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Spritzvorrichtung an Konusfachmaschinen für die Haarhutherstellung.
Die in der Konusfachmaschine für die Haarhutherstellung angesaugten Haarfache werden
vor ihrer Ablösung von .der gelochten Fachglocke mit heißem Wasser durchtränkt,
um den noch lose aufeinanderliegenden Haarfasern einen gewissen genügenden Zusammenhang
für die weitere Bearbeitung zu geben.
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Dieses Durchtränken erfolgt in der Regel durch eine mit sehr feinen
Löchern versehene Brause, welche vom Scheitel der Fachglocke bis zu deren Fuß reicht
und bei der ständigen Umdrehung der Fachglocke das darauf angesaugte Fach im ganzen
Umfang durchnäßt.
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Das Wasser wird der Brause in fast allen Fällen durch einen drehbaren
Durchgangshahn zugeführt, nach beendigtem Spritzvorgang aber vom unteren Teil der
Brause durch einen besonderen Ablaßhahn aus der Brause entfernt; seltener verwendet
man für beide Zwecke einen am Fuße der Brause angeordneten Dreiwegehahn, dessen
zweiter Kanal an die Zuleitung, der dritte an die Ableitung angeschlossen ist. Eine
andere Ausführungsform dieser Wasserabsperrung durch Hubventile mit zwei auf einer
gemeinsamen Stange befestigten Ventilkegeln für Zu- und Ablauf hat bis heute noch
keinen Eingang ein die Praxis gefunden, weil derselben die gleichen Mängel anhaften
wie den allgemein üblichen Hähnen. Um die Bedienung des Zu- und Abflusses durch
einen einzigen Handhebel vom Stande des Fachers aus zu ermöglichen, werden bei der
Verwendung getrennter Zu- ünd Ablaufhähne dieselben in der Längsrichtung ihrer Kegel
senkrecht übereinander angeordnet, un,l zwar derart, daß beide Kegel miteinander
fest verbunden sind, so daß also stets bei der Drehung des einen Hahnes der andere
gleichzeitig mitgedreht wird; Bedingung ist selbstverständlich, daß bei der Öffnung
des einen Hahnes der andere sich schließt, um das Spritzwasser nicht etwa direkt
durchlaufen zu lassen, weil ja sonst überhaupt kein Wasser durch die Löcher der
Brause spritzen würde. Ist beispielsweise der obere Zuflußhahn geöffnet, so muß
der Ablaßhahn geschlossen sein; das unter gewissem Druck stehende Wasser tritt durch
die Brause in äußerst feine Strahlen geteilt heraus und feuchtet die drehende Fachglocke
mit dem darauf befindlichen Fach ringsherum an.
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Da aber eine absolut gleichmäßige Lochung der Brauseplatte und somit
eine unbedingt gleichmäßige Strahlbildung über die ganze Höhe der Fachglocke unter
keinen Umständen zu erreichen ist, bilden sich infolge der Glokkendrehung auf dem
Fach umlaufende Ringe mit größerer Feuchtigkeit als an den zwischenliegenden Stellen,
was ungleiche Filzung zur Folge hat und auf .den weiteren Gang :der Bearbeitung
nicht ohne Einfluß bleibt. Es ist deshalb darauf zu sehen, daß die Wasserstrahlen
während des Spritzens in ihrer Einfallhöhe veränderlich sein müssen, so daß also
die unvermeidlichen feuchteren Ringe mehr und mehr ineinander übergehen und eine
möglichst gleichmäßige Nässe des Faches erzeugen.
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Diese Veränderlichkeit der Strahlhöhe sucht man durch Abdrosselung
des Zulaufshahnes zu erzielen; aber da ja der Ablaufhahn mit diesem direkt verbunden
ist, so öffnet letzterer schon, sobald der Zuflußhahn teilweise geschlossen wird
und läßt einen großen Teil des heißen Spritzwassers ungenutzt abfließen. Eine entsprechende
Versetzung der beiden Kegel zueinander würde diesen Übelstand nicht beheben, denn
nach Beendigung des Spritzens muß der Ablaufhahn gänzlich geöffnet sein, um das
in der Brause zurückgebliebene Wasser am Durchsickern durch die Spritzlöcher zu
verhindern, und dabei würde eine Kegelversetzung schon wieder das öff -en des Zulaufshahnes
verursachen.
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Durch die bei Abdrosselung des Zulaufs beginnende Öffnung des Ablaufs
wird die Regulierfähigkeit der Spritzstrahlen also ganz bedeutend erschwert, denn
der Druck des Spritzwassers wechselt im Mehrfachen des Verhältnisses der freien
Durchgangsquerschnitte zueinander, und es bedarf großer Übung, um ein Fach gänzlich
einwandfrei anzufeuchten.
Die vorstehend beschriebenen Mißstände
sind auch in gleicher Weise bei dem erwähnten Dreiw egehahn und bei den Hubventilen
auf gemeinsamer Stange vorhanden.
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Die vorliegende Erfindung verwendet für die Zu- und Ableitung des
Spritzwassers getrennte Hubventile, die ebenfalls übereinander angeordnet sind,
aber durch einen gemeinsamen Steuerhebel derart betätigt werden, daß in den Endstellungen
des Steuerhebels immer nur eins der beiden Ventile geöffnet ist, während in der
Mittelstellung beide Ventile geschlossen sind.
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In der Zeichnung zeigt Abb. z die allgemeine Anordnung der beiden
Ventile im Schnitt, und zwar in der durch die geschlossene Fachkammertür beim Fachen
bedingten Ruhestellung, wobei der Wasserzulauf zur Brause geschlossen, der Ablauf
von der Brause geöffnet sein soll; Abb. 2 zeigt die Stellung der beiden miteinander
verbundenen Ventilkörper zur Lagerung des Steuerhebels, Abb. 3 diese Lagerung von
oben gesehen unter Weglassung der Ventile; Abb.4 stellt eine einfachere Ausführungsform
der Ventile dar, während Abb. 5 die Anordnung der Vorrichtung am Gehäuse der Fachmaschine
in Seitenansicht und Abb. 6 dieselbe im Grundriß zeigt.
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Die beiden Ventile bestehen aus den gleichen Einzelteilen und sind
derart angeordnet, daß die Ve,itilkegel beide nach außen, also entgegengesetzt geöffnet
werden.
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In den Ventilkörpern a, a1 führen sich achsial beweglich die Kegel
b, b1, deren Mitte durchbohrt ist und den Spindeln c, cl zur Führu g dient, die
einander zugekehrt aus den Ventilkörpern heraustreten, dort durch die Stopfbuchsen
d, dl abgedichtet sind und in einem gemeinsamen Mittelstück e befestigt werden.
Die freien Enden dieser Spindeln c, cl treten durch die Bohrungen der Ventilkegel
b, b1 hindurch und erhalten hier in einem Abstande x, der dem Ventilhub bei vollem
Durchgang entspricht, einen verstärkten Bund f, f 1, der sich bei der Schließbewegung
gegen den Boden des Ventilkegels b bzw. b1, bei der Öffnungsbewegung aber gegen
eine darüber angeordnete, an dem Ventilkegel befestigte Haube g bzw. g1 legt.
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Diese Hauben g, g1 dienen auch gleichzeitig dazu, die unvermeidlichen
Undichtheiten zwischen den Ventilkegeln b, b1 und Spindeln c, cl unschädlich zu
machen; da hierdurch ein direkter Durchtritt des Spritzwassers bei geschlossenem
Ventil verhindert wird.
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Die Federn h, 7t1, die einerseits gegen die Ventilkegel b, b1, andererseits
gegen die Verschlußdeckel i, il der Ventilkörper drücken, suchen die Ventilkegel
jederzeit geschlossen zu halten. Die Rohranschlüsse für Zu- und Ablauf des Wassers
können entweder nach k am Ventilkörper a bzw. al oder auch nach l
an .dem
Verschlußdeckel i bzw. il angeordnet sein, während die Anschlüsse na, in' zur eigentlichen
Brause 2 zwischen Ventilkegel b bzw. b1 und Stopfbuchse d bzw. dl liegen.
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Außerhalb der Ventilkörper a, a1 sind an diesen docken ia, st' angegossen,
die mit denen des gegenüberliegenden Ventils durch Stäbe o verbunden, sind. Dadurch
wird der Abstand der beiden Ventile untereinander, die durch die Rohranschlüsse
in, zal an der Brause 2 befestigt sind, unveränderlich gehalten. Auf den
Stäben o ist je ein Kloben p befestigt, die durch den Stehbolzen q miteinander verbunden
und am Verdrehen verhindert sind. Einer dieser Kloben trägt das Auglager y für den
Zapfen s, auf dessen äußerem Ende .der Arm t, auf dem in:-eren Ende der Daumen ü
befestigt ist; letzterer greift in die mittlere Aussparung des Mittelstückes e und
bewegt dieses bei seiner Bewegung in der Längsrichtung der Ventilspindeln c, cl.
Der Arm t wird an seinem freien Ende von der Zugstange v gefaßt, die im Rahmen des
Fachgehäuses einen Handgriff w besitzt und .in der Scheibe y geführt wird. .Die
Tür z schwingt bei ihrer öffnung um .das Gelenk l und gibt dabei den Handgriff
w der Zugstange v frei (Abb. 5, 6).
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Soll die Spritzvorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden, so wird die
Tür z geöffnet und der Handgriff w mit der Zugstange v langsam angezogen,
wodurch sich der Arm t nach links, der damit verbundene Daumen 2c mit dem Mittelstück
e aufwärts bewegt. Dabei heben sich auch beide Ventilspindeln c, cl, der untere
Ventilkegel b1 wird durch seine Feder lal gehoben, so daß endlich die Dichtungsfläche
des Ventilkegels auf ihren Ventilsitz gelangen und die Ablaufleitung abschließen
kann. Jetzt liegt der Bund f l der unteren Spindel noch gegen die Haube g1 an, weil
beide Teile den gleichen Weg zurückgelegt haben, und der Bund f der oberen Spindel
ist inzwischen ebenfalls bis zur Berührung seiner Haube g gehoben worden, ohne aber
seinen Ventilkegel b zu öffnen. Mithin haben die beweglichen Teile der Vorrichtung
ihre Mittelstellung erreicht, und beide Ventile sind geschlossen.
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Sobald nun die Zugstange v weiter angezogen wird, hebt der Bund f
des oberen Ventils mittels der Haube g den oberen Ventilkegel b von seiner Dichtungsfläche
ab, das von k einströmende Spritzwasser findet jetzt hier seinen Durchgang und tritt
durch m in die Brause ein; der Ablauf durch in' ist jedoch infolge des geschlossenen
Ventilkegels b1 unmöglich, mithin wird das Wasser durch die Spritzlöcher der Brause
2 hindurchgedrückt und feuchtet das vor der Brause sich drehende Fach 3 an. Inzwischen
hebt die weiter angezogene
Zugstange v die Ventilspindeln c, cl
immer mehr an, bis sich der untere Bund f1 gegen den Boden des Ventilkegels b1 legt
und somit die Hubbewegung begrenzt. Jetzt hat aber das Zulaufventil b so viel Hub
erhalten, wie dieser dem freien Rohrdurchgang bei h bzw. bei in entspricht, so daß
also der volle Druck des Spritzwassers zur Wirkung kommt.
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Selbst wenn die Feder hl aus irgendeinem Grunde, vielleicht durch
Verkletumung des Ventilkegels b1, dessen rechtzeitige Schließung nicht hätte veranlassen
können, so würde .doch der inzwischen hochgezogene Bund f 1 diese Schließung jetzt
zwangläufig nachgeholt haben.
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Zeigen sich nun beim Spritzen auf dem Haarfach ungleichmäßig feuchte
Ringe, so so hat man es in der Hand, durch entsprechendes Nachlassen des Handgriffes
w .den Zufluß des Spritzwassers ganz nach Belieben abzudrosseln, also den Druck
und somit die Einfallhöhe der Wasserstrahlen zu verringern, ohne das Ablaufventil
b1 auch nur um Haaresstärke zu öffnen. Die Ventilspindeln c, cl bewegen sich dabei
wieder nach unten, wobei die Feder f den Ventilkegel b veranlaßt,
dem abwärts gehenden Bund f zu folgen, während die untere Feder f1 ihren Kegel b1
noch geschlossen hält, der Bund f 1 aber bereits mit der Spindel cl ebenfalls abwärts
gegangen ist. Da auf diese Weise das Ablaufventil b1 erst öffnet, nachdem das Zulaufventil
b vollständig geschlossen ist, wird jeder Verlust von heißem Spritzwasser vermieden,
und durch die unbegrenzte Veränderlichkeit des Strahlendruckes ist es ermöglicht,
die Haarfache in ihrer ganzen Höhe gleichmäßig zu durchfeuchten.
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Nach Beendigung des Spritzens drückt man den Handgriff w wieder in
den Rahmen des Fachgehäuses hinein, der Arm t schwingt nach rechts, der Daumen u
und damit die Ventilspindeln c, cl bewegen sich vollständig nach unten, die Feder
h schließt das Ventil b, so daß jeder Wasserzulauf abgesperrt ist;
gleichzeitig öffnet der Bund f1 durch Anstoßen gegen die Haube g1 .das Ablaufventil
b1, das in der Brause :2 zurückgebliebene Wasser läuft durch nal, b1 ab, und endlich
zieht der Bund f das Zulaufventil b -auf seinem Sitz zwangläufig fest.
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Beim Ansaugen des nächsten Haarfaches wird dann die Tür z geschlossen,
der Handgriff w ist dadurch in seiner Lage festgehalten, und die Spannung der Feder
hl ist nicht imstande, den Ventilkegel b1 zu schließen.
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Beider Ausführungsform nach Abb. q. sind die Ventilkegel b, b1 nicht
durchbohrt, die Ventilspindeln c, cl treten also nicht dort hindurch, sondern bewegen
die Ventilkegel b, b' nur durch Aufsetzen der benachbarten Flächen. Vorausgesetzt,
daß .die Führung der Ventilkegel b, b' ein Verklemmen der letzteren unbedingt verhindert
und die Federn lz, hl die Schließung der Ventile ordnungsmäßig veranlassen,
wirkt diese Anordnung mit dem gleichen Erfolg wie vorstehend beschrieben, nur würde
die zwangläufige Anpreisung des geschlossenen Ventilkegels bei voller Öffnung des
Gegenventils wegen der fehlenden Bünde f, f1 in Wegfall kommen.
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Eine ausführliche Beschreibung der Wirkungsweise der Ausführungsform
nach Abb. d. unte,rblßibt, .da nach der voraufgegangenen Erläuterung der Abb. i
bis 3 und 5 bis 6 auch hierin alles aus der Zeichnung hervorgeht.
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Durch entsprechende Anordnung des Armes t in Verbindung mit
der Zugstange v und einem in der Nähe des Fußbodens gelagerten Tritthebel
können die vorstehend beschriebenen Spritzvorrichtungen auch für die Bedienung durch
den Fuß des Arbeiters eingerichtet werden.