DE4232363C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von MaterialbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Wickeln von Materialbahnen gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
EP-PS 0 243 748, der u. a. die Druckschrift DE-OS 36 36 685 als
Prioritätsanmeldung zugrunde liegt, bekannt. Hier wird eine gat
tungsgemäße Wickelvorrichtung offenbart, bei der eine zunächst
mittels einer Längsschneidevorrichtung in mehrere schmalere par
allele Bahnen aufgetrennte Materialbahn über eine Führungswalze
läuft, die die einzelnen Bahnen abwechselnd auf je eine mit par
allel zur Drehachse der Führungswalze ausgerichteter Drehachse
auf gegenüberliegenden Seiten an der Führungswalze anliegende
Wickeleinrichtung weiterleitet. Jede Wickeleinrichtung besteht
ihrerseits aus einer Wickelwelle, die zwischen zwei Wendeschei
ben mittels dort angeordneter Linearführungen und Antriebe für
ihre Lageranordnungen - die auch den Drehantrieb der Wickelwel
le umfassen - auf dem horizontalen Durchmesser dieser Wende
scheiben bei ständiger Parallelstellung ihrer Drehachse zur
Drehachse der Wendescheiben verfahren werden kann. Dabei weist
jedes Paar von Wendescheiben zwei derartige Wickelwellen auf,
von denen die eine nach Fertigstellung ihres Wickels mit ihrer
Drehachse in die Drehachse der Wendescheiben verfahren wird und
dann die andere - leere - Wickelwelle durch eine Drehung der
Wendescheiben um 1800 aus der maximal möglichen Entfernung von
der Führungswalze in Anlage an letztere gebracht wird. Anschlie
ßend wird zwischen beiden Wickelwellen, vorzugsweise in unmit
telbarer Nähe zur noch leeren Wickelwelle, ein in die entspre
chende Materialbahn einschwenkbares Trennmesser zur Auftrennung
dieser Bahn betätigt, das entstandene Bahnende auf den Wickel
gezogen, der neu entstandene Bahnanfang mittels einer mit dem
Trennmesser gekoppelten Andrückwalze auf die noch leere Wickel
welle bzw. eine darauf aufgesteckte Wickelhülse zum Start eines
neuen Wickels aufgedrückt und die Wickelwelle mit dem fertigen
Wickel zu dessen Entnahme in die maximal mögliche Entfernung von
der Führungswalze verfahren. Während der letzten Phase der Fer
tigung eines Wickels und während seiner Verfahrung in die Ent
nahmestellung steht gegen ihn eine verschwenkbare Auflagewalze
an, die auch während dieses Fertigungsabschnittes eine gleichmä
ßige Wicklungsdichte des Wickels aufrechterhält.
Darüber hinaus muß zum Abnehmen eines fertiggestell
ten Wickels aus der Vorrichtung stets die entsprechende Wickel
welle nach dem Lösen ihrer beidseitigen arretierbaren Halterun
gen mit aus dem Bereich der Wendescheiben herausgenommen und
dann wegen ihres nicht zu vernachlässigenden Gewichts von übli
cherweise deutlich über 100 kg und ihrer erheblichen Länge von
üblicherweise mindestens 2,5 m mit einer speziellen - und teuren
- Wickelwellen-Ausziehmaschine aus dem Wickel entfernt werden,
um im unmittelbaren Anschluß oder bei einem späteren Wickelzy
klus bei laufender Anlage - mit einer neu aufgesteckten Wickel
hülse oder ggf. auch ohne eine solche - wieder in ihre arretier
baren Halterungen zwischen den Wendescheiben eingelegt werden zu
können. Dies muß mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, da an
derenfalls wegen der sperrigen und gewichtigen Beschaffenheit
der Wickelwelle einerseits und der ansonsten laufenden Anlage
andererseits die Unfallgefahr für das Bedienungspersonal und für
die gesamte Vorrichtung beträchtlich anwächst.
Die vorgenannte Vorrichtung hat gegenüber früheren gattungsgema
ßen Vorrichtungen, beispielsweise den in den Druckschriften
GB-PS 932 151, US-PS 3 433 429 und GB-PS 1 177 431 beschriebenen
Gegenständen, bei denen jeweils anstelle eines Paares von Wende
scheiben mit zwei darin und damit verfahrbaren Wickelwellen eine
wippenartige Anordnung aus zwei parallel und in konstantem Ab
stand angeordneten Wickelwellen mit einer auf halbem Abstand
zwischen und parallel zu ihnen angeordneten gemeinsamen Drehach
se verwendet wird, den wesentlichen Vorteil, daß sie einerseits
zum Austausch einer mit einem fertiggestellten Wickel versehenen
gegen eine leere Wickelwelle an der Führungswalze bei gleicher
Masse und Ausdehnung des Wickels ein deutlich geringeres Drehmo
ment an der Drehachse der Wendescheiben als vorher an der Dreh
achse der wippenartigen Anordnung und gleichzeitig einen erheb
lich einfacheren und leichteren Aufbau des Maschinengestells er
fordert und andererseits einen deutlich geringeren Raumbedarf
aufweist. Dasselbe gilt auch gegenüber einem Haspel zum Aufwickeln
von Coils aus gewalztem Eisen- oder Stahlblech, wie er in
der Druckschrift US-PS 3 021 086 beschrieben ist. Nachteilig ist
bei der obengenannten Vorrichtung jedoch, daß sie zunächst für
das parallele Verfahren der Wickelwellen einen erheblichen Auf
wand an mechanischen Einrichtungen und Einzelteilen - insbeson
dere für die Aufrechterhaltung des Gleichlaufs der jeweils bei
derseitigen Wickelwellenantriebe - erfordert, wobei letzteres
sowohl die Höhe der Herstellungskosten als auch diejenige der
Wartungskosten für die in Rede stehende Vorrichtung ungünstig
beeinflußt.
Eine Vorrichtung, die das Abnehmen eines Wickels ohne gleichzei
tige Entfernung der Wickelwelle aus ihrer Halterung in einer
Wickelvorrichtung gestattet, ist in der Druckschrift DE-PS 37 31 748
beschrieben. Hier werden allerdings mehrere Wickelwellen
nicht in einer Wendevorrichtung der vorgenannten Art gehalten
und transportiert, sondern in zwei parallelen rechteckigen oder
rautenförmigen Führungsrahmen mittels je eines Paares von Schie
belagern. Dabei kann die Wickelwelle nach Fertigstellung eines
Wickels am Ende der Basisstrecke der Führungsrahmen einseitig
aus einem der Schiebelager ausgekuppelt und allein von dem ver
bliebenen Schiebelager in einem die Basisstrecke des dortigen
Führungsrahmens verlängernden Führungsbahnabschnitt in eine au
ßerhalb des Bereichs der parallelen Führungsrahmen befindliche
Entnahmeposition verfahren werden, wobei das nicht mehr von ei
nem Schiebelager gehaltene Ende der Wickelwelle zeitweilig von
einer in der Ebene des dortigen Führungsrahmens um eine an die
sem angeschlagene Drehachse verschwenkbaren Stützschiene abge
fangen wird. In der Entnahmeposition nimmt ein Hubtisch den fer
tigen Wickel auf und zieht ihn nach Verschwenken der Stützschie
ne mit seiner Wickelhülse parallel zur Längsachse der Wickelwel
le von dieser ab. Die Wickelwelle wird dann mit einer neuen Wickelhülse
bestückt und in den Bereich der parallelen Führungsrah
men zurückgefahren, um dort erneut in den Kreisverkehr der Wickelwellen
mit ihren Schiebelagern eingereiht zu werden. Einen
Weg zur Übertragung dieses Entnahmeprinzips auf die obengenannte
Wendevorrichtung zeigt die in Rede stehende Druckschrift jedoch
nicht auf, was im übrigen auch für den Gegenstand eines Auszuges
aus dem "Wochenblatt für Papierfabrikation 21·1966" auf dessen
Seiten 790-792 gilt, bei dem ebenfalls senkrecht zur Längsach
se von Wickelwellen verschwenkbare Stützschienen zur Anwendung
kommen, hier jedoch nur paarweise als Rollenheberarme für Wickelwellen
ohne eigenen Drehantrieb.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ei
ne Vorrichtung der anfangs genannten Art zum kontinuierlichen
Wickeln von Materialbahnen zur Verfügung zu stellen, bei der
sich auf jeden Fall das arbeits- und/oder kostenaufwendige sowie
mit einem erheblichen Sicherheitsrisiko versehene Herausnehmen
und Wiedereinsetzen der Wickelwellen an der vorgenannten Vor
richtung erübrigt und dabei gleichzeitig der Aufwand an mechani
schen Einrichtungen und Einzelteilen weitgehend reduziert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst diese Aufgabe mit Hilfe
der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß die Stuh
lung nur auf ihrer Antriebsseite eine die gewünschte Wendebewe
gung durchführende Wendescheibe oder -platte hält und trägt, die
ihrerseits für die Wickelwellen mit den jeweiligen Drehantrieben verse
hen ist, die einerseits dauerhaft und kraftschlüssig mit einem
Ende der jeweiligen Wickelwelle und andererseits dauerhaft und
kraftschlüssig mit den Elementen einer Zwangsführung für das
Verfahren der Wickelwellen gegenüber der Drehachse der Wende
scheibe oder -platte bzw. gegeneinander verbunden sind, die Stuh
lung auf ihrer der Antriebsseite gegenüberliegenden Bedienseite
parallel zum vorgesehenen Weg jeder Wickelwelle während des Wickelns einer
Materialbahn verlaufende
Führungselemente für das jeweils andere, im wesentlichen freie
Ende jeder Wickelwelle in Form von kraftschlüssig und dauerhaft
mit ihr verbundenen Führungsschienen und darauf dauerhaft und
kraftschlüssig angeordneten, zumindest abschnittsweise in zwei
entgegengesetzte Richtungen verfahrbaren Halteschlitten hält und
trägt, wobei diese Führungselemente die freien Enden der Wickel
wellen nur während des Wickelvorganges auf deren jeweiligem Weges von der Startposition
für die Aufnahme eines Wickels bis zur Position für dessen Ent
nahme parallel zur Zwangsführung des jeweiligen Drehantriebs verschieben und un
terstützen und dabei die auf sie einwirkenden Kräfte jederzeit
abfangen und auf die Stuhlung übertragen und wobei die Führungs
schienen derart an der Außen- und/oder Innenseite der Stuhlung
angeordnet und die Halteschlitten derart ausgebildet sind, daß
letztere ohne gegenseitige Behinderung aneinander vorbeigefahren
werden können und die Stuhlung auf ihrer Bedienseite einschließ
lich der dort installierten Führungsschienen in einem Entnahmebereich derart gestaltet
ist, daß sie die Entnahme eines fertigen,
vorher von dem jeweiligen Halteschlitten freigegebenen Materialbahnwickels
mittels einer geeigneten Transportvorrichtung, beispielsweise
eines Hubwagens, parallel zur Drehachse seiner Wickelwelle in
Richtung auf die Bedienseite der Stuhlung nicht behindert, weil
es auf diese Weise möglich ist, den fertiggestellten Wickel -
ggf. einschließlich seiner Wickelhülse - mittels der vorgesehe
nen Transportvorrichtung unmittelbar von der Wickelwelle abzu
ziehen und seiner weiteren Behandlung zuzuführen, ohne die Wickelwelle
selbst aus der Wendevorrichtung entfernen zu müssen.
Die Wickelwelle kann dann - wenn erforderlich - umgehend mit ei
ner neuen Wickelhülse bestückt werden, beispielsweise von Hand
oder mittels eines automatischen Hülsenladesystems bekannter
Art, wobei die zu verwendende Art der Wickelhülse - präparierte
oder nicht präparierte Hülse - lediglich davon abhängt, mit wel
cher Art von Wechselvorrichtung, d. h. einer der in Rede stehen
den Wickelvorrichtung vorgeschalteten Anordnung mit mindestens
einer Führungswalze und einer Trennvorrichtung mit oder ohne An
drückwalzensystem sowie ggf. einem Auflagewalzensystem bekannter
Art, das jedoch auch an der in Rede stehenden Wickelvorrichtung
selbst installiert sein kann, die vorliegende Wickelvorrichtung
kombiniert ist. Außerdem wird bei der Vorrichtung mit den vorge
nannten Merkmalen vorteilhafterweise auf jeden Fall auch die
Verwendung einer zweiten Wendescheibe oder -platte und damit
auch jede denkbare Gleichlaufvorrichtung für die synchrone
Schwenkbewegung zweier Wendescheiben vermieden und eine einfa
chere Gleichlaufsteuerung zwischen der Antriebsseite und der
Bedienseite der Vorrichtung für die jeweilige Wickelwelle wäh
rend des Wickelns einer Materialbahn ermöglicht, da auf der Be
dienseite stets nur eine Bewegungskontrolle für den durch die
lokal fixierte Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung
festgelegten Weg von der Startposition des Wickels an der Grenze
zur zugehörigen Wechselvorrichtung bis zum Zusammenfallen der
Wickelwelle mit der Drehachse der Wendescheibe oder -platte er
forderlich ist, da an dieser Position der eigentliche Wickel
vorgang beendet ist. Darüber hinaus gestattet die vorliegende
Vorrichtung vorteilhafterweise, die an den freien Enden der Wickelwellen
angreifenden Kräfte - direkt oder über verfahrbare
Zwischenelemente - jederzeit abzufangen und die vorgesehene Be
wegung dieser freien Enden relativ zur Stuhlung jederzeit kon
trolliert ablaufen zu lassen - insbesondere dann, wenn die Füh
rungsschienen an der Bedienseite der Stuhlung parallel zur
Zwangsführung des jeweiligen Drehantriebs und damit auch paral
lel zum vorgesehenen Weg jeder Wickelwelle angeordnet sind. Da
bei genügen dann im einfachsten Fall als verfahrbare Zwischen
elemente zwei Halteschlitten, die unabhängig voneinander eine
geradlinige Hin- und Herbewegung mit bzw. ohne Aufliegen eines
freien Endes einer Wickelwelle relativ zur Stuhlung ausführen.
Als vorteilhaft erweist sich auch, daß die Elemente der Zwangs
führung an der Wendescheibe oder -platte aus auf der Oberfläche
der Wendescheibe oder -platte einstückig oder kraftschlüssig in
stallierten Schienen und darauf gehaltenen und verfahrbaren
Schlitten bestehen, wobei jeder Wickelwelle einschließlich ihres
Drehantriebs ein Schlitten und jedem Schlitten ein parallel zur
Oberfläche der Wendescheibe oder -platte betätigbarer Linearan
trieb zugeordnet ist, weil dadurch eine besonders übersichtli
che, mechanisch einfache und damit auch kostengünstige Bauweise
der gesamten Anordnung erzielt wird, die noch dadurch weiter
verbessert werden kann, daß die Schienen ein symmetrisch zu ei
nem, durch den Mittelpunkt der Wendescheibe oder -platte verlaufenden Durchmesser und über den größ
ten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufendes Schienenpaar
bilden, auf dem beide Schlitten verfahrbar gehalten werden.
Als vorteilhaft ist weiterhin auch anzusehen, daß das Schienen
paar eine parallel zum Durchmesser der Wendescheibe oder -platte
über den größten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufende
Öffnung einschließt, weil dies in Verbindung mit dem Fall, daß
das Schienenpaar, die Schlitten, die Linearantriebe und die
Drehantriebe der Wickelwellen auf der dem Wickel abgewandten
Seite der Wendescheibe oder -platte angeordnet sind und die Wickelwellen
im Zusammenwirken mit ihrem zugehörigen Schlitten und
Drehantrieb durch die Öffnung in den Raum für den zu erzeugenden
Wickel ragen, neben einem übersichtlichen Aufbau der Vorrichtung
auch eine günstigere Gewichtsverteilung zwischen einer mit einem
Wickel versehenen Wickelwelle und deren Antriebs- und Führungs
elementen bezüglich der Halterung der Wendescheibe oder -platte
an der Stuhlung auf der Antriebsseite der Vorrichtung herbei
führt.
Bei einem speziellen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erweist es sich außerdem als vorteilhaft, daß die
Linearantriebe jeweils kraftschlüssig an der Oberfläche der Wen
descheibe oder -platte angeschlagene pneumatisch oder hydrau
lisch betätigbare Kolben-Zylinder-Anordnungen sind, weil es sich
bei diesen Antrieben um bekannte und bewährte Aggregate handelt,
deren Anwendung keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist es dagegen als beson
derer Vorteil anzusehen, daß die Linearantriebe jeweils ortsfest
auf der Oberfläche der Wendescheibe oder -platte installierte
Kombinationen aus einem elektrischen Servomotor und einer ro
tierbaren Gewindestange sind, weil diese Antriebe nicht nur
ebenfalls bekannt und bewährt sind, sondern außerdem in beson
ders einfacher Weise - nämlich elektrisch - gesteuert werden
können, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn mit den vor
genannten Antrieben weitere Antriebe, beispielsweise auf der Be
dienseite der Vorrichtung, synchron gesteuert werden müssen.
Entsprechendes gilt vorteilhafterweise in dem Fall, daß die
Drehantriebe der Wickelwellen elektrische Gleichstrommotoren
sind.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt
sich insbesondere dann, wenn die Energiezuführung für die Dreh
antriebe der Wickelwellen und die Linearantriebe ihrer Schlitten
über ein Schleifringsystem erfolgt, das von einem ortsfest auf
der dem Wickel abgewandten Oberfläche der Wendescheibe oder
-platte angeordneten und dort alle Antriebs- und Führungsele
mente der Wickelwellen überspannenden Bügel getragen wird, weil
auf diese Weise sicher vermieden wird, daß irgendwelche Kabel,
Schläuche oder sonstige Energiezuführungen die Rotationsbewegun
gen der Wendescheibe oder -platte nachvollziehen und damit uner
wünschte Betriebsstörungen verursachen.
Als vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist auch anzusehen, wenn die Führungsschienen horizontal
verlaufen, weil dies eine besonders einfache und übersichtliche
Bauweise für die Gestaltung der Bedienseite der Stuhlung
gestattet.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vor
richtung wird auch dadurch gegeben, daß die Führungsschienen
mindestens abschnittsweise sowohl auf der Innen- als auch auf
der Außenseite der Bedienseite der Stuhlung als einstückig oder
kraftschlüssig mit den Oberflächen dieses Teiles der Stuhlung
verbundenes Schienenpaar ausgebildet sind, von denen jedes den jeweils
auf ihm verfahrbaren Halteschlitten trägt und hält, weil auf
diese Weise einerseits die definierte Einleitung der von den
freien Enden der Wickelwellen auf eine Unterlage ausgeübten
Kräfte in die Stuhlung und andererseits die unbehinderte Mit
führbewegung des freien Endes jeder Wickelwelle mit der auf der
Antriebsseite auf sie ausgeübten Zwangsverschiebung sicherge
stellt wird, wobei außerdem in jedem Fall ein ungestörter Wech
sel der Halteschlitten von der Startposition des Wickelns einer
Materialbahn bis zumindest unter die Drehachse der Wendescheibe
oder -platte ermöglicht wird.
Die Kontrolle des Bewegungsablaufes des freien Endes jeder Wickelwelle
parallel zur Zwangsverschiebung derselben Wickelwelle
auf der Antriebsseite der Vorrichtung läßt sich dabei in beson
ders vorteilhafter Weise erreichen, wenn jeder Halteschlitten
von einem eigenen, parallel zur Schienenlängsrichtung betätigba
ren Linearantrieb verfahren wird, der dann auf bekannte Art und
Weise mit dem entsprechenden Linearantrieb auf der Antriebsseite
der Vorrichtung für dieselbe Wickelwelle abgeglichen werden
kann.
Bei einem speziellen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erweist es sich dabei als vorteilhaft, daß die Line
arantriebe an der Stuhlung festgelegte pneumatisch oder hydrau
lisch betriebene Kolben-Zylinder-Anordnungen sind, die - wie be
reits oben einmal angesprochen - bekannte und bewährte Aggregate
darstellen, deren Anwendung auch dann keine ernsthaften Schwie
rigkeiten bereitet, wenn sie mit einem oder mehreren gleicharti
gen Aggregaten abgeglichen werden müssen.
Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung erweist es sich dagegen als besonders vorteilhaft, wenn die
Linearantriebe jeweils ortsfest auf den Oberflächen der Bedien
seite der Stuhlung installierte Kombinationen aus einem elektri
schen Servomotor und einer rotierbaren Gewindestange sind, weil
sich in diesem Fall der Abgleich mit einem oder mehreren gleich
artigen Linearantrieben besonders einfach - beispielsweise über
eine Programmsteuerung - gestaltet.
Als vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist auch eine solche anzusehen, bei der sich das freie Ende
jeder Wickelwelle stets innerhalb des durch die Stuhlung aufge
spannten Raumes für das Wickeln einer Materialbahn befindet und
daher jeder Halteschlitten eine in den vorgenannten Raum ragende,
das freie Wellenende tragende
Konsole aufweist, die so ausgebildet ist, daß sich die Konsolen
beider Schlitten bei deren gegenseitigen Bewegungen nicht behindern, weil
eine solche Vorrichtung gestattet, sie sowohl zusammen mit Wech
selvorrichtungen zu betreiben, die die Materialbahn von oben auf
die Wickelwelle aufgeben, was dann eine Schwenkbewegung der Wen
descheibe oder -platte derart verlangt, daß die neu zu bewickelnde
Wickelwelle von unten an die Startposition herangebracht
wird, als auch zusammen mit Wechselvorrichtungen, die die Mate
rialbahn von unten auf die Wickelwelle auflaufen lassen, so daß
die neu zu bewickelnde Wickelwelle nunmehr mittels der Schwenk
bewegung der Wendescheibe oder -platte von oben an die Start
position herangeführt werden muß.
Vorteilhaft ist außerdem eine Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung, bei der jeder Halteschlitten auf der Ober
seite der Konsole eine im Zusammenwirken mit dem freien Ende jeder Wickel
welle betätigbare lösbare Arretiervorrichtung bekannter Art auf
weist, weil damit die Kontrolle der synchronen Verschiebung des
freien Endes jeder Wickelwelle mit ihrem auf der Antriebsseite
der Vorrichtung zwangsverschobenen Ende weiter verbessert und
präzisiert werden kann.
Als besonderer Vorteil ergibt sich bei einer weiteren Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, daß ein Abschnitt
der Führungsschienen als mittels eines geeigneten Ein- und Aus
fahrmechanismus ein- und ausklappbarer Ausleger ausgebildet ist,
der bei Bedarf einen öffnungsartigen Ausschnitt in der Bedien
seite der Stuhlung überbrückt, weil damit jederzeit die Möglich
keit geschaffen wird, einerseits einen fertiggestellten Wickel
innerhalb der Stuhlung so zu positionieren, daß er ohne Behinde
rung von einer Transportvorrichtung, beispielsweise einem Hubwa
gen, unterfahren werden kann, und andererseits nach der Anlage
der Transportvorrichtung an den Wickel in einem anschließenden
Schritt den Ausleger abzuklappen, so daß die Transportvorrich
tung mit dem Wickel ohne Behinderung parallel zur Längsachse der
Wickelwelle in Richtung auf die Bedienseite der Stuhlung aus
dieser herausfahren kann. Dabei ergibt sich vorteilhafterweise
ein besonders geringer Platzbedarf, wenn die Ein- und Ausklapp
bewegung des Auslegers parallel zur Schienenlängsrichtung er
folgt, wobei das Ein- und Ausfahren des Auslegers in besonders
einfacher und vorteilhafter Weise erfolgt, wenn der Ein- und
Ausfahrmechanismus von einer an der Stuhlung festgelegten pneu
matisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Anordnung
gebildet wird.
Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, daß ein Teil
der Stuhlung auf der Bedienseite der Stuhlung einschließlich der
damit verbundenen Abschnitte von Führungsschienen einerseits
lösbar mit dem Rest der Bedienseite der Stuhlung und anderer
seits kraftschlüssig mit einem verfahrbaren Hubwagen verbunden
ist, der im Zustand der Verriegelung des vorgenannten Teils mit
dem Rest der Bedienseite der Stuhlung innerhalb des von der
Stuhlung aufgespannten Raums für das Wickeln einer Materialbahn
so angeordnet ist, daß er aufnahmebereit unterhalb der vorgese
henen Entnahmeposition eines fertigen Wickels im vorgenannten
Raum positioniert ist, weil damit eine besonders einfache Ver
fahrensweise geschaffen wird, einerseits eine geeignete Trans
portvorrichtung im Zusammenwirken mit der Entnahmeposition für
die fertiggestellten Wickel einer Materialbahn innerhalb der
Stuhlung zu positionieren und andererseits den Wickel ohne Be
hinderung von der Wickelwelle abzuziehen und abzutransportieren.
Dabei ergibt sich eine besonders vorteilhafte Anordnung, wenn
der lösbar mit dem Rest der Bedienseite der Stuhlung verbundene
Teil dieser Stuhlung mit dem Hubwagen so innerhalb der Stuhlung
angeordnet ist, daß die Längsachse des Hubwagens parallel zur
Drehachse der Wendescheibe oder -platte und senkrecht unter die
ser Drehachse ausgerichtet ist, da dann ein minimaler Verschie
beweg des Wickels innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreicht wird, was sowohl den Investitions- als auch den Be
triebsaufwand, insbesondere den Energieaufwand, vorteilhaft re
duziert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist auch in dem Fall zu erkennen, daß die gesamte Vorrich
tung auf einem System von
Gleitschienen und/oder Rollen gelagert und mit einem am Fundament der
Betriebsstätte festgelegten Oszillatorantrieb, beispielsweise einem Exzenter
antrieb oder einer pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-
Anordnung, in der Weise versehen ist, daß sie während des Wickelns einer
Materialbahn Oszillationen im cm-Bereich senkrecht zur Transportrichtung der
Materialbahn ausführt, da damit das Entstehen konkav geformter Wickel bei -
häufig vorliegenden - Materialbahnen mit mehr oder weniger verstärkten Kan
tenbereichen weitgehend verhindert werden kann.
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Einlaufseite
der Materialbahn her.
Fig. 2: Senkrechter Schnitt durch die Drehachse der Wendescheibe bzw.
-platte auf der Antriebsseite der Vorrichtung gemäß Fig. 1, die hier
gleichzeitig mit der Längsachse einer Wickelwelle zusammenfällt.
Fig. 3: Darstellung wie Fig. 2 auf der Bedienseite der Vorrichtung gemäß Fig. 1
- teilweise durchbrochen.
Fig. 4: Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 von der Bedienseite her auf
die vollständige Vorrichtung - teilweise durchbrochen, soweit es Teile
der Vorrichtung zwischen der Stuhlung auf der Bedien- und auf der
Antriebsseite betrifft.
Fig. 5: Darstellung wie Fig. 4 bei freigelegter Stuhlung auf der Antriebsseite -
teilweise durchbrochen, soweit es Teile der Vorrichtung hinter der
Stuhlung auf der Antriebsseite betrifft.
Fig. 6: Blick auf eine weitere Ausführungsform der Stuhlung auf der Bedien
seite der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Fig. 7: Schnitt durch die Drehachse der Wendescheibe bzw. -platte, die hier
gleichzeitig die Drehachse einer Wickelwelle darstellt, bezüglich der
Vorrichtung der Fig. 6 im Bereich von der Bedienseite bis zur Antriebs
seite.
Die Fig. 1 zeigt zunächst eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung 1 von der Einlaufseite der - hier nicht explizit dargestellten - Materialbahn
her, die im Betriebszustand der Vorrichtung 1 unmittelbar an eine - hier eben
falls nicht explizit dargestellte - Wechselvorrichtung bekannter Art angestellt
ist, wobei die Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung sowohl mit
Wechselvorrichtungen zusammenwirken kann, die die Materialbahn von oben
oder von unten auf eine Wickelwelle 2 oder 3 aufgeben können und die Vorlage sowohl
von präparierten als auch von nicht präparierten Wickelhülsen oder ggf. auch
von überhaupt keinen Wickelhülsen verlangen. Die genannten Wechselvor
richtungen enthalten üblicherweise mindestens eine Führungswalze und eine
Trennvorrichtung mit oder ohne Andrückwalzensystem sowie ggf. ein Anlage
walzensystem für zumindest die letzte Phase der Herstellung eines Wickels 4
und dessen ggf. notwendige weitere Verschiebung in seine Entnahmeposition,
das jedoch auch an der in Rede stehenden Wickelvorrichtung selbst installiert
sein kann.
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer zweigeteilten Stuhlung 5, 6, deren beide
Teile einerseits auf der Bedienseite und andererseits auf der Antriebsseite der
Vorrichtung 1 angeordnet sind. Ihre stabile Verbindung wird durch Quertraver
sen 7 hergestellt. Ein Teil der Stuhlung 6 auf der Antriebsseite der Vorrichtung
1 ist als Gehäusekasten 8 ausgebildet. Die gesamte Vorrichtung 1 ist auf einem
System von Gleitschienen und/oder Rollen 9 gelagert, auf dem sie mittels eines
Oszillatorantriebs, beispielsweise mittels eines Exzenterantriebs 10, gegenüber
der nicht dargestellten, lokal fixierten Wechselvorrichtung quer zur Transport
richtung der Materialbahn in Schwingungen versetzt werden kann, um bei Ma
terialbahnen mit mehr oder weniger verstärkten Kantenbereichen das Entste
hen von konkaven Wickeln 4 zu vermeiden.
Die Stuhlung 5 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 trägt mittels spiegelbild
lich an ihr angebrachter Schienenpaare 13, 14 zwei Halteschlitten 11, 12, die
mit separaten Linearantriebe LHS, beispielsweise Servomotoren 15, 16, die hier
nicht sichtbare Gewindestangen zur Rotation bringen, an den Schienenpaaren
13, 14 in horizontaler Richtung verfahrbar sind. Dabei können derartige Linear
antriebe LHS selbstverständlich auch durch andere gleichwirkende Mittel verifiziert
werden, beispielsweise durch pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kol
ben-Zylinder-Anordnungen. Die Halteschlitten 11, 12 sind so gestaltet, wie in
Fig. 3 noch näher erläutert wird, daß sie innerhalb des Raumes zwischen der
Stuhlung 5 auf der Bedienseite und der Stuhlung 6 auf der Antriebsseite jeweils
ein freies Ende 17 der Wickelwelle 2 bzw. 3 tragen und halten können.
Die Stuhlung 6 der Antriebsseite trägt und hält insbesondere eine Wende
scheibe oder -platte 18, die im vorliegenden Fall und auch in den übrigen, in
den Fig. 2 bis 7 dargestellten Fällen, als im wesentlichen rotationssymme
trische Scheibe mit einem Außenzahnkranz 19 dargestellt ist, über den die
Wendescheibe 18 mittels einer in Fig. 2 noch im Detail dargestellten Motor- und
Ritzelanordnung betrieben werden kann. In Spezialfällen kann die Wende
scheibe selbstverständlich auch als nicht rotationssymmetrische Wendeplatte
konstruiert sein, die dann mittels eines anderen Antriebs bekannter Art, bei
spielsweise über eine Brückenanordnung mit einem achsensymmetrischen
Antrieb, verschwenkt werden muß. Durch eine Öffnung in der Wendescheibe 18
ragt ein im wesentlichen innerhalb des Gehäusekastens 8 angeordneter
Schlitten 20, durch den eine Abtriebswelle 22 für den Drehantrieb der Wickel
welle 2 führt, an der mittels einer Flanschverbindung 23 die Wickelwelle 2 kraft
schlüssig und dauerhaft angeschlagen ist.
Die Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende
scheibe 18, die hier gleichzeitig mit der Längsachse der Wickelwelle 2 zusam
menfällt. Dabei ist zunächst zu sehen, daß die Stuhlung 6 auf der Antriebsseite
der Vorrichtung 1 die Wendescheibe 18 mit dem Außenzahnkranz 19 mittels ei
nes bekannten Kreuzrollenlagers 24 hält und trägt. Die Wendescheibe 18 wie
derum hält und trägt mittels eines Schienenpaares 25 insgesamt 2 Schlitten 20,
21, von denen hier allerdings nur einer sichtbar ist, was jedoch nicht für deren
Linearantriebe (s. u.) zutrifft. Das Schienenpaar 25 erstreckt sich symmetrisch
zu einer in der Wendescheibe 18 befindlichen
längsgestreckten Öffnung 26, die ihrerseits
symmetrisch zu einem Durchmesser dieser Wendescheibe 18 verläuft. Der An
trieb der Schlitten 20, 21 längs dieses Schienenpaares 25 erfolgt auch hier
mittels einer Linearantriebs-Kombination LWS aus Servomotoren 27, 28 und Gewin
destangen 29, 30, die auf der vorliegenden Darstellung beide zu erkennen sind,
könnte jedoch ebenfalls mittels anderer gleichwertiger Mittel erfolgen, bei
spielsweise mittels pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Kolben-Zylin
der-Anordnungen. Es erweist sich im vorliegenden Fall allerdings als sehr vor
teilhaft, den Schlitten 20, 21, während der Herstellung eines Wickels und der da
mit verbundenen Absteuerbewegung der Wickelwelle 2, 3 aus der Startposition an
der Grenze zur Wechselvorrichtung bis zum Zusammenfallen mit der
Drehachse der Wendescheibe 18 die entsprechende Wickelwelle trägt, syn
chron mit dem dieselbe Wickelwelle unterstützenden Halteschlitten 11, 12 an der
Stuhlung 5 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 zu steuern, was sich auf
elektrischem Wege, beispielsweise mittels einer Programmsteuerung, am ein
fachsten durchführen läßt.
Der Schlitten 20 trägt - wie auch der nicht sichtbare Schlitten 21 - einen Gleich
strommotor 31 mit einem Kühlluftgebläse 32 als Drehantrieb für die
Wickelwelle 2, die mit seiner Abtriebsweile 22 über die Flanschverbindung 23
kraftschlüssig und dauerhaft verbunden ist. Die Energieversorgung aller
Antriebselemente auf der Rückseite der Wendescheibe 18 erfolgt über ein
Schleifringsystem 33, das am rückwärtigen Ende eines kraftschlüssig mit der
Rückseite der Wendescheibe 18 verbundenen Bügels 34 angeordnet ist.
Der Antrieb der Wendebewegung der Wendescheibe 18 wird über den
Außenzahnkranz 19 mittels eines Elektromotors 35 und eines Ritzels 36 be
wirkt. Für die Oszillationsbewegung der Vorrichtung 1 quer zur Einlaufrichtung
der nicht dargestellten Materialbahn wird hier - im Gegensatz zu Fig. 1 - eine
pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-Anordnung 37
verwendet, die über eine Verankerung 38 mit dem die Vorrichtung 1 tragenden
Boden oder Fundament 39 kraftschlüssig verbunden ist.
Nicht besonders erwähnte Bezugszeichen entsprechen denjenigen der Fig. 1.
Gleiche Bestandteile wie diejenigen in der Fig. 1 tragen dieselben Bezugszei
chen wie dort.
Die Fig. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende
scheibe 18 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1, wobei auch hier die Darstel
lung so gewählt ist, daß die vorgenannte Drehachse mit der Längsachse einer
Wickelwelle 2 zusammenfällt. Zunächst ist hier zu sehen, daß die Stuhlung 5
auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 gegenüber derjenigen in Fig. 1 eine un
terschiedliche Höhe aufweist, was sich in seinem logischen Zusammenhang
aus der folgenden Fig. 4 ergibt. Zusätzlich zu Fig. 1 ist hier deutlicher zu erken
nen, daß die Halteschlitten, von denen hier nur der Halteschlitten 11 dargestellt
ist, eine gekröpfte Form aufweisen, die mittels einer Konsole 40 erreicht wird.
Diese Konsole 40 trägt ihrerseits eine lösbare Arretiervorrichtung 41, mit der
das freie Ende 17 der Wickelwelle 2 während der nicht kräftefreien Herstellung
eines Wickels 4 formschlüssig auf dem Schlitten 11 (bzw. 12) gehalten wird.
Außerdem zeigt die Fig. 3 gegenüber der Fig. 1 die Gewindestangen 42, 43 so
wie deren Lagerböcke 44, 45, die dort durch die Servomotoren 15 und 16 ver
deckt waren.
Hinter dem zu dem nicht dargestellten Halteschlitten 12 gehörigen Lagerbock
45 für die Gewindestange 43 ist eine Drehhalterung 46 zu erkennen, an der ein
Ausleger 47 verschwenkbar angebracht ist, der mittels einer pneumatisch oder
hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Anordnung 48 als Verlängerung des
Schienenpaares 25 herausgeklappt werden kann, wenn der fertiggestellte Wickel
4 aus der Endlage des Wicklungsvorganges, die eine Übereinstimmung der
Längsachse der Wickelwelle 2 mit der Drehachse der Wendescheibe 18 be
deutet, in eine weitere Entnahmeposition verschoben werden soll - was aus der
folgenden Fig. 4 deutlich hervorgehen wird. Der Ausleger 47 ist ebenfalls quer
zu seiner Längsachse gekröpft, um sich der Lage des freien Endes 17 der Wickelwelle
2 anzupassen, dessen dargestellte Raumlage es gestattet, die Wende
bewegung der Wendescheibe 18 sowohl im Uhrzeigerdrehsinn als auch entge
gengesetzt dazu erfolgen zu lassen, was andererseits gestattet, die einlaufende
Materialbahn von oben oder von unten auf die jeweilige Wickelwelle aufzuge
ben.
Nicht speziell erwähnte Bezugszeichen entsprechen denen der vorangegange
nen Figuren. Gleiche Bestandteile wie in den vorangegangenen Figuren tragen
dieselben Bezugszeichen wie dort.
Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der vollständigen Vorrichtung 1 von der Be
dienseite her. Dabei ergibt sich zunächst, daß die Stuhlung 5 auf der Bedien
seite in verschiedenen Bereichen verschiedene Höhen aufweist. Im unmittelba
ren Nachbarschaftsbereich zur zugehörigen - hier nicht gezeigten - Wechsel
vorrichtung weist sie die Maximalhöhe auf, um hier mehrere Quertraversen 7
aufzunehmen. In einem mittleren Bereich ist sie gerade so hoch, daß der äu
ßere Halteschlitten 11 mit seiner Konsole 40 die Stuhlung 5 so überfahren
kann, daß diese die jeweils zu tragende Wickelwelle 2, 3 auch tatsächlich in der
richtigen Höhe aufnehmen kann. Im linken Bereich zeigt die Stuhlung 5 einen
bis zum Boden reichenden Ausschnitt 49, in den eine Transportvorrichtung,
beispielsweise ein verfahrbarer Hubwagen 50, einfahren kann, um dort einen
fertiggestellten Wickel 4 aufzunehmen. Der Hubwagen so ist in seiner ein- und
in seiner ausgefahrenen Position dargestellt. Die Bewegungsmöglichkeit wird
durch den angebrachten Pfeil symbolisiert. Die Verfahrbarkeit ist symbolisch
durch die untergezeichneten Transportrollen angezeigt.
Auf der Vorderseite der Stuhlung 5 ist der Servomotor 15 kraftschlüssig ange
schlagen, der die am anderen Ende in dem Lagerbock 44 abgestützte Gewin
destange 42 betätigt. Außerdem ist hier das Schienenpaar 13 zu sehen, auf
dem der Halteschlitten 11 verfahren wird. Dieser Halteschlitten 11 weist einer
seits Schienenschuhe 51 bis 53 und andererseits einen Gewindeblock 54 auf -
ebenso wie der in Durchbrechung dargestellte Halteschlitten 12, dessen Schienenpaar
14, Servomotor 16, Gewindestange 43 und Lagerbock 45 symmetrisch
hinter den entsprechenden Teilen für den Halteschlitten 11 liegen, Schienen
schuhe 57 bis 59 und einen Gewindeblock 60 aufweist. Zu erkennen ist außer
dem die Anordnung des Auslegers 47, und zwar sowohl in aus- als auch einge
klapptem Zustand einschließlich der zugehörigen Kolben-Zylinder-Anordnung
48. Erkennbar ist außerdem ein Wickel 4, der auf der Wickelwelle 2 sitzt, die
nach Fertigstellung dieses Wickels zunächst aus der Endlage des Wickelns, bei
der ihre Längsachse mit der Drehachse der Wendescheibe 18 übereinstimmte,
bis zur Übergabestelle an den Ausleger 47 transportiert wurde, wo sie von der
lösbaren Arretiervorrichtung 41 freigegeben und anschließend von ihrem hier
nicht sichtbaren Verschiebeantrieb auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1
(s. Fig. 5) in die dargestellte Entnahmeposition am derzeit linken Ende der Öff
nung 26 geschoben wurde.
Die zweite Wickelwelle 3 wurde dagegen zu der Zeit, als die Wickelwelle 2 noch
mit ihrer Längsachse in der Drehachse der Wendescheibe 18 lag, durch Ver
schwenken der Wendescheibe 18 aus der derzeitigen Lage der Wickelwelle 2 in
die jetzt dargestellte Startposition in Anlage an die zugehörige - nicht darge
stellte - Wechselvorrichtung gebracht und dort von der lösbaren Arretiervor
richtung 55 des Halteschlittens 12 aufgenommen, der nunmehr mit Zunahme
des neuen Wickels in Richtung auf die Endlage der Herstellung eines Wickels 4
verschoben wird.
In der Öffnung 26 ist noch ein Teil des Schlittens 21 mit dem Gleichstrommotor
56 zu erkennen; darüber hinaus zeigt die Darstellung noch Teile der Stuhlung 6
auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 sowie der Wendescheibe 18 mit dem
Außenzahnkranz 19.
Bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit erwähnter Bezugszeichen
gilt das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 5 zeigt die Vorrichtung 1 aus derselben Blickrichtung wie Fig. 4, Jedoch
bei freigelegter Antriebsseite der Vorrichtung 1 - teilweise in durchbrochener
Darstellung. Es ist zunächst die Stuhlung 6, die Wendescheibe 18 mit dem Au
ßenzahnkranz 19 und die Öffnung 26 zu erkennen. Hinter der Wendescheibe
sind - entsprechend Fig. 2 - das Schienenpaar 25 mit den Schlitten 20, 21, die
Servomotoren 27, 28, die Gewindestangen 29, 30 sowie die Lagerböcke 61, 62
dieser Gewindestangen zu erkennen. Außerdem zeigt die Darstellung, daß die
Schlitten 20, 21 jeweils vier Schienenschuhe 63 bis 66 bzw. 68 bis 71 sowie je
einen Gewindeblock 67 bzw. 72 zur Aufnahme der jeweiligen Gewindestange
29, 30 aufweisen. Jeder Schlitten trägt einen Gleichstrommotor 31 bzw. 56 mit
einem zugehörigen Kühlluftgebläse 32 bzw. 79. Mit diesen Anordnungen kön
nen die Wickelwellen 2 und 3 auf jeden Fall von jeweils einem Ende der Öff
nung 26 bis zur Drehachse der Wendescheibe 18 verfahren werden. Der Motor
35 und das Ritzel 36 zum Verschwenken der Wendescheibe 18 mittels des Au
ßenzahnkranzes 19 sind ebenfalls noch einmal gezeigt.
Auch hier gilt bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit erwähnter
Bezugszeichen das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Stuhlung 5 auf der Be
dienseite der Vorrichtung 1. Hier ist die Stuhlung 5 über die ganze Breite
durchgehend gestaltet, dafür ist jedoch ihr mittlerer Teil 73 nur lösbar mit dem
Rest der Stuhlung 5 verbunden und aus dieser herausnehmbar, beispielsweise
in Verbindung mit einem daran angeordneten Hubwagen, wie in Fig. 7 noch
dargestellt wird. Eine entsprechende Änderung der Anordnung der Hal
teschlitten 11, 12, der Schienenpaare 13, 14, der Servomotoren 15, 16 ein
schließlich der Gewindestangen 42, 43 sowie der Lagerböcke 44, 45 bedeutet
dabei keine Schwierigkeiten. Zusätzlich sind dann einerseits eine Ausfahrmög
lichkeit für den Hubwagen, beispielsweise in Form einer Rampe 74, und ande
rerseits Verriegelungsvorrichtungen 75 bekannter Art zu installieren.
Auch hier gilt wiederum bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit er
wähnter Bezugszeichen das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 7 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende
scheibe 18 in Bezug auf die Vorrichtung 1 der Fig. 6 im Bereich zwischen der
Bedien- und der Antriebsseite der Vorrichtung 1. Hier ist das herausnehmbare
Teil 73 der Stuhlung 5 dargestellt, das kraftschlüssig mit einem Hubwagen 76
verbunden ist und mit diesem nach Lösen von Verriegelungsvorrichtungen 75
bekannter Art und Aufnahme eines fertiggestellten Wickels 4 aus der komplet
ten Vorrichtung 1 über eine Rampe 74 oder eine gleichwirkende Einrichtung
herausgefahren werden kann. Nach Aufsetzen einer neuen Wickelhülse auf die
Wickelwelle 2, beispielsweise von Hand oder mittels eines automatischen Hül
senladesystems, und dem Wiedereinfahren des Hubwagens 76 mittels einer
Einfädelung 78 bekannter Art kann die Wickelwelle 2 dann auf einer an dem
feststehenden hinteren Teil der Stuhlung 5 und ggf. auch an dem herausfahr
baren mittleren Teil 73 kraftschlüssig angeschlagenen Gleitschiene 77 ange
paßter Form oder auch ohne eine solche zusätzliche Unterstützung an das
Ende der Öffnung 26 gefahren werden, um bei Bedarf von dort mittels der
Wendescheibe 18 wieder in die Startposition für das erneute Herstellen eines
Wickels 4 verfahren werden zu können. Eine Auftrennung der in Frage kom
menden Schienen an den Nahtstellen zwischen dem herausnehmbaren mittle
ren Teil 73 und dem Rest der Stuhlung 5 kann ohne Schwierigkeit erfolgen.
Für mehrfach verwendete oder nicht explizit erwähnte Bezugszeichen gilt auch
hier wieder das bereits oben Gesagte.
Selbstverständlich bezieht sich das vorstehend beschriebene Schutzbegehren
auch auf solche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstandes,
die hier nicht explizit beschrieben worden sind, jedoch mit gleichwirkenden
Mitteln dieselben Effekte erzielen.
Der Herstellungsprozeß eines Materialbahnwickels wird wie nachfolgend durchgeführt:
Zunächst wird eine mit einer geeigneten Wickelhülse versehene oder auch -
zumindest in Spezialfällen - eine nicht mit einer Wickelhülse bestückte Wickel
welle mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb auf der
Antriebsseite der Stuhlung und mittels der Wendescheibe oder -platte in An
lage an eine Führungswalze einer Wechselvorrichtung bekannter Art gebracht,
das freie Ende der Wickelwelle auf einem Halteschlitten auf der Bedienseite der
Stuhlung abgestützt und von dessen lösbarer Arretiervorrichtung erfaßt, der
Drehantrieb der Wickelwelle in Tätigkeit versetzt und der Anfang der aufzuwickelnden
Materialbahn mittels eines geeigneten Andrückwalzensystems der
Wechselvorrichtung oder anderer entsprechender Maßnahmen bekannter Art
auf die Wickelwelle aufgebracht und dort rutschfest angeschlagen, beispiels
weise durch Klebung oder Klemmung. Anschließend wird der Wickel herge
stellt und dabei die Wickelwelle mittels des zugehörigen Schlittens und dessen
Linearantrieb einerseits und des synchron gesteuerten Halteschlittens und
dessen Linearantrieb andererseits derart in Richtung auf die Drehachse der
Wendescheibe oder -platte verfahren, daß der entstehende Wickel stets an der
vorgenannten Führungswalze der Wechselvorrichtung anliegt. Kurz vor dem
Erreichen des vorgesehenen Endumfanges des Wickels wird dessen Wickel
welle dann umgehend in die Drehachse der Wendescheibe verfahren, wobei
normalerweise ein bereits zuvor bei einer vorgegebenen Größe des Wickels an
diesen angelegtes Auflagewalzensystem bekannter Art einen gleichbleibenden
Auflagedruck zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Wicklungsdichte auf
den Wickel ausübt. Dieses Auflagewalzensystem bekannter Art kann entweder
Teil der Wechselvorrichtung oder auch Teil der erfindungsgemäßen Wickelvor
richtung sein und wurde in den vorangegangenen Ausführungen ohne Be
schränkung der Allgemeinheit als zur Wechselvorrichtung gehörig vor
ausgesetzt.
Wenn die Wickelwelle des nahezu fertigen Wickels die Position der Drehachse
der Wendescheibe oder -platte erreicht hat, wird letztere um 180° verschwenkt,
um die bis dahin mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb
am entferntesten Punkt von der Wechselvorrichtung geparkte, einsatzbereite
zweite Wickelwelle in die erforderliche Anlage an die vorgenannte Führungs
walze der Wechselvorrichtung zu bringen, ihr freies Ende lösbar auf dem
zweiten Halteschlitten zu fixieren und ihren zugehörigen Drehantrieb in Tätig
keit zu setzen. Anschließend wird die Materialbahn mittels einer Trennvorrich
tung bekannter Art, die normalerweise Bestandteil der Wechselvorrichtung ist,
quer zu ihrer Transportrichtung schlagartig aufgetrennt, das abgehende Ende
auf den fertigen Wickel aufgezogen und der neu entstandene Anfang der Mate
rialbahn mittels eines geeigneten Andrückwalzensystems der Wechselvorrichtung
oder anderer entsprechender Maßnahmen auf die leere Wickelwelle auf
gebracht und dort rutschfest angeschlagen, so daß sofort mit der Erzeugung
eines weiteren Wickels in der vorbeschriebenen Weise begonnen werden kann.
Nun wird der Drehantrieb der Wickelwelle des fertigen Wickels außer Betrieb
gesetzt, das Auflagewalzensystem in seine Ausgangsposition zurückgefahren,
das freie Ende der in Rede stehenden Wickelwelle von der lösbaren Arretier
vorrichtung ihres zugehörigen Halteschlittens freigegeben und der zur Ruhe
gekommene Wickel mittels seines zugehörigen Schlittens und dessen Linear
antrieb auf der Antriebsseite der Stuhlung - gegebenenfalls unter Einschaltung
eines Auslegers auf der Bedienseite der Stuhlung in die vorgesehene Entnah
meposition verschoben - soweit eine solche Verschiebung erforderlich ist (vgl.
Fig. 4) oder auch nicht (vgl. Fig. 6). In der Entnahmeposition wird der Wickel
dann von einer geeigneten Transportvorrichtung, beispielsweise einem
angepaßten Hubwagen, aufgenommen und mit einer parallel zur zugehörigen
Wickelwelle erfolgenden Transportbewegung von der Wickelwelle abgezogen
und der weiteren Behandlung zugeführt. Die nunmehr leere Wickelwelle wird -
sofern erforderlich - auf geeignete Weise, beispielsweise per Hand oder mittels
eines automatischen Hülsenladesystems, mit einer neuen Wickelhülse verse
hen, wobei diese Hülse auch aus mehreren speziellen Tellstücken bestehen
kann, und dann mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb
in ihre Parkposition am entferntesten Punkt von der Wechselvorrichtung ver
fahren, um für einen weiteren Einsatz zur Verfügung zu stehen (s. o.). Die
Bestückung der Wickelwelle mit einer neuen Hülse und das Verfahren in ihre
Parkposition können selbstverständlich auch in umgekehrter Reihenfolge vor
genommen werden. Der Halteschlitten der letztgenannten Wickelwelle auf der
Bedienseite der Stuhlung wird währenddessen ohne Behinderung des anderen
Halteschlittens in seine Ausgangsposition in der unmittelbaren Nachbarschaft
zur Wechselvorrichtung zurückgefahren.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung
2, 3 Wickelwellen
4 Wickel
5 Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung
6 Stuhlung auf der Antriebsseite der Vorrichtung
7 Quertraversen
8 Gehäusekasten
9 System von Gleitschienen und/oder Rollen
10 Exzenterantrieb
11, 12 Halteschlitten
13, 14, 25 Schienenpaare
15, 16, 27, 28 Servomotoren
17 freies Ende einer Wickelwelle
18 Wendescheibe oder -platte
19 Außenzahnkranz
20, 21 Schlitten
22 Abtriebswelle
23 Flanschverbindung
24 Kreuzrollenlager
26 Öffnung
29, 30, 42, 43 Gewindestangen
31, 56 Gleichstrommotoren
32, 79 Kühlluftgebläse
33 Schleifringsystem
34 Bügel
35 Elektromotor
36 Ritzel
37, 48 pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-An ordnungen
38 Verankerung
39 Boden oder Fundament
40 Konsole
41, 55 lösbare Arretiervorrichtungen
44, 45, 61, 62 Lagerböcke
46 Drehhalterung
47 Ausleger
49 Ausschnitt
50, 76 Hubwagen
51-53, 57-59, 63-66, 68-71 Schienenschuhe
54, 60, 67, 72 Gewindeblöcke
73 mittlerer Teil der Stuhlung 5
74 Rampe
75 Verriegelungsvorrichtungen
77 Gleitschiene
78 Einfädelung
2, 3 Wickelwellen
4 Wickel
5 Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung
6 Stuhlung auf der Antriebsseite der Vorrichtung
7 Quertraversen
8 Gehäusekasten
9 System von Gleitschienen und/oder Rollen
10 Exzenterantrieb
11, 12 Halteschlitten
13, 14, 25 Schienenpaare
15, 16, 27, 28 Servomotoren
17 freies Ende einer Wickelwelle
18 Wendescheibe oder -platte
19 Außenzahnkranz
20, 21 Schlitten
22 Abtriebswelle
23 Flanschverbindung
24 Kreuzrollenlager
26 Öffnung
29, 30, 42, 43 Gewindestangen
31, 56 Gleichstrommotoren
32, 79 Kühlluftgebläse
33 Schleifringsystem
34 Bügel
35 Elektromotor
36 Ritzel
37, 48 pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-An ordnungen
38 Verankerung
39 Boden oder Fundament
40 Konsole
41, 55 lösbare Arretiervorrichtungen
44, 45, 61, 62 Lagerböcke
46 Drehhalterung
47 Ausleger
49 Ausschnitt
50, 76 Hubwagen
51-53, 57-59, 63-66, 68-71 Schienenschuhe
54, 60, 67, 72 Gewindeblöcke
73 mittlerer Teil der Stuhlung 5
74 Rampe
75 Verriegelungsvorrichtungen
77 Gleitschiene
78 Einfädelung
Claims (22)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen
mit zwei jeweils mit eigenem Drehantrieb versehenen Wickel
wellen, die derart in einer innerhalb einer entsprechenden
Stuhlung um eine horizontale Drehachse verschwenkbaren Wen
devorrichtung angeordnet sind, daß sie mittels weiterer ge
eigneter Antriebselemente und Führungen bei ständiger Par
allelität ihrer Drehachsen untereinander und gegenüber der
Drehachse der Wendevorrichtung sowohl gegenüber dieser als
auch gegeneinander verfahrbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stuhlung (5, 6, 7) nur auf ihrer Antriebsseite (6) eine die gewünschte Wendebewegung durchführende Wendeschei be oder -platte (18) hält und trägt, die ihrerseits für die Wickelwellen (2, 3) mit den jeweiligen Drehantrieben (31, 56) ver sehen ist, die einerseits dauerhaft und kraftschlüssig mit einem Ende der jeweiligen Wickelwelle (2, 3) und anderer seits dauerhaft und kraftschlüssig mit den Elementen einer Zwangsführung für das Verfahren der Wickelwellen (2, 3) ge genüber der Drehachse der Wendescheibe oder -platte (18) bzw. gegeneinander verbunden sind,
daß die Stuhlung (5, 6, 7) auf ihrer der Antriebsseite (6) gegenüberliegenden Bedienseite (5) parallel zum vorgesehenen Weg jeder Wickel welle (2, 3) während des Wickelns einer Materialbahn verlaufende Führungselemente für das jeweils andere, im wesentlichen freie Ende (17) jeder Wickelwelle (2, 3) in Form von kraftschlüssig und dauerhaft mit ihr verbundenen Führungsschienen (13, 14, 47) und darauf dauerhaft und kraftschlüssig angeordneten, zumindest ab schnittsweise in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahr baren Halteschlitten (11, 12) hält und trägt, wobei diese Führungselemente (11-14, 47) die freien Enden (17) der Wickelwellen (2, 3) nur während des Wickelvorganges auf deren jeweiligem Weges von der Startposition für die Aufnahme eines Wickels (4) bis zur Position für dessen Entnahme parallel zur Zwangsführung des jeweiligen Drehantriebs (31, 56) verschieben und unterstützen und dabei die auf sie einwirkenden Kräfte jederzeit abfangen und auf die Stuhlung (5, 6, 7) übertragen und wobei die Führungsschienen (13, 14) derart an der Außen- und/oder Innenseite der Stuh lung (5, 6, 7) angeordnet und die Halteschlitten (11, 12) der art ausgebildet sind, daß letztere ohne gegenseitige Behin derung aneinander vorbeigefahren werden können und daß die Stuhlung (5, 6, 7) auf ihrer Bedienseite (5) ein schließlich der dort installierten Führungsschienen (13, 14) in einem Entnahmebereich (47, 49) derart gestaltet ist, daß sie die Entnahme eines fertigen, vorher von dem jeweiligen Halteschlitten (11, 12) freigegebenen Materialbahnwickels (4) mittels einer geeigneten Transport vorrichtung, beispielsweise eines Hubwagens (50, 76), paral lel zur Drehachse seiner Wickelwelle (2, 3) in Richtung auf die Bedienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7), nicht behindert.
daß die Stuhlung (5, 6, 7) nur auf ihrer Antriebsseite (6) eine die gewünschte Wendebewegung durchführende Wendeschei be oder -platte (18) hält und trägt, die ihrerseits für die Wickelwellen (2, 3) mit den jeweiligen Drehantrieben (31, 56) ver sehen ist, die einerseits dauerhaft und kraftschlüssig mit einem Ende der jeweiligen Wickelwelle (2, 3) und anderer seits dauerhaft und kraftschlüssig mit den Elementen einer Zwangsführung für das Verfahren der Wickelwellen (2, 3) ge genüber der Drehachse der Wendescheibe oder -platte (18) bzw. gegeneinander verbunden sind,
daß die Stuhlung (5, 6, 7) auf ihrer der Antriebsseite (6) gegenüberliegenden Bedienseite (5) parallel zum vorgesehenen Weg jeder Wickel welle (2, 3) während des Wickelns einer Materialbahn verlaufende Führungselemente für das jeweils andere, im wesentlichen freie Ende (17) jeder Wickelwelle (2, 3) in Form von kraftschlüssig und dauerhaft mit ihr verbundenen Führungsschienen (13, 14, 47) und darauf dauerhaft und kraftschlüssig angeordneten, zumindest ab schnittsweise in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahr baren Halteschlitten (11, 12) hält und trägt, wobei diese Führungselemente (11-14, 47) die freien Enden (17) der Wickelwellen (2, 3) nur während des Wickelvorganges auf deren jeweiligem Weges von der Startposition für die Aufnahme eines Wickels (4) bis zur Position für dessen Entnahme parallel zur Zwangsführung des jeweiligen Drehantriebs (31, 56) verschieben und unterstützen und dabei die auf sie einwirkenden Kräfte jederzeit abfangen und auf die Stuhlung (5, 6, 7) übertragen und wobei die Führungsschienen (13, 14) derart an der Außen- und/oder Innenseite der Stuh lung (5, 6, 7) angeordnet und die Halteschlitten (11, 12) der art ausgebildet sind, daß letztere ohne gegenseitige Behin derung aneinander vorbeigefahren werden können und daß die Stuhlung (5, 6, 7) auf ihrer Bedienseite (5) ein schließlich der dort installierten Führungsschienen (13, 14) in einem Entnahmebereich (47, 49) derart gestaltet ist, daß sie die Entnahme eines fertigen, vorher von dem jeweiligen Halteschlitten (11, 12) freigegebenen Materialbahnwickels (4) mittels einer geeigneten Transport vorrichtung, beispielsweise eines Hubwagens (50, 76), paral lel zur Drehachse seiner Wickelwelle (2, 3) in Richtung auf die Bedienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7), nicht behindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente der Zwangsführung an der Wendescheibe oder
-platte (18) aus auf der Oberfläche der Wendescheibe oder
-platte (18) einstückig oder kraftschlüssig installierten
Schienen (25) und darauf gehaltenen und verfahrbaren
Schlitten (20, 21) bestehen, wobei jeder Wickelwelle (2, 3)
einschließlich ihres Drehantriebs (31, 56) ein Schlitten
(20, 21) und jedem Schlitten (20, 21) ein parallel zur Ober
fläche der oder -platte (18) betätigbarer
Linearantrieb LWS zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen (25) ein zu einem,
durch den Mittelpunkt
der Wendescheibe oder -platte (18) verlaufenden Durchmesser R
und über den größten
Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufendes Schienen
paar (25) bilden, auf dem beide Schlitten (20, 21) verfahr
bar gehalten werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schienenpaar (25) eine parallel zum Durchmesser R der
Wendescheibe oder -platte (18) über den größten Teil der
Länge dieses Durchmessers verlaufende Öffnung (26) ein
schließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schienenpaar (25), die Schlitten (20, 21), die Line
arantriebe LWS und die Drehantriebe (31, 56) der Wickelwellen
(2, 3) auf der dem Wickel (4) abgewandten Seite der Wende
scheibe oder -platte (18) angeordnet sind und die Wickel
wellen (2, 3) im Zusammenwirken mit ihrem zugehörigen
Schlitten (20, 21) und Drehantrieb (31, 56) durch die Öffnung
(26) in den Raum für den zu erzeugenden Wickel (4) ragen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearantriebe LWS jeweils kraftschlüssig an der Ober
fläche der Wendescheibe oder -platte (18) angeschlagene
pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-
Anordnungen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die Linearantriebe LWS jeweils ortsfest auf der Oberfläche
der Wendescheibe oder -platte (18) installierte Kombinatio
nen aus einem elektrischen Servomotor (27, 28) und einer
rotierbaren Gewindestange (29, 30) sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehantriebe (31, 56) der Wickelwellen (2, 3) elek
trische Gleichstrommotoren sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energiezuführung für die Drehantriebe (31, 56) der
Wickelwellen (2, 3) und die Linearantriebe ihrer Schlitten
(20, 21) über ein Schleifringsystem (33) erfolgt, das von
einem ortsfest auf der dem Wickel (4) abgewandten Oberflä
che der Wendescheibe oder -platte (18) angeordneten und
dort alle Antriebs- und Führungselemente der Wickelwellen
überspannenden Bügel (34) getragen wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (13, 14) horizontal verlaufen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (13, 14) mindestens abschnittsweise
sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite der Be
dienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7) als einstückig oder
kraftschlüssig mit den Oberflächen dieses Teiles der Stuh
lung (5, 6, 7) verbundenes Schienenpaar (13, 14) ausgebildet
sind, von denen jedes den jeweils auf ihm verfahrbaren Halte
schlitten (11, 12) trägt und hält.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Halteschlitten (11, 12) von einem eigenen, paral
lel zur Schienenlängsrichtung betätigbaren Linearantrieb LHS
verfahren wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearantriebe LHS der Stuhlung (5) festgelegte
pneumatisch oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-
Anordnungen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearantriebe LHS jeweils ortsfest auf den Oberflächen
der Bedienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7) installierte Kom
binationen aus einem elektrischen Servomotor (15, 16) und
einer rotierbaren Gewindestange (42, 43) sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das freie Ende (17) jeder Wickelwelle (2, 3) stets
innerhalb des durch die Stuhlung (5, 6, 7) aufgespannten Rau
mes für das Wickeln einer Materialbahn befindet und daher
jeder Halteschlitten (11, 12) eine in den vorgenannten Raum
ragende, das freie Wellenende (17) tragende Konsole (40) aufweist,
die so ausgebildet ist, daß
sich die Konsolen (40) beider Schlitten (11, 12) bei deren
gegenseitigen Bewegungen nicht behindern.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Halteschlitten (11, 12) auf der Oberseite der Konsole (40) eine
im Zusammenwirken mit dem freien Ende (17) jeder Wickelwel
le (2, 3) betätigbare lösbare Arretiervorrichtung (41, 55)
bekannter Art aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abschnitt der Führungsschienen (13, 14) als mittels eines
geeigneten Ein- und Ausfahrmechanismus (48) ein- und aus
klappbarer Ausleger (47) ausgebildet ist, der bei Bedarf
einen öffnungsartigen Ausschnitt in der Bedienseite (5) der
Stuhlung (5, 6, 7) überbrückt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ein- und Ausklappbewegung des Auslegers (47) paral
lel zur Schienenlängsrichtung erfolgt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- und Ausfahrmechanismus (48) von einer an der
Bedienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7) festgelegten pneuma
tisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Anord
nung gebildet wird.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Stuhlung (73) auf der Bedienseite (5) der
Stuhlung (5, 6, 7) einschließlich der damit verbundenen Ab
schnitte von Führungsschienen (13, 14) einerseits lösbar mit
dem Rest der Bedienseite (5) der Stuhlung (5, 6, 7) und ande
rerseits kraftschlüssig mit einem verfahrbaren Hubwagen
(76) verbunden ist, der im Zustand der Verriegelung des
vorgenannten Teils (73) mit dem Rest der Bedienseite (5)
der Stuhlung (5, 6, 7) innerhalb des von der Stuhlung (5, 6, 7)
aufgespannten Raums für das Wickeln einer Materialbahn so
angeordnet ist, daß er aufnahmebereit unterhalb der vorge
sehenen Entnahmeposition eines fertigen Wickels (4) im vor
genannten Raum positioniert ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lösbar mit dem Rest der Bedienseite (5) der Stuh
lung (5, 6, 7) verbundene Teil (73) dieser Stuhlung (5, 6, 7)
mit dem Hubwagen (76) so innerhalb der Stuhlung (5, 6, 7)
angeordnet ist, daß die Längsachse des Hubwagens (76)
parallel zur Drehachse der Wendescheibe oder -platte (18)
und senkrecht unter dieser Drehachse ausgerichtet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Vorrichtung (1) auf einem System von Gleit
schienen und/oder Rollen (9) gelagert und mit einem am Fun
dament der Betriebsstätte festgelegten Oszillatorantrieb,
beispielsweise einem Exzenterantrieb (10) oder einer pneu
matisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-An
ordnung (37), in der Weise versehen ist, daß sie während
des Wickelns einer Materialbahn Oszillationen im cm-Bereich
senkrecht zur Transportrichtung der Materialbahn ausführt.
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