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Garnreinigungsvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Garnreinigungsvorrichtung,
bei der der zu reinigende Faden zwischen zwei Reihen Reinigungsgliedern hindurchgezogen
wird. Gemäß der Erfindung wird eine gründliche Reinigung des Garnes ohne Gefahr
des Reißens dadurch erreicht, daß die hintereinander angeordneten Reinigungsglieder
federnd gelagert und mit ihren Arbeitsflächen so zu dem Garn gestellt sind, daß
beim Durchgang des Garnes die Reinigungsglieder in Richfung des Garnes in schwingende
Bewegung geraten und dadurch die Reinigung des Garnes bewirken. Die dem Garn abgenommenen
Unreinigkeiten werden durch besondere Ablenkbleche aufgefangen und abgeführt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i die Garnreinigungsvorrichtung in Aufsicht, Abb.2 einen Schnitt
nach Linie 2-2' der Abb. i und Abb. 3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 der Abb.
i im vergrößerten Maßstab. Abb. 4. ist eine Aufsicht auf einen Teil der Garnreinigungsvorrichtung
im _ vergrößerten Maßstab. Abb.5 zeigt einen Schnitt nach Linie 5-5 der Abb.3. Abb.6
ist eine vergrößerte schaubildliche Ansicht eines Ablenkbleches, Abb. 7 eine vergrößerte
schaubildliche Ansicht eines Reinigungsgliedes; in Abb. 8 ist in stark vergrößerter
schaubildlicher Darstellung die Arbeitskante eines Reinigungsgliedes dargestellt.
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Die in der Zeichnung dargestellte Garnreinigungsvorrichtung soll ein
von einer Spule o. dgl. abgezogenes, zu einer Aufspulmaschine laufendes Garn bearbeiten;
ihr Rahmen io kann mit Hilfe des Stutzens i i mit Klemmschraube 12 an einen Teil
einer solchen Maschine befestigt sein, aber auch in anderer Weise aufgestellt und
befestigt werden.
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Der Rahmen io ist oben durch einen zweiteiligen Deckel =6, 27 mit
Schlitz 28 abgeschlossen.
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In den Rahmen io sind in seinen Längssehen 15, 16 die Reinigungsglieder
50, 50' eingespannt, deren Blechstück in der Zeichnung übertrieben groß dargestellt
ist. Jedes Reinigungsglied 5o, 5o' weist eine Einspannfahne 54 54' auf, die (vgl.
auch Abb. 5) in einem Querschnitt 51 der Seitenteile 15, 16 mittels einer Schraube
56, 56' mit Unterlegscheibe 55 55' befestigt ist. An dem etwas schräg gestellten
Mittelteil 52, 52' der Reinigungsglieder schließt sich der Kopfteil 53, 53', der
entgegengesetzt zu dem Mittelteil 52, 52' schräg gestellt ist. Die Neigungen des
Mittelteiles und des Kopfteiles sind so bemessen, daß das innere Ende des Kopfteiles
annähernd in der Verlängerung der Einspannfa.hne liegt.
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Die Einspannfahne 54 ist, wie Abb. 7 zeigt, gegenüber dem übrigen
Teil des Reinigungsgliedes derart nach. unten abgesetzt, daß zwischen der Oberkante
der Teile 52, 53 und der Unterseite des Deckels 26 ein kleiner Spalt verbleibt.
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Jedes Reinigungsglied hat in seinem Kopfteil 53 eine halbkreisförmige,
zu den Längsseiten des Rahmens parallele Nut 57. Der Rand 58 verläuft senkrecht.
Die obere Ecke 59 ist abgerundet, um das Garn bequem zwischen die Reinigungsglieder
einlegen zu können. Die Mantelfläche der Nut 57 und die Vorderfläche 61 schneiden
sich in einem spitzen Winkel und bilden die Putzschneide 62.
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Die Reinigungsglieder 50, 50' sind versetzt zueinander angeordnet.
Die inneren Enden, der Reinigungsglieder 5o bzw. 5o' liegen in einer Ebene und die
Nuten 57, 57' in einer Geraden. Die Putzschneiden 62 und 62' umschließen das eingelegte
Garn A zur Hälfte: beim Durchziehen des Garnes geraten die federnden Reinigungsglieder
5o, 5o' in Schwingungen, wie in Abb. ,4 angedeutet, und zwar in einer das Garn tangierenden
Kurve.
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Um die hierbei von dem Garn abgelösten Verunreinigungen und die daran
haftenden Fasern vom Garn zu entfernen, sind gemäß der Erfindung Ablenkglieder 70,
70' in dem Rahmen io vorgesehen. Jedes Ablenkglied 70, 7o' besteht aus einer Einspannfaline
74, einem federnden Mittelteil 72 und einem AblenkflÜgel 73, der zur Bewegungsrichtung
des Garnes geneigt und entweder, wie in der Zeichnung dargestellt, gekrümmt ist
oder auch flach oder sonstwie ausgebildet sein kann.
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Die Einspannfahne 74 ist in Querschlitzen 51 eingesetzt und in der
in Abb. 5 dargestellten Weise befestigt. Die Einspannfahne ist
gegenüber
dem übrigen Teil des Ablenkgliedes nach unten abgesetzt, so daß,die Oberkante des
Ablenkgliedes unter Freilassung eines geringen, für das Schwingen erforderlichen
Spielraumes dicht unter der Unterseite der Deckelhälfte 26 liegt. Zur Erleichterung
des Einlegens des Garnes A ist die obere Ecke der Innenränder 75 der Flügel mit
einer Abrundung 79 versehen.
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Die Ablenkglieder 70, 70' sind im Rahmen io paarweise derart
angeordnet, daß die Innenkanten 75, 75' das Garn von beiden Seiten berühren.
Die Innenkanten 75, 715'
verlaufen in der Ruhestellung parallel zueinander.
In manchen Fällen ist es jedoch vorteilhaft, daß sich die Innenkanten
715, 75' unterhalb der Garnbahn voneinander entfernen, so daß die Verunreinigungsteilchen
leicht zwischen den Innenkanten herabfallen können: Die federnden Mittelteile sichern
ein, freies Schwingen der Ablenkglieder, so dal3( die unmittelbar am Garn anliegenden
Teile! der Innenkanten in einer Kurve sich bewegen,: zu der das Garn eine Tangente
bildet.
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Hinter jedem Paar von Ablenkgliedern ist ein Stift 8o an der Langseite
15 des Rahmens io befestigt. Die oberen Flächen dieser Stifte und die unteren. Kanten
der Nuten 57, 57' liegen in einer Ebene. Die Stifte So dienen beim Einlegen des
Garnes dazu, das Garn in die Arbeitsstellung gegenüber den Putzschneiden 62, 62'
zu bringen und verhindern ferner beim Lockerwerden des Garnes, daß letzteres aus
den Nuten 57, 57' herausgleitet.
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Die Einstellung der Vorrichtung auf den Durchmesser des zu reinigenden
Garnes erfolgt durch Einstellung des einen Rahmenteils. Ist der Garndurchmesser
gleich dem Durchmesser der Nuten 57, 57', so wird die Langseite 16 so eingestellt,
daß die Mittelpunkte der Nuten 57, 57' in einer Geraden liegen. Das Einziehen des
Garnes erfolgt in der Weise, daß das von der Spannvorrichtung i9 kommende Garnende
in den Schlitz 28 zwischen den runden Enden 5.9, 59', 79, 79' eingelegt und unter
leichtem Zurückbiegen der federnden Reinigungsglieder in die Nuten 57, 57' herabgezogen
wird. Eine weitere Abwärtsbewegung des Garnes wird durch die Stifte So verhindert.
Beim Durchlauf des Garnes werden die Reinigungs- und Ablenkglieder durch das Garn
bzw. die aus ihm hervorragenden Teilchen in Schwingungen versetzt. Die Putzschneiden
62, 62' üben- hierbei eine schabende bzw. bürstende Wirkung auf das Garn aus, wodurch
die am Garn haftenden Teilchen vom Garn abgenommen werden. Sitzt ein solches Teilchen
verhältnismäßig fest am Garn, so wird es durch das erste Reinigungsglied gelockert
und durch eines der folgenden Reinigungsglieder losgerissen. Die vom Garn entfernten
Teilehen und diesen anhaftenden Faserchen treffen dann auf die Ablenkglieder 70,
70' und werden noch innerhalb der Vorrichtung nach abwärts gelenkt. Die bürstende
und schabende Wirkung wird hauptsächlich von den Reinigungsgliedern 5o, 5o', teilweise
jedoch auch von den Ablenkgliedern 70, 7o' ausgeübt.
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Die Zahl der zu verwendenden Reinigungsglieder hängt von der Beschaffenheit
des Garnes ab. Es empfiehlt sich, eine gerade Zahl zu verwenden, so daß beide Seiten
des Garnes gleichmäßig gereinigt werden. Auch die Zahl und Verteilung der zu verwendenden
Ablenkglieder ist von der Beschaffenheit des Garnes und dem Grade der Verunreinigung
abhängig.