DE4416396C1 - Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer DoppelfachwebmaschineInfo
- Publication number
- DE4416396C1 DE4416396C1 DE19944416396 DE4416396A DE4416396C1 DE 4416396 C1 DE4416396 C1 DE 4416396C1 DE 19944416396 DE19944416396 DE 19944416396 DE 4416396 A DE4416396 A DE 4416396A DE 4416396 C1 DE4416396 C1 DE 4416396C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dead
- poles
- basic
- pile
- pole
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D27/00—Woven pile fabrics
- D03D27/02—Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
- D03D27/10—Fabrics woven face-to-face, e.g. double velvet
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung
auf einer Doppelfachwebmaschine, wobei die Totpolchore
nur in einer Grundware eingebunden sind, die Musterpole
mustergemäß wechselnd über den Rückenschuß beider
Grundwaren eingebunden werden, in jeder Tour, in beide
Grundwaren je ein Schuß eingetragen wird und der Fach
bildeantrieb der Musterpole im gleichen Rhythmus,
jedoch gegensinnig zum Fachbildeantrieb der Totpole
angetrieben wird.
Die Erfindung betrifft auch ein nach dem Verfahren
hergestelltes Doppelteppichgewebe und ein durch Tren
nung der Polschenkel des Doppelteppichgewebes herge
stelltes Teppichgewebe.
Verfahren der eingangs genannten Art sind bereits seit
langem bekannt.
Es bestand stets der Wunsch, bei einer zweischützig
gewebten Zweischußbindung, die wegen ihrer hohen Pro
duktivität sehr gefragt ist, eine durchgemusterte Ware
herzustellen. Die durchgemusterte Ware gibt die Gewähr
dafür, daß die Pole eine hohe Standfestigkeit und eine
gute Erholungsfähigkeit nach Belastung aufweisen.
Diese Wünsche zu erfüllen, war bisher bei allen Bindun
gen mit Zugeständnissen an das Entstehen von Mischkon
turen und an das Inkaufnehmen von Fehlstellen gebunden.
Zur Sicherung einer mischkonturenfreien Ware verzichte
te man u. a. auf das Einbinden der Totpole und kratzte
dieselben entweder vom Rücken des Teppichgewebes oder
gar aus der Polschicht eines Teppichgewebes heraus.
Sehr viele dieser Lösungen, die in diesem Zusammenhang
dem Optimum sehr nahe kamen, erforderten entweder eine
komplizierte Jacquardmaschine oder eine Art und Weise
der Fachbildung, die ein hochproduktives Weben er
schwerten oder gar unmöglich machten.
In dem Fachbuch von Osswald "Teppichindustrie", Verlag
Melliand Textilberichte, 1965, Seiten 111 bis 113,
wird in Abb. 179 eine Zweischußbindung eines Doppeltep
pichgewebes gezeigt, die zweischützig durchgewebt
wurde. Die toten Chöre sind in die Unterware eingewebt.
Die Totpole wechseln ihre Fachstellung zwischen Unter
fach und Mittelfach. Die Musterpole wechseln ihre
Fachstellung - gegensinnig zum Musterpol - in jeder
Tour zwischen den Außen-Fachebenen des Doppelfaches.
Der zuletzt musternde Polfaden wird jeweils gleichzei
tig mit der Auswahl des neuen Musterpolfadens in das
Mittelfach der Unterware zurückgeführt. Die erstmalige
Abbindung des nunmehr neuen Totpoles erfolgt erst in
der übernächsten Tour durch einen Innenschuß. Auf diese
Weise entstehen automatisch Mischkonturen.
Die damit hergestellte Teppichware ist minderwertig.
Das Verfahren konnte sich in der Praxis nicht durch
setzten.
Dagegen fanden Bindungen - wie sie an gleicher Stelle,
Seite 113, Abb. 178 und Seite 103, Abb. 158 dargestellt
und beschrieben wurden - bis zum heutigen Tag noch eine
weite Verbreitung.
Die Bindung nach Abb. 178 ist eine Zweischußbindung,
die zweischützig durchgewebt wurde. Die Totpole der
Chöre sind nicht eingewebt und liegen in der Mitte
zwischen den Grundwaren flott. Nach dem Trennen der
Polschenkel zwischen den beiden Grundwaren wurden die
Totpole herausgebürstet. Es entstanden so zwei nahezu
gleiche Teppichgewebe.
Sieht man davon ab, daß man einen zusätzlichen, nicht
einfach beherrschbaren Arbeitsgang für das Entfernen
der Totpole benötigte, konnte man auf diese Weise eine
von Mischkonturen freie Teppichware erzeugen.
Nachteilig erwies sich, daß die Totpole nicht zur
Stabilisierung mindestens eines der Grundgewebe beitra
gen konnten.
An den Polwechselstellen fehlte zumindest in
einer der Grundwaren - jeweils ein Schenkel der
musternden Polfäden.
Die Dichte des Polgewebes blieb bei der Anwendung
dieses Verfahrens begrenzt, da das Ausbürsten der
Totpole aus der Polschicht doch mit erheblichen Proble
men behaftet war, die sich bei einer höheren Poldichte
zunehmend störend bemerkbar machten.
In vielen Fällen verwendete man daher ein Webverfahren,
bei dem das Doppelteppichgewebe einschützig hergestellt
werde und die Totpole auf dem Rücken einer Grundware
flottierend geführt wurden.
Nach dem Trennen der Schenkel der Musterpolfäden wurde
der Totpol auf der Rückseite der unteren Grundware
abgekratzt und der Abfallverwertung zugeführt.
Bei diesem Abkratzen der Totpole wurde an der unteren
Grundware an jeder Musterwechselstelle je ein Schenkel
des alten und des neuen Musterpoles aus der Ware her
ausgezogen. Es entstanden nicht mehr schließbare
Fehlstellen und das Grundgewebe des unteren Teppichs
wurde labil. Die Teppiche aus dem unteren Grundgewebe
hatten eine geringere Qualität.
Dieses Verfahren fand in der Regel nur dort Anwendung,
wo die technischen und technologischen Voraussetzungen
für das Weben von Teppichen begrenzt waren.
Durch die DE-AS 22 53 262 wurde ein Zweischußgewebe,
das doppelschützig gewebt wurde, vorgeschlagen. Bei
diesem Doppelteppichgewebe werden jeweils zwei Schüsse
gleichzeitig in jeweils eine Grundware wechselnd zwi
schen den beiden Grundwaren eingetragen.
Die Totpole werden, im Wechsel zwischen einander in
Schußrichtung benachbarten Rietlücken, jeweils komplett
der oberen Grundware und der unteren Grundware zugeord
net.
Jeder musternde Polfaden wird stets gegen einen Polfa
den aus seinem Chor gewechselt. Der bisher musternde
Polfaden wird im Mittelfach der Totpolfachbildung
übergeben, während der neue Musterpol erstmalig über
den Rücken eines Schusses bindet.
Eine solche Ware ist in der Praxis praktisch nicht
verwertbar. Die wechselnde Anordnung kompletter Polfa
denchore in der oberen oder unteren Grundware führt zu
einer in Kettrichtung streifigen Ware, deren streifiger
Charakter auch auf der Polseite sichtbar ist.
Durch das gleichzeitige Eintragen von zwei Schußfäden
in jeweils eine Grundware ist die Produktivität dieser
Bindung sehr niedrig. Praktische Versuche zu diesem
Verfahren zeigten, daß auch hier die Musterkonturen
unregelmäßig blieben. Dieses Verfahren konnte keine
praktische Bedeutung erlangen.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die
Nachteile der genannten Verfahren zu beseitigen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung eines Doppelteppichgewebes - zweischützig,
durchgemustert in Zweischußbindung vorzuschlagen, das
gewährleistet,
- - daß die Pole nach der Trennung des Doppelteppichgewe bes in beiden Teppichgeweben erhalten bleiben,
- - daß beide Teppichgewebe im wesentlichen nahezu gleiche Charaktereigenschaften haben und
- - daß Mischkonturen und Doppelpole sowie irgendwelche Fehlstellen in Teppichwaren vermieden werden.
Jeder Polhenkel soll in Kettrichtung und Schußrichtung
ausreichend gestützt sein.
Das doppelschützig realisierbare Verfahren soll in
jeder Tour in beiden Waren einen Webfortschritt gewähr
leisten und mit einer herkömmlichen, einfachen Zwei
stellungs-Jacquardmaschine realisierbar sein.
Die Fachwechsel sollten mit Ausnahme des Fachwechsels
der Musterpole auf eine einfache Fachhöhe begrenzt
bleiben.
Erfindungsgemäß wird diese sehr komplexe Aufgabe durch
die in Anspruch 1 definierten Verfahrensschritte in
überraschender Weise gelöst.
Obwohl die Totpole sämtlich in jeweils einer Grundware
auch nach dem Trennen der Teppichgewebe eingebunden
bleiben, treten keine Mischkonturen auf.
Die Begegnungsstelle des alten und neuen Musterpolfa
dens wird auf den jeweiligen Rückenschuß gelegt.
Das Verbindungsstück des jeweiligen Polfadens von
dieser Begegnungsstelle oder zu dieser Begegnungsstelle
zum Totpolstrang erstreckt sich nur über einen sehr
kurzen, auf der Rückseite des Gewebes sichtbaren Ab
schnitt. Fehlstellen sowie auch Doppelpole werden mit
absoluter Sicherheit vermieden.
Dieses Verfahren ist mit einer einfachen Zweistellungs-
Jacquardmaschine realisierbar.
Außer dem Musterpol muß keiner der am Webvorgang betei
ligten Fäden einen größeren Hub ausführen, als den
eines einfachen Webfaches.
Die Art und Weise der Ansteuerung der die Polfäden
führenden Platinen und/oder Litzen, ist sowohl mit
einer rein mechanischen, als auch mit komplizierten
elektronisch gesteuerten und elektromagnetisch wählen
den Jacquardmaschinen ausführbar.
Die auszuführenden Bewegungen bei der Musterauswahl und
der Fachbildung sind einfach in den normalen Webprozeß
einordenbar.
Mit der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2
wird es möglich, die beiden gleichzeitig hergestellten
Teppichgewebe mit etwa gleicher Charakteristik herzu
stellen.
Für die Wahl der Bindungsvarianten für die Bindekettfä
den bestehen praktisch keine Grenzen. Es ist sowohl die
einfache Leinwandbindung, aus einer einfädigen Binde
kette und der Spannkette, als auch die Ripsbindung, aus
zwei Bindekettfäden, denen eine Spannkette zusätzlich
zugeordnet ist, möglich. Entscheidend für die Wahl der
Bindung ist einerseits die gewünschte Stabilität
der Grundware und andererseits die jeweilige Zahl der
in der Maschine vorhandenen Schäfte.
Mit dem Verfahren nach Anspruch 5 wird die Verwendung
einer einfachen Zweistellungs-Jacquardmaschine, die
auf einem rein mechanischen Arbeitsprinzip basiert,
möglich.
Der Anspruch 6 definiert das Doppelteppichgewebe, das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.
Die Verwendung einer hochfesten, dünnen Seide als
Spannkette vermeidet eine übermäßig voluminöse Grundwa
re dort, wo die Totpole komplett eingebunden sind ohne
daß man beim Webprozeß auf die zusätzliche Führung der
Greiferköpfe durch die Spannkette verzichten muß.
Der Anspruch 7 definiert das letztendlich nach dem
Trennen der Polschenkel des Doppelteppichgewebes vor
liegende Teppichgewebe nach der Erfindung.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch
das Doppelteppichgewebe, das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wurde,
Fig. 2 ein schematisches Weg-Zeit-Schaubild mit
der Darstellung der Fachbildung der
Totpole und der Musterpole und mit einer
schematischen Darstellung des Antriebs
wechsels für die, die Polfäden steuernden
Platinen und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Teppichgewebes im Schnitt,
in Kettrichtung im Bereich einer Muster
kontur.
Das in Fig. 1 dargestellte Doppelteppichgewebe zeigt,
daß in jeder Tour gleichzeitig zwei Schüsse 11, 22;
21, 12 eingetragen werden.
Je ein Schuß 11; 12 ist dabei stets der oberen Grundware
10 und ein Schuß 21; 22 der unteren Grundware 20 zuge
ordnet. In der oberen Grundware 10 wechseln im Fach
gegenseitig die straffe Spannkette 14 und der etwas
lockere Bindekettfaden 13 ihre Positionen beiderseits
des jeweils eingetragenen Schusses 11, 12.
Die Grundware 20 im unteren Bereich entspricht
hinsichtlich der genannten Fadensysteme der oberen
Grundware 10. Parallel zu der Spannkette 24 wird dort
aber der Chor der nichtmusternden Polfäden 3T . . . 7T
- Totpole genannt - zwischen den Schußfäden 21, 22
geführt.
Die Musterpole 3M . . . 7M, d. h., die Polfäden, die zum
Zwecke der Polbildung wechselweise über den Rückenschuß
21 der unteren Grundware 20 und dann über den Rücken
schuß 11 der oberen Grundware 10 und so fortsetzend
geführt werden, werden in Schußrichtung durch die
Spannkette 14 und in der unteren Grundware 20 durch die
Totpole 3T . . . 7T formschlüssig oberhalb der Rückenbin
dungsstelle gestützt. In Kettrichtung erfolgt das
Stützen des Polhenkels durch die, jeweils zwischen zwei
Rückenschüssen 11, 21 befindlichen Innenschüsse 12, 22.
Beim Wechsel des jeweils musternden Polfadens 3M . . . 7M
gegen einen Polfaden aus dem Totpolstrang 3T . . . 7T wird
einheitlich an allen Polwechselstellen während des
Eintragens des Innenschusses 22 die neu zur Musterung
vorgesehenen Polfäden 3M′ . . . 7M′ vom Totpolantrieb
gelöst (Siehe Fig. 2 Pfeil A), hier im unteren Fach,
fixiert und bis zum folgenden Schußeintrag dort gehal
ten.
Während des Eintragens des Rückenschusses 21 wird der
neu musternde Polfaden 3M′ . . . 7M′ mit dem Fachbildean
trieb für die Musterpole M gekoppelt und der bis dahin
musternde Polfaden 3M . . . 7M in dem Außenfach gehalten.
In der folgenden Tour koppelt man den zurückgeführten
Polfaden wieder mit dem Antrieb mit der Fachbildung für
die Totpole (Siehe Fig. 2 - Pfeil B).
Dieser hier beschriebene Wechselvorgang ist bei allen
Wechselvorgängen gleich.
Die für die Ausführung dieses Wechselvorganges einsetz
bare Jacquardmaschine ist eine ansich bekannte Zwei
stellungs-Jacquardmaschine mit zwei Messerkästen, die
sich durch ihren einfachen Aufbau und ihre überschauba
re Arbeitsweise auszeichnet.
Auf eine Beschreibung der Arbeitsweise dieser Jacquard
maschine soll hier verzichtet werden. Sie ist allgemein
bekannt.
Der Bewegungsablauf der Arbeitselemente einer Zweistel
lungs-Jacquardmaschine ist einfach, vermeidet stoßarti
ge Belastungen zwischen Arbeitselementen mit großer
gegenseitiger Geschwindigkeit.
Die Kosten für eine Zweistellungs-Jacquardmaschine sind
wesentlich niedriger, als die bisher üblichen mechani
schen und elektronischen Dreistellungs-Jacquardmaschi
nen.
In Fig. 2 ist nochmals schematisch der Bewegungsablauf
der Fachbildung der Totpole 3T, 4T, 5T und der Muster
pole 3M, 4M, 5M über einen Zeitraum von 9 Touren
dargestellt.
Während die Fachbildeantriebe für die Totpole die
Fachwechsel zwischen dem unteren Außenfach U und dem
Mittelfach X steuern, treiben die Fachbildeantriebe für
die Musterpole 3M . . . 7M gegensinnig zu den Totpolen
3T . . . 7T ihre Elemente aus dem unteren Außenfach U in
das obere Außenfach O, wieder zurück.
Soll ein Polfaden zwischen diesen beiden genannten
Antrieben gewechselt werden, dann erfolgt das zweckmä
ßig im unteren Außenfach U.
Der bisher der Totpolbindung (wechselnd zwischen U → X
→ U . . . ) folgende neue Musterpolfaden 4T wird zu
nächst in einer ersten Tour bei A von diesem Fachbilde
antrieb abgekoppelt, auf dem Platinenboden der Jac
quardmaschine abgesetzt und bis zur nächsten Tour dort
fixiert.
In dieser nächsten Tour befindet sich der Fachbildean
trieb der Musterpole mit seinem Kupplungselement in
dieser Position auf der Ebene des Platinenbodens.
Die Platine des neuen Musterpoles 4M wird vom Messer
für die Musterpolfachbildung (wechselnd zwischen U → O
→ U . . . ) erfaßt und bis zum folgenden Polfadenwechsel
zur Fachbildung mitgenommen.
Der bisher musternde Polfaden 3M bzw. seine Platine
wird im Unterfach U von diesem Antrieb (Messer der
Musterfachbildung) gelöst und auf dem Platinenboden
abgesetzt. In der nächsten Tour wird diese Platine an
die Antriebselemente der Totpolfachbildung (zweiter
Messerkasten) angekoppelt und folgt dann alt Totpol 3T
der Bewegung dieses Fachbildeantriebes zwischen dem
Unterfach U und dem Mittelfach X.
Diese Arbeitsweise des Wechselns der Polfäden 3 . . . 7
ist äußerst einfach und erfolgt stets in einer Phase
des relativen Stillstandes der zu koppelnden Elemente.
Die notwendige Arbeitsweise der Jacquardmaschine be
grenzt nicht die Leistungsfähigkeit der Webmaschine.
Die nach diesem Verfahren hergestellte Teppichware
10, 20 besitzt in der bisher beschriebenen Form keiner
lei Fehlstellen oder Doppelpole oder Mischkonturen.
Jeder Polhenkel ist in gleicher Weise abgebunden.
Das auf dem Rücken sichtbare Muster entspricht im
wesentlichen demjenigen auf der Gewebevorderseite.
Die etwas vergrößerten Bindungspunkte der jeweils am
Wechselvorgang beteiligen Polfäden und deren doppelte
Bindung über einen gemeinsamen Rückenschuß 21 kann als
Indiz für eine fehlerfreie Polseite des Teppichgewebes
angesehen werden.
Eine gleiche Charakteristik des Teppichgewebes, das
die obere Grundware enthält, wird dann erreicht, wenn
dort im Bereich, wo üblicherweise die Totpole angeord
net sind, mindestens eine Füllkette 15 vorgesehen ist,
die der Stabilität dieser Grundware die gleichen Eigen
schaften verleiht, wie das die Totpole 3T . . . 7T des
unteren Grundgewebes 20 tun.
Diese besondere Füllkette 15 ist allgemein bekannt und
braucht deshalb hier nicht weiter beschrieben werden.
Wesentlich ist es jedoch, daß
diese Füllkette unter den gleichen Bedingungen bezüg
lich der mittleren Fadenspannung zugeführt werden
sollte, wie das für Totpole 3T . . . 7T in der unteren
Grundware 20 der Fall ist.
Bezugszeichenliste
10 obere Grundware (Oberware) - Teppichgewebe
11 - Rückenschuß
12 - Innenschuß
13 - Bindekette
14 - Spannkette
15 - Füllkette
20 untere Grundware (Unterware) - Teppichgewebe
21 - Rückenschuß
22 - Innenschuß
23 - Bindekette
24 - Spannkette
3 Polfaden (durchgehende Linie)
3M - Musterpol
3T - Totpol
4 Polfaden (Strich - Punkt - Linie)
4M - Musterpol
4T - Totpol
5 Polfaden (Strich - Strich - Linie)
5M - Musterpol
5T - Totpol
6 Polfaden-(Kreuz - Linie)
6M - Musterpol
6T - Totpol
7 Polfaden (Strich - X - Linie)
7M - Musterpol
7T - Totpol
W Webrichtung
A Pfeil - (halten: neuen Musterpol T → M)
B Pfeil - (halten: alten Musterpol M → T)
U unteres Außenfach
X Mittelfach
O oberes Außenfach
′ als Zusatzbezeichnung heißt: Symbol für . . .
11 - Rückenschuß
12 - Innenschuß
13 - Bindekette
14 - Spannkette
15 - Füllkette
20 untere Grundware (Unterware) - Teppichgewebe
21 - Rückenschuß
22 - Innenschuß
23 - Bindekette
24 - Spannkette
3 Polfaden (durchgehende Linie)
3M - Musterpol
3T - Totpol
4 Polfaden (Strich - Punkt - Linie)
4M - Musterpol
4T - Totpol
5 Polfaden (Strich - Strich - Linie)
5M - Musterpol
5T - Totpol
6 Polfaden-(Kreuz - Linie)
6M - Musterpol
6T - Totpol
7 Polfaden (Strich - X - Linie)
7M - Musterpol
7T - Totpol
W Webrichtung
A Pfeil - (halten: neuen Musterpol T → M)
B Pfeil - (halten: alten Musterpol M → T)
U unteres Außenfach
X Mittelfach
O oberes Außenfach
′ als Zusatzbezeichnung heißt: Symbol für . . .
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes
in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine,
wobei
- - die Totpolchore nur in einer Grundware einge bunden sind,
- - die Musterpole mustergemäß wechselnd über den Rücken schuß beider Grundwaren eingebunden werden,
- - in jeder Tour, in beide Grundwaren je ein Schuß eingetragen wird und
- - der Fachbildeantrieb der Musterpole im gleichen Rhythmus, jedoch gegensinnig zur Fachbildeantrieb der Totpole angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils neu musternde Polfaden (3M . . . 7M)
daß der jeweils neu musternde Polfaden (3M . . . 7M)
- - in der Tour vor dem Polfadenwechsel
- - von dem Fachbildeantrieb der Totpole getrennt und im Außenfach gehalten wird,
- - in der anschließenden Tour gemeinsam mit dem bisher musternden Polfaden über den Außenschuß bindet und gleichzeitig mit dem Fachbildeantrieb für den Musterpol gekoppelt wird, und
daß der bis dahin musternde Polfaden (3M . . . 7M)
- - nach der gleichzeitigen Rückenbindung mit dem neuen Polfaden im Außenfach gehalten und
- - in der folgenden Tour mit dem Fachbildeantrieb der Totpole gekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Grundware (10), die keine Totpole (3T . . . 7T)
führt,
eine Füllkette (15),
eine Füllkette (15),
- - bestehend aus mindestens einem Füllkettfaden zugeführt wird,
- - deren Dicke etwa fünfzig Prozent der Summe der Totpole (3T . . . 7T) der anderen Grundware (20) entspricht und
- - deren Fadenspannung der der Totpole (3T . . . 7T) angepaßt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die einfädige Bindekette (13, 23) beider Grundwaren
(10, 20) gemeinsam mit der ihr zugeordneten Spannkette
(14, 24) eine Leinwandbindung ausführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß die zweifädige Bindekette (13′, 14′) jeder Grundware
(10, 20) in Ripsbindung gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß bei Verwendung einer Zweistellungs-Jacquardma schine,
daß bei Verwendung einer Zweistellungs-Jacquardma schine,
- - bei der die Platinen elastisch in Kupplungsposition mit den Fachbildeantrieben gehalten sind und
- - die Platinen auf dem in der Regel feststehenden Platinenboden absetzbar sind,
- - jede Musterauswahl jeweils über zwei Touren vorge geben wird und
- - in jeder Tour, die Platinenansteuerung nach der vorgegebenen Musterauswahl erfolgt.
6. Doppelteppichgewebe, bestehend
- - aus einer oberen und unteren Grundware, die jeweils Bindekette, Spannkette und Schußfäden aufweisen,
- - aus mehreren Polfäden pro Chor, die
- - als Totpole in einer der Grundwaren zwischen Innen- und Rückenschüssen eingebunden sind oder
- - als Musterpol,
- - gegenseitig mustergemäß wechselnd aus jedem Chor der Totpole gewählt und
- - gegenbindig zu den Totpolen wechselweise über den Rückenschuß beider Grundwaren abgebunden sind,
hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an einer Musterkontur gegenseitig wechselnden Musterpole (3M . . . 7M; 3T . . . 7T) eines Chores - in der Grundware (20) mit Totpolen (3T . . . 7T) über den gleichen Rückenschuß (21) binden.
daß die an einer Musterkontur gegenseitig wechselnden Musterpole (3M . . . 7M; 3T . . . 7T) eines Chores - in der Grundware (20) mit Totpolen (3T . . . 7T) über den gleichen Rückenschuß (21) binden.
7. Doppelteppichgewebe nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet,
daß als Spannkette (24) in der Grundware (20) mit den
Totpolen 3T . . . 7T) eine hochfeste, dünne synthetische
Seide eingesetzt ist.
8. Teppichgewebe, hergestellt durch Trennen der Pol
schenkel eines Doppelteppichgewebes - nach Anspruch 6
oder 7 - in der Ebene zwischen den beiden Grundwaren,
mit in der Grundware eingebundenen Totpolen, dadurch
gekennzeichnet,
daß zwischen je zwei Bindekettfäden (13, 23), die in Schußrichtung einander benachbarten Choren zugeordnet sind, je ein vollständiger Chor von Polfäden (3 . . . 7) vorgesehen ist und
daß jeweils zwei mustergemäß, gegeneinander wechselnde Polfäden (3 . . . 7) dieses Chores gemeinsam über den gleichen Rückenschuß (21) geführt sind.
daß zwischen je zwei Bindekettfäden (13, 23), die in Schußrichtung einander benachbarten Choren zugeordnet sind, je ein vollständiger Chor von Polfäden (3 . . . 7) vorgesehen ist und
daß jeweils zwei mustergemäß, gegeneinander wechselnde Polfäden (3 . . . 7) dieses Chores gemeinsam über den gleichen Rückenschuß (21) geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416396 DE4416396C1 (de) | 1994-05-10 | 1994-05-10 | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416396 DE4416396C1 (de) | 1994-05-10 | 1994-05-10 | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416396C1 true DE4416396C1 (de) | 1995-05-24 |
Family
ID=6517722
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416396 Revoked DE4416396C1 (de) | 1994-05-10 | 1994-05-10 | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416396C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0767261A1 (de) * | 1995-10-06 | 1997-04-09 | CHEMNITZER WEBMASCHINENBAU GmbH | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischussbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden |
DE19603691A1 (de) * | 1995-10-06 | 1997-04-10 | Chemnitzer Webmaschinen Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1535796A1 (de) * | 1966-09-01 | 1970-07-02 | Remstaler Teppichfabrik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer durchgewebten,zweischuetzig gearbeiteten 2-Schuss-Doppelvelourware |
DE2253262A1 (de) * | 1972-05-03 | 1973-11-22 | Wirkmaschinenbau Karl Marx Veb | Verfahren zur herstellung einer doppelteppichwebware |
EP0460756A1 (de) * | 1990-06-05 | 1991-12-11 | N.V. Michel Van de Wiele | Verfahren zum Herstellen eines Doppelstück-Teppichgewebes in Form einer Zweischussbindung |
-
1994
- 1994-05-10 DE DE19944416396 patent/DE4416396C1/de not_active Revoked
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1535796A1 (de) * | 1966-09-01 | 1970-07-02 | Remstaler Teppichfabrik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer durchgewebten,zweischuetzig gearbeiteten 2-Schuss-Doppelvelourware |
DE2253262A1 (de) * | 1972-05-03 | 1973-11-22 | Wirkmaschinenbau Karl Marx Veb | Verfahren zur herstellung einer doppelteppichwebware |
EP0460756A1 (de) * | 1990-06-05 | 1991-12-11 | N.V. Michel Van de Wiele | Verfahren zum Herstellen eines Doppelstück-Teppichgewebes in Form einer Zweischussbindung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Fachbuch "Teppichindustrie von H. Osswald, Melliand Textilberichte, S. 111-113, Abb. 178 und 179, S. 103, Abb. 158 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0767261A1 (de) * | 1995-10-06 | 1997-04-09 | CHEMNITZER WEBMASCHINENBAU GmbH | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischussbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden |
DE19603691A1 (de) * | 1995-10-06 | 1997-04-10 | Chemnitzer Webmaschinen Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden |
DE19603691C2 (de) * | 1995-10-06 | 2000-04-20 | Chemnitzer Webmaschinen Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69407663T2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Doppelplüschgeweben | |
DE3788697T2 (de) | Tetraaxialgewebe und Webstuhl zum Herstellen von Tetraaxialgewebe. | |
DE69320695T2 (de) | Webverfahren und Webmaschine für planes multiaxiales dickgewebtes Gewebe | |
DE60021190T2 (de) | 3-d sandwich vorformen und verfahren zur herstellung | |
DE4312235C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Weben von Schlingenpolgeweben auf einer Webmaschine mit zwei übereinander angeordneten Webfächern | |
DE1710332A1 (de) | Vorrichtung zur Ausbildung von Webkanten | |
DE4416396C1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine | |
DE19839810A1 (de) | Verfahren zum Weben von Doppelstückteppichen und Teppichgewebe mit verbesserten Eigenschaften | |
EP4038225B1 (de) | Webstuhl mit beweglichen führungsbäumen | |
DE4221376C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von in der Florebene trennbarem Doppelflorgewebe | |
DE2164948A1 (de) | Verfahren zum weben von doppel-florgeweben | |
DE68927664T2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Textur mit Dreherbindung | |
EP1375715A1 (de) | Verfahren und Doppelflor-Webmaschine zur Herstellung von gemustertem Polgewebe | |
DE69511131T2 (de) | Fachbildungsverfahren zum Verstärken der Zerreissfestigkeit eines Gewebes mit Köper- oder Satinbindung und ihre Derivate | |
DE4325447C1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes | |
EP1489210A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Doppelpolgewebes auf einer Doppelpolwebmaschine | |
DE3874738T2 (de) | Webmaschine mit vertikal bewegbarem schusseintragelement fuer die fabrikation von doppelplueschgeweben, teppichen und dergleichen mit sehr langem flor. | |
DE2552094A1 (de) | Gewebter stoff sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung | |
DE4035936A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines zweischuss-doppelplueschgewebes | |
DE4303273C1 (de) | Doppelteppichgewebe und Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung | |
EP0767261B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischussbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden | |
DE19603691C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung und Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden | |
EP1375714B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes | |
DE2244984C3 (de) | Fachbildungsvorrichtung für einen Wellenfach-Webmaschine | |
DE4121784C2 (de) | Jacquard-Doppelplüschgewebe |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |