DE19640805C1 - Verfahren zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Hochtemperatur-BrennstoffzellenstapelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels durch eine mehr
lagige Schicht.
Zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels
ist es erforderlich verschiedene planare Bauelemente, bei
spielsweise für eine elektrische oder gasdichte Isolierung
der planaren Bauelemente gegeneinander, mit einer glasartigen
Schicht zu versehen.
Die Verbindung der planaren Bauelemente miteinander erfolgt
in der Regel mit Glasloten oder mit Komposit-Glasloten. Ein
geeignetes Komposit-Glaslot besteht z. B. aus einer Glasbasis
aus B2O3-SiO2-CaO oder B2O3-SiO2-BaO und entsprechenden Kera
mikkompositanteilen aus z. B. ZrO2, Al2O3 oder MgO. Ein Vorteil
von Glasloten besteht in der Möglichkeit, daß man sowohl an
Atmosphäre als auch im Vakuum löten kann.
Beispielsweise aus dem "Fuel Cell Handbookl, von A. J. Appelby
und F. R. Foulkes, 1989, Seiten 440 bis 454, ist bekannt, daß
bei einem Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel, in der Fach
literatur wird ein Brennstoffzellenstapel auch "Stack" ge
nannt, verschiedene planare Bauelemente aufeinandergestapelt
und zusammengefügt werden.
Das Zusammenfügen der Bauelemente geschieht unter Anwendung
eines Lötprozesses. Der Lötprozeß ist definiert als eine Wär
mebehandlung unter hoher axialer Belastung bei einer vorge
gebenen hohen Temperatur. Dabei wird der Abstand zwischen den
zusammenzufügenden Bauelementen als Lötspalt bezeichnet. Als
problematisch erweist sich dabei die Erfordernis, daß der
Lötspalt vor dem Lötprozeß größer sein muß als nach dem Löt
prozeß.
Bei der Hochtemperatur-Brennstoffzelle darf der Elektrolyt,
der mit den beiden Elektroden versehen ist, vor dem Löten im
kalten Zustand keine Kräfte durch ein Belastungsgewicht er
fahren. Dieser zustand muß andauern bis das Glaslot bei höhe
rer Temperatur genügend verformungsfähig ist, um das Auftre
ten von Bruchspannungen im Elektrolyten zu verhindern. Zudem
muß das Glaslot Toleranzen, z. B. beim Biegen des Elektroly
ten, die der beiden Elektroden, von Schutz- und Kontakt
schichten und die der metallischen Bauelemente, ausgleichen.
Das Kontaktieren der metallischen Komponenten der Kontakt
schichten und der Elektroden wird durch ein definiertes Ab
setzverhalten des Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels bei
Lötprozeß erzielt, in das auch die Verdichtung der Kontakt
schichten einbezogen ist.
Aus der Deutschen Patentschrift 41 38 349, aus den Europäi
schen Offenlegungsschriften 0 106 603 und 0 176 247 sowie aus
der Internationalen Veröffentlichung 94/11913 sind Hochtem
peratur-Brennstoffzellen bekannt, bei denen jeweils zwei Kom
ponenten durch eine einlagige Schicht (beispielsweise eine
Funktionsschicht) zusammengefügt sind. Die einlagige Schicht
besteht beispielsweise aus einem Glaslot.
Bei einer sogenannten "schwimmenden Lagerung" wird ein Glas
lot verwendet, das bei einer Betriebstemperatur T0 von bei
spielsweise über 950°C eine so niedrige Viskosität, d. h. mit
anderen Worten eine hohe Fließfähigkeit, besitzt, daß ther
mische Ausdehnungsunterschiede nicht zu einem unzulässig ho
hen mechanischem Spannungsaufbau in den zusammenzufügenden
Bauelementen führen. Ein solches Glaslot kann nur bei einem
schmalen Lötspalt fixiert werden, währenddessen es bei einem
zu großgewählten Lötspalt herausfließen würde. Dieser Nach
teil wird durch einen Differenzdruck zwischen den Betriebs
mitteln, wie beispielsweise Wasserstoff (H2) und Umgebungs
luft, und der Umgebung des Hochtemperatur-Brennstoffzellen
stapels noch weiter vergrößert. Die für eine "schwimmende La
gerung" verwendeten Glaslote besitzen meist einen kleineren
thermischen Ausdehnungskoeffizienten als die zu verbindenden
Bauelemente. Beim Abkühlen des Hochtemperatur-Brennstoffzel
lenstapels bis unterhalb des Erweichungspunktes des Glaslotes
bauen sich Wärmespannungen auf, die im Glaslot zu Rißbildun
gen führen. Die nachteiligen Auswirkungen der Wärmespannungen
schwächen sich bei kleiner werdendem Lötspalt ab.
Ein weiteres technisches Problem beim Zusammenfügen der Bau
elemente besteht darin, daß das Glaslot in den verwendeten
Formen nur eine geringe Verformung erlaubt. Bei den praktisch
porenfreien Schichten aus Glaslot ist dies eine plastische
Verformung mit einer Volumenkonstanz. Die thermisch gespritz
ten Glaspulverschichten sind relativ dicht und erlauben eben
falls keine ausreichende Verformung, die den Anforderungen an
den Lötspalt vor und nach dem Löten genügen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels
anzugeben, bei dem der Lötspalt zwischen den zusammenzufügen
den Bauelementen nach dem Zusammenfügen wesentlich kleiner
ist als vor dem Zusammenfügen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch Verfahren
zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels,
wobei wenigstens ein erstes und ein zweites Bauelement durch
eine mehrlagige Schicht zusammengefügt werden und der Rei
henfolge nach auf eine Oberfläche des ersten Bauelementes
eine Haftvermittlerlage, eine mechanische Funktionslage, eine
elektrische Isolationslage, eine Infiltrationslage und eine
Lage aus einem Glaslot übereinander angeordnet werden.
Bei diesem Verfahren ist der Lötspalt zwischen den zusammen
zufügenden Bauelementen durch die mehrlagige Schicht ausge
füllt. Dabei ist der Lötspalt nach Anwendung des Lötprozesses
zum Zusammenfügen wesentlich kleiner als vor dem Lötprozeß.
Da zumindest ein Teil der Lage aus dem Glaslot in die Infil
trationslage filtriert, reduziert sich die Dicke der mehrla
gigen Schicht während des Zusammenfügens "teleskopartig". Be
sitzt der Lötspalt vor dem Zusammenfügen beispielsweise eine
Dicke von ungefähr 100 µm, so wird eine Reduzierung der Dicke
des Lötspaltes nach dem Zusammenfügen auf beispielsweise an
genähert 50 µm erreicht. Davon sind in etwa 10 bis 20 µm aus
kristallisiert, so daß eine "schwimmende Lagerung" in diesen
Bereich realisiert ist. Die thermomechanische Stabilität der
Lage mit der erforderlichen niedrigen Viskosität ist infolge
der geringen Dicke gegeben.
Vorzugsweise wird die mehrlagige Schicht durch ein Spritzver
fahren erzeugt. Dazu eignen sich beispielsweise atmosphäri
sches Plasmaspritzen, Vakuum-Plasmaspritzen, Flammspritzen,
Hochgeschwindigkeitsflammspritzen und Hochenergieplasmasprit
zen. Die mehrlagige Schicht wird dabei entweder durch ein
Spritzverfahren alleine oder durch Anwendung mehrerer Spritz
verfahren hergestellt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausfüh
rungsbeispiel der Zeichnung verwiesen, in deren einziger Fi
gur ein Ausschnitt aus einem Hochtemperatur-Brennstoffzellen
stapel schematisch dargestellt ist.
Gemäß der Figur umfaßt der Ausschnitt aus einem Hochtempera
tur-Brennstoffzellenstapel 2 zwei planare Bauelemente 4, 6.
Bei diesen handelt es sich beispielsweise um eine bipolare
Platte und eine Elektrolyt-Elektrodeneinheit. Die bipolare
Platte besteht beispielsweise aus der Chrombasislegierung
CrFe5Y2O31. Der Abstand zwischen den Oberflächen 8, 10 der
planaren Bauelemente 4, 6 definiert dabei die Dicke des Löt
spaltes vor dem Lötprozeß, d. h. mit anderen Worten vor dem
Zusammenfügen der planaren Bauelemente 4, 6.
Der Lötspalt ist durch eine mehrlagige Schicht 12 ausgefüllt.
Die Schicht 12 umfaßt dabei die Lagen 14 bis 22, die sich in
ihrer Zusammensetzung unterscheiden.
Auf der Oberfläche 8 des Bauelementes 4 ist eine Haftvermitt
lerlage 14 angeordnet, die zugleich die Funktion einer Korro
sionsschutzschicht übernimmt. Diese besteht aus NiCrAlY oder
NiCoCrAlY und hat eine Dicke von beispielsweise 30 µm.
Auf der Haftvermittlerlage 14 ist eine mechanische Funktions
lage 16 aus Zirkoniumoxid ZrO2 angeordnet. Diese mechanische
Funktionslage 16 hat einen thermischen Ausdehnungskoeffizien
ten der angenähert dem des Bauelementes 4 ist. Dadurch werden
thermische Spannungen weitgehend vermieden. Die Funktionslage
16 hat beispielsweise eine Dicke von 70 µm.
Auf der mechanischen Funktionslage 16 ist eine elektrische
Isolationslage 18 aus dichtem Aluminiumoxid Al2O3 angeordnet.
Durch die elektrische Isolationslage 18 wird eine ausreichen
de elektrische Isolation erzielt. Sie ist vorzugsweise unge
fähr 100 µm dick.
Auf der elektrischen Isolationslage 18 ist eine Infiltra
tionslage 20 aus porösem Aluminiumoxid Al2O3 angeordnet. Als
Material für die Infiltrationslage 20 ist außerdem MgAl2O4
oder ein Gemisch aus MgAl2O4 und MgO geeignet. Diese ist
vorzugsweise zwischen 20 und 50 µm dick und besitzt die Eigen
schaft, daß auf sie aufgebrachtes Glaslot während des Lötpro
zesses zum Zusammenfügen wenigstens teilweise in sie einfil
triert.
Auf die Infiltrationslage 20 ist eine Lage 22 aus einem Glas
lot, beispielsweise thermisch gespritztes Glaspulver, aufge
bracht.
Bei diesem Verfahren zum Herstellen eines Hochtemperatur-
Brennstoffzellenstapels 2 mit der mehrlagigen Schicht 12
dringt das Glaslot der Lage 22 zumindest teilweise während
des Lötprozesses in die Infiltationslage 20 ein. Dadurch re
duziert sich die Dicke der mehrlagigen Schicht 12 und damit
zugleich die Dicke des Lötspaltes, charakterisiert durch den
Abstand der Oberflächen 8 und 10 voneinander, erheblich. D. h.
mit anderen Worten, daß der Lötspalt nach dem Zusammenfügen
der Bauelemente 4, 6, d. h. nach erfolgtem Lötprozeß, eine we
sentlich geringere Dicke aufweist als vor dem Lötprozeß.
Die Lagen 14 bis 22 der mehrlagigen Schicht 12 sind durch ein
Spritzverfahren erzeugt. Als Spritzverfahren werden dabei das
atmosphärische Plasmaspritzen, das Vakuum-Plasmaspritzen, das
Flammspritzen, das Hochgeschwindigkeitsflammspritzen oder das
Hochenergieplasmaspritzen verwendet. Zum Herstellen der mehr
lagigen Schicht 12 kann es durchaus ausreichend sein nur ei
nes dieser Verfahren anzuwenden.
In einer nicht weiter dargestellten Ausführungsform ist die
Reihenfolge der Lagen 14 bis 22 so abgeändert, daß die Infil
trationslage 20 und die danach angeordnete Lage 22 aus einem
Glaslot beispielsweise in der Mitte der mehrlagigen Schicht
12 angeordnet sind. Ebenso ist es beim Aufbau der mehrlagigen
Schicht 12 möglich gegebenenfalls auf einzelne der Lagen 14
bis 22 der mehrlagigen Schicht 12 entsprechend den Anforde
rungen an die mehrlagige Schicht 12 zu verzichten.
Die angegebenen Dicken für die Lagen 14 bis 22 der mehrlagi
gen Schicht 12 können beliebig variiert werden, um so unter
schiedlichen technischen und physikalischen Anforderungen an
die mehrlagige Schicht 12 zu genügen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoff
zellenstapels (2), wobei wenigstens ein erstes und ein zwei
tes Bauelement (4, 6) durch eine mehrlagige Schicht (12) zu
sammengefügt werden, umfassend folgende Verfahrensschritte:
- a) In einem ersten Verfahrensschritt wird auf eine Ober fläche (8) des ersten Bauelementes (4) eine Haftvermitt lerlage (14) angeordnet.
- b) In einem zweiten Verfahrensschritt wird auf die Haft vermittlerlage (14) eine mechanische Funktionslage (16) aufgebracht.
- c) In einem dritten Verfahrensschritt wird auf der mechani schen Funktionslage (16) eine elektrische Isolationslage (18) angeordnet.
- d) In einem vierten Verfahrensschritt wird auf der elektri schen Isolationslage (18) eine Infiltrationslage (20) angeordnet und
- e) in einem fünften Verfahrensschritt wird auf der Infil trationslage (20) zum Auffüllen des Lötspaltes zwischen dem ersten und dem zweiten Bauelement (4, 6) eine Lage (22) aus einem Glaslot angeordnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Haftvermittlerlage
(14) aus NiCrAlY oder NiCoCrAlY hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die mechanische
Funktionslage (16) aus Zirkoniumoxid (ZrO2) hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die elektrische Isolationslage (18) aus dichtem Aluminiumoxid
(Al2O3) hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Infiltrationslage (20) aus porösem Aluminiumoxid (Al2O3),
aus MgAl2O4 oder aus einem Gemisch aus MgAl2O4 und MgO herge
stellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Lage (22) aus thermisch gespritztem Glaspulver herge
stellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Lagen (14-22) der mehrlagigen Schicht (12) durch ein
Spritzverfahren erzeugt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19640805A DE19640805C1 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Verfahren zum Herstellen eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels |
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