DE4232363A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen - Google Patents

Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Mate­ rialbahnen gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift EP-PS 0243 748 bekannt. Hier wird eine gattungsgemäße Wickelvorrichtung offenbart, bei der eine zunächst mittels einer Längsschneidevorrichtung in mehrere schma­ lere parallele Bahnen aufgetrennte Materialbahn über eine Führungswalze läuft, die die einzelnen Bahnen abwechselnd auf je eine mit parallel zur Drehachse der Führungswalze ausgerichteter Drehachse auf gegenüberliegenden Seiten an der Führungswalze anliegende Wickeleinrichtung weiterleitet. Jede Wickeleinrichtung besteht ihrerseits aus einer Wickelwelle, die zwischen zwei Wendescheiben mittels dort angeordneter Linearführungen und Antriebe für ihre Lageranordnungen - die auch den Drehantrieb der Wickelwelle umfassen - auf dem horizontalen Durchmesser dieser Wendescheiben bei ständiger Parallelstellung ihrer Drehachse zur Drehachse der Wendescheiben verfahren werden kann. Dabei weist jedes Paar von Wendescheiben zwei derartige Wik­ kelwellen auf, von denen die eine nach Fertigstellung ihres Wickels mit ihrer Drehachse in die Drehachse der Wendescheiben verfahren wird und dann die andere - leere - Wickelwelle durch eine Drehung der Wendescheiben um 180° aus der maximal möglichen Entfernung von der Führungswalze in Anlage an letztere gebracht wird. Anschließend wird zwischen beiden Wickelwellen, vor­ zugsweise in unmittelbarer Nähe zur noch leeren Wickelwelle, ein in die ent­ sprechende Materialbahn einschwenkbares Trennmesser zur Auftrennung die­ ser Bahn betätigt, das entstandene Bahnende auf den Wickel gezogen, der neu entstandene Bahnanfang mittels einer mit dem Trennmesser gekoppelten An­ drückwalze auf die noch leere Wickelwelle bzw. eine darauf aufgesteckte Wik­ kelhülse zum Start eines neuen Wickels aufgedrückt und die Wickelwelle mit dem fertigen Wickel zu dessen Entnahme in die maximal mögliche Entfernung von der Führungswalze verfahren. Während der letzten Phase der Fertigung ei­ nes Wickels und während seiner Verfahrung in die Entnahmestellung steht ge­ gen ihn eine verschwenkbare Auflagewalze an, die auch während dieses Ferti­ gungsabschnittes eine gleichmäßige Wicklungsdichte des Wickels aufrechter­ hält.
Die vorgenannte Vorrichtung hat gegenüber früheren gattungsgemäßen Vor­ richtungen, beispielsweise den in den Druckschriften GB-PS 932 151, US-PS 3 433 429 und GB-PS 1 177 431 beschriebenen Gegenständen, bei denen jeweils anstelle eines Paares von Wendescheiben mit zwei darin und damit verfahrba­ ren Wickelwellen eine wippenartige Anordnung aus zwei parallel und in kon­ stantem Abstand angeordneten Wickelwellen mit einer auf halbem Abstand zwischen und parallel zu ihnen angeordneten gemeinsamen Drehachse ver­ wendet wird, den wesentlichen Vorteil, daß sie einerseits zum Austausch einer mit einem fertiggestellten Wickel versehenen gegen eine leere Wickelwelle an der Führungswalze bei gleicher Masse und Ausdehnung des Wickels ein deut­ lich geringeres Drehmoment an der Drehachse der Wendescheiben als vorher an der Drehachse der wippenartigen Anordnung und gleichzeitig einen erheb­ lich einfacheren und leichteren Aufbau des Maschinengestells erfordert und andererseits einen deutlich geringeren Raumbedarf aufweist. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung jedoch, daß sie zunächst für das parallele Verfahren der Wickelwellen einen erheblichen Aufwand an mechanischen Einrichtungen und Einzelteilen - insbesondere für die Aufrechterhaltung des Gleichlaufs der je­ weils beiderseitigen Wickelwellenantriebe - erfordert, wobei letzteres sowohl die Höhe der Herstellungskosten als auch diejenige der Wartungskosten für die in Rede stehende Vorrichtung ungünstig beeinflußt. Darüber hinaus muß zum Abnehmen eines fertiggestellten Wickels aus der Vorrichtung stets die entsprechende Wickelwelle nach dem Lösen ihrer beidseitigen arretierbaren Halterungen mit aus dem Bereich der Wendescheiben herausgenommen und dann wegen ihres nicht zu vernachlässigenden Gewichts von üblicherweise deutlich über 100 kg und ihrer erheblichen Länge von üblicherweise minde­ stens 2,5 m mit einer speziellen - und teuren - Wickelwellen-Ausziehmaschine aus dem Wickel entfernt werden, um im unmittelbaren Anschluß oder bei ei­ nem späteren Wickelzyklus bei laufender Anlage - mit einer neu aufgesteckten Wickelhülse oder ggf. auch ohne eine solche - wieder in ihre arretierbaren Halterungen zwischen den Wendescheiben eingelegt werden zu können. Dies muß mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, da anderenfalls wegen der sper­ rigen und gewichtigen Beschaffenheit der Wickelwelle einerseits und der an­ sonsten laufenden Anlage andererseits die Unfallgefahr für das Bedienungs­ personal und für die gesamte Vorrichtung beträchtlich anwächst.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen zur Verfügung zu stellen, bei der sich auf jeden Fall das arbeits- und/oder kostenaufwendige sowie mit ei­ nem erheblichen Sicherheitsrisiko versehene Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Wickelwellen an der vorgenannten Vorrichtung erübrigt und dabei gleichzeitig der Aufwand an mechanischen Einrichtungen und Einzelteilen weitgehend reduziert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst diese Aufgabe mit Hilfe der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß die Wickelwellen an jeweils einem ihrer Enden dauerhaft und kraftschlüssig mit ihrem jeweiligen Drehan­ trieb und dieser wiederum dauerhaft und kraftschlüssig mit den Elementen ei­ ner an einer einzelnen, von der Stuhlung der Antriebsseite der Vorrichtung ge­ haltenen Wendescheibe oder -platte angeordneten Zwangsführung für das Verfahren der Wickelwellen gegenüber der Drehachse dieser Wendescheibe bzw. -platte bzw. gegeneinander verbunden sind, daß das jeweils andere Ende jeder Wickelwelle ein im wesentlichen freies Ende darstellt, das nur während vorgegebener Wegstrecken von an der Stuhlung auf der Bedienseite der Vor­ richtung angeordneten Führungselementen gehalten wird und daß die Stuh­ lung auf der Bedienseite der Vorrichtung derart gestaltet ist, daß sie die Ent­ nahme eines fertigen Materialbahnwickels mittels einer geeigneten Transport­ vorrichtung, beispielsweise eines Hubwagens, parallel zur Drehachse seiner Wickelwelle in Richtung auf die Bedienseite der Vorrichtung nicht behindert, weil es auf diese Weise möglich ist, den fertiggestellten Wickel - ggf. ein­ schließlich seiner Wickelhülse - mittels der vorgesehenen Transportvorrichtung unmittelbar von der Wickelwelle abzuziehen und seiner weiteren Behandlung zuzuführen. Die Wickelwelle kann dann - wenn erforderlich - umgehend mit ei­ ner neuen Wickelhülse bestückt werden, beispielsweise von Hand oder mittels eines automatischen Hülsenladesystems bekannter Art, wobei die zu verwen­ dende Art der Wickelhülse - präparierte oder nicht präparierte Hülse - lediglich davon abhängt, mit welcher Art von Wechselvorrichtung, d. h. einer der in Rede stehenden Wickelvorrichtung vorgeschalteten Anordnung mit mindestens einer Führungswalze und einer Trennvorrichtung mit oder ohne Andrückwalzensy­ stem sowie ggf. einem Auflagewalzensystem bekannter Art, das jedoch auch an der in Rede stehenden Wickelvorrichtung selbst Installiert sein kann, die vorliegende Wickelvorrichtung kombiniert ist. Außerdem wird bei der Vorrich­ tung mit den vorgenannten Merkmalen vorteilhafterweise auf jeden Fall auch die Verwendung einer zweiten Wendescheibe oder -platte und damit auch jede denkbare Gleichlaufvorrichtung für diese synchrone Schwenkbewegung zweier Wendescheiben vermieden und eine einfachere Gleichlaufsteuerung zwischen der Antriebsseite und der Bedienseite der Vorrichtung für die jeweilige Wickel­ welle während des Wickelns einer Materialbahn ermöglicht, da auf der Bedien­ seite stets nur eine Bewegungskontrolle für den durch die lokal fixierte Stuh­ lung auf der Bedienseite der Vorrichtung festgelegten Weg von der Startposi­ tion des Wickels an der Grenze zur zugehörigen Wechselvorrichtung bis zum Zusammenfallen der Wickelwelle mit der Drehachse der Wendescheibe oder -platte erforderlich ist.
Als vorteilhaft erweist sich auch, daß die Elemente der Zwangsführung an der Wendescheibe oder -platte aus auf der Oberfläche der Wendescheibe oder -platte einstückig oder kraftschlüssig installierten Schienen und darauf gehal­ tenen und verfahrbaren Schlitten bestehen, wobei jeder Wickelwelle ein­ schließlich ihres Drehantriebs ein Schlitten und jedem Schlitten ein parallel zur Oberfläche der Wendescheibe oder -platte betätigbarer Linearantrieb zugeord­ net ist, weil dadurch eine besonders übersichtliche, mechanisch einfache und damit auch kostengünstige Bauweise der gesamten Anordnung erzielt wird, die noch dadurch weiter verbessert werden kann, daß die Schienen ein symme­ trisch zu einem Durchmesser der Wendescheibe oder -platte und über den größten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufendes Schienenpaar bil­ den, auf dem beide Schlitten verfahrbar gehalten werden.
Als vorteilhaft ist weiterhin auch anzusehen, daß das Schienenpaar eine paral­ lel zum Durchmesser der Wendescheibe oder -platte über den größten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufende Öffnung einschließt, weil dies in Ver­ bindung mit dem Fall, daß das Schienenpaar, die Schlitten, die Linearantriebe und die Drehantriebe der Wickelwellen auf der dem Wickel abgewandten Seite der Wendescheibe oder -platte angeordnet sind und die Wickelwellen im Zu­ sammenwirken mit ihrem zugehörigen Schlitten und Drehantrieb durch die Öff­ nung in den Raum für den zu erzeugenden Wickel ragen, neben einem über­ sichtlichen Aufbau der Vorrichtung auch eine günstigere Gewichtsverteilung zwischen einer mit einem Wickel versehenen Wickelwelle und deren Antriebs- und Führungselementen bezüglich der Halterung der Wendescheibe oder -platte an der Stuhlung auf der Antriebsseite der Vorrichtung herbeiführt.
Bei einem speziellen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung erweist es sich außerdem als vorteilhaft, daß die Linearantriebe jeweils kraft­ schlüssig an der Oberfläche der Wendescheibe oder -platte angeschlagene pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-Anordnungen sind, weil es sich bei diesen Antrieben um bekannte und bewährte Aggregate han­ delt, deren Anwendung keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist es dagegen als besonderer Vorteil anzusehen, daß die Linearantriebe jeweils ortsfest auf der Oberfläche der Wendescheibe oder -platte Installierte Kombinationen aus einem elektrischen Servomotor und einer rotierbaren Gewindestange sind, weil diese Antriebe nicht nur ebenfalls bekannt und bewährt sind, sondern außerdem in besonders einfacher Weise - nämlich elektrisch - gesteuert werden können, was losbesondere dann von Vorteil ist, wenn mit den vorgenannten Antrieben weitere Antriebe, beispielsweise auf der Bedienseite der Vorrichtung, synchron ge­ steuert werden müssen. Entsprechendes gilt vorteilhafterweise in dem Fall, daß die Drehantriebe der Wickelwellen elektrische Gleichstrommotoren sind.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich insbesondere dann, wenn die Energiezuführung für die Drehantriebe der Wickelwel­ len und die Linearantriebe ihrer Schlitten über ein Schleifringsystem erfolgt, das von einem ortsfest auf der dem Wickel abgewandten Oberfläche der Wen­ descheibe oder -platte angeordneten und dort alle Antriebs- und Führungsele­ mente der Wickelwellen überspannenden Bügel getragen wird, weil auf diese Weise sicher vermieden wird, daß irgendwelche Kabel, Schläuche oder son­ stige Energiezuführungen die Rotationsbewegungen der Wendescheibe oder -platte nachvollziehen und damit unerwünschte Betriebsstörungen verursachen.
Als vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch anzusehen, daß die an der Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung an­ geordneten Führungselemente für die freien Enden der Wickelwellen Füh­ rungsschienen umfassen, die derart mit der Stuhlung verbunden sind, daß sie die von den freien Enden der Wickelwellen auf sie einwirkenden Kräfte jeder­ zeit abfangen und auf die Stuhlung übertragen können, da damit eine einfache und kostengünstige Möglichkeit geschaffen wird, die an den freien Enden der Wickelwellen angreifenden Kräfte - direkt oder über verfahrbare Zwischenele­ mente - abzufangen und die Bewegung dieser Enden der Wickelwellen zumin­ dest bezüglich ihres jeweiligen Abstandes über dem die Vorrichtung tragenden Boden oder Fundament kontrolliert ablaufen zu lassen. Dies gestaltet sich be­ sonders einfach und übersichtlich, wenn die Führungsschienen parallel zum vorgesehenen Weg jeder Wickelwelle während des Wickelns einer Material­ bahn verlaufen, und insbesondere, wenn die Führungsschienen horizontal verlaufen.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird auch dadurch gegeben, daß die Führungsschienen mindestens abschnitts­ weise sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite der Stuhlung, als ein­ stückig oder kraftschlüssig mit den Oberflächen der Stuhlung verbundenes Schienenpaar ausgebildet sind, von denen jedes einen auf ihm verfahrbaren Halteschlitten trägt und hält, weil auf diese Weise einerseits die definierte Ein­ leitung der von den freien Enden der Wickelwellen auf eine Unterlage aus­ geübten Kräfte in die Stuhlung und andererseits die unbehinderte Mitführbe­ wegung des freien Endes jeder Wickelwelle mit der auf der Antriebsseite auf sie ausgeübten Zwangsverschiebung sichergestellt wird, wobei außerdem in jedem Fall ein ungestörter Wechsel der Halteschlitten von der Startposition des Wickelns einer Materialbahn bis zumindest unter die Drehachse der Wende­ scheibe oder -platte ermöglicht wird.
Die Kontrolle des Bewegungsablaufes des freien Endes jeder Wickelwelle par­ allel zur Zwangsverschiebung derselben Wickelwelle auf der Antriebsseite der Vorrichtung läßt sich dabei in besonders vorteilhafter Weise erreichen, wenn jeder Halteschlitten von einem eigenen, parallel zur Schienenlängsrichtung betätigbaren Linearantrieb verfahren wird, der dann auf bekannte Art und Weise mit dem entsprechenden Linearantrieb auf der Antriebsseite der Vor­ richtung für dieselbe Wickelwelle abgeglichen werden kann.
Bei einem speziellen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung erweist es sich dabei als vorteilhaft, daß die Linearantriebe an der Stuhlung festgelegte pneumatisch oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Anord­ nungen sind, die - wie bereits oben einmal angesprochen - bekannte und be­ währte Aggregate darstellen, deren Anwendung auch dann keine ernsthaften Schwierigkeiten bereitet, wenn sie mit einem oder mehreren gleichartigen Ag­ gregaten abgeglichen werden müssen.
Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung er­ weist es sich dagegen als besonders vorteilhaft, wenn die Linearantriebe je­ weils ortsfest auf den Oberflächen der Stuhlung installierte Kombinationen aus einem elektrischen Servomotor und einer rotierbaren Gewindestange sind, weil sich in diesem Fall der Abgleich mit einem oder mehreren gleichartigen Linear­ antrieben besonders einfach - beispielsweise über eine Programmsteuerung - gestaltet.
Als vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch eine solche anzusehen, bei der sich das freie Ende jeder Wickelwelle stets in­ nerhalb des durch die Stuhlung aufgespannten Raumes für das Wickeln einer Materialbahn befindet und daher jeder Halteschlitten eine in den vorgenannten Raum ragende Konsole trägt, die so ausgebildet ist, daß sich die Konsolen beider Schlitten bei deren Fahrbewegungen nicht behindern, weil eine solche Vorrichtung gestattet, sie sowohl zusammen mit Wechselvorrichtungen zu be­ treiben, die die Materialbahn von oben auf die Wickelwelle aufgeben, was dann eine Schwenkbewegung der Wendescheibe oder -platte derart verlangt, daß die neu zu bewickelnde Wickelwelle von unten an die Startposition herange­ bracht wird, als auch zusammen mit Wechselvorrichtungen, die die Material­ bahn von unten auf die Wickelwelle auflaufen lassen, so daß die neu zu be­ wickelnde Wickelwelle nunmehr mittels der Schwenkbewegung der Wende­ scheibe oder -platte von oben an die Startposition herangeführt werden muß.
Vorteilhaft ist außerdem eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor­ richtung, bei der jeder Halteschlitten auf seiner Oberseite eine im Zusammen­ wirken mit dem freien Ende jeder Wickelwelle betätigbare lösbare Arre­ tiervorrichtung bekannter Art aufweist, weil damit die Kontrolle der synchronen Verschiebung des freien Endes jeder Wickelwelle mit ihrem auf der Antriebsseite der Vorrichtung zwangsverschobenen Ende weiter verbessert und präzi­ siert werden kann.
Als besonderer Vorteil ergibt sich bei einer weiteren Ausführungsform der er­ findungsgemäßen Vorrichtung, daß ein Abschnitt der Führungsschienen als mittels eines geeigneten Ein- und Ausfahrmechanismus ein- und ausklappbarer Ausleger ausgebildet ist, der bei Bedarf einen öffnungsartigen Ausschnitt in der Stuhlung der Bedienseite der Vorrichtung überbrückt, weil damit jederzeit die Möglichkeit geschaffen wird, einerseits einen fertiggestellten Wickel inner­ halb der Stuhlung so zu positionieren, daß er ohne Behinderung von einer Transportvorrichtung, beispielsweise einem Hubwagen, unterfahren werden kann, und andererseits nach der Anlage der Transportvorrichtung an den Wik­ kel in einem anschließenden Schritt den Ausleger abzuklappen, so daß die Transportvorrichtung mit dem Wickel ohne Behinderung parallel zur Längsachse der Wickelwelle in Richtung auf die Bedienseite der Vorrichtung aus der Stuhlung herausfahren kann. Dabei ergibt sich vorteilhafterweise ein besonders geringer Platzbedarf, wenn die Ein- und Ausklappbewegung des Auslegers parallel zur Schienenlängsrichtung erfolgt, wobei das Ein- und Aus­ fahren des Auslegers in besonders einfacher und vorteilhafter Weise erfolgt, wenn der Ein- und Ausfahrmechanismus von einer an der Stuhlung festgeleg­ ten pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Anordnung gebildet wird.
Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, daß ein Teil der Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung einschließlich der damit verbundenen Abschnitte von Füh­ rungsschienen einerseits lösbar mit dem Rest der Stuhlung und andererseits kraftschlüssig mit einem verfahrbaren Hubwagen verbunden ist, der im Zu­ stand der Verriegelung des vorgenannten Teils mit dem Rest der Stuhlung in­ nerhalb des von der Stuhlung aufgespannten Raums für das Wickeln einer Materialbahn so angeordnet ist, daß er aufnahmebereit unterhalb der vorgese­ henen Entnahmeposition eines fertigen Wickels im vorgenannten Raum posi­ tioniert ist, weil damit eine besonders einfache Verfahrensweise geschaffen wird, einerseits eine geeignete Transportvorrichtung im Zusammenwirken mit der Entnahmeposition für die fertiggestellten Wickel einer Materialbahn inner­ halb der Stuhlung zu positionieren und andererseits den Wickel ohne Behinde­ rung von der Wickelwelle abzuziehen und abzutransportieren. Dabei ergibt sich eine besonders vorteilhafte Anordnung, wenn der lösbar mit dem Rest der Stuhlung verbundene Teil dieser Stuhlung mit dem Hubwagen so innerhalb der Stuhlung angeordnet ist, daß die Längsachse des Hubwagens parallel zur Drehachse der Wendescheibe oder -platte und senkrecht unter dieser Drehachse ausgerichtet ist, da dann ein minimaler Verschiebeweg des Wickels innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht wird, was sowohl den Investitions- als auch den Betriebsaufwand, insbesondere den Energieauf­ wand, vorteilhaft reduziert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch in dem Fall zu erkennen, daß die gesamte Vorrichtung auf einem System von Gleitschienen und/oder Rollen gelagert und mit einem am Fundament der Betriebsstätte festgelegten Oszillatorantrieb, beispielsweise einem Exzenter­ antrieb oder einer pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder- Anordnung, in der Weise versehen ist, daß sie während des Wickelns einer Materialbahn Oszillationen im cm-Bereich senkrecht zur Transportrichtung der Materialbahn ausführt, da damit das Entstehen konkav geformter Wickel bei - häufig vorliegenden - Materialbahnen mit mehr oder weniger verstärkten Kan­ tenbereichen weitgehend verhindert werden kann.
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Einlaufseite der Materialbahn her.
Fig. 2 Senkrechter Schnitt durch die Drehachse der Wendescheibe bzw. -platte auf der Antriebsseite der Vorrichtung gemäß Fig. 1, die hier gleichzeitig mit der Längsachse einer Wickelwelle zusammenfällt.
Fig. 3 Darstellung wie Fig. 2 auf der Bedienseite der Vorrichtung gemäß Fig. 1 - teilweise durchbrochen.
Fig. 4 Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 von der Bedienseite her auf die vollständige Vorrichtung - teilweise durchbrochen, soweit es Teile der Vorrichtung zwischen der Stuhlung auf der Bedien- und auf der Antriebsseite betrifft.
Fig. 5 Darstellung wie Fig. 4 bei freigelegter Stuhlung auf der Antriebsseite - teilweise durchbrochen, soweit es Teile der Vorrichtung hinter der Stuhlung auf der Antriebsseite betrifft.
Fig. 6 Blick auf eine weitere Ausführungsform der Stuhlung auf der Bedien­ seite der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Fig. 7 Schnitt durch die Drehachse der Wendescheibe bzw. -platte, die hier gleichzeitig die Drehachse einer Wickelwelle darstellt, bezüglich der Vorrichtung der Fig. 6 im Bereich von der Bedienseite bis zur Antriebs­ seite.
Die Fig. 1 zeigt zunächst eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich­ tung 1 von der Einlaufseite der - hier nicht explizit dargestellten - Materialbahn her, die im Betriebszustand der Vorrichtung 1 unmittelbar an eine - hier eben­ falls nicht explizit dargestellte - Wechselvorrichtung bekannter Art angestellt ist, wobei die Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung sowohl mit Wechselvorrichtungen zusammenwirken kann, die die Materialbahn von oben oder von unten auf die Wickelrolle 2 aufgeben können und die Vorlage sowohl von präparierten als auch von nicht präparierten Wickelhülsen oder ggf. auch von überhaupt keinen Wickelhülsen verlangen. Die genannten Wechselvor­ richtungen enthalten üblicherweise mindestens eine Führungswalze und eine Trennvorrichtung mit oder ohne Andrückwalzensystem sowie ggf. ein Anlage­ walzensystem für zumindest die letzte Phase der Herstellung eines Wickels 4 und dessen ggf. notwendige weitere Verschiebung in seine Entnahmeposition, das jedoch auch an der in Rede stehenden Wickelvorrichtung selbst Installiert sein kann.
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer zweigeteilten Stuhlung 5, 6, deren beide Teile einerseits auf der Bedienseite und andererseits auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 angeordnet sind. Ihre stabile Verbindung wird durch Quertraver­ sen 7 hergestellt. Ein Teil der Stuhlung 6 auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 ist als Gehäusekasten 8 ausgebildet. Die gesamte Vorrichtung 1 ist auf einem System von Gleitschienen und/oder Rollen 9 gelagert, auf dem sie mittels eines Oszillatorantriebs, beispielsweise mittels eines Exzenterantriebs 10, gegenüber der nicht dargestellten, lokal fixierten Wechselvorrichtung quer zur Transport­ richtung der Materialbahn in Schwingungen versetzt werden kann, um bei Ma­ terialbahnen mit mehr oder weniger verstärkten Kantenbereichen das Entste­ hen von konkaven Wickeln 4 zu vermeiden.
Die Stuhlung 5 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 trägt mittels spiegelbild­ lich an ihr angebrachter Schienenpaare 13, 14 zwei Halteschlitten 11, 12, die mit separaten Linearantrieben, beispielsweise Servomotoren 15, 16, die hier nicht sichtbare Gewindestangen zur Rotation bringen, an den Schienenpaaren 13, 14 in horizontaler Richtung verfahrbar sind. Dabei können derartige Linear­ antriebe selbstverständlich auch durch andere gleichwirkende Mittel verifiziert werden, beispielsweise durch pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kol­ ben-Zylinder-Anordnungen. Die Halteschlitten 11, 12 sind so gestaltet, wie in Fig. 3 noch näher erläutert wird, daß sie innerhalb des Raumes zwischen der Stuhlung 5 auf der Bedienseite und der Stuhlung 6 auf der Antriebsseite jeweils ein freies Ende 17 einer Wickelwelle 2 tragen und halten können.
Die Stuhlung 6 der Antriebsseite trägt und hält insbesondere eine Wende­ scheibe oder -platte 18, die im vorliegenden Fall und auch in den übrigen, in den Fig. 2 bis 7 dargestellten Fällen, als im wesentlichen rotationssymme­ trische Scheibe mit einem Außenzahnkranz 19 dargestellt ist, über den die Wendescheibe 18 mittels einer in Fig. 2 noch im Detail dargestellten Motor- und Ritzelanordnung betrieben werden kann. In Spezialfällen kann die Wende­ scheibe selbstverständlich auch als nicht rotationssymmetrische Wendeplatte konstruiert sein, die dann mittels eines anderen Antriebs bekannter Art, bei­ spielsweise über eine Brückenanordnung mit einem achsensymmetrischen Antrieb, verschwenkt werden muß. Durch eine Öffnung in der Wendescheibe 18 ragt ein im wesentlichen innerhalb des Gehäusekastens 8 angeordneter Schlitten 20, durch den eine Abtriebswelle 22 für den Drehantrieb der Wickel­ welle 2 führt, an der mittels einer Flanschverbindung 23 die Wickelwelle 2 kraft­ schlüssig und dauerhaft angeschlagen ist.
Die Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende­ scheibe 18, die hier gleichzeitig mit der Längsachse der Wickelwelle 2 zusam­ menfällt. Dabei ist zunächst zu sehen, daß die Stuhlung 6 auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 die Wendescheibe 18 mit dem Außenzahnkranz 19 mittels ei­ nes bekannten Kreuzrollenlagers 24 hält und trägt. Die Wendescheibe 18 wie­ derum hält und trägt mittels eines Schienenpaares 25 insgesamt 2 Schlitten 20, 21, von denen hier allerdings nur einer sichtbar ist, was jedoch nicht für deren Linearantriebe (s. u.) zutrifft. Das Schienenpaar 25 erstreckt sich symmetrisch zu einer längsgestreckten Öffnung 26 in der Wendescheibe 18, die ihrerseits symmetrisch zu einem Durchmesser dieser Wendescheibe 18 verläuft. Der An­ trieb der Schlitten 20, 21 längs dieses Schienenpaares 25 erfolgt auch hier mittels einer Linearantriebs-Kombination aus Servomotoren 27, 28 und Gewin­ destangen 29, 30, die auf der vorliegenden Darstellung beide zu erkennen sind, könnte jedoch ebenfalls mittels anderer gleichwertiger Mittel erfolgen, bei­ spielsweise mittels pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Kolben-Zylin­ der-Anordnungen. Es erweist sich im vorliegenden Fall allerdings als sehr vor­ teilhaft, den Schlitten, der während der Herstellung eines Wickels und der da­ mit verbundenen Absteuerbewegung der Wickelwelle aus der Startposition an der Grenze zur Wechselvorrichtung bis zum Zusammenfallen mit der Drehachse der Wendescheibe 18 die entsprechende Wickelwelle trägt, syn­ chron mit dem dieselbe Wickelwelle unterstützenden Halteschlitten an der Stuhlung 5 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 zu steuern, was sich auf elektrischem Wege, beispielsweise mittels einer Programmsteuerung, am ein­ fachsten durchführen läßt.
Der Schlitten 20 trägt - wie auch der nicht sichtbare Schlitten 21 - einen Gleich­ strommotor 31 mit einem Kühlluftgebläse 32 als Drehantrieb für die Wickelwelle 2, die mit seiner Antriebswelle 22 über die Flanschverbindung 23 kraftschlüssig und dauerhaft verbunden ist. Die Energieversorgung aller Antriebselemente auf der Rückseite der Wendescheibe 18 erfolgt über ein Schleifringsystem 33, das am rückwärtigen Ende eines kraftschlüssig mit der Rückseite der Wendescheibe 18 verbundenen Bügels 34 angeordnet ist.
Der Antrieb der Wendebewegung der Wendescheibe 18 wird über den Außenzahnkranz 19 mittels eines Elektromotors 35 und eines Ritzels 36 be­ wirkt. Für die Oszillationsbewegung der Vorrichtung 1 quer zur Einlaufrichtung der nicht dargestellten Materialbahn wird hier - im Gegensatz zu Fig. 1 - eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-Anordnung 37 verwendet, die über eine Verankerung 38 mit dem die Vorrichtung 1 tragenden Boden oder Fundament 39 kraftschlüssig verbunden ist.
Nicht besonders erwähnte Bezugszeichen entsprechen denjenigen der Fig. 1. Gleiche Bestandteile wie diejenigen in der Fig. 1 tragen dieselben Bezugszei­ chen wie dort.
Die Fig. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende­ scheibe 18 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1, wobei auch hier die Darstel­ lung so gewählt ist, daß die vorgenannte Drehachse mit der Längsachse einer Wickelwelle 2 zusammenfällt. Zunächst ist hier zu sehen, daß die Stuhlung 5 auf der Bedienseite der Vorrichtung 1 gegenüber derjenigen in Fig. 1 eine un­ terschiedliche Höhe aufweist, was sich in seinem logischen Zusammenhang aus der folgenden Fig. 4 ergibt. Zusätzlich zu Fig. 1 ist hier deutlicher zu erken­ nen, daß die Halteschlitten, von denen hier nur der Halteschlitten 11 dargestellt ist, eine gekröpfte Form aufweisen, die mittels einer Konsole 40 erreicht wird. Diese Konsole 40 trägt ihrerseits eine lösbare Arretiervorrichtung 41, mit der das freie Ende 17 der Wickelwelle 2 während der nicht kräftefreien Herstellung eines Wickels 4 formschlüssig auf dem Schlitten 11 (bzw. 12) gehalten wird. Außerdem zeigt die Fig. 3 gegenüber der Fig. 1 die Gewindestangen 42, 43 so­ wie deren Lagerböcke 44, 45, die dort durch die Servomotoren 15 und 16 ver­ deckt waren.
Hinter dem zu dem nicht dargestellten Halteschlitten 12 gehörigen Lagerbock 45 für die Gewindestange 43 ist eine Drehhalterung 46 zu erkennen, an der ein Ausleger 47 verschwenkbar angebracht ist, der mittels einer pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Anordnung 48 als Verlängerung des Schienenpaares 25 herausgeklappt werden kann, wenn der fertiggestellte Wik­ kel 4 aus der Endlage des Wicklungsvorganges, die eine Übereinstimmung der Längsachse der Wickelwelle 2 mit der Drehachse der Wendescheibe 18 be­ deutet, in eine weitere Entnahmeposition verschoben werden soll - was aus der folgenden Fig. 4 deutlich hervorgehen wird. Der Ausleger 47 ist ebenfalls quer zu seiner Längsachse gekröpft, um sich der Lage des freien Endes 17 der Wik­ kelwelle 2 anzupassen, dessen dargestellte Raumlage es gestattet, die Wende­ bewegung der Wendescheibe 18 sowohl im Uhrzeigerdrehsinn als auch entge­ gengesetzt dazu erfolgen zu lassen, was andererseits gestattet, die einlaufende Materialbahn von oben oder von unten auf die jeweilige Wickelwelle aufzuge­ ben.
Nicht speziell erwähnte Bezugszeichen entsprechen denen der vorangegange­ nen Figuren. Gleiche Bestandteile wie in den vorangegangenen Figuren tragen dieselben Bezugszeichen wie dort.
Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der vollständigen Vorrichtung 1 von der Be­ dienseite her. Dabei ergibt sich zunächst, daß die Stuhlung 5 auf der Bedien­ seite in verschiedenen Bereichen verschiedene Höhen aufweist. Im unmittelba­ ren Nachbarschaffsbereich zur zugehörigen - hier nicht gezeigten - Wechsel­ vorrichtung weist sie die Maximalhöhe auf, um hier mehrere Quertraversen 7 aufzunehmen. In einem mittleren Bereich ist sie gerade so hoch, daß der äu­ ßere Halteschlitten 11 mit seiner Konsole 40 die Stuhlung 5 so überfahren kann, daß diese die jeweils zu tragende Wickelwelle 2, 3 auch tatsächlich in der richtigen Höhe aufnehmen kann. Im linken Bereich zeigt die Stuhlung 5 einen bis zum Boden reichenden Ausschnitt 49, in den eine Transportvorrichtung, beispielsweise ein verfahrbarer Hubwagen 50, einfahren kann, um dort einen fertiggestellten Wickel 4 aufzunehmen. Der Hubwagen 50 ist in seiner ein- und in seiner ausgefahrenen Position dargestellt. Die Bewegungsmöglichkeit wird durch den angebrachten Pfeil symbolisiert. Die Verfahrbarkeit ist symbolisch durch die untergezeichneten Transportrollen angezeigt.
Auf der Vorderseite der Stuhlung 5 ist der Servomotor 15 kraftschlüssig ange­ schlagen, der die am anderen Ende in dem Lagerbock 44 abgestützte Gewin­ destange 42 betätigt. Außerdem ist hier das Schienenpaar 13 zu sehen, auf dem der Halteschlitten 11 verfahren wird. Dieser Halteschlitten 11 weist einer­ seits Schienenschuhe 51 bis 53 und andererseits einen Gewindeblock 54 auf - ebenso wie der in Durchbrechung dargestellte Halteschlitten 12, dessen Schie­ nenpaar 14, Servomotor 16, Gewindestange 43 und Lagerbock 45 symmetrisch hinter den entsprechenden Teilen für den Halteschlitten 11 liegen, Schienen­ schuhe 57 bis 59 und einen Gewindeblock 60 aufweist. Zu erkennen ist außer­ dem die Anordnung des Auslegers 47, und zwar sowohl in aus- als auch einge­ klapptem Zustand einschließlich der zugehörigen Kolben-Zylinder-Anordnung 48. Erkennbar ist außerdem ein Wickel 4, der auf der Wickelwelle 2 sitzt, die nach Fertigstellung dieses Wickels zunächst aus der Endlage des Wickelns, bei der ihre Längsachse mit der Drehachse der Wendescheibe 18 übereinstimmte, bis zur Übergabestelle an den Ausleger 47 transportiert wurde, wo sie von der lösbaren Arretiervorrichtung 41 freigegeben und anschließend von ihrem hier nicht sichtbaren Verschiebeantrieb auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 (s. Fig. 5) in die dargestellte Entnahmeposition am derzeit linken Ende der Öff­ nung 26 geschoben wurde.
Die zweite Wickelwelle 3 wurde dagegen zu der Zeit, als die Wickelwelle 2 noch mit ihrer Längsachse in der Drehachse der Wendescheibe 18 lag, durch Ver­ schwenken der Wendescheibe 18 aus der derzeitigen Lage der Wickelwelle 2 in die jetzt dargestellte Startposition in Anlage an die zugehörige - nicht darge­ stellte - Wechselvorrichtung gebracht und dort von der lösbaren Arretiervor­ richtung 55 des Halteschlittens 12 aufgenommen, der nunmehr mit Zunahme des neuen Wickels in Richtung auf die Endlage der Herstellung eines Wickels 4 verschoben wird.
In der Öffnung 26 ist noch ein Teil des Schlittens 21 mit dem Gleichstrommotor 56 zu erkennen; darüber hinaus zeigt die Darstellung noch Teile der Stuhlung 6 auf der Antriebsseite der Vorrichtung 1 sowie der Wendescheibe 18 mit dem Außenzahnkranz 19.
Bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit erwähnter Bezugszeichen gilt das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 5 zeigt die Vorrichtung 1 aus derselben Blickrichtung wie Fig. 4, jedoch bei freigelegter Antriebsseite der Vorrichtung 1 - teilweise in durchbrochener Darstellung. Es ist zunächst die Stuhlung 6, die Wendescheibe 18 mit dem Au­ ßenzahnkranz 19 und die Öffnung 26 zu erkennen. Hinter der Wendescheibe sind - entsprechend Fig. 2 - das Schienenpaar 25 mit den Schlitten 20, 21, die Servomotoren 27, 28, die Gewindestangen 29, 30 sowie die Lagerböcke 61, 62 dieser Gewindestangen zu erkennen. Außerdem zeigt die Darstellung, daß die Schlitten 20, 21 jeweils vier Schienenschuhe 63 bis 66 bzw. 68 bis 71 sowie je einen Gewindeblock 67 bzw. 72 zur Aufnahme der jeweiligen Gewindestange 29, 30 aufweisen. Jeder Schlitten trägt einen Gleichstrommotor 31 bzw. 56 mit einem zugehörigen Kühlluftgebläse 32 bzw. 79. Mit diesen Anordnungen kön­ nen die Wickelwellen 2 und 3 auf jeden Fall von jeweils einem Ende der Öff­ nung 26 bis zur Drehachse der Wendescheibe 18 verfahren werden. Der Motor 35 und das Ritzel 36 zum Verschwenken der Wendescheibe 18 mittels des Au­ ßenzahnkranzes 19 sind ebenfalls noch einmal gezeigt.
Auch hier gilt bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit erwähnter Bezugszeichen das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Stuhlung 5 auf der Be­ dienseite der Vorrichtung 1. Hier ist die Stuhlung 5 über die ganze Breite durchgehend gestaltet, dafür ist jedoch ihr mittlerer Teil 73 nur lösbar mit dem Rest der Stuhlung 5 verbunden und aus dieser herausnehmbar, beispielsweise in Verbindung mit einem daran angeordneten Hubwagen, wie in Fig. 7 noch dargestellt wird. Eine entsprechende Änderung der Anordnung der Hal­ teschlitten 11, 12, der Schienenpaare 13, 14, der Servomotoren 15, 16 ein­ schließlich der Gewindestangen 42, 43 sowie der Lagerböcke 44, 45 bedeutet dabei keine Schwierigkeiten. Zusätzlich sind dann einerseits eine Ausfahrmög­ lichkeit für den Hubwagen, beispielsweise in Form einer Rampe 74, und ande­ rerseits Verriegelungsvorrichtungen 75 bekannter Art zu installieren.
Auch hier gilt wiederum bezüglich mehrfach verwendeter oder nicht explizit er­ wähnter Bezugszeichen das bereits oben Gesagte.
Die Fig. 7 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Drehachse der Wende­ scheibe 18 in Bezug auf die Vorrichtung 1 der Fig. 6 im Bereich zwischen der Bedien- und der Antriebsseite der Vorrichtung 1. Hier ist das herausnehmbare Teil 73 der Stuhlung 5 dargestellt, das kraftschlüssig mit einem Hubwagen 76 verbunden ist und mit diesem nach Lösen von Verriegelungsvorrichtungen 75 bekannter Art und Aufnahme eines fertiggestellten Wickels 4 aus der komplet­ ten Vorrichtung 1 über eine Rampe 74 oder eine gleichwirkende Einrichtung herausgefahren werden kann. Nach Aufsetzen einer neuen Wickelhülse auf die Wickelwelle 2, beispielsweise von Hand oder mittels eines automatischen Hül­ senladesystems, und dem Wiedereinfahren des Hubwagens 76 mittels einer Einfädelung 78 bekannter Art kann die Wickelwelle 2 dann auf einer an dem feststehenden hinteren Teil der Stuhlung 5 und ggf. auch an dem herausfahr­ baren mittleren Teil 73 kraftschlüssig angeschlagenen Gleitschiene 77 ange­ paßter Form oder auch ohne eine solche zusätzliche Unterstützung an das Ende der Öffnung 26 gefahren werden, um bei Bedarf von dort mittels der Wendescheibe 18 wieder in die Startposition für das erneute Herstellen eines Wickels 4 verfahren werden zu können. Eine Auftrennung der in Frage kom­ menden Schienen an den Nahtstellen zwischen dem herausnehmbaren mittle­ ren Teil 73 und dem Rest der Stuhlung 5 kann ohne Schwierigkeit erfolgen.
Für mehrfach verwendete oder nicht explizit erwähnte Bezugszeichen gilt auch hier wieder das bereits oben Gesagte.
Selbstverständlich bezieht sich das vorstehend beschriebene Schutzbegehren auch auf solche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstandes, die hier nicht explizit beschrieben worden sind, jedoch mit gleichwirkenden Mitteln dieselben Effekte erzielen.
Mit jeder denkbaren Ausführungsform des vorbeschriebenen Erfindungsge­ genstandes wird jedoch in jedem Fall der folgende Herstellungsprozeß für einen Materialbahnwickel durchgeführt:
Zunächst wird eine mit einer geeigneten Wickelhülse versehene oder auch - zumindest in Spezialfällen - eine nicht mit einer Wickelhülse bestückte Wickel­ welle mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb auf der Antriebsseite der Stuhlung und mittels der Wendescheibe oder -platte in An­ lage an eine Führungswalze einer Wechselvorrichtung bekannter Art gebracht, das freie Ende der Wickelwelle auf einem Halteschlitten auf der Bedienseite der Stuhlung abgestützt und von dessen lösbarer Arretiervorrichtung erfaßt, der Drehantrieb der Wickelwelle in Tätigkeit versetzt und der Anfang der aufzuwik­ kelnden Materialbahn mittels eines geeigneten Andrückwalzensystems der Wechselvorrichtung oder anderer entsprechender Maßnahmen bekannter Art auf die Wickelwelle aufgebracht und dort rutschfest angeschlagen, beispiels­ weise durch Klebung oder Klemmung. Anschließend wird der Wickel herge­ stellt und dabei die Wickelwelle mittels des zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb einerseits und des synchron gesteuerten Halteschlittens und dessen Linearantrieb andererseits derart in Richtung auf die Drehachse der Wendescheibe oder -platte verfahren, daß der entstehende Wickel stets an der vorgenannten Führungswalze der Wechselvorrichtung anliegt. Kurz vor dem Erreichen des vorgesehenen Endumfanges des Wickels wird dessen Wickel­ welle dann umgehend in die Drehachse der Wendescheibe verfahren, wobei normalerweise ein bereits zuvor bei einer vorgegebenen Größe des Wickels an diesen angelegtes Auflagewalzensystem bekannter Art einen gleichbleibenden Auflagedruck zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Wicklungsdichte auf den Wickel ausübt. Dieses Auflagewalzensystem bekannter Art kann entweder Teil der Wechselvorrichtung oder auch Teil der erfindungsgemäßen Wickelvor­ richtung sein und wurde in den vorangegangenen Ausführungen ohne Be­ schränkung der Allgemeinheit als zur Wechselvorrichtung gehörig vor­ ausgesetzt.
Wenn die Wickelwelle des nahezu fertigen Wickels die Position der Drehachse der Wendescheibe oder -platte erreicht hat, wird letztere um 180° verschwenkt, um die bis dahin mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb am entferntesten Punkt von der Wechselvorrichtung geparkte, einsatzbereite zweite Wickelwelle in die erforderliche Anlage an die vorgenannte Führungs­ walze der Wechselvorrichtung zu bringen, ihr freies Ende lösbar auf dem zweiten Halteschlitten zu fixieren und ihren zugehörigen Drehantrieb in Tätig­ keit zu setzen. Anschließend wird die Materialbahn mittels einer Trennvorrich­ tung bekannter Art, die normalerweise Bestandteil der Wechselvorrichtung ist, quer zu ihrer Transportrichtung schlagartig aufgetrennt, das abgehende Ende auf den fertigen Wickel aufgezogen und der neu entstandene Anfang der Mate­ rialbahn mittels eines geeigneten Andrückwalzensystems der Wechselvorrich­ tung oder anderer entsprechender Maßnahmen auf die leere Wickelwelle auf­ gebracht und dort rutschfest angeschlagen, so daß sofort mit der Erzeugung eines weiteren Wickels in der vorbeschriebenen Weise begonnen werden kann.
Nun wird der Drehantrieb der Wickelwelle des fertigen Wickels außer Betrieb gesetzt, das Auflagewalzensystem in seine Ausgangsposition zurückgefahren, das freie Ende der in Rede stehenden Wickelwelle von der lösbaren Arretier­ vorrichtung ihres zugehörigen Halteschlittens freigegeben und der zur Ruhe gekommene Wickel mittels seines zugehörigen Schlittens und dessen Linear­ antrieb auf der Antriebsseite der Stuhlung - gegebenenfalls unter Einschaltung eines Auslegers auf der Bedienseite der Stuhlung in die vorgesehene Entnah­ meposition verschoben - soweit eine solche Verschiebung erforderlich ist (vgl. Fig. 4) oder auch nicht (vgl. Fig. 6). in der Entnahmeposition wird der Wickel dann von einer geeigneten Transportvorrichtung, beispielsweise einem angepaßten Hubwagen, aufgenommen und mit einer parallel zur zugehörigen Wickelwelle erfolgenden Transportbewegung von der Wickelwelle abgezogen und der weiteren Behandlung zugeführt. Die nunmehr leere Wickelwelle wird - sofern erforderlich - auf geeignete Weise, beispielsweise per Hand oder mittels eines automatischen Hülsenladesystems, mit einer neuen Wickelhülse verse­ hen, wobei diese Hülse auch aus mehreren speziellen Teilstücken bestehen kann, und dann mittels ihres zugehörigen Schlittens und dessen Linearantrieb in ihre Parkposition am entferntesten Punkt von der Wechselvorrichtung ver­ fahren, um für einen weiteren Einsatz zur Verfügung zu stehen (s. o.). Die Bestückung der Wickelwelle mit einer neuen Hülse und das Verfahren in ihre Parkposition können selbstverständlich auch in umgekehrter Reihenfolge vor­ genommen werden. Der Halteschlitten der letztgenannten Wickelwelle auf der Bedienseite der Stuhlung wird währenddessen ohne Behinderung des anderen Halteschlittens in seine Ausgangsposition in der unmittelbaren Nachbarschaff zur Wechselvorrichtung zurückgefahren.
Bezugszeichenliste
 1 Vorrichtung
 2, 3 Wickelwellen
 4 Wickel
 5 Stuhlung auf der Bedienseite der Vorrichtung
 6 Stuhlung auf der Antriebsseite der Vorrichtung
 7 Quertraversen
 8 Gehäusekasten
 9 System von Gleitschienen und/oder Rollen
10 Exzenterantrieb
11, 12 Halteschlitten
13, 14, 25 Schienenpaare
15, 16, 27, 28 Servomotoren
17 freies Ende einer Wickelwelle
18 Wendescheibe oder -platte
19 Außenzahnkranz
20, 21 Schlitten
22 Abtriebswelle
23 Flanschverbindung
24 Kreuzrollenlager
26 Öffnung
29, 30, 42, 43 Gewindestangen
31, 56 Gleichstrommotoren
32, 79 Kühlluftgebläse
33 Schleifringsystem
34 Bügel
35 Elektromotor
36 Ritzel
37, 48 pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-An­ ordnungen
38 Verankerung
39 Boden oder Fundament
40 Konsole
41, 55 lösbare Arretiervorrichtungen
44, 45, 61, 62 Lagerböcke
46 Drehhalterung
47 Ausleger
49 Ausschnitt
50, 76 Hubwagen
51-53, 57-59, 63-66, 68-71 Schienenschuhe
54, 60, 67, 72 Gewindeblöcke
73 mittlerer Teil der Stuhlung 5
74 Rampe
75 Verriegelungsvorrichtungen
77 Gleitschiene
78 Einfädelung

Claims (24)

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Wickeln von Materialbahnen mit zwei je­ weils mit eigenem Drehantrieb versehenen Wickelwellen, die derart in einer
innerhalb einer entsprechenden Stuhlung um eine horizontale Drehachse verschwenkbaren Wendevorrichtung angeordnet sind, daß sie mittels wei­ terer geeigneter Antriebselemente und Führungen bei ständiger Parallelität ihrer Drehachsen untereinander und gegenüber der Drehachse der Wen­ devorrichtung sowohl gegenüber dieser als auch gegeneinander verfahr­ bar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelwellen (2, 3) an jeweils einem ihrer Enden dauerhaft und kraftschlüssig mit ihrem jeweiligen Drehantrieb (31, 56) und dieser wie­ derum dauerhaft und kraftschlüssig mit den Elementen einer an einer einzelnen, von der Stuhlung (6) der Antriebsseite der Vorrichtung (1) ge­ haltenen Wendescheibe oder -platte (18) angeordneten Zwangsführung für das Verfahren der Wickelwellen (2, 3) gegenüber der Drehachse dieser Wendescheibe bzw. -platte (18) bzw. gegeneinander verbunden sind,
daß das jeweils andere Ende jeder Wickelwelle (2, 3) ein im wesentlichen freies Ende (17) darstellt, das nur während vorgegebener Wegstrecken von an der Stuhlung (5) auf der Bedienseite der Vorrichtung (1) angeordneten Führungselementen gehalten wird und
daß die Stuhlung (5) auf der Bedienseite der Vorrichtung (1) derart ge­ staltet ist, daß sie die Entnahme eines fertigen Materialbahnwickels (4) mittels einer geeigneten Transportvorrichtung, beispielsweise eines Hub­ wagens (50, 76), parallel zur Drehachse seiner Wickelwelle (2, 3) in Rich­ tung auf die Bedienseite der Vorrichtung (1) nicht behindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente der Zwangsführung an der Wendescheibe oder -platte (18) aus auf der Oberfläche der Wendescheibe oder -platte (18) einstückig oder kraftschlüssig installierten Schienen (25) und darauf gehaltenen und verfahrbaren Schlitten (20, 21) bestehen, wobei jeder Wickelwelle (2, 3) einschließlich ihres Drehantriebs (31, 56) ein Schlitten (20, 21) und jedem Schlitten (20, 21) ein parallel zur Oberfläche der Wendescheibe oder -platte (18) betätigbarer Linearantrieb zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (25) ein symmetrisch zu einem Durchmesser der Wen­ descheibe oder -platte (18) und über den größten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufendes Schienenpaar (25) bilden, auf dem beide Schlitten (20, 21) verfahrbar gehalten werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenpaar (25) eine parallel zum Durchmesser der Wende­ scheibe oder -platte (18) über den größten Teil der Länge dieses Durchmessers verlaufende Öffnung (26) einschließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenpaar (25), die Schlitten (20, 21), die Linearantriebe und die Drehantriebe (31, 56) der Wickelwellen (2, 3) auf der dem Wickel (4) abgewandten Seite der Wendescheibe oder -platte (18) angeordnet sind und die Wickelwellen (2, 3) im Zusammenwirken mit ihrem zugehörigen Schlitten (20, 21) und Drehantrieb (31, 56) durch die Öffnung (26) in den Raum für den zu erzeugenden Wickel (4) ragen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearantriebe jeweils kraftschlüssig an der Oberfläche der Wen­ descheibe oder -platte (18) angeschlagene pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-Anordnungen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearantriebe jeweils ortsfest auf der Oberfläche der Wende­ scheibe oder -platte (18) installierte Kombinationen aus einem elektrischen Servomotor (27, 28) und einer rotierbaren Gewindestange (29, 30) sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehantriebe (31, 56) der Wickelwellen (2, 3) elektrische Gleichstrommotoren sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezuführung für die Drehantriebe (31, 56) der Wickelwellen (2, 3) und die Linearantriebe ihrer Schlitten (20, 21) über ein Schleifringsystem (33) erfolgt, das von einem ortsfest auf der dem Wickel (4) abgewandten Oberfläche der Wendescheibe oder -platte (18) angeordneten und dort alle Antriebs- und Führungselemente der Wickelwellen überspannenden Bügel (34) getragen wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Stuhlung (5) auf der Bedienseite der Vorrichtung (1) an­ geordneten Führungselemente für die freien Enden (17) der Wickelwellen (2, 3) Führungsschienen (13, 14) umfassen, die derart mit der Stuhlung (5) verbunden sind, daß sie die von den freien Enden (17) der Wickelwellen (2, 3) auf sie einwirkenden Kräfte jederzeit abfangen und auf die Stuhlung (5) übertragen können.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (13, 14) parallel zum vorgesehenen Weg jeder Wickelwelle (2, 3) während des Wickelns einer Materialbahn verlaufen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (13, 14) horizontal verlaufen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (13, 14) mindestens abschnittsweise sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite der Stuhlung (5) als einstückig oder kraftschlüssig mit den Oberflächen der Stuhlung (5) verbundenes Schie­ nenpaar (13, 14) ausgebildet sind, von denen jedes einen auf ihm verfahr­ baren Halteschlitten (11, 12) trägt und hält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Halteschlitten (11, 12) von einem eigenen, parallel zur Schienenlängsrichtung betätigbaren Linearantrieb verfahren wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearantriebe an der Stuhlung (5) festgelegte pneumatisch oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Anordnungen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearantriebe jeweils ortsfest auf den Oberflächen der Stuhlung (5) installierte Kombinationen aus einem elektrischen Servomotor (15, 16) und einer rotierbaren Gewindestange (42, 43) sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß sich das freie Ende (17) jeder Wickelwelle (2, 3) stets innerhalb des durch die Stuhlung (5, 6) aufgespannten Raumes für das Wickeln einer Materialbahn befindet und daher jeder Halteschlitten (11, 12) eine in den vorgenannten Raum ragende Konsole (40) trägt, die so ausgebildet ist, daß sich die Konsolen (40) beider Schlitten (11, 12) bei deren Fahrbewegungen nicht behindern.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Halteschlitten (11, 12) auf seiner Oberseite eine im Zusammen­ wirken mit dem freien Ende (17) jeder Wickelwelle (2, 3) betätigbare lös­ bare Arretiervorrichtung (41, 55) bekannter Art aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt der Führungsschienen als mittels eines geeigneten Ein- und Ausfahrmechanismus (48) ein- und ausklappbarer Ausleger (47) aus­ gebildet ist, der bei Bedarf einen öffnungsartigen Ausschnitt in der Stuh­ lung (5) der Bedienseite der Vorrichtung (1) überbrückt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Ausklappbewegung des Auslegers (47) parallel zur Schienenlängsrichtung erfolgt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein- und Ausfahrmechanismus (48) von einer an der Stuhlung (5) festgelegten pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder- Anordnung gebildet wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Stuhlung (73) auf der Bedienseite der Vorrichtung (1) ein­ schließlich der damit verbundenen Abschnitte von Führungsschienen ei­ nerseits lösbar mit dem Rest der Stuhlung (5) und andererseits kraft­ schlüssig mit einem verfahrbaren Hubwagen (76) verbunden ist, der im Zu­ stand der Verriegelung des vorgenannten Teils (73) mit dem Rest der Stuhlung (5) innerhalb des von der Stuhlung (5, 6) aufgespannten Raums für das Wickeln einer Materialbahn so angeordnet ist, daß er aufnahmebe­ reit unterhalb der vorgesehenen Entnahmeposition eines fertigen Wickels (4) im vorgenannten Raum positioniert ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der lösbar mit dem Rest der Stuhlung (5) verbundene Teil (73) dieser Stuhlung (5) mit dem Hubwagen (76) so innerhalb der Stuhlung (5, 6) ange­ ordnet ist, daß die Längsachse des Hubwagens (76) parallel zur Drehachse der Wendescheibe oder -platte (18) und senkrecht unter dieser Drehachse ausgerichtet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Vorrichtung (1) auf einem System von Gleitschienen und/oder Rollen (9) gelagert und mit einem am Fundament der Betriebs­ stätte festgelegten Oszillatorantrieb, beispielsweise einem Exzenterantrieb (10) oder einer pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben- Zylinder-Anordnung (37), in der Weise versehen ist, daß sie während des Wickelns einer Materialbahn Oszillationen im cm-Bereich senkrecht zur Transportrichtung der Materialbahn ausführt.
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