DE2449583B2 - Offenendspinnvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Offenendspinnvorrichtung mit zwei eng benachbarten und gleichsinnig antreibbaren Zylindern, in deren Zwickelbereich die Zusammendrehung der Fasern zu einem Faden erfolgt, bei der ein Zylinder als Einzelfasern anziehender Zylinder ausgebildet ist und eine in Richtung der Drehachse der Zylinder wirkende, den abgezogenen Faden gegen Verdrehung sichernde Abzugsvorrichtung vorgesehen ist.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art (DT-OS 19 02 111 und GB-PS 12 31 198) ist ein einziger Zylinder ein die Einzelfasern anziehender Zylinder, während der andere Zylinder die Fasern nicht anzieht und einen kleineren Durchmesser aufweist. Die Einspeisung der Einzelfasern erfolgt an der dem Zwickelbereich abgewandten Seite des die Einzelfasern anziehenden Zylinders. Es wird somit auf diesem Zylinder ein mehr oder weniger zusammenhängendes Faservlies gebildet, das auf dem Zylindermantel in den Zwickelbereich transportiert wird, wo es durch den als Verfestigungsund Reibrolle wirkenden zweiten Zylinder in das Fadenende eingedreht wird. Weil die Fasern an dem einen Zylinder bereits haften, stellen sich an den Berührungsflächen zwischen den beiden Zylindern einerseits und dem Fadenende andererseits keine gleichen Reibungsverhältnisse ein. Es besteht deshalb die Gefahr, daß dem Fadenende keine gleichmäßige Drehung erteilt wird und daß die Fasern durch den Spalt zwischen den beiden Zylindern hindurchgezogen werden. Ferner erfolgt die Fadenbildung in erster Linie durch ein Einrollen der Fasern bzw. des vliesartigen Faserverbandes, so daß sich eine Orientierung der Fasern im Faden ergibt, durch die im Kern des Fadens nur ein geringer Fadenverbund entsteht.

Ferner ist eine Offenendspinnvorrichtung mit zwei eng benachbarten, gleichsinnig antreibbaren Reibkörpern, zwischen denen die Zusammendrehung der Fasern zu einem Faden erfolgt, bekannt (US-PS 36 35 006), bei der eine quer zur Bewegungsrichtung der Reibfläche der Reibkörper wirkende, den Faden gegen Verdrehung sichernde Abzugsvorrichtung vorgesehen ist. Die Reibkörper sind als endlose Bänder ausgebildet, zwischen deren einander zugewandte Flächen das Fasermaterial in der gleichen Richiung wie der Abzug des Fadens erfolgt, rinpsbiasen wird. Beim Einblasen der Fasern in der verhältnismäßig schmalen Spalt zwischen den Endlosbändern entstehen jedoch die

ίο Funktion der Vorrichtung beeinträchtigende Stau- und Stauchwirkungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die Herstellung eines einwandfreien Fadens mit auch den Kern einbeziehendem Faserverbund ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 umschriebenen Merkmale gelöst. Weil die Einspeisung der Einzelfasern unmittelbar in den Zwickelbereich erfolgt und beide Zylinder gleich ausgebildet sind, stellen sich am Fadenende gleiche Reibungsverhältnisse ein. Außerdem legen sich die Fasern an das Fadenende an, ohne auf dem Zylinder vorher längere Zeit festzuhaften, so daß einerseits die Fasern nicht die Tendenz haben, durch den Spalt zwischen den Zylindern hindurchzuwandern, und andererseits bis in den Kern hinein einen Faserverbund herstellen.

Es ist zwar bereits eine Vorrichtung zur Herstellung von Fäden bekannt (OE-PS 3 09 278), bei der zwei, Einzelfasern anziehende, etwa gleichgroße Zylinder vorgesehen sind. Diese Zylinder sind jedoch gegenläufig angetrieben und dienen zum Transport der Fasern in den Zwickelbereich. Der Zusammenhalt der Fasern wird durch Pressung sowie durch eingebrachtes olastifizierbares Material erzielt. Ein Verspinnen der Fasern im Zwickelbereich findet nicht statt; vielmehr werden die gepreßten Fasern nach Austritt aus dem Zwickelbereich zu einem Garn verzwirnt. Ein einwandfreies textiles Garn unter Verwendung beliebiger Ausgangsfasern ist mit dieser Vorrichtung nicht herstellbar.

Eine bevorzugte weitere Ausbildung der Erfindung ergibt sich aus den Unteranspruch.

Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch die Saugzylinder einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Zwickelbereich.

Das Fasermaterial wird in Einzelfasern aufgelöst, die fliegend in den Zwickelbereich zwischen zwei eng benachbarten, gleich großen parallelen Saugtrommeln 1, 2 eingebracht werden. Jede Saugtrommel 1, 2 besitzt einen Saugeinsatz 3, 4, der im Zwickelbereich zu einer Saugzone 5, 6 führt. Die beiden Saugtrommeln 1, 2 rotieren in Pfeilrichtung gleichsinnig. An einer Trommelstirnseite ist ein Paar von Abzugswalzen 7 vorgesehen.

Die in einem etwa senkrecht zu der von den beiden Trommelachsen bestimmten Ebene gerichteten Strom auf d^; - Saugzone 5, 6 auftreffenden Fasern werden

ho durch die Rotation der Saugtrommeln 1,2 zusammengedreht und mit Hilfe der Walzen 7 in Form eines gesponnenen Fadens parallel zu dem Trommeln 1, 2 abgezogen, wobei die Walzen 7 den Faden an Drehung um seine Achse hindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Offenendspinnvorrichtung mit zwei eng benachbarten und gleichsinnig antreibbaren Zylindern, in deren Zwickelbereich die Zusammendrehung der Fasern zu einem Faden erfolgt, bei der ein Zylinder als Einzelfasern anziehender Zylinder ausgebildet ist und eine in Richtung der Drehachse der Zylinder wirkende, den abgezogenen Faden gegen Verdrehung sichernde Abzugsvorrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Zylinder die Einzelfasern anziehende, etwa gleich große Zylinder sind und daJ eine Vorrichtung zur Einspeisung der Einzelfasern unmittelbar in der, Zwickelbereich vorgesehen ist.

2. Offenendspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder als Saugtrommeln (1, 2) ausgebildet sind, in ^enen sich Saugeinsätze (3, 4) befinden, deren sid über einen Teil des Trommelumfanges erstreck*- ide Saugöffnungen zum Zwickelbereich ausge.c'Met sind.