DE19808859C2 - Brennstoffzellenstapel mit Stromleiter - Google Patents
Brennstoffzellenstapel mit StromleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennstoffzelle mit einem
Stromleiter, der im Vergleich zu zumindest einer
Elektrode besser elektrisch leitend ist. Die Erfindung
betrifft ferner ein zugehöriges Herstellungsverfahren.
Eine einzelne Brennstoffzelle weist eine Kathode, einen
Elektrolyten sowie eine Anode auf. Der Kathode wird ein
Oxidationsmittel, z. B. Luft und der Anode wird ein
Brennstoff, z. B. Wasserstoff zugeführt.
Brennstoffzellen lassen sich in verschiedene Typen un
terteilen. Bekannt ist beispielsweise die sogenannte
SOFC-Brennstoffzelle.
Die SOFC-Brennstoffzelle wird auch Hochtemperatur-
Brennstoffzelle genannt, da ihre Betriebstemperatur bis
zu 1000°C beträgt. An der Kathode einer Hochtempera
tur-Brennstoffzelle bilden sich in Anwesenheit des Oxi
dationsmittels Sauerstoffionen. Die Sauerstoffionen
passieren den Elektrolyten und rekombinieren auf der
Anodenseite mit dem vom Brennstoff stammenden Wasser
stoff zu Wasser. Mit der Rekombination werden Elektro
nen freigesetzt und so elektrische Energie erzeugt. Der
so erzeugte Strom wird über metallische Stromleiter
abgegriffen.
Mehrere Brennstoffzellen werden in der Regel zur Erzie
lung großer Leistungen mechanisch und elektrisch mit
einander zu einem sogenannten Brennstoffzellenstapel
verbunden.
Bei der Zusammenschaltung der einzelnen
Brennstoffzellen in Serie zu Brennstoffzellenstapeln
sind insbesondere zwei Bauarten bekannt.
Bei der ersten Bauart werden die einzelnen
Brennstoffzellen flächig aufeinandergelegt und mittels
eines stromleitenden Elements miteinander verbunden.
Ein solches verbindendes Element zweier
Brennstoffzellen in einem Brennstoffzellenstapel ist
aus DE 196 09 813 C1 unter der Bezeichnung "bipolare
Platte" bekannt.
Mittels der vorgenannten Verbindung der einzelnen
Brennstoffzellen fließt der Strom innerhalb der
Brennstoffzellen im wesentlichen quer, d. h. quer zur
Ebene von Kathode, Anode und Elektrolyt. Es wird auch
von Querleitung gesprochen.
Der Vorteil der ersten Bauart liegt in dem
großflächigen Kontakt zwischen den einzelnen
Brennstoffzellen. Er sorgt für einen geringen
Energieverlust bei der Stromleitung innerhalb der
Zellen.
Der Nachteil dieser Bauweise liegt jedoch darin, daß
die bipolare Platte bei Hochtemperatur-Brennstoffzellen
durch die häufigen starken Temperaturschwankungen von
Raumtemperatur bis über 800°C thermischer Ausdehnung
und chemischen Wechselwirkungen unterliegt. Dies kann
dazu führen, daß der Kontakt unterbrochen wird. Somit
führt ein schlechter Kontakt bei großen Kontaktflächen
zu einem hohen Energieverlust bei der Stromleitung
innerhalb der Zellen.
Bei der zweiten Bauart für Hochtemperatur-
Brennstoffzellen werden die Zellen über die
Zellenränder zu einem Zellenverbund miteinander
verbunden. Hierzu wird die Anode der einen Zelle mit
der Kathode der nächsten Zelle mittels eines
Stromleiters verbunden. Eine solche Vorrichtung ist aus
der Druckschrift DE 41 04 841 A1 bekannt.
Es ist bekannt, einzelne Brennstoffzellen mittels
verbindender Elemente zu stapeln sowie elektrisch in
Reihe zu schalten. Die Stapelung ergibt ein Rohr,
welches aus einer Mehrzahl an Brennstoffzellen mit
vergleichsweise kleinen Oberflächen besteht.
Einen Brennstoffzellenstapel aus vielen Brennstoffzel
len (Segmenten) mit vergleichsweise kleinen Flächen
aufzubauen hat zur Folge, daß hohe Ströme vermieden
werden und somit nur kleine elektrische Verluste
entstehen.
Der Vorteil dieser Bauart liegt darin, daß die
angesprochenen Leistungsverluste infolge von
gemittelten Spannungswerten bei großflächigen
Brennstoffzellen praktisch nicht auftreten. Jede
einzelne Brennstoffzelle ist relativ bruchsicher.
Zerstörerisch wirkende thermische Spannungen zwischen
Brennstoffzelle und Interkonnektor werden aufgrund der
kleinen statischen Kontaktflächen wesentlich
vermindert.
Nachteilhaft an dieser Brennstoffzellen-Bauart ist, daß
der Strom in den Brennstoffzellen in Längsrichtung,
d. h. in der Ebene von Kathode, Anode und Elektrolyt
fließt. Hier wird von einer Längsleitung gesprochen.
Im Vergleich zur ersten Bauweise, bei der der Strom in
den Zellen im wesentlichen quer fließt, muß der Strom
bei der zweiten Bauart somit einen längeren Weg
zurücklegen. Da die elektrische Leitfähigkeit im Fall
von perowskithaltigen Elektroden gering ist, bedeutet
dies einen hohen Energieverlust bei der Stromleitung
innerhalb des Brennstoffzellenstapels.
Für die vorgenannte innere Verlustleistung ist
insbesondere die geringe Leitfähigkeit des
Kathodenmaterials verantwortlich, da eine Kathode in
der Regel aus Perowskit, nämlich einer porösen Keramik
der Zusammensetzung LaSrMnO3, besteht. Die
Leitfähigkeit dieses Kathodenmaterials beträgt bei
Betriebstemperatur der Brennstoffzelle nur 50-200 S.cm-1
und ist somit schlechter als bei einem metallischen
Stromleiter. Entsprechend hoch ist der
Leistungsverlust.
Aus DE 41 04 841 A1 und DE 39 07 485 A1 sind jeweils
Brennstoffzellenanordnungen bekannt, bei denen eine
Verschaltung dadurch erfolgt, dass ein Stromleiter
zwischen Elektrode und Elektrolyt bzw. zwischen
Elektrode und Elektrolyt/Elektrode angeordnet ist.
Aus WO 95/17772 ist eine Brennstoffzellenanordnung
bekannt, bei der sich ein Randstromkollektor zwischen
der Anode und der Ionenaustauschermembran befindet. Die
Randstromkollektoren sind vorzugsweise aus einer
Vielzahl von elektrisch gut leitenden Drähten gebildet.
Dadurch erleichtern die Randstromkollektoren die
Verschaltung einzelner Brennstoffzellen in Serie oder
parallel.
WO 92/00934 offenbart eine Festoxid-Brennstoffzelle.
Diese umfasst eine Zentralschicht mit einer speziellen
Elektrolytzusammensetzung. Auf beiden Seiten dieser
Schicht ist in innigem Kontakt eine gemischte
Leiterschicht angeordnet. Die Außenschichten werden von
den Elektroden gebildet.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer
Brennstoffzelle, bei der die inneren Leistungsverluste
im Vergleich zum genannten Stand der Technik
eingeschränkt werden und somit ein leistungsfähigerer
Betrieb ermöglicht wird. Aufgabe der Erfindung ist
ferner die Schaffung eines Herstellungsverfahrens für
Brennstoffzellen.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit einer
Brennstoffzelle mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Nebenanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Nebenansprüchen.
Die Problemlösung umfaßt einen Stromleiter mit einer
höheren elektrischen Leitfähigkeit als die elektrische
Leitfähigkeit von zumindest einer Elektrode. Der
Stromleiter befindet sich zwischen dem Elektrolyten und
der Elektrode.
Dies hat zur Folge, daß der Strom nun im wesentlichen
im Stromleiter und praktisch nicht mehr durch die
Elektrode fließt. Da der Stromleiter im Vergleich zur
Elektrode eine höhere Leitfähigkeit besitzt, geht somit
weniger elektrische Energie verloren.
Vorteilhaft ist der Stromleiter drahtförmig
ausgebildet, damit eine möglichst kleine Fläche des
Elektrolytes bedeckt ist, und/oder netzförmig
ausgebildet, damit der an der Elektrode gebildete Strom
einen möglichst kurzen Weg bis zum Stromleiter
zurücklegen muß und somit der Energieverlust im
Elektrodenmaterial möglichst gering gehalten wird.
Der Stromleiter ist vorteilhaft mit dem Elektrolyt
und/oder der Elektrode stoffschlüssig verbunden. Der
stoffschlüssige Verbund mit dem Elektrolyten wird durch
ein Glaslot oder mittels eines Hochtemperaturklebers
erreicht. Somit ist ein guter mechanischer und
elektrischer Kontakt zwischen Stromleiter, Elektrode
und Elektrolyt sichergestellt.
Als geeignetes Material für den Stromleiter ist
insbesondere ein Metall, vorzugsweise eine
Stahllegierung vorgesehen. Metall besitzt eine
Leitfähigkeit von ca. 7000 S.cm-1 und leitet somit
besser als das perowskithaltige Elektrodenmaterial.
Eine geeignete Stahllegierung wird bei hoher
thermischer Beanspruchung unter oxidierender Atmosphäre
nicht beschädigt. Eine solche geeignete Stahllegierung
stellt insbesondere das Material mit der Werkstoff-Nr.
DIN 1.4742 dar (DIN: Deutsche Industrie-Norm). Dies ist
ein Chromstahl auf Eisenbasis mit der Kurzbezeichnung
X10CrAl18.
Vorteilhaft ist der Stromleiter mit der Gegenelektrode
einer anderen Brennstoffzelle oder mit einem
Stromabgriff verbunden. Aus diesem Grund ist der
Stromleiter aus der Brennstoffzelle herausgeführt. In
der Gegenelektrode zur Anode ist die Kathode zu sehen,
entsprechend ist die Gegenelektrode zur Kathode die
Anode. Unter einem Stromabgriff ist ein Mittel zu
verstehen, welches dem Stromleiter die geleitete
elektrische Energie entnimmt.
Der Stromleiter wird mittels Hochtemperaturlötens oder
mittels Hochtemperaturklebens auf dem Elektrolyt
angebracht. Hieraus entsteht eine stoffschlüssige
Verbindung des Stromleiters mit dem Elektrolyt.
Nach der Anbringung des Stromleiters auf dem Elektrolyt
wird die Elektrode aufgetragen. Die Auftragung erfolgt
insbesondere in der Weise, daß ein guter elektrischer
Kontakt zwischen Elektrolyt, Stromleiter und Elektrode
entsteht. Somit wird der elektrische Energieverlust
eingeschränkt.
Geeignet für die Auftragung der Elektrode ist ein
Verfahren, das die elektrische Leitfähigkeit durch
Ausbildung von Oxidschichten nicht beeinträchtigt.
Daraus ergibt sich ein Verfahren, bei dem keine
Temperaturen über 1000°C verwendet werden.
Geeignete Elektroden-Herstellungsverfahren sind
beispielsweise in diesem Zusammenhang das
Plasmaspritzen unter Sauerstoffausschluß und das
Flammspritzen. Bei diesen Verfahren werden Temperaturen
von 800 bis 900°C angewendet, welche die elektrische
Leitfähigkeit des metallischen Stromleiters durch
Ausbildung von Oxidschichten nicht beeinträchtigen.
Der Stromleiter erstreckt sich in der Regel über die
gesamte Fläche oder Länge der Elektrode.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1
weiter erläutert.
Die Figur zeigt die Verbindung von Brennstoffzellen,
die aus dicken Anodenschichten 1, mehrfach dünneren
Elektrolytschichten 2 sowie dünnen Kathodenschichten 3
bestehen.
Die Anode besteht aus einem Nickel-Cermet, der
Elektrolyt aus Yttrium stabilisiertem Zirkoniumoxid und
die Kathode aus Perowskit der Zusammensetzung LaSrMnO3.
Bei selbsttragenden Anoden ist die gute elektrische
Leitfähigkeit aufgrund der Dicke von typischerweise ca.
2000 µm sichergestellt. Die Elektrolytschicht ist in
diesem Beispiel typischerweise 20 µm und die
Kathodenschicht 200 µm dick.
Die drei Brennstoffzellen sind an ihren Kanten
(Stirnflächen) mittels eines elektrisch nichtleitenden
Glaslotes 4 aneinander geklebt. Ein Stromleiter in Form
eines Metalldrahtes 5 oder mehrerer Metalldrähte 5
schalten die Brennstoffzellen elektrisch in Reihe. Die
Drähte 5 sind durch das Glaslot 4 hindurchgeführt.
Zur Verringerung der elektrischen Energieverluste wird
der metallische Stromleiter 5 auf den Elektrolyten 2
aufgebracht und erstreckt sich über dessen gesamte
Länge. Hierzu dient beispielsweise ein Glaslot.
Die Verbindung kann dabei sowohl punktförmig sein, als
sich auch über die gesamte Länge des Stromleiters
erstrecken.
Statt eines Glaslotes kann auch ein
Hochtemperaturklebstoff verwendet werden. Dieser wird
auf den Elektrolyten 2 im Bereich des Stromleiters
aufgebracht und somit der Stromleiter stoffschlüssig
mit dem Elektrolyt verbunden. Hierauf wird die Kathode
3 durch Plasmaspritzen oder Flammspritzen aufgebracht.
Mit Hilfe dieses Stromleiters 5 werden die
Brennstoffzellen in Reihe geschaltet.
Große metallische oder elektrisch leitende keramische
bipolare Platten sind aus diesem Grund nicht
erforderlich.
Die beschriebene Ausführungsform kann prinzipiell
bezüglich Kathode und Anode auch umgedreht sein, d. h.
die Kathode ist so ausgeführt, daß sie das tragende
Element darstellt, auf dem dann der Elektrolyt
aufgetragen wird. In diesem Fall wird der Stromleiter
anodenseitig auf dem Elektrolyt befestigt und
anschließend die Anode in der dargestellten Weise
aufgetragen.
Die in der Fig. 1 gezeigte Anordnung kann in einer
modifizierten, aber im wesentlichen gleichwirkenden
Ausführungsform vorliegen.
Es sind beispielsweise auch röhrenförmige
Brennstoffzellen möglich, die mittels einer elektrisch
isolierenden Lötverbindung verbunden werden. Hierbei
werden die zwischen der Kathode und dem Elektrolyt
befindlichen Drähte 5 mit der Anode 1 einer anderen
Brennstoffzelle verbunden.
Bei rohrförmiger Bauweise entfällt eine gasdichte Wand.
Die Aufgabe der elektrischen Verbindung der beiden
Zellen sowie der elektrische Kontakt zwischen Kathode
der einen Zelle und Anode der anderen Zelle wird bei
der Erfindung durch den metallischen Stromleiter
übernommen.
Das Prinzip der Erfindung kann in äquivalenter Weise
auf jede elektrochemische Zelle angewendet werden, um
den Wirkungsgrad zu steigern. Es liegt dann eine
Kombination aus Elektrode und Elektrolyt vor. Zwischen
der Elektrode und dem Elektrolyten befindet sich der
Stromleiter mit den vorgenannten Eigenschaften.
Claims (6)
1. Brennstoffzelle mit einer Anode, einer Kathode sowie einem dazwischen
angeordneten Elektrolyten und zumindest einem Stromleiter, der eine
höhere elektrische Leitfähigkeit als die Elektroden der Brennstoffzelle
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromleiter draht- und/oder
netzförmig ausgebildet ist und zwischen dem Elektrolyten und einer ersten
Elektrode angeordnet ist, und sich zur Stromabführung in der Ebene des
Elektrolyten über die gesamte Länge und/oder Fläche des Elektrolyten
erstreckt.
2. Brennstoffzelle nach vorhergehendem Anspruch 1, bei
dem der Stromleiter mit dem Elektrolyten und/oder
mit der Elektrode stoffschlüssig verbunden ist.
3. Brennstoffzelle nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der
Stromleiter mittels eines Glaslotes oder mittels ei
nes Hochtemperaturklebers mit dem Elektrolyten ver
bunden ist.
4. Brennstoffzelle nach Anspruch 1 bis 3, bei dem der
Stromleiter aus einer Stahllegierung insbesondere
mit der Werkstoff-Nr. DIN 1.14742 besteht.
5. Verwendung der Brennstoffzelle nach Anspruch 1 bis 4
in einem Brennstoffzellenstapel, bei dem der Strom
leiter dieser Brennstoffzelle mit einer Gegenelek
trode einer anderen Brennstoffzelle oder mit einem
Stromabgriff elektrisch leitend verbunden ist.
6. Verwendung der Brennstoffzelle nach Anspruch 1 bis 4
in einem Brennstoffzellenstapel, bei dem die Brenn
stoffzellen jeweils über die Kanten der Brennstoff
zellen hintereinander angeordnet und in Serie ge
schaltet sind.
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DE19808859A1 DE19808859A1 (de) | 1999-09-09 |
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DE (1) | DE19808859C2 (de) |
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