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Durch Kraftfluß betriebene Anzeigevorrichtung für Wellenbewegungen.
Die Erfindung bezieht sich auf durch Kraftfluß (z. B. elektrisch) betriebene Anz°igevorrichtungen
für die wechselnden W ellenbewegungen von Mehrwellenantriebs- oder Arb--itsvorrichtungen
oder deren Teilen, deren Arbeitsgang oder Wirkungsweise von in unbestimmter Folge
auftretenden unters(-hiedlichen, für bestimmte Fälle aber auch gleichsinnigen Bewegungen
oder Verstellungen der Arbeits oder Antriebswellen abhängt und wobei die Einleitung
des Vorganges oder der Wirkung durch zeitweise zwangsmäßige Beeinflussung einer
Welle stattfindet. Die sich,-r" Cberwachung solcher Vorrichtungen erfordert eine
jederzeit getreue Wiedergabe aller tatsächlichen Bewegungsänderungen oder Einstellungen
der Arbeits- oder Antriebswellen durch eine Anzeigevorrichtung, deren Tätigkeit
nicht durch die Mittel zur Einleitung der Arbeitsvorgänge irgendwie begrenzt ist.
Ein Anwendungsfall ist die zutreffende Darstellung aller Bewegungsvorgänge der sogenännten
strombetätigten Ruder, bei deneir die zeitweise zwangsmäßige Beeinflussung des auch
Eigenbewegungen ausführenden Hilfsruders vom Steuerstande aus die Lage des in der
Regel frei drehbaren, im Notfalle aber auch mit dem Hilfsruder kraftschlüssig verbindbaren
1iauptruders bestimmt. Hierbei ist das jederzeitige richtige AnzeigI-n der jeweiligen
Lagen beider Ruder am Steuerstande eine zwingende Notwendigkeit für die navigatorische
Sicherheit. Man hat hierzu mechanisch und durch Kraftfluß, z. B. elektrisch, betriebene
Ruderlageanzeiger geschaffen. Bei ersteren kann durch mechanische Verbindungen zwischen
den Ruderwellen und dem Z-,igerwerk eine jederzeit sinngemäß; Einstellung des letzteren,
entsprechend den Ruderverstellungen, erreicht werden. Di--sz Anzeiger kommen jedoch
fast nur für Notsteuerung in Frage. Für die Steuerung von der Brücke aus werden
auf größeren Schiffen in der Regel durch Kraftfluß, und zwar elektrisch betriebene
Anzeiger verwendet. Die Einleitung des Steuer- und Anzeigevorganges geschieht hierbei
durch die Axiometerleitung, durch die die Hilfsruderwelle jeweils mittels der bekannten
zwischeng:eschaltaen Antriebsmittel (Richtungsweiser) zunähst zwangläufig verstellt
wird. Diese Verstellung bewirkt über ein elektrisches Geber- und Empfängersystem
eine entsprechende sinngemäße Einstellung des Anzeigers. Die weiteren im Verlaufe
eines jeden St-u-rvorganges stattfindenden, durch hydrodynamis2he Einflüsse .bewirkten
selbsttätigen Lageänderungen von Haupt- und Hilfsruder bzw. deren Wellen erfolgen
bekanntlich infolge entsprechender Ausbildung des Zwischengetriebes frei vom Einfluh
des Axiometers und ohne Rückwirkung auf dieses, wie dies dem Sinn und Zweck des
strombetätigten Ruders entspricht. Infolgedessen ist die Axiometerleitung zur Übermittlung
dieser freien Verstellungen der Ruder zum Anzeiger nicht geeignet. Das gleiche ist
der Fall bei Notsteuerung, wenn beide Ruder oder deren Antriebswellen kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Anordnung für durch Kraftfluß
betriebene Anzeigevorrichtungen, bei der die Wellen der Arbeitsvorrichtung miteinander
verbunden sind, daß neben der zwangläufigen Drehung der einen Welle auch sowohl
die freie Verstellung aller zu beobachtenden Wellen als auch ihre gemeinsame Bewegung
bei kraftschlüssiger Verbindung sinngemäß auf die Anzeigevorrichtung übertragen
werden. Bei einer Zweiwellenvorrichtung, wie sie in der Grundform das strombetätigte
Ruder darstellt, ist diese Anordnung eine solche, daß der Erreger für den Anzeiger
der zwangläufig und frei drehbaren Welle den Bewegungen der letzteren folgt und
durch eine gleichförmige übersetzung mit der gewöhnlich frei drehbaren Welle verbunden
ist.
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Die Zeichnung zeigt schematisch eine Ausführungsform der Erfindung
in der Anwendung bei einem strombetätigten Ruder, und zwar in Abb. i im Aufriß,
zum Teil im senkrechten Schnitt. Abb. 2 gibt eine Darstellung der Bewegungsübertragungen
im Grundriß in der Ebene A-B der Abb. i.
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Bei dieser Arbeitsvorrichtung erhält bekanntlich die das Hilfsruder
H durch das Gelenkeck w, x, y, z bewegende Welle b ihren Antrieb vom
Steuerstande aus durch die sogenannte Axiometerleitung, die über ein unabhängig
von der Hauptruderwelle a arbeitendes Zwischengetriebe bekannter Art @sogenannter
Richtungsweiser), bestehend im wesentlichen aus Schnecke k, Schneckenrad 1, Zahnübersetzung
m, n, Kurvenscheiben o und
Gelenken p, q, r,
s die Welle b bzw. das Hilfsruder H übereinstimmend mit den vom Steuernden
am Axiometer vorgenommenen Einstellungen zwangläufig verstellt. Jede derartige Verstellung
der Welle b bzw. des Hilfsruders H bewirkt eine auf hydrodynamischen Wirkungen beruhende,
selbsttätige sinngemäße Verstellung des Hauptruders R, dessen hohle Welle a sich
in der Reg--l frei um die Welle b des Hilfsruders dreht. Ferner k--hrt das Hilfsruder
auf Grund derselben -\Virkungen nach der soeben erwähnten Verstellung des Hauptruders
wieder selbsttätig in seine normale gestreckte Lage zurück. Die bei Einleitung eines
jeden Steuervorganges der Welle b bzw. dem Hilfsruder H gegebene erste Einstellung
kann demnach, da sie zwangläufig durch das Ayiometer v eranlaßt wird, durch dieses
auch sinngemäß mechanisch oder durch Kraftfluß auf die Anzeigevorrichtung übertragen
werden. Dagegen ist di-s°s nijht möglich bei den vorerwähnten selbsttätigen, auf
hydrodynamischen Wirkungen beruhenden Ruder- bzw. Wellenverstellungen, da diese
infolge der Zwischenschaltung des Richtungsweisers ohne Einfluß auf das Axiometer
bleiben. Um auch diese Wellenbewegungen sinngemäß auf die Anzeigevorrichtung übertragen
zu können, ist zwischen den Wellen und den Triebelementen für die Anzeiger eine
entsprechende Übersetzung angeordnet, die bei der dargestellten Ausführungsform
durch die nachstehend beschriebenen Elemente gekennzeichnet ist.
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Die Bewegungen der Hauptruderwell° a macht ein Kegelrad e mit, das
mit der Welle in irgendeiner geeigneten Weise, z. B. durch Befestigung an einem
mit der Seilscheibe t für die Notsteuerung verbundenen Bock tz, fest verbunden ist.
Dieses Kegelrad greift in ein zweites Kegelrad v ein, das d:=n Geber für den Hauptruderanzeiger
steuert. Auf d#,.r verlängerten Welle b ist ferner ein Hebelarm d befestigt, der
den Geber für den Hilfsruderanzeiger trägt. Auf der Ankerwelle e' dieses Gebers
sitzt ein Zahnrad/, das in Eingriff mit einem gleich großen Zahnrade f' steht. Letzteres
ist in geeigneter Weise mit dem Kegelrade c, also auch mit der Welle a, fest verbunden,
macht also dessen Bewegungen mit. Bei unterschiedlicher Drehung der Wellen
a, b erhält der Geber c durch die Zahnradübersetzung eine übereinstimmende
und sinngemäße Verstellung, die sich auf den Hilfsruderanzeiger überträgt. Letzterr
zeigt also selbsttätig jede beliebige Verstellung des Hilfsruders in bezug auf das
Hauptruder genau übereinstimmend an. Dasselbe gilt in entgegengesetztem Sinne für
den durch die Lberseizung c, v angetriebenen Hauptruderanzeiger. Bei Notsteuerung,
in welchm Falle beide Ruder bzw. deren Wellen a, b mittels einer geeigneten Kupplung
s' kraftschlüssig verbunden werden und der Antrieb vom Notsteuer aus durch die Seilscheibe
i erfolgt, können sich beide Wellen infolge der gleichförmigen Lbersetzung f,
f' gleich:örmig und ,gleichsiniii- drehen.
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Bei elektrischer übertragung erfolgt die Stromzuführung zum Hilfsruderemp_`änger
beispielsweise über auf dn Bürstenhalterg aufgesetzte Bürsten, welche die Ströme
von Schleifringen lt abnehmen. Die S.-hleifringe des Ankers des Hilfsrudergebers
e sind mit den Schleifringen h, durch ein mehradriges Kabel! stromleitend verbunden.
Der Bürstenhalter o, ist mit dem Schiffskörper fest verbunden, und zwar in der vorliegenden
Ausführungsart in der Weise, daß er in der Schutzhaube für d_e S hleifringe befestigt
ist, welche ihrerseits an der Decke des Ruderhauses gehaltert wird.
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Infolge der beschriebenen . Anordnun- für die Übertragung der Wellenbew-gungen
auf den Anzeiger bleibt diese Übertragung auch dann stets richtig, wenn Haupt- und
Hilfsruder ohne Einleitung ihrer Verstellung vom Asiometer aus durch andere unwillkürliche
Einflüsse, z. B. bei Umkehrung der Schiffsrichtung, Seegang usw., verstellt werden.