DE4239674A1 - Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Befestigen eines Bundes, Sichtteils und Etiketts an einem Kleidungsstück in einer zweistufigen Nähoperation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Befestigen eines Bundes, Sichtteils und Etiketts an einem Kleidungsstück in einer zweistufigen NähoperationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum automatischen Befestigen eines Bundes, Sichtteils
und/oder Etiketts an einem Kleidungsstück in einer zwei
stufigen Nähoperation.
Die vorliegende Anmeldung ist eine Fortführung der schwe
benden deutschen Patentanmeldung P 42 18 141.0 vom 2. Juni
1992. Die erfindungsgemäße Befestigung der genannten Teile
erfolgt durch synchronisiertes Vernähen und Materialzufüh
ren.
Kleidungsstücke, beispielsweise Hemden oder Blusen werden
gewöhnlich in Handarbeit hergestellt. Die Teile des Klei
dungsstückes werden aus einem Materialvorrat ausgeschnit
ten, auf passende Abmessungen zugeschnitten und anschließend
auf einer Nähmaschine von einer Bedienungsperson die
ser Maschine zusammengenäht.
Bei der Herstellung von Kleidungsstücken wird häufig ein
Materialteil, welches als Bund, Bündchen oder Kragen be
zeichnet wird, gefaltet und um das Nackenteil des Klei
dungsstückes herumgenäht, so daß sich ein durchgehender
Bund oder Kragen ergibt. Das herkömmliche Verfahren zum
Annähen eines Bundes an den Hals- oder Nackenabschnitt
eines Kleidungsstückes wird von der Bedienungsperson einer
Nähmaschine in folgender Weise ausgeführt: Zuerst wird der
Bund auf eine Größe zugeschnitten, die etwas kleiner als
die Halskante des Kleidungsstückes ist, an die der Bund
angenäht werden soll. Anschließend positioniert die Bedie
nungsperson den Bund auf der Oberseite des das Beklei
dungsstück bildenden Stoffes, verbringt das Material unter
eine Nähmaschine und startet den Nähvorgang. Während des
Nähvorganges muß die Bedienungsperson die Ausrichtung von
Bund und Bekleidungsstück kontinuierlich aufrecht erhal
ten, um ein gleichmäßig gefertigtes Endprodukt zu erhal
ten. Zusätzlich muß die Bedienungsperson den Bund während
des Nähvorganges ziehen und dehnen. Eine Dehnung des Bun
des auf diese Weise veranlaßt das fertige Kleidungsstück
und den Bund flach zu liegen, so daß sich beim Tragen des
Kleidungsstückes keine Falten, Verdickungen oder Kräuse
lungen um den Halsbereich ergeben.
Die Bedienungsperson muß ferner häufig auch ein Etikett,
das beispielsweise Produktionsinformationen oder den Her
stellernamen zu dessen Identifizierung trägt, am Klei
dungsstück befestigen, und zwar mit der gleichen Naht, die
dazu dient, den Bund mit dem Kragen zu verbinden. Um die
sen Vorgang auszuführen, muß die Bedienungsperson das Eti
kett während der Vernähung sorgfältig positionieren und an
der gewünschten Stelle halten.
Darüber hinaus kann es auch erforderlich sein, daß die Be
dienungsperson einen kleinen Materialstreifen, der Abdeck-
oder Sichtteil genannt wird, auf der Innenseite des Klei
dungsstückhalsbereiches befestigt, um die Naht, welche den
Bund und das Etikett mit dem Kleidungsstück verbindet
("Verbindungsnaht") abzuflachen und abzudecken. Das Sicht
teil dient dazu, den Bereich auf der Innenseite des Klei
dungsstückes abzudecken, an dem die Verbindungsnaht teil
weise sichtbar wäre, wenn das Kleidungsstück zum Verkauf
verpackt ist, nämlich auf der Innenseite des Rückenteils
des Kleidungsstücknackens. Zum Annähen eines Sichtteils
muß die Bedienungsperson dieses Teil sorgfältig auf der
Ober- oder Unterseite des Bundes und des Bekleidungsstüc
kes positionieren und während-des Nähvorganges in seiner
richtigen Position halten.
Weitere Komplikationen des oben beschriebenen, konventio
nellen Nähvorganges treten dann auf, wenn die Verbindungs
naht (als Überwendlichnaht bekannt) von der Außenseite des
Kleidungsstückes her (nämlich derjenigen Seite des Klei
dungsstücke, die vom Körper einer das Kleidungsstück tra
genden Person abgewandt ist) verborgen oder unsichtbar ge
macht werden soll. Um die Überwendlichnaht unsichtbar zu
machen, muß die Bedienungsperson den Bund, das Sichtteil
und das Etikett auf der Ober- oder Unterseite des Klei
dungsstückes aufeinander legen und einen "Überwendlich
stich" benutzen, um die Einzelteile miteinander zu verbin
den. Die sich so ergebende Überwendlichnaht wird an
schließend von der Außenseite des fertigen Kleidungsstüc
kes her abgedeckt oder unsichtbar gemacht. Zum Annähen
eines Bundes, Etiketts und/oder Sichtteils an einem Klei
dungsstück unter Verwendung eines Überwendlichstiches muß
die Bedienungsperson zunächst manuell die Materialien
eines über dem anderen wie folgt anordnen: Stoff des Be
kleidungsstückes, Bund, Etikett und Sichtteil. Die Bedie
nungsperson führt dann die aufeinander liegenden Materia
lien durch die Nähmaschine hindurch, wobei diese Materia
lien während des oben beschriebenen Streckens des Bundes
in konstanter Ausrichtung gehalten werden müssen. Falls
erwünscht, kann dann eine zweite Nähoperation ausgeführt
werden, um die lose Kante des Sichtteils mit dem Beklei
dungsstück zu verbinden, und zwar mit einem Abdeckstich,
um so zu gewährleisten, daß das Sichtteil die Überwend
lichnaht und einen Teil des Etiketts abdeckt.
Das manuelle Verfahren zum Annähen eines Bundes, Etiketts
und Sichtteils an ein Kleidungsstück ist schwierig und
zeitraubend. Die Qualität des Endprodukts ist häufig vari
ierend und hängt weitgehend von der Erfahrung und der
Übung der die Nähmaschine bedienenden Person ab. Darüber
hinaus ist das herkömmliche Verfahren deswegen zeitrau
bend, weil es erforderlich ist, die Einzelteile genau auf
einander anzuordnen und sie alsdann in dieser Position zu
vernähen.
Eine teilweise Lösung der oben genannten Probleme ist in
der schwebenden US-Patentanmeldung Ser.No. 07/711,659 vom
6. Juni 1991 betreffend ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur automatischen Befestigigung eines Bundes, Sichtteils
und Etiketts an einem Kleidungsstück, auf den Namen der
Firma Sara Lee Corporation beschrieben. Der Offenbarungs
inhalt dieses Inhalts wird in die nachfolgende Anmeldebe
schreibung miteinbezogen.
In der genannten US-Patentanmeldung werden ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur automatischen Befestigung eines
Bundes, Sichtteils und Etiketts an einem Bekleidungsstück
beschrieben, wobei unter anderem folgende Mittel Anwendung
finden: Bundvorschubmittel, Sichtteilvorschubmittel, Eti
kettenvorschubmittel und Steuermittel. Wie dort beschrie
ben, zählt das Steuermittel die gesamte Stichzahl seit dem
Start einer Nähoperation. Wenn die gesamte Stichzählung
einer bestimmten vorgegebenen Stichanzahl gleich ist, ge
ben die Steuermittel Befehle an die Sichtteilvorschub- und
Etikettenvorschubmittel, so daß die betreffenden Materia
lien unter einen Nähkopf vorgeschoben werden.
Innerhalb einer Kleidungsstückgröße treten häufig Variati
onen der Bekleidungsstückabmessungen auf. So kann bei
spielsweise eine Kleidungsstückhalskante in ihrer Länge
von Kleidungsstück zu Kleidungsstück innerhalb einer Klei
dungsstückgröße variieren, und zwar in einem Bereich bis
zu etwa +/- 25 mm, was zu einer Gesamtkantenlängenverände
rung von etwa 100 mm führen kann. Die Anwendung von vorbe
stimmten Gesamtstichzahlwerten, die auf dem Start einer
Nähoperation beruhen, zur Steuerung des Sichtteil- und
Etikettenvorschubs kann den oben beschriebenen Längenvari
ationen nicht Rechnung tragen, welche innerhalb einer be
stimmten Kleidungsstückgröße vorliegen. Infolgedessen kann
eine unvereinbare Verschiebung von Sichtteil und Etikett
auftreten.
Wenn zusätzlich ein Motor verwendet wird, der die Etiket
tenvorschubmittel unabhängig von dem den Nähkopf antrei
benden Motor, d. h. ohne Synchronisation antreibt, kann
dies zu einer schlechten Ausrichtung des Etiketts führen,
wenn dieses unter den Nähkopf verbracht wird. Hierdurch
kann es insbesondere auch zu einer schiefen Annähung des
Etiketts kommen.
Weiterhin kann das Vorschieben des Bund- und Sichtteilma
terials auf der Oberseite des Kleidungsstückes das Sicht
feld des Nähkopfes verstellen, so daß es für die Bedie
nungsperson schwierig wird, eine ordnungsgemäße Ausführung
des Nähvorganges zu gewährleisten.
Schließlich kann das Aufeinanderlegen eines Bekleidungs
stückes, Bundes, Sichtteils und/oder Etiketts den automa
tischen Ablauf der nachfolgenden Operation komplizieren,
die für das Annähen der losen Kante des Sichtteils über
die Überwendlichnaht mit einem Abdeckstich erforderlich
ist. Insbesondere würde eine Automatisierung des zweiten
Nähvorganges dann, wenn das Sichtteil und der Bund auf die
Oberseite des Bekleidungsstückes gelegt sind, eine Ein
richtung erfordern, die das Sichtteil unter das Kleidungs
stück falten und es dann "blind" durch das Kleidungsstück
und den Bund hindurch vernähen kann. Eine solche Einrich
tung wäre schwierig zu konstruieren und zu betreiben und
würde darüber hinaus die Bedienungsperson daran hindern,
visuell überprüfen zu können, ob das Sichtteil ordnungsge
mäß im zweiten Nähvorgang gefaltet und vernäht ist. Eine
solche Überprüfung kann erst dann erfolgen, wenn die ge
samte Nähoperation abgeschlossen ist.
Eine weitere Teillösung der oben genannten Probleme ist in
der schwebenden deutschen Patentanmeldung P 42 18 141.0
vom 6. Juni 1991, betreffend ein Verfahren und eine Vor
richtung zum automatischen Befestigen eines Bundes, Sicht
teils und/oder Etiketts an einem Kleidungsstück durch syn
chronisiertes Vernähen und Materialzuführen, beschrieben.
Auch der Offenbarungsinhalt dieser Anmeldung wird in die
vorliegende Anmeldung mit eingeschlossen.
In der genannten schwebenden deutschen Patentanmeldung
finden unter anderem folgende Mittel Anwendung: Bundvor
schubmittel, Sichtteilvorschubmittel, Etikettenvor
schubmittel, Saumfeststellmittel und Steuermittel. Die An
ordnung des Bundes, des Sichtteils und des Etiketts wird
durch die Feststellung der Anwesenheit einer Schulternaht
des Kleidungsstückes bestimmt. Als Ergebnis hiervon werden
der Bund, das Sichtteil und das Etikett akurat auf einem
Kleidungsstück plaziert. Zusätzlich wird der Vorschub des
Bundes und des Sichtteils unter dem Kleidungsstück ausge
führt, so daß am Nähkopf ein klares Sichtfeld gegeben ist
und die zweite Nähoperation zum Vernähen des Sichtteils
über die Verbindungsnaht vereinfacht wird.
Die beiden vorgenannten schwebenden Anmeldungen erfordern
einen manuellen Vorschub des Kleidungsstückes durch den
Nähkopf. Ein manueller Vorschub des Kleidungsstückes kann
jedoch häufig zu einem unbefriedigenden Endprodukt führen
und die ständige Aufmerksamkeit der Bedienungsperson der
Maschine verlangen.
Zusätzlich müssen in den beiden schwebenden Patentanmel
dungen die von der Nähmaschine abgenommenen Kleidungs
stücke von Hand aufgenommen und an eine zweite Nähmaschine
verbracht werden, um dort die zweite Nähoperation auszu
führen, durch welche das Sichtteil über die Verbindungs
naht genäht wird. Infolgedessen sind zusätzliche Arbeits
zeit, Mühe und zusätzlicher Raum erforderlich, um die
zweite Nähoperation auszuführen.
Weiterhin muß während der zweiten Nähoperation eine Bedie
nungsperson das Sichtteil manuell über die Verbindungsnaht
falten, um die zweite Nähoperation ausführen zu können.
Daher besteht eine Notwendigkeit, die zweite Nähoperation
zu automatisieren, die erforderlich ist, nachdem die Klei
dungsstücke durch die Vorrichtung, wie sie beispielsweise
in den beiden schwebenden Patentanmeldungen beschrieben
ist, behandelt worden sind.
Es ist daher Hauptaufgabe der Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur automatischen Befestigung eines Bun
des und gegebenenfalls anderer Materialteile an einem
Kleidungsstück anzugeben, wobei insbesondere außer dem
Bund ein Sichtteil und/oder Etikett in effizienter und
sehr genauer Weise mit dem Kleidungsstück verbunden werden
können, ohne daß dabei die Notwendigung einer manuellen
Unterstützung besteht, um die Materialien während des Näh
vorganges vorzuschieben und dabei ihre gegenseitige Aus
richtung aufrechtzuerhalten.
Von Vorteil ist es dabei, daß das resultierende Endprodukt
von durchgehend hoher Qualität ist, jedoch in einer kürze
ren Arbeitszeit und mit geringerer menschlicher Leistung
hergestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird insbesondere angestrebt, einen Bund,
ein Sichtteil und ein Etikett präzise auf einem Beklei
dungsstück anzuordnen und zu vernähen und dabei das Sicht
teil automatisch auszurichten und über die Überwendlich
naht zu falten, um es dann am Platz zu vernähen.
Bei alledem soll das Etikett daran gehindert werden, wäh
rend seiner Vernähung mit dem Kleidungsstück in eine
schiefe oder verkantete Position zu gelangen.
Ein weiteres, von der Erfindung angestrebtes Ziel besteht
darin, einen Bund, ein Sichtteil und/oder ein Etikett
einem Nähmaschinenkopf so zuzuführen, daß das Sichtfeld
des Nähkopfes nicht verstellt oder behindert wird.
Weiterhin soll erfindungsgemäß eine zweite automatisierte
Nähoperation vereinfacht werden, mit der die lose Kante
des Sichtteils über eine Überwendlichnaht mit einem Top
stich vernäht werden kann.
Außerdem soll mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung Betriebszeit, Arbeit
und Platzbedarf reduziert werden, wobei das Sichtteil
automatisch auf der Oberseite der Verbindungsnaht gefaltet
wird und letzten Endes ein Produkt hoher Qualität entsteht.
Die Erfindungsaufgabe und weitere Ziele der Erfindung wer
den durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
gelöst.
Insbesondere wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Be
festigen eines Bundes, Sichtteils und/oder Etiketts an
einem Kleidungsstück vorgeschlagen, wobei die Vorrichtung
folgende Merkmale umfaßt: Eine erste Nähmaschine mit einem
Nähkopf zum Zusammennähen von Bund, Sichtteil und Etikett
mit einem Kleidungsstück, so daß sich eine vernähte Ge
samtanordnung ergibt, ein Bundvorschubmittel, ein Sicht
teilvorschubmittel, ein Etikettenvorschubmittel, wobei
diese Mittel mit dem Nähkopf synchronisiert sind, ein
Saumfeststellmittel, Kleidungsstückfeststellmittel, Stich
zählmittel, einen Förderriemen zum Transport der genähten
Anordnung von der ersten Nähmaschine zu einer zweiten Näh
maschine mit einem Nähkopf zum Vernähen des losen Randes
des Sichtteils über die von der ersten Nähmaschine genähte
Naht, ein Paar von Entfaltemechanismen zum Falten des Bun
des und des Sichtteils aus ihrer ersten Nähposition in
eine Position zur Durchführung der zweiten Nähoperation,
und ein Steuermittel zum Steuern jeder Einzelvorrichtung
und Durchführung der notwendigen Berechnungen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform legt eine Bedie
nungsperson ein Kleidungsstück auf die Nähmaschine und
drückt einen Fußschalter zum Einschalten der Maschine.
Wenn ein Kleidungsstück durch die Kleidungsstück-Fest
stellmittel festgestellt wird, werden die Nähmaschine ak
tiviert und der Nähvorgang gestartet. Wenn das Kleidungs
stück durch die Nähmaschine vorgeschoben wird, wird das
Bundmaterial durch die Bund-Vorschubmittel gestreckt und
automatisch unter dem Bekleidungsstück zugeführt, so daß
die Teile durch die Nähmaschine miteinander vernäht werden
können. Zusätzlich zählen die Steuermittel in Verbindung
mit den Stichzählungsmitteln die gesamte Anzahl (N) der
genähten Stiche.
Wenn eine erste Gesamtstichzählung (N1) vom Start der Näh
operation aus gleich einer vorbestimmten Stichzählung zur
Saumfeststellung ist (N1=N5), geben die Steuermittel den
Saumfeststellmitteln den Befehl, sich in den Nähbereich
abzusenken. Wenn die Schulternaht des Bekleidungsstückes
zum Nähbereich hin vorrückt, stellen die Saumfeststellmit
tel die Anwesenheit der Schulternaht fest. Wenn die Saum
feststellmittel die Anwesenheit der Schulternaht anzeigen,
veranlassen die Steuermittel die Stichteil-Vorschubmittel
dazu, sich innerhalb einer vorbestimmten Anzahl von Stich
zählungen in den Nähbereich hineinzuverschieben und den
Vorschub des Sichtteilmaterials unter den Nähkopf zu be
ginnen. Dadurch, daß man die Feststellung der Schulternaht
des Kleidungsstückes dazu verwendet, um den Beginn des
Sichtteilvorschubs einzuleiten, wird eine genaue Einstel
lung des Sichtteilmaterials relativ zu dem Kleidungsstück
erreicht.
Nach der Saumfeststellung halten die Steuermittel eine
zweite Gesamtstichzählung (N2), ausgehend von der Saum
feststellung, aufrecht, und wenn die zweite Gesamtstich
zählung der Anzahl der Stiche gleich ist, die vor dem Ein
setzen des Etiketts (N2=ns1) zu zählen sind, geben die
Steuermittel an die Etikettenvorschubmittel den Befehl,
automatisch ein Etikett in den Nähbereich vorzuschieben.
Die Etikettenvorschubmittel sind mit dem Nähkopf synchro
nisiert, so daß das Etikett gleichmäßig unter den Nähkopf
vorgeschoben wird, wodurch verhütet ist, daß sich das Eti
kett während seiner Vernähung an das Kleidungsstück schief
stellt.
Wenn die Kleidungsstückfeststellmittel das Ende des Be
kleidungsstückes erkennen, veranlassen die Steuermittel
nach einer vorbestimmten Anzahl von Stichen die Sichtteil
vorschubmittel dazu, sich aus dem Nähbereich herauszubewe
gen und die Vernähung des Sichtmaterials zu beenden. Wenn
schließlich die Kleidungsstückfeststellmittel die Anwesen
heit eines Kleidungsstückes nicht feststellen können,
stoppt die Nähmaschine den Nähvorgang nach einer vorbe
stimmten Stichzahl. Die letzte vorbestimmte Stichzählung
steuert den Abstand der vernähten Kleidungsstücke durch
die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung hindurch.
Durch die Verwendung der Feststellung der Schulternaht
eines Bekleidungsstückes als Bezugspunkt für den Vorschub
des Sichtteils und Etiketts und durch die Aufrechterhal
tung einer Gesamtstichzählung während des Nähvorganges ist
die vorliegende Erfindung in der Lage, den Beginn und die
Beendigung des mechanischen Vorschubs eines Sichtteils und
eines Etiketts für die besonderen Abmessungen eines sol
chen zu vernähenden Kleidungsstückes genau zu bestimmen.
Infolgedessen kann die vorliegende Erfindung die Herstel
lung eines gleichmäßig verarbeiteten Produktes in geringe
rer Zeit und unter Verwendung geringerer menschlicher Lei
stung gewährleisten.
Zusätzlich kann die Erfindung durch die Synchronisierung
des Etikettenvorschubs mit dem Gesamtnähvorgang eine
Schieflage von Etiketten vermeiden.
Erfindungsgemäß ist es durch das Zuführen des Bundes- und
des Sichtteilmaterials unterhalb des Bekleidungsstückes
während des Nähvorganges möglich, daß eine Bedienungsper
son ein klares Sichtfeld am Nähkopf während der Durchfüh
rung des ersten Nähvorganges hat. Darüber hinaus ist die
Automatisierung der zweiten Nähoperation erleichtert, weil
das Sichtmaterial von unterhalb auf die Oberseite des
Kleidungsstückes hin gefaltet wird und somit die Bedie
nungsperson ein freies Gesichtsfeld bei Ausführung der
zweiten Nähoperation hat.
Nach der ersten Nähoperation wird die vernähte Anordnung
aus Sichtteil, Bund, Kleidungsstück und Etikett durch obe
re und untere Förderriemensysteme zu einer zweiten Nähma
schine transportiert. Dort wird das freie, lose Ende des
Sichtteils am Platz mit einem Topstich vernäht, so daß
sich das Sichtteil über die Überwendlichnaht erstreckt und
diese abdeckt, sowie vorzugsweise auch einen oberen Teil
des Etiketts.
Zwei Entfaltemechanismen, die entlang und auf dem Weg der
Förderriemensysteme angeordnet sind, falten das Sichtteil
und den Bund von der Unterseite des Kleidungsstückes in
eine Position für den zweiten Nähvorgang. Der erste Ent
faltemechanismus entfaltet den Bund um näherungsweise
180°, und legt ihn an die Seite der Überwendlichnaht und
fluchtend mit dem Kleidungsstück. Gleichzeitig wird das
Sichtteil um etwa 180° entfaltet, so daß es auf der Ober
seite des Bundes fluchtend liegt, wobei sein loses Ende
der Überwendlichnaht gegenüber und von dieser weg gerich
tet liegt. Nach diesem Vorgang rückt die vernähte Anord
nung zum zweiten Entfaltemechanismus vor, wo der Sichtteil
vom Bund angehoben und etwa um weitere 180° gefaltet wird,
so daß der Sichtteil bündig auf der Oberseite des Klei
dungsstückes liegt, wobei das lose Ende des Sichtteils so
wohl über der Überwendlichnaht und einem Teil des Etiketts
liegt.
Im Anschluß an die Entfaltevorgänge wird der Drückerfuß
der zweiten Nähmaschine betätigt, so daß er sich an die
genähte Anordnung anlegt und das lose Ende des Sichtteils
mit einem Topstich angenäht und hierdurch das Sichtteil
mit dem Kleidungsstück verbunden wird, und zwar unter
Abdeckung der Überwendlichnaht. Die genähte Gesamtanord
nung wird durch eine rückwärtige Zugrollenanordnung er
faßt, um die genähte Anordnung durch den Nähkopf der zwei
ten Nähmaschine hindurch und von diesem Kopf wegzudrücken.
Im Anschluß an den zweiten Nähvorgang signalisiert ein
Sensor, der darauf programmiert ist, eine vorlaufende oder
nachlaufende Kante des Sichtteils festzustellen, die Anwe
senheit der nachlaufenden oder hinteren Kante des Sicht
teils. Eine schnell wirkende Schneidvorrichtung, die auf
einem Schlitten montiert ist, wird so betätigt, daß sie
die fertiggestellte genähte Anordnung von anderen genähten
Anordnungen, die noch behandelt werden müssen, abtrennt.
Das Kleidungsstück mit der angenähten Bundanordnung ist
somit fertig für weitere Bearbeitungsschritte.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beilie
gender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 ein fertiggestelltes Kleidungsstück mit
einem Bund, Sichtteil und Etikett;
Fig. 1A eine Ansicht eines Kleidungsstückes mit
entferntem Sichtteil, wobei ein Ketten
stich den rückwärtigen Teil des Bundes
von Schulter zu Schulter abdeckt;
Fig. 1B eine Ansicht eines Kleidungsstückes mit
entferntem Sichtteil, wobei ein Ketten
stich rings um den gesamten Bund herum
genäht ist;
Fig. 1C eine Ansicht einer modifizierten, längs
weisen Sichtteilkonstruktion, welche die
Überwendlichnaht abdeckt;
Fig. 1D und 1E Ansichten, bzw. Querschnittsansichten
eines modifizierten Aufbaus eines längs
weise verlaufenden Bandes, welches die
Überwendlichnaht abdeckt;
Fig. 2 eine Draufsicht der übereinanderlie
genden Anordnung des Kleidungsstückes,
Bundes, Sichtteils und Etiketts, wenn
diese Teile unter Anwendung eines Über
wendlichstiches miteinander vernäht sind;
Fig. 3 eine Seitenansicht der übereinanderlie
genden Teileanordnung aus Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht von links einer Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Vor
richtung mit einer ersten und einer
zweiten Nähmaschine, Fördersystemen,
Entfaltemechanismen und Schneidanordnung;
Fig. 4A eine Ansicht von links der Ausführungs
form aus Fig. 4 mit dem oberen Förder
system in seiner ausgeschwungenen
Arbeitslage;
Fig. 4B eine Draufsicht der Ausführungsform aus
Fig. 4 mit einer Darstellung des unteren
Fördersystems und zugeordneter Komponen
ten der Vorrichtung;
Fig. 4C bis 4E die obere Förderhalteanordnung und Fede
rungsrollen, die dem oberen Fördersystem
zugeordnet sind;
Fig. 5 eine Draufsicht der Ausführungsform aus
Fig. 4;
Fig. 6 eine Vorderansicht der Ausführungsform
aus Fig. 4;
Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht eines Teiles
der Ausführungsform aus Fig. 4, 4A, 5
und 6;
Fig. 8A eine vergrößerte Seitenansicht eines
Nahtdetektors;
Fig. 8B eine vergrößerte Seitenansicht eines
Etikettenablenkers, der zusammen mit der
Vorrichtung Anwendung finden kann;
Fig. 9A und 9B vergrößerte Draufsichten der ersten und
zweiten Entfaltemechanismen entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 9C eine Rückansicht des zweiten Entfalteme
chanismus;
Fig. 9D und 9E aufeinanderfolgende Querschnittsan
sichten entlang den Linien A-A bzw. B-B
in Fig. 9C mit einer Darstellung der
fortschreitenden Entfaltung des Sicht
teils;
Fig. 9F eine vergrößerte Darstellung des Pres
sersichtteils in der Nähe des zweiten
Entfaltemechanismus;
Fig. 10 eine vergrößerte Darstellung der zweiten
Nähmaschine mit der hinteren Zuganord
nung gemäß einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung;
Fig. 11 eine Ansicht der schnell wirkenden
Schneidvorrichtung mit ihrer Schlitten
anordnung;
Fig. 12A eine schematische Ansicht der Anord
nungs- und Entfalteoperationen der ge
nähten Kleidungsstückteile während ihrer
Bearbeitung;
Fig. 12B eine Überkopfansicht mit einer Darstel
lung der Anordnung und Entfalteoperatio
nen sowie der Beziehung der schematisch
in Fig. 12A dargestellten Komponenten und
Fig. 13A bis 13D Flußdiagramme der Gesamtoperation ent
sprechend der vorliegenden Erfindung.
In den Figuren bezeichnen jeweils gleiche Bezugszeichen
gleiche oder einander entsprechende Teile.
Die Fig. 1 zeigt die Darstellung der Teile eines komplet
ten Kleidungsstückes 20 mit einem Kragen, Bündchen oder
Bund 22, einem Abdeck- oder Sichtteil 24 und einem Etikett
26, die aus an sich bekannten Materialien hergestellt
sind, wie sie bei der Fertigung von Hemden, Blusen oder
dgl. verwendet werden. Die Abmessungen der verschiedenen
Teile basieren auf der gewünschten Größe des Endprodukts.
So liegt beispielsweise bei einem durchschnittlichen
T-Shirt die Breite des Bundes 22 gewöhnlich im Bereich von
20,3 bis 26,6 mm, und der Sichtteil 24 ist bei typischen
Ausführungsformen etwa 10,9 bis 12,0 mm breit. Wie der
Fachmann leicht einsieht, können die Breiten des Bundes
und des Sichtteils ohne weiteres auch in anderer Weise
variiert werden.
Das Etikett 26, welches einen Käufer oder Träger des
Kleidungsstückes mit entsprechender Information über das
Kleidungsstück versieht, beispielsweise Größe, Herstel
lungsfirma, Waschinstruktionen, kann aus verschiedenen, an
sich bekannten Materialien, beispielsweise Nylon, Leinen
oder dgl. bestehen. Die Größe des Etiketts 26 hängt ge
wöhnlich von der Menge und der Größe der unterzubringenden
Beschriftung ab.
Wie in Fig. 1 dargestellt, werden das Sichtteil 24 und das
Etikett 26 in einer solchen Position befestigt, daß das
Sichtteil 24 die Überwendlichnaht abdeckt, die entlang der
Innenseite des Kleidungsstück-Halsabschnittes sichtbar
wäre, wenn das Kleidungsstück auf seiner Rückseite liegen
würde. Ferner ist ein von oben her erfolgender Ober- oder
Topstich 33 dargestellt, wie er in einer zweiten Nähopera
tion Anwendung findet, um die lose Seitenkante des Sicht
teils über die Überwendlichnaht hinweg zu vernähen. Bei
spielhaft für einen solchen Tapstich 33 sind die an sich
bekannten Stichtypen 401 SSa-1 Kettenstich, 301 SSa-1 Ver
riegelungsstich oder 406 Kettenstich.
Die Fig. 2 zeigt eine genähte Anordnung 150 mit einer Dar
stellung der übereinanderliegenden Teile, nämlich des
Sichtteils 24, des Bundes 22, des Kleidungsstückes 20 und
des Etiketts 26, wie sie durch die Vorrichtung der vorlie
genden Erfindung vorgeschoben werden. Wie dargestellt, ist
die genähte Anordnung 150 an anderen Anordnungen in weni
ger oder weiter vorgeschrittenen Bearbeitungsstadien des
Systems 150 (x) bzw. 150 (y) befestigt. Wie weiter unten
noch erläutert werden wird, wird jede fertiggestellte,
genähte Anordnung 150, sobald sie durch die Vorrichtung
gemäß der Erfindung bearbeitet wurde, von einer anderen,
noch nicht so weit fortgeschrittenen Anordnung 150 (x) des
Systems abgetrennt, so daß zusätzliche Bearbeitungsopera
tionen ausgeführt werden können.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ermöglicht es die aufeinander
geschichtete Anordnung, daß das Sichtteil 24, der Bund 22,
das Kleidungsstück 20 und das Etikett 26 zusammen mit
einem einzigen Überwendlichstich vernäht werden können.
Der Überwendlichstich, der dem Fachmann als Stichtype 504
SSa-1 Stich bekannt ist, bildet eine Überwendlichnaht 28.
Um eine ordnungsgemäße Anordnung des Sichtteils 24 zu ge
währleisten, wird dieses Teil vorzugsweise so positio
niert, daß es die Schulternaht 32 um etwa 18 mm überlappt.
Wie der Fachmann leicht erkennt, kann dieser Überlappungs
abstand jedoch in beliebiger Weise variiert werden. Der
Vorschublinienpfeil 1 ("L.O.F.") zeigt die Richtung an, in
welcher das Sichtteil, der Bund, das Kleidungsstück und
das Etikett durch die Nähvorrichtungen gemäß der Erfindung
vorgeschoben werden.
Die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der aufeinander ge
schichteten Lagen aus Fig. 2, wie sie durch die Nähvor
richtung hindurch vorgeschoben werden. Der Sichtteil 24
und der Bund 22 sind unter das Kleidungsstück 20 gelegt,
und das Etikett 26 liegt auf der Oberseite des Kleidungs
stücks 20. Ein solches Aufeinanderliegen der genannten Ma
terialien, in Fig. 3 dargestellt, hat mehrere Vorteile.
Zunächst erlaubt es die Positionierung des Bund- und
Sichtmaterials, wie dargestellt, daß diese Materialien
unter dem Bekleidungsstück zugeführt werden können. Dem
entsprechend wird einer Bedienungsperson ein klares, un
verstelltes Gesichtsfeld am Nähkopf während einer Nähope
ration geboten. Zusätzlich vereinfacht die geschichtete
Anordnung des Sichtteils 24 und des Bundes 22 unter dem
Bekleidungsstück die Automatisierung der zweiten Nähope
ration, bei der die lose Seitenkante des Sichtteils 24
über die Überwendlichnaht 28 hinweg mit Hilfe eines Top
stiches 33 festgenäht wird. Insbesondere kann das Sicht
teilmaterial von der Unterseite des Bekleidungsstückes 20
zu dessen Oberseite umgefaltet werden, so daß auch die
Ausführung der zweiten Nähoperation ermöglicht ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in Sei
ten-, Oben- und Vorderansicht in Fig. 4, 4A bis 4E, 5 bzw.
6 dargestellt. Die Fig. 7 zeigt eine schaubildliche An
sicht, die vergrößerten Ansichten der Fig. 8A und 8B zei
gen einen wahlweise einsetzbaren Etikettenablenker. Die
Fig. 9A bis 9F zeigen erste und zweite Entfaltemechanismen
und Seitenteildrücker, während die Fig. 10 eine zweite
Nähmaschine und eine hintere Rollenanordnung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darstellt. Die
Fig. 11 dient der Illustration einer rasch wirkenden
Schneidvorrichtung mit Schlitten, während die Fig. 12A und
12B Komponentenverschiebungen und Abfolgen in verschiede
nen Stufen während der Behandlung des Bekleidungsstückes
zeigen. Die Fig. 13A bis 13D sind Flußdiagramme, die
der Darstellung Gesamtbetriebsablaufes der Vorrichtung
dienen.
Ein Maschinengestell 34 stützt die verschiedenen Elemente
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ab. Ein Steuergerät 36
mit einer Steuertafel 37 ist an der Vorderseite des Ma
schinengestells 34, wie dargestellt, befestigt. Bei der
bevorzugten Ausführungsform ist das Steuergerät 36 eine
zentrale Prozessoreinheit von Union Special. Die Steuer
tafel 37 gestattet es einer Bedienungsperson, in das
Steuergerät bestimmte vorgegebene Kleidungsstückparameter,
beispielsweise Größe und Stil einzugeben, insbesondere die
Entfernung zur Schulternaht, die Etikettenbreite, die
Überlappungsdistanz und dgl. Ein Motor 38 treibt eine
erste Nähmaschine 39 mit Nähkopf 40 an. Bei der bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung wird eine Union-Special-
Nähmaschine des Typs 39500 verwendet. Ein Stichzähler 90
dient dazu, jede Umdrehung am Nähkopf 40, die einem Stich
entspricht, zu zählen, und signalisiert diese Zählung an
das Steuergerät 36 weiter, welches eine Gesamtstichzählung
bei jedem Nähvorgang ausführt.
Rollen 56, 58 und 60 vermitteln einen kontinuierlichen
Vorrat an Material für den Bund 22, das Etikett 26 bzw.
den Sichtteil 24. Wie der Fachmann weiß, kann die Zufüh
rung dieser Materialien in Form von flachen, durchgehenden
Streifen aus gefaltetem Material erfolgen. Dieses Material
wird gewöhnlich Festooning- oder Girlanden-Material ge
nannt. Die Größe und Dimension der Vorratsrollen 56, 58
und 60 hängt von den verwendeten Materialien ab. Zusätz
lich finden Fadenvorratsspulen 102, 104 und 106 Anwendung,
um den Nähkopf 40 in an sich bekannter Weise Faden zuzu
leiten. Jede Rolle 56, 58, 60 mit dem betreffenden Girlan
denmaterial, die das Bundmaterial 22, das Sichtteilmate
rial 24 und das Etikettenmaterial zuführen, sind zusammen
mit den Fadenvorratsspulen 102, 104, 106 mit jeweiligen
Fühlern 56a, 58a, 60a, 102a, 104a, 106a versehen, die mit
der Steuereinrichtung 36 verbunden sind und Signale für
die Bedienungsperson übertragen (über ein Anzeigefeld 37),
wenn die jeweiligen Girlanden- oder Fadenvorräte auf den
Rollen oder Spulen erschöpft sind.
Ein Bundvorschubmotor 62 treibt Bundvorschubrollen 63 an,
die dazu dienen, den Bund zwischen den Rollen 63 und dem
Nähkopf 40 unter Spannung zu halten. Die erzeugte Spannung
dehnt das Bundmaterial in effektiver Weise, wenn es mit
dem Kleidungsstück vernäht wird, so daß das durch den Bund
vervollständigte Kleidungsstück flach liegt und beim Tra
gen im Nackenbereich keine Raffungen oder Kräuselungen
aufweist. Wie dargestellt, wird das Bundmaterial unter dem
Bekleidungsstück zugeführt. Wenn dementsprechend eine Be
dienungsperson den Bund am Bekleidungsstück annäht, wird
ihr eine klare, unverstellbare Sicht auf den Nähkopf 40
gewährt.
Ein Sichtteilvorschubmittel 65 dient dazu, das Sichtteil
material zu falten und es in den Nähbereich zu leiten, so
daß das Sichtteilmaterial 24 unter dem Bundmaterial und
unter einen Drückerfuß 80 und den Nähkopf 40 vorgeschoben
wird. Die sich dabei ergebende Verhaftung zwischen dem
Bund 22 und dem Sichtteil 24, während sich diese Teile
unter dem Nähkopf befinden, veranlaßt das Sichtteilmate
rial, sich von der Sichtteilvorratsrolle 60 abzuwickeln
und unter den Nähkopf 40 vorzulaufen. Ein pneumatisches
Sichtteil-Zuführeinsetzmittel 64 dient dazu, eine Sicht
teilvorschubeinrichtung 65 auf Befehl des Steuergerätes 36
in den Nähbereich und aus diesem wieder heraus zu ver
schieben. Ebenso wie der Vorschub des Bundmaterials wird
auch das Sichtteilmaterial unter dem Bekleidungsstück zu
geführt, so daß die Bedienungsperson während des Nähvor
vorgangs einen unverstellten Einblick zum Nähkopf 40 hin
hat. Eine Platte 67 wird dazu benutzt, die Führung des
Bundmaterials über die Sichtteilzuführvorrichtung 65 und
unter dem Drückerfuß 80 hindurch zu unterstützen.
Eine Etikettenzuführeinrichtung 70 dient dazu, Etiketten
von der Vorratsrolle 58 abzuschneiden und sie dem Nähkopf
40 zuzuführen. Die Etikettenzuführeinrichtung 70 umfaßt
einen Schrittmotor 71, der einen Etikettierarm 72 an
treibt, einen pneumatischen Greifer 74 zum Erfassen eines
Etiketts 26 und ein heißes Messer 76 zum Abschneiden der
Etiketten von der Etikettenvorratsrolle 58. Auf Befehl des
Steuergerätes 36 erfassen der Etikettierarm 72 und der
Greifer 74 ein Etikett 26 vom heißen Messer 26 und ver
bringen dasselbe unter den Drückerfuß 80 am Nähkopf 40.
Der Schrittmotor 71 der Etikettenzuführeinrichtung 70 ist
mit dem Antriebsmotor des Nähkopfes 40 synchronisiert, so
daß der Etikettenzuführvorgang mit der Gesamtnähoperation
synchron verläuft. Die Synchronisiesation des Etiketten
vorschubs mit dem Nähkopf ermöglicht es dem Greifer 74,
das Etikett festzuhalten, wenn dieses unter dem Nähkopf 40
mit dem Kleidungsstück vernäht wird, wodurch in wirksamer
Weise verhindert ist, daß das Etikett während der Nähope
ration in Schieflage gelangt.
Wie im einzelnen in Fig. 8 dargestellt, kann die Vorrich
tung wahlweise eine pneumatische Etikettenführung 78 ein
schließen, um die Wirkung des Etikettierarms 72 bei der
Führung des Etiketts unter den Drückerfuß 18 und den Näh
kopf 40 zu ergänzen. Bei Anwendung dieser Führung 78 senkt
diese sich auf einen Befehl aus dem Steuergerät 36 hin in
den Nähbereich ab, so daß sie in Ausrichtung mit dem
Etikettenzuführer ist, um dazu beizutragen, daß jedes
Etikett unter den Drückerfuß 80 und den Nähkopf 40 geführt
wird. In jedem Falle dienen, wie dargestellt, Stoffschie
ber 92 der ersten Nähmaschine 39 dazu, das Material wäh
rend der Nähoperation durch den Nähkopf 40 vorzuschieben.
Ein Kleidungsstückdetektor 82 umfaßt beispielsweise eine
lichtemittierende Diode ("LED") und einen Photodetektor.
Diese Anordnung dient dazu, die Anwesenheit eines Klei
dungsstückes im Nähbereich festzustellen. Insbesondere
wird Licht aus der LED nach unten zum Nähbereich hin ge
richtet und zum Photodetektor durch einen reflektierenden
Fleck 94 zurückreflektiert. Wenn ein Kleidungsstück im
Nähbereich am Platz und über dem reflektierenden Fleck 94
ist, wird das von der LED reflektierte Licht blockiert und
infolgedessen vom Photodetektor nicht empfangen, was den
Kleidungsstückdetektor veranlaßt, an das Steuergerät ein
Signal zu liefern, das die Anwesenheit eines Kleidungs
stückes anzeigt. Der Fachmann erkennt leicht, daß auch ein
Durchlichtphotodetektor als Kleidungsstückdetektor verwen
det werden kann.
Wie in Fig. 8A dargestellt, dient ein mechanischer Nahtde
tektor 83, der beispielsweise ein federbelastetes Paddel
83a umfaßt, das schwenkbar in der Nähe eines Annäherungs
schalters 83b befestigt ist, dazu, während der Nähopera
tion eine Schulternaht 32 des Kleidungsstückes festzustel
len. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird auf einen
entsprechenden Befehl des Steuergerätes 36 hin der Detek
tor 83 in den Nähbereich abgesenkt. Das Paddel 83a wird
oberhalb des Nähbereiches positioniert, so daß das Klei
dungsstück 20 darunter vorbeilaufen kann, wobei das Paddel
aber den Vorbeilauf der Schulternaht 32 körperlich bloc
kiert. Wenn die Schulternaht 32 unter dem Paddel 83a vor
beiläuft, wird das Paddel gegen die Wirkung einer Feder 79
abgelenkt, so daß das Paddel vom Annäherungsschalter 83b
weggeschwenkt wird. Der Annäherungsschalter überträgt dann
ein Signal zum Steuergerät 36, um anzuzeigen, daß die
Schulternaht 32 festgestellt wurde. Da das Paddel 83a
durch die Feder 79 vorgespannt ist, ist der Nahtdetektor
83 in der Lage, eine Falschauslösung durch Kräuselungen
oder Falten zu vermeiden, wie sie für Kleidungsstücke aus
weichem Stoff charakteristisch sind und nicht die Steif
heit der Schulternaht 32 haben. Derartige Kräuselungen
oder Falten sind daher nicht in der Lage, das Paddel 83a
zu veranlassen, sich vom Annäherungsschalter 83b wegzu
verschwenken.
Bei der bevorzugten Ausführungsform sind alle Motoren und
Sensoren digitale Vorrichtungen. Jedoch können, wie der
Fachmann leicht einsieht, auch analog arbeitende Vorrich
tungen verwendet werden.
Wenn eine Vorrichtung, wie oben beschrieben, aufgebaut
ist, kann die erste Nähoperation erfindungsgemäß durchge
führt werden. Eine Bedienungsperson führt das Bund- und
Sichtteilmaterial über die betreffenden Vorschubmecha
nismen zu, um die Vorrichtung für den Beginn einer Nähope
ration wirksam vorzubereiten. Die Bedienungsperson betä
tigt alsdann das Steuergerät über das Steuerfeld und star
tet eine Nähoperation, um den Bund, das Sichtteil und das
Etikett am Kleidungsstück anzunähen.
Sobald gemäß Fig. 4, 4A bis 4E und 5 die vernähte Anord
nung 150 aus dem Kleidungsstück 20, dem Bund 22, dem
Sichtteil 24 und dem Etikett 26 durch die erste Nähmaschi
ne fertiggestellt ist, kann die Anordnung zu einer zweiten
Nähmaschine 100 mit einem Nähkopf 118 transportiert wer
den, um dort den Topstich 33 an der freien Seitenkante des
Sichtteils 24 anzubringen und hierdurch das Sichtteil 24
über die Überwendlichnaht 28 und einen Teil des Etiketts
26 hinweg zu befestigen.
Wie aus Fig. 4, 4A und 5 hervorgeht, wird die vernähte An
ordnung 150 entlang einer Werkstückplattform 121 über ein
oberes Riemensystem 103 mit einer Mehrzahl von oberen För
derriemen 103A, 103B und 103C sowie über ein unteres Rie
mensystem 107 mit einer Mehrzahl von unteren Förderriemen
107A, 107B transportiert. Wie dargestellt, schließen so
wohl das obere und untere Riemensystem lange, kontinuier
liche Außenseitenriemen 103c, 107b ein, die längsweise vom
Nähkopf 40 der ersten Nähmaschine 39 zum Nähkopf 118 der
zweiten Nähmaschine 100 verlaufen. Sowohl das obere als
auch das untere Riemensystem 103 bzw. 107 werden durch
entsprechende Gleichstrom-Schrittmotoren 109, 112 ange
trieben und betätigt, wie sie beispielsweise von der Firma
Superior hergestellt werden, und zwar über entsprechende
Riemenantriebssysteme 109a, 112a. Durch Ausnutzung des
Steuergerätes 36 können die Motoren 109, 112 mit den Moto
ren 39 und 115, welche die Nähmaschinenköpfe 40 und 118
antreiben, synchronisiert werden, um die Betriebsweise des
Systems zu koordinieren.
Wie aus Fig. 4, 4A, 4B und 5 hervorgeht, schließt das
obere Fördersystem drei obere Förderriemen 103a, 103b und
103c ein mit zwei kurzen inneren Riemen 103a, 103b und,
wie bereits erwähnt, einem langen, kontinuierlichen Außen
seitenriemen 103c. Wie dargestellt, schließt das untere
Fördersystem 107, wie bereits erläutert, einen langen kon
tinuierlichen Außenseitenriemen 107b und einen zweiten
inneren Förderriemen 107a ein. Wie aus Fig. 4A und 9A her
vorgeht, ist der untere, innere Förderriemen 107a so aus
gebildet, daß er auf einer Werkstückplattform 121 vom
ersten Nähkopf 40 zu einem Bereich in der Nähe eines
ersten Entfaltemechanismus 124 läuft. Anschließend wird
der untere, innere Förderriemen 107a unter die Werkstück
plattform 121 geleitet und verläuft dann unterhalb der
Längserstreckung des ersten Entfaltemechanismus 124. Der
untere, innere Förderriemen 107a wird dann auf die Ober
seite der Werkstückplattform 121 zurückgelenkt und
erstreckt sich darauf auf dieser, um zum Anfang des zwei
ten Entfalters 127 zu laufen.
Bei dieser Ausgestaltung, bei welcher obere und untere
Fördersysteme 103, 107 vorgesehen werden, werden Verzugef
fekte, welche Kräuselungen, Runzelbildungen oder Fehlaus
richtungen der genähten Anordnung hervorrufen könnten,
vermieden. Zusätzlich ist ein gleichmäßiger und positiver
Antrieb für die gesamte genähte Anordnung erleichtert, in
dem die Außenseitenförderriemen 103c, 107b vorgesehen wer
den, die in erster Linie auf das Kleidungsstück 20 wirken,
während die oberen, inneren Förderriemen 103a, 103b zusam
men mit dem unteren, inneren Förderriemen 107a in erster
Linie auf die Anordnung aus Kragen 22/Sichtteil 24 einwir
ken.
Vorzugsweise ist das obere Förderriemensystem 103 auf
einer ausschwenkbaren Anordnung 130 befestigt, die drehbar
an dem die Vorrichtung abstützenden Rahmen 34 gelagert
ist. Die schwenkbare Anordnung 130 gestattet es, dem obe
ren Fördersystem 103 drehbar zwischen einer oberen Be
triebsposition, in welcher es von einem Eingriff mit dem
unteren Förderriemensystem 107 (wie in Fig. 4A darge
stellt) abgerückt ist, und einer unteren Eingriffposition
(wie in Fig. 4 dargestellt), bei der das obere Riemen
system 103 in Eingriff und Betriebskontakt mit dem unteren
Riemensystem 107 ist, positioniert zu werden. Die obere
Betriebsstellung ermöglicht einen leichten Zugang zu den
Fördersystemen und weiteren Komponenten auf der Werk
stückplattform 121. In der Betriebsstellung sind kürzere
Förderriemen 103a, 103b des oberen Riemensystems 103 in
Eingriff mit dem inneren Förderriemen 107a des unteren
Fördersystems 107. In ähnlicher Weise liegt der kontinu
ierliche obere Außenseitenförderriemen 103c an dem langen
kontinuierlichen Förderriemen 107b des unteren Riemensys
tems 107 an. Sobald das obere Förderriemensystem 103 über
seine schwenkbare Anordnung 130 in Betriebsstellung ge
schwenkt und dort durch die Bedienungsperson fixiert ist,
liegt das obere Fördersystem 103 in Eingriff mit dem unte
ren Fördersystem 107, wodurch die genähte Anordnung 150
dazwischen zusammengepreßt wird, so daß sie unter Druck
der zweiten Nähmaschine 100 zugeführt wird.
Wie aus Fig. 4 und 4A sowie 4C bis 4E ersichtlich, umfaßt
das obere Fördersystem 103 eine Mehrzahl von Federungsrol
len 133, die schwenkbar an der ausschwenkbaren Anordnung
130 angelenkt sind, wobei diese Rollen in Eingriff mit der
inneren Oberfläche des oberen Außenseitenförderriemens 103
bringbar sind. Die Federungsrollen 133 sind jeweils ein
zeln mit einer Verbindungsanordnung 136A verbunden, die an
der Anordnung 130 befestigt ist und durch Druckluftzylin
der 136 betätigt werden kann. Die Druckluftzylinder 136
werden durch die Bedienungsperson der Vorrichtung betä
tigt, wodurch die Rollen 133 in Eingriff mit der inneren
Oberfläche des oberen Außenseitenförderriemens 103C gelan
gen, sobald die ausschwenkbare Anordnung 130 in ihre Be
triebsstellung verschwenkt ist. Die Federungsrollen 133
unterstützen den oberen Außenseitenförderriemen 103C in
der Weise, daß er sich fester gegen den unteren Außensei
tenförderriemen 107b preßt, so daß ein positiver Antrieb
und Transport der genähten Anordnung 150 gewährleistet ist
und gleichzeitig störende Einflüsse von Rippen oder Kräu
selungen ausgeschaltet sind, die in dem weichen Stoff, der
die genähte Anordnung 150 bildet, auftreten können.
Wie aus den Fig. 4, 4A, 4B, 9A bis 9F und 11 hervorgeht,
wird die genähte Anordnung 150 durch die Förderriemensys
teme 103, 107 entlang der Werkstückplattform 107 an einem
ersten Entfaltemechanismus 124 und einem zweiten Entfalte
mechanismus 127 vorbeitransportiert. Der erste Entfalteme
chanismus 124 dient dazu, die Position des Bundes 22 und
des Sichtteils 24 neu zu orientieren, und zwar durch Um
faltung des Bundes und des Sichtteils um etwa 180° von un
terhalb der genähten Anordnung 150 nach auswärts. Der
zweite Entfaltemechanismus 107 faltet dann den Sichtteil
um weitere 180° über die Überwendlichnaht 128 in seine
endgültige Position, in der eine Verarbeitung durch die
zweite Nähmaschine 100 erfolgt. Wie dargestellt, verdreht
der erste Entfaltemechanismus 124 die ungenähten losen Sei
tenränder des Bundes 22 und des Sichtteils 24 von unter
halb der genähten Anordnung 150; der Bund 22 liegt bündig
mit und auf der Seite des Kleidungsstücks 20, während der
Sichtteil 24 so neu positioniert wird, daß er auf der
Oberseite des Bundes 22 liegt. Im allgemeinen schließt der
erste Entfalter 124 einen Bundentfalter 170 und eine Naht
führung 174 ein. Der Bundentfalter umfaßt einen Rampenteil
170a, der ausgehend von der Werkstückplattform 121 im Win
kel nach aufwärts verläuft und sich mit einem horizontalen
Plattenteil 170b vereinigt, der etwas über die Fläche der
Werkstückplattform 121 angehoben ist und eine Anliegekante
171 einschließt.
Ein erhöhter Kantenabschnitt 172 ist an dem gegenüberlie
genden Ende des Entfalters 170 ausgebildet. Wie darge
stellt, bildet der erhöhte Kantenabschnitt 172 in der
Ebene der Werkstückplattform 121 mit der Vorschublinie
(LOF) einen spitzen Winkel und wird allmählich winkelmäßig
entlang seiner Längserstreckung von einem spitzen Winkel
(mit Bezug auf die Vertikale zur Werkstückplattform 121)
an dem vorderen Ende 172a des erhöhten Kantenabschnitts zu
einer vertikalen Konfiguration am hinteren Ende 172b ver
jüngt.
Die Nahtführung 124 schließt einen aufgewinkelten Endteil
175 ein, der in einer Kurve allmählich in einen horizonta
len Plattenabschnitt 176 übergeht, der so montiert ist,
daß er einen geringfügigen Freiraum zwischen der Nahtfüh
rung 174 und dem Bundentfalter 170 vermittelt. Der hori
zontale Plattenabschnitt 176 schließt eine an der Naht an
greifende Kante 176a ein.
Wie sich aus Fig. 4A, 9A und 12B ergibt, wird im Betrieb,
wenn die genähte Anordnung 150 zum ersten Entfalter 124
hin transportiert wird und den Rampenteil 170a durchläuft,
die Anliegekante 171 (die entlang der Längserstreckung des
Rampenteils 170a/horizontaler Plattenteil 170b verläuft)
zwischen dem Bund 22 und dem Kleidungsstück 20 verkeilt.
Da der horizontale Plattenteil 170b im Abstand von der
Oberfläche der Werkstückplattform 121 angeordnet ist, lau
fen der Bund 22 und das Sichtteil 24 unter dem Plattenteil
170 durch, während das Kleidungsstück 20 und das Etikett
26 auf der Oberseite des Plattenteils 170b positioniert
werden. Wenn die genähte Anordnung 150 ihren Lauf entlang
der Vorschublinie fortsetzt, gelangt sie unter die Naht
führung 174. Der aufgewinkelte Endabschnitt 175 gewährlei
stet einen glatten Übergang der genähten Anordnung, wenn
sie in die Nahtführung eintritt. Die an der Naht angrei
fende Kante 176a liegt an der Überwendlichnaht 28 der ge
nähten Anordnung 150 an und vermittelt die Aufrechterhal
tung der entsprechenden Ausrichtung der genähten Anord
nung. Der Freiraum zwischen dem horizontalen Plattenteil
176 der Nahtführung und dem horizontalen Plattenteil 170b
des Bundentfalters 170 vermittelt einen ungehinderten
Durchtritt der Anordnung aus Kleidungsstück 20 und Etikett
26.
Wenn sich die genähte Anordnung dem entfernten Ende der
Nahtführung 174 nähert, trifft der erhöhte Kantenabschnitt
172 des Bundentfalters auf den Bund 22 und das Sichtteil
24. Während das Kleidungsstück durch die oberen und unte
ren Außenseitenförderriemen 103c, 107b positiv unter Druck
gesetzt ist, zwingt der erhöhte Kantenabschnitt 172 des
Entfalters 170 den Bund 22 und den Sichtteil 24 aus der
Unterseite des horizontalen Plattenteils 170b des Entfal
ters hervor (und infolgedessen von der Unterseite des
Kleidungsstückes 20) und verdreht diese Teile um 180°. Die
Anordnung aus Bund 22/Sichtteil 24 kommt somit auf der
Oberseite des horizontalen Plattenabschnitts 170 zu lie
gen. Der Bund 22 und der Sichtteil 24 sind nunmehr aus
ihrer ursprünglichen Lage während der Bearbeitung an der
ersten Nähmaschine heraus um 180° gefaltet und ruhen auf
der Seite der Überwendlichnaht 28 in der gleichen Ebene
wie das Kleidungsstück 20. Die Komponenten sind damit so
orientiert, daß das Sichtteil vor Anbringung des Topsti
ches 33 in seine endgültige Position manövriert werden
kann.
Nach der Behandlung durch den ersten Entfaltemechanismus
124 wird die genähte Anordnung 150 zu dem zweiten Entfal
temechanismus 127 hin transportiert. Hier wird das Sicht
teil 24 vom Bund 22 abgehoben und um weitere 180° gefal
tet, so daß der freie Seitenrand des Sichtteils 24 über
die Überwendlichnaht 28 und einen Teil des Etiketts 26 ge
langt. Das Sichtteil wird hierdurch so positioniert, daß
die zweite Nähmaschine 100 einen Topstich 33 anbringen
kann, um das Sichtteil 24 über der Überwendlichnaht 28 und
dem Etikett 26 zu befestigen.
Wie in Fig. 4A, 9B, 9C, 9D und 9E dargestellt, schließt
der zweite Entfaltemechanismus 127 eine Nahtführung 180
ein, die ein nach oben gewendetes, vorderes Ende 182 und
einen an der Naht angreifenden Kantenabschnitt 184 auf
weist. Ein reflektiver Sensor 186, der auf die Anwesenheit
des Sichtteils anspricht und beispielsweise ein Banner
SE612LV umfaßt, ist außerhalb des Kleiderstückbehandlungs
bereiches angeordnet und zu einer Sichtteilzielfläche 186A
zugespitzt, die entlang dem an der Naht angreifenden Ab
schnitt 184 angeordnet ist. Die Sichtteilzielfläche 186A
ist beispielsweise mit einem reflektierenden Band bedeckt,
beispielsweise der Firma Banner BR-T-100, das den Strahl
des auf die Anwesenheit des Sichtteils ansprechenden Sen
sors 126 zurückwirft. Ferner ist ein zweiter Schulternaht
detektor 199 vorgesehen, der in ähnlicher Weise ausgebil
det sein kann wie der oben beschriebene Schulternahtde
tektor 83.
Der Entfaltemechanismus 127 schließt weiterhin einen
Sichtteilentfalter 188 ein, der in Abstand von und paral
lel zu der Nahtführung 180 angeordnet ist und der Faltung
des Sichtteils 24 über die Überwendlichnaht 28 dient. Wie
dargestellt, schließt der Sichtteilentfalter 188 seiner
seits einen Rampenabschnitt 190 an, der sich über die
Oberfläche der Werkstückplattform 121 erhebt und sich mit
einem horizontalen Plattformteil 192 vereinigt, der in
ähnlicher Weise oberhalb der Werkstückplattform 121 ange
ordnet ist. Ein mit einer vertikalen Wand versehener Kan
tenteil 194, der mit der Vorschublinie auf der Werkstück
plattform 121 einen spitzen Winkel α bildet, steht von
dem horizontalen Plattformteil 192 ab. Von dem mit der
vertikalen Wand versehenen Abschnitt 194 steht nach außen
sich verjüngender Tunnelteil 194A ab, der nach unten zur
Werkstückplattform 121 hin allmählich in einen Winkel
verläuft.
Wie sich aus den Fig. 9C und 9F ergibt, ist ein filterbe
lasteter Sichtteildrücker 196 mit einer am Werkstück an
greifenden Plattform 197, die ihrerseits mit einem längs
weise verlaufenden Kanal 198 durchgehend ausgebildet ist,
hinter den Sichtteilentfalter 188 entlang der Vorschubli
nie und gerade vor den zweiten Nähkopf 118 der zweiten
Nähmaschine 100 angeordnet.
Wenn im Betrieb die genähte Anordnung 150 an der Nahtfüh
rung 180 vorbeiläuft, ermöglicht das nach oben gekehrte
vordere oder Führungsende 182 ein glattes Anliegen der
Überwendlichnaht 28 entlang dem an der Naht angreifenden
Kantenabschnitt 184. Durch Anliegen an der Überwendlich
naht 28 gewährleistet der an der Naht angreifende Kanten
abschnitt 184 eine Ausrichtung der genähten Anordnung 150
während der Faltoperation des Sichtteils. Der die Anwesen
heit des Sichtteils feststellende Sensor 186 stellt den
Beginn der Faltung des Sichtteils über die Überwendlich
naht 28 fest (wobei das Sichtteil 24 das reflektierende
Bündel des Sensors 186 bricht) und überträgt ein Signal
zum Steuergerät 36. Dieses vermittelt ein Ansprechfenster,
welches es dem zweiten Schulternahtsensor 189 ermöglicht,
sich im richtigen Zeitpunkt abzusenken, um die Schulter
naht 32 des Bekleidungsstückes festzustellen, und zwar zur
Vorbereitung für die anschließende Vernähung der Naht 33
durch die zweite Nähmaschine 100.
Wie in Fig. 12B dargestellt, läuft der Bund 22 unter dem
Rampenabschnitt 190 des Sichtteilentfalters 188 vorbei.
Jedoch wird der Sichtteil selbst von dem Rampenabschnitt
190 erfaßt und dazu gebracht, am Kantenabschnitt 194 mit
seiner vertikalen Wand anzugreifen. Das Sichtteil wird
daher von der Oberseite des Bundes 22 vertikal nach oben
gezwungen. Wenn die genähte Anordnung ihre Bewegung fort
setzt, wird, da der mit der vertikalen Wand versehene Kan
tenabschnitt 194 von der Vorschublinie weg abgewinkelt
ist, das Sichtteil gezwungen, sich von der Oberseite des
Bundes und über die Überwendlichnaht 28 zu falten. Das
Sichtteil 24 wird vertikal geneigt, bis es an dem sich
verjüngenden Tunnelabschnitt 194A anlegt, wodurch das
Sichtteil veranlaßt wird, sich weiter über die Überwend
lichnaht 28 zu falten. Die fortgesetzte Bewegung der ge
nähten Anordnung 150 zusammen mit dem nach unten gerichte
ten Winkel des Tunnelabschnitts 194A zwingen das Sicht
teil, sich um und über die Überwendlichnaht 28 zu falten.
Wenn die genähte Anordnung 150 ihre Bewegung zur zweiten
Nähmaschine 100 hin fortsetzt, gelangt der Sichtteil 24
unter den Sichtteildrücker 196. Wie vorher beschrieben,
ist der Sichtteildrücker federbelastet, so daß die Anlie
geplattform 197 einen gleichförmigen Druck auf das Sicht
teil 24 gegen das Kleidungsstück 20 ausübt und so eine
Runzelbildung an dem Komponenten verhindert sowie gewähr
leistet, daß der Sichtteil durch die zweite Nähmaschine
100 gleichmäßig vernäht wird. Genau nachdem der Sichtteil
durch den sich verjüngenden Tunnelabschnitt 194A des zwei
ten Entfalters 127 umgefaltet ist, verläuft die Überwend
lichnaht 28 innerhalb des Kanals 198 und wird durch diesen
hindurchgeführt, wodurch die Ausrichtung der genähten An
ordnung weiterhin unterstützt wird, wenn sie von der zwei
ten Nähmaschine 100 bearbeitet wird.
In den Fig. 4, 4A und 10 ist die zweite Nähmaschine 100
dargestellt, die den Nähkopf 118 zum Anbringen des Topsti
ches 33 auf die genähte Anordnung 150 aufweist. Die zweite
Nähmaschine kann beispielsweise ein Modell 600, herge
stellt von Union Special Corporation sein, wobei der Näh
kopf 118 einen Kettenstich Nr. 406 auf dem Sichtteil 24
näht. Der Nähkopf 118 der zweiten Nähmaschine 100 wird
über einen (nicht dargestellten) Riementrieb von einem
Gleichstrom-Servomotor 115 angetrieben, beispielsweise
hergestellt von der Firma EFKA. Der Motor wird durch das
Steuergerät 36 des Systems gesteuert und ist mit dem Motor
38 synchronisiert, welcher den ersten Nähkopf 40 antreibt.
Die zweite Nähoperation wird ausgelöst, wenn die Schulter
naht 32 des Kleidungsstückes durch den zweiten Schulter
nahtsensor 199 festgestellt ist. Wie früher bereits fest
gestellt, kann der zweite Schulternahtsensor 199 ein me
chanischer oder ein Durchlicht-Sensor sein, ähnlich dem
Detektor 83, der an der ersten Nähmaschine 39 angeordnet
ist. Wenn eine vorbestimmte Zeit oder Stichzählung ver
flossen ist, nachdem die Schulternaht 32 den Sensor 199
ausgelöst hat, wird ein Drückerfuß 139 der zweiten Nähma
schine 100 abgesenkt, so daß er an der genähten Anordnung
150 angreift. Anschließend beginnt der Nähkopf 118 der
zweiten Nähmaschine 100, den Topstich 33 auf der genähten
Anordnung 150 anzubringen. Wenn die genähte Anordnung 150
ein Sichtteil 24 einschließt, beginnt die zweite Nähopera
tion erst dann, wenn die Anwesenheit des Sichtteils 24
durch den hierfür vorgesehenen Sensor 186 festgestellt ist.
Die Fig. 10 zeigt auch eine nach rückwärts wirkende Zieh
anordnung 142, die die genähte Anordnung 150 gegen die
Werkstückplattform 121 anlegt, um die genähte Anordnung
150 während des Nähvorganges durch die zweite Nähmaschine
100 hindurchzudrücken. Die nach rückwärts wirkende Ziehan
ordnung 142 unterstützt die Gewährleistung eines positiven
Antriebs der genähten Anordnung 150, indem sie die Förder
systeme 103, 107 sowie die (nicht dargestellten) Stoff
schieber der zweiten Nähmaschine 100 unterstützt, um die
Anordnung aus Bund 22 und Sichtteil 24 zu strecken und sie
während der zweiten Nähoperation in ausgerichtetem Zustand
zu halten. Vorzugsweise sind die Förderriemensysteme 103,
107 und die Ziehanordnung 142 mit dem Betrieb der ersten
und zweiten Nähköpfe 40, 118 synchronisiert, um eine
glatte, genaue und synchronisierte Behandlung der ver
schiedenen genähten Anordnungen 150 zu gewährleisten, die
in jeder Phase an der Vorrichtung vorliegen.
Die nach rückwärts wirkende Ziehanordnung 142 umfaßt ein
Paar einander gegenüberliegender Rollen 145a, 145b, die
von einem Schrittmotor 148 über eine Riemenantriebsanord
nung 151 mit derselben Geschwindigkeit angetrieben sind.
Die Rollen 145a, 145b werden abgesenkt, um die genähte
Anordnung an die Werkstückplattform 121 anzulegen. Vor
zugsweise sind die Rollen 145a, 145b einzeln schwenkbar an
der Ziehanordnung 142 befestigt, so daß jede Rolle 145a,
145b einzeln unabhängig über der Oberfläche der Werkstück
plattform 121 "schwimmen" kann. Jede Rolle 145a, 145b ist
daher in der Lage, sich an die unterschiedliche Anzahl der
Falten des Materials anzupassen, welches gerade unter je
der der Rollen 145a, 145b vorliegt, so daß ein ordnungsge
mäßer Antrieb des genähten Werkstücks 150 gewährleistet
ist.
Die zweite Nähoperation wird über eine vorbestimmte Zeit
oder Stichzählung hinweg fortgesetzt, nachdem der Drücker
fuß 139 abgesenkt wurde. Die zweite Nähoperation dauert
gewöhnlich so lange, bis die gesamte lose Seitenkante des
Seitenteils 24 am Kleidungsstück 20 befestigt ist. Wenn
die zweite Nähoperation abgeschlossen ist, schneidet ein
(nicht dargestellter) Fadenschneider den Faden ab. Gerade
dann, wenn der Drückerfuß 139 angehoben wird, bewegt ein
(nicht dargestellter) Fadenwischer das Ende des abge
schnittenen Fadens, welches vom zweiten Nähkopf 118 herab
hängt, von den vernähten Materialien weg.
Aus Fig. 4A, 4B und 11 geht hervor, daß dann, wenn der
Topstich 33 über die erforderliche Länge der genähten An
ordnung 150 hinweg genäht und der Faden abgetrennt ist,
die Förderriemensysteme 103, 107 die genähte Anordnung 150
an dem schnellwirkenden Bundschneider 154 vorbei führen, um
das Bundmaterial 22 an einer gewünschten Stelle zu durch
trennen. Der schnellwirkende Schneider 154 ist auf einem
Bundschneideschlitten 157 befestigt, um den Schneider 154
rasch in die für die Schneidoperation erforderliche Lage
zu verbringen. Ein Reflex- oder Durchlichtsensor 162 ist
entlang der Werkstückplattform 151 und dem Weg der genäh
ten Anordnung 150 vorgesehen, und stellt vor dessen An
kunft am Schneider 154 entweder die vordere oder hintere
Kante der Anordnung 150 fest. Nach einem vorbestimmten
Zeitintervall nach Feststellung der Kante plaziert der
Schlitten 157 rasch den Schneider 154 in die in für die
Beschneidung des Bundmaterials erforderliche Position, wo
durch die bearbeitete genähte Anordnung 150 von anderen
Kleidungsstücken abgetrennt wird, die an verschiedenen
Stellen des Systems noch bearbeitet werden. Der Schnitt
erfolgt "im Flug" (als schnellwirkender Schnitt), wobei
das Bundmaterial 42 im wesentlichen senkrecht zu seiner
Längserstreckung durchtrennt wird. Im Anschluß an die
Schneidoperation führt der Schlitten 157 den Schneider 154
wieder zurück, so daß dieser auf das nächste, behandelte
Kleidungsstück warten kann.
Wenn das Bundmaterial 22 abgetrennt ist, sind die Nähope
rationen abgeschlossen und die genähte Anordnung 150 ist
für die nächste Fertigungsoperation bereit.
Die Fig. 12A ist eine schematische Darstellung und zeigt
Kleidungsstückbehandlungs- "Zonen" oder Fertigungsstufen
sowie die Beziehungen zwischen dem Kleidungsstück, dem
Sichtteil 24, dem Bund 22 und dem Etikett 26 während der
verschiedenen Herstellungsstufen der genähten Anordnung.
Die Fig. 12B ist eine vereinfachte Überkopfansicht der
Vorrichtung und zeigt weiterhin die Herstellungsbeziehung
der Kleidungsstückkomponenten in den verschiedenen, in
Fig. 12A dargestellten Zonen.
In der ersten Zone wird der Bund 22 über die Bundvorschub
rollen 33 unter die Führungsplatte 67 (Fig. 7) verbracht.
Die Zone 2 illustriert die Anordnung der Materialien wäh
rend der ersten Nähoperation. Nachdem das Kleidungsstück
20 auf den Bund 22 aufgebracht ist, beginnt die Vernähung,
nachdem das Signal "Kleidungsstück anwesend" vom Klei
dungsstückdetektor 82 empfangen wurde. Dann werden nach
Abfühlung der Schulternaht 32 durch den Sensor 83, was
zunächst zur Betätigung des Sichtteilvorschubmittels 65
und dann des Etikettenvorschubmittels 70 führt, das Sicht
teil 24 und Etikett 26 zusammen mit dem Bund 22 und dem
Kleidungsstück 20 vernäht, wodurch die Vernähung der An
ordnung 150 zunächst abgeschlossen ist.
In den Zonen 3 bis 7 wirkt zunächst der Entfaltemecha
nismus 124 auf dem Bund 22 und dem Sichtteil 24 ein, um
diese Teile um etwa 180° um die Naht 28 zu drehen. In der
Zone 7 ist der Bund 22 bündig mit dem Kleidungsstück aus
gestreckt worden, während das Sichtteil 24 auf der Ober
seite des Kleidungsstückes aufruht, so daß die freie Sei
tenkante des Sichtteils 24 auf der Seite der Naht 28 liegt.
In den Zonen 7 bis 10 wirkt der zweite Entfaltemechanismus
127 auf das Sichtteil ein, um dieses um die Naht 28 um
weitere 180° zu drehen. Das Ergebnis besteht darin, daß
der lose Seitenrand des Sichtteils 24 sowohl die Überwend
lichnaht 28 als auch einen Teil des Etiketts 26 überlappt.
Anschließend wird das Sichtteil am Platz durch die zweite
Nähmaschine 100 angenäht.
Das Flußdiagramm in den Fig. 13A bis 13B illustriert die
Abfolge der Schritte, die durch das Steuergerät 36 ausge
geführt werden sowie die Betriebsabläufe, welche die ver
schiedenen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
während der Behandlung einer fertigzustellenden Nähanord
nung vollziehen.
Zu Beginn schaltet die Bedienungsperson der Vorrichtung in
einem Schritt 201 die Betriebsspannung ein, um die System
parameter auszulösen, welche für die Bearbeitung der Näh
anordnung 150 erforderlich sind. So schaltet im Schritt
202 das Steuergerät 36 automatisch das Gesamtsystem ein,
einschließlich einer Einstellung der Betriebsgeschwin
digkeiten der verschiedenen Schrittmotoren 38, 109, 112,
115 und inneren Stichzähler, so daß die Motoren und die
übrigen Komponenten der Vorrichtung synchron miteinander
arbeiten. Der Schneidschlitten 157 wird ebenfalls in seine
Betriebsposition gebracht.
Im Schritt 203 gibt die Bedienungsperson am Steuerfeld 37
Parameter des Kleidungsstückes, beispielsweise einen be
stimmten Stil ein, die für bestimmte, vorbestimmte Nähkon
stanten (beispielsweise Größe des Kleidungsstückes, Ent
fernung vom vorderen Ende des Kleidungsstücks 20 zur
Schulternaht 32, Etikettenbreite und dgl.) indikativ sind,
welche vorher in das Steuergerät 36 einprogrammiert wur
den, wie dies für eine präzise Vernähung der die Anordnung
50 bildenden Komponenten erforderlich ist. Natürlich kann
sich die Bedienungsperson manuell über die vorprogrammier
ten Konstanten hinwegsetzen und Einstellungen nach Wunsch
oder Notwendigkeit vornehmen. Nachdem dies eingegeben ist,
ist die Vorrichtung für die Aufnahme des Betriebes vorbe
reitet und die Bedienungsperson braucht lediglich den hier
beschriebenen Nähzyklus zu beginnen.
Im Schritt 204 vollzieht das Steuergerät eine Selbstüber
prüfung, da hier beispielsweise bestimmt wird, ob die Ma
terialien für den Bund 22, das Etikett 26 und das Sicht
teil 24 oder die von den Spulen 102, 104, 106 angelieferte
Fäden vorhanden sind (wozu die Sensoren 56a, 58a, 60a,
102a, 104a, 106a entsprechende Signale zum Steuergerät 36
übertragen). Das System bestimmt auch, ob der Etikettier
arm 72 in seiner Ausgangsposition ist, und ob ein vorge
schnittenes Etikett 26 im Etikettengreifer 24 zugegen ist.
Im Schritt 205 verifiziert das Steuergerät 36 die im
Schritt 204 ausgeführten Überprüfungen und bestimmt, ob
das System betriebsbereit ist. Wenn das System nicht be
reit ist, wird ein entsprechendes Fehlersignal (Schritt
205a) zum Steuerfeld 37 übermittelt, um die Bedienungsper
son zu warnen.
Wenn das System betriebsbereit ist, kann ein Kleidungs
stück 20 in den Nähbereich der Nähmaschine 39 eingebracht
werden. Das Kleidungsstück wird so weit eingebracht, bis
seine vordere Kante sich unter dem Drückerfuß 80 befindet.
Dem Fachmann ist klar, daß dieses Einbringen manuell oder
mit Hilfe eines automatisierten Mechanismus vollzogen wer
den kann.
Als nächstes bestimmt das Steuergerät im Schritt 206 über
dem Kleidungsstückdetektor 82, ob das Kleidungsstück 20 an
der Nähmaschine 39 vorhanden ist. Wenn nicht, wartet das
Steuergerät die Positionierung des Kleidungsstückes ab,
wenn jedoch das Kleidungsstück anwesend ist, geht das
Steuergerät 36 zum Schritt 207 über und gibt dem Drücker
fuß 80 den Befehl, sich auf das Kleidungsstück 20 abzusen
ken.
Als nächstes bestimmt das Steuergerät 36, ob der den Näh
vorgang auslösende Startschalter (nicht dargestellt) durch
die Bedienungsperson gedrückt ist (Schritt 208). Wenn dies
der Fall ist, beginnt der Nähzyklus (Schritt 209) für die
beiden Nähmaschinen 39, 100. Diese Nähzyklen werden in den
Fig. 13B und 13C für die Nähmaschinen 39 bzw. 100 je
weils separat erläutert. Wenn der Startschalter nicht be
tätigt ist, bestimmt das Steuergerät im Schritt 208a, ob
das Kleidungsstück 20 aus dem Bereich der Nähmaschine 39
entfernt worden sein kann. Wenn ja, kehrt das Steuergerät
zum Schritt 204 zurück, um den Status des Systems zu über
prüfen und ansonsten den nächsten Behandlungsschritt vor
zubereiten. Wenn das Kleidungsstück noch anwesend ist,
wartet das Steuergerät die Betätigung des Startschalters
(Schritt 208) ab, um den Nähzyklus zu beginnen (Schritt
209). Der Startschalter für den Nähvorgang wirkt somit als
ein separates Sicherheitsmerkmal und separater Steuerme
chanismus. Alternativ kann offensichtlich eine sehr geübte
Bedienungsperson auch die Wahl haben, einen "Selbststart"-
Modus anzuwenden, bei dem, sobald das Kleidungsstück fest
gestellt ist und nach Verstreichen einer einstellbaren
Zeitverzögerung der Nähvorgang automatisch starten würde,
ohne daß dabei der Startschalter für den Nähvorgang
benutzt wird.
Anhand der Fig. 13B und 13C wird der konkurrierende Be
triebsablauf der Nähzyklen erläutert, der von der ersten
und der zweiten Nähmaschine 39 bzw. 100 ausgeführt wird.
Es versteht sich, daß dann, wenn eine Nähanordnung 150 an
der ersten Nähmaschine 39 bearbeitet wird, die vorangehen
de Nähanordnung gleichzeitig an der Nähmaschine 100 des
Systems bearbeitet wird; die Nähzyklen für die beiden Ma
schinen werden aus Vereinfachungsgründen separat illu
striert und beschrieben.
Wie aus Fig. 13B hervorgeht, befiehlt im Schritt 210 das
Steuergerät 36 dem Etikettierarm 72, sich in eine Bereit
stellung abzusenken, und zwar in Vorbereitung der Einbrin
gung des Etiketts 26 unter den Nähkopf 40. Rasch danach
schaltet im Schritt 211 das Steuergerät den Motor 38 ein,
um den Nähkopf 40 zu aktivieren. Weiterhin schaltet das
Steuergerät 36 den Bundmotor 62 ein, um die Bundvorschub
rollen 63 anzutreiben. Ferner schaltet das Steuergerät 36
die Motoren 109, 112 ein, so daß die oberen und unteren
Fördersysteme 103, 107 aktiviert sind. Somit wird Bundma
terial 22 unter dem Kleidungsstück 22 vorgeschoben und
wird auf diese Weise mit ihm durch den Nähkopf 40 vernäht.
Die Stoffschieber 92 drücken zusammen mit der Reibung zwi
schen dem Bundmaterial und dem Kleidungsstück 20 die Kom
ponenten unter den Drückerfuß 80 und durch den Nähkopf 40
hindurch. Die Außenseitenförderriemen der Förderriemensy
steme 103, 107 greifen am Kleidungsstück 20 an, wenn es am
Nähkopf 40 vorbei vorrückt, und die inneren Förderriemen
103a, 103b und 107a greifen am Bundabschnitt der genähten
Anordnung 150 an. Zusätzlich halten, wie bereits beschrie
ben, die Bundvorschubrollen 63 die Spannung des Bundmate
rials zwischen den Rollen 63 und dem Nähkopf 40 aufrecht,
um so ein straffes, gleichmäßiges Nähen zu gewährleisten.
Gleichzeitig mit dem Schritt 211 überwacht das Steuergerät
36 im Schritt 211a die Vervollständigung einer genähten
Anordnung 150 (y) in einem weiter fortgeschrittenen Be
handlungsstadium (vgl. Fig. 2) in der Nähe des Bundschnei
ders 154. Wenn der Sensor 162 nicht abgedeckt ist, wird
das Bundmaterial 22 der fertiggestellten Nähanordnung 150
(y) von dem Bundschneider 154 abgeschnitten, so daß die
genähte Anordnung 150 (y) für weitere Bearbeitungsopera
tionen bereit ist.
Im Schritt 212 bestimmt das Steuergerät 36, ob die primäre
Stichzählung für die Nähmaschine 39 (N1) einer vorbestimm
ten Stichzählung (Ns) gleich ist, um den Nahtdetektor 83
zu aktivieren. Wenn nicht, ergänzt das Steuergerät N1, bis
Ns festgestellt wird. An diesem Zeitpunkt senkt das
Steuergerät 36 den Nahtdetektor 83 über den Nähbereich ab
(Schritt 213), um die Feststellung der Schulternaht 32
vorzubereiten. Die Schulternaht 32 dient als Bezugspunkt
für die anschließende Behandlung der genähten Anordnung
150, und insofern wird die primäre Stichzählung (N1) auf
eine zweite totale Stichzählung (N2) zurückgestellt, so
bald die Naht festgestellt ist. Eine weitere Zählung der
Stiche, die für eine genaue Anordnung des Sichtteils 24
und des Etiketts 26 notwendig sind, wird nach Beginn der
Nahtfeststellung gemessen (Schritt 214).
Während der Bund 22 und das Kleidungsstück 20 vorgeschoben
und unter dem Nähkopf 40 genäht werden, wartet das Steuer
gerät 36 die Feststellung der Schulternaht 32 ab (Schritt
214). Falls keine Feststellung erfolgt (Schritt 214a) be
stimmt das Steuergerät 36 über den Kleidungsstücksensor
82, ob das Kleidungsstück 20 aus dem System herausgenommen
wurde. Wenn es nicht herausgenommen wurde (was allgemein
dafür indikativ ist, daß die Schulternaht 32 nicht unter
dem Nahtdetektor 83 vorbeigelangt ist), wartet das Steuer
gerät 36 die Nahtfeststellung ab, so daß es zu weiteren
nachfolgenden Schritten vorrücken kann. Wenn das Klei
dungsstück entfernt ist, rückt das System zum Schritt "Be
endigung des Nähzyklus" (Fig. 13D, Schritt 239) vor, und
bereitet die Vorrichtung darauf vor, eine neue Nähanord
nung 150, die noch in das System eingegeben werden muß, zu
behandeln.
Nachdem die Naht 32 vom Nahtdetektor 83 festgestellt ist
(Schritt 214), rückt das Steuergerät 36 zum Schritt 215
vor und hebt den Nahtdetektor aus den Nähbereich weg, so
daß die Bedienungsperson nunmehr in diesen Bereich vollen
Zugang hat. Als nächstes befiehlt das Steuergerät 36 dem
Sichtteileinleger 64 den Sichtteilzuführer 65 in den Näh
bereich zu verschieben, wie oben beschrieben (Schritt
216). Die zwischen dem Bund 22 und dem Sichtteil 24 auf
tretende Reibung veranlaßt das Sichtteil, unter den Drük
kerfuß 80 gezogen zu werden (und dementsprechend auch den
Bund 22), so daß es auf den Bund 22 und das Kleidungsstück
20 genäht wird. Mittlerweile wird der Etikettierarm 72 in
eine zweite Position abgesenkt (Schritt 217), und zwar zur
Vorbereitung der Zuführung eines abgeschnittenen Etiketts
26 unter den Nähkopf 40.
Im Schritt 218 verzögert das Steuergerät 36 momentan die
Stichzählung, die durch das System seit der Feststellung
der Naht aufrecht erhalten wird, um zu gewährleisten, daß
das Etikett 26 ordnungsgemäß unter den Nähkopf 40 einge
setzt wird, so daß es an einer Stelle vernäht werden kann,
welche der Mitte des rückwärtigen Nackenabschnittes des
Bundes entspricht. Vorzugsweise beginnt die Etikettenzufüh
rung bei einer Stichzählung, die von der Nahtfeststellung
aus gemessen wird, und gleich der Anzahl der Stiche zum
Mittelpunkt des rückwärtigen Nackenabschnitts des Bundes
ist, vermindert um eine Hälfte der Breite des Etiketts in
Stichzählungen (NEinsetzung =NZum Mittelpunkt des
Bundrückens-0,5× 00200012000285911248400040 0002004239674 00004 12476NWL). Wenn das Steuergerät die passen
de Anzahl von Stichen zählt, senkt sich der Etikettierarm
72 in seine endgültige Einsetzposition am Nähkopf 40 ab
(Schritt 219), wodurch ein vorgeschnittenes Etikett 26 in
den Nähbereich verbracht und auf der Oberseite des Klei
dungsstücks 20 unter dem Nähkopf 40 positioniert wird. Der
Nähkopf 40 vernäht somit das Etikett 26 mit dem Rest der
genähten Anordnung 150.
Wenn das Etikett aufgenäht ist, bestimmt das Steuergerät
(über die Stichzählung), ob der Etikettierarm in eine Eti
kettfallposition vorgerückt ist (Schritt 220), die dafür
kennzeichnend ist, daß das Etikett 26 nahezu vollständig
mit dem Kleidungsstück 20 vernäht ist. Sobald das Steuer
gerät feststellt, daß der Etikettierarm 42 in Fallstellung
ist, öffnen die Etikettengreifer 74 und lassen das Etikett
los (Schritt 221); der Etikettierarm setzt seine Bewegung
synchron mit der Nähoperation fort, so daß er den Abschluß
des Nähzyklus nicht stört.
Im Schritt 222 bestimmt das Steuergerät, ob das Ende des
Kleidungsstückes durch den Kleidungsstückdetektor 82 fest
gestellt ist. Wenn dies der Fall ist, wird das Sichtteil
zuführmittel 65 aus dem Nähbereich weggeführt, um die Zu
fuhr des Sichtmaterials zum Nähkopf 40 abzuschließen
(Schritt 223); der Etikettierarm 72 wird in seine Aus
gangsstellung angehoben und wartet auf den nächsten Näh
zyklus (Schritt 224); und eine vorbestimmte Endanzahl von
Stichen wird auf die genähte Anordnung 150 aufgebracht
(Schritt 225), um zu gewährleisten, daß alle Komponenten
(Kleidungsstück 20; Bund 22; Sichtteil 24 und Etikett 26)
aus dem Nähkopf 40 herausgeführt sind. Das System rückt
dann zum Abschluß des Nähzyklus vor (Fig. 13D, Schritt
239).
Anhand von Fig. 13C wird nunmehr die Betriebsabfolge be
schrieben, die bei der Behandlung der genähten Anordnung
150 an der Nähmaschine 100 vollzogen wird. Wiederum ist
dies so zu verstehen, daß ein vorhergehendes Werkstück im
System gleichzeitig an der Nähmaschine 39 behandelt wird,
wie im Zusammenhang mit Fig. 13B beschrieben.
Im Anschluß an den Schritt 209 (Fig. 13A) bestimmt das
Steuergerät 36 über einen zweiten, die Anwesenheit eines
Kleidungsstück feststellenden Sensor 82A (ähnlich dem Sen
sor 82, der in der Nähe der ersten Nähmaschine 39 angeord
net ist), ob ein Kleidungsstück 20 an der zweiten Nähma
schine 100 anwesend ist (Schritt 226). Sobald die Anwesen
heit eines Kleidungsstückes festgestellt ist, löst das
Steuergerät 36 eine primäre Stichzählung (N3) aus, die auf
den vorher eingestellten Abmessungsparametern beruht,
welche durch die Bedienungsperson im Schritt 203 eingege
ben wurden, und bestimmt, wenn diese Stichzählung abge
schlossen ist (Schritt 227), um einen Bezugspunkt und ein
Feststellfenster zu etablieren, welches für die Feststel
lung des Sichtteils nützlich ist (Schritt 228). Wie zuvor
beschrieben, wird das Sichtteil 24 durch den Fühler 126
festgestellt, der an dem zweiten Entfalter 127 angeordnet
ist.
Während der Zeit, in welcher das Sichtteil 24 noch nicht
festgestellt ist, überwacht das Steuergerät 36 (über den
zweiten Kleidungsstücksensor 82A) aktiv das Ende des Klei
dungsstücks 20, das in der Nähe der Nähmaschine 39 liegt
(Schritt 228a), um ein unnötiges Vernähen der genähten An
ordnung 150 zu vermeiden, falls ein Sichtteil 24 vom Sen
sor 186 nicht festgestellt sein sollte.
Sollte allgemein ein Sichtteil 24 nicht vorhanden sein,
wird das Ende des Kleidungsstück 20 festgestellt, und das
Steuergerät 36 beendet den Nähzyklus (Fig. 13D, Schritt
239), um das Ende der Behandlung einer vorangehenden ge
nähten Anordnung im System an der ersten Nähmaschine 39
abzuwarten.
Wenn ein Sichtteil anwesend ist und festgestellt wird
(Schritt 228), senkt das Steuergerät 36 zu Beginn des
Nähzyklus an der zweiten Nähmaschine 100 den Nahtdetektor
199 zur Vorbereitung der Feststellung der Schulternaht 32
ab. Im Schritt 230 wartet das Steuergerät die Feststellung
der Schulternaht 32 ab. Wie im Schritt 228 beschrieben,
überwacht das Steuergerät ständig das Auftreten des Endes
des Kleidungsstückes (Schritt 230a, und zwar während der
Zeit, während der die Schulternaht nicht festgestellt
ist). Wenn das Ende des Kleidungsstücks 20 vor der Schul
ternaht festgestellt wird, vollzieht das System die Been
digung des Nähzyklus (Fig. 13D, Schritt 239), um das Ende
der Behandlung einer vorangehenden genähten Anordnung an
der ersten Nähmaschine 39 abzuwarten.
Wenn ein Kleidungsstück anwesend ist, wird die Schulter
naht 32 vor dem Ende des Kleidungsstückes festgestellt,
und das Steuergerät 36 rückt zum Herzen des Nähzyklus vor.
Im Schritt 230b wird der Nahtdetektor 199 angehoben. Im
Schritt 231 gibt das Steuergerät 36 an den Nähkopf 40 der
ersten Nähmaschine 39 den Befehl, momentan abzustoppen;
dies gibt dem Drückerfuß 139 der zweiten Nähmaschine aus
reichend Zeit, sich abzusenken (Schritt 232) und sich an
die genähte Anordnung anzulegen, wodurch eine mögliche ge
genseitige Blockierung der genähten Anordnungen, die im
System behandelt werden, vermieden wird, falls die erste
Nähmaschine 39 fortfährt, ihre Nähanordnung weiterzunähen.
Sobald der Drückerfuß 139 sich abgesenkt hat (Schritt
232), beginnen beide Nähköpfe 40, 118 den Nähvorgang
(Schritt 233). Die Abdecknaht 33 wird auf diese Weise auf
gebracht, um das Sichtteil 24 am Platz zu halten.
Die Nähmaschine 100 fährt fort, das Sichtteil an seinem
Platze zu vernähen, während das System die Überwachung des
Endes des Kleidungsstückes 20 an der zweiten Nähmaschine
100 fortsetzt (Schritt 234). Bei Feststellung des Endes
wird von der zweiten Nähmaschine 100 eine vorher festge
setzt Endanzahl von Stichen aufgebracht, um anschließend
die genähte Anordnung von unterhalb des Nähkopfes 118 zu
entfernen (Schritt 235). Als nächstes werden beide Nähma
schinen 39 und 100 abgestoppt (Schritt 236), so daß der
Faden an der zweiten Nähmaschine ordnungsgemäß abgeschnit
ten werden kann (Schritt 237). Die Fördersysteme 103, 107
transportieren die genähte Anordnung, die gerade an der
zweiten Nähmaschine 100 bearbeitet wurde, weiter, so daß
sie von dem Bundschneider 154 abgetrennt werden kann.
Nachdem der Faden an der zweiten Nähmaschine 100 abge
schnitten ist, überwacht das Steuergerät 36 weiterhin, ob
der Zyklus der ersten Nähmaschine 39 (Fig. 13B) abge
schlossen ist (Schritt 238). Wenn das Steuergerät fest
stellt, daß dieser Zyklus beendet ist (oder falls nicht,
nachdem das Steuergerät der ersten Nähmaschine 39 im
Schritt 238a den Befehl gegeben hat, den Nähzyklus wieder
aufzunehmen und abzuschließen), fährt das Steuergerät 36
fort, den Nähzyklus abzuschließen (Fig. 13D, Schritt 239).
Die Fig. 13 dient der Illustration des Abschlusses des
Nähzyklus (Schritt 239), wodurch der Gesamtbehandlungs
zyklus des Kleidungsstückes abgeschlossen ist und die Vor
richtung für den nächsten Bearbeitungszyklus vorbereitet
wird. Der Drückerfuß 80 wird an der ersten Maschine 39 an
gehoben (Schritt 240). Das Steuergerät 36 stellt sicher,
daß der Etikettierarm 72 sich in seiner Ausgangsstellung
befindet (Schritt 241), und wenn er dies ist, wird der
Etikettenzuführmotor 71 betätigt, um Etikettenmaterial 26
zwischen die Greifer 74 zu verbringen (Schritt 242). Ein
einzelnes Etikett wird von dem heißen Messer 76 abge
schnitten (Schritt 243), so daß der Greifer ein abge
schnittenes Etikett hält. Das System ist nunmehr bereit,
die Anwesenheit des Kleidungsstückes 20 am ersten Nähbe
reich festzustellen (Schritt 206) und den Fertigungszyklus
von neuem zu beginnen. Wenn eine Änderung der Kleidungs
stückgröße oder der Kleidungsstückart in Betracht gezogen
wird, kann die Bedienungsperson die Parameter (Schritt
203) erneut eingeben, bevor der Fertigungszyklus wieder
beginnt.
Wie der Fachmann leicht einsieht, können die Sichtteilvor
schubmittel und Etikettenvorschubmittel deaktiviert wer
den, um das Endprodukt zu variieren. So kann beispielswei
se der Etikettenvorschubmechanismus 70 abgeschaltet wer
den, so daß dann, wenn die Vorrichtung betrieben wird, le
diglich ein Bund und ein Sichtteil an das Kleidungsstück
angenäht werden. In ähnlicher Weise kann die Einrichtung
zur Zuführung des Sichtteils abgeschaltet werden, so daß
lediglich ein Bund und ein Etikett mit dem Kleidungsstück
vernäht werden.
Unter bestimmten Umständen kann beispielsweise das Klei
dungsstück so genäht werden, daß das Sichtteil 24 aus dem
Aufbau des Kleidungsstückes weggelassen wird. Die zweite
Nähoperation kann dann so abgeschlossen werden, daß die
Länge der Überwendlichnaht 28 ganz oder teilweise mit
einem Abdeckstich überdeckt wird. Dieser Abdeckstich 400,
der über der Überwendlichnaht 28 liegt und diese abdeckt,
vermittelt eine ästhetisch befriedigendere Präsentation
des fertigen Kleidungsstückes und dient dazu, ein mögli
ches Unbefriedigtsein eines Trägers des Kleidungsstückes
mit einer ansonsten frei liegenden Überwendlichnaht 28
auszuschalten, die bündig am Körper des Kleidungsstück
trägers anliegen würde. Beispiele für derartige Abdecksti
che sind in Fig. 1A und 1B dargestellt. Wie der Fachmann
weiß, kann ein solcher Abdeckstich 400 beispielsweise ein
Abdeckstich der Nr. 406 EFa-1 sein, der über die Überwend
lichnaht 28 und lediglich um einen rückwärtigen Teil eines
Bundes 22 herumgenäht wird (Fig. 1A). Alternativ kann der
modifizierte Abdeckstich 406 EFa-1 über die Überwendlich
naht 28 um die gesamte Länge des Bundes 22 herumgenäht
werden (Fig. 1B). Darüber hinaus kann unter Abwandlung die
Vorrichtung so konfiguriert werden, daß sie die gesamte
Länge der Überwendlichnaht 28 mit dem Sichtteil 24 ab
deckt, das in diesem Falle über die gesamte Länge des Bun
des herum verläuft (Fig. 1C). Alternativ kann, wie in Fig.
1D und 1E dargestellt, die Vorrichtung so modifiziert wer
den, daß sie ein Abdeckband 402 befestigt, um die Länge
der Naht 28 abzudecken. Das Band 402 wird an seinen freien
Kanten 404a und 404b mit einem Haltestich 406 angenäht.
Weitere Modifikationen sind dem Fachmann ohne weiteres an
die Hand gegeben.
Zusätzlich braucht, wie der Fachmann ebenfalls weiß, die
Synchronisation des Einsetzens des Sichtteils und des Ban
des nicht notwendigerweise von einer Stichzählung abhän
gen. Hier kann beispielsweise eine zeitlich abgestimmte
Synchronisation dazu ausgenutzt werden, um den Zuführmit
teln für das Sichtteil und das Etikett zu den geeigneten
Zeitpunkten entsprechende Befehle zu geben.
Claims (26)
1. Vorrichtung zum Annähen eines Bundes, eines Etiketts
und eines Sichtteils an ein Kleidungsstück gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale:
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils (24) an das Kleidungsstück (20), so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
Vorschubmittel (56) für den Bund, zur Zuführung des Bundmaterials (22) unter den ersten Nähkopf, um eine Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück zu veranlassen;
Vorschubmittel (60) für den Sichtteil zum Zuführen des Sichtteilmaterials (24) unter den Nähkopf auf einen entsprechenden Befehl hin und zur Veranlassung, daß das Sichtteilmaterial mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial vernäht wird;
Vorschußmittel (58) für das Etikett zum Zuführen des Etiketts (26) unter den Nähkopf auf einen entsprechen den Befehl, um eine Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial zu veranlassen;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation am Sichtteil (24);
Mittel (103, 107) zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Näh maschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils (24) an das Kleidungsstück (20), so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
Vorschubmittel (56) für den Bund, zur Zuführung des Bundmaterials (22) unter den ersten Nähkopf, um eine Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück zu veranlassen;
Vorschubmittel (60) für den Sichtteil zum Zuführen des Sichtteilmaterials (24) unter den Nähkopf auf einen entsprechenden Befehl hin und zur Veranlassung, daß das Sichtteilmaterial mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial vernäht wird;
Vorschußmittel (58) für das Etikett zum Zuführen des Etiketts (26) unter den Nähkopf auf einen entsprechen den Befehl, um eine Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial zu veranlassen;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation am Sichtteil (24);
Mittel (103, 107) zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Näh maschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kleidungsstück weiterhin eine Schulternaht
(32) aufweist und ein Detektormittel (83) zum Fest
stellen dieser Schulternaht vorgesehen ist, um so den
Betrieb der Nähköpfe zu aktivieren.
3. Vorrichtung zum Annähen eines Bundes, Etiketts und
Sichtteils an ein Kleidungsstück, wobei das Kleidungs
stück eine Schulternaht aufweist, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
eine erste Nähmaschine (39) mit einem Nähkopf (100) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils (24) an das Kleidungsstück, so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem Nähkopf (118) zum Ausführen einer zweiten Nähoperation an dem Sicht teil (24);
Mittel zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
eine erste Nähmaschine (39) mit einem Nähkopf (100) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils (24) an das Kleidungsstück, so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem Nähkopf (118) zum Ausführen einer zweiten Nähoperation an dem Sicht teil (24);
Mittel zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Mit
tel (124, 127) zur Orientierung des Bundes (22) und
des Sichtteils (24) in eine Position, in welcher das
Sichtteil an der zweiten Nähmaschine angenäht wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Orientierungsmittel erste Entfaltmittel (124)
zur Orientierung des Bundes und des Sichtteils von
unterhalb der genähten Anordnung (150) sowie zweite
Entfaltmittel (127) zur Orientierung des Sichtteils in
eine Lage zur Vernähung an der zweiten Nähmaschine um
fassen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
Nahtfeststellmittel (83) zum Feststellen einer Schul
ternaht (32), wobei die Detektormittel Signale zum
Steuergerät (36) zur Steuerung der Vorrichtung über
tragen.
7. Vorrichtung zum Annähen eines Bundes, eines Sichtteils
und eines Etiketts an ein Kleidungsstück mit einer
vorderen Kante, einer hinteren Kante und einer Schul
ternaht, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils mit einer Verbindungsnaht an das Kleidungsstück, so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
Vorschubmittel (56) zur Zuführung des Bundmaterials (22) unter den ersten Nähkopf und zur Veranlassung einer Annähung des Bundmaterials an das Kleidungsstück (20);
Vorschubmittel (60) für das Sichtteil (24) zur Zufüh rung des Sichtteilmaterials (24) unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veran lassung einer Annähung des Sichtteilmaterials an das Kleidungsstück und das Bundmaterial;
Vorschubmittel (58) für das Etikett zur Zuführung eines Etikettes unter den ersten Nähkopf auf Befehl und Veranlassung einer Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück, dem Bundmaterial und dem Sichtteilma terial;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation am Sichtteil (24);
Mittel zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100);
Orientierungsmittel (124, 127), die entlang dem Wege der Transportmittel angeordnet sind, zur Orientierung des Bundes (22) und des Sichtteils (24) in eine Posi tion, in welcher die Vernähung des Sichtteils an der zweiten Nähmaschine stattfindet; und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Annähen des Bundes (22), des Etiketts (26) und des Sichtteils mit einer Verbindungsnaht an das Kleidungsstück, so daß sich eine genähte Anordnung (150) ergibt;
Vorschubmittel (56) zur Zuführung des Bundmaterials (22) unter den ersten Nähkopf und zur Veranlassung einer Annähung des Bundmaterials an das Kleidungsstück (20);
Vorschubmittel (60) für das Sichtteil (24) zur Zufüh rung des Sichtteilmaterials (24) unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veran lassung einer Annähung des Sichtteilmaterials an das Kleidungsstück und das Bundmaterial;
Vorschubmittel (58) für das Etikett zur Zuführung eines Etikettes unter den ersten Nähkopf auf Befehl und Veranlassung einer Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück, dem Bundmaterial und dem Sichtteilma terial;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation am Sichtteil (24);
Mittel zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100);
Orientierungsmittel (124, 127), die entlang dem Wege der Transportmittel angeordnet sind, zur Orientierung des Bundes (22) und des Sichtteils (24) in eine Posi tion, in welcher die Vernähung des Sichtteils an der zweiten Nähmaschine stattfindet; und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
Nahtdetektormittel (83) zur Feststellung der Schulter
naht (32); wobei das Steuergerät den Sichtteilvor
schubmitteln (60) einen entsprechenden Befehl gibt,
wenn der Nahtdetektor die Schulternaht feststellt und
das Steuergerät den Etikettenzuführmitteln (58) einen
entsprechenden Befehl gibt, wenn die Gesamtzahl der
gezählten Stiche einem vorbestimmten Wert gleich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Orientierungsmittel (124, 127) folgende Merk
male umfassen:
einen ersten Entfalter (124) mit einem abgewinkelten Wandabschnitt zur Entfaltung des Bundes und Sichtteils von unterhalb des Kleidungsstückes, so daß sie bündig in der Ebene des Kleidungsstückes aufruhen; und
einen zweiten Entfalter (127) mit einem abgewinkelten Wandabschnitt zur Entfaltung des Sichtteils derart, daß es die Verbindungsnaht abdeckt.
einen ersten Entfalter (124) mit einem abgewinkelten Wandabschnitt zur Entfaltung des Bundes und Sichtteils von unterhalb des Kleidungsstückes, so daß sie bündig in der Ebene des Kleidungsstückes aufruhen; und
einen zweiten Entfalter (127) mit einem abgewinkelten Wandabschnitt zur Entfaltung des Sichtteils derart, daß es die Verbindungsnaht abdeckt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Entfalter (124) ein Detektormittel zur
Feststellung der Anwesenheit des Sichtteils (24) auf
der genähten Anordnung (150) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportmittel eine obere Förderanordnung
(103) und eine untere Förderanordnung (107) umfassen,
wobei die obere Förderanordnung auf einem Schlitten
(130) angeordnet ist, der drehbar an der Vorrichtung
befestigt ist, so daß die obere Förderanordnung in
oder außer Eingriff mit der unteren Förderanordnung
(107) verbringbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch:
ein Preßmittel (196) für den Sichtteil (24) in der Nähe des zweiten Nähkopfes (118), mit dem das Sicht teil in Stellung gedrückt wird, bevor es am zweiten Nähkopf vernäht wird; und
eine rückwärtige Zuganordnung (142) in der Nähe des zweiten Nähkopfes (118), welche die genähte Anordnung (150) während der Vernähung von der zweiten Nähma schine (100) wegdrückt.
ein Preßmittel (196) für den Sichtteil (24) in der Nähe des zweiten Nähkopfes (118), mit dem das Sicht teil in Stellung gedrückt wird, bevor es am zweiten Nähkopf vernäht wird; und
eine rückwärtige Zuganordnung (142) in der Nähe des zweiten Nähkopfes (118), welche die genähte Anordnung (150) während der Vernähung von der zweiten Nähma schine (100) wegdrückt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nahtdetektor (83) ein federbelastetes Paddel
(83a) umfaßt, das schwenkbar in der Nähe eines Annähe
rungssensors (83b) befestigt ist, wobei das Paddel
schwenkbar von dem Annäherungssensor weg vorgespannt
wird, wenn die Schulternaht (32) an ihm angreift, so
daß der Annäherungssensor ein Nahtfeststellsignal an
das Steuergerät (36) überträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Nahtdetektor (83) in der Nähe jeder der Nähma
schinen (39, 100) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ei
nen Bundschneider (154) in der Nähe der zweiten Nähma
schine (100) zum Abtrennen des Bundmaterials (22), so
bald der Sichtteil (24) durch die zweite Nähmaschine
vernäht ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Förderanordnung (103) einen kontinuier
lichen oberen Außenseitenriemen (103c) und eine Mehr
zahl von oberen inneren Riemen (103a, 103b) umfaßt;
und daß die untere Förderanordnung (107) einen langen, unteren kontinuierlichen Außenseitenriemen (107b) sowie einen unteren kurzen Innenriemen (107a) umfaßt.
und daß die untere Förderanordnung (107) einen langen, unteren kontinuierlichen Außenseitenriemen (107b) sowie einen unteren kurzen Innenriemen (107a) umfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl von Federungsrollen (133), die wahlweise
an den oberen Außenseitenriemen (103c) anlegbar sind,
um diesen Riemen gegen den unteren Außenseitenriemen
(107b) zu pressen, wenn die obere Förderanordnung mit
der unteren Förderanordnung in Eingriff gebracht ist.
18. Eine Vorrichtung zum Annähen eines Bundes und eines
Etiketts an ein Kleidungsstück, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Anbringen einer Verbindungsnaht, welche den Bund (22) und das Etikett (26) mit dem Kleidungsstück (20) in Form einer genähten Anordnung (150) verbinden;
Bundvorschubmittel (26) zur Zuführung von Bundmaterial (22) unter den ersten Nähkopf und Veranlassung der Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück; Etikettenvorschubmittel (58) zur Zuführung eines Eti ketts unter den Nähkopf auf einen entsprechenden Be fehl hin und Veranlassung der Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation über die Verbindungsnaht hinweg;
Transportmittel (103, 107) zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
eine erste Nähmaschine (39) mit einem ersten Nähkopf (40) zum Anbringen einer Verbindungsnaht, welche den Bund (22) und das Etikett (26) mit dem Kleidungsstück (20) in Form einer genähten Anordnung (150) verbinden;
Bundvorschubmittel (26) zur Zuführung von Bundmaterial (22) unter den ersten Nähkopf und Veranlassung der Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück; Etikettenvorschubmittel (58) zur Zuführung eines Eti ketts unter den Nähkopf auf einen entsprechenden Be fehl hin und Veranlassung der Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
eine zweite Nähmaschine (100) mit einem zweiten Näh kopf (118) zur Ausführung einer zweiten Nähoperation über die Verbindungsnaht hinweg;
Transportmittel (103, 107) zum Transport der genähten Anordnung (150) von der ersten Nähmaschine (39) zur zweiten Nähmaschine (100); und
ein Steuergerät (36) zur Steuerung des Betriebsablau fes der Vorrichtung.
19. Verfahren zum Annähen eines Bundes, eines Sichtteils
und eines Etiketts an ein Kleidungsstück mit einer
Schulternaht gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Verbringen des Kleidungsstückes unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführung von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines geschnittenen Etiketts unter den ersten Nähkopf zum Zwecke einer Annähung an das Klei dungsstück;
Umfalten des Bundes und des Sichtteils aus einer Lage unter dem Kleidungsstück, um den Bund und das Sicht teil für eine zweite Nähoperation zu positionieren; und
Vernähung des Sichtteils am Platz mit dem Nähkopf einer zweiten Nähmaschine.
Verbringen des Kleidungsstückes unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführung von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines geschnittenen Etiketts unter den ersten Nähkopf zum Zwecke einer Annähung an das Klei dungsstück;
Umfalten des Bundes und des Sichtteils aus einer Lage unter dem Kleidungsstück, um den Bund und das Sicht teil für eine zweite Nähoperation zu positionieren; und
Vernähung des Sichtteils am Platz mit dem Nähkopf einer zweiten Nähmaschine.
20. Verfahren nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch die
weiteren Schritte:
Feststellung der Schulternaht und Abgabe eines Befeh les an die Sichtteilvorschubmittel, wenn der Nahtde tektor die Schulternaht feststellt.
Feststellung der Schulternaht und Abgabe eines Befeh les an die Sichtteilvorschubmittel, wenn der Nahtde tektor die Schulternaht feststellt.
21. Verfahren zum Annähen eines Bundes, Sichtteils und
Etiketts an ein Kleidungsstück mit einer Verbindungs
naht, wobei das Kleidungsstück eine Schulternaht auf
weist, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Verbringen des Kleidungsstückes unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführen von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Feststellung der Schulternaht;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf nach Feststellung der Schulternaht und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines geschnittenen Etiketts unter den ersten Nähkopf zur Vernähung mit dem Kleidungsstück;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Sichtteils, des Bundes und des Etiketts zu ersten Entfaltemitteln;
Umfaltung des Bundes und des Sichtteils an den ersten Entfaltemitteln aus einer Position unterhalb des Klei dungsstückes, um so den Bund und das Sichtteil an der Seite der Verbindungsnaht und in der Ebene des Klei dungsstückes zu positionieren;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Sichtteils, des Etiketts und des Bundes zu zweiten Entfaltemitteln;
Umfaltung des Sichtteils an den zweiten Entfaltemit teln, um die Verbindungsnaht abzudecken;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Sichtteils und des Etiketts zu einer zweiten Nähma schine;
Vernähung des Sichtteils mit dem Kleidungsstück an der zweiten Nähmaschine; und
Abtrennen des Bundes, sobald das Sichtteil vernäht ist.
Verbringen des Kleidungsstückes unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführen von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Feststellung der Schulternaht;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf nach Feststellung der Schulternaht und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines geschnittenen Etiketts unter den ersten Nähkopf zur Vernähung mit dem Kleidungsstück;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Sichtteils, des Bundes und des Etiketts zu ersten Entfaltemitteln;
Umfaltung des Bundes und des Sichtteils an den ersten Entfaltemitteln aus einer Position unterhalb des Klei dungsstückes, um so den Bund und das Sichtteil an der Seite der Verbindungsnaht und in der Ebene des Klei dungsstückes zu positionieren;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Sichtteils, des Etiketts und des Bundes zu zweiten Entfaltemitteln;
Umfaltung des Sichtteils an den zweiten Entfaltemit teln, um die Verbindungsnaht abzudecken;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Sichtteils und des Etiketts zu einer zweiten Nähma schine;
Vernähung des Sichtteils mit dem Kleidungsstück an der zweiten Nähmaschine; und
Abtrennen des Bundes, sobald das Sichtteil vernäht ist.
22. Verfahren nach Anspruch 21, ferner gekennzeichnet
durch den Schritt:
Feststellung der Anwesenheit des Sichtteils an den zweiten Entfaltemitteln.
Feststellung der Anwesenheit des Sichtteils an den zweiten Entfaltemitteln.
23. Verfahren zur Verbindung eines Bundes, eines Sicht
teils und eines Etiketts bestimmter Breite mit einem
Kleidungsstück mit einem vorlaufenden Rand, einem
nachlaufenden Rand und einer Schulternaht mit Hilfe
einer Verbindungsnaht, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
Verbringen des Kleidungsstücks unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführen von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines Etiketts unter den ersten Nähkopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlassung einer Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück, dem Bundmaterial und dem Sichtteilmaterial;
Zuführung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Eti ketts und des Sichtteils zu Mitteln zur Ausrichtung des Bundes und des Sichtteils in eine Position für eine zweite Nähoperation;
Umorientierung des Bundes und Sichtteils, um das Sichtteil so zu positionieren, daß es die Verbindungs naht abdeckt;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Sichtteils und des Etiketts zum Nähkopf einer zweiten Nähmaschine; und
Vernähung des Sichtteils mit dem Kleidungsstück am Nähkopf der zweiten Nähmaschine.
Verbringen des Kleidungsstücks unter den Nähkopf einer ersten Nähmaschine;
Zuführen von Bundmaterial unter den ersten Nähkopf und Veranlassung einer Vernähung des Bundmaterials mit dem Kleidungsstück;
Zuführung von Sichtteilmaterial unter den ersten Näh kopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlas sung einer Vernähung des Sichtteilmaterials mit dem Kleidungsstück und dem Bundmaterial;
Zuführung eines Etiketts unter den ersten Nähkopf auf einen entsprechenden Befehl hin und Veranlassung einer Vernähung des Etiketts mit dem Kleidungsstück, dem Bundmaterial und dem Sichtteilmaterial;
Zuführung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Eti ketts und des Sichtteils zu Mitteln zur Ausrichtung des Bundes und des Sichtteils in eine Position für eine zweite Nähoperation;
Umorientierung des Bundes und Sichtteils, um das Sichtteil so zu positionieren, daß es die Verbindungs naht abdeckt;
Beförderung des Kleidungsstückes, des Bundes, des Sichtteils und des Etiketts zum Nähkopf einer zweiten Nähmaschine; und
Vernähung des Sichtteils mit dem Kleidungsstück am Nähkopf der zweiten Nähmaschine.
24. Verfahren nach Anspruch 23, weiterhin gekennzeichnet
durch die Schritte:
Zählen der Gesamtstichzahl, welche von der ersten Näh maschine ausgeführt wurden;
Feststellung der Schulternaht;
Auslösung der Sichtteilzuführung, wenn die Schulter naht festgestellt ist, und
Auslösung des Etikettenvorschubes, wenn die Gesamtzahl der gezählten Stiche einem vorbestimmten Wert gleich ist.
Zählen der Gesamtstichzahl, welche von der ersten Näh maschine ausgeführt wurden;
Feststellung der Schulternaht;
Auslösung der Sichtteilzuführung, wenn die Schulter naht festgestellt ist, und
Auslösung des Etikettenvorschubes, wenn die Gesamtzahl der gezählten Stiche einem vorbestimmten Wert gleich ist.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorbestimmte Wert gleich der gesamten Stich
zahl ausgehend vom Start einer Nähoperation bis zur
Nahtfeststellung ist, multipliziert mit einem Verhält
nisfaktor kleiner als die Hälfte der Etikettenbreite
in Stichzahlen.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verhältnisfaktor gleich der Hälfte der Entfer
nung von der Schulternaht zur nachlaufenden Kante ist,
geteilt durch eine Entfernung von der vorlaufenden
Kante zur Schulternaht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/961,470 US5390614A (en) | 1991-06-06 | 1992-10-23 | Method and apparatus for automatically attaching a collarette display and label to a garment body by using a two step sewing operation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4239674A1 true DE4239674A1 (de) | 1994-04-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CA (1) | CA2083785A1 (de) |
CH (1) | CH686259A5 (de) |
DE (1) | DE4239674A1 (de) |
IT (1) | IT1257557B (de) |
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