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Freistempelapparat. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Freistempelapparate
mit drehbaren Stempeltrommeln. Bei solchen Freistempelapparaten ist es bekannt,
das die Drehung der Stempelwalzen veranlassende Getriebe nach Erreichung einer bestimmten
Stempelsumme zu sperren. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich hiervon im
wesentlichen dadurch, daß keine Sperrung des Getriebes eintritt, sondern die Antriebswelle
und die drehbare Stempelwalze nach Erreichung der bestimmten Stempelsumme voneinander
getrennt werden. Hierdurch ist es möglich, eine dauernd, z. B. motorisch in Gang
gesetzte Antriebswelle anzuwenden, die weiterläuft. wenn die drehbare Stempelwalze
nach Erreichung der bestimmten Stempelsumme von ihr gelöst worden ist. Ferner hat
die Anordnung den Vorteil, daß auch bei Gewaltanwendung keine weitere Stempelung
mehr vorgenommen werden kann. Auf der Zeichnung sind in Abb. z bis 3 zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt.
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Von der Kraftwelle a wird die Drehung mittels der Nase b, die in den
Schlitz eines in dem Halslager p gelagerten Hohlzapfens c eingreift, auf den Stempelkopf
d und von dem auf der Stempelwelle e befestigten Zahnrad f durch nicht gezeichnete
und in Abb. i und 2 durch den doppelköpfigen Pfeil angedeutete Übertragungsglieder,
z. B. Zahnräder oder Schnecken, derart auf das auf einer Schraubenspindel g befestigte
Zahnrad h übertragen, daß dieses Zahnrad und somit auch die Schraubenspindel g beispielsweise
eine Umdrehung ausgeführt hat, wenn der Stempelkopf d tausend Umdrehungen gemacht
hat. Eine auf der Schraubenspindel g wandernde Mutter i wird infolgedessen bei je
iooo Stempelumdrehungen um eine Ganghöhe der
Schraubenspindel emporsteigen.
Dieses Getriebe h, g, i bildet das Kontrollwerk. Hebt die Mutter i gegen Ende ihrer
Bahn den Hebel k, so löst sie die Falle L aus, so daß der längere
Arm des in m gelaerten doppelarmigen Hebels n unter dem' Einfluß der Feder o nach
unten schwingt und der kürzere Hebelarm eine mit der Stempelwelle e verstiftete
Bundscheibe und gleichzeitig Stempelwelle e und Stempel d, kurz also den ganzen
Stempelträger, anhebt, wobei der Hohlzapfen c im Halslager p und die Welle
e im Lagerbock r verschoben werden. Durch das Anheben des Hohlzapfens c findet nun
die Entkupplung statt, indem die Mitnehmernase b außer Eingriff mit dem Hohlzapfenschlitz
gebracht wird.
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Durch die von dem Hebel a eingeleitete Hubbewegung kann noch, nachdem
die Entkupplung erfolgt ist, eine Sperrung der Stempelwelle herbeigeführt werden,
z. B. dadurch, daß ein auf dem Stempelkopf d angebrachter Zahn s beispielsweise
durch Gehäuseteile angehalten wird.
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Die Kupplung wird in der Weise wiederhergestellt, daß mittels eines
Schlüssels, der in das Schloß t eingeführt wird, die Scheibe u
und
mit ihr die Mutter i so gedreht wird, daß sie sich auf ihrer Spindel g abwärts bewegt
und damit den Anschlaghebel k wieder freigibt (die Einzelheiten der ZVirkungsweise
des Schlosses, der Spindel und Mutter sind in den Patenten 244575 und z58,196 angegeben).
Nachdem so der Anschlaghebel k wieder frei gemacht ist, kann der Hebel n wieder
in die Falle L gebracht und somit die Kupplung zwischen Hohlzapfen c und Kraftquelle
a wiederhergestellt werden. In Abb. i geschieht das dadurch, daß der Hebel n von
Hand bei w niedergedrückt wird. Damit der Kunde oder seine Angestellten nicht versuchen
können, bei entkuppeltem Werk den Hebel n herabzudrücken, empfiehlt es sich, diese
Bewegung durch einen schraubenzieherartigen Schlüssel vornehmen zu lassen, der sich
nur im Besitze der Postverwaltung befindet und durch ein entsprechend geformtes
Schließstück v eingeführt wird. Das Schließstück kann durch weitere bekannte Schloßsicherungen
ergänzt werden.
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Das Herabdrücken des Hebels n kann aber auch in anderer Weise, z.
B. mit der Bewegung des durch den Schlüssel betätigten Schlossest ausgeführt werden,
wie Abb. z zeigt. Hier ist auf den Führungs- und Bewegungsstiften für die Mutter
i eine urrunde Scheibe x aufgesetzt, die bei jeder Drehung der Führungsstifte
einmal gegen den Hebel y zu drücken versucht. Das gelingt ihr aber nur, wenn die
Falle L ausgelöst und der Hebel y in den Bereich der urrunden Scheibe
x eingeschwenkt ist. Der Hebel n wird in diesem Falle durch das Zusammenwirken der
urrunden Scheibe x mit dem Hebel y wieder angehoben und mit der Falle l in Eingriff
gebYacht. Die urrunde Scheibe x ist so zu gestalten, daß sie den Hebel y erst dann
beeinflußt, wenn die Mutter i schon so weit zurückgeschraubt ist, daß sie die Falle
L bereits freigegeben hat. An Stelle der umrunden Scheibe x können auch andere ähnliche
Maschinenteile Anwendung finden.