DE4237442A1 - Bolzensicherung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bolzensicherung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Insbesondere im Baugewerbe sind zum Verbinden von
Gerüstteilen bei der Montage vor Ort am Bau eine Vielzahl von
Steckbolzenverbindungen notwendig. Hierfür werden in der
Regel Profilrohre als Gerüstteile verwendet, die an ihrer
Verbindungsstelle ineinander schiebbar sind. Durch einen
Steckbolzen, der zwei übereinanderliegende Bohrungen in zwei
zu verbindenden Profilrohren durchsetzt, werden die beiden
Profilrohre nach dem Zusammenstecken in ihrer Stellung
arretiert. Damit diese Steckbolzen bei der Zerlegung des
Gerüsts und beim Transport der losen Gerüstteile nicht
verlorengehen, werden diese nach dem Stand der Technik mit
Sicherungsketten oder -seilen am jeweiligen Gerüstteil
befestigt.
Diese Lösungen sind jedoch äußerst ungünstig in der
Handhabung, da sich z. B. die Kette oder das Seil
unbeabsichtigt in anderen Teilen verhaken kann.
Aus diesem Grunde wurden auch bereits Flachfedern an
Einsteckbolzen verwendet, die jedoch bei den außergewöhnlich
harten Einsatzbedingungen am Bau schnell durch Schmutz, Rost
oder Überdehnung unbrauchbar wurden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bolzensicherung zu schaffen, die einfach in der Handhabung
und zugunsten einer hohen Lebensdauer von großer Robustheit
ist.
Diese Aufgabe wird bei einer erfindungsgemäßen
Bolzensicherung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Demgemäß weist bei einer Steck- oder Schraubbolzenverbindung
zweier Formteile das Formteil, in dessen Richtung der Bolzen
zur Lösung der Verbindung gelöst wird, im folgenden
Bolzenhalteteil genannt, einen Anschlag zur Verhinderung der
vollständigen Freigabe des Bolzens nach der Lösung der
Verbindung auf. Durch diesen Anschlag bleibt der Bolzen stets
mit dem Bolzenhalteteil verbunden, wobei er weit genug gelöst
werden kann, um das andere Formteil, im folgenden
Bolzenaufnahmeteile genannt, nicht mehr zu durchsetzen.
Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungen der Erfindung
möglich.
Zur Realisierung eines erfindungsgemäßen Anschlags wird
vorzugsweise eine Anschlaghülse an der Außenseite des
Bolzenhalteteils befestigt. Der Innenquerschnitt der
Anschlaghülse entspricht dabei ungefähr dem
Bolzenquerschnitt, so daß dieser in der Anschlaghülse
beweglich untergebracht werden kann.
Vorzugsweise wird die Anschlaghülse an ihrem äußeren Bereich
mit vermindertem Innenumfang ausgebildet, wobei der Bolzen
mit seinem diesen Bereich durchsetzenden Teil ein
verminderten Außenumfang aufweist. Hierdurch ist der Bolzen
in der Anschlaghülse gefangen, da er mit seinem Bereich
größeren Umfangs nicht durch die Verjüngung der Anschlaghülse
hindurchgeschoben werden kann.
Zur Verwendung in Baugerüstteilen empfiehlt sich ein
Steckbolzen, der in die ungefähr zur Deckung gebrachten
Bohrungen der zu verbindenden Teile einsteckbar ist. Ein
Schraubbolzen würde auf einer Baustelle aufgrund der erhöhten
Verschmutzung sehr schnell in seiner Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt, weshalb für diese spezielle Anwendung eine
Steckbolzenverbindung vorzuziehen ist.
Damit die Steckbolzenverbindung eine solide Verbindung zweier
Baugerüstteile ergibt, empfiehlt sich hierbei der Einsatz
zweier Profilrohre als Gerüstteile. Im Bereich der
Steckbolzenverbindung wird hierbei ein Profilrohr kleineren
Umfangs als Bolzenaufnahmeteil in ein Profilrohr größeren
Umfangs eingeschoben und mittels eines Steckbolzens, der
wenigstens jeweils eine Wandung beider Profilore durchsetzt,
arretiert.
Eine zylindrische Formgebung des Steckbolzens und der
Anschlaghülse wirkt sich inbesondere dann vorteilhaft auf das
Einstecken und das Ausziehen des Bolzens auf, wenn die
Anschlaghülse oder der Bolzen verschmutzt sind. Der Bolzen
kann hierbei zum Ziehen oder Einstecken in die Verbindung um
seine Längsachse hin- und hergedreht werden, falls er einmal
durch eine derartige Verschmutzung so schwergängig sein
sollte, daß er nicht mehr ohne weiteres beweglich ist.
Der Anschlag zwischen Bolzen und Anschlagshülse wird
vorzugsweise als Ringschulter ausgebildet. Sowohl am Bolzen
als auch an der Anschlaghülse wird jeweils eine solche
Ringschulter angebracht. Die beiden Ringschultern entsprechen
einander derart, daß sie sich aneinander legen können. Die
Fertigung der Anschlaghülse als Drehteil wird hierdurch
besonders vereinfacht.
Zur Absicherung des Bolzens gegen ein unbeabsichtigtes
Herausziehen aus der geschlossenen Steckverbindung empfiehlt
es sich, den Bolzen so auszubilden, daß er im gesteckten
Zustand außerhalb des äußeren Profilrohres mit einem Versatz
in Längsrichtung des Profilrohres um dieses herumgeführt ist.
Im gesteckten Zustand umgreift der Bolzen somit das äußere
Profilrohr, womit er nicht ohne weiteres abgezogen werden
kann. Zur Lösung der Steckverbindung muß der Bolzen um die
Drehachse des Steckteils des Bolzens gedreht werden, wodurch
sich der das Profilrohr hintergreifende Teil des Bolzens
aufgrund des Versatzes in Längsrichtung des Profilrohres von
diesem abhebt. Nun kann der Bolzen gezogen werden, wobei der
in verriegeltem Zustand das Profilrohr hintergreifende Teil
nun an der Seite des Profilrohres zu liegen kommt.
Selbstverständlich ist eine erfindungsgemäße Bolzensicherung
nicht nur bei Baugerüsten und nicht nur für
Steckbolzenverbindungen einsetzbar. Ein erfindungsgemäßer
Anschlag kann ohne weiteres wie o. a. bei Schraubbolzen und
bei beliebigen Formteilen zum Einsatz gebracht werden.
Außerdem sind eine Vielzahl von Ausführungen für einen
erfindungsgemäßen Anschlag möglich. Denkbar wäre
beispielsweise auch ein U-förmiger Aufsatz an dem
Bolzenhalteteil, dessen Quersteg eine Langlochbohrung in dem
Bolzen freibeweglich durchsetzt. Wesentlich ist aber, daß ein
Anschlag auf dem Formteil angebracht wird, in dessen Richtung
der Bolzen zur Lösung der Verbindung bewegt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen die
Fig. 1 und Fig. 2 zwei verschiedene Seitenansichten einer
Steckbolzenverbindung mit erfindungsgemäßer
Bolzensicherung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Steckverbindung
mit Bolzensicherung in geöffnetem Zustand,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 in verriegeltem
Zustand,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit rundem
Querschnitt und
Fig. 6 eine Darstellung gemäß Fig. 5 in verriegeltem
Zustand.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Steckverbindung 1 mit einem
oberen Vierkantprofilrohr 2 und einem unteren
Vierkantprofilrohr 3 dargestellt. Mit dem unteren
Vierkantprofilrohr 3 ist ein Innenprofilrohr 4 mit kleinerem
Umfang starr verbunden. Das Innenprofilrohr 4 ist in das
obere Profilrohr 2 eingeschoben. Ein Steckbolzen 5 umfaßt ein
vorderes Steckteil 6 und einen hinteren Sicherungsbügel 7.
Das Steckteil 6 befindet sich im Innern einer
Anschlaghülse 8, die mit dem oberen Profilrohr 2 fest
verbunden ist und eine Anschlagschulter 9 aufweist. Der
Steckbolzen 5 bildet am Übergang des Steckteils 6 zum
Sicherungsbügel 7 eine mit der Anschlagschulter 9
korrespondierende Schulter 10. Das Innenprofilrohr 4 weist
auf Höhe des Steckteils 6 eine Aufnahmebohrung 11 auf.
Die in den Fig. 1 und 2 gestrichelt eingezeichneten
inneren Bauteile sind in den Querschnittsdarstellungen der
Fig. 3 bis 6 deutlicher hervorgehoben.
Fig. 3 und Fig. 5 bzw. Fig. 4 und 6 unterscheiden sich
jeweils nur durch verschiedene Querschnittsprofile der
Profilrohre 2, 4, der in den Fig. 3 und 4 vierkantförmig
und in den Fig. 5 bzw. 6 kreisförmig ist.
In den Fig. 3 und 5 befindet sich die Steckverbindung in
entriegeltem Zustand. Das Steckteil 8 schlägt mit seiner
Schulter 10 an der Anschlagschulter 9 der Anschlaghülse 8 an.
Dabei ist die Aufnahmebohrung 11 des Innenprofilrohrs 4 nicht
mehr vom Steckteil 6 durchsetzt. In diesem Zustand kann das
Innenprofilrohr 4 aus dem Profilrohr 2 herausgezogen werden.
Der Steckbolzen 5 ist in der Anschlaghülse 8 gefangen und
kann somit nicht verlorengehen.
In den Fig. 5 und 6 befindet sich die Steckverbindung in
verriegeltem Zustand, d. h. das Steckteil 6 des Steckbolzens 5
durchsetzt die Aufnahmebohrung 11 des Innenprofilrohres 4
und verriegelt dieses mit dem Profilrohr 2.
In dieser Darstellung ist gut zu erkennen, wie der
Sicherungsbügel 7 des Steckbolzens 5 das Profilrohr 2
hintergreift, wodurch die Steckverbindung zusätzlich gegen
unbeabsichtigtes Lösen gesichert ist. Die Breite b des
Sicherungsbügels erscheint in den Querschnittsdarstellungen
im geschlossenen Zustand kleiner als in geöffnetem Zustand.
Dies rührt daher, daß in dieser Darstellung nur eine
Projektion des Sicherungsbügels auf die Schnittebene sichtbar
ist und der Bolzen beim Übergang von der verriegelten zur
entriegelten Stellung gegenüber der Schnittebene verdreht
wird.
Dieser Vorgang ist besser anhand der Fig. 1 und 2 zu
verstehen, wo die Stellung des Sicherungsbügels 7 in
entriegelter Position mit durchgezogenen Linien und in
verriegelter Position 7′ mit gestrichelten Linien dargestellt
ist.
1 Steckverbindung
2 oberes Profilrohr
3 unteres Profilrohr
4 Innenprofilrohr
5 Steckbolzen
6 Steckteil
7 Sicherungsbügel
8 Anschlaghülse
9 Anschlagschulter
10 Schulter
11 Aufnahmebohrung
2 oberes Profilrohr
3 unteres Profilrohr
4 Innenprofilrohr
5 Steckbolzen
6 Steckteil
7 Sicherungsbügel
8 Anschlaghülse
9 Anschlagschulter
10 Schulter
11 Aufnahmebohrung
Claims (8)
1. Bolzensicherung insbesondere für Baugerüstteile, zur
Sicherung eines Bolzens gegen Verlust nach dem Lösen einer
Steck- oder Schraubbolzenverbindung zwischen zwei Formteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß dasjenige Formteil, in dessen
Richtung der Bolzen (5) zur Lösung der Verbindung lösbar ist,
als Bolzenhalteteil mit einem Anschlag (9, 10) zur
Verhinderung der vollständigen Freigabe des Bolzens (5) nach
dem Lösen der Verbindung versehen ist.
2. Bolzensicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an der Außenseite des Bolzenhalteteils (2) eine
Anschlaghülse (8) befindet, deren Innenquerschnitt ungefähr
dem Bolzenquerschnitt (6) entspricht.
3. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaghülse (8) an ihrem
äußeren, vom Bolzenhalteteil (2) entfernten Bereich einen
verminderten Innenumfang und der Bolzen mit seinem diesem
Bereich durchsetzenden Teil ein verminderten Außenumfang
aufweisen.
4. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (5) ein
Steckbolzen (6) ist.
5. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bolzenhalteteil (2) ein
Profilrohr größeren Umfangs ist, in das ein
Bolzenaufnahmeteil (4) einschiebbar ist.
6. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (6) und die
Anschlaghülse (8) zylindrisch geformt ist.
7. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Bolzen (5) und die Anschlaghülse
(8) einander entsprechende Anschlagringschultern (9, 10)
aufweisen.
8. Bolzensicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (5) außerhalb des
äußeren Profilrohres (2) in verriegeltem Zustand mit einem
Versatz in Längsrichtung des Profilrohres um dieses
herumgeführt ist.
Priority Applications (4)
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