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Mannlochdeckel Die Erfindung bezieht sich auf einen Deckel für ein
Mannloch in einem geschlossenen, für Über- und Unterdruck geeigneten Behälter, wobei
der Deckel von einem sich am Behälter abstützenden Tragarm gehalten ist und in seiner
Schließstellung dichtend an der Innenseite des Öffnungsrandes anliegt.
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Geschlossene Behälter zur Behandlung und Lagerung von Milch, Rahm,
Butter u. dgl. sind aus korrosionsbeständigem Stahl hergestellt und müssen daher
wegen des teueren Ausgangsmaterials vergleichsweise dünne Blechwände erhalten. Aus
diesem Grunde haben die Behälter gewöhnlich eine zylindrische Form und konvexe Endfläehen.
Solche Behälter haben zwar eine hohe Widerstandskraft gegen inneren Überdruck, jedoch
werden sie unter der Wirkung eines vergleichsweise geringen Vakuums leicht verformt.
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Es ist bekannt, solche Behälter mit einem Vakuumventil auszustatten,
d. h. mit einem Ventil, das sich selbsttätig öffnet und Luftin den Behälter
eintretenläßt, wenn das Vakuum einen bestimmten Wert erreicht. Ein derartiges Vakuumventil
wird durch eine Schraubenfeder, ein Gegengewicht oder durch eine ähnliche Vorrichtung
geschlossen gehalten, die so eingestellt sein muß, daß das Ventil bereits unter
der Wirkung eines vergleichsweise geringen Vakuums öffnet.
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Die Reinigung der Behälter und das nachfolgende Sterilisieren durch
Einblasen von Dampf sowie das nachfolgende Kühlen durch Einspritzen von kaltem Wasser
zum Spülen geschieht selbsttätig bei geschlossen bleibendem Behälter. Diese Arbeitsvorgänge
müssen so schnell wie möglich ausgeführt werden, damit die Behälter so bald wie
möglich wieder gebrauchsbereit sind. Der Druckabfall in den Behältern, der während
des Kühlens erfolgt, ist dabei oft sehr plötzlich, so daß die Gefahr einer Verformung
der Behälter besteht, wenn die Vakuumventile nicht ein sehr hohes Durchlaßvermögen
haben. Je größer das C
Vakuumventil ist, desto geringer ist die Gefahr
einer Verformung des Behälters durch das im Behälter während des Abkühlvorganges
erzeugte Vakuum. Durch die bekannten Ausführungsformen von Vakuumventilen können
die geschilderten Gefahren nicht völlig beseitigt werden.
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Es ist an sich bekannt, Behälter für Molkereiprodukte mit einem Mannloch
auszustatten, das durch einen Deckel verschließbar ist, damit eine Bedienungsperson
zur Kontrolle und Inspektion der im Behälter durchgeführten Reinigung Zutritt hat.
Ein dichter Verschluß des Behälters durch dichtende Anlaae des Mannlochdeckels gegen
den der Innenseite des Behälters zugekehrten Rand ist dabei bei bekannten Anordnungen
vorgesehen. Es ist zwar bekannt, Druckgefäßverschlüsse durch Federkraft gegen den
zugeordneten Sitz zu pressen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht
jedoch darin, für unter Vakuum stehende Behälter, in denen Molkereiprodukte gelagert
und verarbeitet werden, geeignete Zutrittsöffnungen, wie Mannlochdeckel, zu schaffen
und gleichzeitig durch eine ausreichend dimensionierte Ventilöffnung für ein Vakuumventil
genügend Sicherheit gegen eine durch Druckabfall in den Behältern verursachte Verformung
zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe ist durch die erfindungsgemäße Kombination des Mannlochdeckels
mit einem Vakuumventil gelöst worden, und zwar dadurch, daß in an sich bekannter
Weise zwischen Deckel und Behälter ein Federelement angeordnet ist, das auf den
Deckel eine elastische Schließkraft ausübt, so daß dieser bei einem Unterdruck im
Behälter aus seiner Schließstellung entfernt wird.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Behälter nicht mit
einem besonderen Vakuumventil ausgerüstet werden muß, da für den Behälter nur ein
Mannlochdeckel erforderlich ist, der zugleich als Vakuumventil wirkt. Diese Anordnung
ergibt eine zuverlässigere Abdichtung und eine billigere Bauform. Der Behälter ist
leichter zu reinigen, während der
Mannlochdeckel leichter und rascher
geöffnet werden kann, als es bisher möglich war.
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Die Erfinduna, ist an Hand von zwei Ausführungs-C t2 beispielen näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1. einen Teil eines Behälters mit
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mannlochdeckels im Schnitt, F i
g. 2 den in F i g. 1 dargestellten Mannlochdeckel von oben gesehen,
F i g. 3 einen Teil des Behälters mit einer anderen Ausfährungsform des erfindungsgemäßen
Mannlochdeckels, teilweise im Schnitt, und F i g. 4 eine Ansicht im Schnitt
nach der Linie IV-IV in F i g. 3.
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Bei der in F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der
Erfindung ist ein Behälter 1 mit einem Mannloch 2 versehen, dessen Rand durch
einen Versteifungsring 3 verstärkt ist. Ein Mannlochdeckel 5 liegt
dichtend gegen diejenige Kante des Versteifungsringes an, die der Innenseite des
Behälters zugewandt ist, wobei die dichtende Anlage durch einen Dichtung ,sstreifen
4 sichergestellt ist, der um den Rand des Mannlochdeckels herum angeordnet ist und
gegen die erwähnte Kante anliegt. Da die Innenseite des Mannlochdeckels wegen der
Reinigung frei von Spannvorrichtungen sein muß, sind diese auf der Außenseite des
Mannlochdeckels 5 angeordnet. Die Spannvorrichtungen werden durch ein Befestigungselement
6
gebildet, das an der Außenseite des Mannlochdeckels 5
über dessen
Mitte angeordnet ist und an dem ein Tragarm 7 befestigt ist. Dieser Tragarm
7 ist so angeordnet, daß er zur Führung und Halterung des Mannlochdeckels
5 dient, für welchen Zweck das eine Ende des Tragarines 7 an dem Befestigungselement
6
des Mannlochdeckels 5 durch ein Universalgelenk 8
befestigt
ist, während sein anderes Ende an einer an der Außenseite des Behälters angebrachten
Halterung 9 befestigt ist. An dieser Halterung 9 ist das eine Ende
einer Schraubenfeder 10 befestigt, deren anderes Ende am Tragarin
7 so angreift, daß es den Mannlochdeckel 5 gegen den Versteifungsring
3 preßt, so daß eine zuverlässige Abdichtung zwischen Deckel und dem Ring
erzielt wird, wenn ein normaler Druck im Behälter herrscht, und so, daß der Deckel
sich geringfügig entgegen der Wirkung der Schraubenfeder 10 öffnet, wenn
im Behälter ein Vakuum entsteht, wodurch der Druck zwischen der Innenseite und der
Außenseite des Behälters 1 angeglichen wird. Der Mannlochdeckel
5 ist am Tragann 7 mittels des Universalgelenkes 8 befestigt,
damit der Mannlochdeckel 5
vollständig von der Innenseite des Behälters
1 für dessen Inspektion und Reinigung weggenommen werden kann. Bei der in
F i g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist der Behälter 1 mit
einem Mannloch 2 versehen, dessen Rand durch einen Versteifungsring 3
verstärkt
ist. Ein Mannlochdeckel 5 liegt dichtend gegen diejenige Kante des Versteifungsringes
3 an, die der Innenseite des Behälters zugewandt ist, wobei die dichtende
Anlage durch einen Dichtungsstreifen 4 sichergestellt ist, der um den Rand des Mannlochdeckels
herum angeordnet ist und gegen die erwähnte Kante anliegt.
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Die Anlage des Mannlochdeckels 5 gegen die erwähnte Kante des
Versteifungsringes ist insofern sichergestellt, als der Mannlochdeckel so angeordnet
ist, daß er gegen den Innenrand des Mannloches 2 mit Hilfe einer Stange
11 angepreßt wird, die am Mannlochdeckel befestigt ist. Die Stange
11 ist an ihrem freien Ende 12 mit einem Tragarm 13 verbunden, de
, geg en den Behälter 1 auf beiden Seiten des Mann loches 2 anliegt.
Die Stange 11 ist so angeordnet, dal sie durch eine elastische Kraft gegen
den Tragarm 1.
gedrückt wird.
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Die elastische Kraft wird durch eine Schrauben feder 10 erzeugt,
die zwischen dem Tragarm 13 un( einem Anschlag 14 angeordnet ist, welche
auf da# freie Ende 12 der Stange 11 aufgeschraubt ist.
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Der Trauarni 13 ist an seiner Mitte mit einer öff nung
15 versehen, deren Querschnitt geringfügig crrößer als der Querschnitt der
Stange 11 ist. Das frei( Ende 12 der Stange 11 ist durch die öffnung
15 hindurchgeführt und am Tragarm 1.3 lösbar befestigt.
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Um die von der Söhraubenfeder 10 auf die Stangc 11 ausgeübte
elastische Kraft verstellen zu können, wird die Schraubenfeder durch den Anschlag
14 nahezu völlig in einer zylindrischen Ausnehmung 16 in der in der Oberseite
des Tragarmes 13 vorgesehenen Öffnung 15 zusammengedrückt. Der Anschlag
14 kann so weit aufgeschraubt werden, bis er auf dem Tragarin unmittelbar aufsitzt.
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Wenn die dann auf den Mannlochdeckel 5 ausgeübte elastische
Kraft für das Erzielen einer zufriedenstellenden Abdichtun 'g zwischen dem
Mannlochdeckel 5
und dem Behälter 1 nicht ausreicht, kann erfindungsgemäß
auf den Deckel eine noch größere Kraft ausgeübt werden. Das freie Ende 12 der Stange
11 ist für diesen Zweck mit einem Gewinde versehen, das sich mit einem gewissen
Betrag in die zylindrische Ausnehmung 16 erstreckt. Auf diese Weise ist es
möglich, den Mannlochdeckel 5 in vollen Dichtungskontakt gegen das Mannloch
2 zu pressen, wenn der Anschlag 14 auf den letzterwähnten Teil des Gewindes der
Stange 11 aufgeschraubt wird. Die Stange 11 ist am Mannlochdeckel
5 mit Hilfe eines Universalgelenks 8
zur weiteren Sicherung einer guten
Abdichtung befestigt.
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Eine solche Abdichtung zwischen dem MannlochdeckeI 5 und dem
Mannloch 2 wird verwendet, wenn der erstere nicht als Vakuumventil zu arbeiten braucht.
Wenn der Mannlochdeckel als Vakuumventil wirken soll, gehügt es daher, den Anschlag
14 gerade so weit zu lockern, daß er nicht auf dem Tragarm 13 aufsitzt, worauf
sich der Mannlochdeckel 5 vom Mannloch 2 entgegen der Wirkung der Schraubenfeder
im Falle eines Vakuums im Behälter 1 wegbewegen kann.
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Ein halbkreisförmig gebogenes Element 17
(s. Fig. 4), dessen
eines Ende an der Unterseite des Anschlages 14 befestigt ist, ist so angeordnet,
daß es aus einer Stellung um die Stangell herum nach außen verschwenkt werden kann.
Wenn das halbkreisförmige Element 17 nach außen absteht, dient es zur Anzeige,
daß der Mannlochdeckel 5 als Vakuumventil wirkt, beispielsweise beim Waschen
eines dünnwandigen Milchtanks in einer Molkerei. Wenn der Mannlochdeckel
5 nicht als Vakuumventil wirken soll, wird das Element 17 in seine
Stellung um die Stange 11
herum gebracht und gegen den Tragarm 13 durch
den Anschlag 14 festgespannt.