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Chiffriermaschine mit einer Mehrzahl von die Vertauschung der Zeichen
bewirkenden Chiffrierwalzen. Es ist bei Chiffriermaschinen, z. B. bei elektrischen
Chiffriermsachinen, bekannt, eine Mehrzahl von Chiffrierwalzen anzuordnen, welche
auf den Stirnseiten eine Anzahl von Kontakten aufweisen, mittels welcher sie sich
berühren. Diese drehbaren Chiffrierwalzen sind zwischen festen Endtrommeln angeordnet.
Die Kontakte der einen Stirnseite der Chiffrierwalzen sind mit den Kontakten der
anderen Stirnseite durch die Chiffrierwalzen hindurch in möglichst unregelmäßiger
Weise verbunden, und die Kontakte der einen festen Endtrommel sind mit Gebestellen,
z. B. mit Tastenkontakten, verbunden, während die Kontakte der anderen festen Endtrommel
mit Anzeigevorrichtungen, z. B. mit Glühlampen oder einer Schreibvorrichtung, verbunden
sind.
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Infolge dieser Anordnung wandert der elektrische Strom beim Anschlagen
einer Gebestelle, z. B. beim Drücken der Taste des Buchstabens c, in unregelmäßiger
Weise durch das System der Chiffrierwalzen hindurch (vgl. Abb. i) und ergibt z.
B. in den Anzeigestellen den Buchstaben h.
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Es ist nun auch bekannt; die Chiffrierwalzen -während des Chiffrierens
einer größeren Anzahl von Einzelzeichen gegeneinander zu verdrehen, so daß das System
der Zeichenvertauschung geändert wird, also beim nächsten Drücken der Buchstabentaste
c z. B. der Buchstabe m in den Anzeigestellen erscheint.
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Es ist ferner zu bemerken, daß die Kontaktstellen an den Chiffriermaschinen
in solcher Zahl vorhanden sind, als den zu vertauschenden Zeichen entspricht, z.
B. 26 Kontakte entsprechend 26 Buchstaben des Alphabets.
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Bei einer solchen Anordnung kehren die Chiffrierwalzen schon nach
einer verhältnismäßig
geringen Anzahl von Chiffriertnigens wieder
in die Anfangsstellung zurück, so daß also bei dem gewählten Buchstabenbeispiel
der Buchstabe c wieder das Chiffrat h ergibt, d. h. also die Periode der Chiffrierung
aufs neue beginnt. Je kürzer die Periode der Chiffrierung ist, desto leichter ist
die Dechiffrierung eines Chiffrats durch Unbefugte.
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Erfindungsgemäß ist nun eine Anordnung getroffen, welche eine sehr
lange Periode ergibt, so daß eine Dechiffrierung durch Unbefugte mittels Beobachtung
sich wiederholender Vertauschungen praktisch unmöglich wird. Vorsorge ist dabei
getroffen, die Chiffrierwalzen leicht in eine bestimmte Stellung zueinander einzustellen,
diese Stellung deutlich kenntlich zu machen und die Chiffrierwalze rasch in eine
beliebige Anfangsstellung zurückzuführen.
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Der Erfindungsgegenstand ist beispielsweise in den Zeichnungen veranschaulicht,
und es stellt dar: Abb. i eine schaubildliche Ansicht von vier Chiffrierwalzen finit
ihren Kontaktstellen und Antriebsvorrichtungen (zur besseren Erläuterung des Stromverlaufes
sind die Chiffrierwalzen etwas auseinandergezogen gezeichnet), Ab.2 einen Grundriß
der Chiffrierwalzen und eines Teils der Antriebs- und Einstellvorrichtung, teilweise
im Schnitt.
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In Abb. i sind zur besseren Übersicht nur sechs Kontaktstellen eingezeichnet,
während in Abb. 2 eine größere Anzahl, entsprechend der praktischen Ausführung der
Maschine, angedeutet sind.
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Bei dein gewählten Ausführungsbeispiel sind vier Chiffrierwalzen 1,
2, 3 und .a. um eine Welle 5 drehbar und zwischen festen Endtrommeln 6 und 7 angeordnet.
Diese Chiffrierwalzen «-eisen Zahnkränze ja, 2a, 3a, .4a auf, und vier Wellen 8,
9, 1o, ii sind vorgesehen, «-elche mittels Zahnräder 12, 13, 14, 15 von einer gemeinsamen
Antriebsstelle, z. B. einem Zahnrad 16, in Umdrehung versetzt «-erden. Auf den Wellen
8 bis i i sind Vollzahnräder 17, 18, i9, 2o und dicht daneben Zahnräder 21, 22,
23, 2.1 angebracht, «-elche mir einzelne Räder und zwischen denselben große Zahnlücken
aufweisen. Diese Räder sollen im folgenden Lückenzahnräder genannt «-erden. Die
Wellen 8 bis i i können in der Längsrichtung in drei verschiedene Stellungen mittels
am Ende befindlicher Knöpfe 25, 26, 27 und 28 eingestellt werden, und zur Sicherung
in jeder Stellung sind auf jeder Welle drei Rasten 30, 31 und 32 vorgesehen, in
«-elche ein beliebiges Sperrglied einspringt und so die Welle in der eingestellten
Lage festhält. Durch die drei Stellungen der Wellen 8 bis i i können drei Antriebsbedingungeil
für die Chiffrierwalzen eingestellt werden, nämlich Antrieb durch Lückenzahnräder,
Antrieb durch Vollzahnräder und die Chiffrierwalzen frei, d. h. ohne Antrieb. Die
je-
weilige Stellung der Antriebsräder ist an der Maschine ersichtlich, indem
Erkennun2-szeichen, z. B. Buchstaben, entweder links, rechts oder in der Mitte von
Fenstern 33, 3-1-. 35 erscheinen, welche in geeigneten, die Knöpfe 25 bis 28 umgebenden
Hülsen 36, 37, 38 und 39 vorgesehen sind.
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Die Teilungen der Antriebsräder 12 bis 15 und damit der Räder 17 bis
2o sowie der Lückenzahnräder 21 bis 24 entsprechen nun erfindungsgemäß Primzahlen
oder Zahlen, welche keinen gemeinsamen Falttor aufweisen. So sind z. B. für die
Teilungen der genannten Räder die Zahlen 11, 15, 17, i9 gewählt.
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Durch diese Anordnungen wird die Periode der Chiffrierung besonders
lang, da zu einer vollständigen Umdrehung aller Chiffrierwalzen, d. h. Einstellung
derselben in die ursprüngliche Anfangslage, so viel Einzelschritte erforderlich
sind, als dem Produkt dieser Zahlen entspricht, also 11 # 15 # 17 # 19 = 53 295
Einzelschaltschritte. Die genannte Teilung der Zahnräder für den Antrieb der Chiffrierwalzen
ist erfindungsgemäß ferner noch so gewählt, daß sie kein Vielfaches der Teilung
der Chiffrierwalzen (Kontaktzahl. z. B. 26) ist. Infolgedessen ist die Gesamtperiode
der Chiffrierung 1 i # 15 # 17 # 19 # 26 1 385 670.
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Wenn nun jedesmal bei jeder neuen Chiffriereng von der gleichen Grundstellung
ausgegangen würde, so würde diese Periode sich jedesmal genau wiederholen, d. h.
die Reihenfolge der Vertauschungsänderungen wäre innerhalb dieser Periode stets
die gleiche. Dies wird nun dadurch verhindert, daß bei jeder Chiffriereng oder nach
einer Anzahl von Chiffrierengen mit einer anderen Anfangsstellung der Antriebsräder
begonnen wird.
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Wenn die Wellen der Antriebsräder sich in ihrer Linksstellung befinden,
d. h. weder die Lückenzahnräder noch die Vollzahnräder sich mit den Zahnkränzen
der Chiffrierwalzen in Eingriff befinden, so kann jede Welle mittels ihres Knopfes
für sich verdreht werden und eine bestimmte Anfangsstellung der Antriebsräder eingestellt
werden, welche sodann aus den Buchstaben in den Hülsen 3t;, 37, 38, 39 für die Knöpfe
ersichtlich ist.
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Um bei dieser Einstellung der Antriebswellen ihre Vollzahnräder und
ihre Lückenzahnräder genau so einzustellen, daß durch Verschieben der Einstellknöpfe
auch die sofortige Kupplung mit den Zahnkränzen der Chiffrierwalzen möglich ist
und nicht hierbei "Zahn auf Zahn auftrifft, treten die Zahnräder 12 bis 15 bei dieser
Verschiebung in die Linksstellung in ein Hilfszahnrad 4.o ein, welches
durch
eine Sperrung nur jedesmal zahnweise Schritte vorzunehmen gestattet. Durch Herausziehen
der Knöpfe und Verschieben der Antriebswellen nach rechts werden sodann die Lückenzahnräder
wieder mit den Zahnkriinzen der Chiffrierwalzen gekuppelt.
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Wenn die Chiffrierwalzen in eine bestimmte Anfangsstellung eingestellt
«-erden ;ollen, ist es nur erforderlich, durch Z-erschieben der Knöpfe in die Mittelstellung
die Vollzahnräder reit den Zahnkränzen der Chiffrierwalzen zu kuppeln; sodann kann
durch Drehen der Knöpfe und damit der Antriebswellen eine bestimmte Stellung der
einzelnen Chiffrierwalzen ausgeführt werden. Um di°se Stellung zu kennzeichnen,
sind auf den Chiffrierwalzen Ringe 41, 42, .I3, .1.I mit Buchstaben befestigt, und
je nach der Einstellung der Chiffrierwalzen erscheint einer dieser Buchstaben in
einem besonderen, für diesen Zweck vorgesehenen Fenster 45.
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Um nach erfolgter Chiffrierung die Chiffrierwalzen in eine bestimmte
Stellung zueinander zti bringen, so daß also in den genannten Fenstern bestimmte
Buchstaben erscheinen, ist folgende Vorkehrung getroffen: In einen der Einstellkn
(-)pfe, z. B. dun Knopf 23, kann eine Kurbel-[6 eingesteckt werden, aber nur, wenn
der Knopf :ich in seiner Außenstellung befindet, also das Lückenzahnrad sich firn
Eingriff mit dein 7ahnkranz der Chiffrierwalze befindet. In diesem Fall befindet
sich nämlich auch das Zahnrad 12 in Eingriff finit dein gemeinsauren Zahnrad 16,
und beim Drehen des Knopfes 2; werden infolgedessen s=imtliche Wellen g, 9, 1o,
i i gedreht und deshalb auch die Chiffrierwalzen durch die Lückenzahnräder gegeneinander
verstellt.
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Uni ein solches Einsetzen der Kurbel_ .I6 in den Einstellknopf 25
nur in der gezeichneten Stellung zu ermöglichen, ist ein federnder Stift _l; eingesetzt,
dessen Auflenende .I8 rund und (]essen Innenende 4.9 flach gehalten ist.
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"Zur in der Stellung nach Abb. 2 kann infolgedessen der Schlitz des
Zapfens der Kurbel 4.6 über den flachen Teil des Stiftes .I; gestreift werden; befindet
sich der Knopf dagegen in Mittel- oder Linksstellung, so Verhindert der runde Teil
4.8 dieses Stiftes (las Einsetzen der Kurbel.