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Stickautomat. Vorliegende Erfindung betrifft einen Stick- ' automaten,
insbesondere für automatische Einnadelstickmaschinen.
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Es ist bereits bekannt, daß bei Automaten, die mit zwei oder mehreren
Serien von ab- j gestuften Verstellgliedern arbeiten, u ie z. B. hei Stufenhebelautomaten
usf., die Versteilstücke Grundbewegungen erzeugen, die nach der Größenordnung einer
arithmetischen Reihe abgestuft sind, wobei in jeder Serie immer nur ein Versteilstück
zur Wirkung kommen kann, dessen Teilbewegungen in jeder Serie durch besondere Differential-Betriebe
vereinigt werden, und zwar entweder durch Addition oder durch Addition und Subtraktion,
um die jeweiligen Stichgrößen nach der Ordnung einer arithmetischen Reihe zu erzielen.
Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie mit einer großen Zahl
von Versteilstücken, die je einem Gliede der arithmetischen Reihe entsprechen, arbeiten.
Es sind weiterhin auch Stickautomaten. bekannt, die mit zwei oder mehreren Gruppen
von hintereinandergeschalteten Differential- , getrieben arbeiten, welche weniger
Versteilstücke besitzen, als durch die Glieder einer arithmetischen Reihe bedingt
sind. Dieselben haben jedoch den Nachteil, daß besondere Umkehrvorrichtungen oder
Ausgleichsplatinen notwendig sind, die den jeweilig gebildeten Stichgrößen die gewünschte
Richtung erteilen.
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Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, die Zahl der Versteilstücke
bei den mit Serien arbeitenden Stickautomaten noch weiter zu verringern und die
besonderen Umkehrvorrichtungen oder Ausgleichsplatinenganz zu vermeiden. Es soll
dies gemäß der Erfindung dadurch geschehen, daß innerhalb der großen wie der kleinen
Serie die einzelnen Versteilstücke durch besondere, vom besteuerte und mit entgegengesetzt
laufenden Kurvennuten versehene Platinenpaare derart wechselweise verstellt werden,
daß sie unter dem Einfluß der Karte unmittelbar ohne Verwendung von Ausgleichsplatinen
eine Plus-, 'Minus- oder Nullverschiebung erhalten, wobei vor Beginn der Verschiebung
Sc«,
iü nach (lcren Beendigung die Verstellstücke zur Begrenzung der Bewegung Totlagen
einnehmen. Hierbei werden zur Erreichung jeder Z-,visclien:rröße einer arithinetischen
Reihe die Summenwerte beider Serien durch ein besondere, an sich bekanntes Differentialgetriebe
durch Addition oder durch Subtraktion vereinigt. Im Gegensatze hierzu stehen die
bekannten Einrichtungen insofern. a1-; bei diesen durch das besondere Differentialgetriebe
die innerhalb einer Serie nach einer arithmetischen Reihe oder Potenzreihe abgestuften
Bewegungen der Verstell-Z, nur addiert oder nur subtrahiert werden, nicht
aber eine Verbindung von Addition und Subtraktion von Verstellgrößen erreichbar
ist. Hierdurch wird beim Erfinclun;sgegenstand. wie bereits erwähnt, der Vorteil
erzielt, daß man niit einer erheblich geringeren Anzahl von Platinen auskommt, uni
alle Zwischenstufen einer arithmetischen Reibe zu erhalten.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt.
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Es zeigt: Abb. i das Zählwerk mit der besonderen Platine neinrichtung,
Abb. ia die Gesamtanordnung der Platinen liebst Schalthebel ein Aufriß, Abb. ib
dieselbe Anordnung ein Grundriß, Abb. 2 die Kupplungseinrichtung, Abb.3 die ein
Stickmaschinenkopf gelagerte Hauptwelle mit den Exzentern, Abh..f die Musterkartenschaltvorrichtung,
Al* 5 und 6 die Gesamtdarstellung des Stickautematen in Vorder- und Seitenansicht.
In der Gehäuseplatte i (Abb. i) des Stickautomaten sind die einzelnen Platinenpaare
-. 3 .- 2' 3' -- 2", 3" - 2", 3,.. . in den Nuten d, 5 _ senkrecht zur Automatenachse
8 verschiebbar gelagert. Die Jacquardnadeln (i, 7 - W, 7' - 6", 7#' - 6", 7"' .
. der I'latirieiipaare sind entweder nebeneinander oder Schräg übereinander angeordnet,
je nach der Anordnung der Kartenlochreihen auf dein :Musterträger. Die Platinen
2, 2' 2", 2"' . . . bz«-. 3, 3', 3", 3"' . . . besitzen Kurvennuten 9
... bzw. 1o .. ., und zwar derart, (laß die Kurvennut 9 der einen Platine
nach oben und die Kurvennut 1o der andern benachbarten Platine entgegengesetzt nach
unten verläuft. In diese Kurvennuten eines #eden Platinenpaares (Abb: i, 1a, 1b)
greift je ein Zapfen 11, 12, 13, 1.4 der Verstellliel)-2l i6-17, 19-2o, 15, 18 ein,
die auf der Atitomatenhauptachse 8 lose drehbar gelagert Sind. Von diesen Verstellhebeln
sind die zu dem Platinenpaar 2, 3 bzw. 2', 3' gehörigen Hebel als Winkelhebel 16-17
bzw. 19-2o ausgebildet, deren zweiter Arm, wie weiter unten erläutert wird.
ah, Planetenradträger dient, während die Verstellhebel der benachbarten Platinenpaare
2", 3" bzw. 2"', 3"' als einfache Schalthebel j,5 bzw. 18 ausgeführt sind, die,
wie später erläutert, Schalt- oder Kupplungszähne .t.8 bzw. .I8' tragen (Abb. 2).
Demgemäß Sind die auf der Hauptachse S hintereinander angeordneten Verstellliet
e1 jedes Platinenpaares abwechselnd Winkelhebel und einfache Verstellhebel.
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Durch die Kurvennuten werden die einzelnen Platinen eines jeden Paares
in zwei Teile, und zwar einen oberen und einen unteren geteilt, wobei diese Teile
an ihrer gegen die Hauptachse 8 zugekehrten Vorderse ite derart gestaltet sind,
daß bei der Platine 2 ... der untere Teil 22 zurücksteht und der obere Teil
21 einen Vorstoß bildet, während bei der Gegenplatine 3... des gleichen Paares,
die Gestaltung umgekehrt ist. Die Vorderkante des unteren Teiles 23 steht vor, und
die Vorderkante des oberen Teiles 2-1 ist verk.irzt. Hierbei sind die Vorderkanten
der verkürzten Teile 22 bzw. 2T eines jeden Platinenpaares kreisförmig ausgebildet,
so daß beine Ausschwingen der Zapfen i i, 12, 13, i.I der Verstellhebel16-17, 19-2o,
15, 18 durch die eine Platine, die Z erkürzten Vorderkanten 22 bzw. 24 der jeweiligen
Gegenplatine als Sperrfläche für die letztere wirkt.
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Auf der Automatenhauptachse 8 (Abb. i ) sind nun weiter zwei Serien
von je zwei incinandergreifenden Differentialgetrieben 26, 27, 28 bzw.
25', 26', 27', 28', die nach der Größenordnung i :3 abgestuft sind, lose
drehbar aufgereiht. Auf den lose auf der Achse 8 sitzenden Sonnenrädern -25, 26
der großen Serie wälzt sich das Planetenräderpaar 27, 28 ab. Dieses Planetenräderpaar
2;, 28 ist durch eine :Muffe 29 fest miteinandc-r verbunden, und diese Muffe ist
lose drehbar auf dein Planetenradtragbolzen 30 Z-elagert, der -seinerseits
in dem Arm 17 drS obenerwähnten Winkel- bzw. Verstellhebels i6-17 l:efestigt ist.
Die ebenfalls auf der Hauptachse 8 lose drehbaren Sonnenräder 25', 26' der anderen
Serie (kleine Serie) kä inmen mit dein durch die Planetenradnabe 29' starr verbundenen
Planetenräderpaar -27', 28', das ebenfalls vermittels der Muffe 29' IOSe auf dein
Planetenradtragbolzen 30' sitzt und der von dein Arm 2o des Winkel- bzw.
Verstellliebels 19 getragen wird.
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In die Verzahnung der ersten Sonnenräder 25 (große Serie) bzw. 25'
(kleine Serie) beider Serien greifen nun Schalt- bzw. Kupplungszähne .I8, .I8' (Abb.
2) ein, um die Plush7w. -Minus- oder Nullverschiebungen von den Platinen vermittels
der Schalthebel 15, 18 unmittelbar auf die ersten Sonnenräder @,
--5'
zu übertragen. Zu diesem Zwecke sind diese Sonnenräder der großen und kleinen Serie
dicht nebeneinander angeordnet, damit (11e voneinander unabhängig wirkenden Kupplungszähne
durch einen gemeinsamen Kupplungshebel 45 in Eingriff gebracht werden U innen.
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Die Eingriffsbewegung der Kupplungszähne sowie die zur Stickrahmenverstellung
ei-fcrderlicl#e Bewegung des Musterträgers 82 (Abb. 4) und überhaupt der ganze Antrieb
(los Stickautomaten erfolgt unmittelbar von der Hauptwelle 5 1 aus, die iin Stickmasclii-11e11kopf
5 2 gelagert ist (Abb. 3 und 6).
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Zu diesem Zwecke ist auf der Hauptwelle i die Schwungscheibe 53 mit
ihrer durchgehenden Nabe 54 fest angeordnet. Auf dieser hülsenartigen Schwungscheibennabe
54 sitzt lose drehbar das miteinander fest verbundene Exzenterpaar 55, 56. Das Hauptexzenter
55 kann durch einen an der Schwungscheibe 53 federnd angeordneten Kupplungsstift
57, der in eine dem Stoffverschiebungszeitpunkt entsprechend in der Seitenwand des
Hauptexzenters angeordneten B011171111158 eingreift, von Hand gekuppelt werden,
sofern die Einnadelstickinaschine mittels Automaten arbeiten soll. Außerdem ist
das Hauptexzenter durch eine Sperrklinke 6o gegen Rückwärtsdrelien gesichert und
besitzt zu diesem Zwecke am äußeren Umfang eine Sperrverzahnung 59, in die die Sperrklinke
6o eingreift. In die Kurvenbahn 61 des Hauptexzenters 55 greift der doppelarmige
Rollenliebe162, 63 ein, der um die %Velle 64 schwingt und an dessen Bolzen 65 die
Zugstange 66 angreift. Diese Zugstange 66 (Abb. 4) ist angelenkt an der vorderen
Anschlagbrücke 76, die auf den beiden Gleitstangen 67, 67' des Musterträgerrahinens
befestigt ist. Letztere sind in den ortsfesten l.agerbiickell7d., 74' bz-,v. 75,
75' der Gehäuseplatte i senkrecht zur Automaten-. clise 8 gleitbar gelagert. Am
Ende dieser Gleitstangen sitzen zwei finit Lochreihen I Lind 1I für die Platinennadeln
verseheile Musterkartenführungsplatten 78, 79. Von (Miesen beiden Führungsplatten
ist die äußere fest auf den Gleittangen angeordnet und die innere gleitbar,-indem
sie vermittels der beiden Federig 8o, 8o' gegen die Musterkarte 82 angepreßt wird.
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Das mit dein Hauptexzenter fest verbundene kleine Exzenter 56 (Abb.
3) besitzt weiter die Kurvenbahn 5o, in die der Rollenliebel .I5' des uni die Achse
40 schwingenden hupplungsliebels :M5 vermittels der Rolle 68 eingreift. Der Kupplungshebel
..1.5 besitzt an (lein freien Ende beiderseitig zwei langgestreckte Führungsleisten
46, 46' (Abb. 2), die in die Nuten 417, -17' von den Kupplungszähnen 48, .I8' eingreifen.
Letztere gleiten in den Führungen 49, 49', die an den vorerwähnten Schalthebeln
15 bzw. 18 radial zur Achse der Sonnenräder ,5, 25' angeordnet sind. Die Führungsleisten
46, .I6' des Kupplungshebels .45 sind derart ausgebildet, daß sie in dein mittleren
Teil dünner sind als an den äußeren Enden, so daß die Nuten 47, 47' der Kupplungszähne
derartiges Spiel nahen müssen, daß einmal die innere Kreisbogenfläche der betreffenden
Führungsleiste heim Gleiten im eingekuppelten Zustande und einmal die äußere Kreishogenfläche
beim Gleiten im aus -gekuppelten Zustande zur Anlage kommt. Die hupplungszäline
I8, .I8' besitzen zum Eingriff in die Verzahnung der Neiden Schaltsonnenräder 25,
25' eine den Zahnlücken derselben besonders genau angepaßte Zahnform, 11m jedes
Spiel bzw. toten Gang in der Bewegungsübertragun@ zu vermeiden.
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Da die Zeit des Auskuppelns der Kupplungszähne .I8, .M8' mit der Zeit
des Weiterschaltens der 'Musterkarte 82 zusammenfällt, ist am Kupplungshebel 45
(Abb. 3) weiterhin ein kurzer Arm 70 vorgesehen, an dem eire Zugstange 7o'
angelenkt ist, die durch ein zweites Gelenk den Winkelhebel 71, 72 steuert
(Abb. 3 und 4). Der wagerechte Arm 72 ist sodann gabelförmig ausgebildet und schwingt
um die Achse 73. An diesem gabelförmigen Arm 72, 72' ist ein Rahmen 84. angelenkt,
der nach unten in eine Führungsleiste 85 endigt, die im Schlitz 86' des seitlich
herausziehbaren Bolzens 86 geführt wird, so daß beim Lüften des durch Feder gesicherten
Schlitzbolzens 86 der Rahmen 8.4 um den Zapfen 83 nach rückwärts umgelegt werden
kann, damit sich die 'Musterkarte beim Herausnehmen ohne Widerstand zwischen den
Loch- bzw. Führun--splatten 78, 79 hindurchziehen läßt. Der Schaltrahmen 84. trägt
die beiden Schaltstifte 87, 87', die beim Auf- und Niederschwingen des Hebels 4.5'
in der Kurvenbahn 5o des Exzenters 56 durch (las Gestänge 70, 70'. 71, 72, 72' in
den beiden Vertikalschlitzen 88, 88' der Musterkartenführungsplatten 78, ; 9 gehoben
und gesenkt werden, so daß in Verbindung finit dem Vor- und Zurückschwingen der
letzteren das Schalten der 'Musterkarte 82 bewirkt wird.
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An der Bewegung des Kupplungshebels ..).5 nimmt ferner noch ein Bolzen
414 teil. Dieser Bolzen lehnt sich gegen den Arm .I4', der auf der Achse .4o lose
drehbar gelagert ist. Der Arm 44' trägt einen zweiten Arm :I2'. AI dessen Ende ist
ein Sperrzahn :I2 befestigt, der in die Verzahnung der benachbarten zweiten Sonnenräder
26, 26' der großen und kleinen Serie derart eingreift, daß er gleichzeitig in seiner
ganzen Breite beide Sonnenräder zwecks Feinstellung und Leerrücklauf der
beiden
Planetenräderpaare während der Stichbildung sperrt. Außerdem besitzt das kleine
Exzenter 56 noch eine Außenkurve 43 (Abb. 3), die eine durch Federdruck angepreßte
Rolle 74' des Rollenhebels 74 steuert. Dieser Hebel 74 ist uni die Achse 40 lose
drehbar und besitzt einen zweiten Arm 4i', der den Sperrzahn 41 trägt, welcher ebenfalls
in seiner ganzen Breite in die Verzahnung der beiden Schaltsonnenräder 25, 25' eingreift,
uni diese nach dein Schalten zu sperren und feinzustellen. Dies geschieht in der
`Verse, daß der durch die besondere Kurvenbahn .I3 des kleinen Exzenters 56 gesteuerte
Sperrzahn _ti nach Beendigung der Verstellbewegung drs Musterträgerrahmens 67, 67'
die Kupplungssonnenräder 25, 25' vorzeitig sperrt, d. h. die durch die Platinen
in Grobstellung gebrachten Sonnenräder sofort in die Feinstellung überführt, noch
ehe die Kupplungszähne 48, 48' der Schalt- bzw. Verstellhebel 15, 18 die -'erzalinung
derselben freigeben. Gleichzeitig mit dem Entkuppeln der Schaltsonnenräder 25, 25'
greift der bereits erwähnte Sperrzahn 42 in die Verzahnung der Zählsonnenräder 26,
26' ein, um diese zeitlich etwas später ebenfalls in Feinstellung zu bringen und
gleichzeitig den Leerrücklauf der Planetenräder 27,28 bzw. 27', 28' zu bewirken.
Dieser Sperrzahn 42 verbleibt daher während der Stichbildung in Sperrstellung, während
der Sperrzahn 41 während der Rückbewegung des Musterträgerrahmens 67, 67' die Schaltsonnenräder
25, 25' freigeben muß, damit dieselben die wirkungslose Rücklaufbewegung leer ausführen
können. Nach dieser Bewegung erfolgt dann erst die Lösung des Sperrzahnes 42 aus
der Verzahnung der Zäblsonnenräder 26,:26'.
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Zwecks Vereinigung der beiden Summenwerte der großen und kleinen Serie
ist das letzte Sonnenrad 26 (Abb. i) der großen Serie, welches lose drehbar auf
der Automatenhauptachse 8 sitzt, durch die Büchse 31 mit dem Sonnenrad 32 des besonderen
Differentialgetriebes starr verbunden. Auf dem Sonnenrad 26' der kleinen Serie ist
ein Bolzen 36 befestigt, der die Planetenräder 33, 34 lose drehbar trägt, die miteinander
starr verbunden sind. Weiterhin ist auf der Automatenhauptachse 8 ein Endsonnenrad
35 lose drehbar angeordnet und kämmt das Planetenräderpaar 33, 34 mit den beiden
unabhängig voneinander drehbaren Sonnenrädern 32, 35. Das Endsonnenrad 35 ist durch
die Büchse 37 mit dem Antriebszahnrad 38 fest verblinden. Das Zahnrad 38 kämmt mit
der Zahnstange 39, die die Übertragung der einen Be--vegungskomponente auf die Stickrahinenverstellv
orrichtung bewirkt.
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Für die zweite Bewegungskomponente ist auf derselben Automatenhauptachse
8 noch ein zweites Zählwerk, wie vordern beschrieben, angeordnet.
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Die Wirkungsweise des vorliegenden Stickautomaten ist nun folgende:
Der auf .der Zeichnung in Abb.4 darge-,tellte Musterträger 82 besitzt jeweils eine
Lochreihe I für die geradzahligen Platinen 2, 2',:2", 2"' , mit ihren Jacquardnadeln
6, 6', 6", 6"'. . , eines jeden Platinenpaares und eine Lochreihe II für die ungeradzahligen
Platinen 3, 3', 3", 3'" . . . mit ihren Jacquardnadeln 7, 7', 7", 7"' . Sobald
nun der Musterträgerrahmen 67, 67', 76 vermittels des Gestänges 66, 63 und der in
der Kurvenbahn 61 gleitenden Rolle 62 durch das Hauptexzenter 55 angetrieben wird,
bewegen sich die auf den Gleitstangen 67, 67' sitzenden Musterkartenführungsplatten
78, 79 gegen die Platinennadeln 6, 7 - 6', 7' - 6", 7" -6"", 7"' ... (Abb.4). Trifft
nun eine volle Stelle der Kartenlochreihe I auf die geradzahligen Nadeln 6, 6',
6" 6"' ..., dann wird die Platine 2 ... gegen die Automatenhauptachse 8 verschoben.
Hierbei schwingt beispielsweise der Zapfen 12 (Abb. i) des Winkel- bzw. Verstellhebels
16-i7 in der Kurvennut 9 um die Automatenachse 8 nach oben, so daß derselbe einen
positiven Ausschlag macht. Gleichzeitig gleitet aber auch der Zapfen 1 2 auf der
kreisförmig ausgerundeten Vorderkante 24 der Gegenplatine 3 ... nach oben und bewirkt
hierbei die Sperrung derselben, wodurch diese in ihrer Ruhestellung festgehalten
wird. Demgemäß muß auch in der tingeradzabligen Lochreihe II der Musterkarte ein
Kartenloch vorhanden sein, damit die Jacquardnadeln 7, 7', 7", 7"' . . . der gesperrten
Platine 3 ... durch dasselbe hindurchtreten können. Trifft dagegen eine volle Stelle
der ungeradzahligen Kartenlochreihe 1I auf die ungeradzahligen Nadeln 7,
7', 7", 7"' # .
so wird die Platine 3 ... verschoben, und der
Zapfen 12 schwingt in der unteren Kurvennut io derselben entgegengesetzt nach unten,
so daß derselbe einen negativen Ausschlag macht. Hierbei gleitet der Zapfen 1:2
auf der unteren, kreisförmig ausgestalteten Vorderkante 22 der ersten Platine 2
. und bewirkt jetzt die Sperrung dieser Platine, wo]-ei die Jacquardnadel 6 ...
durch (las entsprechende Kartenloch der geradzahligen Reihe I . hindurchtritt. Bei
der Vorbewegung der ausgewählten Platinen treffen dieselben gegen die Anschlagbrücke
76 (Abb. 4), die die vorstehenden Platinen beim Zurückgleiten des Musterträgerrahmens
67, 67' mitnimmt tin,l durch Anschlag an dem die beiden Lagerböcke 74, 74'
verbindenden festen Anschlagsteg 77 in ihre Ausgangsstellung zurückschiebt. Sobald
jedoch in beiden Kartenlochreihen 1
und 1I ein Kartenloch
Vorhanden ist, wird keine der jacquardnadeln 6, 6', 6", 6"' ... bzW. 7, 7', ;",
7"" . . verschoben. In diesem Falle wird der Zapfen 1-2 in der Anfangstotlage zwischen
den beiden vorstehenden Vorderkanten 2 i und 23 des betreffenden Platinenpaares
festgehalten und somit gesperrt, so daß dadurch die Nullstellung des betreffenden
Verstellhebels bewirkt wird.
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Die. zu diesem Zwecke bei ähnlichen Einrichtungen notwendige Ausgleichsvorrichtung
zum Nullstellen der Platinenpaare kommt dadurch gänzlich in Wegfall.
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Da die Kurvennuten am Anfange sich überdecken und nach dem Ende zu
entgegengesetzt verlaufen, so kommen sie dadurch in Endstellungen. Um diese Endstellungen
genau zu begrenzen, sind die Kurvenwege am Ende zu wagerechten Totpunktlagen gestaltet.
Diese Totpunktlagen sind insbesondere von Wichtigkeit, wenn sich sowohl in der Ausgangs-
wie in der Endstellung der ausgewählten Platinen durch Nachgeben der Musterkarte
82 oder durch Platinenreibung kleine Fehlverschiebungen derselben ergeben, die dann
in den Totpunktlagen ausgeglichen werden.
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Die durch die Kurvennuten 9, 1o bewirkten Ausschläge der Schalthebel
15, 18 werden auf die Schaltsonnenräder a5 bzw. 25' der großen und kleinen Serie
des Zählwerkes als gleich große Grundbewegungen übertragen. und zwar wahlweise in
positiver und negativer Richtung. Ebenso werden andererseits die Ausschläge der
Winkelhebel 16-i7 und 19-2o auf die Planetenräderpaare -27, 28 bzw. 27'. 28' übertragen.
Die Übertragung der Bewegung der Schalthebel auf die Sonnenräder 25. 25' erfolgt
durch die Kupplungszähne .;_8, .18' unter entsprechender Kupplung.
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Diese Kupplung der Sonnenräder 25, mit den Schalt- bzw. Verstellhebeln
15, 18 geschieht in der Weise, daß beim Ausschwingen des Hebels .4@, der von dein
Exzenter 56 gesteuert wird, die daran angeordneten Führungsleisten 46 bzw. 46' die
Kupplungszähne 48, 18', die vermittels der Nuten 47. 47' die Führung.,leisten seitlich
finit Spiel übergreifen, radial in die Führungen .19, .19j der Schalthebel 15, 18
hineinschiebt und dadurch ritt Eingreifen der Kupplungszähne d8, ..8' in die Verzahnung
der Schaltsonnenräder 25, 25' bewirkt. Nach Beendigung der Verstellbewegtui@ des
Musterträgerrahmens 67, 67' werden die Kupplungszähne .48, 48' durch Zurücksch@z-ingen
des Hebels .15 wieder aus ihren Führungen .4g bzw. 49' vermittels der ..eisten @.f;
bz«-. 46 und a'?a der Verzahnung der Sonnenräder 25, 2Z' ge-71st, so (laß
die Kupphingszähne wiricunsl@s in ihren 21#-titen47, 4.7' auf der äußeren Kreibo@eni@äche
der Führungsleisten .i6, 46' -r_uriickgleiten, sobald sich der Musterträger -rahmen
67, 67' zurückbewegt. Die Sonnenräder 25, 25' nehmen daher an dieser Rück-Bewegung
nicht teil.
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Wird beim Verschieben einer Platine einer der Schalthebel 15 bzw.
18 ausgeschwungen, so wird diese Bewegung durch die in die Verzahnung der Sonnenräder
25 bzw. 25' eingreifenden Kupplungszähne 48 bzw. 48' auf die Schaltsonnenräder 25
bzw. 25' übertragen. Bleiben nun hierbei die Winkelhebel, 16-17 bzw. ig--2o in der
Totpunktstellung stehen, d. h. daß sie gesperrt sind, so wird bei Bewegung dieser
Sonnenräder durch die in diesem Falle -ortsfestgehaltenen Planetenräder 27. 28 bzw.
27', 28' auf die zweiten Sonnenr ä der 26, 26' übertragen. welche ihrerseits
die Drehbewegungen durch das an dem Sonnenrad 26 angebrachte besondere Sonnenrad
3-2 auf die Planetenräder 33, 34 übertragen, und da diese an dein Sonnenrad 26'
drehbar gelagert sind, werden diese Bewegungen auf das besondere Endsonnenrad 35
als Summe oder als Differenz vereinigt und von diesem durch das mit ihm fest verbundene
Zahnrad 38 als Bewegungskomponente auf die Antriebszahnstange 39 weitergeleitet.
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Erfolgt dagegen gleichzeitig ein Ausschwingen der Winkelhebel 16-z7
bzw. ig-2o, so werden auch die Planetenräderpaare 27, e8 bzw. 27', 28' nach der
einen oder anderen Richtung ausgeschwungen und wälzen sich auf den Sonnenrädern
25, 26 bzw. 25', 26' des Zählwerkes ab, so daß eine zusätzliche bzw. eine Differenzbewegung
im Zählwerk herbeigeführt wird, die wiederum in derselben Weise durch die Räder
32, 33, 34, 35 des besonderen Differentialgetriebes als Summe oder als Differenz
auf das Antriebszahnrad 38 und von da als Bewegungskomponente auf die Antriebszahnstange
39 des Stickrahmens übertragen wird.
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Vor Beginn der Rückbewegung des llusterträgerrahmens 67. 67' (Abb.
1, 4.) «-erden die Sonnenräder 26, 26' durch ihren gemeinsame» Si)errzahn 42, der
ebenfalls durch den Hei-)ei ..5 gesteucrt wird, gesperrt, so daß sich die rücklaufenden
Planetenr äderpaare 27, 28 bzcv. 27', 28' auf den jetzt feststehenden Sonnenrädern
-26, 26' derart abwälzen, daß die finit I ihnen in Eingriff stehenden und jetzt
entkuppelten, lose drehbaren Schaltsonnenräder 2'5, 25' eine entsprechende Verdrehung
erhalten, die aber wirkungslos bleibt, weil der Sticl:rahinen samt der L bertragungsvorrichtung
und dem besonderen Differentialgetriebe 32, 33. 3-+. 35 durch die Sperrung der Zäh!-26.
26' @:D lange feststeht, bis der Sperrzahn 42 aus der Verzahnung der Zähl-26,
26' gelüftet wird. Dies ge-'cliieht rrs@ bei Beginn des folgenden Stiches.
Dadurch
wird das besondere Rücklaufdifferentialgetriebe, welches hei den bekannten Einrichtungen
zur Vermeidung der Rückbildung des Stiches zwischen Zählwerk und Stickraliinenantrieb
eingeschaltet werden muß, ganz vermieden.
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Durch die entsprechende Abstufung der Zählwerksgetriebe 25, -a6 bzw.
25', 26' in der großen sowie in der kleinen Serie nach der Größenordnung i : 3 «-erden
ebensolche Teilbewegungen ausgelöst, die jede Zwischengröße von i bis .1. ergeben.
Sobald nun diese positiven oder negativen Summenwerte jeder Serie durch das besondere
Differentialgetriebe 32, 33, 3a-# 35 iin Verhältnis r : A vereinigt werden, so wird
dadurch jede Zwischengröße der arithmetischen Reihe von i bis 4.o erzielt. Will
man noch eine größere Zahl von Einheiten erreichen, so ist es erforderlich-, in
beiden Serien bzw. auch nur in der großen Serie allein noch weitere Differentialgetriebe
hintereinander zu schalten, die ebenfalls nach der geometrischen Reihe i : 3 : 9
... abgestuft sind. Eine Umkehrvorrichtung, wie sie bei den anderen finit Serien
arbeitenden Stickautomaten-notwendig ist, kommt hier ganz in @i'eg f all.
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Der vorliegende Stickautomat läßt sich auch in seinen wesentlichen
Teilen zum Antrieb von Mehrnadel- bzw. Gatterstickinaschinen oder von N5hinaschinen
zur Steuerung des Stoffe, verwenden. Demzufolge soll sich das Erfindungsgebiet auch
hierauf erstrecken.