DE19608727C1 - Elektrisch isolierende Schicht zum Verbinden von elektrisch leitenden Bauelementen einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle - Google Patents
Elektrisch isolierende Schicht zum Verbinden von elektrisch leitenden Bauelementen einer Hochtemperatur-BrennstoffzelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch isolierende
Schicht zum Verbinden von elektrisch leitenden Bauelementen
einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle.
Es ist bekannt, daß bei Hochtemperatur-Brennstoffzellen die
elektrisch leitenden Bauelemente miteinander teilweise elek
trisch isoliert verbunden sein müssen. Desweiteren wird je
nach Anwendungsfall von dieser Isolierung gefordert, daß sie
ebenfalls für Gase undurchlässig ist. Diese Anforderungen
sind besonders schwierig zu erfüllen bei den hohen Einsatz
temperaturen der Hochtemperatur-Brennstoffzellen von über
800°C.
Bei Hochtemperatur-Brennstoffzellen werden diese Anforderun
gen durch den Einsatz von glasartigen und keramischen Sub
stanzen erfüllt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 43 34 438 A1 ist beispiels
weise ein Verfahren zum Fügen von Bauelementen einer Hochtem
peratur-Brennstoffzelle bekannt, bei dem die Bauelemente mit
tels eines Composit-Glaslotes zusammengefügt werden. Dabei
liegen die Glas- und die Compositkomponente in einem Pulver
vor, das zwischen den Bauelementen angeordnet und gemeinsam
mit den Bauelementen auf eine Löttemperatur erwärmt wird und
anschließend für eine Lötdauer auf dieser gehalten wird. Zur
Herstellung dieser Fügeschicht werden somit zugleich auch die
Bauelemente erhitzt und somit direkt in den Herstellungspro
zeß der Fügeschicht miteinbezogen.
Desweiteren sind aus der Offenlegungsschrift DE 42 42 728 A1
Bauelemente aus einem Composit-Glaslot bekannt. Diese Bauele
mente werden allerdings nur zum Zuführen von Betriebsmitteln
für die Hochtemperatur-Brennstoffzellen verwendet. Sie werden
nicht zum Zusammenfügen der Bauelemente der Hochtemperatur-
Brennstoffzellen benutzt.
Als Problem erweist sich bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Herstellungsverfahren für eine elektrische Isolie
rung mit der zusätzlichen Eigenschaft der Gasundurchlässig
keit, daß die zusammenzufügenden Bauelemente aktiv an dem
Herstellungsprozeß der isolierenden Schicht beteiligt sind.
Die Eigenschaften der zusammenzufügenden Bauelemente werden
wenigstens kurzfristig teilweise verändert oder die Bauele
mente müssen für die Herstellung der elektrisch isolierenden
Schicht direkt in den Herstellungsprozeß zumindest mechanisch
mit eingebracht werden, was wiederum zu einem erheblichen ap
parativen Aufwand führt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine elek
trisch isolierende Schicht zum Verbinden von elektrisch lei
tenden Bauelementen einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle an
zugeben, die für Gase undurchlässig ist und bei der die Her
stellung der elektrisch isolierenden Schicht weitgehend unab
hängig von den zusammenzufügenden elektrisch leitenden Bau
elementen ist. Desweiteren soll eine Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle angegeben werden, bei der eine solche elektrisch
isolierende Schicht benutzt wird.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit
den Merkmalen einer elektrisch isolierenden Schicht zum Ver
binden von elektrisch leitenden Bauelementen des Patentan
spruches 1. Die zweitgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfin
dung gelöst mit den Merkmalen einer Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle der Patentansprüche 6 oder 8, bei der eine elek
trisch isolierende Schicht nach Patentanspruch 1 eingesetzt
wird.
Bei der elektrisch isolierenden Schicht zum Verbinden von
elektrisch leitenden Bauelementen einer Hochtemperatur-
Brennstoffzelle, die gemäß der Erfindung aus wenigstens drei
Lagen besteht, ist zwischen zwei Lagen aus einem Glaslot eine
Lage aus einer Keramik angeordnet. Dabei können die drei La
gen der elektrisch isolierenden Schicht unabhängig voneinan
der und entkoppelt von den beiden zusammenzufügenden elek
trisch leitenden Bauelementen hergestellt werden. Vorteilhaf
terweise können so die Lagen der elektrisch isolierenden
Schicht weitgehend individuell in Abhängigkeit von den geome
trischen Randbedingungen der zusammenzufügenden elektrisch
leitenden Bauelemente gefertigt werden. Es kann eine Scha
blone der elektrisch isolierenden Schicht erstellt werden,
die dem gewünschten einzusetzenden Bereich entspricht. An
schließend können die Lagen der elektrisch isolierenden
Schicht entsprechend der Schablone gefertigt werden und im
bereits fertigen Zustand in die Hochtemperatur-Brennstoffzel
lenanordnung eingepaßt werden, ohne daß Veränderungen an den
elektrisch leitenden Bauelementen vorgenommen werden müssen,
die hierbei zusammengefügt werden sollen.
Vorzugsweise bestehen die äußeren Lagen der elektrisch iso
lierenden Schicht aus einem alkalifreien Glaslot mit einer
möglichst hohen Transformationstemperatur. Als Transformati
onstemperatur wird dabei diejenige Temperatur definiert, bei
der das Glaslot aus dem flüssigen in den Glaszustand übergeht
oder umgekehrt. Beispielsweise eignet sich als Glaslot das
Glaslot AF45, welches im Fachchargon auch als Dünnglas be
zeichnet wird. AF45 ist ein modifiziertes Borosilikatglas mit
hohen Anteilen an BaO und Al₂O₃. Es ist von der Synthese her
alkalifrei. Es zeichnet sich durch beidseitig feuerpolierte
Oberflächen aus, die durch ein spezielles Ziehverfahren er
reicht werden. Dieses Glaslot empfiehlt sich ganz besonders
für den Einsatz in der Dünnschichttechnik.
Insbesondere besteht die keramische Lage aus gesintertem MgO.
Gesintertes MgO ist besonders geeignet für zu verbindende
elektrisch leitende Bauelemente aus Legierungen auf Fe- und
Ni-Basis.
In einer weiteren Ausführungsform besteht die mittlere kera
mische Lage aus dem Spinell MgO/Al₂O₃ oder einem Gemisch
MgO/Al₂O₃. MgO/Al₂O₃ Spinell, mit anderen Worten Magnesiumalu
minat, ist besonders geeignet zum Zusammenfügen elektrisch
leitender Bauelemente auf einer Cr-Basislegierung.
Vorzugsweise wird die Dicke der Lage aus der Keramik so ge
wählt, daß die Dicken der Lagen aus dem Glaslot zwischen 100
und 200 µ sind. Ist die Dicke der elektrisch isolierenden
Schicht vorgegeben, bedingt durch den geometrischen Aufbau
der zu verbindenden elektrisch leitenden Bauelemente, so kann
der Hauptanteil der elektrisch isolierenden Schicht durch das
Volumen der Lage aus der Keramik ausgefüllt werden.
Bei der Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit einer elektrisch
isolierenden Schicht nach Patentanspruch 6 ist gemäß der Er
findung die elektrisch isolierende Schicht zwischen zwei bi
polaren Platten angeordnet. Da die elektrisch isolierende
Schicht zusätzlich die Eigenschaft der Gasundurchlässigkeit
erfüllt, können zusätzlich in die elektrisch isolierende
Schicht gasführende Kanäle integriert werden, die aufgrund
der Beschaffenheit der isolierenden Schicht gegenüber der Um
gebung gasisoliert sind. Außerdem wirkt diese elektrisch iso
lierende Schicht als stützendes Element zwischen den bipola
ren Platten der Hochtemperatur-Brennstoffzelle. Werden meh
rere Hochtemperatur-Brennstoffzellen übereinandergestapelt
für den Verbund eines Hochtemperatur-Brennstoffzellenstapels,
so entsteht ein beträchtliches Gewicht, was durch diese elek
trisch isolierenden Schichten zwischen den bipolaren Platten
abgefangen wird.
Vorzugsweise hat die Lage aus der Keramik eine Dicke zwischen
400 und 800 µm.
Bei der Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit einer elektrisch
isolierenden Schicht nach Patentanspruch 8 ist gemäß der Er
findung die elektrisch isolierende Schicht zwischen einer bi
polaren Platte und einem Elektrolyten angeordnet. Neben der
stützenden Funktion für die Elektrolytschicht, sorgt die
elektrisch isolierende Schicht hier hauptsächlich für eine
Gasisolierung bezüglich der beiden verwendeten Betriebsmittel
für den Betrieb der Hochtemperatur-Brennstoffzelle.
Vorzugsweise hat die Lage aus der Keramik eine Dicke zwischen
200 und 300 µm.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Ausfüh
rungsbeispiele der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
Fig. 1 eine elektrisch isolierende Schicht zum Verbinden von
elektrisch leitenden Bauelementen einer Hochtempera
tur-Brennstoffzelle gemäß der Erfindung in schemati
scher Darstellung.
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer Hochtemperatur-Brennstoff
zelle gemäß der Erfindung in schematischer Darstel
lung in einem Querschnitt.
Gemäß Fig. 1 sind zwei elektrisch leitende Bauelemente 2, 6
durch eine elektrisch isolierende Schicht 4 zusammengefügt.
Dabei besteht die elektrisch isolierende Schicht 4 aus drei
übereinander angeordneten Lagen 8, 10, 12.
Die Lagen 8, 12 der elektrisch isolierenden Schicht 4 beste
hen aus einem Glaslot und sorgen für eine stoffschlüssige
gasisolierende Verbindung mit den zusammenzufügenden elek
trisch leitenden Bauelementen 2, 6. Besonders geeignet für
die Lagen 8, 12 der elektrisch isolierenden Schicht 4 ist ein
alkalifreies Glaslot mit einer möglichst hohen Transformati
onstemperatur. Beispielsweise ist das Glaslot mit der Be
zeichnung AF45 für diesen Einsatz geeignet.
Die Lage 10 der elektrisch isolierenden Schicht 4 besteht aus
einer Keramik. Setzen sich die elektrisch leitenden Bauele
mente 2, 6 aus einer Fe- oder einer Ni-Basislegierung zusam
men, so eignet sich als Material für die Lage 10 der elek
trisch isolierenden Schicht 4 gesinterte Keramikfolie aus
MgO. Wird für die Schichten 2, 6 ein Material aus einer Cr-
Basislegierung gewählt, so sind als Material für die Lage 10
der elektrisch isolierenden Schicht 4 ein MgO/Al₂O₃-Spinell oder
ein MgO/Al₂O₃-Gemisch bevorzugt geeignet. Beispielsweise wer
den als Gemisch 63 Gew.-% MgO und 27 Gew.-% Al₂O₃ gewählt.
Die Dicke der Lage 10 der elektrisch isolierenden Schicht 4
wird so gewählt, daß die Dicken der Lagen 8, 12 der elek
trisch isolierenden Schicht 4 aus dem Glaslot zwischen 100
und 200 µm sind. Je nach dem geometrisch vorgegebenem Abstand
zwischen den elektrisch leitenden Bauelementen 2, 6, der
durch die elektrisch isolierende Schicht 4 ausgefüllt werden
soll, bleibt die Dicke der Lagen 8, 12 der elektrisch isolie
renden Schicht 4 in etwa konstant und der bei größer gewähl
tem Abstand auszufüllende Dickenbereich zwischen den elek
trisch leitenden Bauelementen 2, 6 wird vorzugsweise durch
die Lage 10 aus der Keramik aufgefüllt.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer Hochtemperatur-Brenn
stoffzelle 20 mit einer Festelektrolyt-Anordnung 22, die zwei
Elektroden 24, 26 aufweist. Zwischen den Elektroden 24, 26
ist ein Elektrolyt 28 angeordnet. Zwischen den Elektroden 24,
26 und den bipolaren Platten 32, 34 ist jeweils ein elek
trisch leitendes Kontaktelement 30 angeordnet.
Die Festelektrolyt-Anordnung 22 ist in einem Spalt 36 Zwi
schen den beiden bipolaren Platten 32, 34 angeordnet. Durch
den Spalt 36, sowie durch die bipolaren Platten 32, 34, ist
eine Zuführung 40 für ein Betriebsmittel der Hochtemperatur-
Brennstoffzelle 20 vorhanden.
Eine elektrisch isolierende Schicht 42 verbindet stoffschlüs
sig und gasundurchlässig die beiden bipolaren Platten 32, 34
untereinander. Desweiteren verbindet eine elektrisch isolie
rende Schicht 44 die bipolare Platte 34 stoffschlüssig und
gasundurchlässig mit dem Elektrolyten 28. Sowohl die elektrisch
isolierende Schicht 42 als auch die elektrisch isolierende
Schicht 44 setzten sich aus den aus Fig. 1 bekannten Lagen
8, 10, 12 zusammen. Die Zuführung 40 ist somit gasdicht ge
genüber einer außerhalb der Hochtemperatur-Brennstoffzelle 20
herrschenden Atmosphäre sowie gegenüber zumindest einer der
Elektroden 24, 26 abgetrennt.
Die Lage 10 der elektrisch isolierenden Schicht 42 hat in
dieser Ausführungsform eine Dicke zwischen 400 und 800 µm. Die
Lage 10 der elektrisch isolierenden Schicht 44 ist zwischen
200 und 300 µm dick.
Die elektrisch isolierenden Schichten 42, 44 mit ihrer unter
schiedlichen Gesamtdicke verdeutlichen in vorteilhafter Weise
die Einsatzmöglichkeiten dieser elektrisch isolierenden
Schichten 42, 44 für den Einsatz in einer Hochtemperatur-
Brennstoffzelle 20.
Claims (9)
1. Elektrisch isolierende Schicht (4) zum Verbinden von elek
trisch leitenden Bauelementen (2, 6) einer Hochtemperatur-
Brennstoffzelle, die aus wenigstens drei Lagen (8, 10, 12)
besteht, bei der zwischen zwei Lagen (8, 12) aus einem Glas
lot die Lage (10) aus einer Keramik angeordnet ist.
2. Elektrisch isolierende Schicht (4) nach Anspruch 1, bei
der die Lagen (8, 12) der elektrisch isolierenden Schicht (4)
aus einem alkalifreien Glaslot mit einer möglichst hohen
Transformationstemperatur bestehen.
3. Elektrisch isolierende Schicht (4) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, bei der die Lage (10) der elektrisch iso
lierenden Schicht (4) aus gesintertem MgO besteht.
4. Elektrisch isolierende Schicht (4) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der die Lage (10) der elektrisch isolierenden Schicht (4)
aus dem Spinell MgO/Al₂O₃ oder einem MgO/Al₂O₃ Gemisch be
steht.
5. Elektrisch isolierende Schicht (4) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, bei der die Dicke der Lage (10) aus der
Keramik so gewählt wird, daß die Dicken der Lagen (8, 12) aus
dem Glaslot zwischen 100 und 200 µm sind.
6. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (20) mit einer elektrisch
isolierende Schicht (42) nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der die elektrisch isolierende Schicht (42) zwi
schen zwei bipolaren Platten (32, 34) angeordnet ist.
7. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (20) nach Anspruch 6, bei
der eine Lage (10) der elektrisch isolierenden Schicht (42)
aus einer Keramik zwischen 400 und 800 µm dick ist.
8. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (20) mit einer elektrisch
isolierende Schicht (44) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei der die elektrisch isolierende Schicht (44) zwischen ei
ner bipolaren Platte (34) und einem Elektrolyten (28) ange
ordnet ist.
9. Hochtemperatur-Brennstoffzelle (20) nach Anspruch 8, bei
der die Lage (10) der elektrisch isolierenden Schicht (44)
aus einer Keramik zwischen 200 und 300 µm dick ist.
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