Die Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung für scheibenför
mige Objekte mit einer Durchgangsöffnung, insbesondere Compact-
Disk-Datenträger, mit mindestens einem Manipulator zur Verwen
dung in Verbindung mit einer Vorrichtung zum Magazinieren und
Transportieren, welche mindestens ein Magazin mit mindestens
einer Fördereinrichtung aufweist, wobei die Fördereinrichtung
so angeordnet und dimensioniert ist, daß die scheibenförmigen
Objekte zumindest mit jeweils einem Randabschnitt darauf an
geordnet werden können.
Greifvorrichtungen der in Rede stehenden Art sind bereits für
Compactdisks in Verbindung mit Compactdiskabspielgeräten unter
der Bezeichnung CD-Wechsler bekannt.
Zum Stand der Technik sei auf US-Z.: Universal gripper for
hardfile discs. In: IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 31,
No. 4, Sept 1988, S. 210-213 hingewiesen, wo eine Greifvor
richtung der in Rede stehenden Art beschrieben ist. Die be
kannte Greifvorrichtung umfaßt neben einem Aufnahmestift auch
einen Rahmen, in dem eine "disc", d. h. ein scheibenförmiges Ob
jekt mit einer Durchgangsöffnung, mit Hilfe des Aufnahmefingers
angeordnet werden kann. Die Disc wird immer nur in Verbindung
mit dem als Halterung dienenden Rahmen bewegt und verlagert.
Eine Vorrichtung zum Wenden von Schallplatten, die ebenfalls
eine am Umfang der Schallplatte angreifende Greifvorrichtung
umfaßt, ist schließlich auch aus der US 4 123 066 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifvorrichtung
für scheibenförmiger Objekte mit einer Durchgangsöffnung der in
Rede stehenden Art anzugeben, mit der ein möglichst einfacher
und schneller Zugriff auf magazinierte, scheibenförmige Objekte
möglich ist.
Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung löst die voranstehende
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist
die eingangs genannte Greifvorrichtung derart ausgestaltet, daß
der Manipulator mindestens eine stiftartige, wahlweise akti
vierbare Klemmvorrichtung aufweist, die in die Durchgangsöff
nung des scheibenförmigen Objekts eingreift und im aktivierten
Zustand eine Klemmwirkung auf den Randbereich der Durch
gangsöffnung ausübt.
Insbesondere wenn die erfindungsgemäße Greifvorrichtung als ein
Modul eines gesamten Systems, beispielsweise zum Abspielen von
CDs, verwendet wird, ist es vorteilhaft, wenn ein Manipulator
auf die Endposition des Magazins Zugriff hat. Mit Hilfe des
Manipulators ist dann automatisch das scheibenförmige Objekt in
der jeweiligen Endposition dem Magazin entnehmbar und an eine
weitere Vorrichtung übergebbar. Es ist außerdem vorteilhaft,
wenn scheibenförmige Objekte auch mit Hilfe des Manipulators in
dem Magazin positionierbar sind. Als weitere Vorrichtung kommen
beispielsweise weitere Magazine oder auch im Falle von CDs ein
CD-Abspielgerät oder im Falle von scheibenförmigen Objekten mit
anderen Funktionen auch andere Vorrichtungen in Frage.
Die Vorrichtung zum Magazinieren und Transportieren der schei
benförmigen Objekte kann in einer erweiterten Form auch eine
Anordnung von mindestens zwei im wesentlichen gleichlangen,
parallel ausgerichteten Magazinen umfassen. Die Zugriffszeiten
erhöhen sich in der Regel dann nicht, wenn an beiden Enden der
Magazinanordnung zumindest ein Manipulator vorgesehen ist mit
wahlweisem Zugriff auf die jeweilige Endposition eines der Ma
gazine der Magazinanordnung. Mit einer Anordnung von zwei im
wesentlichen gleichlangen, parallel ausgerichteten Magazinen
kann auf einfache Weise ein Umlauf bzw. Kreistransport der
scheibenförmigen Objekte realisiert werden, indem zumindest ei
ner der Manipulatoren als Übergabemanipulator dient. Der Über
gabemanipulator kann wahlweise der Endposition eines der beiden
Magazine ein scheibenförmiges Objekt entnehmen und in die End
position des anderen Magazins übergeben. Wenn auch der am ande
ren Ende der Magazinanordnung angeordnete Manipulator die Funk
tion eines Übergabemanipulators erfüllt, so können die schei
benförmigen Objekte in einer Kreisbewegung von einem Magazin in
das andere bewegt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn
der andere Manipulator nicht nur die Funktion eines Übergabema
nipulators erfüllt, sondern zusätzlich noch bestimmte scheiben
förmige Objekte dem Kreislauf entnehmen und an eine weitere
Vorrichtung übergeben kann bzw. weitere scheibenförmige Objekte
in den Kreislauf der bereits magazinierten Objekte einfügen
kann.
Insbesondere beim Kreisbewegungsbetrieb einer solchen Magazin
anordnung ist es vorteilhaft, wenn die Bewegung des oder der
als Übergabemanipulatoren dienenden Manipulatoren mit den För
dereinrichtungen der Magazine gekoppelt sind. Eine Koordinie
rung der Manipulatorbewegungen mit der Transportrichtung und
der Transportgeschwindigkeit ist mit Hilfe von Sensoren denk
bar. In diesem Falle können die Bewegungen der Manipulatoren
steuerbar und/oder programmierbar sein. Mit dem Einsatz von PC-
gestützter Steuerung über Datenbanken und mit Hilfe von Netz
werken kann beispielsweise die Direktwahl von bestimmten schei
benförmigen Objekten sowie die Programmierung einer Abfolge von
scheibenförmigen Objekten programmiert werden. Insbesondere für
Anwendungen im CD-Bereich ist es besonders vorteilhaft, wenn
beispielsweise eine Abfolge von Musiktiteln automatisch aufruf
bar ist.
Zur Verkürzung der Zugriffszeiten ist es vorteilhaft, wenn bei
spielsweise der Übergabemanipulator mindestens zwei gegeneinan
der versetzt angeordnete und bewegbare, stiftartige Klemmvor
richtungen für jeweils ein scheibenförmiges Objekt aufweist.
Eine solche stiftartige Klemmvorrichtung wird auf einfache
Weise durch einen konischen Stift gebildet und eine diesen um
gebende Anordnung von mindestens zwei in ihren Endbereichen ha
kenförmig ausgebildeten Blattfedern, wobei der konische Stift
bezüglich der Blattfederanordnung verschiebbar ist. Dabei wer
den die Blattfedern je nach Verschiebungsrichtung des konischen
Stifts entweder auseinandergedrückt, oder sie nähern sich auf
grund ihrer Rückstellkraft einander an. D.h. durch Betätigen,
bzw. durch Verschieben des konischen Stifts bezüglich der
Blattfederanordnung kann die Klemmvorrichtung wahlweise akti
viert bzw. desaktiviert werden.
Zur Fixierung der relativen Position des Stiftes zur Blattfe
deranordnung können zusätzliche Mittel, wie beispielsweise ent
sprechend ausgebildete Manschetten oder Rastmittel, vorgesehen
sein.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vor
liegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und
weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende
Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung zu verweisen.
In Verbindung mit der Erläuterung des
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Aufsicht auf eine Magazinanordnung,
Fig. 2 die Frontansicht auf die in Fig. 1 dargestellte Maga
zinanordnung,
Fig. 3a bis c die schematische Darstellung der Funktionsweise
der Manipulatoren und
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Ausgestaltung einer stiftarti
gen Klemmvorrichtung.
In Fig. 1 sind zwei parallel angeordnete Magazine 2 und 3 in
einer Aufsicht dargestellt, wobei diese Magazine 2 und 3 je
weils von einem eigenen oder auch zusammen von einem gemeinsa
men Gehäuse umgeben sein können, was hier jedoch der Übersicht
halber nicht dargestellt ist. Die Magazine 2 und 3 dieses Aus
führungsbeispiels sind punktsymmetrisch zueinander ausgebildet,
weshalb im folgenden hauptsächlich nur das Magazin 2 be
schrieben ist. In dem Magazin 2 sind Wendelelemente 4, 5 und 6
angeordnet, von denen in der Aufsicht nur das Wendelelement 4
erkennbar ist. Die Wendelelemente 4, 5 und 6 sind durch um ihre
Mittelachse drehbar gelagerte Schnecken gebildet, die jeweils
eine Folge von gleichförmigen Gangabschnitten 10 aufweisen. In
die Gangabschnitte 10 der Schnecken 4, 5 und 6 des Magazins 2
eingreifend sind scheibenförmige Objekte, in diesem Beispiel
CDs 1, angeordnet. Das Magazin 3 ist entsprechend mit Schnecken
7, 8 und 9 ausgestattet. Des weiteren sind in der Aufsicht der
Magazinanordnung Haltestangen 11 dargestellt, die jeweils par
allel zu den Schnecken 4 und 9 in den Magazinen 2 und 3 an
geordnet sind. Diese Haltestangen 11 dienen als Führungsmittel
für die CDs 1, die durch eine Drehbewegung der Schnecken 4, 5,
6; 7, 8, 9 eines Magazins 2, 3 je nach Drehrichtung innerhalb
der Magazine 2, 3 in die durch die Doppelpfeile angedeuteten
Richtungen transportiert werden. Bei jeder Umdrehung der
Schnecken 4, 5, 6; 7, 8, 9 eines Magazins 2, 3 werden die CDs 1
um eine Position in die jeweilige Richtung verschoben. Je nach
Ausgestaltung der Ganghöhe der Schnecken sowie des Materials
und der Oberflächenbeschaffenheit der Schnecken in Verbindung
mit der Oberflächenbeschaffenheit der CDs bzw. anderer schei
benförmiger Objekte werden die CDs bzw. die anderen scheiben
förmigen Objekte bei der Transportbewegung mitgedreht.
In Fig. 2 ist die in Fig. 1 dargestellte Anordnung in einer
Frontansicht dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß die CDs
eines jeden Magazins 2 und 3 jeweils durch drei, am Umfang der
CDs verteilt angreifende Schnecken 4, 5 und 6 sowie 7, 8 und 9
gehalten und transportiert werden. Durch den Pfeil 51 ist ange
deutet, daß eine Übergabe der CDs von einem Magazin 2 in das
andere Magazin 3 vorgesehen ist, indem jeweils eine CD aus ei
ner Endposition des einen Magazins 2 in die entsprechende End
position des anderen Magazins 3 übergeben wird. Dazu sind in
diesem Ausführungsbeispiel die Haltestangen 11 kürzer ausgebil
det als die Schnecken 4, 5, 6; 7, 8, 9 der beiden Magazine 2
und 3, was aus Fig. 1 ersichtlich ist. Zur Übergabe der CDs 1
ist eine Manipulatorvorrichtung vorgesehen, deren Funktions
weise in den Fig. 3a bis c dargestellt ist.
In der linken Spalte der Fig. 3a bis c sind jeweils Seitenan
sichten von Magazinanordnungen 2, 3 mit Manipulatoren M1 und M2
dargestellt. In der rechten Spalte der Fig. 3a bis c ist je
weils die entsprechende Frontansicht der Magazinanordnung 2, 3
dargestellt. Der mit M2 bezeichnete Manipulator am einen Ende
der Magazinanordnung 2, 3 dient lediglich zur Übergabe der CDs
1 von einem Magazin in das andere Magazin, wodurch eine Art
Kreisbewegung der CDs 1 in den beiden Magazinen 2, 3 realisiert
wird. Der mit M1 bezeichnete Manipulator dient sowohl zur Über
gabe von CDs 1 aus einem Magazin in das andere Magazin als auch
zur Entnahme und Übergabe von CDs 1 an weitere Vorrichtungen,
wie in diesem Beispiel den Schlitten eines CD-Players P2. Mit
dem Pfeil S2 ist der Weg bezeichnet, den eine CD 1 zurücklegt,
wenn sie von dem Manipulator M1 erfaßt und an einen CD-Player
P2 übergeben wird. Denselben Weg in umgekehrter Richtung be
schreibt die CD 1, wenn sie von dem Manipulator M1 aus dem CD-
Player P2 entnommen und wieder in eines der Magazine 2 oder 3
eingefügt wird. In der Frontansicht ist dargestellt, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft in Verbindung mit zwei
CD-Playern P1 und P2 verwendet werden kann, die abwechselnd be
dient werden.
In Fig. 4 ist eine Klemmvorrichtung 13 dargestellt, die einen
konischen Stift 14 aufweist. Dieser Stift ist von einer Anord
nung von Blattfedern 15 umgeben, die in ihren Endbereichen ha
kenförmig ausgebildet sind. Der Stift 14 ist gegen die Anord
nung der Blattfedern 15 verschiebbar, wobei er je nach Ver
schiebungsrichtung wahlweise die hakenförmigen Endbereiche der
Blattfedern 15 auseinanderdrückt oder sich die hakenförmigen
Endbereiche der Blattfedern 15 aufgrund der Rückstellkräfte
dieser Blattfedern 15 annähern. Die relative Position des koni
schen Stifts 14 zu den Blattfedern 15 läßt sich durch eine Man
schette 16 fixieren. Diese Klemmvorrichtung 13, die einen Be
standteil eines Manipulators bildet, greift in das Durchgangs
loch 12 einer CD 1 ein, wird aktiviert, indem die hakenförmigen
Endbereiche der Blattfedern 15 durch Verschieben des Stiftes 14
auseinandergedrückt werden. Dabei üben die hakenförmigen Endbe
reiche der Blattfedern 15 eine Klemmwirkung auf den Randbereich
der Durchgangsöffnung 12 der CD 1 aus, so daß der Manipulator
die CD 1 sicher greifen und transportieren kann. Dazu wird die
Klemmwirkung bzw. die relative Position des konischen Stifts 14
zu der Anordnung der Blattfedern 15 durch die Manschette 16 fi
xiert. Nach dem Transport der CD 1 kann die Klemmwirkung durch
nochmaliges Verschieben in entgegengesetzter Richtung des Stif
tes 14 bezüglich der Anordnung der Blattfedern 15 wieder gelöst
werden. Das Fixieren der relativen Position des Stiftes 14 zu
der Anordnung der Blattfedern 15 kann jedoch auch durch ent
sprechend angeordnete und ausgebildete Rastmittel an dem Stift
14 und den Blattfedern 15 realisiert werden.
Hinsichtlich weiterer in den Figuren nicht gezeigter Merkmale
wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
Abschließend sei hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Lehre
nicht auf das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel be
schränkt ist. Die erfindungsgemäße Lehre läßt sich vielmehr
auch bei anders ausgestalteten Greifvorrichtungen je nach den
Dimensionen und Funktionen der zu magazinierenden und transpor
tierenden scheibenförmigen Objekte mit Durchgangsöffnung reali
sieren.