DE19805142C2 - Hochtemperatur-Brennstoffzelle sowie deren Verwendung - Google Patents
Hochtemperatur-Brennstoffzelle sowie deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle und auf einen Hochtemperatur-Brennstoffzellensta
pel.
Es ist bekannt, daß bei der Elektrolyse von Wasser die Was
sermoleküle durch elektrischen Strom in Wasserstoff (H2) und
Sauerstoff (O2) zerlegt werden. In einer Brennstoffzelle
läuft dieser Vorgang in umgekehrter Richtung ab. Durch eine
elektrochemische Verbindung von Wasserstoff (H2) und Sauer
stoff (O2) zu Wasser entsteht elektrischer Strom mit hohem
Wirkungsgrad und, wenn als Brenngas reiner Wasserstoff (H2)
eingesetzt wird, ohne Emission von Schadstoffen und Kohlendi
oxid (CO2). Auch mit einem technischen Brenngas, beispiels
weise Erdgas oder Kohlegas, und mit Luft (die zusätzlich mit
Sauerstoff (O2) angereichert sein kann) anstelle von reinem
Sauerstoff (O2) erzeugt eine Brennstoffzelle deutlich weniger
Schadstoffe und weniger Kohlendioxid (CO2) als andere Ener
gieerzeuger, die mit fossilen Energieträgern arbeiten. Die
technische Umsetzung des Prinzips der Brennstoffzelle hat zu
unterschiedlichen Lösungen, und zwar mit verschiedenartigen
Elektrolyten und mit Betriebstemperaturen zwischen 80°C und
1000°C, geführt.
In Abhängigkeit von ihrer Betriebstemperatur werden die
Brennstoffzellen in Nieder-, Mittel- und Hochtemperatur-
Brennstoffzellen eingeteilt, die sich wiederum durch ver
schiedene technische Ausführungsformen unterscheiden.
Bei dem aus einer Vielzahl von Hochtemperatur-Brennstoffzel
len sich zusammensetzenden Hochtemperatur-Brennstoffzellen
stapel (in der Fachliteratur wird ein Brennstoffzellenstapel
auch "Stack" genannt) liegen unter einer oberen Verbundlei
terplatte, welche den Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel
abdeckt, der Reihenfolge nach wenigstens eine Schutzschicht,
eine Kontaktschicht, eine Elektrolyt-Elektroden-Einheit, eine
weitere Kontaktschicht, eine weitere Verbundleiterplatte,
usw.
Die Elektrolyt-Elektroden-Einheit umfaßt dabei zwei Elektro
den und einen zwischen den beiden Elektroden angeordneten,
als Membran ausgeführten Festelektrolyten. Dabei bildet je
weils eine zwischen benachbarten Verbundleiterplatten lie
gende Elektrolyt-Elektroden-Einheit mit den beidseitig an der
Elektrolyt-Elektroden-Einheit unmittelbar anliegenden Kon
taktschichten eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle, zu der
auch noch die an den Kontaktschichten anliegenden Seiten je
der der beiden Verbundleiterplatten gehören. Dieser Typ und
weitere Brennstoffzellen-Typen sind beispielsweise aus dem
"Fuel Cell Handbook" von A. J. Appleby und F. R. Foulkes,
1989, Seiten 440 bis 454, bekannt.
Die Verbundleiterplatten weisen in der Regel an jeder den
Elektrolyt-Elektroden-Einheiten zugewandten Fläche als zu den
Elektrolyt-Elektroden-Einheiten offene, nebeneinander verlau
fende Nuten ausgebildete Strömungskanäle für die Betriebsgase
auf, die z. B. geradlinig und an einer Oberfläche der Elektro
lyt-Elektroden-Einheit um 90° gegenüber den Kanälen an der
anderen Oberfläche versetzt sind. In der DE 44 43 430 A1 wer
den diese Kanäle von Rillen in einem Einlegeblech gebildet,
das über geeignete Metall-Lote in eine entsprechende Ausneh
mung einer Metallplatte eingelötet ist. Eine derart zusammen
gelötete Verbundleiterplatte ist einfacher zu fertigen als
eine entsprechend profilierte, einstückige Platte.
Die Bauelemente der Hochtemperatur-Brennstoffzelle werden zum
Betrieb in Teilbereichen, den sogenannten Fügebereichen, mit
einander gefügt. Gefügt werden beispielsweise zwei metalli
sche Verbundleiterplatten miteinander oder eine Verbundlei
terplatte mit einem Rahmen. Ein solcher Rahmen dient bei
spielsweise zur Aufnahme von Elektrolyt-Elektroden-Einheiten
in entsprechenden Fenstern des Rahmens. Der Fügebereich wird
hier auch als äußerer Fügebereich bezeichnet. Dieser ist vom
inneren Fügebereich, der innerhalb der Brennstoffzelle ange
ordnet ist, zu unterscheiden, wo beispielsweise der Elektro
lyt der Elektrolyt-Elektroden-Einheit mit der benachbarten
Verbundleiterplatte gasdicht gefügt wird.
Unter Fügen versteht man das passende Aneinandersetzen oder
Verbinden von Werkstücken oder Werkstoffen durch verschiedene
Verfahren, beispielsweise durch Schrauben, Nieten, Schweißen,
Löten usw.. Dementsprechend wird als Fuge die Trennungsöff
nung zwischen zwei zu verbindenden Bauelementen bezeichnet.
Die die Fuge zwischen den Bauelementen im Fügebereich ausfül
lende Schicht (also der Werkstoff der Schicht) muß verschie
denen Anforderungen genügen. Die Schicht muß eine ausrei
chende mechanische Stabilität gegenüber mechanischen Spannun
gen aufweisen. Aufgrund von Temperaturänderungen, beispiels
weise bei Einschalt- und Ausschaltvorgängen eines Hochtempe
ratur-Brennstoffzellenstapels, der sich in der Regel aus we
nigstens 40 Brennstoffzellen zusammensetzt, oder auch bei Än
derungen der Betriebstemperatur, diese kann je nach Anforde
rung zwischen 600 und 1000°C liegen, wirken erhebliche me
chanische Kräfte auf den Fügebereich ein.
Da die Betriebsmittel der Brennstoffzelle, welche im gasför
migen Zustand vorliegen, einen erhöhten Druck gegenüber der
Umgebungsatmosphäre aufweisen, muß zusätzlich gewährleistet
sein, daß das Betriebsmittel nicht durch die Schicht im Füge
bereich in die Umgebungsatmosphäre oder in benachbarte Berei
che gelangt, wo das Betriebsmittel unerwünscht ist. Das heißt
daß die Schicht im Fügebereich auch eine Gasdichtigkeit und
eine ausreichende Druckblasbeständigkeit über die gesamte Be
triebszeit von ca. 5 bis 6 Jahren aufweisen muß.
Eine aus dem Stand der Technik bekannte Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle weist eine Schicht zum Fügen der Bauelemente auf,
die aus einem Glaslot besteht. Als Glaslot, auch Lötglas ge
nannt, wird ein leicht schmelzendes Glas mit niedriger Visko
sität und kleiner Oberflächenspannung bei einer Verschmel
zungstemperatur zwischen 700 und 1000°C bezeichnet. Es wird
zwischen thermisch entglasbaren, d. h. kristallisierenden, und
relativ entglasungsfesten Glasloten unterschieden.
Glaslot wird bei Brennstoffzellen vor allem verwendet, um am
Rand der einzelnen Elektrolyt-Elektroden-Einheiten die Fuge
zwischen einer Verbundleiterplatte und der Einheit bzw. einem
die Einheit tragenden Rahmen ("innerer Fügebereich") und die
entsprechende Fuge am Rand des ganzen Stapels ("äußerer Füge
bereich") dicht auszufüllen. So ist z. B. in der WO 94/10717 A1
vorgeschlagen, die einzelnen Elektrolyt-Elektroden-Einhei
ten als rechteckige Festelektrolyt-Plättchen in Fenster einer
Folie aus Zirkonoxid einzulegen und aus den Verbundleiter
platten, den Festelektrolyt-Folien und ähnlichen Fensterfo
lien eine Sandwich-Struktur aufzubauen, die dann verlötet
wird, wobei die Dichtheit der Fugen besondere Maßnahmen er
fordert.
Das Glaslot weist jedoch beim Langzeitbetrieb - in der Regel
mehrere 1000 Stunden - der Brennstoffzelle einige Nachteile
auf. Seine mechanische Stabilität gegenüber mechanischen
Spannungen ist nur gering. Das Glaslot weist im allgemeinen
eine Zugfestigkeit auf, die kleiner 50 N/mm2 ist. Beim Auf
treten von Feuchte können diese Werte zügig auf unter
10 N/mm2 sinken. Ein Zyklieren nach dem Löten oder im späteren
Kraftwerksbetrieb führt dann zur Rißbildung in der Lötnaht
und zu Undichtigkeiten.
Außerdem ist das Glaslot instabil gegenüber einer chemischen
Reaktion mit den Betriebsmitteln. Die Betriebsmittel liegen
in der Brennstoffzelle in Form von reduzierenden feuchten Ga
sen vor, die wenigstens teilweise mit dem Glaslot reagieren
und so zu seiner Zersetzung führen. Hierdurch entsteht eben
falls eine Undichtigkeit im Fügebereich der Brennstoffzelle.
Die aufgeführten Nachteile führen zu einer Funktionsbeein
trächtigung der Brennstoffzelle und des Hochtemperatur-Brenn
stoffzellenstapels. Ein störungsfreier Langzeitbetrieb ist
nicht gewährleistet.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Hochtempe
ratur-Brennstoffzelle anzugeben, die im Fügebereich eine me
chanisch und chemisch stabile Schicht aufweist.
Bei einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit zwei Bauelemen
ten, die in einem Fügebereich durch eine Schicht miteinander
gefügt sind, enthält die Schicht gemäß der Erfindung wenig
stens eine Lage aus einem metallischen Lot. Im inneren Füge
bereich wird auf diese Weise die Fuge zwischen der Elektro
lyt-Elektroden-Einheit und einer Verbundleiterplatte gedich
tet, wobei keine elektrische Isolation erforderlich ist und
es genügt, wenn die Schicht wenigstens eine Lage aus dem me
tallischen Lot enthält. Im äußeren Fügebereich liegt die Fuge
zwischen zwei Verbundleiterplatten und es ist außer minde
stens einer Lage aus dem metallischen Lot noch mindestens
eine keramische oder glaskeramische Lage (z. B. ein Rahmen)
vorgesehen.
Als "metallisches Lot" wird eine bei niedriger Temperatur
schmelzende Metall-Legierungen bezeichnet, die zum Löten ge
eignet ist und je nach Zusammensetzung und Verwendung über
einen Temperaturbereich von 185 bis 1100°C Schmelztemperatur
zur Verfügung steht. Man unterscheidet Weichlote mit einer
Schmelztemperatur kleiner 450°C und Hartlote mit einer
Schmelztemperatur größer 450°C.
Ein metallisches Lot, also eine metallische Legierung, hat
für den Langzeitbetrieb der Brennstoffzelle gegenüber einem
Glaslot entscheidende Vorteile. Ein metallisches Lot weist
eine wesentlich höhere Zugfestigkeit als ein Glaslot auf. Es
besitzt eine Zugfestigkeit zwischen 100 und wenigstens
200 N/mm2 und zeigt ein elastisches Verhalten. Die in der Brenn
stoffzelle auftretenden mechanischen Spannungen werden gut
von der Lage aus dem metallischen Lot aufgenommen. Das Lot
ist nahezu resistent gegenüber einer chemischen Reaktion mit
den Betriebsmitteln der Brennstoffzelle. Zudem ist es unemp
findlich gegenüber auftretenden Differenzdrücken bis zu
200 mbar. Das metallische Lot wird somit im Gegensatz zum Glaslot
nicht aus dem Fügebereich der Fuge zwischen den Bauelementen
"herausgeblasen". Aufgrund seiner mechanischen und chemischen
Stabilität ist es für den Langzeitbetrieb der Brennstoffzelle
geeignet.
Vorzugsweise ist für die Elektrolyt-Elektroden-Einheit ein
Rahmen vorgesehen. Die zu fügende Bauelemente können also
insbesondere plattenartige Verbundleiterplatten sein, es kann
aber auch wenigstens eines der beiden Bauelemente ein solcher
Rahmen sein bzw. die Schicht ist dann selbst rahmenartig aus
gebildet. Bei einer Anordnung des Fügebereiches im Randbe
reich der Brennstoffzelle, wie bei zu fügenden Verbundleiter
platten vorgesehen, ist ein Stromübergang zwischen den beiden
Verbundleiterplatten zu vermeiden. Durch die Verwendung einer
keramischen oder glaskeramischen Lage in der Schicht wird
eine elektrische Isolation erreicht.
Insbesondere kann die Schicht aus zwei Lagen aus metallischem
Lot und aus einer keramischen oder glaskeramischen Lage be
stehen, wobei die keramische oder glaskeramische Lage zwi
schen den beiden Lagen aus Lot angeordnet ist. In dieser Aus
führungsform stehen zwei Lagen aus Lot zum Ausgleichen der in
der Brennstoffzelle auftretenden mechanischen Spannungen zur
Verfügung. Außerdem kann als keramische oder glaskeramische
Lage ein vorgefertigter Rahmen verwendet werden. Dieser Rah
men wird auf einfache Weise auf beiden Seiten mit den Lagen
aus Lot verlötet. Der vorgefertigte Rahmen kann in der Regel
nicht unmittelbar, sondern meistens nur unter Verwendung ei
ner weiteren Kontaktschicht unmittelbar auf einer Verbundlei
terplatte angeordnet werden.
In einer weiteren Ausgestaltung besteht die Schicht aus einer
Lage aus metallischem Lot und aus zwei keramischen oder glas
keramischen Lagen, wobei die Lage aus Lot zwischen den beiden
keramischen oder glaskeramischen Lagen angeordnet ist. Die
beiden Lagen werden durch ein Plasmaspritzverfahren oder
durch Aufsintern unmittelbar auf die Verbundleiterplatten
aufgetragen.
Im inneren Fügebereich sind die beiden Bauelemente als eine
metallische Verbundleiterplatte und ein Elektrolyt der Elek
trolyt-Elektroden-Einheit ausgeführt und vorzugsweise besteht
die Schicht nur aus einer Lage aus Lot. In diesem Fügebereich
wird keine elektrische Isolierung, d. h. keine keramische
Lage, benötigt. Die Verwendung einer einlagigen Schicht aus
metallischem Lot ist ausreichend. Die Fuge besitzt in dem zu
lötenden Fügebereich in der Regel eine Breite bis zu 100 µm.
Insbesondere kann die Lage aus metallischem Lot eine Dicke
zwischen 20 und 100 µm aufweisen. Diese Dicke der Lage ist
für die mechanische Stabilität der Brennstoffzelle ausrei
chend und gewährleistet eine gute Fügung.
In einer weiteren Ausgestaltung enthält das Lot überwiegend
Nickel, ferner Chrom und Silicium, z. B. etwa 70 Gew.-% Nickel
(Ni), 19 Gew.-% Chrom (Cr) und 11 Gew.-% Silicium (Si). Zum
Auftragen dieses Lotes auf die keramische Schicht wird die
keramische Schicht zunächst auf ihrer Oberfläche, d. h. auf
derjenigen Oberfläche, wo das Lot aufgetragen werden soll,
metallisiert. Die Metallisierung wird beispielsweise durch
Auftragen einer zwischen 20 und 30 µm dicken Platinschicht
bewirkt. Auf diese Platinschicht wird dann die Schicht aus
metallischem Lot aufgetragen. Durch die Metallisierung wird
eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der Schicht aus Lot
und der keramischen oder glaskeramischen Schicht erreicht.
Vorzugsweise enthält das metallische Lot etwa 3 bis 7 Gew.-%
Titan (Ti), Zirkonium (Zr) oder Niob (Nb). Dieses Lot kann
unmittelbar auf eine keramische oder glaskeramische Schicht
aufgetragen werden. Die im Lot enthaltenen Metalle besitzen
eine ausreichende Sauerstoffionenaffinität, um eine stoff
schlüssige Verbindung unmittelbar zwischen der Schicht aus
Lot und der keramischen oder glaskeramischen Schicht zu ge
währleisten. Als Basisanteil für diese Lote, d. h. wenigstens
50 Gew.-% des Lotes bestehen aus dieser Basis, sind bei
spielsweise Nickel (Ni) oder Kobalt (Co) geeignet. Eine zu
sätzliche Metallisierung der Oberfläche der keramischen oder
glaskeramischen Schicht wird hier nicht benötigt.
Gemäß der Erfindung besteht ein Hochtemperatur-Brennstoffzel
lenstapel aus einer Anzahl dieser Brennstoffzellen. In der
Regel enthält ein Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel we
nigstens 40 Brennstoffzellen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü
chen wiedergegeben.
Zum besseren Verständnis der Erfindung und ihrer Weiterbil
dungen werden mehrere Ausführungsbeispiele anhand von vier
Figuren erläutert. Die Figuren zeigen jeweils einen Aus
schnitt aus einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle in schemati
scher Darstellung.
In der Fig. 1 erkennt man eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle
2 (Brennstoffzelle) mit zwei Bauelementen, die hier als me
tallische Verbundleiterplatten 4, 6 ausgeführt sind. In einem
nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann aber auch wenig
stens eines der beiden Bauelemente ein plattenartiger Rahmen
sein.
In der zwischen den beiden Verbundleiterplatten 4, 6 gebilde
ten Fuge 8, welche den Abstand zwischen den beiden Verbund
leiterplatten 4, 6 definiert, ist eine Schicht 10 angeordnet,
die die Fuge 8 ausfüllt und die beiden Verbundleiterplatten
4, 6 miteinander fügt. Die Schicht 10 erstreckt sich über ei
nen Fügebereich 12, wobei der Fügebereich 12 hier im Randbe
reich der Verbundleiterplatten 4, 6 angeordnet ist.
Die Schicht 10 setzt sich aus einer Lage 14 aus einem metal
lischen Lot und einer keramischen Lage 16 zusammen. Die Lage
16 kann auch als glaskeramische Lage ausgeführt sein. Die
Lage 14 aus metallischem Lot ist unmittelbar auf der Oberflä
che 18 der Verbundleiterplatte 4 angeordnet. Der noch ver
bleibende Freiraum der Fuge 8 zwischen den beiden Verbundlei
terplatten 4, 6 wird durch die keramische Lage 16 gefüllt. Die
keramische Lage 16 ist somit zwischen der Lage 14 aus Lot und
der Oberfläche 20 der Verbundleiterplatte 6 angeordnet. Die
Reihenfolge der beiden Lagen 14, 16 zwischen den beiden Ver
bundleiterplatten 4, 6 kann genausogut auch umgekehrt sein.
Die Fuge 8 besitzt in der Regel eine Breite zwischen 200 und
800 µm, wobei die Lage 14 aus metallischem Lot eine Dicke
zwischen 20 und 100 µm aufweist.
Das metallische Lot der Lage 14 enthält etwa 70 Gew.-% Nickel
(Ni), 19 Gew.-% Chrom (Cr) und 11 Gew.-% Silicium (Si). Um
das Lot der Lage 14 mit dem Werkstoff der keramischen Lage 16
stoffschlüssig zu verbinden, wird zunächst der Übergangsbe
reich der keramischen Lage 16 zur Lage 14 metallisiert, bei
spielsweise durch eine Platinbeschichtung mit einer Dicke
zwischen 20 und 30 µm, welche in der Fig. 1 nicht weiter
dargestellt ist. Mit Hilfe dieser Platinschicht kann eine
gute stoffschlüssige Verbindung zwischen der Lage 14 aus Lot
und der keramischen Lage 16 erreicht werden.
In einem zweiten nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ent
hält das metallische Lot etwa 55 Gew.-% Cobalt (Co), 18
Gew.-% Nickel (Ni), 19 Gew.-% Chrom (Cr) und 8 Gew.-%
Silicium (Si). Auch bei diesem Lot muß die Oberfläche der
keramischen Lage 16 zunächst metallisiert werden. Allerdings
ist die Metallisierung von keramischen Oberflächen aus dem
Stand der Technik bekannt und einfach durchzuführen.
In weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispielen enthält
das Lot etwa 3 bis 7 Gew.-% (Ti), (Cr) oder Niob (Nb). Als
Basiswerkstoff der metallischen Legierung des Lotes wird bei
spielsweise Nickel (Ni) oder Kobalt (Co) verwendet. Diese be
sitzen dann einen Anteil von wenigstens 50 Gew.-% an der me
tallischen Legierung des Lotes. Diese metallischen Lote kön
nen aufgrund ihrer ausreichenden Sauerstoffionenaffinität für
eine stoffschlüssige Verbindung unmittelbar auf die kerami
sche Lage 16 aufgetragen werden.
Die keramische Lage 16 wird beispielsweise durch ein Plas
maspritzverfahren hergestellt. Sie besteht vorsichtsweise aus
wenigstens 20 Gew.-% ZrO2 oder Al2O3 und/oder MgAl2O4 und/oder
MgO. Der Längenausdehnungskoeffizient der keramischen Lage 16
wird vorzugsweise durch den Anteil an MgO angepaßt.
Die Lage 14 aus metallischem Lot und auch die Schicht 10, die
die Lage 14 aus dem Lot enthält, ist mechanisch und chemisch
stabil. Druckdifferenzen während des Betriebes zwischen einem
Innenraum 22, der mit einem Betriebsmittel in Gasform unter
erhöhtem Druck beaufschlagt ist, der Brennstoffzelle 2 und
der Umgebungsatmosphäre haben keine Auswirkung auf die mecha
nische Stabilität der Lage 14 aus metallischem Lot. Das im
Stand der Technik verwendete Glaslot wird hingegen nach einer
entsprechenden Betriebsdauer wenigstens teilweise aus der
Brennstoffzelle herausgeblasen. Außerdem ist die Lage 14 ge
genüber einer chemischen Reaktion mit dem Betriebsmittel im
Innenraum 22 der Brennstoffzelle 2 resistent.
Gemäß Fig. 2 umfaßt die Schicht 10, die die Fuge 8 zwischen
den Verbundleiterplatten 4, 6 schließt, zwei Lagen 24, 26 aus
metallischem Lot und eine keramische Lage 28, wobei letztere
zwischen den beiden Lagen 24, 26 aus Lot angeordnet ist. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß zwei voneinander räum
lich getrennte Lagen 24, 26 aus Lot zum Erfüllen der mechani
schen Anforderungen an die Brennstoffzelle zur Verfügung ste
hen. Außerdem kann hier die keramische Lage 28 als vorgefer
tigter Rahmen ausgeführt sein. Der vorgefertigte Rahmen be
sitzt den Vorteil, daß er gesondert, d. h. ohne Einbeziehung
der Verbundleiterplatten 4, 6 der Brennstoffzelle 2, gefertigt
werden kann. Das Lot hat in diesem Ausführungsbeispiel und
auch in den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 und 4 eine
Zusammensetzung, die bereits im Zusammenhang mit den Ausfüh
rungsbeispielen in Fig. 1 angegeben wurde.
Gemäß Fig. 3 umfaßt die Schicht 10 zwei keramische Lagen 30, 32
und eine Lage 34 aus einem Lot. Die Lage 34 aus Lot ist zwi
schen den beiden keramischen Lagen 30, 32 angeordnet. Die Fuge
8 ist hier durch einen Lötprozeß, d. h. durch Verlöten der
Lage 10 aus einem Lot, geschlossen.
In der Brennstoffzelle 2 gemäß Fig. 4 ist eines der beiden
Bauelemente 4, 6, in diesem Ausführungsbeispiel das Bauelement
4, als Verbundleiterplatte und das andere Bauelement 6 als
Elektrolyt 6 der Elektrolyt-Elektroden-Einheit ausgestaltet.
Die Schicht 10 zum Füllen der Fuge 40 zwischen der Verbund
leiterplatte 4 und dem Elektrolyten 6, der beispielsweise
Zirkoniumoxid (ZrO2) enthält, weist nur eine Lage 42 aus me
tallischem Lot auf. Eine weitere keramische Lage wird hier
nicht benötigt, da zwischen der Verbundleiterplatte 4 und dem
Elektrolyten 6 der Elektrolyt-Elektroden-Einheit keine elek
trische Isolierung benötigt wird.
Der Fügebereich 44 ist - im Gegensatz zu den Ausführungsbei
spielen der Fig. 1 bis 3, deren Fügebereich 12 im Randbereich
der Verbundleiterplatten 4, 6 angeordnet ist - im Innenraum 22
der Brennstoffzelle 2 angeordnet und wird als innerer Fügebe
reich bezeichnet. Die Schicht 10 dichtet die Gasräume zweier
unterschiedlicher Betriebsmittel, beispielsweise von Wasser
stoff (H2) und Sauerstoff (O2), gegeneinander ab.
Vorzugsweise besteht ein Hochtemperatur-Brennstoffzellensta
pel aus einer Anzahl solcher in den Fig. 1 bis 4 und den wei
teren Ausführungsbeispielen dargestellten Brennstoffzellen 2.
Claims (12)
1. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (2) mit zwei Bauelementen
(4, 6), die in einem Fügebereich (12, 44) durch eine Schicht
(10) miteinander gefügt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem
äußeren Fügebereich (12), in dem die beiden Bauelemente (4, 6)
zwei metallische Verbundleiterplatten sind, die Schicht (10)
mindestens eine Lage (14; 24; 26; 34) aus metallischem Lot und
mindestens eine keramische oder glaskeramische Lage
(16; 28; 30; 32) enthält und/oder in einem inneren Fügebereich
(44), in dem die beiden Bauelemente (4, 6) eine metallische
Verbundleiterplatte und eine Elektrolyt-Elektroden-Einheit
ist, die Schicht (10) mindestens eine Lage aus metallischem
Lot (42) enthält.
2. Brennstoffzelle (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht rahmenförmig gestaltet ist.
3. Brennstoffzelle (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (10) im äußeren Fügebereich und/oder auch im inneren
Fügebereich aus der Lage (14) aus metallischem Lot und aus
der keramischen oder glaskeramischen Lage (16) besteht.
4. Brennstoffzelle (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (10) im äußeren Fügebereich und/oder auch im inneren
Fügebereich aus zwei Lagen (24, 26) aus metallischem Lot und
aus der keramischen oder glaskeramischen Lage (28) besteht,
die zwischen den beiden Lagen (24, 26) aus metallischem Lot
angeordnet ist.
5. Brennstoffzelle (2) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die kera
mische oder glaskeramische Lage (28) ein vorgefertigter Rah
men ist.
6. Brennstoffzelle (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (10) aus zwei keramischen oder glaskeramischen Lagen
(30, 32) und aus der Lage (34) aus metallischem Lot besteht,
wobei die Lage (34) aus metallischem Lot zwischen den beiden
keramischen oder glaskeramischen Lagen (30, 32) angeordnet
ist.
7. Brennstoffzelle (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß der Füge
bereich eine mit der Schicht (10) gefüllte Fuge (8) mit einer
Breite zwischen 200 und 800 µm aufweist.
8. Brennstoffzelle (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage (14; 24, 26; 34; 42) aus metallischem Lot eine Dicke zwi
schen 20 und 100 µm aufweist.
9. Brennstoffzelle (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß das metal
lische Lot etwa 70 Gew.-% Nickel (Ni), 19 Gew.-% Chrom (Cr)
und 11 Gew.-% Silicium (Si) enthält.
10. Brennstoffzelle (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das metal
lische Lot etwa 55 Gew.-% Cobalt (Co), 18 Gew.-% Nickel (Ni),
19 Gew.-% Chrom (Cr) und 8 Gew.-% Silicium (Si) enthält.
11. Brennstoffzelle (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das metal
lische Lot etwa 3 bis 7 Gew.-% Titan (Ti), Zirkonium (Zr)
oder Niob (Nb) enthält.
12. Verwendung von Hochtemperatur-Brennstoffzellen nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 zur Herstellung eines
Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels.
Priority Applications (1)
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