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Die Erfindung betrifft eine Zange mit zwei Griffelementen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Folgenden werden Zangen angesprochen, die zwei durch ein Gelenk schwenkbar miteinander verbundene Griffelemente aufweisen. Diese sind auf einer Seite des Gelenks angeordnet und setzen sich auf dessen anderer Seite in Funktionsenden fort, die jeweils eine Schneide aufweisen und damit einen Schneidabschnitt bilden. Es hat sich gezeigt, dass bei derartigen Zangen die zum Schneiden von Gegenständen aufzubringenden Kräfte häufig sehr hoch sind. Nachteilig ist insbesondere auch, dass sich die Schneiden der Funktionsenden verkanten und damit eine schlechte Schneidleistung zeigen. Es sind auch Zangen der hier angesprochenen Art bekannt, deren Griffelemente über einen Gelenkteller mit ihren Funktionsenden verbunden sind. Dabei liegen die Gelenkteller jeweils in einer Ebene, auf der die Schwenkachse des Gelenks senkrecht steht (
US 1 116 093 A ). Überdies sind auch Zangen bekannt, bei welchen in einem ersten Zangenschenkel ein Durchsteckschlitz vorgesehen ist, in den ein zweiter Zangenschenkel eingefügt und dort mittels eines Gelenkzapfens
7 fixiert ist. Die bekannten Lösungen mit oder ohne Gelenkteller weisen den Nachteil auf, dass sie ebenfalls eine schlechte Schneidleistung zeigen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Zange zu schaffen, die sich durch verbesserte Schneideigenschaften bei geringeren Kräften auszeichnen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Zange vorgeschlagen, welche die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Sie umfasst zwei Griffelemente, die durch ein Gelenk schwenkbar miteinander verbunden sind, wobei die Schwenkachse der Griffelemente durch das Gelenk verläuft. Außerdem sind zwei den Griffelementen zugeordnete Funktionsenden vorgesehen, die auf der den Griffelementen gegenüberliegenden Seite des Gelenks angeordnet sind, jeweils eine Schneide aufweisen und damit einen Schneidabschnitt bilden. Im Bereich des Gelenks sind Gelenkteller vorgesehen, die parallel zueinander angeordnet sind und jeweils in einer Ebene liegen, auf der die Schwenkachse des Gelenks senkrecht steht. An jedem der beiden Gelenkteller sind auf der einen Seite jeweils ein Griffelement und auf der anderen Seite ein zugehöriges Funktionsende angebracht. Die Zange zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Gelenkteller unterschiedlich dick sind. Dies führt dazu, dass die Berührungsebene der beiden Gelenkteller nicht in der Mitte zwischen der Ober- und Unterseite des Gelenks der Zange angeordnet ist. Durch den Versatz der Berührungsebene gegenüber einer Mittelebene des Gelenks wird vermieden, dass die Gelenkteller sich verkanten, wenn in den Schneidabschnitt der Zange Gegenstände, beispielsweise ein Draht oder dergleichen, eingebracht werden. Es hat sich auch gezeigt, dass die in die Griffelemente einzuleitenden Kräfte beim Schneiden von Gegenständen wesentlich geringer sind als bei herkömmlichen Zangen.
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Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Zange, bei dem der Schneidabschnitt mit der Berührungsebene zwischen den beiden Gelenktellern einen Winkel α einschließt. Auf diese Weise ist es möglich, beim Schneiden von Gegenständen weniger Drehmomente in die Funktionsenden einzuleiten, sodass diese und damit die Gelenkteller weniger verkanten und die Schneidkräfte weiter reduziert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass die Berührungsebene den Schneidabschnitt in einem Bereich schneidet, der dem Gelenk zugewandt ist. Durch eine Abstimmung des Winkels α mit der Berührungsebene kann sichergestellt werden, dass Kippmomente weiter reduziert werden.
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Es hat sich herausgestellt, dass die hier gewählte Ausgestaltung der Zange sowohl bei Kombinations-, Flachrund- oder Flachzangen als auch bei Seitenschneidern verwendet werden kann und sich bei beiden Zangentypen die gewünschten Vorteile ergeben.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Prinzipskizze des Vorderteils einer als Kombinationszange ausgebildeten Zange in Unteransicht;
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2 eine Seitenansicht der in 1 wiedergegebenen Kombinationszange;
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3 eine perspektivische Vorderansicht der Kombinationszange nach den 1 und 2;
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4 eine Prinzipskizze des Vorderteils einer als Seitenschneider ausgebildeten Zange in Unteransicht;
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5 eine Seitenansicht des Seitenschneiders gemäß 4 und
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6 eine perspektivische Vorderansicht des Seitenschneiders gemäß den 4 und 5.
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Die in 1 dargestellte Zange 1 ist als Kombinationszange ausgebildet. Sie weist zwei hier zum Teil abgebrochene Griffelemente 3 und 5 auf, die über ein Gelenk 7 schwenkbar miteinander verbunden sind. Dessen Schwenkachse verläuft senkrecht zur Bildebene von 1. Das erste Griffelement 3 weist ein Funktionsende und das zweite Griffelement 5 ein Funktionsende 11 auf. Dabei liegen die Griffelemente 3 und 5 und die zugehörigen Funktionsenden 9 und 11 auf gegenüberliegenden Seiten des Gelenks 7. Die Griffelemente 3 und 5 sind bei der Darstellung gemäß 1 maximal aufeinander zu bewegt, sodass die Funktionsenden 9 und 11 geschlossen sind und einander berühren.
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Jedes der Funktionsenden weist eine Schneide auf, wobei dem Funktionsende 9 eine erste Schneide 13 und dem Funktionsende 11 eine zweite Schneide 15 zugeordnet ist, sodass ein Schneidabschnitt 17 gebildet wird, der sich unmittelbar an das Gelenk 7 anschließt. Auf der dem Gelenk 7 abgewandten Seite des Schneidabschnitts 17 ist ein erster Greifabschnitt 19 vorgesehen, der durch zwei – von der Berührungsebene der Funktionsenden aus gesehen – konkave Bereiche gebildet wird und vorzugsweise mit Zähnen versehen ist, um die Greifkräfte zu erhöhen und um ein Verdrehen des gegriffenen Gegenstandes zu verhindern.
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Auf der dem Gelenk 7 abgewandten Seite des ersten Greifabschnitts 19 ist ein zweiter Greifabschnitt 21 vorgesehen, der durch zwei hier im Wesentlichen ebene Bereiche der Funktionsenden gebildet wird, die einander zugewandt sind. Der zweite Greifabschnitt 21 dient dazu, ebene Gegenstände zu erfassen.
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Insgesamt zeigt sich, dass die Zange 1, wie gesagt, als Kombinationszange herkömmlicher Art ausgebildet ist, was den Schneidabschnitt 17 und die beiden Greifabschnitte 19 und 21 betrifft.
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1 lässt noch erkennen, dass zwischen dem ersten Griffelement 3 und dem zugehörigen ersten Funktionsende 9 im Bereich des Gelenks 7 ein Gelenkteller 23 vorgesehen ist, an dem einerseits das Griffelement 3 und andererseits das Funktionsende 9 angebracht sind. Es ist sehr wohl möglich, das Griffelement 3, den Gelenkteller 23 und das Funktionsende 9 einstückig auszubilden. Der Gelenkteller 23 ist im Bereich seiner freien Umfangsfläche zylindrisch ausgebildet, also in Draufsicht kreisrund.
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Die in 1 wiedergegebene Zange ist in 2 in Seitenansicht dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, sodass auf die Erläuterungen zu 1 verwiesen wird.
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In 2 sind das zweite Funktionsende 11 und das erste Griffelement 3 in Draufsicht wiedergegeben. Erkennbar ist hier das Gelenk 7. In dessen Bereich ist der Gelenkteller 23 erkennbar, der zwischen dem Griffelement 3 und dem zugehörigen Funktionsende 9 angeordnet ist, welches hier durch das Funktionsende 11 verdeckt wird.
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Im Bereich des Gelenks 7 ist auch ein Gelenkteller 25 erkennbar, der in 1 durch den Gelenkteller 23 verdeckt wurde und der zwischen dem zweiten Griffelement 5 und dem zugehörigen Funktionsende 11 angeordnet ist. Im Gelenk 7 berühren sich die Gelenkteller 23 und 25 im Bereich einer Berührungsebene 27. 2 zeigt deutlich, dass diese nicht mittig zwischen der Oberseite 29 und der Unterseite 31 des Gelenks 7 angeordnet ist. Mit anderen Worten: Der Gelenkteller 23 ist dünner als der Gelenkteller 25. Die Berührungsebene 27 liegt näher an der Unterseite 31 des Gelenks 7 und damit näher am Schneidabschnitt 17.
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3 zeigt das Vorderende der Zange 1 in perspektivischer Ansicht von schräg vorne, wobei dem Betrachter die Unterseite des Gelenks 7 zugewandt ist. Die Zange 1 ist hier in geöffnetem Zustand wiedergegeben. Es wird dadurch deutlich erkennbar, dass der Gelenkteller 23 dünner ausgebildet ist als der Gelenkteller 25, sodass die Berührungsebene 27 näher an der Unterseite 31 als an der Oberseite 29 des Gelenks angeordnet ist.
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Bei der Kombinationszange nach den 1 bis 3 ist der Schneidabschnitt 17 in einer Ebene angeordnet, in der auch die Unterseite 31 des Gelenks 7 liegt. Durch die Abschrägung der Schneiden 13 und 15 können die aktiven Schneidkanten der Schneiden möglicherweise in einer Ebene liegen, die in einem geringen Abstand zu der Ebene angeordnet ist, in der die Unterseite 31 des Gelenks 7 liegt. Die beiden Ebenen sind parallel zueinander angeordnet.
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In den 4 bis 6 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Zange 1 wiedergegeben. Es handelt sich hier nicht um eine Kombinationszange, wie in den 1 bis 3 dargestellt, sondern um einen Seitenschneider, dessen Ausgestaltung grundsätzlich bekannt ist. Daher wird hier nur kurz darauf eingegangen. Gleiche und funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, sodass auf die Beschreibung zu den 1 bis 3 verwiesen wird.
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Die Zange 1' weist ein erstes Griffelement 3 auf, das über ein Gelenk 7 mit einem zweiten Griffelement 5 schwenkbeweglich verbunden ist. Die Schwenkachse des Gelenks 7 steht auch hier senkrecht auf der Bildebene von 4. Auf der dem Gelenk 7 abgewandten Seite des ersten Griffelements 7 ist ein erstes Funktionselement 9 vorgesehen. Entsprechend ist dem zweiten Griffelement 5 ein zweites Funktionsende 11 zugeordnet.
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Die Funktionsenden 9 und 11 weisen Schneiden 13 und 15 auf, sodass auch hier ein Schneidabschnitt 17 gebildet wird. Die beiden Greifabschnitte, wie sie bei der Kombinationszange gemäß der 1 bis 3 vorgesehen sind, entfallen bei der als Seitenschneider ausgebildeten Zange 1'.
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Aus der Seitenansicht des Vorderendes der Zange 1' gemäß 5 ist erkennbar, dass der dem ersten Griffelement 3 und dem ersten Funktionsende 9 zugeordnete Gelenkteller 23 wiederum dünner ist als der Gelenkteller 25, der dem zweiten Griffelement 5 und dem zweiten Funktionsende 9 zugeordnet ist. Daher ist auch hier die Berührungsebene 27 zwischen den beiden Gelenktellern 23 und 25 außerhalb der Mitte zwischen der Oberseite 29 und der Unterseite 31 des Gelenks 7 angeordnet. Aus 5 wird deutlich, dass der Schneidabschnitt 17 unter einem Winkel zur Berührungsebene 27 verläuft, die parallel zur Oberseite 29 beziehungsweise Unterseite 31 des Gelenks angeordnet ist.
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Der Schnittpunkt 33 zwischen der Berührungsebene 27 und dem Schneidabschnitt 17 hängt von der Dicke des Gelenktellers 23 ab: Je dünner dieser ist, umso näher liegt die Berührungsebene 27 an der Unterseite 31 des Gelenks 7, umso näher liegt dieser Schnittpunkt 33 auch am Gelenk 7.
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Die perspektivische Vorderansicht der Zange 1', die in den 4 und 5 wiedergegeben ist, zeigt noch einmal deutlich, dass die Berührungsebene 27 zwischen den Gelenktellern 23 und 25 näher an der Unterseite 31 als an der Oberseite 29 des Gelenks 7 liegt. Man kann auch erkennen, dass der Schneidbereich 17 der als Seitenschneider ausgebildeten Zange 1' unter einem Winkel zu der Berührungsebene 27 und zu einer Ebene liegt, in der auch die Unterseite 31 des Gelenks 7 angeordnet ist. Entsprechend ist der Schneidabschnitt 17 natürlich auch zu einer Ebene geneigt angeordnet, in der die Oberseite 29 des Gelenks 7 liegt. Der Neigungswinkel ist in 5 mit α bezeichnet.
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Aus den 1 bis 6 wird deutlich, dass die beiden Griffelemente 3 und 5 der Zangen 1 und 1' in einem Gelenk 7 miteinander verbunden und an Gelenktellern 23 und 25 angebracht sind. Jeweils auf der gegenüberliegenden Seite des Gelenks 7 sind die Funktionsenden 9 und 11 der Griffelemente 3 und 5 vorgesehen. Dabei sind vorzugsweise die Griffelemente 3 und 5, die zugehörigen Gelenkteller 23 und 25 sowie die den Griffelementen 3 und 5 zugeordneten Funktionsenden 9 und 11 jeweils einstückig ausgebildet. Wesentlich ist hier, dass die Berührungsebene 27 zwischen den Gelenktellern 23 und 25 nicht in der Mitte zwischen der Oberseite 29 und der Unterseite 31 des Gelenks 7 angeordnet ist, sondern vielmehr außermittig: Sie ist vorzugsweise, wie in den 2 und 3 sowie 5 und 6 dargestellt, in Richtung zur Unterseite 31 des Gelenks 7 verschoben, also in Richtung auf den Schneidabschnitt 17 der Zangen 1 und 1'. Durch diese besondere Ausgestaltung des Gelenks 7 wird erreicht, dass beim Schneiden von Gegenständen im Schneidabschnitt 17 der Zangen 1, 1' nur ein sehr geringes Kippmoment aufgebaut wird und die beiden Schneiden 13 und 15 der Funktionsenden 9 und 11 exakt zueinander ausgerichtet bleiben und eine optimale Schneidfunktion aufweisen. Die Gegenstände werden damit nicht abgequetscht sondern sauber abgeschnitten, sodass die Schneidkräfte wesentlich reduziert werden. Auch werden die Reibungskräfte zwischen den Gelenktellern 23 und 25 im Bereich der Berührungsebene 27 reduziert, sodass die Zange 1, 1' beim Schneiden von Gegenständen sehr viel leichter zu handhaben ist und die in die Griffelemente 3 und 5 einzuleitenden Kräfte wesentlich reduziert sind.
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Ist der Schneidabschnitt 17 bei einer als Seitenschneider ausgebildeten Zange 1', wie sie in den 4, 5 und 6 dargestellt ist, gegenüber der Berührungsebene 27 geneigt angeordnet, so kann durch den Neigungswinkel α des Schneidabschnitts 17 und die Dicke der Gelenkteller 23 und 25 die Berührungsebene 27 so gelegt werden, dass der Schnittpunkt 33 zwischen Berührungsebene 27 und Schneidabschnitt 17 möglichst nahe am Gelenk 7 liegt, vorzugsweise im ersten Drittel des Schneidabschnitts 17 vom Gelenk 7 aus gesehen. Dadurch lassen sich die beim Schneiden von Gegenständen auftretenden Kippmomente auf ein Minimum reduzieren, ebenso die zwischen den Gelenktellern 23 und 25 im Bereich der Berührungsebene 27 wirkenden Reibungskräfte.
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Insgesamt zeigt sich, dass das Gelenk 7 der Zangen 1, 1' von seinem Grundaufbau her nur unwesentlich verändert wird: Beim Herstellen der Griffelemente 3 und 5 mit den zugehörigen Funktionsenden 9 und 11 werden die entsprechenden Gelenkteller 23 und 25 unterschiedlich dick ausgebildet, wobei der Gelenkteller 23 dünner ist als der Gelenkteller 25, sodass die Berührungsebene 27 zwischen diesen Gelenktellern 23 und 25 näher an der Unterseite 31 des Gelenks 7 verläuft. Eine derartige Abwandlung des Gelenks 7 ist für den Herstellungsprozess der Zange 1, 1' vernachlässigbar, sodass sich die Herstellungskosten praktisch nicht ändern und die Herstellung der beiden Zangentypen 1 und 1' so gut wie unverändert einfach bleibt.
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Dabei ist ohne weiteres ersichtlich, dass die Zange auch als so genannte Kraftzange ausgebildet werden kann, bei der die Schwenkachse des Gelenks 7 besonders nahe an den Schneiden 13 und 15 beziehungsweise dem Schneidabschnitt 17 liegt.