DE42518C

DE42518C - Gelenkige Rohrkupplung

Info

Publication number: DE42518C
Application number: DENDAT42518D
Authority: DE
Original assignee: M. SCHLEIFER in Berlin
Anticipated expiration: 1907-02-06

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

MICHAEL SCHLEIFER in BERLIN. Gelenkige Rohrkupplung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1887 ab.

Die dargestellte Rohrkupplung gestattet, dafs der Winkel, welchen die beiden Rohrstücke mit einander bilden, in beliebiger Weise verändert werden kann, ohne den gas-, luft- und wasserdichten Verschlufs zwischen beiden Rohrstücken in irgend einer Weise zu beeinträchtigen. Die in Fig. 1 bis 3 gezeigten Anordnungen können sowohl bei Ueber- als bei Unterdruck Verwendung finden.

Die Verbindung der beiden Rohrstücke A und B erfolgt nach Fig. 1 in der Weise, dafs das Stück A in einen mit Muttergewinde versehenen Ansatz C endigt, während der gleiche Ansatz C, des Stückes B eine Nuth D hat, in welche ein Ring E eingelegt wird, nachdem zuerst die Mutter F über den die Nuth D besitzenden Ansatz C₁ des Rohrstückes B herübergebracht worden ist. Der Ring E mufs derart ausgeführt werden, dafs er in die Nuth eingebracht werden kann. Dieses geschieht dadurch, dafs der Ring E entweder mehrtheilig gemacht oder auch nur einfach aufgeschnitten und federnd über den Ansatz C₁ gezogen wird, oder in sonst einer Weise. Beide Ansätze der Rohrstücke A und B enden im Innern in Auskehlungen HH_x, in welchen ein Ring G aus Kautschuk, Gummi oder einem anderen elastischen Stoff hineinpafst. Die Verbindung der beiden Rohrstücke A und B erfolgt nun in der Weise, dafs die Mutter F über den Ansatz C₁ des Rohrstückes B übergeschoben und der Ring E in die Nuth D eingelegt und darauf die Schraube F angezogen wird, wobei die in der Zeichnung in einfachen Linien gezeichneten Flächen dicht zur Anlage kommen, während die mit doppelten Linien ausgezogenen ein gewisses Spiel zulassen. Auch kann man die Auskehlungen HH₁ in Ansätze h H₁ enden lassen, wenn die Lage des Abdichtungsringes G noch weiter gesichert werden soll.

Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist ein in den Röhren herrschender Ueberdruck angenommen. Dieser Druck prefst den Kautschukring G dicht in die Auskehlungen H der Ansätze C C₁ an den Rohrstücken A und B und bewirkt dadurch eine vollständige Abdichtung, während gleichzeitig eine Beweglichkeit der beiden Rohrstücke A und B gegen einander möglich ist, und zwar, falls die Form der Rohrstücke dies zuläfst, auch ringsum im Kreise, Fig. 2 und 3.

In Fig. 2 ist dieselbe Anordnung mit der Abänderung dargestellt, dafs der Ring E und die Nuth D durch einen nach aufsen reichenden Verstärkungsring E₁ ersetzt ist, welcher mit dem Ansatz C₁ des einen Rohrstückes B aus einem Stück gegossen ist. Dieses ist für den angenommenen Fall möglich, da bei diesem die Mutter F über das Rohrstück B von der anderen Seite desselben übergeschoben werden kann.

In Fig. 3 ist der Ring E und die Nuth D durch einen Ring E₂ ersetzt, welcher mit Muttergewinde auf das entsprechende Schraubengewinde des Ansatzes C₁ aufgeschraubt wird. Gleichzeitig zeigt diese Figur die Anordnung für Unterdruck. Die Auskehlungen H und H₁, welche an den Rohrstücken A und B angebracht sind, erhalten die umgekehrte Form derjenigen bei Fig. 1 und 2, und zeigt gleichzeitig der Kautschukring die umgekehrte Bie-

gung. Hier prefst der äufsere Atmosphärendruck die beiden Rohrstücke A und -B zusammen, und die Dichtung wird noch durch den auf den Kaüfschukring. G¹ nach innen; wirkenden Ueberdruck verstärkt. Selbstverständlich kann die in Fig. 3 dargestellte Anordnung für Unterdruck in gleicher Weise mit" der in Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung der Ringe E und E₁ zusammen benutzt werden.

Die beschriebene Anordnung kann in der verschiedensten Weise zur Herstellung von gelenkigen Verbindungen von Rohrleitungen,, in welchen Gas, Wasser, Dampf oder Luft mit einem höheren oder geringeren Druck als die äu-fsere- Atmosphäre, hindurchgeführt wird,_: verwendet werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Verbindung eines mit äufserem Gewinde versehenen und über den Ansatz C₁ des einen Rohrstückes B übergeschobenen Ringes F, welcher in Muttergewinde eingreift, das in dem Ansatz C des zweiten der zu verbindenden Röhrstücke,, A, eingeschnitten ist, und gegen einen' Ring prefst, welcher entweder einmal aufgeschnitten oder auch aus mehreren Theilen gefertigt, E₁, Fig. 1, und in eine Nuth des Ansatzes des einen Ringstückes eingelegt, oder mit dem Ansatz des Rohrstückes B aus einem Stück gefertigt, E₁, Fig. 2, oder mit Gewinde auf den Ansatz des- Rohrstückes B geschraubt ist, E₂, Fig. 3, mit einem in Auskehlungen H, in welche beide zu den Rohrstücken A und B gehörige Ansätze enden, eingelegten und für einen, in den Rohren herrschenden Ueberdruck nach innen, G, Fig. 1 und 2, für einen in denselben herrschenden Unterdruck nach aufsen, G₁, Fig. 3, gekrümmten Kautschukring, zur Herstellung einer vollständig im Kreise gelenkigen und von aufsen abzudichtenden Verbindung zwischen den beiden Rohrstücken A und B.

Hierzu ί Blatt Zeichnungen.