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Anordnung zur Ferneinstellung von verstellbaren Organen Bei elektrischen
Fernsteuerungen, insbesondere für Schiffsantriebe mit Vaith-Schneider-Propellern,
werden die Kommandos nur durch Au,sIegen der Fahrthebel oder der Steuerräder auf
den befohlenen. Wert, den sogenannten Soldwert auf der Komman @o,stel e, z. B. der
Berücke, ausgefüh rt, während die eigentliche Verstellung der unmittelbar an dein
Maschinen, also von der Kommandostelle räumlich getrennt, angeordneten Organe, welche
das Arbeiten der Maschinen beeinflussen, üb@eir elektrische, hydraudiische oder,
ähniliche Vorrichtungen erfolgt. Die Bewegung dieser Verstellorgane, welche dem
An!sdegen der Kommandoorgane auf der Brücke auch zeitlich nacheilen kann, und ihre
Einstellung auf den sagenannten Istwert, wird auf der Kommandostelle selbst jederzeit
durch ein elektrisches Fernanzeigegerät, sogenannte elektrische Welle, si'chtba'r,
gemacht. Zweckmäßig werden beides Anzeigen, d. h. der Soldwert durch mechanische,
Übertragung der Fahrthebelauslage und der Istwert der erfolgten Organverstellung
über de elektrische Welle, in einem gemeinsamen, Gerät durch je einen Zeiger sichtbar
gemacht, so daß der Befehlsa.usfüh:rendie die! von ihm vorgenommene HebelansI,agei
auf dien, Sollwert und das allmähliche Nachfolgen dies räumlich entfernten Verstellorgans
auf den Istwert jederzeit vor Augen hat.
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Auf der Kommandostelle muß für eine solche elektrische eine größere
Anzahl von Geräten in lern soggenannten Steuerpult zusammengefaßt
werden,
zu dem eine große Anzahl von Steuerleitungen, zuweilen über too Einzeladern, geführt
werden muß.
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Wenn' die Aufgabe gestellt wird', nicht nur eine Kommandostelle, sondern!
mehrere, Kommando, stellen: eirrich,ten zu müssen, von denen durch Betätigen einer
Umschaltvorrichtung diejenige ausgewählt werden kann, von d4r aus die Befehle nach
den Vers,tellorrga:nen an dein Maschinen übertragen werden, sollen, so ist nicht
nur für jede Kommandostelle: ein solches umfangreiches: und kostspieliges Steu"erpwlt,
s@on@dern es. sind auch sehr komplizierte Umschaltvo,rrichtunigen für vielleicht
roo oder mehr Steuerleitungen erforderlich. Damit ist aber die! Gefahr des Auftretens
von Störungen: gegeben, die sich, zumal im Schiffsbetrieb, verhängnisvoll auswirken
können. Ein Nachteil ist ferner, daß das Umschalten nur in der Nullstellung aller
Steuerorgane vorgenommen werden kann.
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Besonders schwierig wird die- Aufgabe bei Bergungsschiffen, bei denen
für die Fahrt ein Steuerstand auf der Brücke und! wähnend des Bergens, d. h. beiim
Arbeiten des Krans, für genaues Manövrieren ein zweiter Steuerstand auf dem Kran
selbst vorhanden sein ruß, dieser zweite Steuerstand also, in bezug auf das Schift
drehbar oder fahrbar angeordnet sein ruß. Hier wird: außerdem verlangt, da.ß an
dem Steuerstand auf der Brücke nicht nur jederzeit die Kommandos., die von dein
Nebensteuerstand auf dem Kran gegeben werden, überwacht weirden können, sondern
daß es auch dem Kapitän möglich sein ruß, sofort einzugreifen, wenn ihm ein Kommando
unzweckmäßig erscheint und er glaubt, durch sein Eingreifen eine Havarie verhüten
zu können. Für diesen Fall ist es notwendig, sofort vom Brückensteuerstand aus unmittelbar
eingreifen zu können und nicht erst auf .dien Kransteuerstand die Einstellung all.e:r
Steuerorganes in die Nullstellung verlangen und abwarten zu müssen..
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Ferneinsteill,ung
von verstellbaren Organen, wobei mindestens zwei Kommandostellen i vorgesehen sind,
von deinen au-s. die Ferneinstellung des Organs vorgenommen werden kann. Zweck der
Erfindung ist es, eine Anordnung zu schaffen, bei der in. einfacher Weise und unter
wesentlicher Herabsetzung der Kosten: wahlweise mit verschiedenen Fernsteuerständen
gearbeitet werden kann, «wobei es gleichzeitig, möglich ist, auf einem besonders
bevorzugten Steuerstand, beispielsweise. vom Kapitän des Schiffes aus; das Fe@rnste@uern
Beis oder der Nelbensteuerstände zu kontrollieren und bei Gefahr jederzeit einzugreifen.
Zu diesem Zweck befindet sich .das Kommandogetriebe, welches das zu inerste@lleinde
Organ über Fernleitungen un.-mitteilba:r b3einflußt, nur in: einer deir Kommandostellen
(Hauptsteuersta.nd), während die Kommandos zur Verstellung des Organs von der oder
den sonstigen noch voirhandenen Kommandostellen (Nebemsteiue@rständei) durch Fiern:übertragungseinrichtungen
auf den Hauptsteuorstand übermittelt werden; wo sie von dem :dort arbeitenden Bedienungsimann
durch entsprechendes Einsstellen des Kommandogetriebes ausgeführt -,verden. Der
Hauptsteuerstanid ist bei der Erfindung als dauernd mit einem Bedienungsmann besetzt,
und von den Nebensteuerständen aus werden lediglich Befehle an den Hauptsteuerstand
übermittelt und von dort aus dann ausgeführt. Man wird bei der Ausgestaltung der
Erfindung dem zu verstellenden Organ einen Istwertgeber zuordnen, der durch Fernübertragungsleitunbgem
mit Istwertempfän:gern verbunden ist, die in den einzelnen Steuerständen, angeordnet
sind!. In den Nebeinsteuerständen werden dann, je ein von Hand verstellbarer Sollwertgeiber
vorgesehen, der über Fernübertra;gungsleitungen mit einem am Hauptsteuerstand angeordnetein
Sallwerteimpfängeir verbunden ist. Um eine übersichtliche Anzeige auch im Nebensteuerstand
zu erzielen, wird man auch hier einend mit dem an dieser Steilte angeordneten Sollwe:rtgeber
durch Leitungen verbundeinen Sallwertempfänger verwenden. Besonders vorteilhaft
ist es, die Anlage so durchzubilden, daß einander zugeordnete Istwertund.Soll-,vertompfänger
jeweils auf ein gemeinsames Anzeigegeirät arbeiten. Auf diese, Weise hat der Bedienungsmann
im Nebensteuerstand stets eine einfache und übersichtliche An-zeige, dafür, ob seine
Befehle auch ausgeführt werden, und dem Bedienungsmann im Hauptsieuerstand ist ein
sinnfälliges Mittel an die Hand gegeben, um rasch die vorn den Nebensteuerständen
kommenden Befehle durchzuführen:.
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Main kann die Erfindung in: erster Linie bei elektrischen oder auch
bei mechanischen Schiffs antrieben, insbesondere solchen., .die mit Voith-Schne@ider-Propellern
ausgerüstet sind', anwenden. Die Erfindung ist aber nicht auf dieses Anweindungsgebiet
beschränkt, sondern auch allgemein anwendbar bei beliebigen. bei denen viele! Bedienungshebel
vorhanden sind, für deren Betätigung von mehreren Steuerständen aus Befehle gegeben
weeirden sollen. Handelt es sich beispielsweise um eiirren mit Väith-Schncid-eir-Propellern
arbeitenden Schiffsantrieb, so werden bekanntlich jedem Propeller z.-#ve@i Verstell.matoren
zugeordnet, von dienen der eine die Flügelverstellung im Sinn der Voraus- und Rückwärtsfahrt
beein.fiußt, während der andere, die Flügelverstellung im Sinn dies, Ruderleigans
becinflußt, Bei einer solch-en Anlage wird man am Hauptsteuerstand ,eiirren Fahrtheboil
vorsehen, der über ein Ko@mm.a:ndogetricibei und; eine Feirinleiitung den Fahrtverstel.lmotor
beeinflußt. Ferner wird man in, diesem Steuerstand noch ein von Hand bediembares
Steuerrad vorsehen, das über ein zweites Ko:mm.ando,-getriebe und eine, Feirnleitun.g
den Verstellmotor für die Ruderlager beeinflußt. In dein oder den außerdem noch
vorhandenen Neben teuerständen werden, dabei je ein: Fahrthebel zur Einstellung
eines Fahrtsoll-,vertgebers und ein Steuerrad zur Einstellung eines Ruderlagesallwertgebers
verwendet. Die übertragun:g der Is:twerte und! Sollwerte erfolgt vorteilhaft auf
elektrischem Wage, beispielsweise durch eine elektrische Welle. Der
Hauptsteuerstand
kann bei Schiffsantrieben zweckmäßig auf der Brücke angeordnet werden. Es. ist aber
auch möglich, ihn an einer anderem Stelle zentral anzuordnen. Die Ausführung der
von einem Nebensteuerstand gegebeinen Kommandos übernimmt der Bedienungsmann, des.
Hauptsteuerstandes, der durch Auslegen der Hebel b@zw. Ruderräder auf den übermittelten
Sollwert dafür sorgt, daß die Verstellorgane an dein Maschinen. sich auf den, entsprechenden
: Ist.wert einstellen. Dabei wird die, Istanzeigie sowohl auf diem Hauptsteuerstand
als auch auf dem Nebensteuerstand zum Vergleich mit der Sollanzeige sichtbar gemacht.
Der Bedienungsmann bzw. der Kapitän am Hauptsteuerstand' ist
demnach in der
Lagei, ohnie weiteres und ohne, jeden Zeitverlus@t die Kommandoführung zu übernehmen.
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Da bei den Bergungsimamävern nicht so hohe Leistungen verlangt werden
dürften, wie es bei AK-Fahrt dies Schiffes notwendig ist, kann es genügen, die Auslage
der Befehlsorgane. auf dem Nebensteuerstand durch Anschläge zu begrenzen. Um dem
Bedienungsmann des Nebens:teuers.ta.ndes über die Weitergabe seines Kommandos zu
unterrichten, ist es. zweckmäßig, beii@m Bewegen eines Steuerorgans am Nebensaeuerstanid
eine Signallampe sowohl an dem Anzeigegerät des Nebensteuerstandes als .auch an
dem des Ha;uptsteuerstandes zum Aufleuchten zu bringen, die beide erst erlöschen,
sobald der Bedienungsmann des Hauptsbeuerstandeis die Weitergabe des Kommandos vornimmt.
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In der Figur ist schematisch als Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine eilektrische Fernsteuerung für einen mit einem Voith-Schneider-Propeller arbeitenden
Schiffsantrieb dargestellt, wobei zwei Ste;ue-rstä.nde vorhanden sind. Mit i ist
der Hauptsteuerstand,, mit 2 der l\Tebensteuersta.nd bezeichnet. Zum Antrieb des
Schiffes dient ein. Vo-ith-Schnei@der-Prop@eiller 3. Diesem ist ein Verstellmotor
4 für die Voraus- und Rückwärtsfahrt und ein Verstellmmotor 5 für die Versteillung
der Schaufeln im Sinn, des Ruiderlegens zugeordneit. Das Schalten dieser Verstel.lmotoren
4 und 5 erfolgt vom Hauptsteuerstand i .aus mit Hilfe von, Kommandogeitrieben 6
und- 7. Dem 6 ist ein Fahrthebel. 8 zugeordnet, dem Kommandogetriebe 7 ein Siteuerhandrad
9. Der Bed:ieniungsmann in dem Hauptsteuerstand kann somit durch Bertäti,gen dies
Hebels 8 und, des Steuerrades 9 dien Voith-Schneider-Propeller in beliebiger Weisse
regeln. Die Übertragung der Steuerkommandos von dienGetrieben 6 und 7 auf die Verstiellmotoren4
und 5 erfolgt über die Fernleitungen noi und i i.
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Dem Propeller 3 sind zwei elektrische Geber 12 und 13 zugeordnet.
Der Geber i2 zeugt den Iistwert für die Voraus- bzw. Zurückfahrt, der Geber 13 den
Istwert für die Ruderlage an. Diesen Istwertgebern sind Istwertempfänger 14, 15,
16, 17 zugeordnet. Dia Empfänger 14 und 15 befinden sich im Hauptsteuerstand' i,
die Empfänger 16 und 17 im Neben.-sixeuerstand 2. Der Istwertgeber 12 ist mit Hilfe
der Fernübertragungsleitunigen 18 und i9 mit dien. Empfängern 16 und 14 verbunden.
Vorm I-stwert: geibe!r 13 aus führen die Fernleitungen 2o und 21 zu den ; Empfängern
15 und 17.
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Im Nesbens-teuerstand 2 ist ein Fahrthebel 22 und ein Steuerrad 23
angeordnet. Der Fahrthebel 22 verstellt einen Geber für .den Sollwert der Voraus-bzw.
Rückwärtsfahrt 24. Dieser ist; über Leitungen 25 und 26 mit Sollwertempfängern
2,7 und 28 verbunden, von denen der zuerst genannte mit diern Istwertempfänger
14 auf eine, gemeinsame Anzeige-Skala 29 und der Empfänger 28 zusammen mit dem Istwerternpfänger
auf eine gemeinsame Anzei,geska,la 3o arbeiten. Das Steuerrad) 23 verstellt einen
Geber 31 für den Ruderlagasollwert. Dieser Gebeir ist über eine Leitung 312 mit
einem Sol.lwertempfänger 33 und über eine Leitung 34 mit dem Sollwertempfänger 35
verbunden. Die Empfänger 17 und 33 arbeiten auf eine gemeinsame Anzeigeskala 36
und die Empfänger 15 und 35 auf eine gemeinsame Anzeigeskala 37.
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Durch Verstellen des Fahrthebels 22 und des S:teueirrad'es 23 übermittelt
der Bedienungsmann des Nebenisteuerstandes 2 seine Befehle an die Sollwertempfänger
27 bzw. 3:5, welche sich im Ha,upts@teuerstand befinden. Der dortige Bed'ienungs
mann liest dies Befehle an den, Instrumenten 29 bzw. 37 ab und führt die Kommandos
durch entspreichenides Betätigen des, Fahrth eibels 8 und dies S:teiuerra.des g
durch.
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Man kann die Anordnung so durchbilden, daß die Gelber für die Sollwerte
am Nebenstewerstanid den Sollwerft d'uirch Fernverstelleinrichmtagen. nach dem Hauptsteuerstand
übertragen, während die Sollweirtanzeige am Nebensteuersta.nd unmittelbar mechanisch
sichtbar gemacht wird. Noch einfacher wird die ganze Einrichtung, wenn am Nebensteuerstand
nur die Bewegung der Steuerorgane, welche dabei dein Geber verstellen, mechanisch
sichtbar gemacht wird und keine Vergleichsgeräte für Soll-und Istwert vorgesehen
werden, sondern nur am Hauptsteuerstand Soll- unid Istwert durch Ferndreher erscheinen.
In diesem Fall entspricht die Anordnung etwa eiirrem Maschinentelegraphen, der aber
dem Empfänger unmittelbar vorschreibt, wohin er die Betätigungsorgane zu verstellen
halt.