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Servoventil
Man kennt bereits Servoventile, die aus mindestens einem von einer Membrane gesteuerten Ventil- teller und einer Einrichtung bestehen, mit der wahlweise ein unter Druck stehendes Medium auf mindestens eine der Seiten der Membrane geleitet werden kann, deren Mittelteil zwischen zwei Scheiben eingespannt ist, welche an einer den Ventilteller. tragenden Stange befestigt sind, wobei dieses Ventil ein Gehäuse mit mindestens zwei durch eine von dem Ventilteller verschliessbare Öffnung miteinander verbundene Leitun- gen, sowie eine ringförmige Stützfläche. für die Membrane aufweist, deren Aussenrand durch einen Ein- spannteil gegen diese Stützfläche angedrückt wird, welcher die ganze Membrane überdeckt und zwischen sich und der Membrane eine Kammer freilässt.
In solchen Konstruktionen ist es schwierig, grosse Ansprechgeschwindigkeiten des Servoventils zu er- zielen. Ausserdem ist die Konstruktion der bekannten Servoventil verhältnismässig kompliziert.
Die Erfindung betrifft ein Servoventil, dessen Konstruktion einfach und wohlfeil ist und dessen An- sprechgeschwindigkeit viel grösser ist, als jene der bis heute bekannten Ventile.
Die Erfindung betrifft ein Servoventil der vorgenannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der genannte Einspannteil unter Bildung einer geschlossenen Kammer gegen ein zugehöriges Abschlussstück gepresst ist, und der Einspannteil einerseits eine die Verbindung zwischen den beiden Kammern her- stellende Leitung und anderseits eine mit dem Druckmedium gespeiste Leitung aufweist, die in eine Öffnung endet, die in die zwischen dem Einspannteil und Abschlussstück liegende Kammer mündet, während innerhalb des Abschlussstückes ein bewegliches Element angeordnet ist, das gesteuert, die er- wähnte Öffnung verschliesst.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht beispielhaft und schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Servoventiles. Fig. l veranschaulicht diese Ausführungsform in in verschiedenen Ebenen durchgeführtem Schnitt, wie durch die Linie I-I der Fig. 2 angegeben. Fig. 2 ist eine schematische An- sicht dieser Ausführungsform. Fig. 3 und 4 zeigen waagrechte Schnitte nach den Linien III-III und bzw.
IV-IV der Fig. 1. Fig. 5 veranschaulicht eine Einzelheit einer Dichtung. Fig. 6 und 7 sind beziehungs- weise eine Ansicht im Schnitt und eine Draufsicht eines Magnetkernes für die Steuerung des Ventiles.
Fig. 8 veranschaulicht eine Einzelheit der Befestigung der Membrane und einer Klappe.
Das veranschaulichte Servoventil umfasst ein parallelepipedisches Gehäuse 1 aus rostfreiem Werk- stoff. Dieses Gehäuse 1 weist drei zylindrische gleichachsige Hauptaussparungen von verschiedenem
Durchmesser auf, wobei die Aussparung 2 mit dem kleineren Durchmesser die beiden andern Aussparungen
3 und 4 verbindet, so dass an jedem ihrer Enden ein Sitz gebildet wird. Die Aussparung 2 steht in Ver- bindung mit einer Querbohrung 5, die einen gewindegeschnittenen Teil 6 aufweist, damit diese Aus- sparung mit einer nicht dargestellten Leitung verbunden werden kann. Eine Stange 7 reicht über das Innere der Aussparung 2 hinaus bis in die Aussparungen 3 und 4. Ein Ventilteller 8 ist in der Aussparung 3 und ein
Ventilteller 9 in der Aussparung 4 an dieser Stange befestigt.
Fig. 8 zeigt in grösserem Massstab die Form des Tellers 9, der gleichzeitig zur Befestigung der Stange
7 an einer Membrane dient, welche die Ventilteller 8 und 9 betätigen soll. Der Teller 9 besteht aus einer
Dichtung 11 aus federndem Werkstoff, die in einer Glocke 12 untergebracht ist. Wie ersichtlich, ist der
Rand 13 der Glocke 12 gegen die Mitte der Dichtung 11 abgebogen, damit er nicht unversehens aus der
Aussparung der Glocke 12 fällt. Ferner ist die Dichtung 11 dünner, als die Aussparung der Glocke 12 hoch
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ist. Die Dichtung 11 weist auf ihrem Rand eine Nut lla auf, welche einen Kanal bildet, durch den die kleine Menge des Mediums, welches sich zufällig zwischen der Dichtung 11 und dem Boden der Glocke 12 angesammelt hat, abfliessen kann.
Der Sitz des Ventiltellers wird von einem Kranzwulst 14 gebildet, der über eine im wesentlichen plane Grundfläche 15 hinausragt, die den Boden der Aussparung 4 begrenzt und S für den Rand 13 der Glocke 12 einen Anschlag bildet.
Der linke Teil der Fig. 8 zeigt die Anordnung des Sitzes für den Teller, wenn dieser geöffnet ist, während der rechte Teil dieser Figur die Anordnung dieser Teile zeigt, wenn der Teller geschlossen ist.
Wie ersichtlich, wird die Dichtung bei geschlossener Stellung vom den its bildenden Kranzwulst 14 ver- formt. Diese Verformung wird dadurch begrenzt, dass der Rand 13 der Glocke 12 gegen die Grundfläche ) 15 stösst. Daraus ergibt sich, dass selbst wenn eine grosse Schliesskraft auf die Stange 7 wirkt, der die
Dichtung 11 bildende Werkstoff nicht zu stark beansprucht wird. Der Ventilteller gleicht dem Teller 9, d. h. er besteht aus einer in einem glockenförmigen Teil untergebrachten Dichtung, wobei das Ganze zwischen einer Schulter 16 der Stange 7 undeiner darauf geschraubten, selbstsperrendenmutter 17 gespannt ist. i Die Membrane 10 ist in der Mitte durch Einspannen zwischen zwei Unterlagsscheiben, von denen eine von einem Teil der Glocke 12 gebildet ist, an der Stange 7 befestigt.
Diese Glocke 12 sowie die zweite Unterlagsscheibe 18 weisen beide einen kreisrunden Rand 19 auf, und die Membrane 10 ist zwi- schen diese beiden Ränder gespannt. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, weist die Unterlagsscheibe 18 in der
Nähe der Mitte einen Teil 20 auf, der gegen die Glocke 12 stossen soll, wenn die Glocke 11, 12 und 18 ) auf der Stange 7 zwischen einer Schulter 21 und einer selbstsperrenden Mutter 22 gespannt werden. Der
Mindestabstand zwischen Glocke 12 und der Unterlagsscheibe 18 wird auf diese Weise so bestimmt, dass der Mittelteil der Membrane 10 nicht eingedrückt werden kann, was deren Dauerhaftigkeit gewährleistet.
Die Befestigung der Membrane am Ventilgehäuse 1 wird dadurch erzielt, dass ihr Aussenrand zwischen einer Unterlagsscheibe 23 und einem zylindrischen Einspannteil 24 gespannt wird. Diese Unterlagsscheibe i 23 ruht mit ihrem Aussenrand auf einer in der Nähe des Bodens der Aussparung 4 vorgesehenen Schulter.
Die Aussparung 4 bildet einen Sitz für den zylindrischen Einspannteil 24, der von einem Abschlussstück 25, welches in eine der Aussparungen 4 entsprechende Gewindebohrung eingeschraubt ist, in Richtung der
Membrane gestossen wird. Unterlagsscheibe 23 und Einspannteil 24 weisen an der Stelle, an der die Mem- brane 10 zwischen sie gespannt ist, Ringnuten auf, die das Durchsickern von unter Druck stehendem Me- dium zwischen diesen Teilen und der Membrane verhindern sollen.
Die Membrane 10 schliesst mit dem Boden der Aussparung 4 eine Kammer 26 ab, in die die Leitung
27 mündet, welche in das Ventilgehäuse eingebohrt ist und eine Gewindebohrung 28 aufweist, damit sie an eine nicht dargestellte Aussenleitung angeschlossen werden kann. Wird der Ventilteller 9 von seinem
Sitz gehoben und der Teller 8 gegen die Dichtung gedrückt, gestattet das Ventil, zwischen dieser Lei- tung 27 und dem Querbohrloch 5 eine Verbindung herzustellen. Wenn der Teller 9 gegen seinen Sitz ge- drückt wird, entfernt sich der Teller 8 gleichzeitig von der Dichtung, so dass das Bohrloch 5 mit der Aus- sparung 3 in Verbindung gesetzt wird, in welche Aussparung 3 die beiden Querbohrlöcher 29, die beide je eine Gewindebohrung 30 aufweisen, münden.
Diese zweite Stellung ermöglicht es also, dass eine in das Bohrloch 5 mündende Leitung mit einer an eine der beiden Gewindebohrungen 30 angeschlossenen
Leitung in Verbindung gesetzt wird, wobei die andere Bohrung 30 z. B. von einem nicht dargestellten
Verschlusspfropfen verschlossen wird.
Die Aussparung 3 ist in ihrem unteren Teil von einer in den entsprechenden Teil des Ventilgehäuses 1 geschraubten Verschlussschraube 31 verschlossen. Diese Verschlussschraube 31 weist einen- Teil 32 von kleinerem Durchmesser auf, der dazu bestimmt ist, mit einer Schulter 33 der Aussparung 3 in Berührung zu treten, wobei diese Schulter 33 einen kleineren Durchmesser besitzt als das Gewinde der Verschluss- schraube 31. Schulter 33 und Teil 32 der Verschlussschraube passen mit ihrer Berührungsfläche kegel- stumpfförmig aufeinander, so dass auch ohne Dichtung aus nachgebendem Werkstoff vollständige Dichtig- keit erzielt ist. Die andern Gewindebohrungen des Ventiles sind ähnlich gebaut und weisen eine Innen- schulter auf, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Gewindes ist, wie dies bei 33 durch die
Gewindebohrungen 6,28 und 30 in Fig. 3 und 4 angedeutet ist.
Durch diese. Gewindebohrungen können also Anschlussstücke für die verschiedenen Leitungen des Ventiles eingeschraubt werden, ohne dass man
Dichtungen aus nachgebendem Werkstoff einschieben müsste, wobei diese Anschlussleitungen natürlich einen Teil von im allgemeinen kegelstumpfförmiger Form aufweisen müssen, mit welchem sie gegen die betreffenden Schultern gedrückt werden können. Es handelt sich hier um eine sehr zweckmässige An- ordnung, denn die Dichtungen aus nachgebendem Werkstoff wie Kunstgummi sind durch hohe oder sehr niedrige Temperaturen sehr schnell dem Verschleiss ausgesetzt, werden manchmal durch die durch das
Ventil fliessenden Flüssigkeiten angegriffen und können bisweilen durch ihre Berührung mit gewissen Me- dien schrumpfen oder schwellen.
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Das Abschlussstück 25 trägt ein zylindrisches Rohrstück 34, mit einer elektrischen Wicklung 35. Diese Wicklung ist zylindrisch und ist auf einem Spulenkasten aus isolierendem Werkstoff angeordnet, der wie üblich aus zwei durch ein Rohrelement 38 verbundenen Spulenflanschen 36 und 37 besteht. Eine Unterlagsscheibe 39 aus Isolierstoff wird durch die Wicklung 35 gegen den Spulenflansch 37 gedrückt und zwei , Anschlussklemmen, von denen nur eine 40 auf der Zeichnung sichtbar ist, werden zwischen diesem Flansch 37 und der Isolierscheibe 39 gehalten. Die beiden Enden der Wicklung 35 sind an diese Anschlussklemmen angelötet und Schrauben 41 ermöglichen den Anschluss der Wicklung an eine Speisestromleitung.
Im Inneren des Rohrstückes 34 ist ein zylindrischer Kern 42 gleitbar, der an jedem seiner Enden einen Puffer 43 aus federndem Werkstoff aufweist. Das Rohrstück 34 enthält ferner einen unbeweglichen Teil 44 aus ferromagnetischem Werkstoff, der eine in das Innere des Rohrstückes 34 auf der Seite des Gleitkernes 42 mündende Öffnung 45 aufweist. Um diese Öffnung 45 ist eine Ringnut vorgesehen, in welche in bekannter Weise ein Kupferring 46 eingesetzt ist, der zur Bildung eines zum Ankerfeld der Wicklung 35 phasenverschobenen Magnetfeldes dient.
Wenn die Wicklung 35 erregt wird, entsteht ein Magnetfeld, das den Kern 42 gegen das erwähnte iunbewegliche Stilck 44 zieht, wodurch die Öffnung 45 abgeschlossen wird. Der magnetische Fluss schliesst sich aussen an der Wicklung 35, indem er durch eine eiserne Unterlagsscheibe 47 über dem Spulenflansch 36 des Spulenkastens, dann durch einen Wicklungsschutzdeckel 48 und schliesslich ein das Rohrstück 34 umgebendes Bodenstück 49 unter der Wicklung 35 fliesst. Eine Muffe 59 ist am Teil 49 befestigt, damit die Stromzufuhrdrähte zur Wicklung 35 durch eine Nut im Deckel 48 durchgezogen werden können.
Der Kern 42 steht unter der Wirkung einer Feder 50, die ihn vom unbeweglichen Stück 44 fortzuziehen und seinen unteren Puffer 43 gegen eine auf der oberen Seite des Zylinderstückes 24 vorgesehene Öffnung 51 zu drücken trachtet. Diese Öffnung 51 wird über ein in eine Ringnut 53 des Einspannteiles 24 mündendes Bohrloch mit Druckmedium versorgt : diese Nut wird über eine in das Ventilgehäuse gebohrte und in die untere Aussparung 3 mündende Leitung 54 mit Medium versorgt.
Eine Kammer 55 wird durch die untere Seite des Einspannteiles 24 und die obere Seite der Membrane 10 begrenzt. Ein Bohrloch 56 stellt die Verbindung zwischen Kammer und dem zwischen den Teilen 24 und 25 befindlichen Raum her. Dieser Raum muss gegen die Aussenseite des Ventiles hermetisch abgeschlossen sein das gleiche gilt für den Raum, der zwischen dem Teil 24 und der Innenwandung des Sitzes liegt, in welchem sich dieser Teil 24 befindet, damit verhindert wird, dass das möglicherweise in der Ringnut 53 befindliche, unter Druck stehende Medium nach aussen entweicht.
Zur Sicherung der Dichtheit dieser beiden Räume weist der Einspannteil 24 eine in Fig. 5 in grösserem Massstab gezeigte Ringfeder 57 auf, die dazu bestimmt ist, mit einem kegelstumpfförmigen Teil 58 des Abschlussteiles 25 in Berührung zu treten, damit die Ringfeder zwischen dem kegelstumpfförmigen Teil und die Innenwandung der Aussparung des Ventilkörpers 1 gepresst wird, wenn der Teil 25 die Membrane 10 spannt, wodurch eine Doppeldichtung erzielt wird. Der Winkel des kegelstumpfförmigen Teiles 58 muss so gewählt werden, dass das Einspannen der Ringfeder 57 zwischen diesem kegelstumpfförmigen Teil 58 und der Wandung der Aussparung nicht zu ihrer Verklemmung führt, was die axiale Verschiebung des Teiles 24 zum Einspannen des Aussenrandes der Membrane 10 unmöglich machen würde.
Fig. 6 und 7 veranschaulichen den Kern 42 in allen seinen Einzelheiten und zeigen, dass dieser zwei Längsnuten 60 und 61 aufweist, die einander diametral gegenüberliegen und in seiner zylindrischen Wandung angebracht sind. Die Tiefe dieser Nuten ist mindestens gleich drei Viertel des Radius des zylindrischen Kernes 42. Der Durchlassquerschnitt dieser Nuten ist mindestens zwanzig Mal grösser als der Querschnitt der Öffnung 45. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, befindet sich jeder Puffer 43 auf dem Boden eines Lagers, wobei ein Zwischenraum 62 bzw. 63 zwischen jeder Seite eines Endes des Kernes 42 und des entsprechenden Puffers 43 verbleibt.
Die Nuten 60 und 61 enden in den Zwischenräumen 62 und 63, so dass der Druck des Mediums, das sich aus der Öffnung 51 ergiesst, ebenfalls im Raum 62 herrscht, wenn der Kern 42 gegen das Stück 44 gezogen wird und seine Oberseite gegen dieses Stück anliegt. Diese Anordnung erleichtert die Entfernung des Kernes 42 vom Stück 44, wenn die Erregung der Wicklung 35 unterbrochen wird, was ein tadelloses Funktionieren des Kernes 42 in Flüssigkeiten, wie z. B. Öl gewährleistet.
Ferner sind Anschläge vorgesehen, die auf den Kern 42 in jeder seiner Endstellung wirken, damit der Höchstdruck zwischen jedem der Puffer 43 und dem Sitz der entsprechenden Öffnung begrenzt wird. Wenn der Kern 42 sich in seiner höchsten Stellung befindet, so liegt seine Oberseite an der Unterseite des Stükkes 44 an. In der Tiefstellung des Kernes stösst dessen Unterseite gegen eine Auskragung des Stückes 24.
Das Ventil arbeitet wie folgt : Das unter Druck stehende Medium, dessen Fluss vom Ventil gesteuert werden soll, wird durch eine (nicht dargestellte) Speiseleitung, die durch ein in eine der Gewindebohrungen 30 (Fig. 4) eingeschraubtes
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Anschlussstück am Ventilgehäuse befestigt ist, in die untere Aussparung 3 eingeleitet. Die andere Ge- windebohrung 30 wird durch einen nicht dargestellten Pfropfen geschlossen. Wenn der Kern 42 dem Ma- gnetfeld nicht ausgesetzt ist, wird er durch die Feder 50 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung gehalten, so dass sein unterer Puffer 43 die Öffnung 51 verschliesst und das in der Aussparung 3 befindliche, unter Druck stehende Medium nicht aus den Leitungen 54 und 52 und der Öffnung 51 ausfliessen kann.
Der Druck des Mediums in der Aussparung 3 wirkt auf den Ventilteller 8 und hält ihn auf seinem Sitz fest, was das Abfliessen des Mediums verhindert, während das Bohrloch 5 und die Leitung 27 dank des von seinem Sitz abgehobenen Ventiltellers 9 miteinander in Verbindung stehen. Das Medium, das sich in der
Kammer 5 befindet, die zwischen der Oberseite der Membrane 10 und dem Einspannteil 24 liegt, wird zunächst durch die Leitung 56, dann durch die im Kern 42 (nicht sichtbar in Fig. 1) vorgesehenen Nuten
60 und 61 und schliesslich durch die Öffnung 45 abgelassen. Hier ist nun zu bemerken, dass, wenn das
Medium eine Flüssigkeit oder ein Gas ist, die wiedergewonnen werden sollen, es möglich ist, eine Ab- fangleitung für dieses Medium mit einem Verbindungsrohr 64 an den Teil 44 anzuschliessen.
Handelt es sich beim Medium jedoch um Luft, so ist es nicht nötig, sie abzufangen : sie kann direkt aus dem axialen
Bohrloch im Stück 44 austreten.
Wenn man einen Erregerstrom in die Wicklung 35 schickt, wird ein Magnetfeld geschaffen, das die
Verschiebung des Kernes 42 in Richtung auf das Stück 44 bewirkt. Diese lediglich einige Millimeter be- tragende Verschiebung genügt, um die Öffnung 51 freizugeben und die Öffnung 45 zu schliessen. Das in die Aussparung 3 gelenkte, unter Druck stehende Medium fliesst zunächst durch die Leitungen 54 und 52 und dann durch die Öffnung 51, um schliesslich in die zwischen den Stücken 24 und 25 gelegene Kammer einzudringen. Von hier aus fliesst es durch das Bohrloch 56 und wirkt auf die Oberseite der Membrane.
Da die Oberfläche der Membrane grosser ist, als der Verschlussquerschnitt des Ventiltellers 8 und da der auf die Membrane wirkende Druck annähernd gleich gross ist, wie der auf den Teller 8 wirkende Druck, be- wirkt die Membrane eine Verschiebung der Stange 7 nach unten, was zur Öffnung des Tellers 8 und zur
Schliessung des Tellers 9 führt. Auf diese Weise kann das unter Druck in die Aussparung 3 einfliessende
Medium in die Aussparung 2 eintreten und von da aus durch das Bohrloch 5 fliessen, das durch eine Lei- tung mit einem Nutzapparat, z. B. mit einem hydraulischen Motor verbunden ist. Der Durchgang zwi- schen diesem Bohrloch 5 und der Leitung 27 wird durch den auf seinem Sitz ruhenden Ventilteller 9 un- terbrochen.
Wenn die Erregung unterbrochen wird,. so führt die Feder 50 den Kern 42 nach unten, die Öffnung 51 wird verschlossen, während die Öffnung 45 geöffnet wird, so dass das über der Membrane befindliche unter
Druck stehende Medium durch die erwähnte Öffnung 45 entweichen kann, während das in den Aussparun- gen 2 und 3 befindliche, unter Druck stehende Medium bewirkt, dass die Stange 7 nach oben gestossen wird, was zur Öffnung des Tellers 9 und Schliessung des Tellers 8 führt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Unterlagsscheibe 23 für die Membrane eine Stützfläche bildet und dass das unter Druck stehende und auf die Oberseite der Membrane wirkende Medium diese Membrane zu- nächst aussen und darauf nach und nach auch ihren Mittelteil gegen die Stützfläche presst. Zwischen dem
Loch in der Mitte der Unterlagsscheibe 23 und dem Aussendurchmesser des glockenförmigen Teiles 12, welcher die den Teller 9 bildende Dichtung 11 enthält, besteht verhältnismässig wenig Spiel.
Die Dichtung 11 ist weniger dick, als die'Aussparung der Glocke 12 hoch ist, und die Stellung dieser letzteren ist so gewählt, dass ihr Rand 13 gegen die den Boden der Aussparung 4 bildende Fläche 15 an- schlägt, so dass die Verschiebung der Stange 7 begrenzt wird, sobald die Membrane im wesentlichen auf die ganze Stützfläche der Unterlagsscheibe 23 drückt. Diese Massnahme ermöglicht es, sehr hohe Drücke des auf die Membrane wirkenden Mediums zu verwenden, ohne dass diese zu stark beansprucht würde. Da die Membrane mit nahezu ihrer ganzen Fläche aufliegt, ist sie keinen Abscherungskräften ausgesetzt und kann deshalb einfach von einer Unterlagsscheibe aus Kunst- oder anderem Gummi gebildet sein. Der diese Membrane bildende Gummi braucht nicht durch Textilfasern. verstärkt zu sein.
Deshalb kann die Membrane sehr biegsam und verhältnismässig dünn gehalten werden, was ermöglicht, das Ventil im Nieder- druckbereich, z. B. bei einem Druck von 0,5 kg/cm2 zu verwenden. Das gleiche Ventil kann aber auch für sehr hohe Drücke verwendet werden, da die Membrane durch ihre Stützfläche gestützt wird, so dass ohne Rissgefahr im Druckbereich bis zu 100 kg/cm2 gearbeitet werden kann.
Es ist ohne weiteres verständlich, dass das Steuermedium in das beschriebene Ventil in mannigfaltiger Weise eingebracht werden kann. Wenn das unter Druck stehende Medium durch das Bohrloch 5 in die Aussparung 2 eingeleitet werden soll, so kann man es entweder durch die Leitung 27 oder durch das Bohrloch 29 leiten, u. zw. je nach der Stellung der Ventilteller 8 und 9. In der Praxis kann das unter Druck stehende Medium, wie oben beschrieben, entweder durch das Bohrloch 29 in die Aussparung 3 oder in die
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Aussparung 2 oder auch durch die Leitung 27 eingebracht werden. Wenn man die Zufuhr des Druckme- diums an die Öffnung 51 anschliessen will, so kann man die in das Ventilgehäuse 1 gebohrte Leitung 54 abändern. Statt die in der Zeichnung veranschaulichten Bohrungen auszuführen, kann man z.
B. nur ein
Bohrloch anbringen, das die Ringnut 53 direkt mit dem in die Aussparung 2 mündenden Bohrloch 5 verbindet. Wenn das Druckmedium über die Leitung 27 zugeführt wird, könnte man eine Nut im Boden der
Aussparung 4 vorsehen, damit ein Durchlass gebildet wird, der den Raum unter der Membrane 10 direkt mit der erwähnten Ringnut 53 verbindet. Vom industriellen Gesichtspunkt aus gesehen, spielt diese Ab- änderung der Leitung 54 allein keine Rolle, denn es ist möglich, einen reichen Vorrat an ungebohrten
Ventilgehäusen in Vorrat zu legen. Sobald der Zweck bekannt ist, kann man leicht die für den betreffen- den Fall geeignete Bohrung anbringen.
Ein anderer Vorteil der beschriebenen Konstruktion ergibt sich dar- aus, dass ihre Herstellung wohlfeil ist, da die drei Aussparungen 2, 3 und 4 von zylindrischer Form und gleichachsig sind, so dass die Fertigung der in diesen Aussparungen vorgesehenen Schultern, Bohrungen und Gewinde auf einer Drehbank vorgenommen werden kann, ohne dass man dabei die Stellung des Ven- tilgehäuses 1 auf der Drehbank ändern müsste.
Das Ventil ist sehr dauerhaft, denn die Membrane wird, wie bereits erwähnt, nur wenig beansprucht, selbst wenn man sehr hohe Drücke verwendet. Da die Dichtungen 11 der Ventile, dank des gegen das Ven- tilgehäuse anstossenden glockenförmigen Teiles auch nur in bestimmten Grenzen auf ihre Sitze gedrückt werden, sind die Klappen sozusagen unbeschränkt dauerhaft, denn ihre Beanspruchung kann auf Werte be- schränkt werden, die unter jenen liegen, welche für ihre Haltbarkeit gefährlich werden könnten. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die parallelepipedische Form des Ventilgehäuses gleichfalls zweckmässig ist, denn sie ermöglicht es, mehrere gleiche Gehäuse aneinanderzureihen, um grössere Ventilkombina- tionen zusammenzustellen.
Deshalb durchquert die Bohrung 29 das ganze Ventilgehäuse 1, was ermög- licht, eine einzige ununterbrochene, mehrere Ventilgehäuse versorgende Leitung zu bilden, wenn die
Ventilgehäuse aneinandergereiht sind. Das beschriebene Ventilgehäuse weist aus diesem Grunde zwei
Bohrlöcher 65 auf, die das ganze Gehäuse durchqueren und durch die ein Distanzbolzen durchgezogen wer- den kann, damit dieses Gehäuse mit einem gleichen Gehause eines andern Ventiles verspannt werden kann. Die im oberen Teil der Fig. 4 sichtbare Öffnung des Bohrloches 30 ist von einer Ringnut 66 um- geben, die als Teilsitz für eine Dichtung 67 aus federndem Werkstoff dient.
Wenn man zwei gleiche Ventilgehäuse aneinanderreiht, indem man Distanzbolzen durch ihre Bohr - löcher 65 zieht, befindet sich also ein Bohrloch 30 eines Ventilgehäuses in der Verlängerung des Bohr- loches 30 des andern Ventilgehäuses und der Dichtungsring 67, der zwischen den Berührungsflächen der beiden Ventilgehäuse eingesetzt ist, ermöglicht eine dichte Verbindung zwischen den Bohrlöchern 29 der beiden Ventilgehäuse. Zur Bildung eines Steueraggregates könnte auch eine ganze Anzahl von Gehäusen kombiniert werden, z.
B. um verschiedene hydraulische Steuerungen einer Maschine zu erzielen, wobei alle Bohrlöcher 29 dieser Ventilgehäuse sich in der Verlängerung der andern Bohrlöcher befinden würden, so dass eine ununterbrochene Leitung gebildet würde, wobei diese Leitung durch eine an das Gehäuse eines
Endventiles des Aggregates angeschlossene Aussenleitung versorgt würde, und das Gehäuse des andern End- ventiles mit einem die Gewindebohrung 30 verschliessenden Pfropfen versehen wäre.
Selbstverständlich könnten an der beschriebenen Ausführungsform zahlreiche Abänderungen vorgenommen werden. Namentlich die Steuerung des auf die Membrane wirkenden Mediums könnte anders er- folgen. Ein pneumatisch gesteuertes Ventil könnte hergestellt werden, das lediglich Leitungen aufweist, mit welchen unter Druck stehendes Gas auf die eine oder andere Seite der Membrane geschickt werden könnte. In einer solchen Konstruktion müssten die zu beiden Seiten der Membrane befindlichen Kammern grundsätzlich von den Räumen getrennt werden, in welchen das von dem Ventil kontrollierte Medium fliesst. Die Membrane könnte bei einem Zweiwegeventil z. B. nur einen Weg oder bei dreiwegigen Ventilen mehr als zwei Wege steuern. Selbstverständlich könnten die die Verschiebungen des Mittelteiles der Membrane begrenzenden Anschlagsmittel anders ausgebildet sein, als beschrieben.
Es könnten z. B. verstellbare Anschläge verwendet werden, die so angeordnet sind, dass sie mit den Enden der Stange 7 zusammenarbeiten. Anstatt mehrere Ventilgehäuse aneinander zu befestigen, um dadurch ein Steueraggregat zu erhalten, könnte man alle diese Gehäuse auch aus einem Stück herstellen. Das so gebaute Ventil würde dann mehrere Membranen umfassen, die je eine oder mehrere Ventilteller steuern würden.
Jede dieser Membranen könnte eine elektromagnetische Steuervorrichtung oder aber auch nur eine Gesamtsteuervorrichtung, die gleichzeitig mehrere Membranen steuern würde, aufweisen, u. zw. dank der zwischen den verschiedenen Steuerkammer dieser Membranen vorgesehenen Verbindungswege.
Das Ventilgehäuse 1 könnte ohne Sitz für den Einspannteil 24 gebaut werden, wobei dieser letztere dann durch Schrauben auf dem Gehäuse 1 befestigt werden könnte. Selbstverständlich könnte der durch eine Nut in den Dichtungen 11 gebildete Kanal anders gebaut werden, insbesondere durch Anbringen eines Bohrloches in dem glockenförmigen Teil 12.