DE2432967C3 - Aseptisches Ventil - Google Patents
Aseptisches VentilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aseptisches Ventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 geht aus von einem Ventil, wie es in dem älteren Recht gemäß der
DE-PS 23 39 214 beschrieben ist. Bei diesem Ventil sind die beiden Ventilteller und somit zwei Dichtungsflächen
hintereinander angeordnet. Die Betätigungseinrichtung für die Verschiebung des zweiten Ventiltellers unter
Beaufschlagung eines Druckmittels umfaßt eine Kammer, die von dem Faltenbalg umgrenzt wird, der
zwischen dem zweiten Ventilteller und der Querwand angeordnet ist, welche den Gehäuseabschnitt und den
Ventilantriebsabschnitt des Ventils trennt.
Zum Stand der Technik gehört das aus der US-PS 16 24 573 bekannte Ventil. Das bekannte Ventil enthält
zwei gegenüber dem Ventilschaft in Grenzen bewegliche Ventilteller, die ein sicheres Schließen des Ventils w
auch dann ermöglichen sollen, wenn eine Dichtungsfläche durch Fremdkörper verschmutzt ist. Bei dem
bekannten Ventil kommt jedoch die abzusperrende Flüssigkeit direkt mit dem Ventilschaft in Berührung, so
daß sie durch Schmiermittel und Abrieb verschmutzt wird. Das bekannte Ventil hat ferner den Nachteil, daß
die beiden Ventilteller nicht sehr präzis auf dem Ventilschaft geführt sind, so daß es sich als Hauptventil
kaum eignet.
Aus der FR-PS 78 067 ist es weiterhin bekannt, den Ventilschaft eines Ventils mit einem Faltenbalg zu
umschließen, so daß eine direkte Berührung zwischen dem zu fördernden Medium und dem Ventilschaft
ausgeschlossen ist. Dieses Ventil hat jedoch, weil nur ein Ventilteller vorgesehen ist, den Nachteil, daß es beim t>5
Eindringen eines Fremdkörpers zwischen Ventilteller und Ventilsitz nicht mehr sicher schließt. Dies ist aber
gerade bei sterilzuhaltenden Flüssigkeiten, beispielsweise pasteurisierter Milch, äußerst wichtig, da sonst, bei
der Reinigung des Leitungssystems, leicht Fremdsubstanzen in die Flüssigkeit gelangen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aseptisches Ventil zu schaffen, das eine Verschmutzung
der abzusperrenden Flüssigkeit sowohl im Normalbetrieb als auch bei der Reinigung des Leitungssystems mit
Sicherheit verhindert, das aus Sicherheitsgründen zwei Dichtungsflächen aufweist und bei den die Ventilteller
sicher auf dem Schaft geführt sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch aufgeführten Maßnahmen gelöst
Bei dem erfindungsgemäßen Ventil werden die beiden Ventilteller durch den gleichen Antrieb geöffnet,
jedoch mittels getrennter Antriebe geschlossen. Auf diese Weise kann der Durchtritt des abzusperrenden
Mediums auch dann sicher und zwangsweise verhindert werden, wenn sich an einer der Dichtflächen Fremdsubstanzen
befinden oder eine derselben beschädigt ist Da der am Ende des Ventilschafts angeordnete Ventilteller
starr mit dem Ventilschaft verbunden ist, lassen sich sowohl dieser als auch der axial längs des Ventilschaftes
verschiebbare Ventilteller in einfacher Weise sicher und fest mit dem Ventilschaft führen. Die Faltenbälge
verhindern die Berührung zwischen dem abzusperrenden Medium und dem Ventilschaft Als weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Ventils ist hervorzuheben, daß die von den beiden Ventiltellern begrenzte Kammer
sowohl zum Einlaß als auch vom Auslaß her getrennt zugänglich ist so daß die an den Einlaß bzw. Auslaß
angeschlossenen Rohrleitungen und Behälter getrennt gereinigt werden können.
Anhand des in der Zeichnung im Schnitt gezeigten Ausführungsbeispiels eines Ventils wird die Erfindung
näher erläutert
Bei dem in der Figur dargestellten Ventil wird Rohmaterial wie Milch von einer an einen Lagertank
angeschlossenen Öffnung 21 durch Teile 10 und 9 des Ventilgehäuses zu einer Auslaßöffnung 12 geleitet, die
mit einem Milch-Speiseleitungssystem verbunden ist. Alternativ wird die Milch von einer Einlaßöffnung 11
durch die Öffnung 21 in den Lagertank geleitet. In der Darstellung der Figur ist auf der linken Seite ein
Druckluftzylinder 17 angeordnet, in dem sich eine Feder 19 zur Betätigung eines Ventilschafts 1 befindet. Auf
dem Ventilschaft 1 ist innerhalb des Druckluftzylinders 17 ein Kolben 14 befestigt, der auf dem Ventilschaft 1
durch einen linken und einen rechten Schnappring 15 gesichert ist, so daß der Kolben 14 gemeinsam mit dem
Ventilschaft 1 beweglich ist. Der Kolben 14 ist mit einem O-Ring versehen, der in einer am Kolben vorgesehenen
Umfangsnut liegt. Der O-Ring gleitet an der Wand des Druckluftzylinders 17.
Auf der rechten Seite des Druckluftzylinders 17 ist ein
Druckluftzylinder 18 mit einem Kolben 16 angeordnet. Der Kolben 16 ist auf dem Ventilschaft 1 gleitend
beweglich. Am inneren und äußeren Umfang sind jeweils kreisförmige Nuten angeordnet, in denen je ein
O-Ring liegt, die am Ventilschaft 1 bzw. an der Innenwand des Druckluftzylinders 18 gleiten.
An einem Ende des Ventilschafts 1 ist eine Hülse 24 befestigt. Die linke Endfläche der Hülse 24 bildet einen
Anschlag 24' für den Ventilschaft 1. Auf dem Ventilschaft 1 ist an dessen Ende eine Balgenführung 3a
befestigt. An einem Ende der Balgenführung 3a ist ein erster Ventilteller 3 befestigt, der mittels einer
Klemmschraube 25 starr am Ventilschaft 5 angebracht ist.
Links vom Anschlag 24' ist mit einem gewissen Spiel am Ventilschaft 1 ein zweiter Ventilteller 2 angeordnet
In einer Umfangsnut la des Ventilschafts 1 befindet sich
ein O-Ring, und zwar an der Stelle, an der der zweite
Ventilteller 2 angeordnet ist Der zweite Ventilteller 2 ist auf dem Ventilschaft 1 gleitend beweglich.
Der Ventiltschaft 1 ist ferner mit einer Hülse oder einem zweiten Ventilschaft 6 versehen, der den zweiten
Ventilteller 2 mit dem Kolben 16 verbindet und auf dem Ventilschaft 1 gleitend beweglich ist Der Ventilgehäusedeckel
13 ist mit einer öffnung versehen, durch die die Ventilschäfte 1 und 6 hindurchiaufen. In der Wand der
öffnung im Ventilgehäusedeckel 13 ist eine Umfangsnut 13a ausgebildet, in der ebenfalls ein O-Ring liegt Die
Ventilschäfte 1 und 6 sind in dieser öffnung gleitend beweglich. Das eine Ende eines Balgens 7 ist am
Ventilgehäusedeckel 13 befestigt, beispielsweise festgeschweißt Das andere Ende des Balgens 7 ist
beispielsweise ebenfalls durch Schweißen an der Oberfläche des zweiten Ventiltellers 2 befestigt Der
Balgen 7 umschließt und dichtet so den Teil des Ventilschafts 6, der durch den Deckel 13 in das
Ventilgehäuse hinein- und aus diesem herausbeweglich ist Während der O-Ring in der Ringnut 13a in der
öffnung des Deckels 13 liegt wird ein Eindringen einer verschmutzenden Substanz in den Ventilgehäuseteil 9
am O-Ring in der Nut 13a durch den Balgen 7 vollständig verhindert
Am Ventilteller 2 und an der Balgenführung 3a ist mit seinen beiden Enden ein Balgen 8 befestigt, beispielsweise
geschweißt Der Balgen 8 verhindert, daß an der zur Außenseite freiliegenden Obei"".che des Ventilschafts
1 anhaftende Fremdsubsianzen durch die kleine öffnung zwischen der Oberfläche des Ventilschafts und
der Innenfläche der Hülse 6 in den Ventilgehäuseteil 9 eintreten können. Ferner wird verhindert, daß mit der
Luft in den Balgen 7 mitgeführte Fremdsubstanzen in den Ventilgehäuseteil 10 durch die kleine Öffnung
zwischen dem Ventilteller 2 und dem Ventilschaft 1 eintreten können. Die Hülsen 6 und 24 dienen als
Balgenführungsfläche innerhalb der Balgen 7 bzw. 8. Sie verhindern Schwingungen der Balgen 7 und 8 bei
Druckänderungen oder Druckp'.ilsationen des Fluids.
Die Hülsen 6 und 24 füllen den Innenraum der Balgen 7 und 8, so daß, wenn Fluid aus irgendeinem Grund in die
Balgen 7 und 8 eintritt, dieses schnell wieder durch die nicht gezeigten Entlüftungsöffnungen ausfließt, so daß
Schäden leicht festgestellt werden können.
Das Ventilgehäuse besteht aus zwei Teilen, nämlich dem ersten Ventilgehäuseteil 10 und dem zweiten
Ventilgehäuseteil 9. Der erste Ventilgehäuseteil 10 ist an seiner linken Endkante mit einer Stufe versehen, in der
eine Dichtung 4a beispielsweise aus Teflon liegt. Die Dichtung 4a bildet einen zweiten Ventilsitz 4 auf dem
der Ventilteller 2 aufsitzt. Der am Ventilsitz 4 zur Anlage kommende Teil des zweiten Ventiltellers 2 kann,
wie in der Figur gezeigt, flach sein, oder mit einer ringförmigen vorspringenden Kante versehen sein.
Das Ventil arbeitet folgendermaßen. Die Zylinder 17 und 18 sind mit normalerweise offenen Durchgangslöehern
17a und 18a versehen. Sollen das erste und zweite Ventil geöffnet werden, so daß das Fluid von der
Einlaßöffnung 11 durch die öffnung 21 in den Tank oder
durch die öffnung 21 zur Auslaßöffnung zurückfließt, so
wird durch die öffnung 17a Druckluft in den Zylinder 17
eingeleitet. Hierdurch bewegt sich der Kolben 14 gegen die Kraft der Feder 19 nach links. Wegen der
Schnappringe 15 bewegt sich zusammen mit dem
Kolben 14 auch der Ventilschaft f nach links. Damit trennt sich der durch die Schraube 25 am Ventilschaft 1
befestigte Ventilteller 3 vom ersten Ventilsitz 5, so daß das erste Ventil öffnet Gleichzeitig tritt die zuvor in den
Zylinder 18 eingeleitete Luft durch die Öffnung 18a aus. Bei der Linksbewegung des Ventilschafts 1 stößt
schließlich das linke Ende 24' der Hülse 24 an die rechte Seite des zweiten Ventiltellers 2, so daß das zweite
Ventil etwas später als das erste Ventil öffnet Darauf
ίο wird der Ventilschaft 1 zusammen mit dem zweiten
Ventilteller 2 um einen vorherbestimmten Abstand bewegt Wenn die beiden Ventile auf diese Weise
geöffnet sind, fließt das vom Tank zugeführte Fluid durch die Öffnung 21 in den ersten Ventilgehäuseteil 10
und durch das Ventilgehäuse rings um den Umfang des zweiten Vö.i'alteilers 2, aer bereits so weit geöffnet ist,
daß eine ausreichende Querschnittsfläche für den Durchtritt des Fluids zur Verfügung steht zu der an die
Speiseleitung angeschlossenen Auslaßöffnung 12. Die
2(1 beiden Ventile werden also durch den gleichen Antrieb
geöffnet Beim öffnen des ersten und zweiten Ventils wird der Balgen 7 durch ein nicht gezeigtes Loch im
Deckel 13 entlüftet Der Balgen 8 wird durch die obenerwähnte Entlüftungsöffnung entlüftet
y> Sollen die beiden Ventile geschlossen werden, so wird
der Druckluftzyiinder 17 durch die Öffnung 17a entlüftet so daß sich die Feder 19 ausdehnen kann.
Hierdurch bewegt sich der Kolben 14 und mit diesem der Ventilschaft 1 nach rechts, so daß der am
μ Ventilschaft 1 befestigte Ventilteller 3 den ersten
Ventilsitz 5 berührt und das erste Ventil schließt. Gleichzeitig mit der Entlüftung des Zylinders 17 durch
die Öffnung 17a wird durch die Öffnung 18a Druckluft in den Zylinder 18 eingeleitet, so daß sich der Kolben 16
ji nach rechts bewegt. Der Kolben 16 treibt die Hülse 6
nach rechts, so daß der an der Hülse 6 befestigte zweite Ventilteller 2 gegen den zweiten Ventilsitz 4 drückt und
das zweite Ventil schließt. Da die beiden Ventile durch Zufuhr und Auslassen der Druckluft durch die Öffnung
tu 17a und 18a geöffnet oder geschlossen werden, wird nur
eine Druckluftleitung benötigt und es kann in einfacher Weise zentral gesteuert werden.
Da die beiden Ventile je von einem eigenen Antrieb gesteuert werden, wird, wenn zwischen den zweiten
4-, Ventilsitz 4 und den Ventilteller 2 ein Fremdkörper
gelangt und hierdurch der Ventilteller 2 angehoben wird, der Ventilschaft 1 nicht zusammen mit dem
zweiten Ventilteller 2 angehoben, so daß das erste Ventil geschlossen bleibt. Da zwischen dem zweiten
w Ventilteller 2 und der Hülse 24 ein Spiel besteht kann
das zweite Ventil verschlossen werden, wenn zwischen den ersten Ventilsitz 5 und den Ventilteller 3 ein
Fremdkörper gelangt.
Bei der Reinigung des Leitungssystems werden das
v> erste und zweite Ventil geschlossen, so daß mit der Einlaß- und Auslaßseite für das abzudichtende Fluid ein
Raum besteht. Danach wird das innerhalb des Systems befindliche Fluid durch die Auslaßöffnung 12 abgelassen
und von der Öffnung 11 zur Auslaßöffnung 12 eine
w) Reinigungsflüssigkeit zugeführt, um die Rohre außerhalb
des Tanks zu reinigen. Da auf der Seite des Lagertanks eine doppelte Abdichtung gegeben ist 'vird
auch dann verhindert, daß die Reinigungsflüssigkeit in den Lagertank leckt, wenn an einem der beiden Ventile
hr> ein Fehler vorliegt, so daß es unvollständig schließt. Da
bei der Reinigung der Rohrleitungen der erste Ventilgehäuseteil 10 nichi miigereinigt wird, kann, um
zu verhindern, daß die Milch infolge des Temperaturan-
stiegs sauer wird, ähnlich wie bei der Kühlung des Lagertanks dauernd ein Kühlmittel von einer öffnung
20 in einen ringförmigen Raum 22 geleitet werden. Der Ventilgehäuseteil 10 wird gleichzeitig mit dem Lagertank
gereinigt.
Zwischen den beiden Ventilen 3, 5 und 2, 4 kann ein
Ventil 13 ?nj^ordnet sein, das ausschließlich als
Ablaßventil dient. Dieses Ablaßvenii1 kann geöffnet werden, um das im Ventilgehäuseteil 10 verbleibende
FluiH zu prüfen. Befindet sich in dem Fluid Reinigungsflüssigkeit,
so zeigt dies an, daß das zweite Ventil 2, 4 undicht ist. Wird dagegen Milch oci. dgl. festgestellt
nachdem das Fluid zwischen den beiden Ventilen abgelassen ist, so zeigt dies an, daß das erste Venti
undicht ist.
Bei dem erfindungsgemäben Verbundventil werden
also die beiden einzelnen Ventile durch getrennte Antriebsquellen geschlossen und durch den gleichen
Antrieb geöffnet. Auf diese Weise kann der Durchtritt des Fluids auch dann sicher und zwangsweise verhindert
werden, wenn eines der beiden Ventile einen Fehler aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Aseptisches Ventil, bestehend aus einem Gehäuseabschnitt, aus einem damit verbundenen und durch eine Querwand davon getrennten Ventilantriebsabschnitt, aus einem die Querwand durchsetzenden längsverschiebbaren Ventilschaft, dessen einem Ende eine Betätigungseinrichtung zugeordnet ist, an dessen anderem Ende ein einem gehäuseseitigen ersten Ventilsitz zugeordneter erster Ventilteller ίο befestigt ist, und auf dem im Abstand vom ersten Ventilteller verschiebbar ein zweiter Ventilteller angeordnet ist, dem ein zweiter gehäuseseitiger Ventilsitz zugeordnet ist und der mit einem an einer zwischen den beiden Ventiltellern angeordneten, den Ventilschaft umgebenden ersten Hülse vorgesehenen Anschlag zum öffnen in Eingriff bringbar ist, aus jeweils einem zwischen den beiden Ventiltellern und dem zweiten Ventilteller und der Querwand angeordneten, den Ventilschaft umschließenden Faltenbalg, aus einer in Schließrichtung mit Druckmittel beaufschlagbaren Betätigungseinrichtung für den zweiten Ventilteller und aus einer den Ventilschaft verschiebbar umgebenden zweiten Hülse, deren eines Ende am zweiten Ventilteller angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Hülse (6) an ihrem anderen Ende an einem Kolben (16) angreift, der in einem Zylinder (18) des Ventilantriebsabschnitts angeordnet ist.Ju
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