DE4416396C1 - Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine

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    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics
    • D03D27/02Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
    • D03D27/10Fabrics woven face-to-face, e.g. double velvet

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her­ stellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine, wobei die Totpolchore nur in einer Grundware eingebunden sind, die Musterpole mustergemäß wechselnd über den Rückenschuß beider Grundwaren eingebunden werden, in jeder Tour, in beide Grundwaren je ein Schuß eingetragen wird und der Fach­ bildeantrieb der Musterpole im gleichen Rhythmus, jedoch gegensinnig zum Fachbildeantrieb der Totpole angetrieben wird.
Die Erfindung betrifft auch ein nach dem Verfahren hergestelltes Doppelteppichgewebe und ein durch Tren­ nung der Polschenkel des Doppelteppichgewebes herge­ stelltes Teppichgewebe.
Verfahren der eingangs genannten Art sind bereits seit langem bekannt.
Es bestand stets der Wunsch, bei einer zweischützig gewebten Zweischußbindung, die wegen ihrer hohen Pro­ duktivität sehr gefragt ist, eine durchgemusterte Ware herzustellen. Die durchgemusterte Ware gibt die Gewähr dafür, daß die Pole eine hohe Standfestigkeit und eine gute Erholungsfähigkeit nach Belastung aufweisen.
Diese Wünsche zu erfüllen, war bisher bei allen Bindun­ gen mit Zugeständnissen an das Entstehen von Mischkon­ turen und an das Inkaufnehmen von Fehlstellen gebunden.
Zur Sicherung einer mischkonturenfreien Ware verzichte­ te man u. a. auf das Einbinden der Totpole und kratzte dieselben entweder vom Rücken des Teppichgewebes oder gar aus der Polschicht eines Teppichgewebes heraus.
Sehr viele dieser Lösungen, die in diesem Zusammenhang dem Optimum sehr nahe kamen, erforderten entweder eine komplizierte Jacquardmaschine oder eine Art und Weise der Fachbildung, die ein hochproduktives Weben er­ schwerten oder gar unmöglich machten.
In dem Fachbuch von Osswald "Teppichindustrie", Verlag Melliand Textilberichte, 1965, Seiten 111 bis 113, wird in Abb. 179 eine Zweischußbindung eines Doppeltep­ pichgewebes gezeigt, die zweischützig durchgewebt wurde. Die toten Chöre sind in die Unterware eingewebt.
Die Totpole wechseln ihre Fachstellung zwischen Unter­ fach und Mittelfach. Die Musterpole wechseln ihre Fachstellung - gegensinnig zum Musterpol - in jeder Tour zwischen den Außen-Fachebenen des Doppelfaches.
Der zuletzt musternde Polfaden wird jeweils gleichzei­ tig mit der Auswahl des neuen Musterpolfadens in das Mittelfach der Unterware zurückgeführt. Die erstmalige Abbindung des nunmehr neuen Totpoles erfolgt erst in der übernächsten Tour durch einen Innenschuß. Auf diese Weise entstehen automatisch Mischkonturen.
Die damit hergestellte Teppichware ist minderwertig. Das Verfahren konnte sich in der Praxis nicht durch­ setzten.
Dagegen fanden Bindungen - wie sie an gleicher Stelle, Seite 113, Abb. 178 und Seite 103, Abb. 158 dargestellt und beschrieben wurden - bis zum heutigen Tag noch eine weite Verbreitung.
Die Bindung nach Abb. 178 ist eine Zweischußbindung, die zweischützig durchgewebt wurde. Die Totpole der Chöre sind nicht eingewebt und liegen in der Mitte zwischen den Grundwaren flott. Nach dem Trennen der Polschenkel zwischen den beiden Grundwaren wurden die Totpole herausgebürstet. Es entstanden so zwei nahezu gleiche Teppichgewebe.
Sieht man davon ab, daß man einen zusätzlichen, nicht einfach beherrschbaren Arbeitsgang für das Entfernen der Totpole benötigte, konnte man auf diese Weise eine von Mischkonturen freie Teppichware erzeugen.
Nachteilig erwies sich, daß die Totpole nicht zur Stabilisierung mindestens eines der Grundgewebe beitra­ gen konnten.
An den Polwechselstellen fehlte zumindest in einer der Grundwaren - jeweils ein Schenkel der musternden Polfäden.
Die Dichte des Polgewebes blieb bei der Anwendung dieses Verfahrens begrenzt, da das Ausbürsten der Totpole aus der Polschicht doch mit erheblichen Proble­ men behaftet war, die sich bei einer höheren Poldichte zunehmend störend bemerkbar machten.
In vielen Fällen verwendete man daher ein Webverfahren, bei dem das Doppelteppichgewebe einschützig hergestellt werde und die Totpole auf dem Rücken einer Grundware flottierend geführt wurden.
Nach dem Trennen der Schenkel der Musterpolfäden wurde der Totpol auf der Rückseite der unteren Grundware abgekratzt und der Abfallverwertung zugeführt.
Bei diesem Abkratzen der Totpole wurde an der unteren Grundware an jeder Musterwechselstelle je ein Schenkel des alten und des neuen Musterpoles aus der Ware her­ ausgezogen. Es entstanden nicht mehr schließbare Fehlstellen und das Grundgewebe des unteren Teppichs wurde labil. Die Teppiche aus dem unteren Grundgewebe hatten eine geringere Qualität.
Dieses Verfahren fand in der Regel nur dort Anwendung, wo die technischen und technologischen Voraussetzungen für das Weben von Teppichen begrenzt waren.
Durch die DE-AS 22 53 262 wurde ein Zweischußgewebe, das doppelschützig gewebt wurde, vorgeschlagen. Bei diesem Doppelteppichgewebe werden jeweils zwei Schüsse gleichzeitig in jeweils eine Grundware wechselnd zwi­ schen den beiden Grundwaren eingetragen.
Die Totpole werden, im Wechsel zwischen einander in Schußrichtung benachbarten Rietlücken, jeweils komplett der oberen Grundware und der unteren Grundware zugeord­ net.
Jeder musternde Polfaden wird stets gegen einen Polfa­ den aus seinem Chor gewechselt. Der bisher musternde Polfaden wird im Mittelfach der Totpolfachbildung übergeben, während der neue Musterpol erstmalig über den Rücken eines Schusses bindet.
Eine solche Ware ist in der Praxis praktisch nicht verwertbar. Die wechselnde Anordnung kompletter Polfa­ denchore in der oberen oder unteren Grundware führt zu einer in Kettrichtung streifigen Ware, deren streifiger Charakter auch auf der Polseite sichtbar ist.
Durch das gleichzeitige Eintragen von zwei Schußfäden in jeweils eine Grundware ist die Produktivität dieser Bindung sehr niedrig. Praktische Versuche zu diesem Verfahren zeigten, daß auch hier die Musterkonturen unregelmäßig blieben. Dieses Verfahren konnte keine praktische Bedeutung erlangen.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nachteile der genannten Verfahren zu beseitigen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes - zweischützig, durchgemustert in Zweischußbindung vorzuschlagen, das gewährleistet,
  • - daß die Pole nach der Trennung des Doppelteppichgewe­ bes in beiden Teppichgeweben erhalten bleiben,
  • - daß beide Teppichgewebe im wesentlichen nahezu gleiche Charaktereigenschaften haben und
  • - daß Mischkonturen und Doppelpole sowie irgendwelche Fehlstellen in Teppichwaren vermieden werden.
Jeder Polhenkel soll in Kettrichtung und Schußrichtung ausreichend gestützt sein.
Das doppelschützig realisierbare Verfahren soll in jeder Tour in beiden Waren einen Webfortschritt gewähr­ leisten und mit einer herkömmlichen, einfachen Zwei­ stellungs-Jacquardmaschine realisierbar sein. Die Fachwechsel sollten mit Ausnahme des Fachwechsels der Musterpole auf eine einfache Fachhöhe begrenzt bleiben.
Erfindungsgemäß wird diese sehr komplexe Aufgabe durch die in Anspruch 1 definierten Verfahrensschritte in überraschender Weise gelöst.
Obwohl die Totpole sämtlich in jeweils einer Grundware auch nach dem Trennen der Teppichgewebe eingebunden bleiben, treten keine Mischkonturen auf.
Die Begegnungsstelle des alten und neuen Musterpolfa­ dens wird auf den jeweiligen Rückenschuß gelegt. Das Verbindungsstück des jeweiligen Polfadens von dieser Begegnungsstelle oder zu dieser Begegnungsstelle zum Totpolstrang erstreckt sich nur über einen sehr kurzen, auf der Rückseite des Gewebes sichtbaren Ab­ schnitt. Fehlstellen sowie auch Doppelpole werden mit absoluter Sicherheit vermieden.
Dieses Verfahren ist mit einer einfachen Zweistellungs- Jacquardmaschine realisierbar.
Außer dem Musterpol muß keiner der am Webvorgang betei­ ligten Fäden einen größeren Hub ausführen, als den eines einfachen Webfaches.
Die Art und Weise der Ansteuerung der die Polfäden führenden Platinen und/oder Litzen, ist sowohl mit einer rein mechanischen, als auch mit komplizierten elektronisch gesteuerten und elektromagnetisch wählen­ den Jacquardmaschinen ausführbar.
Die auszuführenden Bewegungen bei der Musterauswahl und der Fachbildung sind einfach in den normalen Webprozeß einordenbar.
Mit der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 wird es möglich, die beiden gleichzeitig hergestellten Teppichgewebe mit etwa gleicher Charakteristik herzu­ stellen.
Für die Wahl der Bindungsvarianten für die Bindekettfä­ den bestehen praktisch keine Grenzen. Es ist sowohl die einfache Leinwandbindung, aus einer einfädigen Binde­ kette und der Spannkette, als auch die Ripsbindung, aus zwei Bindekettfäden, denen eine Spannkette zusätzlich zugeordnet ist, möglich. Entscheidend für die Wahl der Bindung ist einerseits die gewünschte Stabilität der Grundware und andererseits die jeweilige Zahl der in der Maschine vorhandenen Schäfte.
Mit dem Verfahren nach Anspruch 5 wird die Verwendung einer einfachen Zweistellungs-Jacquardmaschine, die auf einem rein mechanischen Arbeitsprinzip basiert, möglich.
Der Anspruch 6 definiert das Doppelteppichgewebe, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.
Die Verwendung einer hochfesten, dünnen Seide als Spannkette vermeidet eine übermäßig voluminöse Grundwa­ re dort, wo die Totpole komplett eingebunden sind ohne daß man beim Webprozeß auf die zusätzliche Führung der Greiferköpfe durch die Spannkette verzichten muß.
Der Anspruch 7 definiert das letztendlich nach dem Trennen der Polschenkel des Doppelteppichgewebes vor­ liegende Teppichgewebe nach der Erfindung.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei­ spiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch das Doppelteppichgewebe, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde,
Fig. 2 ein schematisches Weg-Zeit-Schaubild mit der Darstellung der Fachbildung der Totpole und der Musterpole und mit einer schematischen Darstellung des Antriebs­ wechsels für die, die Polfäden steuernden Platinen und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines erfin­ dungsgemäßen Teppichgewebes im Schnitt, in Kettrichtung im Bereich einer Muster­ kontur.
Das in Fig. 1 dargestellte Doppelteppichgewebe zeigt, daß in jeder Tour gleichzeitig zwei Schüsse 11, 22; 21, 12 eingetragen werden.
Je ein Schuß 11; 12 ist dabei stets der oberen Grundware 10 und ein Schuß 21; 22 der unteren Grundware 20 zuge­ ordnet. In der oberen Grundware 10 wechseln im Fach gegenseitig die straffe Spannkette 14 und der etwas lockere Bindekettfaden 13 ihre Positionen beiderseits des jeweils eingetragenen Schusses 11, 12.
Die Grundware 20 im unteren Bereich entspricht hinsichtlich der genannten Fadensysteme der oberen Grundware 10. Parallel zu der Spannkette 24 wird dort aber der Chor der nichtmusternden Polfäden 3T . . . 7T - Totpole genannt - zwischen den Schußfäden 21, 22 geführt.
Die Musterpole 3M . . . 7M, d. h., die Polfäden, die zum Zwecke der Polbildung wechselweise über den Rückenschuß 21 der unteren Grundware 20 und dann über den Rücken­ schuß 11 der oberen Grundware 10 und so fortsetzend geführt werden, werden in Schußrichtung durch die Spannkette 14 und in der unteren Grundware 20 durch die Totpole 3T . . . 7T formschlüssig oberhalb der Rückenbin­ dungsstelle gestützt. In Kettrichtung erfolgt das Stützen des Polhenkels durch die, jeweils zwischen zwei Rückenschüssen 11, 21 befindlichen Innenschüsse 12, 22.
Beim Wechsel des jeweils musternden Polfadens 3M . . . 7M gegen einen Polfaden aus dem Totpolstrang 3T . . . 7T wird einheitlich an allen Polwechselstellen während des Eintragens des Innenschusses 22 die neu zur Musterung vorgesehenen Polfäden 3M′ . . . 7M′ vom Totpolantrieb gelöst (Siehe Fig. 2 Pfeil A), hier im unteren Fach, fixiert und bis zum folgenden Schußeintrag dort gehal­ ten.
Während des Eintragens des Rückenschusses 21 wird der neu musternde Polfaden 3M′ . . . 7M′ mit dem Fachbildean­ trieb für die Musterpole M gekoppelt und der bis dahin musternde Polfaden 3M . . . 7M in dem Außenfach gehalten.
In der folgenden Tour koppelt man den zurückgeführten Polfaden wieder mit dem Antrieb mit der Fachbildung für die Totpole (Siehe Fig. 2 - Pfeil B).
Dieser hier beschriebene Wechselvorgang ist bei allen Wechselvorgängen gleich.
Die für die Ausführung dieses Wechselvorganges einsetz­ bare Jacquardmaschine ist eine ansich bekannte Zwei­ stellungs-Jacquardmaschine mit zwei Messerkästen, die sich durch ihren einfachen Aufbau und ihre überschauba­ re Arbeitsweise auszeichnet.
Auf eine Beschreibung der Arbeitsweise dieser Jacquard­ maschine soll hier verzichtet werden. Sie ist allgemein bekannt.
Der Bewegungsablauf der Arbeitselemente einer Zweistel­ lungs-Jacquardmaschine ist einfach, vermeidet stoßarti­ ge Belastungen zwischen Arbeitselementen mit großer gegenseitiger Geschwindigkeit.
Die Kosten für eine Zweistellungs-Jacquardmaschine sind wesentlich niedriger, als die bisher üblichen mechani­ schen und elektronischen Dreistellungs-Jacquardmaschi­ nen.
In Fig. 2 ist nochmals schematisch der Bewegungsablauf der Fachbildung der Totpole 3T, 4T, 5T und der Muster­ pole 3M, 4M, 5M über einen Zeitraum von 9 Touren dargestellt.
Während die Fachbildeantriebe für die Totpole die Fachwechsel zwischen dem unteren Außenfach U und dem Mittelfach X steuern, treiben die Fachbildeantriebe für die Musterpole 3M . . . 7M gegensinnig zu den Totpolen 3T . . . 7T ihre Elemente aus dem unteren Außenfach U in das obere Außenfach O, wieder zurück.
Soll ein Polfaden zwischen diesen beiden genannten Antrieben gewechselt werden, dann erfolgt das zweckmä­ ßig im unteren Außenfach U.
Der bisher der Totpolbindung (wechselnd zwischen U → X → U . . . ) folgende neue Musterpolfaden 4T wird zu­ nächst in einer ersten Tour bei A von diesem Fachbilde­ antrieb abgekoppelt, auf dem Platinenboden der Jac­ quardmaschine abgesetzt und bis zur nächsten Tour dort fixiert.
In dieser nächsten Tour befindet sich der Fachbildean­ trieb der Musterpole mit seinem Kupplungselement in dieser Position auf der Ebene des Platinenbodens. Die Platine des neuen Musterpoles 4M wird vom Messer für die Musterpolfachbildung (wechselnd zwischen U → O → U . . . ) erfaßt und bis zum folgenden Polfadenwechsel zur Fachbildung mitgenommen.
Der bisher musternde Polfaden 3M bzw. seine Platine wird im Unterfach U von diesem Antrieb (Messer der Musterfachbildung) gelöst und auf dem Platinenboden abgesetzt. In der nächsten Tour wird diese Platine an die Antriebselemente der Totpolfachbildung (zweiter Messerkasten) angekoppelt und folgt dann alt Totpol 3T der Bewegung dieses Fachbildeantriebes zwischen dem Unterfach U und dem Mittelfach X.
Diese Arbeitsweise des Wechselns der Polfäden 3 . . . 7 ist äußerst einfach und erfolgt stets in einer Phase des relativen Stillstandes der zu koppelnden Elemente. Die notwendige Arbeitsweise der Jacquardmaschine be­ grenzt nicht die Leistungsfähigkeit der Webmaschine.
Die nach diesem Verfahren hergestellte Teppichware 10, 20 besitzt in der bisher beschriebenen Form keiner­ lei Fehlstellen oder Doppelpole oder Mischkonturen. Jeder Polhenkel ist in gleicher Weise abgebunden.
Das auf dem Rücken sichtbare Muster entspricht im wesentlichen demjenigen auf der Gewebevorderseite. Die etwas vergrößerten Bindungspunkte der jeweils am Wechselvorgang beteiligen Polfäden und deren doppelte Bindung über einen gemeinsamen Rückenschuß 21 kann als Indiz für eine fehlerfreie Polseite des Teppichgewebes angesehen werden.
Eine gleiche Charakteristik des Teppichgewebes, das die obere Grundware enthält, wird dann erreicht, wenn dort im Bereich, wo üblicherweise die Totpole angeord­ net sind, mindestens eine Füllkette 15 vorgesehen ist, die der Stabilität dieser Grundware die gleichen Eigen­ schaften verleiht, wie das die Totpole 3T . . . 7T des unteren Grundgewebes 20 tun.
Diese besondere Füllkette 15 ist allgemein bekannt und braucht deshalb hier nicht weiter beschrieben werden. Wesentlich ist es jedoch, daß diese Füllkette unter den gleichen Bedingungen bezüg­ lich der mittleren Fadenspannung zugeführt werden sollte, wie das für Totpole 3T . . . 7T in der unteren Grundware 20 der Fall ist.
Bezugszeichenliste
10 obere Grundware (Oberware) - Teppichgewebe
11 - Rückenschuß
12 - Innenschuß
13 - Bindekette
14 - Spannkette
15 - Füllkette
20 untere Grundware (Unterware) - Teppichgewebe
21 - Rückenschuß
22 - Innenschuß
23 - Bindekette
24 - Spannkette
3 Polfaden (durchgehende Linie)
3M - Musterpol
3T - Totpol
4 Polfaden (Strich - Punkt - Linie)
4M - Musterpol
4T - Totpol
5 Polfaden (Strich - Strich - Linie)
5M - Musterpol
5T - Totpol
6 Polfaden-(Kreuz - Linie)
6M - Musterpol
6T - Totpol
7 Polfaden (Strich - X - Linie)
7M - Musterpol
7T - Totpol
W Webrichtung
A Pfeil - (halten: neuen Musterpol T → M)
B Pfeil - (halten: alten Musterpol M → T)
U unteres Außenfach
X Mittelfach
O oberes Außenfach
′ als Zusatzbezeichnung heißt: Symbol für . . .

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine, wobei
  • - die Totpolchore nur in einer Grundware einge­ bunden sind,
  • - die Musterpole mustergemäß wechselnd über den Rücken­ schuß beider Grundwaren eingebunden werden,
  • - in jeder Tour, in beide Grundwaren je ein Schuß eingetragen wird und
  • - der Fachbildeantrieb der Musterpole im gleichen Rhythmus, jedoch gegensinnig zur Fachbildeantrieb der Totpole angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils neu musternde Polfaden (3M . . . 7M)
  • - in der Tour vor dem Polfadenwechsel
  • - von dem Fachbildeantrieb der Totpole getrennt und im Außenfach gehalten wird,
  • - in der anschließenden Tour gemeinsam mit dem bisher musternden Polfaden über den Außenschuß bindet und gleichzeitig mit dem Fachbildeantrieb für den Musterpol gekoppelt wird, und
daß der bis dahin musternde Polfaden (3M . . . 7M)
  • - nach der gleichzeitigen Rückenbindung mit dem neuen Polfaden im Außenfach gehalten und
  • - in der folgenden Tour mit dem Fachbildeantrieb der Totpole gekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundware (10), die keine Totpole (3T . . . 7T) führt,
eine Füllkette (15),
  • - bestehend aus mindestens einem Füllkettfaden zugeführt wird,
  • - deren Dicke etwa fünfzig Prozent der Summe der Totpole (3T . . . 7T) der anderen Grundware (20) entspricht und
  • - deren Fadenspannung der der Totpole (3T . . . 7T) angepaßt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die einfädige Bindekette (13, 23) beider Grundwaren (10, 20) gemeinsam mit der ihr zugeordneten Spannkette (14, 24) eine Leinwandbindung ausführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweifädige Bindekette (13′, 14′) jeder Grundware (10, 20) in Ripsbindung gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung einer Zweistellungs-Jacquardma­ schine,
  • - bei der die Platinen elastisch in Kupplungsposition mit den Fachbildeantrieben gehalten sind und
  • - die Platinen auf dem in der Regel feststehenden Platinenboden absetzbar sind,
  • - jede Musterauswahl jeweils über zwei Touren vorge­ geben wird und
  • - in jeder Tour, die Platinenansteuerung nach der vorgegebenen Musterauswahl erfolgt.
6. Doppelteppichgewebe, bestehend
  • - aus einer oberen und unteren Grundware, die jeweils Bindekette, Spannkette und Schußfäden aufweisen,
  • - aus mehreren Polfäden pro Chor, die
  • - als Totpole in einer der Grundwaren zwischen Innen- und Rückenschüssen eingebunden sind oder
  • - als Musterpol,
  • - gegenseitig mustergemäß wechselnd aus jedem Chor der Totpole gewählt und
  • - gegenbindig zu den Totpolen wechselweise über den Rückenschuß beider Grundwaren abgebunden sind,
hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die an einer Musterkontur gegenseitig wechselnden Musterpole (3M . . . 7M; 3T . . . 7T) eines Chores - in der Grundware (20) mit Totpolen (3T . . . 7T) über den gleichen Rückenschuß (21) binden.
7. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Spannkette (24) in der Grundware (20) mit den Totpolen 3T . . . 7T) eine hochfeste, dünne synthetische Seide eingesetzt ist.
8. Teppichgewebe, hergestellt durch Trennen der Pol­ schenkel eines Doppelteppichgewebes - nach Anspruch 6 oder 7 - in der Ebene zwischen den beiden Grundwaren, mit in der Grundware eingebundenen Totpolen, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen je zwei Bindekettfäden (13, 23), die in Schußrichtung einander benachbarten Choren zugeordnet sind, je ein vollständiger Chor von Polfäden (3 . . . 7) vorgesehen ist und
daß jeweils zwei mustergemäß, gegeneinander wechselnde Polfäden (3 . . . 7) dieses Chores gemeinsam über den gleichen Rückenschuß (21) geführt sind.
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