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Friktionsspinnvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Friktionsspinnvorri-chtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei gattungsgemäßen Friktionsspinnvorrichtungen wird aus einem in
den Spinnzwickel eingeleiteten Faserstrom ein Faden gebildet, dessen Struktur nur
in gewissen Grenzen beeinflußbar ist. Das Spinnergebnis ist aus diesem Grund unbefriedigend.
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Der Erfindung liegt die A.ufgabe zugrunde, das Spinnergebnis zu verbessern,
und insbesondere die Faserzufuhr anpassungsfähiger zu machen, wodurch auch vielerei
Strukturabwandlungen des Fadens auf einfache Art und Weise möglich werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Bildung
ein und desselben Fadens mindestens zwei Faserzufuhrvorrichtungen angeordnet sind,
von denen jeweils ein Faserstrom an den sich bildenden Faden geführt ist.
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Jetzt sind der Einflußnahme auf das SpinnerEebnis und auf die Fadenstruktur
keine engen Grenzen mehr gesetzt.
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Der von der einen Faserzufuhrvorrichtung ausgehende Faserstrom kann
zu Beispiel vorteilhaft zum Bilden eines Fadenkerns und der von der anderen Faserzufuhrvorrichtung
ausgehende Faserstrom oder die von den anderen Faserzufuhrvorrichtungen ausgehenden
Faserströme können zum Bilden eines Fadenmantels dienen. Die Faserströme werden
dabei vorteilhaft aus unterschiedlichen Richtungen in den Spinnzwickel geführt.
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn ein Faserstrom quer zur Fadenabzugsrichtung
in
den Ssinnzwickel geführt ist.
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Je nachdem, ob die getrennten Faserströme gleich stark oder unterschiedlich
stark sind, und je nachdem, welches Fasermaterial im einzelnen Fall verwendet wird,
ergeben sich nicht nur Abwandlungen der Oberflächenstruktur, sondern auch Abwandlungen
der inneren Struktur des Fadens, beliebige Farbkombinationen und insgesamt eine
große Einflußnahme auf das Spinnergebnis.
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Nach einer vorteilhaften weiteren Ausbildung der Erfindung besitzen
zwei Faserzufuhrvorrichtungen ein gemeinsames Faserauflöseaggregat. Hierdurch ist
die Möglichkeit gegeben, aus ein und demselben Faserband zwei Faserströme zu bilden,
wenn das gemeinsame Faserauflöseagreat eine Faserbandzufuhrvorrichtung und Mittel
zum Erzeugen voneinander getrennter Faserströme aus einer gemeinsamen Faserbandvorlage
aufweist.
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Dies führt bei Spinnmaschinen, die aus einer großen Anzahl gleichartiger
Friktionsspinnvorrichtungen bestehen, zu dem Zusatzvorteil, daß viel weniger Faserbandvorlageaggregate,
zum Beispiel Spinnkannen, erforderlich sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist durch die Merkmale
des Anspruchs 7 gekennzeichnet. Hier handelt es sich um eine praxisgerechte Ausbildung,
die noch durch Maßnahmen verbessert werden kann, die sich aus den Merkmalen des
Anspruchs 8 ergeben. jlierbei geht es zusätzlich darum, eine zuverlässige Trennung
der Faserströme zu erzwingen.
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Insbesondere bei der Ausbildung des Fadenkerns ist es wichtig, die
Fasern möglichst in gestrecker Lage in die
Spinnzone zu bringen,
was nicht ohne weiteres möglich ist. 1Jm auch diesen Nachteil zu bese-itigen und
die Fadenstruktur insofern noch zu verbessern, besitzt nach einer weiteren Ausbildung
der Erfindung die eine der Faserzufuhrvorrichtungen einen von Tragluft und Fasern
durchströmten, eine offene, außerhalb des Ssinnzwickels gelegene Ausmündung aufweisenden
Faserzufuhrkanal, der tanential gegen das eine Friktionselement gerichtet ist, das
seinerseits Mittel zum Erzeugen von Faserhaltekräften besitzt.
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Die Vorteile dieser Maßnahmen und Erfindungsausgestaltungen ergeben
sich aus folgendem: Die Spinnfasern haben in dem Tragluftstrom eine verhältnismäßig
große Geschwindigkeit. Es ist aber nicht gewährleistet, daß die vom Tragluftstrom
getragenen Spinnfasern eine auch nur einigermaßen gestreckte Lage einnehmen.
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Da Faserhaltekräfte vom Friktionselement ausgehen, wird jede einzelne
Faser nach dem Verlassen des Faserzufuhrkanals zunächst an einer Stelle durch das
Friktionselement festgehalten und mitgenommen. Die Fasergeschwindigkeit ist aber
größer als die Geschwindigkeit der Oberfläche des Friktionselements. Dies führt
zum Abschleudern des noch nicht vom Friktionselement gehaltenen Faserendes in Bewegungsrichtung
der Faser. Dabei tritt eine Strekkung der Faser ein, und in diesem gestreckten Zustand
bleibt die Faser dann auf der Oberfläche des Friktionselements gewissermaßen angeheftet.
Da alle Fasern eine gleichartige Aufbereitung erfahren, entsteht auf der Oherflache
des Friktionselements eine Lage gestreckter, paralleler Fasern, deren Richtung im
wesentlichen durch die Richtung des Faserzufuhrkanals bestimmt ist. In diesem gestreckten,
sarallelisierten Zustand gelangen die Fasern
dann in den Spinnzwickel,
werden dort aufgerollt und zu einem Faden vereinigt, der laufend abgezogen wird.
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Wird schon der Fadenkern auf diese Art und Weise gebildet, ist das
Resultat eine auffallende Strukturverbesserung des Fadens.
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Noch wirkungsvoller wird die geschilderte Maßnahme, wenn nach einer
weiteren Ausbildung der Erfindung der Faserzufuhrkanal mit einer parallel zum Spinnzwickel
gerichteten Komponente entgegen der Bewegungsrichtung des einen Friktionselements
und tangential zu diesem Friktionselement gerichtet ist. Die Bewegung der Oberfläche
des Friktionselements ist dabei der Bewegung der Spinnfasern entgegengesetzt, und
zwar mit einer Komponente parallel zum Spinnzwickel, vorzugsweise in Fadenabzugsrichtung.
Nachdem ein Punkt der Faser auf der Oberfläche des Friktionselements fixiert ist,
führt die Bewegungsenergie der Faser zum Abschleudern des oder der anderen Faserenden
schräg gegen die Bewegungsrichtung des Friktionselements. Die Streckung und Parallelisierung
der Fasern wird auf diese Art und Weise verbessert, und in diesem gestreckten und
parallelisierten Zustand gelangen die Fasern dann in den Spinnzwickel.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist mindestens ein
Friktionselement einen perforierten Mantel auf und besitzt Mittel zum Festhalten
der Fasern auf der Oberfläche des Friktionselements und zum gleichzeitigen Weitertransport
der Fasern zum Spinnzwickel. Diese Mittel bestehen aus einer tlnterdruckkammer,
die eine von unten her gegen den perforierten Mantel gerichtete Ansaugöffnung aufweist,
welche sich von der Faserzufuhrstelle bis zu der im SDinnzwickel gelegenen Spinnzone
erstreckt.
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Der in der Unterdruckkammer herrschende Unterdruck wirkt durch die
Perforationen hindurch bis auf die Spinnfasern ein, die sich dadurch auf dem Mantel
anlagern.
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Vorteilhaft können in der Unterdruckkammer quer zur Bewegungsrichtung
des Friktionselements gerichtete Faserausrichtlippen angeordnet sein. Die auf dem
Mantel des Friktionselements aufliegenden Fasern haben das Bestreben, sich parallel
zu den Faserausrichtlippen auszurichten.
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Sie werden durch die gerichtete Strömung an der Faserausrichtlippe
dazu gezwungen.
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Vorteilhaft sind die Faserausrichtlippen als Stege ausgebildet, deren
eine Kante jeweils mit geringem Abstand zum Mantel verläuft. Hierbei findet keine
Berührung zwischen der Faserausrichtlippe und dem Friktionselement statt. Es treten
dadurch auch keine Reibungsverluste ein, und es können keine Fasern zwischen der
Faserausrichtlippe und dem Mantel des Friktionselements eingeklemmt werden.
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Sofern die Friktionsspinnmaschine ohnehin mit pneumatischen Mitteln
zur Fadenbildung ausgerüstet ist, kann es vorteilhaft sein, wenn die tTnterdruckkammer
an eine eigene, von der Saugluftversorgung der Friktionclelemente unabhängige Saugluftquelle
angeschlossen ist. Hierbei können die pneumatischen Faserhaltekräfte in vorteilhafter
Weise unabhängig von den pneumatischen Fadenbildungskraften eingestellt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der zum Bilden
des Fadenmantels dienende Faserstrom gegen die Fadenabzugsrichtung an den sich bildenden
Faden herangeführt. Hierdurch soll insbesondere eine bessere Verklammerung
der
Mantelfasern mit den Kernfasern erreicht werden.
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Der Fadenverfestigung und der Strukturverbesserung dient es auch,
wenn nach einer weiteren Ausbildung der Frfindung der sich bildende Faden durch
ein nachgeschaltetes Fadendrehorgan geleitet ist. Das Fadendrehorgan wirkt noch
einmal drehend oder rollend auf den Faden ein, wodurch die Qualitätsverbesserung
des Spinnergebnisses eintritt.
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Vorteilhaft weist das Fadendrehorgan zwei einander gegenüberliegende,
gleichsinnig rotierende, einen perforierten Mantel besitzende rotationssymmetrische
Friktionselemente auf, die einen Zwickel bilden, durch den der Faden in Kontakt
mit mindestens einem der Friktionselemente geführt ist.
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Durch Friktion wird der Faden gezwungen, sich beim Durchlaufen des
Fadendrehorgans um seine Längsachse zu drehen, wodurch die gewünschte Fadenverbesserung
eintritt. Vorteilhaft besitzen hierbei die Friktionselemente in ihrem Inneren stationäre
Saugvorrichtungen mit gegen den perforierten Mantel und gegen den Zwickel gerichteten
Saugöffnungen. Durch diese Maßnahmen ist das Fadendrehorgan genauso ausgebildet
wie ein Friktionsspinnoran und daher auch als ein solches zu verwenden. m dies zu
ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß mindestens eine der Faserzufuhrvorrichtungen
im Zwickel des Fadendrehorgans mndet.
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Unabhängig davon, ob das Fadendrehoran zustzlich als Friktionsspinnorgan
verwendet wird oder nicht, ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung dem
vom Faden durchlaufenen Fadendrehorgan eine stationäre Fasersammelrinne
vorgeschaltet,
an der mindestens eine der Faserzufuhrvorrichtungen mündet. In der Fasersammelrinne
dreht sich der durchlaufende Faden in jedem Fall um seine Längsachse, so daß beigegebene
Fasern als Mantelfasern eingebunden werden können und auch dann einen echt gedrehten
Mantel des Fadens bilden, wenn ein in dem nachgeschalteten Fadendrehorgan dem Faden
aufgezwungener Falschdrall sich wieder auflöst.
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Vorteilhaft besitzt die Fasersammelrinne oerforierte ände, die zugleich
Wandteile einer Unterdruckkammer sind.
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An den perforierten Wänden werden diejenigen Fasern beziehungsweise
Faserenden festgehalten, die nicht auf, sondern neben dem Faden in die Fasersammelrinne
gelangten.
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Diese Fasern werden dann vom laufenden Faden auch noch aufgenommen
und gehen nicht verloren. Lediglich die Transportluft wird durch die Unterdruckkammer
laufend abgesaugt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele soll die Erfindung noch näher erläutert und beschrieben
werden.
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Fig. 1 zeigt die Faserzufuhrvorrichtungen einer Friktionsspinnvorrichtung
in einer Seitenansicht.
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Fi. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellten Faserzufuhrvorrichtungen in
einem Schnitt, der längs der Linie II-II der Fig. 1 geführt ist.
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Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 dargestellten Faserzufuhrvorrichtllnr,en
im Einsatz an einer FriXtionsspinnvorrichtllng.
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Fi. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Friktionselemente der Friktionsspinnvorrichtung
nach Fig. 3.
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Fig. 5 zeigt seilematisch eine andere Friktionsspinnvorrichtung mit
drei Faserzufuhrvorrichtungen.
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Fig. 6 zeigt eine Teilansicht der Friktionsspinnvorrichtung nach Fig.
5 in Seitenansicht.
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Fig. 7 zeigt schematisch ein drittes AusführungsbeisDiel der Erfindung.
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Fig. 8 zeigt in einer Ansicht von oben als viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine weitere FriktionssDinnvorrichtung.
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Fig. 9 zeigt einen Querschnitt durch die Friktionselemente der Friktionsspinnvorrichtung
nach Fig. 8.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 1 bis 4
enthält das Gehäuse 2 eines Faserauflöseaggregats 1 zwei Auflösewalzen 3 und 4.
Die Auflösewalze 3 ist an einer Welle 5, die Auflösewalze 4 an einer Welle 6 befestigt.
Wälzlager 7 beziehungsweise 8 stützen die Wellen 5 beziehungsweise 6 gegen das Gehäuse
2 ab. Die Rotationsachse 9 der Auflösewalze 3 ist gegen die Rotationsachse 10 der
Auflösewalze 4 um etwa drei Grad geneigt.
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Jede der beiden Wellen 5, 6 wird separat angetrieben. Die hierzu gehörenden
Antriebsvorrichtungen sind zeichnerisch nicht dargestellt worden. Die Auflösewalze
3 besitzt eine aus Nadeln bestehende, sich huber den Umfang erstreckende Garnitur
11, die Auflösewalze 4 eine gleichartige Garnitur 12.
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Das Faserauflöseaggregat 1 besitzt eine Faserbandzufuhrvorrichtung,
die insgesamt mit 13 bezeichnet ist. Di Faserbandzufuhrvorrichtung 13 weist einen
Einlauftisch 14 und eine rotierende Einzugswalze 15 auf, deren Welle 16 zwecks Antriebs
aus dem Gehäuse 2 herausgeführt ist.
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Es sind zwei voneinander getrennte Faserzufuhrvorrichtungen 17 und
18 vorhanden. Beide Faserzufuhrvorrichtungen haben die Gestalt von Faserkanälen,
deren Miindungen 19 beziehungsweise 20 im praktischen Betrieb an Stellen liegen,
an denen ein Unterdruck wirksam ist, so daß in den Faserzufuhrvorrichtungen eine
Strömung herrscht, welche die Fasern trägt und transportiert.
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Aus Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, daß die Eingänge 21 beziehungsweise
22 der Faserzufuhrvorrichtungen 17 beziehungsweise 18 etwa über den halben Umfang
der Auflösewalzen 3, 4 der Faserbandzufuhrvorrichtung 13 versetzt anveordnet sind.
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Fig. 2 läßt erkennen, daß die beiden Auflösewalzen 3, 4 voneinandern
divergieren, und zwar gemäß Fig. 1 in Richtung des Fasertransports, der in Richtung
des gebogenen Pfeils 23 verläuft. Der Pfeil 23 deutet zugleich die Drehrichtung
der beiden Auflösewalzen 3, 4 an. Die beiden Auflösewalzen 3, 4 divergieren in der
Weise voneinander, daß sie an der Faserbandzufuhrstelle 24 einander nahe benachbart
und an den Faserabgabestellen, nämlich an den Eingängen 21, 22 der Faserzufuhrvorrichtungen
17, 18 voneinander distanziert angeordnet sind.
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In Fig. 2 ist noch angedeutet, daß zwischen den Auflösewalzen 3, 4
eine die Trennung der Faserströme 26, 27 unterstiitzende Trennwand 25 angeordnet
ist.
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Die erwähnten Faserströme 26 und 27 zeigt Fig. 3, in der der Einsatz
des Faserauflösungsaggregats 1 an einer Offenend-Friktionsspinnvorrichtung 28 dargestellt
ist.
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In einer Schnittdarstellung zeigt Fig. 3 die Hauptteile der Friktionsspinnvorrichtung
28, nämlich die beiden rotationssymmetrischen Friktionselemente 29 und 30, die gleichsinnig
in Richtung der gebogenen Pfeile 31, 32 rotieren, ohne sich zu berühren, und dabei
einen langgestrecken Spinnzwickel 33 ausbilden. In diesem Spinnzwickel 33 bildet
sich der Faden 34 aus den Fasern der beiden Faserströme 26, 27. Die Fadenbildung'wird
dadurch unterstützt, daß beide Friktionselemente 29, 30 Saugvorrichtungen 35 beziehungsweise
36 besitzen, deren langgestreckte Saugmündungen 37 beziehungsweise 38 gegen das
untere Ende des Spinnzwickels 33 gerichtet sind. Da die Friktionselemente 29 und
30 die Form perforierter Zylinder haben, kommt der in den Saugvorrichtungen 35 und
36 herrschende Unterdruck im Spinnzwickel 33 zur Auswirkung, von wo aus er dann
in den Faserzufuhrvorrichtungen 17 und 18 Luftströmungen bewirkt.
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Die Schnittdarstellung der Fig. 4 ist längs der in Fig. 3 gezeichneten
Linie IV-IV geführt. Während aber Fig. 3 von der Friktionsspinnvorrichtung 28 nur
das Friktionselement 30 und den Faden 34 zeigt, ist in Fig. 4 auch das andere Friktionselement
zu sehen, und Fig. 4 zeigt auch, daß der Schnitt durch die Faserzufuhrvorrichtung
17 geht.
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Während des Betriebes wird ein Faserband 3 ilber den Finlauftisch
14 zugefjihrt, und aus dem Faserband werden die beiden in Fig. 3 dargestellten Faserströme
26 und 27 ebildet. Aus den beiden Faserströmen entsteht der Faden
34,
der laufend in Richtung des Pfeils 40 abgezogen wird. Fig. 3 läßt erkennen, daß
die Fadenstärke von rechts nach links zunimmt. Aus den Fasern des Faserstroms 27
wird zunächst der Fadenkern 34' gebildet, an den sich dann die Fasern des Faserstroms
26 mitanlegen und gewissermaßen einen aus Fasern bestehenden Mantel bilden.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 5 und 6 schematisch
eine Friktionsspinnvorrichtung 41 mit einander gegenüberliegenden, in Richtung der
Pfeile 42, 43 relativ zueinander bewegbaren Friktionselementen 44, 45 dargestellt,
die einen Spinnzwickel 46 bilden.
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In dem Spinnzwickel 46 entsteht fortlaufend ein Faden 47, der in Richtung
des Pfeils 48 laufend abgezogen wird. Die hierzu erforderliche Fadenabzugsvorrichtung
ist weder bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel noch bei diesem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Sie kann zum R,eispiel aus einem Walzenpaar bestehen.
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Rei diesem Ausführungsbeispiel sind drei Faserzufuhrvorrichtungen
49, 50 und 51 vorhanden. Die drei Faserzufuhrvorrichtungen sind als Faserkanäle
ausgebildet, die von Faserauflösevorrichtungen ausgehen. Die Faserzufuhrvorrichtung
49 geht von der Faserauflösevorrichtung 52, die Faserzufuhrvorrichtung 50 von der
Faserauflösevorrichtung 53 und die Faserzufuhrvorrichtung 51 von der Faserauflösevorrichtung
54 aus. Die Faserauflösevorrichtungen enthalten in konventioneller Weise gezahnte
Auflösewalzen, die ein zuefiihrtes Faserband in Einzelfasern aflösen. Der von der
Faserzufuhrvorrichtung 49 ausa.ehende Faserstrom 55 dient zum Bilden des Fadenkerns
47', wSthrend
die von den anderen Faserzufuhrvorrichtungen 50
und 51 ausgehenden Faserströme 56 und 57 zum Bilden des den Faserkern 47' überlagernden
Fasermantels dienen.
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Alle drei Faserströme sind aus unterschiedlichen Richtungen in den
Spinnzwickel 46 geführt. Dabei ist der Faserstrom 55 quer zur Fadenabzugsrichtung
48 in den Spinnzwikkel 46 geführt. Der Faserstrom 56 ist dagegen schräg in Richtung
des Fadenabzugs und der Faserstrom 57 gegen die Fadenabzugsrichtung 48 in den Spinnzwickel
46 geführt.
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Fig. 5 läßt erkennen, daß die Faserzufuhrvorrichtung 49 einen von
Tragluft und Fasern durchströmten, eine offene, außerhalb des Spinnzwickels 46 gelegene
Ausmündung 58 aufweisenden Faserzufuhrkanal 49' besitzt, der tangential gegen das
Friktionselement 44 gerichtet ist. Das Friktionselement 44 besitzt seinerseits Mittel
zum Erzeugen von Faserhaltekräften, die hier aber nicht dargestellt sind und in
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Frfindung beschrieben und erläutert werden.
Die Faserhaltekräfte bewirken, daß sich gemäß Fig. 6 ein aus parallelisierten Fasern
bestehender Faserstrom 55 auf der Oberfläche des Friktionselements 44 anlagert.
Erst im Spinnzwickel werden diese Fasern zu dem Fadenkern 47' aufgerollt, wobei
schon Fasern aus dem Faserstrom 56 hineingelangen.
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Das in den Fig. 8 und 9 dargestellte Ausftihrtmgsbeispiel der Erfindung
hat Ähnlichkeit mit dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausfilhrunsxsbeispiel.
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Hier besitzt eine Friktionsspinnmaschine 101 zwei einander gegenüberliegende,
gleichsinnig rotierende, rotationssymmetrische Friktionselemente 102 und 103. Fig.
9 zeit,
daß die zylindrischen Mäntel 104 beziehungsweise 105 oerforiert
sind. Die gleichsinnige Bewegung der Mäntel 104 und 105 erfolgt in Richtung der
gebogenen Pfeile 106 und 107. Die Friktionselemente 102 und 103 sind auf einer Grundplatte
108 gelagert. Wälzlager 109 und 110 gewährleisten die Rotation des Friktionselements
102, älzlager 111 und 112 die Rotation des Friktionselements 103.
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Mähere Einzelheiten des Antriebs sind hier nicht dargestellt.
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Da die Friktioni;Memente 102 und 103 achsparallel angeordnet sind,
bilden sie eine gerade Linie der größten wechselseitigen Annäherung. Oberhalb der
Linie der größten wechselseitigen Annäherung bildet sich gemäß Fig. 9 ein Spinnzwickel
113 aus, der durch die Mäntel 104 und 105 begrenzt wird. In dem Spinnzwickel 113
wird der Faden 114 gebildet. Er wird fortlaufend in Richtung des Pfeils 115 (Fig.
8) abgezogen.
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Die Friktionselemente besitzen in ihrem Inneren stationäre Saugvorrichtungen
mit gegen den perforierten Mantel gerichteten Saugöffnungen. Das Friktionselement
102 besitzt eine Saugvorrichtung 116 mit einer schlitzartigen Saugöffnung 118, die
gegen den unteren Teil des Spinnzwickels 113 gerichtet ist und parallel zur Rotationsachse
120 des Friktionselements 102 verläuft. Das ii'ril;tionselement 103 besitzt eine
Saugvorrichtung 117 mit einer schlitzartigen Saugöffnung 119, die ebenfalls gegen
den unteren Teil des Spinnzwickels 113 gerichtet ist und earallel zur Rotationsachse
121 des Friktionselements 103 verläuft. Über eine Rohrleitung 122 ist die Saugvorrichtung
116 und silber eine Rohrleitung 123 die Saugvorrichtung 117 an eine gemeinsame Saugluftquelle
angeschlossen.
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Die zum Bilden des Fadenkerns 114' benötigten Spinnfasern werden aus
einer Faserauflösevorrichtung 124 zugeführt.
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In der Faserauflösevorrichtung 124 rotiert eine gezahnte Auflösewalze,
die ein zugeführtes Faserband 125 in Einzelfasern auflöst, die durch den von Tragluft
und Fasern durchströmten Faserzufuhrkanal 126 einer Faserzufuhrvorrichtung 126'
an das Friktionselement 103 weitergeleitet werden. Der Faserzufuhrkanal 126 besitzt
eine offene, außerhalb der Spinnzone des Spinnzwickels 113 gelegene Ausmündung 127,
die parallel zur Rotationsachse 121 des Friktionselements 103 verläuft. Der Faserzufuhrkanal
126 ist mit einer parallel zum Spinnzwickel 113 gerichteten Komponente entgegen
der Bewegungsrichtung 107 des Friktionselements 103 und tangential zu diesem Friktionselement
gerichtet, wie es die Zeichnungen zeigen. Das Friktionselement 103 selber besitzt
Mittel zum Festhalten der Fasern auf seiner Oberfläche und zum gleichzeitigen Weitertransport
der Fasern zum Spinnzwickel 113. Diese Mittel bestehen aus einer Unterdruckkammer
128, die eine von unten her gegen den perforierten Mantel 105 gerichtete Ansaugöffnung
129 aufweist. Die Ansaugöffnung 129 erstreckt sich von der Faserzufuhrstelle 130
bis zu der im Spinnzwickel 113 gelegenen Spinnzone, in der sich der Faden 114 bildet.
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In der Unterdruckkammer 128 sind quer zur Bewegungsrichtung 107 des
Friktionselements 103 gerichtete Faserausrichtlippen angeordnet, die als Stege 131
beziehungsweise 132 ausgebildet sind. Die Stege 131 und 132 stehen etwas schräg
zur Längsrichtung des Friktionselements 103. Ihre Kanten 133 beziehungsweise 134
verlaufen jeweils mit eringem Abstand zum Mantel 105 des Friktionselements 103.
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Die nterdruckkammer 128 ist durch eine Rohrleitung 135
an
eine eigene, von der Saugluftversorgung der Friktionselemente. 102, 103 unabhängige
Saugluftquelle angeschlossen. Die Saugluftquelle selber ist hier nicht zeichnerisch
dargestellt. Die Größe des Unterdrucks beziehungsweise die Saugluftmenge kann einstellbar
sein.
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Ein Spinnfasern enthaltender Tragluftstrom durchströmt den Faserzufuhrkanal
126 in Richtung des Pfeils 136, also mit einer parallel zum Spinnzwickel 113 gerichteten
Komponeunte entgegen der Bewegungsrichtung 107 des Friktionselements 103. Der die
Spinnfasern enthaltende Tragluftstrom wird außerhalb der Spinnzone dem Friktionselement
103 tangential zugeleitet, wobei vom Friktionselement 103 infolge der durch die
Perforationen des Mantels 105 in die Unterdruckkammer 128 einströmenden Saugluft
Faserhaltekräfte ausgeübt werden. Beim Verlassen der Ausmiindung 127 werden die
Fasern 137 gemäß Fig. 9 der in T3ewegung befindlichen Oberfläche des Friktionselements
103 entgegengeschleudert, dabei zunächst an einem Ende oder an einer Stelle vom
Friktionselement 103 festgehalten und infolge der noch wirksamen kinetischen Energie
gestreckt und anschließend auf ihrer ganzen Länge festgehalten. Im festgehaltenen
Zustand ergibt sich ein Faserbild etwa nach Fig. 8. Die Mehrzahl der Fasern ist
schräg zur Abzugsrichtung 115 gestreckt ausgerichtet. Ähnlich wie ein lockeres Faservlies,
bestehend aus weitgehend ausaerichteten Fasern, geht der Fasertransport bis in die
Soinnzone weiter, wo das Einrollen zu dem Fadenkern 114' erfolgt.
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Der Tragluftstrom kann durch die Faserauflösevorrichtun, 124 erzeugt
werden, er kann aber a Ich durch den in der IJnterdruckkammer 128 herrschenden ITnterdruck
oder durch beides verursacht sein, um nur einige Beispiele zu nennen.
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In Fadenabzugsrichtung 115 schließt sich an die erste Faserzufuhrvorrichtung
126' eine zweite Faserzufuhrvorrichtung 138 an. Sie mündet in den Spinnzwickel 113.
Die in hier austretenden Fasern binden den im Entstehen begriffenen Faden 114 ein
und bilden den Mantel dieses Fadens.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 besitzt die Friktionsspinnvorrichtung
59 ähnlich wie bei dem Ausftihrung,sbeispiel nach Fig. 5 und 6 einander gegenüberliegende
relativ zueinander bewegbare Friktionselemente, von denen nur das Friktionselement
60 sichtbar ist. Auch diese Friktionselemente bilden einen Spinnzwickel, in dem
hier ledilich der Fadenkern 61' eines Fadens 61 gebildet wird.
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Der Faden 61 wird durch nicht dargestellte Abzugsmittel fortlaufend
in Richtung des Pfeils 62 abgezogen.
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Der sich bildende Faden 61 ist durch ein nachgeschaltetes Fadendrehorgan
geleitet, das die Bezugsziffer 63 trägt.
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Ähnlich wie die Friktionsspinnvorrichtung 59 besitzt das Fadendrehorgan
63 zwei einander gegenüberliegende, gleichsinnig rotierende, einen perforierten
Mantel aufweisende rotationssymmetrische Friktionselemente, von denen nur das Friktionselement
29 sichtbar ist.
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Das ganze Fadendrehorgan 63 ist identisch mit der Friktionsspinnvorrichtung
28 des ersten Ausftihrunz,sbeissiels der Erfindung, das in Fig. 4 darstellt ist.
Es wird daher bei der weiteren Beschreibung der Einzelteile des Fadendrehorgans
63 auf Fig. 4 Bezug genommen.
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In Fig. d ist dargestellt, daß die beiden rotationssymmetrischen Friktionselemente
29 und 30 gleichsinnig in Richtung der gebogenen Pfeile 31, 32 rotieren, ohne sich
zu
berührten, und dabei einen langgestreckten Zwickel ausbilden,
der. durch die perforierten Mäntel der beiden Friktionselemente begrenzt ist. Durch
diesen Zwickel läuft der Faden 61 anstelle des in Fig. 4 dargestellten Fadens 34.
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Die Friktionselemente 29, 30 besitzen in ihrem Inneren stationäre
Saugvorrichtungen 35 beziehungsweise 36 mit gegen den perforierten Mantel und gegen
den Zwickel gerichteten Saugöffnungen 37 beziehungsweise 38, wie es Fig. 4 zeigt.
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Der erwähnte Zwickel ist in Fig. 7 mit 64 bezeichnet.
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In diesem Zwickel 64 mündet gemäß Fig. 7 eine Faserzufuhrvorrichtung
67.
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Dem vom Faden 61 durchlaufenen Fadendrehorgan 63 ist eine stationäre
Fasersammelrinne 68 vorgeschaltet, an der ebenfalls eine Faserzufuhrvorrichtung
66 mündet. Das Schnittbild der Fasersammelrinne 68 ist in Fig. 7 herausgezogen dargestellt,
so da;? zu sehen ist, daß die Fasersammelrinne 68 perforierte Wände 69, 70 aufweist,
die zugleich Wandteile einer Unterdruckkammer 71 sind.
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Eine weitere Faserzufuhrvorrichtung 65 mündet in den Spinnzwickel
72 der Friktionsspinnvorrichtung 59. Jede der Faserzufuhrvorrichtungen 65, 66, 67
geht von einer Faserauflö.sevorrichtung aus. Dargestellt sind nur die Faserauflösevorrichtungen
73 und 74 der Faserzufuhrvorrichtungen 65 und 66.
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Auch die Friktionsspinnvorrichtung 59 könnte so ausgebildet sein wie
die in Fig. 4 im Schnitt dargestellte Friktionsspinnvorrichtung 28 des ersten Ausfithrungsbeispiels
der
Erfindung. Demnach könnten die Friktionsssinnvorrichtun 59 und das Fadendrehorgan
63 grundsätzlich den gleichen Aufbau haben.
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Während der Faden 61 fortlaufend in Richtung des Pfeils 62 abgezogen
wird, dient der aus der Faserzufuhrvorrichtung 65 stammende Faserstrom 75 dem Bilden
des Fadenkerns 61'. Der aus der Faserzufuhrvorichtung 66 stammende Faserstrom 76
dient bereits dem Bilden des Fadenmantels, ebenso der aus der Faserzufuhrvorrichtung
67 stammende Faserstrom 77.
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Fig. 7 läßt erkennen, daß auf einfache Weise besondere Fadeneffekte
auch dadurch erhalten werden können, daß die beiden Faserströme 76 und 77 alternierend
an den sich bildenden Faden 60 angetragen werden. Zum Beispiel könnten eine Zeitlang
nur der Faserstrom 76, darauf nur der Faserstrom 77 und schließlich beide Faserströme
zur Fadenbildung herangezogen werden, worauf sich das Wechselspiel der Faserzufuhr
wiederholt.
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Die Erfindung soll nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
eingeschränkt sein.
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