DE4233637C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens zweier, mit Abstand nebeneinander laufender synthetischer Fäden in einer Textilmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens zweier, mit Abstand nebeneinander laufender synthetischer Fäden in einer TextilmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Bearbeiten mindestens zweier, mit Abstand nebeneinander
laufender synthetischer Fäden in einer Textilmaschine, wobei die
Fäden durch mindestens zwei aufeinanderfolgende Bearbeitungs
stationen geführt werden, deren Bearbeitungsflächen im Winkel
zueinander stehen.
Es zählt bereits zum allgemein bekannten Stand der Technik,
z. B. zwei synthetische Fäden, beispielsweise in Strecktexturier
maschinen, "bifilar" laufen zu lassen. Dabei laufen die beiden
Fäden dicht nebeneinander, aber getrennt durch Bearbeitungssta
tionen einer Textilmaschine. Durch diesen Einsatz bifilar lau
fender Fäden läßt sich die Produktion gegenüber einer Maschine
mit monofilarer Betriebsweise, wie sie gemäß DE 41 37 425 A1
vorgeschlagen wurde, verdoppeln.
Es ist darüber hinaus bereits ein Verfahren zur Herstellung
eines gebauschten, verstreckten Polymergarns bekannt (DE-AS
17 85 640), bei welchem unverstrecktes mehrfädiges Garn aus einem
Polymer in einem Streckwerk verstreckt und anschließend durch
Falschzwirnen gebauscht wird. Hier laufen die Fäden durchgehend
in derselben Laufebene, welche durch die Bearbeitungsflächen,
wie dem Umfang der Lieferwalzen oder Galetten bestimmt werden.
Zum Stand der Technik zählen weiterhin Konstruktionen, bei wel
chen beispielsweise rotierende Elemente mit Drehachsen einge
setzt werden, welche in aufeinander senkrecht stehenden Ebenen
liegen, wie beispielsweise Lieferwalzen und Galetten. Es stellt
sich damit das Problem, auch die Laufebene der nebeneinander
laufenden Fäden zu drehen.
Weiterhin ist eine Vorrichtung bekannt (US 4 825 517), auf wel
cher Fäden mulifilar bearbeitet und von einem zwischen zwei
Stationen befindlichen Trennelement getrennt werden. Vorausset
zung für die konstruktive Gestaltung und Anordnung dieses Trenn
elements ist allerdings, daß die nachfolgenden Galetten nur in
einem geringen Winkel zu der vorherigen Bearbeitungsstation
angeordnet sind. Entsprechend diesen Vorgaben ist das Trennele
ment nur eine mit Rillen versehene Rolle.
Weiterer bekannter Stand der Technik ist eine Spulmaschine,
insbesondere zum Aufspulen mit erhöhter linearer Geschwindigkeit
(DE-PS 8 62 207). Bei dieser Maschine weist eine Arbeitsstelle nur
zueinander parallele Bearbeitungsflächen auf. Eine dazu senk
recht stehende Bearbeitungsfläche ist allen Arbeitsstellen ge
meinsam. Damit erfahren die Fäden keine Verdrehung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaf
fen, welches bzw. welche auf einfache Weise gewährleistet, daß
die Fäden in aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstationen, deren
Bearbeitungsflächen in einem Winkel zueinander stehen, in einem
vorgesehenen Abstand laufen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im An
spruch 1 gelöst. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die
Laufebenen nebeneinander laufender Fäden, z. B. bifilar laufender
Fäden, den Bearbeitungsflächen der Bearbeitungsstationen ange
paßt werden, und zwar auch dann, wenn diese Bearbeitungsflächen
im Winkel zueinander stehen. Auf diese Weise wird das notwendi
gerweise gemeinsame Auflegen der beiden Fäden wesentlich
erleichtert und auch eine erhebliche Qualitätsverbesserung er
reicht.
Aus dem bekannten Stand der Technik ist nicht entnehmbar, das
Trennelement als stabförmiges Element, welches die Fäden beid
seitig führt, zu gestalten. Weiterhin ist auch kein Hinweis
vorhanden, das Trennelement in die Ebene der nachfolgenden Be
arbeitungsstation zu verlagern. Hierdurch soll erreicht werden,
daß die Fäden absolut getrennt, aber auf einer gemeinsamen Be
arbeitungsstation bearbeitet werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung liegen die Bearbeitungs
flächen im Winkel von 90° zueinander.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist gekennzeichnet durch
(n-1) auf der Bearbeitungsfläche einer nachgeordneten Bearbei
tungsstation senkrecht stehende Fadentrennelemente, wobei
- - n der Anzahl der bearbeiteten Fäden entspricht,
- - das jeweilige Fadentrennelement bzw. die jeweiligen Fadentrenn elemente die Fäden in dem beabsichtigten Abstand auf der Bear beitungsfläche der nachgeordneten Bearbeitungsstation hält bzw. halten.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, in dem Bereich zwischen
zwei Bearbeitungsstationen mindestens ein Fadentrennelement an
zuordnen, dessen Durchmesser dem angestrebten Abstand der Fäden
in dieser Ebene entspricht, wobei die Fäden über jeweils gegen
überliegende Seiten des Fadentrennelementes laufen.
Ein Stift zur Führung eines Fadens zwischen zwei Bearbeitungs
stationen zählt bereits zum Stand der Technik (DE-OS 19 47 452).
Dieser Stift dient jedoch als Leitvorrichtung, welche
zwischen einer Walze und einer Heizplatte angeordnet ist, über
welche ein Faden gezogen wird. Die Leitkante dieser Leitvor
richtung weist gegenüber der Changierrichtung des Fadens eine
spezielle Neigung auf. Damit hat dieser bekannte Stift eine
völlig andere Funktion als das erfindungsgemäße Fadentrennele
ment.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung entspricht der Außen
durchmesser des Fadentrennelementes dem angestrebten Abstand
der nebeneinander laufenden Fäden auf der zweiten Bearbeitungsfläche.
Dieses Fadentrennelement weist einen ersten Bereich konstanten
Durchmessers und einen zweiten Bereich in Form einer konisch
auslaufenden Spitze auf zur Vergrößerung des Abstands zweier an
der Spitze angesetzter und zum ersten Bereich geführter, eng
nebeneinander laufender Fäden auf den dem Außendurchmesser des
Fadentrennelementes entsprechenden Abstand. Die Achse dieser
Spitze ist hierbei gegenüber der Achse des ersten Bereichs des
Fadentrennelementes abgewinkelt; die Spitze des Fadentrenn
elementes kann eine Nase aufweisen.
Durch diese spezielle Gestaltung des Fadentrennelementes wird
diesem eine zweite Funktion zugeordnet, nämlich Trennen neben
einander laufender Fäden in einen bestimmten Abstand vonein
ander beim Auflegen eines Fadenpaares mit Hilfe einer Ansaugpi
stole, welche beim Ergreifen die Fäden gemeinsam erfaßt.
Ein derartiges Fadentrennelement ist daher mit Vorteil nicht
nur dort einsetzbar, wo er zur Änderung der Laufebene technisch
erforderlich ist, sondern auch dort, wo er die Manipulation
nebeneinander laufender Fäden beim Einziehen erleichtert.
An die Nase im Bereich der Spitze des Fadentrennelementes kön
nen die beiden Fäden gemeinsam angelegt werden. Über diese Nase
springt z. B. einer der beiden Fäden, und zwar vorzugsweise der
um einen größeren Winkel abgelenkte Faden hinweg, wodurch die
Trennung der beiden Fäden voneinander erleichtert wird.
Zur Erfüllung der vorgenannten zweiten Funktion kann jeweils
mindestens ein Fadentrennelement einer die nebeneinander lie
genden Fäden führenden Führungsvorrichtung bzw. einer Bearbei
tungsstation der Textilmaschine vorgeordnet sein.
Statt mehrerer, hintereinander liegender Fadentrennelemente
besteht erfindungsgemäß auch die Möglichkeit, daß zwischen der
Verwirbelungskammer und dem zweiten Fadenführerpaar ein quer
zur Fadenlaufrichtung liegendes Fadentrennelement angeordnet ist,
welches in einen äußeren Teilungsbereich aus einer Spitze
auseinanderlaufende Kanten für jeweils einen der nebeneinander
laufenden Fäden aufweist, die in einen inneren Einführungsbe
reich in parallelen Verlauf übergehen. Damit ergibt sich eine
Vereinfachung in der Konstruktion der Elemente zur Herstellung
eines nebeneinanderliegenden Fadenverlaufs beim Auflegen eines
Fadenpaares. Hierbei können die beiden Fadentrennelemente in
Fadenlaufrichtung und quer dazu gegeneinander versetzt angeordnet
sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht einer Arbeitsstelle
einer Strecktexturierspulmaschine;
Fig. 2 eine schematische Ansicht in Pfeilrichtung A nach
Fig. 1 mit den Verfahrensschritten a, b und c;
Fig. 3 eine schematische Ansicht in Pfeilrichtung B nach
Fig. 1 mit den identischen Verfahrensschritten a,
b, c nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich nach Fig. 3 mit den
Verfahrensschritten a, b, c und d bei der Verarbei
tung von drei synthetischen Fäden;
Fig. 5 eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsform
einer Arbeitsstelle einer Streckspulmaschine für
synthetische Fäden;
Fig. 6 eine Detailansicht im Bereich der oberen Verleger
rolle mit den Verfahrensschritten a bis f;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die oberen Fadenführer;
Fig. 8 eine Draufsicht auf die unteren Fadenführer und das
Fadentrennelement;
Fig. 9 eine Gesamtdraufsicht der Teile nach Fig. 7 und
Fig. 8;
Fig. 10 eine Draufsicht auf ein Fadentrennelement mit Nase;
Fig. 11 eine Ansicht auf das Fadentrennelement nach Fig. 10
in Richtung A.
In Fig. 1 ist eine Arbeitsstelle einer Streckspulmaschine 1 für
zwei bifilar zu behandelnde synthetische Fäden 2 und 3 in Vor
deransicht dargestellt. Wie ersichtlich, werden den einzelnen
Bearbeitungsstationen dieser Arbeitsstelle die Fäden 2 und 3
von einem nicht näher dargestellten Spulengatter zugeführt.
Diese synthetischen Fäden 2 und 3 laufen zunächst nebeneinander
über einen stabförmigen Fadenführer 5, welcher an seinem Außen
umfang Profilierungen zum Separieren der Fäden 2 und 3 auf
weist. Die Fäden werden mehrfach um den Fadenführer 5 und eine
auf einer Lieferwalze 7 aufliegende Druckwalze 6 herumgeführt
und laufen von dort zu einem Streckstift 8.
Diesem Streckstift 8 ist eine untere Galette 9, z. B. eine Heiz
galette, nachgeordnet, oberhalb welcher sich eine Verlegerrolle
10 befindet.
Die von der Galette 9 nebeneinander ablaufenden synthetischen
Fäden 2 und 3 werden anschließend zu einer im oberen Bereich
angeordneten Galette 12 weitergeleitet. Diese Galette 12 ist wie
derum mit einer Verlegerrolle 13 ausgestattet. Die Umfangsge
schwindigkeit der Galette 12 ist hierbei gegenüber der Umfangs
geschwindigkeit der Galette 9 erhöht, so daß die Synthetikfäden
2 und 3 eine Verstreckung erfahren. Hierbei bildet die Zone
zwischen den Galetten 9 und 12 das Hauptverzugsfeld.
Im Bereich dieses Hauptverzugsfeldes ist eine Heizeinrichtung
11 installiert, wobei die beiden synthetischen Fäden 2 und 3
die Heizeinrichtung 11 von unten nach oben nebeneinander durch
laufen. Die obere Galette 12 kann entweder als Heizgalette
ausgebildet oder eine unbeheizte Galette sein.
Nach Verlassen der Galette 12 werden die beiden synthetischen
Fäden 2 und 3 über ein Fadenführerpaar 14 und 14′ zu einer
zweispurigen Verwirbelungskammer 15 geführt und von dort weiter
über ein weiteres Fadenführerpaar 16, 16′ und 17 zu einer Spul
einrichtung mit den beiden Spulen 18 und 19 für jeden der Syn
thetikfäden 2 und 3. (Aus Gründen der Verdeutlichung ist in
Fig. 1 der zweite Fadenführer des Paares 17 nicht dargestellt).
Die beiden bifilar behandelten, synthetischen Fäden 2 und 3
laufen über weite Bereiche nebeneinander in einer Ebene, welche
durch die Bearbeitungsflächen, wie dem Umfang der Lieferwalze
7, der Galetten 9 und 12, der Heizfläche der Heizeinrichtung 11
bestimmt werden.
Aus Fig. 1 ist in diesem Zusammenhang ersichtlich, daß die
Drehachsen der Lieferwalze 7 und des Streckstiftes 8 in einer
Ebene liegen, die senkrecht zu der Ebene angeordnet ist, in
welcher die Drehachsen der Verlegerrolle 10 und der Galette 9
liegen.
Entsprechend dieser Änderung der Ebenen der Bearbeitungsflächen
wird erfindungsgemäß auch die Laufebene der nebeneinander lau
fenden synthetischen Fäden 2 und 3 in diesem Bereich zwischen
dem Streckstift 8 und der Galette 9 gedreht.
Hierzu findet ein Fadentrennelement 20 Anwendung, mit dessen
Hilfe die Laufebene der beiden nebeneinander laufenden synthe
tischen Fäden 2 und 3 eine Drehung in die Ebene der nachfolgen
den Bearbeitungsfläche erfährt. Dieses Fadentrennelement 20 kann
z. B. ein Stift, ein Drahtbügel oder ein Trennblech sein.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, steht hierzu die Achse des
Fadentrennelementes 20 senkrecht auf der angestrebten Laufebene
der beiden Fäden 2 und 3. Darüber hinaus entspricht der Durch
messer des Außenumfangs des Fadentrennelementes 20 dem ange
strebten Abstand der beiden nebeneinander laufenden Fäden 2 und
3 in dieser Ebene. Aus Fig. 2 und 3 geht hervor, daß der Faden
3 vor dem Fadentrennelement 20 und der Faden 2 hinter dem Fa
dentrennelement 20 läuft.
Durch Einsatz eines derartigen Fadentrennelementes 20 ist es damit
möglich, daß z. B. bifilar laufende Fäden 2 und 3 unter form
schlüssiger Beibehaltung eines Abstandes aus einer ersten Lauf
ebene der durchlaufenen Bearbeitungsstation in eine zweite
Laufebene der zu durchlaufenden Bearbeitungsstation geführt
werden.
Gemäß Fig. 2 weist das Fadentrennelement 20 zwei Bereiche auf,
nämlich einmal einen zylindrischen ersten Bereich 21 und daran
anschließend einen zweiten Bereich 22 in Form einer konisch
zulaufenden Spitze 22. Die Achse der Spitze 22 ist ca. 45° bis
75° gegenüber der Achse des ersten Bereichs 21 des Faden
trennelementes 20 abgewinkelt.
Neben der Funktion zur Drehung der Laufebene der beiden bifila
ren Fäden 2 und 3 übt das Fadentrennelement 20 mit seiner Spit
ze 22 und seinem zylindrischen Bereich 21 eine weitere Funktion
aus: Beim Auflegen eines Fadenpaares erleichtert dieses Faden
trennelement 20 bei laufender Maschine das Neubestücken der
einzelnen Bearbeitungsstationen.
Diese Wirkungsweise ist in Fig. 2 in einzelnen Verfahrens
schritten dargestellt: Zum Führen eines Fadenpaares dient hier
bei eine Saugdüse 23 einer nicht näher dargestellten Absaugpi
stole. Gemäß Fig. 2a werden die beiden Fäden 2 und 3 in das
Mundstück der Saugdüse 23 eingesaugt. Die Saugdüse befindet
sich hierbei vor der Galette 9.
Nunmehr wird die Saugdüse 23 so geführt, daß das Fadenpaar 2, 3
auf die Spitze 22 des Fadentrennelementes 20 gelangt. Über die
Spitze 22 werden dabei die beiden Fäden 2 und 3 unter Trennung
voneinander auf die beiden Seiten des zylindrischen Bereichs 21
geführt.
Hierbei kann die Spitze 22 nach Fig. 10 und 11 mit einer Nase
40 versehen sein. Vor der Nase 40 befindet sich eine Ausnehmung
41. An dieses so gestaltete Fadentrennelement 20 fährt man mit
den beiden Fäden 2 und 3 nicht auf die Spitze 22, sondern in
die Ausnehmung 41. Dann wird die Saugdüse 31 nach Fig. 10 und
11 langsam in Pfeilrichtung x geführt. Dabei springt der stär
ker abgelenkte Faden 2 eher über die Nase 40 als der andere
Faden 3 und kann dann leichter hinter das Fadentrennelement 20
geführt werden.
Damit erfolgt trotz gemeinsamer Halterung der beiden bifilar
laufenden Fäden 2 und 3 in der Saugdüse 23 gemäß Fig. 2b eine
einwandfreie Trennung durch die Spitze und den Außendurchmesser
des Fadentrennelementes 20 bzw. mit Hilfe der Nase 40.
Nunmehr wird nach Fig. 2c die Absaugpistole mehrfach um die
Galette 9 und die Verlegerolle 10 geführt, wobei die beiden vor
und hinter dem zylindrischen Bereich 21 des Fadentrennelementes 20
nebeneinander laufenden Fäden 2 und 3 eine parallele Führung
mit gleichbleibendem gegenseitigen Abstand zueinander erfahren.
Hierdurch erfüllt dieses Fadentrennelement 20 die weitere vor
genannte Funktion, nämlich die Herstellung des gewünschten
Abstandes beim Auflegen eines Fadenpaares.
Fig. 3 zeigt den in den Fig. 2a bis 2c dargestellten Ver
fahrensablauf in Pfeilrichtung B. Hier ist die Wirkung der
konischen Spitze 22 deutlich zu erkennen, wobei nach Fig. 3b
sich der Faden 3 an der einen Seite und der Faden 2 an der
anderen Seite des Außendurchmessers des zylindrischen Bereichs
21 des Fadentrennelementes 20 befindet. Fig. 3c entspricht der
Position nach Fig. 2c, d. h. die Parallelität der beiden Fäden 2
und 3 ist hergestellt.
Nach Fig. 4 besteht auch die Möglichkeit, nicht nur bifilar,
sondern auch trifilar zu fahren, d. h. zu gewährleisten, daß
drei Fäden 2, 3 und 30 nebeneinander laufen: Ist ein Fadentrio
aufzulegen, so werden die drei Fäden wiederum durch die Saugdü
se 23 der Absaugpistole gehaltert.
Nunmehr werden die drei Fäden 2, 3, 30 zunächst in den Bereich
des Fadentrennelementes 20 geführt, wo eine Trennung in einen
Faden 3 und in die beiden Fäden 2 und 30 eingeleitet wird.
Die beiden verbleibenden Fäden 2 und 30 wiederum werden in den
Bereich eines z. B. diagonal unter dem ersten Fadentrennelement
20 angeordneten zweiten Fadentrennelementes 20′ geführt, wo
eine Trennung zwischen den beiden Fäden 2 und 30 bewirkt wird.
Diese Position ist in Fig. 4c dargestellt.
Nach Trennung der drei Fäden 2, 3 und 30 in parallel laufende
Laufebenen wird die Saugdüse 23 der Ansaugpistole mehrfach um
die Galette 9 und die Verlegerrolle 10 nach Fig. 4d geführt und
so in diesem Bereich die erforderliche Parallelität der drei
Fäden 2, 3 und 30 hergestellt.
Infolge der Funktionen des Fadentrennelementes 20 - Trennen und
Getrennthalten - der bi- bzw. trifilar laufenden synthetischen
Fäden beim Auflegen eines Fadenpaares oder Fadentrios besteht
darüber hinaus die Möglichkeit, Fadentrennelemente dieser Art
auch in anderen Bereichen der Textilmaschine einzusetzen:
Fig. 5 zeigt hierfür ein Ausführungsbeispiel: Wie ersichtlich
befinden sich weitere Fadentrennelemente 25, 26 und 27 in dem
Bereich unter der oberen Galette 12. Hierbei ist das Faden
trennelement 25 zwischen der oberen Galette 12 und einem ersten
Fadenführerpaar 14 und 14′ angeordnet, ein zweites Faden
trennelement 26 befindet sich zwischen dieser ersten Fadenfüh
rerpaar 14 und 14′ und der zweispurigen Verwirbelungskammer 15;
ein drittes Fadentrennelement 27 ist zwischen dieser Verwirbe
lungskammer 15 und einem weiteren Fadenführerpaar 16 und 16′
angeordnet.
Die beiden bifilar behandelten Fäden 2 und 3 laufen dann über
ein drittes Fadenführerpaar 17 und 17′ zu den beiden Spulen 18
und 19.
Beim Auflegen eines Fadenpaares werden unmittelbar hinter der
Galette 12 durch das Fadentrennelement 25 die beiden von der
Saugdüse 23 der Absaugpistole gehalterten Fäden 2 und 3 ge
trennt und danach erst der eine Faden 2 in den einen Fadenfüh
rer 14 eingeführt, wobei der andere Faden 3 vorübergehend sozu
sagen hinter dem Fadentrennelement 25 "abgelegt" und anschlie
ßend in den anderen Fadenführer 14′ eingeführt wird.
Beim Einlegen eines Fadenpaares unter der oberen Galette 12
bzw. der Verlegerrolle 13, werden gemäß Fig. 6a die beiden
Fäden 2 und 3 zunächst gemeinsam von der Saugdüse 23 der Ab
saugpistole erfaßt und gehaltert. Beide Fäden werden in den
Bereich des Fadentrennelementes 25 geführt, wobei nach Fig. 6b
der Faden 3 hinter das Fadentrennelement 25 geführt wird, so
daß der Faden 2 unbehindert weiterbewegt und gemäß Fig. 6c in
den Fadenführer 14 geführt werden kann.
Nunmehr wird nach Fig. 6d die Saugdüse 23 von rechts nach links
bewegt, so daß auch der Faden 3 in den Fadenführer 14′ gelangt
und dort gehaltert wird.
Analog ist die Funktion des weiteren Fadentrennelementes 26, um
zu gewährleisten, daß die beiden Fäden funktionsrichtig in die
beiden parallel laufenden Rillen der zweispurigen Ver
wirbelungskammer 15 eingeführt werden.
Die gleiche Funktion ergibt sich hinter der Verwirbelungskammer
15, wobei mit Hilfe eines weiteren Fadentrennelementes 27 erst
ein Einführen des einen Fadens 2 in den einen Fadenführer 16
und danach das Einführen des anderen Fadens 3 in den anderen
Fadenführer 16′ durch die Saugdüse der Ansaugpistole bewirkt
wird.
Diese Fadentrennelemente liegen nach Einlegen in die jeweiligen
Fadenführer frei.
Eine weitere Möglichkeit beim Einlegen eines Fadenpaares ist in
Fig. 6 in den Verfahrensschritten d-f dargestellt: Wie er
sichtlich, befindet sich hinter der Verlegerrolle 13 ein
Fadentrennelement 25. Der zweispurigen Verwirbelungskammer 15
mit den beiden Rillen 28 und 29 ist ein andersgestaltetes Fa
dentrennelement 33 nachgeordnet, welches quer zur Fadenlauf
richtung liegt.
Dieses Fadentrennelement 33 weist nach Fig. 8 einen äußeren
Teilungsbereich 34 mit aus einer Spitze auseinander laufenden
Kanten für jeweils einen der nebeneinander laufenden Fäden und
einen inneren Einführungsbereich mit im Abstand voneinander
liegenden Kanten 35 und 35′ auf. Weiterhin sind die oberen
Fadenführer 14 und 14′ gemäß Fig. 7 nach außen offen, wohinge
gen die unteren Fadenführer 16 und 16′ gemäß Fig. 8 nach innen
offen ausgebildet sind. Fig. 9 zeigt die Elemente nach Fig. 7
und 8 in Gesamtdraufsicht. Statt der Gestaltung des Fadentrenn
elementes 33 in Form eines Teilblechs kann auch ein Drahtbügel
mit entsprechenden Kanten Anwendung finden.
Zum Einlegen eines Fadenpaares in die Rillen 28 und 29 der
Verwirbelungskammer 15 wird nach Fig. 6d die Saugdüse 23 nach
unten bewegt und unter dem Fadentrennelement 33 gegen die Basis
des Teilblechs geführt. Damit erfolgt ein Spreizen der beiden
Fäden 2 und 3 im äußeren Teilungsbereich 34, bis sie an den
parallelen Kanten 35 und 35′ des inneren Einführungsbereichs
anliegen und damit zwangsläufig in die Rillen 28 und 29 der
Verwirbelungskammer 15 eingeführt werden.
Wie ersichtlich, ist der Abstand der Kanten 35 und 35′ so ge
wählt, daß sie die Fäden 2 bzw. 3 im Zusammenwirken mit den
Fadenführern 14, 14′ genau in die beiden Rillen 28 und 29 der
Verwirbelungskammer 15 führen.
Fig. 9 zeigt in Draufsicht auf den Bereich der Verwirbelungs
kammer 15 in dem Augenblick, in dem die Fäden 2, 3 mittels der
Absaugpistole über das Teilblech 33 in die beiden Rillen 28 und
29 der Verwirbelungskammer 15 eingeführt werden.
Nach Fig. 6f wird die Saugdüse 23 dann nach links bewegt, bis
sich der Faden 2 in dem Fadenführer 16 einlagert; durch Bewe
gung nach rechts erfolgt eine Einlagerung des Fadens 3 in den
Fadenführer 16′.
Auch hierbei wird der jeweils andere Faden durch eine der Kan
ten 35 und 35′ in einer Stellung gehalten, in der er die Hand
habung des jeweils mit der Saugdüse bewegten Fadens nicht be
hindert.
Durch diese Konstruktion mit dem Zusammenwirken des einen Fad
entrennelementes 25 und des speziell gestalteten anderen Faden
trennelementes 33 können die beiden Fadentrennelemente 26 und
27 gemäß Fig. 5 entfallen, wobei trotzdem eine einwandfreie
funktionsgerechte Positionierung der beiden nebeneinander lau
fenden Fäden 2 und 3 in den Fadenführern bzw. den weiteren
Bearbeitungsstationen gewährleistet wird.
Erfindungsgemäß wird durch Einsatz des oder der Fadentrennele
mente vorteilhafterweise auf einfache Weise die Laufebene der
z. B. bifilar laufenden Fäden 2 und 3 gedreht, wobei außerdem
durch die spezielle Gestaltung des oder der Fadentrennelemente
eine Vereinfachung beim Auflegen eines Fadenpaares oder Faden
trios gegeben ist.
Die Erfindung ist z. B. anwendbar bei Strecktexturiermaschinen
mit bifilar laufenden Fäden. Der Einsatz derartiger Faden
trennelemente ist jedoch nicht auf eine Strecktexturiermaschine
beschränkt, sondern kann auch an Streckzwirn oder Streckspulma
schinen ohne Texturierung oder an Maschinen mit anderer Art von
Texturierung, wie beispielsweise Falschdrall, eingesetzt wer
den.
Claims (13)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Gruppen aus zwei bis vier, mit
Abstand parallel nebeneinander durch je eine Arbeitsstelle
einer Spinnereimaschine laufenden synthetischen Fäden, wobei
die Arbeitsstellen je mindestens zwei, im Abstand auf die
Achse der durchlaufenden Fäden gegeneinander gedrehte Be
arbeitungsflächen für die Fäden aufweisen,
- - wobei mindestens ein stabförmig ausgebildetes Trennelement (20, 20′) beidseitig die Fäden (2, 3, 30) führt und
- - die von einer vorgeordneten Bearbeitungsfläche ablaufenden Fäden mittels des zwischengeschal teten Trennelements in der Ebene der nach folgenden Bearbeitungsfläche auf einen bestimmten Abstand getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitungsflächen im Winkel von 90° zuein
ander liegen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2,
gekennzeichnet durch
(n-1) auf der Bearbeitungsfläche einer nachgeordneten Be
arbeitungsstation senkrechtstehende Fadentrennelemente (20,
20′), wobei
- - n der Anzahl der bearbeiteten Fäden (2, 3, 30) ent spricht,
- - das jeweilige Fadentrennelement (20) bzw. die jeweiligen Faden trennelemente (20, 20′) die Fäden in dem beabsichtigten Abstand auf der Bearbei tungsfläche der nachgeordneten Bearbeitungsstation (8, 9) hält bzw. halten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser des Fadentrennelementes (20, 20′)
dem angestrebten Abstand der nebeneinander laufenden Fäden
(2, 3, 30) auf der zweiten Bearbeitungsflächen entspricht und die Fäden
(2, 3) über jeweils gegenüberliegende Seiten der Faden
trennelemente (2; 20) laufen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadentrennelement (20) einen ersten Bereich (21)
konstanten Durchmessers und einem zweiten Bereich in Form
einer konisch auslaufenden Spitze (22) aufweist zur Vergrö
ßerung des Abstandes zweier an der Spitze (22) angesetzter
und zum ersten Bereich geführter, eng nebeneinander laufen
der Fäden (2, 3) auf den dem Außendurchmesser des Faden
trennelementes entsprechenden Abstand.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse der Spitze (22) ca. 45° bis 75° gegenüber der
Achse des ersten Bereichs (21) des Fadentrennelementes (20)
abgewinkelt ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze (22) des Fadentrennelementes (20) eine Nase
(40) aufweist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils mindestens ein Fadentrennelement (25, 26, 27)
einer die nebeneinander liegenden Fäden (2, 3) führenden
Führungsvorrichtungen bzw. einer Bearbeitungsstation der
Textilmaschine (1) vorgeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit einem hinter einer Galette angeordneten, im Abstand
voneinander liegenden ersten Fadenführerpaar als Führungs
vorrichtung, mit einer in Fadenlaufrichtung anschließenden
Verwirbelungskammer als Bearbeitungsstation und mit zwei
nachfolgenden Fadenführerpaaren an einer Streckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Galette (12) und dem ersten Fadenführer
(14, 14′) mindestens ein Fadentrennelement (25) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem ersten Fadenführerpaar (14, 14′) und der
Verwirbelungskammer (15) mindestens ein weiteres Faden
trennelement (26) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Verwirbelungskammer (15) und dem zweiten
Fadenführerpaar (16, 16′) mindestens ein weiteres Faden
trennelement (27) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Verwirbelungskammer (15) und dem zweiten
Fadenführerpaar (16, 16′) ein quer zur Fadenlaufrichtung
liegendes Fadentrennelement (33) angeordnet ist, welches in
einen äußeren Teilungsbereich (34) aus einer Spitze ausein
anderlaufende Kanten für jeweils einen der nebeneinander
laufenden Fäden (2, 3) aufweist, die in einem inneren Ein
führungsbereich (35, 35′) in parallelem Verlauf übergehen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadentrennelemente (20, 20′) in Fadenlaufrichtung
und quer dazu gegeneinander versetzt angeordnet sind (Fig. 4).
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