Totpolen von hinten her abgeschirmt. Eine
dort aufgetragene Beschichtungsflüssigkeit zum Stabili
sieren des Teppichrückens und zum Stabilisieren der
eingebundenen Pole kann auch problemlos diese Polbin
dungsstellen erreichen.
Diese Bindungsstellen sind auch von hinten sichtbar, so
daß das Rückenbild dem Bild auf der Polseite nahezu
vollständig entspricht.
Pro Polbindungsreihe sind jeweils nur zwei Schüsse
notwendig.
Die Schüsse für die Oberware und für die Unterware
können gleichzeitig eingetragen werden.
Dadurch, daß die Schüsse die Pole stützen, wird eine
extrem hohe Schußdichte vermieden.
Die gewünschte hohe Produktivität wird bei gleichzeiti
ger Reduzierung des Bedarfes an Schußmaterial und bei
Sicherung hoher Qualitätsparameter gewährleistet
Die eingangs gestellte Aufgabe ist damit auf überra
schend einfache Weise erstmals zufriedenstellend ge
löst.
Die Ausgestaltung des Gewebes, nach den Ansprüchen 3
bis 5, legt die Basis für eine optimale Fachbildung an
der Webmaschine.
So ermöglicht z. B. die Gestaltung nach Anspruch 4, daß
die straffe Füllkette in drei aufeinander folgenden
Touren eines Bindungsrapportes sich im Außenfach befin
det und in dieser Position die Köpfe der Greiferstangen
im Fach sicher führen kann.
Die Steuerung der Totpole und deren Einbindung nach
Anspruch 5 ermöglicht es, daß diese über die Zeit von
drei Touren in der entspannten Mittellage - sprich
Mittelfach - verbleiben und nur in einem einzigen
Zyklus eines Bindungsrapportes in ihr Außenfach wech
seln.
Dadurch wird erhebliche Antriebsenergie gespart und die
Fachwechsel können auf ein Minimum reduziert werden.
Die Ansprüche 6 und 7 definieren die Steuerung der
Bindekette, die eine optimale Einbindung und das
Stützen der Pole zusätzlich verbessert.
Das im Anspruch 8 definierte Verfahren für die Fachbil
dung definiert die Arbeitsschritte zur rationellen
Herstellung der in den Ansprüchen 1 bis 7 definierten
Ware.
Das genannte Verfahren führt dazu, daß die Fachbildung
einerseits bei geringstem Bewegungs- und Antriebsauf
wand und andererseits bei einem optimalen Fadenspan
nungsverhältnis an der Gewebeanschlagkante gesichert
werden kann.
Es zeigt Schritte auf, wie die erfindungsgemäße Ware
auf Doppelteppichwebmaschinen deren Grundkonzeption
bisher auf die Herstellung einer dreitourigen Drei
schußware orientierte, für eine viertourige Zweischuß
technik gemäß der Erfindung nutzbar ist.
Die Modifizierung der Doppelteppichwebmaschine für die
viertourige Zweischußbindung ist Gegenstand der Ansprü
che 9 bis 11.
Das Wesen dieser Ansprüche besteht insbesondere darin,
die gegenseitige Koordination der Baugruppen an der
Maschine so zu realisieren, daß sie die viertourige
Zweischußbindung ausführen kann.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die
vorliegende Erfindung erstmalig eine Lösung vorschlägt,
bei der ein Doppelteppichgewebe, das der dreitourigen
Dreischußtechnik mit doppeltem Schußeintrag nahezu
vollständig entspricht, mit höherer Produktivität und
mit geringerem Materialeinsatz herstellbar ist.
Die vorgeschlagene Bindungsform erfordert bei Wahrung
einer hohen Stabilität der Grundwaren und der Polein
bindung nicht unbedingt auch eine hohe Schußdichte.
Die Form der Bindung gestattet es auch, mit geringeren
(10 bis 20%) Schußdichten zu arbeiten. Auch hierdurch
wird in Abhängigkeit von den gewünschten Poldichten
eine Einsparung an Textilmaterial insgesamt erreicht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert werden. In den dazuge
hörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch das
erfindungsgemäße Doppelteppichgewebe,
Fig. 2 bis 5 eine Legungsvariante der Bindekette in
Oberware und Unterware,
Fig. 6 einen der Realität nahe kommenden Quer
schnitt in Kettrichtung der Oberware,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Oberware entlang
der Linie VII/VII in Fig. 6,
Fig. 8 einen der Realität nahe kommenden Quer
schnitt in Kettrichtung der Unterware,
Fig. 9 einen Schnitt durch die Unterware entlang
der Linie IX/IX in Fig. 8,
Fig. 10 ein Fachwechseldiagramm für die Polfadensy
steme,
Fig. 11 ein Fachwechselprogramm für die schaftge
steuerten Fadensysteme,
Fig. 12 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel
- Oberpol gegen Unterpol -,
Fig. 13 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel
- Oberpol gegen Oberpol -,
Fig. 14 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel
- Unterpol gegen Oberpol -,
Fig. 15 ein Fachwechseldiagramm für einen Polwechsel
- Unterpol gegen Unterpol -,
Fig. 16 eine schematische Darstellung der Jacquard
maschinenanordnung.
Die in Fig. 1 dargestellte Ware besteht aus der Oberwa
re O und der Unterware U. Beide Waren sind durch mu
sternde Polfäden OPM, UPM im mustergemäßen Wechsel
miteinander verbunden.
In der Oberware O ist ebenfalls wie in der Unterware U
je eine Füllkette OF bzw. UF vorgesehen. Sie wird
straff zugeführt und bildet im wesentlichen die äußere
Begrenzung der Oberware O bzw. der Unterware U.
In dem Bindungsrapport I . . . IV sind zudem in jeder Ware
4 Schüsse OS1 . . . . . OS4 und US1 . . . . . US4 vorgesehen, die
gemeinsam mit der Bindekette OB und UB die Grundware
komplettieren.
Die Schüsse OS1 . . . OS4 und US1 . . . US4 sind jeweils in
drei Ebenen ihrer Waren O, U positioniert.
Der Rückenschuß OS1 bzw. US2 befindet sich dabei außer
halb der Füllkette OF, UF und wird dort in jedem Falle
von der Bindekette OB, UB an seine Ware herangezogen.
Die Zwischenschüsse OS2, OS3 und US1 und US3 liegen
einerseits an der Füllkette OF, UF und andererseits an
den Totpolen OP, UP.
Ein Innenschuß OS4, US4, der die Totpole OP, UP von innen
begrenzt, wird durch die Bindekette OB, UB an seine
Grundware O bzw. U herangezogen.
In jedem Bindungsrapport I . . . IV ist jeweils ein Rücken
schuß OS1 bzw. US2, ein Innenschuß OS4 bzw. US4 und
zwei Zwischenschüsse OS2, OS3; US1, US3 vorgesehen.
Für die Fachbildung der Bindekette OB, UB ist entschei
dend, daß sie in jedem Bindungsrapport I . . . IV einmal
den Innenschuß OS4, US4 und einmal den Rückenschuß
OS1, US2 von außen umgreift.
Die Polfäden P sind wie bereits erwähnt in Form der
Totpole OP, UP in beiden Waren zwischen dem Zwischen
schuß OS2, OS3; US1, U53 und dem Innenschuß OS4, US4
positioniert.
Zum Zwecke der Musterung wird einer der Polfäden P der
Polfachbildung übergeben, die im Wechsel in beiden
Waren O, U über die Rückenschüsse OS1, U52 und dann in
beiden Waren über einen Zwischen- US3 oder Innenschuß
OS4 geführt werden.
Der Bindungsrapport I . . . IV eines Musterpolfadens
OPM, UPM erstreckt sich ebenso wie der Rapport aller
anderen Fadensysteme über 4 Touren.
Das bedeutet, daß nach dem Trennen des Doppelteppichge
webes zwischen Oberware O und Unterware U in jeder
dieser Waren vier Polfadenschenkel etwa senkrecht aus
der Grundware hervorstehen.
In der Fig. 6 und 7 ist aufgezeigt,wie die musternden
Polfäden bei der Bindungsvariante von Fig. 1 in der
Oberware O gestützt werden.
Deutlich ist zu erkennen, wie die Zwischenschüsse
OS2, OS3 den über den Rückenschuß gebundenen Polhenkel
PM von außen stützen.
Ebenso deutlich ist zu sehen, daß der Innenschuß OS4,
der von dem Bindekettfaden OB an die Füllkette OF
herangezogen wird, seitlich neben den Totpolfäden OP
und seitlich neben der Füllkette OF in die Gasse zwi
schen die Füllkette hineingezogen wird, die der über
den Rückenschuß OS1 musternde Polfaden PM mit seinen
beiden Schenkeln frei hält.
Das bedeutet, daß an beiden Bindungsstellen die Polfä
den PM von hinten zugängig und sichtbar sind. Sie
können auch problemlos mit einer Beschichtungsflüssig
keit - z. B. Latex - benetzt und fixiert werden.
Auch der am Innenschuß OS4 gebundene Polhenkel PM wird
durch die Zwischenschüsse OS2, OS3 zusätzlich gestützt,
so daß dessen Schenkel nahezu senkrecht aus ihrer
Grundware nach oben herausgeführt werden.
Werden die so eingebundenen Polfäden PM bei der Benut
zung des Teppichs einmal einer Belastung ausgesetzt,
werden sich die so eingebundenen Polfäden PM schnell
wieder in die nahezu senkrechte Lage begeben, so wie es
ihre formschlüssige Einbindung vorschreibt.
In Schußrichtung werden die Polhenkel PM einerseits
durch die benachbarten Totpole OP, die Bindekette OB
und an der Unterseite durch die Führung an bzw. zwi
schen den Füllketten OF auf die senkrechte Lage orien
tiert.
Bei der Unterware ist dieser Sachverhalt im Prinzip
ähnlich (vergl. Fig. 8 und Fig. 9). Hier ist der zweite
Polhenkel PM an einem Zwischenschuß US3 gebunden und
wird seitlich von einem Zwischenschuß US1 und einem
Innenschuß US4 gegen das Abkippen in Kettrichtung
gehalten.
In Schußrichtung ist dieser Polhenkel noch besser
gesichert, weil hier sämtliche Totpole UP den Polhenkel
PM beiderseits außerhalb des Zwischenschusses US1, US3
begrenzen.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen Varianten der Steuerung der
Bindekette OB, UB, wobei die Darstellungen der Fig. 2
und 3 sich auf die Oberware O beziehen und die Fig.
4 und 5 Beispiele für die Unterware U zeigen.
Die Vorzugsvariante für die Oberware O ist in Fig. 3
dargestellt. Hier wechselt die Bindekette OB in den
Touren, die dem Eintragen des Innenschusses OS4 unmit
telbar benachbart sind.
Diese Art der Steuerung der Bindekette ist auch aus den
Fig. 6 und 7 erkennbar.
Für die Unterware ist die Steuerung der Bindekette UB
nach der Fig. 5 am zweckmäßigsten, weil hier sowohl der
Innenschuß US4 als auch der Zwischenschuß US3, der den
Polhenkel PM trägt, optimal an die Füllkette UF heran
gezogen wird.
Diese Art der Steuerung der Bindekette UB ist auch
Gegenstand der Fig. 8 und 9.
Mit dem Ziel der übersichtlichen Gestaltung ist in den
Fig. 10 und 11 die Fachbildung für die Polfäden und
die schaftgesteuerten Fadensysteme getrennt darge
stellt.
In Fig. 10 ist durch die gestrichelte Linie die An
triebskurve der Hubelemente für die musternden Polfäden
PM gezeigt. Sie wechseln in jeder Tour I . . . IV vom
Hochfach 1 in das Tieffach 2.
Die Bewegungsbahn der Hubelemente 4 (41) für die Totpo
le OP der Oberware ist durch eine Strich-Punkt-Linie
gekennzeichnet. Sie wechseln in einem viertourigen
Rapport I . . . IV zwischen Hochfach 1 und Mittelfach 3.
Die Hubelemente 4 (42) für die Totpole der Unterware U
wechseln symmetrisch zu den Hubelementen 4 der Oberwa
re O zwischen dem Tieffach und dem Mittelfach.
Die schaftgesteuerten Fadensysteme, deren Fachbildung
in der Tourenfolge in Fig. 11 dargestellt ist, zeigt die
Bewegung der straffen Füllketten OF und UF als durchge
hende Linien. Sie wechseln pro Bindungsrapport einmal
symmetrisch zueinander ins Mittelfach 3 und sind sonst
stets in ihrem Außenfach, dem Hoch- 1 oder Tieffach 2.
Die Bindekette OB bzw. UB sind jeweils in Form zweier
wahlweise benutzbarer Varianten OB1, OB2 bzw. UB1, UB2
dargestellt.
Jede dieser Varianten kann für die Oberware O und für
die Unterware U jeweils unabhängig voneinander frei
gewählt werden.
Die Fig. 12 bis 15 zeigen anhand des Fachbildediagram
mes die Steuerung einander wechselnder Polfäden PM in
Abhängigkeit von der Ware aus der sie herkommen oder in
die sie zurückgeführt werden. Der abzulösende Polfaden
ist als gestrichelte Linie dargestellt, während der
ablösende Polfaden durch eine Strich-Punkt-Linie gekenn
zeichnet ist.
Die Fig. 12 zeigt den Wechsel zwischen einem musternden
Polfaden OPM aus der Oberware O gegen einen Polfaden UP
aus der Unterware U. Der musternde Polfaden OPM aus der
Oberware ist mit dem Fingerrechen 5 bis zur ersten Tour
1 gekoppelt und wird in seiner oberen Fachstellung 1
bei X dem Messerkasten 41 seiner Jacquardmaschine über
geben und folgt von da aus wieder dem Programm der
Totpole OP.
Der aus der Unterware U - zunächst als Totpol UP -
gesteuerte Polfaden wird in der ersten Tour I in der
Tieffachstellung 2 vom Messerkasten 42 bei X entkop
pelt, wird bis zur zweiten Tour II durch den Platinen
boden 62 gestützt und in der zweiten Tour II bei X dem
Fingerrechen 5 übergeben und beginnt dort als UPM seine
Musterpolbildung.
In Fig. 13 ist dargestellt, wie ein musternder Totpol OP
der Oberware O gegen einen anderen Totpol OP der Ober
ware O ausgetauscht wird.
In der ersten Tour I wird hier in der Hochfachstellung
1 durch die Jacquardansteuerung der Platinen 71 der
bisher musternde Polfaden OPM bei X dem Messerkasten 41
und der neue musternde Polfaden OP′ dem Fingerrechen
übergeben und mustert als neuer OPM′ weiter.
Fig. 14 zeigt das Wechseln eines der Unterware U
zugeordneten Musterpoles UPM gegen einen aus der Ober
ware kommenden Totpol OP.
Der musternde Pol UPM wird durch die Jacquardsteuerung
in der vierten Tour IV bei X aus dem Fingerrechen 5
herausgehoben, der Platinenboden 6 hält diese Platine
71 im Bereich der Tieffachstellung 2.
In der folgenden ersten Tour I übernimmt bei X der Mes
serkasten 42 der Jacquardmaschine für die Unterware U
diesen Totpol UP und bewegt ihn fortan nach dem Steuer
programm für die Totpole der Unterware U.
Der jetzt musternde Polfaden OPM aus der Oberware O
wird in der Hochfachstellung 1 in der ersten Tour I bei
X vom Messerkasten 41 abgehoben und dem Fingerrechen 51
übergeben.
In Fig. 15 ist der gegenseitige Wechsel von Polfäden
UP, UP′ aufgezeigt, die beide der Unterware U zugeordnet
sind.
Der bisher musternde Polfaden UPM wird in der vierten
Tour IV bei X aus dem Fingerrechen 52 herausgehoben,
auf dem Platinenboden 62 abgesetzt und in der ersten
Tour I durch eine entsprechende Jacquardansteuerung bei
X seinem Messerkasten 42 übergeben. Von da an bindet er
als Totpol UP.
Der bisher als Totpol UP′ arbeitende Polfaden wird in
der ersten Tour I bei X von seinem Messerkasten 42
entkoppelt, wird vom Platinenboden 62 gestützt und in
der zweiten Tour I bei X dem Fingerrechen 52 übergeben
und mustert als Musterpol UPM′.
Jeweils dort wo es durch einen Kreis X angedeutet ist,
wird das für einen Bindungsrapport I . . . V gespeicherte
Programm auf die Platinen 71 übertragen. Zwischen der
vierten Tour IV eines ersten Rapportes und der zweiten
Tour des folgenden Rapportes bleibt das Programm
gleich. Es wird zwischen der zweiten Tour II und der
vierten Tour IV gewechselt.
Für die Auswahl und den Antrieb der die Polfäden OP, UP
zur Fachbildung steuernden Polplatinen 71 ist eine an sich
bekannte Jacquardmaschine mit zwei gegenläufig über
einen Doppelhebel 43 angetriebenen Messerkästen 41, 42
vorgesehen.
Die Messerkästen 41, 42 sind in Kettrichtung hinterein
ander angeordnet, wobei der Messerkasten 41 der Oberwa
re und der Messerkasten 42 den Polfäden der Unterware
zugeordnet ist. Jeden Messerkasten 41, 42 ist unterhalb
des Jacquardnadelsystems je ein Fingerrechen 51, 52
zugeordnet, dessen nach oben gerichtete Finger die
Jacquardnadelsysteme durchgreifen.
Die Messer der Fingerrechen 51 und die Messer des
Messerkastens 41 befinden sich in der Hochfachstellung
1 auf gleicher Ebene.
Durch Anheben des Platinenbodens 61 werden die Platinen
71 über die Spitzen der Messer ausgehoben und können
wahlweise den Messern der Messerkästen 41 oder den
Messern der Fingerrechen 51 übergeben werden.
In der hinteren Jacquardmaschine findet dieser Vorgang
in der Tieffachstellung 2 statt.
Das erfindungsgemäße Doppelteppichgewebe läßt sich
natürlich auch mit anderen Jacquardmaschinen herstel
len.
Die an sich bekannten Jacquardmaschinen mit Fingerrechen
und mit gegenläufig angetriebenen Messerkästen für
Ober- und Unterware sind jedoch für die Realisierung
der Erfindung am besten geeignet.
Sie zeichnen sich durch eine geringe Bauhöhe und einfa
che Antriebselemente aus. Die Antriebselemente können
mit den günstigsten Bewegungsgesetzen ausgestattet
werden.
Das Ankoppeln von Platinen 71 an Messer, die sich mit
voller Geschwindigkeit bewegen, findet bei derartigen
Jacquardmaschinen nicht statt.
Zu den produktivitätssteigernden neuen Bindungsvarian
ten ist damit auch der Einsatz einer Jacquardmaschine
möglich, die optimale Bewegungsgesetze für die Fachbil
dung ermöglicht.
Ein bedeutender Vorteil ist, daß die Mehrzahl der an
der Bindung beteiligten Fäden, Bindekette, Totpole und
Füllkette jeweils nur zwischen dem Außenfach und dem
Mittelfach bewegt werden müssen.
Lediglich der musternde Polfaden muß ständig von dem
Hochfach in das Tieffach und umgekehrt wechseln.
Durch diese Art der Fachbildung vermeidet man bzw.
verringert man das Aneinanderreiben und -gleiten unter
schiedlicher Fäden.
Die Gefahr, daß sich abstehende Fasern eines Fadens an
einem benachbarten Faden verschlingen ist erheblich
verringert. Fachverkreuzungen und dadurch verursachte
Maschinenstillstände, die zur Behebung von Fadenbrüchen
notwendig sind, werden vermieden.
Die erfindungsgemäße Bindungstechnik hat noch einen
weiteren entscheidenden Vorteil. Die Füllkette, die
über einen Schaft zur Fachbildung gesteuert wird und
Fäden mit einer relativ hohen Fadenspannung führt, kann
so positioniert werden, daß sie der Bahn des Greifer
kopfes beim Schußeintrag am nächsten steht. Diese Schar
der Füllkettfäden bildet dann eine optimale Führung für
den Greiferkopf, ohne, daß zusätzliche mechanische
Mittel dafür vorgesehen sein müssen.
In der jeweils einzigen Tour, in der die Füllkette sich
im Mittelfach befindet, können die Fäden der Bindeket
te, die etwas lockerer zugeführt wird, die Führung der
Greiferköpfe übernehmen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
I 1. Tour eines Bindungsrapportes
II 2. Tour eines Bindungsrapportes
III 3. Tour eines Bindungsrapportes
IV 4. Tour eines Bindungsrapportes
O Oberware
OS Schüsse der Oberware
OS1 Rückenschuß
OS2 Zwischenschuß
OS3 Zwischenschuß
OS4 Innenschuß
OB Bindekette
OF Füllkette
OP Polfaden - Totpol
OPM Polfaden - musternd
OPM1 Polfaden - musternd
OPM2 Polfaden - musternd
U Unterware
US Schüsse der Unterware
US1 Zwischenschuß
US2 Rückenschuß
US3 Zwischenschuß
US4 Innenschuß
UB Bindekette
UF Füllkette
UP Polfaden - Totpol
UPM Polfaden - musternd
UPM1 Polfaden - musternd
UPM2 Polfaden - musternd
X Platinen Auswahlzone
1 Hochfach
2 Tieffach
3 Mittelfach
4 Hubelement für Totpole
41 Messerkasten, Oberware
42 Messerkasten, Unterware
43 Doppelhebel
5 Hubelement für Musterpole
51 Fingerrechen, Oberware
52 Fingerrechen, Unterware
(6) Platinenboden
61 Platinenboden, Oberware
62 Platinenboden, Unterware
71 Platine
72 Litze
73 Harnisch
II 2. Tour eines Bindungsrapportes
III 3. Tour eines Bindungsrapportes
IV 4. Tour eines Bindungsrapportes
O Oberware
OS Schüsse der Oberware
OS1 Rückenschuß
OS2 Zwischenschuß
OS3 Zwischenschuß
OS4 Innenschuß
OB Bindekette
OF Füllkette
OP Polfaden - Totpol
OPM Polfaden - musternd
OPM1 Polfaden - musternd
OPM2 Polfaden - musternd
U Unterware
US Schüsse der Unterware
US1 Zwischenschuß
US2 Rückenschuß
US3 Zwischenschuß
US4 Innenschuß
UB Bindekette
UF Füllkette
UP Polfaden - Totpol
UPM Polfaden - musternd
UPM1 Polfaden - musternd
UPM2 Polfaden - musternd
X Platinen Auswahlzone
1 Hochfach
2 Tieffach
3 Mittelfach
4 Hubelement für Totpole
41 Messerkasten, Oberware
42 Messerkasten, Unterware
43 Doppelhebel
5 Hubelement für Musterpole
51 Fingerrechen, Oberware
52 Fingerrechen, Unterware
(6) Platinenboden
61 Platinenboden, Oberware
62 Platinenboden, Unterware
71 Platine
72 Litze
73 Harnisch
Claims (15)
1. Doppelteppichgewebe,
- - bestehend aus je einer Oberware und einer Unterware,
- - die während des Webprozesses durch, in beiden Waren an Schußfäden verankerte Musterpole miteinander verbunden sind;
- - wobei jede der beiden Waren, die Oberware und die Unterware,
- - Fadensysteme in Form
- - je einer Bindekette
- - je einer Füllkette und
- - je eines Teiles der nicht musternden Pole, der Totpole, und
- - Bindungsstellen für die Musterpole hat;
- - die Schußfäden jeder Ware innerhalb eines Bindungs rapportes in mindestens drei Ebenen,
- - der Rückenschuß außerhalb der Füllkette, Zwischenschuß zwischen Füllkette und Totpol und
- - der Innenschuß innerhalb des Totpols, eingetragen sind; und
- - die Musterpole,
- - die regelmäßig auch über den Rückenschuß gebunden sind, mustergemäß zwischen Totpol und Musterpolbindung an der Grenze zwischen zwei Bindungsrapporten, tauschbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Fadensysteme der Füllkette (OF, UF), der Totpole (OP, UP) und des Musterpoles (OPM, UPM) einem viertourigen Bindungsrapport (I . . . IV) unterlie gen und
daß zwei Musterpole (OPM; UPM) pro Bindungsrapport und Ware (O, U)
daß mindestens die Fadensysteme der Füllkette (OF, UF), der Totpole (OP, UP) und des Musterpoles (OPM, UPM) einem viertourigen Bindungsrapport (I . . . IV) unterlie gen und
daß zwei Musterpole (OPM; UPM) pro Bindungsrapport und Ware (O, U)
- - an je zwei Schüsse gebunden sind,
- - von denen ein Schub der Rückenschuß ist.
2. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß auch die Bindekette (OB, UB) einem viertourigen
Bindungsrapport (I . . . IV) unterliegt und innerhalb
eines Bindungsrapportes (I . . . IV) einmal den Rückenschuß
(OS1, US2) und einmal den Innenschuß (OS4, US4) außen
umgreift.
3. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Musterpole (OPM, UPM) pro Bindungsrapport
(I . . . IV) angebunden sind,
- - in einer ersten Ware (O)
- - an einem Rückenschuß (OS1) und
- - einem Innenschuß (OS4), und
- - in der zweiten Ware (U)
- - an einem Rückenschuß (US2) und
- - einem Zwischenschuß (US3).
4. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß die gespannte Füllkette (OF, UF) jeder Ware (O; U)
- - von außen in einer ersten Tour (I; II) durch den Rückenschuß (OS1; US2) und
- - von innen während der übrigen Touren eines Bindungs rapportes (I . . . IV) durch Zwischenschüsse (OS2, OS3; US1, US3) begrenzt ist.
5. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Totpol (OP; UP) einer Ware (O; U)
- - innerhalb einer ersten Tour im Grenzbereich zwischen zwei Bindungsrapporten (I . . . IV) von einem Innenschuß (OS4; US4) und
- - im übrigen Bereich von außen durch Zwischenschüsse (OS2, OS3; US1, US3) begrenzt ist.
6. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Bindekette (OB, UB) beiderseits des Innenschus
ses (OS4; US4) einen Fachvertritt ausführt.
7. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Bindekette (OB, UB) vor jeder Polbindung einen
Fachvertritt ausführt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewe
bes nach den Ansprüchen 1 bis 7 auf Doppelfachwebma
schinen,
- - bei denen die Kettfäden der Fadensysteme mittels Schäften und Jacquardmaschine mit Hubelementen für die Totpole und mit Hubelementen für die Musterpole auf drei Fachebenen, auf die Außenfachebenen - das Hochfach und das Tieffach, sowie auf das Mittel fach, verteilbar sind,
- - bei denen zwischen den Fachebenen in jeder Tour gleichzeitig zwei Schüsse eintragbar sind, und
- - bei Bindungsrapportbeginn die die Polfäden führenden Litzen den Hubelementen für die Totpole oder den Hubelementen für die Musterpole programmgemäß neu zugeordnet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die viertourige Fachbildung in der ersten Tour des Bindungsrapportes (I . . . IV) beginnt,
daß die Bindeketten (OB, UB) pro Ware (O, U), beginnend im Außenfach bis zur dritten Tour ins Mittelfach wechselt,
daß die gespannten Füllketten (OF, UF) beider Waren beginnend im Außenfach, in der dritten Tour (III) ins Mittelfach und in der vierten Tour (IV) wieder in das Außenfach wechseln;
daß die Totpole (OP, UP) der Oberware und der Unterware, geführt durch Litzen, die jeweils Hubelementen für die Totpole, pro Ware zuordenbar sind, wechseln
daß die viertourige Fachbildung in der ersten Tour des Bindungsrapportes (I . . . IV) beginnt,
daß die Bindeketten (OB, UB) pro Ware (O, U), beginnend im Außenfach bis zur dritten Tour ins Mittelfach wechselt,
daß die gespannten Füllketten (OF, UF) beider Waren beginnend im Außenfach, in der dritten Tour (III) ins Mittelfach und in der vierten Tour (IV) wieder in das Außenfach wechseln;
daß die Totpole (OP, UP) der Oberware und der Unterware, geführt durch Litzen, die jeweils Hubelementen für die Totpole, pro Ware zuordenbar sind, wechseln
- - spiegelbildlich zum Mittelfach
- - beginnend in dem jeweiligen Außenfach, und
- - in der zweiten Tour (II) ins Mittelfach und bis zur vierten Tour (IV) im Mittelfach verbleiben;
daß die Musterpole (OPM) mit ihren Litzen und mit dem
ihnen zuordenbaren Hubantrieb zwischen den Außenfä
chern in jeder Tour, im Oberfach beginnend, wech
seln; und
daß die Litzen, die die Polfäden (OP, UP) führen, zwi schen der vierten Tour (IV) eines Bindungsrapportes (I . . . IV) und der zweiten Tour (II) des folgenden Bin dungrapportes (I . . . IV) programmgemäß, mittels Jac quardsteuerung, entweder dem Hubantrieb für die Totpole (OP, UP) oder dem Hubantrieb für die Muster pole (OPM, UPM) koppelnd zuordenbar sind.
daß die Litzen, die die Polfäden (OP, UP) führen, zwi schen der vierten Tour (IV) eines Bindungsrapportes (I . . . IV) und der zweiten Tour (II) des folgenden Bin dungrapportes (I . . . IV) programmgemäß, mittels Jac quardsteuerung, entweder dem Hubantrieb für die Totpole (OP, UP) oder dem Hubantrieb für die Muster pole (OPM, UPM) koppelnd zuordenbar sind.
9. Doppelteppichwebmaschine zur Herstellung des Dop
pelteppichgewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit Mitteln zur Fachbildung, die Schäfte und Jacquard maschinen umfassen,
mit Mitteln zum gleichzeitigen Eintrag zweier Schußfä den in zwei übereinander angeordnete Webfächer, und
mit mindestens einer Jacquardmaschine zum wahlweisen Koppeln der die Musterpole führenden Litzen mit einem Hubantrieb für die Totpole oder mit einem Hubantrieb für die Musterpole,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Schäften für die Bindekette (OB, UB) und Füll kette (OF; UF) sowie dem Hubantrieb (41, 42) für die Fachbildebewegung der Totpole (OP; UP) Steuerkurven zugeordnet sind, deren Programm nach je vier Touren wiederholbar ist und
daß die Auswahlelemente der Jacquardmaschine das für einen Bindungrapport gespeicherte Programm auf die koppelnden Elemente (71) der Litzen (72)
mit Mitteln zur Fachbildung, die Schäfte und Jacquard maschinen umfassen,
mit Mitteln zum gleichzeitigen Eintrag zweier Schußfä den in zwei übereinander angeordnete Webfächer, und
mit mindestens einer Jacquardmaschine zum wahlweisen Koppeln der die Musterpole führenden Litzen mit einem Hubantrieb für die Totpole oder mit einem Hubantrieb für die Musterpole,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Schäften für die Bindekette (OB, UB) und Füll kette (OF; UF) sowie dem Hubantrieb (41, 42) für die Fachbildebewegung der Totpole (OP; UP) Steuerkurven zugeordnet sind, deren Programm nach je vier Touren wiederholbar ist und
daß die Auswahlelemente der Jacquardmaschine das für einen Bindungrapport gespeicherte Programm auf die koppelnden Elemente (71) der Litzen (72)
- - in der vierten Tour des vorhergehenden Bindungs rapportes,
- - sowie in der ersten und in der zweiten Tour des aktuellen Bindungsrapportes überträgt.
10. Doppelteppichwebmaschine nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet,
daß den Polfäden der Oberware und der Unterware (OP; UP)
je eine Jacguardmaschine zuordenbar ist,
daß die beiden Jacquardmaschinen in Kettrichtung hintereinander angeordnet sind, daß die Hubelemente (41, 42) für die Fachbildung der Totpole (OP; UP) der beiden Jacquardmaschinen mittels je einer Koppel über einen Doppelhebel (43), der ein mittiges, gestellfestes Schwenklager besitzt, an triebsseitig verbunden sind und
daß dem Doppelhebel (43) eine viertourig angetriebene Steuerkurve zugeordnet ist.
daß die beiden Jacquardmaschinen in Kettrichtung hintereinander angeordnet sind, daß die Hubelemente (41, 42) für die Fachbildung der Totpole (OP; UP) der beiden Jacquardmaschinen mittels je einer Koppel über einen Doppelhebel (43), der ein mittiges, gestellfestes Schwenklager besitzt, an triebsseitig verbunden sind und
daß dem Doppelhebel (43) eine viertourig angetriebene Steuerkurve zugeordnet ist.
11. Doppelteppichwebmaschine nach Anspruch 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Jacquardmaschinen
- - als Hubelemente für die Totpole Messerkästen (41, 42) und
- - als Hubelemente für die Musterpole Fingerrechen (51; 52) vorgesehen sind und
daß
- - die Messerkästen (41, 42) der beiden Jacquardmaschinen gegenläufig, spiegelbildlich zum Mittelfach (3) mit einfachem Hub, und
- - die Fingerrechen (51, 52) beider Jacquardmaschinen im Gleichlauf mit doppeltem Hub viertourig antreibbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303273 DE4303273C1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303273 DE4303273C1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4303273C1 true DE4303273C1 (de) | 1993-12-23 |
Family
ID=6479677
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934303273 Expired - Fee Related DE4303273C1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4303273C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0922799A2 (de) * | 1997-12-09 | 1999-06-16 | N.V. Michel Van de Wiele | Verfahren zum Weben eines Polgewebes mit hoher Poldichte |
US10233573B2 (en) * | 2013-01-09 | 2019-03-19 | Nv Michel Van De Wiele | Carpet having a shadow effect and method for weaving a carpet fabric having a shadow effect |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE574920C (de) * | 1928-11-24 | 1935-05-17 | Karl Petzoldt | Jacquardmaschine |
DE2253262A1 (de) * | 1972-05-03 | 1973-11-22 | Wirkmaschinenbau Karl Marx Veb | Verfahren zur herstellung einer doppelteppichwebware |
-
1993
- 1993-02-05 DE DE19934303273 patent/DE4303273C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE574920C (de) * | 1928-11-24 | 1935-05-17 | Karl Petzoldt | Jacquardmaschine |
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EP0922799A3 (de) * | 1997-12-09 | 1999-10-27 | N.V. Michel Van de Wiele | Verfahren zum Weben eines Polgewebes mit hoher Poldichte |
BE1012005A3 (nl) * | 1997-12-09 | 2000-04-04 | Wiele Michel Van De Nv | Werkwijze voor het weven van een poolweefsel met hoge pooldichtheid. |
US10233573B2 (en) * | 2013-01-09 | 2019-03-19 | Nv Michel Van De Wiele | Carpet having a shadow effect and method for weaving a carpet fabric having a shadow effect |
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---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |