DE19836351A1 - Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit Nickelnetz auf der Anodenseite und Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel mit einer solchen Zelle - Google Patents
Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit Nickelnetz auf der Anodenseite und Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel mit einer solchen ZelleInfo
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Abstract
Auf der Brenngasseite der Hochtemperatur-Brennstoffzelle ist zwischen der bipolaren Platte (2) und dem Feststoff-Elektrolyten (12) ein Nickelnetz (10) angeordnet. Um Kontaktschwierigkeiten mit zunehmender Betriebsdauer zu vermeiden, ist die bipolare Platte (2) erfindungsgemäß mit einer metallischen Lötung (8) versehen. Das Nickelnetz (10) ist auf dieser metallischen Lötung (8) elektrisch leitend befestigt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle, bei der zwischen einer bipolaren Platte auf der
Brenngasseite und einem Feststoff-Elektrolyten ein Nickelnetz
angeordnet ist. Sie bezieht sich weiterhin auf einen Hochtem
peratur-Brennstoffzellenstapel, der eine Anzahl solcher
Hochtemperatur-Brennstoffzellen enthält.
Es ist bekannt, daß bei der Elektrolyse von Wasser die Was
sermoleküle durch elektrischen Strom in Wasserstoff (H2) und
Sauerstoff (O2) zerlegt werden. In einer Brennstoffzelle
läuft dieser Vorgang in umgekehrter Richtung ab. Durch die
elektrochemische Verbindung von Wasserstoff (H2) und Sauer
stoff (O2) zu Wasser entsteht elektrischer Strom mit hohem
Wirkungsgrad. Wenn als Brenngas reiner Wasserstoff (H2) ein
gesetzt wird, geschieht dies ohne Emission von Schadstoffen
und Kohlendioxid (CO2). Auch mit einem technischen Brenngas,
beispielsweise Erdgas oder Kohlegas, und mit Luft (die zu
sätzlich mit Sauerstoff (O2) angereichert sein kann) anstelle
von reinem Sauerstoff (O2) erzeugt eine Brennstoffzelle deut
lich weniger Schadstoffe und weniger Kohlendioxid (CO2) als
andere Energieerzeuger, die mit fossilen Energieträgern ar
beiten. Die technische Umsetzung des Prinzips der Brennstoff
zelle hat zu unterschiedlichen Lösungen, und zwar mit ver
schiedenartigen Elektrolyten und mit Betriebstemperaturen
zwischen 80°C und 1000°C, geführt.
In Abhängigkeit von ihrer Betriebstemperatur werden die
Brennstoffzellen in Nieder-, Mittel- und Hochtemperatur-
Brennstoffzellen eingeteilt, die sich wiederum durch ver
schiedene technische Ausführungsformen unterscheiden.
Bei dem aus einer Vielzahl von Hochtemperatur-Brennstoffzel
len sich zusammensetzenden Hochtemperatur-Brennstoffzellen
stapel (in der Fachliteratur wird ein Brennstoffzellenstapel
auch "Stack" genannt) liegen unter einer oberen Verbundlei
terplatte, welche den Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel
abdeckt, der Reihenfolge nach wenigstens eine Verbundleiter
platte, eine Schutzschicht, eine Kontaktschicht, eine Elek
trolyt-Elektroden-Einheit, eine weitere Kontaktschicht, eine
weitere Verbundleiterplatte, usw.
Die Elektrolyt-Elektroden-Einheit umfaßt dabei zwei Elektro
den und einen zwischen den beiden Elektroden angeordneten,
als Membran ausgeführten Festkörperelektrolyten. Dabei bildet
jeweils eine zwischen benachbarten Verbundleiterplatten lie
gende Elektrolyt-Elektroden-Einheit mit den beidseitig an der
Elektrolyt-Elektroden-Einheit unmittelbar anliegenden Kon
taktschichten eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle, zu der
auch noch die an den Kontaktschichten anliegenden Seiten je
der der beiden Verbundleiterplatten gehören. Dieser Typ und
weitere Brennstoffzellen-Typen sind beispielsweise aus dem
"Fuel Cell Handbook" von A. J. Appleby und F. R. Foulkes,
1989, Seiten 440 bis 454, bekannt.
Eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle der eingangs genannten
Art, bei der ein Nickelnetz zwischen der anodenseitig gelege
nen bipolaren Platte und dem Feststoff-Elektrolyten angeord
net ist, ist als Produkt ausgeführt worden und vielfach in
der Literatur beschrieben. Das Nickelnetz kann dabei als Nic
kelnetzpaket ausgeführt sein, das ein dünneres Kontaktnetz
und ein dickeres Tragnetz besitzt.
Bei einer solchen Hochtemperatur-Brennstoffzelle wurde bisher
eine direkte Kontaktierung zwischen dem Nickelnetz (oder Nic
kelnetzpaket) auf der einen Seite und der bipolaren Platte
(Interkonnektorplatte) aus CrFe5Y2O31 auf der anderen Seite
gewählt. Versuche haben nun gezeigt, daß sich auf der Brenn
gasseite schon nach kurzer Betriebsdauer ein erhöhter Serien
widerstand einstellt. Dieses besagte Nickelnetz dient auf der
Brenngasseite (Anodenseite) der Hochtemperatur-Brennstoff
zelle als Kontaktierung zwischen der bipolaren Platte und dem
Feststoff-Elektrolyten. Die Versuche haben nun ergeben, daß
bei der direkten Verbindung zwischen dem Nickelnetz und der
Interkonnektorplatte schon nach kurzer Zeit eine Zwi
schenoxidschicht auftritt, die sich im wesentlichen aus
Chromoxid zusammensetzt. Da diese Chromoxid-Schicht einen hö
heren Widerstand als die eingesetzten Metalle besitzt, wird
der Anstieg des Serienwiderstands diesem Oxidationsprodukt
zugeschrieben. Die elektrische Leitfähigkeit wird dadurch ne
gativ beeinflußt. Die Bildung des Chromoxids erfolgt bei Sau
erstoffpartialdrücken von weniger als 10-18 bar. Diese Sauer
stoffpartialdrücke sind während des Betriebs der Hochtempera
tur-Brennstoffzelle in der Regel immer vorhanden.
Genauere Untersuchungen haben folgendes ergeben: Bisher wurde
das Nickelnetz mittels Punktschweißens an der bipolaren
Platte angepunktet. Die Schweißpunkte und auch die Kontakt
punkte werden während des Betriebs vom Chromoxid sozusagen
unterwandert. Es liegt somit eine schlecht leitende Oxid
schicht zwischen dem Nickelnetz und der Interkonnektorplatte
aus CrFe5Y2O31 vor.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hochtemperatur-Brennstoff
zelle der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß
der erhöhte Serienwiderstand vermieden und eine hohe Leitfä
higkeit auch über längere Zeit sichergestellt ist.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, einen
Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel mit mindestens einer
solchen Brennstoffzelle anzugeben.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß dieses erreicht
werden kann, wenn die Bildung der besagten Chromoxid-Schicht
zumindest weitgehend vermieden werden kann.
Die erstgenannte Aufgabe wird bei der eingangs genannten
Hochtemperatur-Brennstoffzelle erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß eine metallische Lötung zwischen der bipolaren
Platte und dem Nickelnetz vorgesehen ist. Auch hier kann das
Nickelnetz ein Nickelnetzpaket aus einem dünneren Kontaktnetz
und einem dickeren Tragnetz sein.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Bezüglich des Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels wird die
genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sta
pel eine Vielzahl übereinander angeordneter Verbundleiter
platten mit dazwischen liegenden Elektrolyten aufweist, wobei
jeweils zwei benachbarte Verbundleiterplatten eine Hochtempe
ratur-Brennstoffzelle der vorstehend genannten Art bilden.
Durch eine dünne metallische Lötung, also ein Metall-Lot zwi
schen der bipolaren Platte (Interkonnektorplatte) und dem
Nickelnetz, wird eine bessere Anhaftung des Nickelnetzes er
reicht. Das Metall-Lot besitzt also die Aufgabe, die beiden
Materialien von bipolarer Platte und Nickelnetz dauerhaft
miteinander zu verbinden. Beim Betrieb der Hochtemperatur-
Brennstoffzelle erfolgt praktisch keine Unterwanderung der
Schweiß- und Kontaktpunkte des Netzes mit einer Chromoxid
schicht. Die anfängliche Leitfähigkeit des Verbunds bipolare
Platte-Lötung-Nickelnetz bleibt innerhalb der Betriebsdauer
erhalten.
Die Brenngasseite der bipolaren Platte sollte im Netzbereich
vollflächig mit der Lötung bedeckt sein.
Als besonderer Vorteil wird es angesehen, daß die elektrische
Leitfähigkeit der Kontakte bipolare Platte-Lötung-Nickelnetz
über praktisch die gesamte Betriebsdauer der Hochtemperatur-
Brennstoffzelle beibehalten wird.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle der erwähnten Art zeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch aus,
- a) daß auf die bipolare Platte eine Folie oder ein Siebdruck aus Hochtemperatur-Metall-Lot aufgebracht wird,
- b) daß die bipolare Platte mit aufgebrachter Folie oder auf gebrachtem Siebdruck und aufgelegtem Nickelnetz, bevorzugt fixiert durch Punktschweißen, einer Vakuumglühung unterzo gen wird, und
- c) daß die bipolare Platte und das Nickelnetz mit dem Hochtemperatur-Metall-Lot benetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand einer Figur näher erläutert. Die Figur stellt einen Aus
schnitt aus einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle 1 dar.
Nach der Figur ist eine bipolare Platte 2 (Interkonnektor
platte aus CrFe5Y2O31) mit einer Anzahl vom Betriebsmittel-
Kanälen 4 versehen, die senkrecht zur Papierebene verlaufen.
Diese Kanäle 4 werden mit einem Brenngas, wie Wasserstoff,
Erdgas oder Methan, beschickt. Der untere Teil der Hochtempe
ratur-Brennstoffzelle 1 stellt die Anodenseite dar. Die Ober
fläche 6 der bipolaren Platte 2 ist mit einer dünnen metalli
schen Lötung 8 versehen. Hierbei handelt es sich um ein
Hochtemperatur-Metall-Lot, das z. B. in Form einer Folie auf
getragen und dann unter Vakuum erhitzt werden kann. Bei
spielsweise ist das unter der Bezeichnung Metglas MBF 80 be
kannte und von der Firma Hanseatisches Technologie Kontor
GmbH, Hamburg, DE, beziehbare Lot hierfür geeignet. Auf der
metallischen Lötung 8 ist ein Nickelnetz 10 befestigt. Das
Nickelnetz 10 ist hier ein Nickelnetzpaket, bestehend aus ei
nem groben, dickeren Nickel-Tragnetz 10a und einem feinen,
dünneren Nickel-Kontaktnetz 10b. An dieses Nickelnetz 10
grenzt über eine dünne Anode 11 ein Feststoff-Elektrolyt 12
an. Dieser Elektrolyt 12 wird nach oben von der Kathode 14
begrenzt. An die Kathode 14 schließt sich über eine Kontakt
schicht 15 eine weitere bipolare Platte 16 mit einer Anzahl
von Betriebsmittel-Kanälen 18, von denen nur einer gezeigt
ist, an. Die Betriebsmittel-Kanäle 18 verlaufen parallel zur
Papierebene. Sie führen im Betrieb Sauerstoff oder Luft. Die
Einheit bestehend aus Kathode 14, Festkörper-Elektrolyt 12
und Anode 11 wird als Elektrolyt-Elektroden-Einheit (MEA) be
zeichnet.
Mehrere solcher Brennstoffzellen können zu einem "Stack" oder
Brennstoffzellen-Stapel zusammengefaßt werden.
Die bipolare Platte 2, das Nickelnetz 10 und das Metall-Lot 8
werden vor dem Einsatz im "Stack" einer Vakuumglühung unter
zogen, bei der durch Aufschmelzen des Metall-Lots 8 das Nic
kelnetz 10 und die bipolare Platte 2 verbunden werden. Das
Nickelnetz 10 und gegebenenfalls die aufgetragene Metall-Lot-
Folie 8 werden durch Punktschweißungen vor der Wärmebehand
lung auf der bipolaren Platte 2 fixiert.
Die in der Figur gezeigte metallische Lötung 8 verhindert die
Bildung einer Chromoxid-Schicht zwischen der bipolaren
Platte 2 und dem Nickelnetz 10 und sorgt damit für eine
gleichbleibend gute elektrische Leitfähigkeit der Kontakte.
Die Brennstoffzelle besitzt also einen geringen Serienwider
stand, der sich im Laufe der Betriebsdauer nicht erhöht.
Claims (6)
1. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (1), bei der zwischen einer
bipolaren Platte (2) auf der Brenngasseite und einem Fest
stoff-Elektrolyten (12) ein Nickelnetz (10) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch eine metallische
Lötung (8) zwischen der bipolaren Platte (2) und dem Nickel
netz (10).
2. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für die
Lötung ein Hochtemperatur-Metall-Lot, z. B. das MBF 80, vorge
sehen ist.
3. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Brenngas Wasserstoff vorgesehen ist.
4. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (1) nach einem der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die bipolare Platte aus CrFe5Y2O31 besteht.
5. Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapel, der eine Vielzahl
übereinander angeordneter Verbundleiterplatten (2, 16) mit
jeweils dazwischen liegendem Elektrolyten (12) aufweist, wo
bei jeweils zwei benachbarte Verbundleiterplatten (2, 16)
eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 4 bilden.
6. Verfahren zur Herstellung einer Hochtemperatur-Brennstoff
zelle (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß auf die bipolare Platte (2) eine Folie oder ein Sieb druck aus Hochtemperatur-Metall-Lot (8) aufgebracht wird,
- b) daß die bipolare Platte (2) mit aufgebrachter Folie (8) oder aufgebrachtem Siebdruck und aufgelegtem Nickelnetz (10), bevorzugt fixiert durch Punktschweißen, einer Vaku umglühung unterzogen wird, und
- c) daß die bipolare Platte (2) und das Nickelnetz (10) mit dem Hochtemperatur-Metall-Lot (8) benetzt werden.
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