DE425043C - Druckzylinderaufzug mit Gummidrucktuch fuer Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die bisher bekannten Aufzüge für den Druckzylinder von Druckmaschinen, die aus Filzen, englischem Leder, Gummi o.dgl. bestehen, und die als Schmutztuch verwendeten Aufzüge aus Moleskin und Nesseltuch haben den Nachteil, daß sie insbesondere bei Widerdruck durch die ab- und durchsetzende Farbe fast täglich gewaschen werden mußten. Außerdem ist ihre Beschaffenheit derart, daß sie infolge rascher Abnutzung usw. in kurzer Zeit erneuert werden müssen. Hierzu kommt, daß die bekannten Aufzüge eine Reihe von technischen Schwierigkeiten beim Drucken mit sich bringen, die sich insbesondere in erhöhtem Makulaturverbrauch auswirkten.

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, j diese Nachteile zu beseitigen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein Gummidrucktuch von besonderer Ausbildung ao und an Stelle der Moleskine und Nesseltücher ein Schutzbogen in Verwendung kommt, der aus einer aus Wollfilz hergestellten dünnen Pappe besteht.

Das Gummidrucktuch besteht dabei gegenas über den bekannten aus einer fein gewebten starken Unterbahn (aus einem Leinen- oder Moltongewebe entsprechender Stärke) von solcher Länge, daß an beiden Enden des Gummidrucktuches freie Gewebestreifen bleiben, mittels welchen das Gummidrucktuch auf dem Zylinder der Druckmaschine aufgespannt werden kann. Die auf die Unterbahn nun folgende Gummiauflage hat dabei die Größe des zu bedruckenden Formates. Die Gummiauflagen bestehen aus mehreren Schichten abwechselnd aus Paragummi und Ballonstoff, die unter hohem Druck zusammen vulkanisiert sind.

In der Zeichnung ist ein Stück des Gummidrucktuches dargestellt. '

Abb. ι zeigt eine Draufsicht, Abb. 2 einen Längsschnitt durch dasselbe, wobei die Auflagen noch nicht zusammengepreßt sind, und Abb. 3 einen Längsschnitt des unter hohem Druck vulkanisierten Gummidrucktuches. '

α ist die fein gewebte Unterbahn, b eine Gummischicht, c der Ballonstoff. Dann folgt unter Umständen eine weitere Lage von Gummi, dann eine solche aus Ballonstoff und schließlich die Gummidecke. Dabei ist die Unterbahn α zwecks leichten und genauen Aufziehens auf den Zylinder um so viel länger, daß an jedem Ende des Gummidrucktuches ein Auf spannstreif en d verbleibt. Die Verwendung des Ballonstoffes als Zwischenlage zwisehen den Gummischichten ergibt trotz der Feinheit des Gewebes eine besonders große Widerstandsfähigkeit des Gummidrucktuches.

Bei der Fertigstellung des Gummidrucktuches und durch das Vulkanisieren bei größe-

rem Druck ergibt sich neben der erforderlichen Elastizität größte Festigkeit.

Die bei dem neuen Aufzug als Schutzbogen in Verwendung kommende Auflage besteht aus einer Art leichter und dünner FiIzpappe, hergestellt unter Verwendung von Wolloder Baumwollstaub oder entsprechend zerkleinerter Wolle oder Baumwolle u. dgl. Dadurch ist die Auflage nachgiebig, geschmeidig

ίο und stark aufsaugefähig.

Dieser Schutzbogen wird einfach angefeuchtet über den mit dem Gummidrucktuch belegten Zylinder gezogen und verhindert dann vollkommen das Durchsetzen der Farbe.

Zu den bereits erwähnten Vorteilen des neue'n Aufzuges für Druckmaschinen des graphischen Gewerbes sind noch folgende besonders aufzuführen.

Durch die Aufspannlängen läßt sich das

ao Gummidrucktuch einfach, leicht und unverrückbar aufspannen. Das Gummidrucktuch ist infolge seiner besonderen Ausgestaltung derart fest und elastisch, daß ein Einsetzen der Druckform in die Gummiauflage nicht erfolgen kann, da der jeweilige Eindruck der Form sofort wieder zurückfedert. Dadurch bleibt der Aufzug stabil, so daß ein störungsfreier Papierlauf gesichert ist.

Es wird deshalb auch außerordentlich an dem jetzt so teueren Material gespart, da nur sehr selten ein Auswechseln des Gummidrucktuches erforderlich ist. Ein solcher Überzug nutzt sich fast gar nicht ab.

Der Druck von Zeitungen und anderen Drucksachen ist ein vollständig gleichmäßiger und klarer bei größter Schonung des Schriftmaterials, der Lager- und Zahnkränze der Maschinen·.

Der Schutzbogen ersetzt in bester Weise die bisher angewendeten Moleskin- und Nesseltücher. Die Auswechselung desselben ist bei Schöndruck ζ. B. erst nach fünfmaligem Auflagedruck und beim Widerdruck nach zweimaligem Auflagedruck erforderlich. Die Kosten des Schutzbogens sind dabei so niedrig, daß sie nicht einmal die Kosten des einmaligen Waschens für Moleskin- und Nessel- ■ tücher erreichen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Druckzylinderaufzug mit Gummidrucktuch für Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Leinen- oder Moltongewebe bestehende Unterbahn des aus mehreren Lagen Gummi und Ballonstoff bestehenden Aufzuges an ihren beiden Enden mit je einem als Aufspannlänge dienenden Streifen gegenüber der Gummiauflage vorsteht und daß die letztere einen auswechselbaren Schutzbogen aus dünner Filzpappe besitzt.

   Abb.

   Abb.

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