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Exzenterpresse mit einstellbarer Kupplung. Für diese Anmeldung ist
gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni igt c die Priorität Grund der Anmeldung in
Österreich vom 14. März 1924 beansprucht. Der Ständer von Exzenterpressen wird beim
Arbeitshub des Exzenters (Abwärtsgang des Pressenstoßes) wie eine Feder gespannt
und gibt die in ihm aufgespeicherte potentielle Energie durch Vermittlung der Exzenterstange
und des Exzenters beim Beginn des Aufwärtsganges wieder an die Exzenterwelle ab,
die demnach die Neigung hat, den Schwungrad vorzueilen. Bei allen während des Laufes
einrückbaren Kupplungen, welche die heiden zu kuppelnden Teile durch Mitnehmer,
Bolzen oder Klauen des eineu Teiles verbinden, die in entsprechenden Spielraum gewährende
Schlitze des anderen Teiles einschnappen, hat dieses Voreilen der Exzenterwelle
sich äußerst störend bemerkbar gemacht. Man hat zur Behebung dieser ühelStäride
Kupplungen vorgeschlagen, bei welchen nach erfolgter 1?instellung vier Kupplungsteile
gegeneinander
der Spielraum der Mitnehmer, Bolzen o. dgl. in den
Ausnehmungen aufgehoben wird, so daß die Kupplung nach beiden Drehrichtungen wirksam
ist. Auch diese Anordnungen haben sich infolge der bedeutenden Flächenpressungen
zwischen den Mitnehmern und den Schlitzen oder Ausnehmungen und insbesondere wegen
der bei rasch laufenden Pressen hohen Zahl von sprunghaften Druckwechseln nicht
bewährt. Gemäß der Erfindung, die auf Exzenterpressen mit während des Laufes einschaltbarer
Kupplung beliebiger Bauart anwendbar ist, werden die eben erläuterten Nachteile
vermieden durch die zusätzliche Anordnung einer Reibungsklemmkupplung, die bei entgegengesetzter
Relativwirkung der beiden zu kuppelnden Teile wirksam wird.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt, Abb.2 einen Querschnitt
nach a-h der Abb. i, in der Richtung der Pfeile gesehen, Abb.3 eine Stirnansicht,
von rechts gesehen.
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Mit i ist die Welle der Exzenterpresse, mit 2 das auf ihr lose drehbare
Schwungrad bezeichnet. dessen Nabe 3 an ihrer linken Stirnfläche finit z. B. drei
im Kreise angeordneten Längsschlitzen :1 versehen ist. Auf der Welle i ist die Kupplungsmuffe
5 aufgekeilt, in deren Bohrungen Bolzen 6 verschiebbar angeordnet sind, die je eine
Druckfeder 7 ständig gegen das Schwungrad der Presse zu drängen sucht. Die Federn
7 sind in Ausnehmungen der Bolzen angeordnet, stützen sich an ihrem rechten Ende
gegen den Boden der Ausnehmungen, an ihrem linken Ende je gegen einen in die Ausnehinung
eingreifenden Pfropfen 9. Die eben beschriebene Kupplung ist bestimmt für die der
Kraftübertragung entsprechende Relativdrehrichtung des Schwungrades gegenüber der
Muffe 5 (Pfeil P1, Abb. 2). Damit nun beim Aufwiirtsgang der Exzenterstange jedweder
Stoß zwischen den beiden gekuppelten Teilen durch die bedeutende Energieabgabe des
gespannten Ständers an die Muffe 5 vermieden wird, ist erfindungsgemäß eine zusätzliche
Reibungsklemmkupplung vorgesehen, die sofort wirksam wird, wenn infolge der erwähnten
Energieabgabe die Muffe die Neigung bekommt, dem Schwungrad gegenüber vorzueilen,
mit anderen `orten, wenn die Neigung zu einer entgegengesetzten Relativdrehung zwischen
:Muffe und Schwungrad auftritt. Auf dein mit scharfgängigem Gewinde versehenen Stummel
io der Exzenterwelle i ist die mit steilem Außengewinde versehene Büchse i i festgeschraubt.
In das flachgängige Steilgewinde dieser Büchse greift mit ihrem Innengewinde die
Muffe 12, die mit der kegeligen, ringförmigen Reibungsfläche 13 versehen ist. Das
Schwungrad weist an seiner rechten Stirnfläche eine zugehörende kegelige Abdrehung
auf. In der rechten Stirnfläche der Muffe 12 ist ein Stift 14 eingeschraubt. Eine
Zugfeder 15 ist an einem Ende in diesen Stift 14., an ihrem anderen Ende in einen
Stift 16 eingehängt, der in den Stummel io der Exzenterwelle i geschraubt ist.
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Für die durch den Pfeil P1 (Abb. 2) angedeutete Relativdrehrichtung
des Schwungrades der Muffe gegenüber, bei welcher die Kraftübertragung für den Pressenarbeitshub
erfolgt, dient die links des Schwungrades angeordnete Bolzenkupplung. Sobald beim
Aufwärtsgang der Presse die bereits erwälmte Einwirkung des als gespannte Feder
anzusehenden Pressenständers auf die Exzenterwelle dieser und damit auch der mit
ihr fest verbundenen Büchse i i das Bestreben verleiht, dem Schwungrad vorzueilen
(gleichbedeutend der durch den Pfeil P.= in Abb. 2 angedeuteten Relativdrehung des
Schwungrades der Muffe gegenüber), wird die von der Feder 15 ständig gegen das Schwungrad
gezogene Muffe 12 von diesem durch Einwirkung der konischen Reibungsfläche 13 mitgenommen,
und die Reibungskleminwirkung zwischen Schwungrad und Exzenterwelle tritt durch
Vermittlung des rechtsgängigen Steilgewindes der Büchse i i sofort ein, d. h. es
bleibt, praktisch genommen, bei dem bloßen Bestreben der Exzenterwelle, dem Schwungrad
gegenüber vorzueilen. Der größte Teil der im gespannten Ständer aufgespeicherten
potentiellen Energie wird durch die Reibungsklemmkupplung dein Schwungrad zurückgeliefert.