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Vorrichtung zum Plombieren von zwei übereinanderliegenden Blechen
mittels in einem dieser Bleche vorgestanzter Zungen. Die Erfinderin liefert, insbesondere
für die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, einen neuen Lichtbildrahmen für Zeitkarten,
der aus einem mit Fensterausschnitten versehenen U-förmig zusammengebogenen Blech
besteht, welches an drei Seiten geschlossen ist, so daß ein taschenförmiger Schlitz
entsteht, in den Lichtbild und Fahrschein nebeneinander eingeschoben werden. Hierbei
wird das Lichtbild im Rahmenschlitz unlösbar festgehalten, und zwar durch zwei Metallzungen,
die aus dem unteren Blech herausgestanzt und, durch das Lichtbild hindurchgehend,
über dem oberen Blech nach außen umgelegt sind. Bei einem Versuch, die Zungen zwecks
Austausch des Lichtbildes zurückzubiegen, brechen diese ab, was durch entsprechende
Härte des Materials mit Sicherheit erreicht werden kann.
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Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Vorrichtung, mit welcher
in einfacher Weise das Plombieren der beiden übereinanderliegenden Bleche mittels
der beiden Metallzungen erreicht wird. Das wesentliche Merkmal der neuen Vorrichtung
besteht darin, daß lediglich durch Drehen eines Handhebes zuerst ein aufwärts gehender
Unterstempel mit dachförmig ausgebildetem Ansatz die in dem unteren Blechstück vorgestanzten
beiden Zungen nach oben durch eine entsprechende Offnung des oberen Blechstückes
hindurch aufwärts biegt, worauf nach schnellem Zurückgehen dieses Unterstempels
ein schon vorher abwärts gegangener ähnlich ausgebildeter Oberstempel weiter heruntergeht
und die beiden aufwärts gebogenen Metallzungen nach außen über dem oberen Blech
umlegt und gegen das letzte andrückt. Diese Vorrichtung arbeitet vollkommen mechanisch
und mit einfachen Mitteln, so daß ein Versagen ausgeschlossen erscheint.
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In der Zeichnung ist die neue Vorrichtung beispielsweise dargestellt.
Abb. r und :2 zeigen die Vorrichtung in Seitenansicht und Aufsicht; in Abb. 3 ist
eine andere Stellung des Mechanismus veranschaulicht. Abb. d. ferner zeigt den neuen
Lichtbildrahmen schaubildlich. Dieser Rahmen besteht aus zwei U-förmig zusammengebogenen,
mit entsprechenden Ausschnitten versehenen Blechen a und b, welche eine nur an der
unteren Seite offene Tasche bilden, in welche Lichtbild c und Zeitkarte d von unten
her nebeneinander eingeschoben werden. Das Lichtbild c wird unlösbar mit dem Rahmen
verbunden, und zwar durch die beiden Metallzungen e, die schon vorher, d. h. bei
der Herstellung des
Rahmens, vorgestanzt werden. Diese beiden Metallzungen
des Blechschenkels a werden durch das Lichtbild und eine entsprechende Öffnung des
anderen Blechschenkels b hindurchgezogen und alsdann hinter dem Blechschenkel b
nach außen umgelegt und angedrückt. Auf diese Weise wird gewissermaßen eine Vernietung
des Lichtbildes mit dem eigenen 'Material des Rahmens erreicht. F_in Austausch des
Lichtbildes gegen ein anderes ist nicht möglich, weil bei dem hierzu notwendigen
Zurückbiegen und Wiederumbiegen der Metallzungen diese unfehlbar abbrechen, wodurch
der Rahmen unbrauchbar wird.
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Das erwähnte Durchziehen und Umbiegen der beiden Metallzungen e wird
in folgender Weise durch einfaches Niederdrücken eines Handhebels bewirkt. In einem
gußeisernen Gestell f, «-elches mit Schrauben auf einer Tischplatte befestigt werden
kann, sind zwei runde Stempel g und h genau übereinander auf und ab beweglich angebracht.
Der L ichtbildrahmen wird von der Seite her in den Schlitz i eines wagerechten taschenförmigen
Anschlagstückes k so eingeschoben, daß däs Blech a unten liegt und die beiden Metallzungen
e sich genau in der Mittelachse der beiden Stempel befinden. Durch Niederdrücken
des Hebels L werden nun die beiden Stempel gegeneinander bewegt, und zwar so, daß
zunächst der Unterstempel g und unmittelbar hierauf der Oberstempel h zur Wirkung
kommt. Wie aus Abb. i und 3. ersichtlich; besitzt der Handhebel 1, welcher
unmittelbar den Oberstempel abwärts drückt, einen etwa. rechtwinklig abgebogenen
Hebelarm vt, welcher mittels der Gelenkstange ii- und des Doppelhebels o an dein
Unterstempel gelenkig angreift. Dieses Hebelgelenk ist so angeordnet, daß auf dem
ersten Teil der Abwärtsbeweing des Handhebels 1, wenn also auch der Oberstempel
k langsam heruntergeht, durch den kurbelartig wirkenden Hebelarm in der Unterstempel
ziemlich schnell aufwärts und darin sofort wieder abwärts bewegt wird. Letzter hat
einen dachförmig abgeschrägten Ansatz s, welcher bei der Aufwärtsbewegung durch
einen schmalen Schlitz des Anschlagstückes k hindurchtritt und die beiden Zungen
e des eingeschobenen Lichtbildrahmens durch das Lichtbild und das obere Blechstück
des Rahmens hindurch aufwärts biegt. Die beiden Metallzungen stehen also nunmehr
über dem oberen Rahmenblech vor, wie dies Abb.6 vergrößert darstellt. Sobald der
untere Stempel nach Ausübung dieser Wirkung wieder zurückgegangen ist, kommt sofort
hinterher der weiter abwärts gehende Oberstempelh zur Wirkung. Der ebenfalls dachförmig
ausgebildete Ansatz p dieses Stempels biegt nunmehr die beiden vorher aufwärts gebogenen
Metallzungen e des Lichtbildrahmens nach den beiden Seiten auseinander und drückt
sie mit den wagerechten Flächen des Ansatzes fest gegen das obere Rahmenblech an
(Abb. 7). Auf diese Weise wird das in den Rahmen eingeschobene Lichtbild mit dem
Rahmen unlösbar verbunden. Die Sprödigkeit des Materials ist so gewählt, daß die
Metallzungen e beim Versuch eines Aufbiegens unbedingt abbrechen. Nach Aufwärtsdrehen
des Handhebels L in seine Anfangsstellung kann man den Lichtbildrahmen aus dem Anschlagstück
k herausziehen und die Vorrichtung wieder von neuem betätigen.
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Durch die zwangläufige Betätigung der beiden Stempel ist die Reihenfolge
der Arbeitsvorgänge streng gewahrt. Gegebenenfalls kann man auf den Handnebel l
eine Feder wirken lassen, um ein selbsttätiges Aufwärtsbewegen dieses Hebels in
seine Anfangsstellung zu erreichen.