DE58726C - Biegsames Rohr aus äufseren und inneren, drehbar verbundenen Rohrstücken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Juli 1890 ab.

Das dargestellte, in verschiedenen Richtungen biegsame Rohr kann sowohl an und für sich, als auch als Einlage für Röhren und Schläuche aus anderem Stoff benutzt werden. Es besteht aus einzelnen Gliedern, von denen jedes wieder aus zwei in einander gesteckten Rohrstücken a und b gebildet wird. Die äufseren Rohrstücke α sind innen und aufsen cylindrisch gestaltet, die inneren Rohrstücke b haben in ihrem Innern wieder cylindrische Form, während sie aufsen an . beiden Seiten etwas abgekantet oder wie Riemscbeiben ballig abgedreht sind. Jedes dieser inneren Rohrstücke b ist mit zwei benachbarten äufseren Rohrstücken a durch Stifte, Niete oder, Schräubchen c in der Weise verbunden, dafs eine gegenseitige Drehung der Theile α und b um diejenige Achse möglich ist, die durch zwei einander gegenüberstehende Stifte c gebildet wird.

Um die Form des Rohres festzuhalten und den Ringen noch eine weitere Führung und Sicherheit in der Bewegung zu geben, kann in gewöhnlicher Weise eine Schraubenfeder f in das Innere des Rohres eingelegt werden.

Fig. 3. zeigt einen Querschnitt durch eine Anzahl der beschriebenen Elemente dieses biegsamen Rohres nach einer Ebene geschnitten, welche durch die die Drehpunkte bildenden Stifte hindurchgelegt ist. Fig. 4 zeigt einen gleichen Querschnitt nach einer auf der erstgenannten Schnittebene senkrechten Ebene. Diese Figuren zeigen das Rohr im umgebogenen Zustande. Fig. 5 zeigt das Rohr im Querschnitt nach einer Curve gekrümmt, deren Form durch die Gröfse der Zwischenräume bedingt wird, welche in . beliebiger Weise zwischen . zwei benachbarten äufseren Rohrstücken α gelassen werden. Fig. 1 zeigt die Ansicht eines solchen gekrümmten Rohres, wenn die Krümmung in einer Richtung erfolgt,' während Fig. 2 die Krümmung eines solchen Rohres nach zwei verschiedenen Richtungen in Ansicht darstellt. Nach Fig. 6 ist das biegsame Rohr mit einer Umhüllung e versehen, welche aus Kautschuk, Asbest, Hanf oder einem anderen Faserstoffgewebe oder auch aus einer Verbindung dieser Stoffe bestehen kann. Der dadurch hergestellte Schlauch hat neben dem Vorzuge der Biegsamkeit auch den der Widerstandsfähigkeit gegen hohen Druck und einer grofsen Festigkeit. Durch die Anordnung dieser biegsamen metallischen Einlage ist also gleichzeitig die manchmal bei Schläuchen aus anderem Stoff eintretende Querschnittsverengung durch Ablösen von einzelnen Theilen des Stoffes, aus welchem der Schlauch besteht, mit Sicherheit vermieden.

Soll ein solches Rohr auch gleichzeitig eine Dichtung bewirken, so wird zum Zweck dieser Dichtung noch eine Bandhülle d herumgelegt, welche schraubenförmig mit Ueberlappung gewunden werden kann und dadurch die Fugen, welche zwischen den einzelnen äufseren bezw. inneren Rohrstücken α bezw. b entstehen, dicht verdeckt, ohne die Beweglichkeit des ganzen Rohres zu beeinträchtigen. Diese Bandumwicklung kann entweder, wie in Fig. 7, auf dem äufseren Umfang des biegsamen Rohres angebracht oder auch, wie in Fig. 8, in das Innere des Rohres hineingelegt werden, in welch letzterem Falle die Anbringung der Feder f zum Festhalten des Rohres durchaus

erforderlich wird und die bandförmige Umwicklung d daher zwischen die schraubenförmige Feder f und die inneren Rohrstücke b' des biegsamen Rohres zu liegen kommt.

Auch die beiden letztgenannten Anordnungen können entweder für sich oder als Einlagen zu schlauchförmigen Umhüllungen mit beliebigem Stoff verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein biegsames Rohr, bestehend aus äufseren cylinderförmigen Rohrstücken α und inneren Rohrstücken b, welche letzteren auf ihrem äufseren Umfange abgekantet oder ballig ' gedreht sind, so dafs bei der Verbindung je eines Rohrstückes b mit je zwei Rohrstücken α durch Stifte eine gegenseitige Verdrehung aller Rohrstücke und dadurch eine Krümmung des Rohres ermöglicht wird.

   Die Umhüllung des unter ι. gekennzeichneten Rohres mit biegsamem Stoff zur Herstellung eines festen Schlauches.
   Die Anordnung einer schraubenförmig gewundenen bandförmigen Umwicklung am Umfange der äufseren Rohrstücke a des unter ι. gekennzeichneten Rohres, um neben der Biegsamkeit auch eine Abdichtung für die durch das Rohr geführte Flüssigkeit zu erhalten.

   Zu gleichem Zwecke die Anordnung einer bandförmigen Umwicklung innerhalb der inneren Rohrstücke b des unter i., 2. und 3. gekennzeichneten Rohres unter Anbringung einer inneren schraubenförmig gewundenen Feder f zum Festhalten der Umwicklung. ' .

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.