DE4237602A1 - Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Stapel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Stapel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel und auf ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Stapels.
Eine Hochtemperaturbrennstoffzelle (HTBZ)- auch solid oxide fuel cell (SOFC) genannt -
eignet sich infolge der relativ hohen Betriebstemperaturen, die im Bereich von 800 bis
1100° C liegen, dazu, außer Wasserstoffgas und Kohlenmonoxid auch Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Erdgas oder flüssig speicherbares Propangas, mit Sauerstoff oder Luftsauerstoff
elektrochemisch umzusetzen. Durch Zusatz von Wasserdampf zum Brennstoff kann bei
den hohen Temperaturen jede Rußbildung vermieden werden.
Hochtemperaturbrennstoffzellen sind beispielsweise aus dem Fuel Cell Handbook,
Appelby and Foulkes, New York 1989, bekannt. Solche Hochtemperaturbrennstoffzellen
sind üblicherweise planar aufgebaut. Dabei wird ein temperaturbedingt fester Elektrolyt in
Form eines dünnen Plättchens, das im wesentlichen aus Yttriumoxid stabilisiertem Zirkon
oxid besteht, zwischen den Elektroden angeordnet. Diese Anordnung wird auch Elektro
den-Elektrolytanordnung genannt. Die Elektroden, d. h. die Anode und die Kathode, liegen
auf gegenüberliegenden Seiten am Elektrolyten an oder sind auf diesem aufgesintert. Die
Anode besteht üblicherweise aus einem porösen Nickel-Zirkonoxid-Cermet, das für die
obengenannten Reaktanten gasdurchlässig ist. Die Kathode besteht üblicherweise aus ei
nem Perowskit der Lanthan-Strontium-Manganate, der ebenfalls wie die Anode porös und
für die Oxidanten durchlässig ist. Der Elektrolyt ist so ausgelegt, daß er selbst bei den ho
hen Betriebstemperaturen gasundurchlässig und Sauerstoffionen-leitend ist.
Außen an den beiden Elektroden liegen metallische oder keramische Platten, sogenannte
bipolare Platten oder Endplatten, an. Sie bestehen aus einem gut elektrisch leitenden Ma
terial und weisen Versorgungskanäle, sogenannte Rillenfelder, für die Zuleitung
eines sauerstoffhaltigen Gases an die Kathode und eines Brennstoffes an die Anode sowie
für die Abführung eines Oxidationsproduktes, wie z. B. Wasser oder Kohlendioxid, auf.
Diese bipolaren Platten oder Endplatten kontaktieren die Elektroden und stützen dabei mit
den Rändern der Rillen die Elektroden der Festelektrolytplättchen ab. Oft sind sie an ihren
Rändern mit Durchbrüchen zur Gaszuleitung und Gasableitung versehen.
Ein Stapel von Hochtemperaturbrennstoffzellen ist üblicherweise aus abwechselnd aufein
ander gestapelten Festelektrolytplättchen mit darauf aufgebrachten Elektroden, Fensterfo
lien und bipolaren Platten aufgebaut. Hierbei bestehen die Fensterfolien aus dem gleichen
Material wie die bipolaren Platten und haben etwa die Stärke der auf den Festelektrolyt
plättchen aufgesinterten Elektroden. Sie sind zwischen den bipolaren Platten und den
Festelektrolytplättchen eingesetzt. Sie dienen dazu, die Elektrolytplättchen mitsamt den
Elektroden und einen sie umgebenden Rahmen über die jeweiligen Randbereiche gasdicht
miteinander zu verbinden. Zugleich dichten die Fensterfolien über den Rand der Elek
trolytplättchen und über den die Elektrolytplättchen umgebenden Rahmen die anoden- und
kathodenseitigen Gasräume gegeneinander und zu den Durchbrüchen im Rahmen ab. Der
die Elektrolytplättchen umgebende Rahmen, die bipolaren Platten und die Fensterfolien
sind in einem Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel unter Zwischenschaltung eines über
der Betriebstemperatur schmelzenden Lotes miteinander gasdicht verlötet. Bei diesem
Verfahrensschritt, auch Fügung (Dichtung) des Stapels genannt, kann die Temperatur
kurzzeitig 1300°C erreichen.
Um den Innenwiderstand eines Brennstoffzellenstapels möglichst gering zu halten, ist ein
besonderer Augenmerk auf eine hinreichend gute flächige elektrische Kontakterung der
einzelnen plattenförmigen Elemente des Stapels zu legen. Hierbei stellt im besonderen eine
hinreichend gute flächige Kontaktierung der Elektroden und der bipolaren Platten ein be
sonderes Problem dar, das sich nachteilig auf den Übergangswiderstand zwischen der
Elektrode und der bipolaren Platte auswirken kann. Durch die Restwelligkeit der Festelek
trolytplättchen und die Dickenschwankungen der Elektroden erfolgt der Kontakt zwischen
Elektroden-Elektrolytanordnung und bipolarer Platte nur auf einem Teil der Elektroden
fläche. An den übrigen Stellen bleiben Spalten im Bereich einiger 10 µm. Des weiteren
bilden sich bei dem Überströmen von heißen Reaktanten über die metallische bipolare
Platte schlecht leitende Deckschichten. Außerdem können sich durch die Diffusion von
Elementen aus der bipolaren Platte in die Elektroden oder aus den Elektroden in die bipo
lare Platten ebenfalls schlecht leitende Interdiffusionsschichten ausbilden. Des weiteren
kann die Interdiffusion zu einer Beeinträchtigung der elektrochemischen Eigenschaften der
Brennstoffzellen führen. Infolge der obengenannten Fakten hat sich bisher der Innenwi
derstand des gesamten planaren Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel beim Betrieb er
höht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hochtemperaturbrennstoffzellen
stapel und ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben, die es erlauben, die Elektrode
und die bipolare Platte großflächig zu kontaktieren und dadurch den Übergangswiderstand
sowie den auch daraus resultierenden Innenwiderstand des Brennstoffzellenstapels mög
lichst klein zu halten.
Bezüglich des Hochtemperaturbrennstoffzellenstapels wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß mindestens eine Funktionsschicht vorgesehen ist, die zwischen einer
Elektrode und einer daran anliegenden bipolaren Platte angeordnet ist und im Bereich der
Betriebstemperatur des Stapels elektronisch leitend und leicht verformbar ist.
Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß vor der
Fügung (Dichtung) des Stapels zwischen Elektrode und bipolarer Platte eine Funktions
schicht eingebracht wird.
Hierdurch wird erreicht, daß nach der Fügung des Stapels ein großflächiger Kontakt zwi
schen Elektrode und bipolarer Platte eingestellt ist. Dabei gleicht die Funktionsschicht nun
die Oberflächenunebenheiten der bipolaren Platte und der Elektrode derart aus, daß infolge
der leichten Verformbarkeit der Schicht das Schichtmaterial in die den Übergangswider
stand erhöhenden Kontaktlücken eingetragen wird. Infolge der elektronischen Leitfähig
keit im Bereich der Betriebstemperatur des Stapels verringert die zwischen Elektrode und
bipolarer Platte eingebrachte Funktionsschicht den Übergangswiderstand des Kontaktes
bipolare Platte-Elektrode beträchtlich.
Zum guten Eintrag der Funktionsschicht in die Kontaktlücken zwischen Elektrode und bi
polarer Platte bei der Fügung des Stapels ist es vorteilhaft, wenn die Funktionsschicht bis
zu der Temperatur, bei der die Fügung (Dichtung) des Stapels erfolgt, plastisch verformbar
ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Anoden- und/oder die Kathoden
funktionsschicht, d. h. die zwischen Anode bzw. Kathode und bipolarer Platte angeordnete
Funktionsschicht, aus Fasern aufgebaute filz- oder gewebeartige Matten umfassen. Hier
durch ist die leichte Verformbarkeit der Funktionsschichten gewährleistet.
Hierbei können die Matten aus Fasern eines geeigneten Anoden- bzw. Kathodenkontakt
materials aufgebaut sein. Alternativ können die Matten aus geeignetem Fasermaterial auf
gebaut sein, das mit geeignetem Anoden- bzw. Kathodenkontaktmaterial beschichtet ist.
Hierbei wird unter geeignetem Anoden- und Kathodenkontaktmaterial sowie geeignetem
Fasermaterial Materialien verstanden, die eine gute elektronische Leitfähigkeit im Tempe
raturbereich zwischen 700 und 1100°C sowie einen an die Elektroden und die metallische
bipolare Platte angepaßten thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen. Außerdem
sollen diese Materialien sinteraktiv gegenüber Elektroden und metallischer bipolarer Platte
sein, jedoch dabei ohne ungünstige gegenseitige Beeinflussung besonders hinsichtlich der
thermischen Ausdehnung der Elektrode und der bipolaren Platte und der elektrischen
Leitfähigkeit der Elektrode und der bipolaren Platte sein. Außerdem sollen die elektro
chemische Aktivität der Elektrode und die katalytische Eigenschaft der Anode hinsichtlich
der Methanoxidation oder Reformierungs- und Shifterreaktion unbeeinflußt bleiben. Des
weiteren sollen diese Materialien eine Diffusionssperre für Chrom aus der bipolaren Platte
bilden.
Als Kathodenkontaktmaterial eignen sich dabei in vorteilhafter Weise leitfähige
Perowskite der Lantan-Manganate und/oder -Kobaltate und/oder -Chromate. Im besonde
ren eignet sich hierfür ein Lanthan-Strontium-Perowskit der chemischen Zusammenset
zung La1-n Srn (Mn1-y-z CoyCrz) O3- γ oder ein Lanthan-Kalzium-Perowskit der chemi
schen Zusammensetzung La1-n Srn (Mn1-y-z Coy Crz) O3- γ. Die genannten Materialien
gewährleisten, daß zwischen der Kathode und der bipolaren Platte eine Funktionsschicht
eingebracht ist, die die obengenannten Anforderungen erfüllt und damit zu einer erhebli
chen Verringerung des Übergangswiderstandes zwischen Kathode und bipolarer Platte
beiträgt.
In vorteilhafter Weise kann das Anodenkontaktmaterial einen oder mehrere der Bestand
teile Ruthenium (Ru), Nickel (Ni), Nickeloxid (NiO) und Cermets aus Nickel und
Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid (Y2O3/ZiO2) umfassen. Hierdurch wird auch für den
Kontakt zwischen Anode und bipolarer Platte ein Kontaktmaterial geschaffen, das die be
reits bezüglich des Kathodenkontaktmaterials genannten Eigenschaften aufweist und er
heblich zur Verringerung des Übergangswiderstandes zwischen Anode und bipolarer Platte
beiträgt.
Als Fasermaterial, das zur Beschichtung mit dem Anoden- und/oder Kathodenkontakt
material geeignet ist, können hochwarmfeste, korrosionsbeständige Materialien vorgesehen
sein. Im besonderen sind dies einer der beiden Edelstähle mit den zugehörigen Werkstoff
nummern DIN 1.4767 und 1.4541, die einen Chromanteil zwischen 15 und 30 Gew.-%
aufweisen sollen.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann die Funktionsschicht auf die Oberflä
che der Elektrode und/oder auf die Oberfläche der bipolaren Platte aufgebracht werden.
Hierdurch wird erreicht, daß bereits durch das Aufbringen der Funktionsschicht auf einen
der beiden oder auf beide Oberflächen, zwischen denen die Funktionsschicht angeordnet
ist, ein mechanisch gut haftender Kontakt zwischen Oberfläche und Funktionsschicht er
reicht wird.
Um die bei der Fügung des Stapels auftretenden Kontaktlücken zwischen Elektrode und
bipolarer Platte in vorteilhafter Weise ausfüllen zu können, kann die Schichtdicke der
Funktionsschicht zwischen 5 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 µm, im unge
sinterten Zustand betragen. Andererseits sind sie aber noch so dünn, daß die zwischen
Elektroden und bipolaren Platten angeordneten Gasräume nicht verstopft werden können.
Als einfache Verfahren zur Aufbringung des Anoden- und/oder Kathodenkontaktmaterials
können ein Siebdruck- oder ein Kaltspritzverfahren verwendet sein. Bei beiden Verfahren
wird das Kontaktmaterial mit einem oder mit mehreren der handelsüblichen Zusätze orga
nischer Binder, anorganischer Binder, Gleithilfsmittel, Dispergierhilfsmittel, Verdicker,
Filmbildehilfsmittel und Lösungsmittel ergänzt. Grundsätzlich können jedoch auch andere
bekannte Oberflächenbeschichtungsverfahren verwendet werden, wie z. B. das Plasma- oder
Flammspritzen, das Sputtern, das Walzen, die Elektrophorese, die elektrostatische
Pulverbeschichtung, die Folienziehtechnik, die DVD/PVD-Beschichtung oder das Gieß
verfahren.
Zur Verbesserung der Haftung der Funktionsschicht auf der Elektrode und/oder der bipola
ren Platte und zur Ausbildung einer chemischen Reaktion zwischen den Grenzflächen
Elektrode, bipolare Platte/Funktionsmaterial ist es zweckmäßig, wenn die Funktions
schicht vor der Fügung (Dichtung) des Stapels wärmebehandelt wird, wobei die Tempera
tur vorzugsweise zwischen 500 und 1100°C liegt.
Alternativ kann die Funktionsschicht aber auch als Grünfolie, d. h. als Folie mit ungesinter
tem Kontaktmaterial, in den Stapel eingebracht werden. Ebenso kann die Funktionsschicht
als keramisches Flies in den Stapel eingebracht werden. Grünfolie und keramisches Flies
werden bei der Fügung des Stapels gesintert.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel mit auf
der bipolaren Platte aufgebrachten Funktionsschichten vor der Fügung;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Brennstoffzellenstapel der Fig. 1 nach der Fü
gung des Stapels;
Fig. 3 einen anderen Ausschnitt aus dem Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel
der Fig. 1 und 2 mit auf den Elektroden aufgebrachten Funktionsschichten, vor der Fü
gung des Stapels, und
Fig. 4 den Ausschnitt der Fig. 3 nach der Fügung des Stapels.
Gleiche Teile in den Fig. 1 bis 4 haben gleiche Bezugszeichen.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel 2, im fol
genden kurz Stapel genannt. In dem dargestellten Ausschnitt erkennt man zwei Hochtem
peraturbrennstoffzellen 4, 6 desselben Aufbaus, die jeweils ein Festelektrolytplättchen 8
und auf gegenüberliegenden Seiten des Festelektrolytplättchens 8 jeweils eine auf das
Festelektrolytplättchen 8 aufgesinterte Anode 10 und Kathode 12 umfassen. Das Fest
elektrolytplättchen 8 besteht aus Yttriumoxid-stabilisiertem Zirkonoxid. Die Anode 10
besteht aus einem Nickel-Zirkonoxid (YSZ)-Cermet. Die Kathode 12 besteht aus im Aus
führungsbeispiel aus einem Lantan-Strontium-Perowskit der chemischen Zusammenset
zung La0,5 Sr0,5 MnO3. An den Rändern des Elektrolytplättchens 8 ist Fügematerial 14
mittels eines organischen Binders, welcher sich bei der Fügung des Stapels 2 verflüchtigt,
haftend aufgebracht.
Zwischen den Hochtemperaturbrennstoffzellen 4, 6, im folgenden kurz Brennstoffzellen
genannt, sind zwei elektrisch leitend miteinander verbundene, metallische Platten 16, 18
angeordnet, die gemeinsame die bipolare Platte bilden. Die bipolaren Platte 16, 18 besteht
beispielsweise aus der im Handel erhältlichen Metallegierung unter der Bezeichnung
Haynes-Alloy 230 (HA 230). Sie können aber ebenso auch aus austenitischen Stählen und
hochwarmfesten korrosionsbeständigen Edelstählen, insbesondere aus den Metallegierun
gen mit den Werkstoffnummern DIN 1.4767 und 1.4541, die einen Chromanteil zwischen
15 und 30 Gew.-% haben, bestehen.
Auf der der Kathode 12 zugewandten Oberfläche der Platte 16 ist eine Kathodenfunktions
schicht 20 aufgebracht. Die Kathodenfunktionsschicht 20 ist im Ausführungsbeispiel eine
siebgedruckte Funktionsschicht aus einem Lanthan-Strontium-Manganat-Perowskit der
chemischen Zusammensetzung La0,8 Sr0,2 MnO3.
Auf der der Anode 10 zugewandten Oberfläche der bipolaren Platte 18 ist eine Anoden
funktionsschicht 22 angeordnet. Die Anodenfunktionsschicht 22 ist eine ebenfalls siebge
druckte Funktionsschicht, die aus Ni/YSZ-Cermet besteht. Das Material der beiden Funk
tionsschichten 20, 22 liegt im Ausführungsbeispiel in Form einer filzartigen Matte vor.
Denkbar wäre es auch, aus diesen Materialien gewebeartige Matten zu verwenden.
Beide Funktionsschichten 20, 22 können alternativ auch nach dem Kaltspritzverfahren auf
die Oberfläche der bipolaren Platten 16, 18 aufgebracht werden. Ebenso ist es denkbar, die
Funktionsschichten 20, 22 nach andere, derzeit bekannte Oberflächenbeschichtungsverfah
ren aufzubringen.
Infolge der genannten Kontaktmaterialwahl und Beschaffenheit der Funktionsschichten 20,
22 sind die Funktionsschichten 20, 22 bezüglich ihrer elektrischen Leitfähigkeit, ihrer
thermischen Ausdehnung und ihrer Korrosionsbeständigkeit gegenüber den sie umgeben
den Materialien angepaßt. Außerdem sind die Funktionsschichten 20, 22 gut elektronisch
leitend und zumindest bis zu der Temperatur, bei der die Fügung des Stapels 2 erfolgt,
plastisch verformbar. Die Schichtdicke der ungesinterten Funktionsschichten wird im
Ausführungsbeispiel zwischen 5 und 100 µm eingestellt.
In Fig. 2 ist derselbe Ausschnitt aus dem Stapel 2 nach der Fügung des Stapels 2 darge
stellt. Die Fügung des Stapels 2 erfolgte bei einer Temperatur von etwa 1200°C. Bei die
ser Temperatur ist das Fügematerial 14 plastisch verformbar und dichtet nun gasdicht zwi
schen dem Festelektrolytplättchen 8 und den Rändern der Platten 16, 18. Zugleich findet
bei dieser Temperatur ein Versintern des Fügematerials 14 sowohl mit dem Elektrolyt
plättchen 8 als auch mit den Platten 16, 18 zu einem festen Verbund statt. Die Oberfläche
der Kathode 12 und der Anode 10 liegt nun teilweise direkt an der Oberfläche der Platten
16 bzw. 18 an. An diesen Stellen ergibt sich bei der Fügung des Stapels 2 von ganz alleine
ein guter elektrischer Kontakt zwischen Elektrode und bipolarer Platte 16, 18. Infolge der
Restwelligkeit von Elektrolytplättchen, Elektroden 10, 12 und bipolaren Platten 16, 18
würden nach der Fügung des Stapels ohne darin eingebrachte Funktionsschichten 20, 22
Kontaktlücken an den Kontaktflächen Elektrode-bipolare Platte übrigbleiben, die nicht
zum elektrischen Kontakt und damit zur Stromleitung beitragen. Diese Kontaktlücken sind
nun vollständig durch die Funktionsschichten 20, 22 ausgefüllt. Da sowohl das Anoden- als
auch das Kathodenkontaktmaterial bis zu der Temperatur, bei der die Fügung des Sta
pels 2 erfolgte, plastisch verformbar waren, ließen sich die Kontaktmaterialien zusätzlich
noch aus den Bereichen, an denen auch ohne Funktionsschicht 20, 22 ein guter elektrischer
Kontakt bestand, verdrängen und trugen damit zur Auffüllung der Kontaktlücken bei. In
folge der genannten Dickeneinstellung der Funktionsschichten bleiben immer noch ausrei
chend große Gasräume 24 bzw. 26 über den Kathoden- und Anodenoberflächen übrig,
wobei der Kathode 12 über die Kathodengasräume 24 ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch
und der Anode 10 über die Anodengasräume 26 ein brennstoffhaltiges Gasgemisch zuge
führt wird.
Der Übergangswiderstand, d. h. der Flächenwiderstand des Kontakts Elektrode 10, 12 - bi
polare Platte 16, 18, beträgt in dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel nach ei
ner Betriebsdauer von einigen Stunden weniger als 10 mΩ/cm2. Dieser Wert nähert sich
im fortlaufenden Betrieb des Stapels 2 asymptotisch einem noch geringfügig niedrigeren
Wert an. Damit ist der Flächenwiderstand jedoch um eine Zehnerpotenz kleiner als bei
Hochtemperaturbrennstoffzellenstapeln ohne zwischen Elektrode und bipolarer Platte an
geordnete Funktionsschichten.
In Fig. 3 ist ein anderer Ausschnitt aus demselben Stapel 2 mit zwei anderen, jedoch ge
genüber der Fig. 1 baugleichen Brennstoffzellen 28, 30 vor der Fügung des Stapels 2
dargestellt. Alternativ zu der in Fig. 1 dargestellten Aufbringung der Funktionsschichten
20, 22 auf die bipolaren Platte 16, 18 sind die Funktionsschichten 20, 22 hier direkt auf die
Kathode 12 der Brennstoffzelle 28 bzw. auf die Anode 10 der Brennstoffzelle 30 aufge
bracht worden. Die Funktionsschichten 20, 22 sind hier auf die Elektroden 10, 12 kaltge
spritzt worden und weisen die gleiche Beschaffenheit und chemische Zusammensetzung
auf wie dies schon zu den Fig. 1 und 2 beschrieben worden ist. Zur Erhöhung der
Haftfestigkeit der Funktionsschichten 20, 22 auf der Kathode 12 bzw. der Anode 10 wurde
die Elektroden-10,12-Festelektrolytplättchen 8 mit den darauf aufgebrachten Funktions
schichten 20, 22 einer Wärmebehandlung unterzogen, bei der gleichzeitig die Anode 10
und die Kathode 12 auf dem Festelektrolytplättchen 8 verfestigt wurde. Die Temperatur
lag dabei zwischen 500 und 1100°C.
In Fig. 4 ist der Ausschnitt aus dem Stapel 2 gemäß der Fig. 3 nach der Fügung des
Stapels 2 dargestellt. Wie schon anhand Fig. 2 erläutert, stellt sich auch hier mittels des
Fügematerials 14 ein gasdichter Verbund von bipolaren Platten 16, 18 und den Rändern
des Festelektrolytplättchens 8 ein. Auch hier liegen die Kathode 12 der Brennstoffzelle 28
und die Anode 10 der Brennstoffzelle 30 nur teilweise an den bipolaren Platten 16 bzw. 18
an. Wie ebenfalls schon in Fig. 2 dargestellt und zu Fig. 2 beschrieben, wird die Rest
welligkeit von Anode 10 und Kathode 12 durch die Funktionsschicht 22 bzw. 20 ausgegli
chen, so daß einerseits ein großflächiger Kontakt von bipolarer Platte 16, 18 und Elektro
den mit einem damit verbundenen kleinen Übergangswiderstand eingestellt wird und ande
rerseits noch hinreichend große Kathoden- und Anodengasräume 24, 26 in den Rillen der
bipolaren Platten 16, 18 zur Gaszu- und abfuhr übrigbleiben. Auch hier stellt sich nach
wenigen Betriebsstunden ein Übergangswiderstand von kleiner als 10 mΩ/cm2 ein, der
sich während des fortdauernden Betriebs des Stapels 2 asymptotisch einem nur noch ge
ringfügig niedrigeren Endwert nähert.
Alternativ zu den in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsformen kann das Anoden- und
Kathodenkontaktmaterial auch auf ein geeignetes Fasermaterial aufgebracht werden
und dann mit diesem zusammen zwischen Elektrode 10, 12 und bipolare Platte 16, 18 des
Stapels 2 eingebracht werden. Das Fasermaterial, das praktisch als eine Art Trägermaterial
für das Kontaktmaterial dient, kann aus hochwarmfesten korrosionsbeständigen Materia
lien und dabei insbesondere beispielsweise aus einem der beiden Edelstähle mit den zuge
hörigen Werkstoffnummern DIN 1.4767 und 1.4541 sowie mit einem Chromanteil zwi
schen 15 und 30 Gew.-% bestehen.
In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann die Funktionsschicht auch ein geeignetes
metallisches Netz umfassen, das mit dem Kontaktmaterial beschichtet ist. Bei dieser Vor
gehensweise kann die Funktionsschicht auch metallische Netze unterschiedlicher Draht
stärke und Maschenweite umfassen, die mit Kontaktmaterial beschichtet sind. Dabei kön
nen die metallischen Netze zunächst beschichtet werden und dann zwischen Elektrode und
bipolare Platte des Stapels 2 eingebracht werden. Alternativ können sie jedoch auch auf
die Elektrode oder die bipolare Platte aufgewalzt (einkalandriert) werden und daran an
schließend mit Kontaktmaterial beschichtet werden. Bedarfsweise können die Funktions
schichten auch aus mehreren Teilschichten aufgebaut sein.
In all den zuletzt genannten und nicht in einer gesonderten Figur dargestellten Ausfüh
rungsformen wird der Übergangswiderstand an der Grenzfläche Elektrode - bipolare Platte
erheblich gegenüber den Ausführungen ohne diese Funktionsschichten abgesenkt. Damit
sinken der resultierende Innenwiderstand des gesamten Stapels und damit auch die elektri
schen Leistungsverluste beim Betrieb eines Hochtemperaturbrennstoffzellenstapels.
Claims (22)
1. Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Stapel (HTBZ-Stapel) mit mindestens einer
Funktionsschicht (20, 22), die zwischen einer Elektrode (10, 12) und einer daran
anliegenden bipolaren Platte (16, 18) angeordnet ist und im Bereich der Betriebstemperatur
des Stapels (2) elektronisch leitend und leicht verformbar ist.
2. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht (20, 22) bis zu der
Temperatur, bei der die Fügung (Dichtung) des Stapels (2) erfolgt, plastisch verformbar
ist.
3. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden- und/oder die
Kathodenfunktionsschicht (22, 20), d. h. die zwischen Anode (10) bzw. Kathode (12)
und bipolarer Platte (16, 18) angeordnete Schicht, aus Fasern aufgebaute filz- oder
gewebeartige Matten umfassen.
4. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matten aus Fasern eines geeigneten
Anoden- bzw. Kathodenkontaktmaterials aufgebaut sind.
5. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matten aus geeignetem Fasermaterial
aufgebaut sind, das mit geeignetem Anoden- bzw. Kathodenkontaktmaterial beschichtet
ist.
6. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht ein geeignetes
metallisches Netz umfaßt, welches mit Kontaktmaterial beschichtet ist.
7. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht metallische Netze
unterschiedlicher Drahtstarke und Maschenweite umfaßt, welche mit Kontaktmaterial
beschichtet sind.
8. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kathodenkontaktmaterial leitfähige
Perowskite der Lantan-Manganate und/oder -Kobaltate und/oder Chromate umfaßt.
9. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch La1-n Srn (Mn1-v-zCoyCrz)O3- γ.
10. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch La1-n Can (Mn2CoyCrz) O3-yγ.
11. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anodenkontaktmaterial einen oder
mehrere der Bestandteile Ruthenium (Ru), Nickel (Ni), Nickeloxid (NiO) und Cermets aus
Nickel und Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid (Y2O3/ZrO2) umfaßt.
12. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch Fasermaterial aus hochwarmfesten,
korrosionsbeständigen Materialien.
13. Hochtemperaturbrennstoffzellen-Stapel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial aus einem der beiden
Edelstähle mit den zugehörigen Werkstoffnummern DIN 1.4767 und 1.4541 sowie mit
einem Chromanteil zwischen 15 und 30 Gew.-% besteht.
14. Verfahren zur Herstellung eines Hochtemperaturbrennstoffzellenstapels nach einem
der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Fügung
(Dichtung) des Stapels (2) zwischen Elektrode (10, 12) und bipolarer Platte (16, 18) eine
Funktionsschicht (20, 22) eingebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsschicht (20, 22) auf die Oberfläche der Elektrode (10, 12) aufgebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsschicht (20, 22) auf die Oberfläche der bipolaren Platte (16, 18) aufgebracht
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß zur Aufbringung des Kontaktmaterials als Oberflächenbeschichtungsverfahren
ein Siebdruck- oder ein Kaltspritzverfahren verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kontaktmaterial in Abhängigkeit von dem ausgewählten Oberflächenbeschichtungs
verfahren durch einen oder mehrere der handelsüblichen Zusätze organischer Binder,
anorganischer Binder, Gleithilfsmittel, Dispergierhilfsmittel, Verdicker, Filmbinde
hilfsmittel und Lösungsmittel ergänzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht (20, 22) vor der Fügung
(Dichtung) des Stapels (2) wärmebehandelt wird, wobei die Temperatur vorzugsweise
zwischen 500 und 1100°C liegt.
20. Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch das Einbringen der
Funktionsschicht als Grünfolie.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Funktionsschicht (20, 22) im ungesinterten Zustand auf eine Schichtdicke
zwischen 5 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 µm, eingestellt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht (20, 22) aus mehreren
Teilschichten gebildet wird.
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