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Uhrenanlage, bei der selbständig gehende Uhren (Anschlußuhren) von
einer Zentraluhr aus unter Benutzung einer Leitung registriert und reguliert werden.
Die Erfindung betrifft eine Uhrenanlagex bei welcher selbständig gehende Uhren,
die mit Anschlußuhren bezeichnet werden sollen, von einer Zentralstelle aus über
eine Leitung elektrisch auf richtigen Gang gebracht werden. Derartige Anlagen, bei
denen die Anschlußuhren einzeln in gewissen Zeitabständen, etwa in vier oder acht
Stunden oder in noch größeren Zeiträumen, reguliert werden, sind an sich bekannt
und enthalten auf der Zentralstelle ein Registrierwerk, welches das Gehen der angeschlossenen
Anschlußuhren zum Zwecke der Kontrolle aufzeichnen soll, ferner eine Hauptuhr, nach
der die Anschlußuhren auf richtigen Gang gestellt werden, deren Kontaktvorrichtung
einen Regulierstrom für die Anschlußuhren vorbereitet. Die Anschlußuhren sind nicht
dauernd mit der Anschlußleitung verbunden, sondern jede Uhr schaltet sich selbsttätig
vermittels einer Kontaktvorrichtung zwecks Regulierung und Kontrolle jeweilig zu
dem Zeitpunkt ihrer Regulierung, also alle vier oder acht Stunden, an die Leitung.
Da jeweilig nur eine einzige
Uhr mit der Anschlußleitung Verbindung
erhält, werden ihre Anschlüsse von der Leitung parallel zueinander abgezweigt. Das
Registrierwerk, das beim Anschalten einer Uhr in Tätigkeit treten muß, besitzt einen
Elektromagneten, der in Reihe mit der Anschlußleitung geschaltet ist. Den bisherigen
Ausführungsformen solcher Anlagen haften jedoch verschiedene Mängel an, die durch
vorliegende Erfindung beseitigt werden sollen. Der Grundgedanke der Erfindung liegt
darin, daß der Registriervorgang von dem Reguliervorgang getrennt ist, d. h. die
Mittel für die einzelnen Vorgänge getrennt zur Wirkung gebracht werden, wodurch
für diese Vorgänge eine erhöhte Sicherheit erzielt wird. Gemäß der Erfindung wird
der beim Einschalten einer Anschlußuhr erregte @Registrierelektromagnet oder .ein
diesen einschaltendes Relais nach dem Ansprechen aus dem Leitungsstromkreis ausgeschaltet.
Dadurch wird eine große Sicherheit für das Ansprechen des Reguliermagneten der Anschlußuhren
erreicht. Das sichere Ansprechen des Registriermagneten oder eines diesen einschaltenden
Relais kann in üblicher Weise dadurch herbeigeführt werden, daß sein Widerstand
möglichst hoch ist, um :eine große Ansprechempfindlichkeit zu erhalten, während
der Reguliermagnet der Anschlußuhren einen möglichst niederen Widerstand besitzt,
um einen nur geringen Vorschaltwiderstand abzugeben. Ein anderes Mittel zur Lösung
der angegebenen Aufgabe besteht darin, daß die Anschlußuhren eine zweiteilige Kontaktvorrichtung
erhalten, durch die die Anschlußleitung zunächst unmittelbar mit der Rückleitung,
gewöhnlich der Erde, verbunden wird, wobei der Registrierelektr_ omagnet eingeschaltet
wird, und darauf erst wird der Reguliermagnet in den Leitungsstromkreis geschaltet.
Um dabei das Ansprechen des Reguliermagneten zu sichern, kann dieser zur Erhöhung
seiner Empfindlichkeit eine hochohmige Wicklung erhalten, die unter Umständen noch
die Wirkung ausübt, daß durch das Einschalten des Reguliermagneten die Erregung
des Registriermagneten bis zum Abfallen seines Ankers geschwächt wird. Eine größere
Sicherheit für das Ansprechen des Reguliermagneten kann gemäß vorliegender Erfindung
durch die Anordnung seines Ankers erreicht werden, indem er mit der Pendelgabel
gekuppelt wird. Dadurch wird der Anker von den Pendelschwingungen mitgenommen und
gewissermaßen gegen den Magnetpol gebracht, so daß der Magnet selbst kaum eine Zugkraft
auszuüben braucht, sondern den Anker nur festzuhalten hat. Die beiden angegebenen
Mittel können auch bei einer Anlage gemeinsam Anwendung finden. Auf die einzelnen
Merkmale der Erfindung soll bei der Beschreibung der Zeichnung, die in Abb. i und
a eine Ausführungsform der Anschlußuhr in schematischer Darstellung und in Abb.3
ein Schaltungsbeispiel der Anlage veranschaulicht, eingegangen werden.
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In Abb. i ist mit i der Regulierelektro-, magnet bezeichnet, dessen
Anker 2 an der Achse 3 der Pendelgabel 4. befestigt ist. Mit 5 ist der Grahamanker
für die Hemmung bezeichnet, dessen Paletten 6 bei der Pendelbewegung in bekannter
Weise abwechselnd mit dem Steigrad 7 in Eingriff kommen. Die Zeigerwelle 8 besitzt
eine durch die hintere Platine 1.1 (Abb. 2) nach außen ragende Verlängerung, auf
der zwei Einstellscheiben 15, 16 angebracht sind, die zueinander und gegenüber der
Zeigerstellung verstellt werden können. Die beiden Einstellscheiben 15, 16 besitzen
je eine herbe 9 bzw. 1o. Diese Scheiben laufen in einer Stunde einmal um. Eine andere
Scheibe 17 dreht sich in einer Regulierperiode der A.nschlußuhr, beispielsweise
in vier oder acht Stunden, einmal und besitzt :in ihrem Umfang eine Vertiefung i
i. Die Einstellscheiben 15, 16 in Verbindung mit der Scheibe 17 dienen dazu, zwei
Hebel 18, zSa zur Betätigung einer Kontaktvorrichtung zu steuern. Zu dein Zweck
ruht jeder Hebel z8, zSa mit einer Nase 12 auf dem' Umfang einer der Einstellscheiben
15 bzw. 16 und kann bei geeigneter Stellung der Scheiben in die Kerbe g bzw. 1o
einfallen. Um zu vermeiden, daß dieses Einfallen nicht bei jedem Umlauf der Einstellscheiben
15, 16 stattfindet, sind die Hebel 18, 18a, die an sich unabhängig voneinander in
ihre Kerben der Scheiben 15, 16 einfallen können, durch eine Rolle z9 gekuppelt,
die auf dem Umfang der Scheibe 17 ruht, deren einmaliger Umlauf sich auf eine Regulierperiode
erstreckt. Durch diese - Anordnung wird erreicht, daß innerhalb einer Regulierungsperiode,
also vier oder acht Stunden, die Hebel i g, i 8a nur einmal einfallen können,
wenn nämlich der Rolle 19 die Vertiefung i i gegenübersteht, wobei dann das Einfallen
der Nasen i:! in die Kerbe 9 bzw. i o allein von den Scheiben 15, 16 abhängig ist.
Dieser Vorgang tritt ein, wenn die Uhr ihre Regulierzeit zeigt. Die beiden Hebel
18, 18a bewegen Kontaktfedern 21, 22, deren Zweck bei der Erläuterung des Schaltungsschemas
(Abb.3) angegeben werden soll. Zum Einstellen der Kontaktvorrichtung ist die Einstellscheibe
15 von Hand so zu verdrehen, daß ihr Hebel zga in die Kerbe 9 einfällt, also der
zugehörige Kontakt 22-23 geschlossen ist. Darauf sind die Zeiger auf die Regulierzeit,
beispielsweise auf 12 Uhr, zu stellen, so daß die jeweilige Stellung der Kerbe 9
mit dem Umlauf der Zeiger übereinstimmt. Durch Verstellen der Scheibe 16 gegenüber
der Scheibe 15 kann erreicht
werden, daß der vordere Hebel i S
um eine bestimmte Zeit eher einfällt als der Hebel i Sa. Wie unten erläutert wird,
kommt hauptsächlich ein Zeitunterschied von ;o Sekunden für das Einfallen der beiden
Hebel 18, i8a zur Anwendung.
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Wenn die Anschlußulir mit elektrischem Aufzug betrieben werden soll,
so wird noch folgende Kontaktvorrichtung vorgesehen: Am Federgehäuse des Uhrwerkes,
das finit 25 bezeichnet ist, ist ein Stift 26 angebracht, der beim Ablauf
des Federgehäuses gegen einen Hebel 27 trifft, mit dem durch gegen Drehachse ein
zweiter Hebelarm 28 gekuppelt ist. Der Hebelarm a8 besitzt eine Palette 21>, die
beim Niederdrücken des Hebelarmcs 28 unter die Nase 3o eines Hebels 31 zu liegen.
kommt. Der Hebel 31 ist an einem Hebel 3a drehbar gelagert, wobei die gelenkige
Verbindung von einer Feder 33 beeinlußt wird. Sobald bei weiterem Ablauf des Federgeli:ius:s
der Stift 26 vorn Hebel 27 abgleitet, wird das Hebelsystem 27, 28 durch eine Feder
3:1 plötzlich nach oben gezogen, wobei der Hebel 3 i von der unter die Nase
30 greifenden Palette 29 mitgelioben wird. Bei dieser Bewegung beeinflußt
der durch den Hebel 31 mitgenommene Hebel 32 durch ein an ihm befestigtes Isolierstück
35 eine Kontaktfeder 36, deren Wirkungsweise an Hand der Schaltung nach Abb.3 unten
näher erläutert werden soll. Von Bedeutung ist hier, daß durch die Kontaktfeder
36 der Stromkreis für den Aufzugsmotor geschlossen wird, der dabei durch Vermittlung
von Übersetzungsrädern den Kern des Federgehäuses 25 dreht, wodurch die Feder wieder
aufgezogen wird. Der Motor arbeitet so lange, bis ein Stift 13, der beim Aufziehen
von der Achse des Federgehäuses 25 mitgenommen wird; gegen den Hebel 31 stößt und
nach außen drückt, bis seine Nase 3o von der Palette 29 abgleitet. Dadurch kann
der Hebel 32 nach unten abfallen, wobei die Kontaktfeder 36 den Stromkreis des Aufzugsmotors
wieder öffnet.
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In den Abb. i und 2 ist das Räderwerk der Anschlußuhr zwischen dem
Federgehäuse 25, dem Steigrad 7, der die Einstellscheiben 15, 16 tragenden Zeigerradwelle
und der Antriebswelle der Scheibe i1., da es für die Erfindung nebensächlich ist,
der Ü bersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Bei dem in Abb.3 veransuhaulichten Schaltungsschema sind Zwei Anschlußuhren
H und E angegeben, von denn die Anschlußuhr E mit elektrischem Aufzug versehen ist.
Die Anschlußuhren stellen jeweilig zu ihrer Regulierzeit mit ihrer Kontaktvorrichtung
eine Verbindung mit der Anschlußleitung 4o her, die nach der Zentralstelle C führt.
Die in der oben geschilderten Weise von den Hebeln 18, i8a der Einstellscheiben
15, 16 gesteuerten Kontaktfedern 21, 22 können mit feststehenden Kontakten 2o, 23
und 24 Verbindung herstellen. Aus dem Schaltungsschema der Anschlußuhr E .ist zu
erkennen, daß die von dem Hebel 3a gesteuerte Kontaktfeder 36 auf feststehende Kontakte
37, 38 umgeschaltet werden kann.
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Die auf der Zentralstelle aufgestellte Hauptuhr besitzt eine Kontaktvorrichtung,
die im Schaltungsschema (Abb. 3) durch zwei Kontakte 1-2, ;--1 angedeutet
ist. Diese Kontakte werden in bekannter Weise durch eine Einfallscheibe gesteuert,
die beispielsweise in acht h?inuten eine Umdrehung macht und mit zwei Lücken, in
welche die Hebel zur Steuerung der Kontaktfedern 1, 3 einfallen können, versehen
ist. Grundsätzlich könnte ein einziger Kontakt Verwendung finden, jedoch läßt sich
bekanntlich durch das Zusammenwirken von zwei Kontakten das Schließen und öffnen
wesentlich genauer erreichen. Die Hauptuhr ist so eingerichtet, daß sie ihre Kontaktvorrichtung
periodisch, beispielsweise zwei Minuten lang, schließt und darauf zwei Minuten lang
öffnet. Durch das Schließen wird ein Strom aus der Zentralbatterie 41 über die Regulierleitung
4o nach den Anschlußuhren vorbereitet.
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Die Kontrolle der Anschlußuhren wird durch ein auf der Zentralstelle
angeordnetes Registrierwerk R ausgeübt, dessen Elektromagnet 42 zweckmäßig durch
ein Relais 43 eingeschaltet wird, das in dem Stromkreis der Anschlußleitung 4o liegt.
Sobald der Registriermagnet 42 erregt wird, bewegt dessen Anker den Registrierhebel
44, dessen Stahlspitze ein Loch in einen durch die Hauptuhr weiterbewegten Papierstreifen,
der bei 44a angedeutet ist, sticht. Aus der Stellung des in den Papierstreifen gestochenen
Loches ztt einer bestimmten Marke kann man ersehen, ob und wieviel die sich angeschaltete
Anschlußuhr vorausgegangen ist.
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Auf der Zentralstelle ist ein Halterelais 46 vorgesehen, das den in
dem Stromkreis der Anschlußleitung liegenden Registriermagneten 42 oder das diesen
einschaltende Relais 43 kurzschließen oder anderweitig ausschalten kann. Dieses
Relais .46 wird dadurch in Tätigkeit gesetzt, daß der Anker des Registriermagneten
42 bei seiner Erregung vermittels eines Kontaktes 45 den Stromkreis für die Erregerwicklung
47 des Halterelais schließt, von einer lokalen Batterie 49 über Kontakt 45, Wicklung
47 nach 49 zurück. An Stelle eine besondere lokale Batterie 49 vorzusehen, die zugleich
zur Erregung des Registriermagneten 42 dient, kann der Strom auch aus der zentralen
Batterie 41 entnommen werden. Infolge der Erregung der Wicklung
47
spricht das Halterelais 46 an und schließt seinen Haltestromkreis von Batterie 41
über das Kontaktwerk 1-2,3-4 der Hauptuhr, Haltekontakt 5o, Haltewicklung 48 von
46 nach der Zentralbatterie zurück. Dabei wird durch den Kontakt 51 das Relais 43
für den Registriermagneten 42 kurzgeschlossen, so daß ' dessen Widerstand aus dem
Stromkreis der Anschlußleitung 4o ausgeschaltet ist. Für das Kurzschließen der Registriervorrichtung
ist nicht unbedingt ein Relais erforderlich,. es ließe sich dieser Vorgang auch
mechanisch erreichen. Z. B. könnte der Druckhebel beim Durchlochen des Papierstreifens
eine Sperrklinke auslösen, welche dann die Magnetwicklung kurzschließt. Die Sperrklinke
müßte mechanisch durch Einwirkung der Hauptuhr wieder zurückgeführt und arretiert
werden.
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Die Regulierung einer Anschlußuhr spielt sich in folgender Weise ab:
Die Anschlußuhren sind so einreguliert, daß sie innerhalb ihrer Regulierperiode
um einige Sekunden voreilen. Es sei für die folgende Beschreibung angenommen, daß
die Regulierperiode acht Stunden beträgt und die Regulierzeit einer bestimmten Anschlußuhr
bei 12 Uhr liegt. Das Voreilen der Anschlußuhren darf zwei Minuten nicht überschreiten,
um nicht in die Regulierperiode der folgenden Anschlußuhr überzugreifen. Da die
Hauptuhr während jeder Schaltperiode von vier Minuten nur zwei Minuten lang ihr
Kontaktwerk geschlossen hält, so ist für die um 12 Uhr zu regulierende Anschlußuhr
von i i Uhr 58 Minuten ab der Stromkreis für diese Anschlußuhr vorbereitet. Wenn
die Anschlußuhr ihre Regulierzeit 12 Uhr erreicht, kommt ihre Kontaktvorrichtung
in der folgenden Weise zur Wirkung und vervollständigt damit den von der Hauptuhr
vorbereiteten Leitungsstromkreis. Infolge der gegenseitigen Einstellung der Scheiben
15, 16 fällt kurz vor der Zeigerstellung 12 Uhr der Hebel 18 in die Kerbe seiner
Scheibe 16 und schließt den Kontakt 2o. Da der Hebel i8a noch nicht abgefallen ist,
besteht jetzt eine Verbindung der Anschlußleitung mit Erde (Rückleitung). Der bei
den Anschlußuhren H und E im Schaltungsschema (Abb. ;) eingeschaltete @Viderstand
52 dient lediglich zum Ausgleich des Leitungswiderstandes für Anschlußuhren nahe
der Zentralstelle. Durch den aus der Zentralbatterie 41 fließenden Strom wird das
Relais 43 erregt, das den Lokalstromkreis für den Registriermagneten 42 schließt.
Da im Anschlußstromkreis nur der Leitungswiderstand oder nur noch der Ausgleichwiderstand
52 liegt, so ist das Ansprechen des Registrierwerkes gesichert, selbst wenn an Stelle
d"# s Relais 43 der Registriermagnet 4a unmittelbar an die Anschlußleitung 4o angeschlossen
wird. Durch die Erregung des Registriermagneten 42 erfolgt die Registrierung der
Anschlußuhr in der oben angegebenen Weise. Da beim Anziehen des Ankers des Registrierwerkes
durch das Schließen des Kontaktes 45 das Halterelais 46 zur Wirkung kommt, wird
das Leitungsrelais 43 über Kontakte 51 kurzgeschlossen, so daß auf der Zentralstelle
jeder Widerstand ausgeschaltet ist. Das Ansprechen des Relais vollzieht sich so
schnell, daß im Augenblick, wo der Änschlußkontakt 2o-2i der Anschlußuhr geschlossen
wird, auf der Zentralstelle die Markierung im Papierstreifen erfolgt. Inzwischen
oder alsbald, wenn die Zeiger der Anschlußuhr 12 Uhr zeigen, fällt der Hebel 18,1
in die. Kerbe seiner Scheibe 15 und legt die 1iflntaktfeder 22 auf Kontakt
23 um. Dadurch kommt die Wicklung ihres Reguliermagneten i in den Anschlußstromkreis
zu liegen. Da, dieser außer dem Leitungswiderstand einen den Strom aus der Zentralbatterie
41 schwächenden Widerstand infolge des Kurzschlusses bei 51 nicht mehr enthält,
spricht der Reguliermagnet i sicher an. Der Reguliermagnet hält nun seinen Anker
fest, wodurch die Pendelgabel vom Pendel abgehoben wird. Dieses schwingt jetzt,
ohne Verbindung mit dem Uhrwerk zu haben, leer weiter, und das Gehwerk bleibt auf
12 Uhr vorläufig stehen. Durch die besondere Anordnung des Ankers in Verbindung
mit der Pendelgabel, die den Anker gewissermaßen an den Magnetpol heranbringt, ist
das Auslösen der Pendelgabel sichergestellt. Dieser Zustand bleibt bestehen, bis
die Hauptuhr ebenfalls die Regulierzeit 12 Uhr erreicht und ihr Kontaktwerk den
Anschlußstromkreis unterbricht. Dadurch wird die Anschluß-Leitung und der Reguliermagnet
der Anschlußuhr stromlos, und der Magnetanker fällt ab, wodurch sich die Pendelgabel
wieder an das Pendel anlegen kann. Infolgedessen geht das Anschlußuhrwerk wieder
weiter, und zwar richtig eingestellt in Übereinstimmung mit der Hauptuhr. Innerhalb
der nun foI-genden zwei Minuten, während welcher das Kontaktwerk der Hauptuhr geöffnet
ist, stellt die regulierte Anschlußuhr durch die mitlaufenden Einstellscheiben 15,
16 ihr Kontaktwerk wieder in den Ruhezustand. Da durch den Kontakt der Hauptuhr
auch der Haltestromkreis des Relais 46 unterbrochen wird, ist die Anlage wieder
bereit, die folgende Anschlußuhr zu regulieren.
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Wie in der Einleitung dieser Beschreibung angedeutet wurde, können
die vorhandenen Anlagen dadurch verbessert werden, daß nur die Zentralstelle mit
dem Kurzschließen des Registrierrelais eingerichtet wird, während die
Anschlußuhren
unverändert gelassen werden. Wenn dadurch auch das der Erfindung zugrunde liegende
Ziel erreicht wird, so besteht noch folgende Unvollkommenheit. Zu der bestimmten
Zeit fehlt das Registrierzeichen nicht nur, wenn die Anschlußuhr stehengeblieben
oder zurückgeblieben oder um mehr als die Dauer des Stromschlusses an der Kontaktvorrichtung
der Hauptuhr, nach dem angegebenen Beispiel zwei Minuten, vorausgeeilt ist, sondern
auch dann, wenn sie ganz genau gegangen wäre, denn es würde in einem solchen Falle
das Schließen des Anschlußkontaktes der Anschlußuhr mit dem Öffnen des Kontaktwerkes
der Hauptuhr zusammenfallen und ein Strom in der Leitung überhaupt nicht auftreten.
Um nun auch die richtig gehenden Uhren noch kontrollieren zu können, wird gemäß
der vorliegenden Erfindung die Kontaktvorrichtung in den Anschlußuhren so eingestellt,
daß sie den Anschlußstromkreis um einen bestimmten Zeitraum, bevor ihre Zeiger die
Regulierzeit erreichen, schließen. Beispielsweise erfolgt der Stromschluß schon
30 Sekunden vor 12 Uhr, wenn dieses die Regulierzeit sein soll. Infolgedessen
kann für die Regulierzeit bei genau gehender Anschlußuhr mit dem Schließen des Anschlußkontaktes
das Öffnen des Hauptuhrkontaktes zusammenfallen. Um zu vermeiden, daß innerhalb
dieses Zeitraumes der Reguliermagnet der Anschlußuhr ansprechen kann, wird dieser
elektrisch oder mechanisch am Ansprechen verhindert. Eine mechanische Sperrung des
Reguliermagneten kann durch eine vom Uhrwerk angetriebene Scheibe erreicht werden,
die während dieser Vorgabezeit den Magnetanker am Einfallen hindert, so daß dieser
die Pendelgabel vorläufig noch nicht -,#om Pendel abheben kann. Die Verwendung der
Doppelkontaktvorrichtung an der Anschlußuhr ermöglicht den Vorgang ohne weiteres
dadurch, daß der Anschlußkontakt 2o-21 durch Verstellen der Einstellscheibe 15 gegenüber
der Scheibe 16 um 30 Sekunden eher geschlossen wird als der Magnetkontakt
z2-23, dessen Einfallszeit mit der Zeigerstellung der Regulierzeit zusammenfällt.
Dadurch, daß der Stromkreis für die Registrierung 3o Sekunden eher geschlossen wird,
als die Zeiger der Anschlußulir diese Regulierzeit erreicht haben, it es möglich,
auch die richtig gehende Uhr zii kontrollieren. Durch diese Einrichtung können auch
noch die nicht mehr als den vorgegebenen Zeitraum, also 3o Sekunden, zurückgebliebenen
Anschlußuhren registriert «-erden, jedoch findet ihre Regulierung nicht mehr statt,
weil der Magnetkontakt der Anschlußuhren erst nach dem Öffnen des Kontaktes an der
Hauptuhr geschlossen wird. Die Verstellbarkeit der beiden Anschlußscheiben gegeneinander
ermöglicht beliebig stark nachbleibende Uhren, allerdings innerhalb des Bereiches
der Stromschlußdauer der Hauptuhr, noch in die Registrierung einzuschließen, damit
für ihre bessere Einstellung gesorgt werden kann, ohne daß sie sofort -ganz ausfallen.
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Die Schaltung der mit elektrischem Aufzug versehenen Anschlußuhr
E (Abb. 3) unterscheidet sich von der Schaltung der Anschlußuhr mit Handaufzug
dadurch, daß der Anschluß zwischen dem Kontakt 24. und dem Ausgleichwiderstand 52
noch über den Aufzugskontakt, der durch die Kontaktfeder 36 gebildet wird, geführt
ist. Zu dem Zweck ist der Widerstand 52 an den Ruhekontakt 37 der Kontaktfeder 36
angeschlossen, während der Arbeitskontakt 38 den Anschluß des Aufzugsmotors 53 vermittelt,
so daß dieser über die Anschlußleitung q.o von der Zentralbatterie ¢ i betrieben
werden kann. Das Aufziehen fällt in den vorgegebenen Zeitabschnitt der Anschlußuhr,
der zwischen dem Schließen des Anschlußkontaktes 20, 21 und dem Umschalten des Magnetkontaktes
22, 23 liegt und nach dem oben angegebenen Beispiel 3o Sekunden beträgt. Zu dem
Zweck ist das Aufzugskontaktwerk derart eingestellt, daß die Kontaktfeder 36 durch
das Auftreffen des Stiftes 26 am Federgehäuse a5 gegen den Hebel 27 auf den Arbeitskontakt
38 umgestellt wird, wenn die Anschlußuhr E 3o Sekunden vor ihrer Regulierzeit zeigt
und das Registrierwerk bzw. das Leitungsrelais 43 angesprochen und darauf bei 51
kurzgeschlossen ist. Es erhält nun der Antriebsmotor 53 auf folgende Weise Strom:
Aus der Zentralbatterie 41 über das geschlossene Kontaktwerk i-2, ;-4. der Hauptuhr,
Kurzschlußk ontakt 51, Anschlußleitung -.o, Anschlußkontakt 2o-21, Aufzugskontakt
36-38. Motor 53 über Erde nach der Batterie zurück. Der Aufzugsmotor setzt sich
in Gang und zieht durch ein Rädergetriebe, das in Abb. i und 2 nicht angegeben ist,
die Gangfeder im Gehäuse 25 auf. Im allgemeinen reicht die Zeit von 3o Sekunden
aus, um die Gangfeder um das seit der letzten Regulierperiode abgelaufene Stück
wieder aufzuziehen. Um auf jeden Fall ein überspannen der Feder zu vermeiden;, kommt
die vorgesehene Auslösung für den Aufzugskontakt zur Wirkung, wie oben beschrieben,
indem der Stift 13 der Welle des Federgehäuses 25 den Hebel 31 (Abb. i) von. der
Palette 29 abdrückt. Bei großen Entfernungen der Anschlußuhren ist die Erregung
des Antriebsmotors 53 durch eine Ortsbatterie vorzuziehen.
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Die Vorteile der neuen Uhrenanlage sind hauptsächlich folgende: Gegenüber
den bisherigen Schaltungen, bei
denen während der ganzen Regulierungszeit
sowohl der Registriermagnet der Zentralstelle als auch der Reguliermagnet der angeschalteten
Anschlußuhr dauernd unmittelbar in der Leitung liegen und sich gegenseitig einen
schädlichen Vorschaltwiderstand bilden, läßt sich bei der neuen Schaltung durch
Kombination der Hauptmerkmale erreichen, daß jeweilig nur einer der Magnete in den
Stromkreis der Anschlußleitung eingeschaltet ist.
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Durch das Kurzschließen des mit der Anschlußleitung verbundenen Registriermagneten
öder des diesen einschaltenden Relais wird ein stromschwächender Widerstaüd im Anschlußstromkreis,
der das Ansprechen des Reguliermagneten der Anschlußuhren in Frage stellen könnte,
beseitigt. Dadurch, daß der Registriermagnet nur einen ganz kurzen Augenblick zum
Ansprechen kommt und dann wieder ausgeschaltet wird, sind bewegliche Nadeln, die
für eine längere Erregung des Registrierwerkes erforderlich sind, entbehrlich. Durch
die Verwendung des Doppelkontaktes an den Anschlußuhren wird erreicht, daß der Stromkreis
zum Einschalten des Registrierwerkes den Registriermagneten, der einen stromschwächenden
Widerstand abgeben würde, nicht enthält und erst nach dem Ansprechen des Registrierwerkes
den Reguliermagneten in den Anschlußstromkreis schaltet, so daß das Ansprechen des
Registriermagneten von dem Ansprechen des Reguliermagneten zeitlich getrennt ist.
Außerdem ermöglicht der Doppelkontakt der Anschlußuhren durch Voreinstellen des
Anschlußkontaktes ein Registrieren der genau richtig gehenden Anschlußuhr und auch
der etwa um einige Sekunden zurückgebliebenen Uhren und ferner einen elektrischen
Aufzug durch die Zentralbatterie, ohne dadurch den Regulier- oder Registriervorgang
zu beeinträchtigen. Die Verwendung des Halterelais auf der Zentralstelle, das das
Ausschalten des Registriermagneten oder des diesen einschaltenden Relais regelt,
hat den Vorteil, daß der Regulierstrom ohne den Registriermagneten oder dessen Relais
und ohne Abhängigkeit von anderen Schaltern allein von dem Kontaktwerk der Hauptuhr
abhängig ist.