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Gußform für Kaliberwalzen. Zusatz zum Patent 396727. Bei der Gußform
nach dem Patent 396;a7 liegt jeder Ringteil auf einem oder mehreren Daumen auf,
welche mit einer Spindel bzw. mittels Hebel genau eingestellt «-erden können. Die
Einstellung erfolgt dabei von Hand und ist von der jeweiligen Geschicklichkeit des
betreffenden Arbeiters abhängig.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun diese Gußform dadurch verbessert,
daß die Einstellung der Ringteile während des Sehwindens des Gußstückes nicht mehr
von Hand, sondern durch eine selbsttätig wirkende Einrichtung erfolgt, die genau
in dem Maße, wie das Schwinde_i des Gußstückes erfolgt, die die einzelnen Ringe
tragenden Daumen senkt. Es kann zu diesem Zweck irgendeine Bremse, die genau einstellbar
ist, benutzt werden. Zweckmäßig wird ein in irgendeiner Flüssigkeit oder einem Gas
befindlicher, mit der die Daumen tragenden Spindel verbundener Kolben benutzt, der
die betreffende Flüssigkeit oder das Gas durch eine re-elbare Öffnung herausdrückt,
wodurch die Bremsung der Spindel erfolgt. Die Bremsvorrichtung wird zweckmäßig als
Zylinder ausgeführt, an dem ein durch ein Gewicht oder Feder zu belastendes Austrittsventil
angeordnet ist. In diesem Zylinder, der mit Flüssigkeit oder Gas gefüllt ist, befindet
sich ein Kolben, der entweder unmittelbar oder durch Einschaltung eines Getriebes
mit der die Daumen tragenden Spindel verbunden ist. Die Einstellung des Austrittsventils
geschieht so, daß der Kolben und damit die Daumenspindel entsprechend den Schwund
des Gußstückes sich bewegt. Dabei erfolgt die Einstellung j e nach der Größe der
Temperatur und dem Baustoff des Gußstückes.
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Gleichzeitig kann bei dieser Gußforin noch die Anordnung so getroffen
werden, daß die die Daumen tragende Spindel in jedem Ring eine Führung erhält. Zu
diesem Zweck wird in die einzelnen Kaliberringe beim Gießen ein Rohr mit eingegossen,
das an den Trennstellen der Ringe herausgeschnitten uni an den radialen Fugen jedes
einzelnen Ringes der Länge nach aufgeschnitten wird. Die verbleibenden Rohrstücke
dienen dann gleichzeitig dazu, die einzelnen Teile jedes Kaliberringes genau aufeinander
zupassen und eine begenseitige Verstellung sowohl in radialer als auch in der Achsialrichtung
des Ringes zu verhindern. Zu diesem Zweck können die Rohre im Innern jedes Ringes
mit Aushauchungen versehen sein, in die Scheiben eingelegt werden, die dübelartig
die Verbindung zwischen den beiden Ringhälften
herstellen. Durch
dieses Rohr geht dann (lie die Daumen in Gestalt von einstellbaren Muttern tragende
Spindel hindurch, die unten oder oben mit der Bremsvorrichtung vcrl)u:iden ist.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch die mit der Einrichtung versehene Gußform.
Abb. 2 zeigt die Anordnung der Spindel im Innern der Ringe, und zwar von der Seite
gesehen, teilweise im Schnitt. Abb. 3 zeigt die Anbringung von Führungsrohren mit
ausgebauchten Wulsten im Innern der Ringe für die Aufnahme der Dübelplatten. Abb.
d. ist ein Grundriß nach Abb. 3.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i sind die einzelnen Kaliberringe
mit i bezeichnet. Seitlich von ihnen ist eine Spi,del z angeordnet, die oben bei
3 in dem obersten Ring geführt ist, unten einen Kolben d. trägt, der in einen wassergefüllten
Zylinder 5 eingreift. Dieser Zylinder hat ein seitliches Rohr 6, dessen Austritt
mit einem Ventil 7 versehen ist. Auf dem Ventil ruht ein um 8 drehbarer Hebel, der
an seinem Ende durch das Gewicht 9 belastet ist. Das Gewicht 9 ist dabei verstellbar,
so daß der Druck auf das Ventil ; geregelt werden kann. Das Gewicht kann auch durch
eine in ihrer Spannung veränderliche Feder ersetzt werden. Auf der Spindel sind
eine Anzahl von einstellbaren Daumen io angeordnet, die unter die einzelnen Ringe
i greifen und diese in ihrem Abstand beim Gießen halten. Sobald der Guß erfolgt
ist und das Schwinden des Metalls eintritt, wind der vorher festgestellte, das Ventil
7 belastende Hebel freigegeben, so daß er jetzt nur unter der Wirkung des Gewichtes
9 steht. Der belastete Kolben d. drückt nunmehr die Flüssigkeit aus dem Ventil 7
heraus, so daß die Spindel 2 mit den Daumen io langsam heruntergeht. Die Geschwindigkeit
richtet sich dabei nach der Einstellung des Gewichtes 9, die mit Rücksicht auf (las
Schwinden des Metalls erfolgt. Dadurch wird erreicht, daß ein vollkommen gleichmäßiges
und dein Schwund angepaßtes Nachgeben der einzelnen Ringe erfolgt, das von jeder
Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit des Arbeiters unabhängig ist und das auch an
leitender Stelle kontrolliert werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach der Abb. ist für die Führung der Spindele
gleich ein Rohr i i mit in die einzelnen Kaliberringe eingegossen, wodurch eine
genaue Lagerung und Führung der Spindel 2 bewirkt wird. Das Rohr wird nach dem gemeinsamen
Guß der Ringe i an den zwischen den Ringen liegenden Stellen 12 fortgeschnitten
und da. «-o es mit eingegossen ist, an der kadialfuge ;edel Ringes bei
13 der Länge nach aufge--,cl!ritten. Dadurch verbleibt in jedem Ringteil
eine Rohrhälfte, und beide Rohrhälften passen genau aufeinander und dienen dazu,
eine radiale Verschiebung der Ringhälften gegeneinander zu verhindern. Die einzelnen
Ringe liegen auf den Buttern 1q. auf, die an der durchtretenden Spindel einstellbar
sind und die die Daumen bei der ersten Ausführungsform darstellen. Auch hier
wieder kann die Spinde12 mit einer Bremse wie bei der ersten Ausführungsform versehen
sein.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und d. ist das mit einzugießende
Rohr i i innerhalb der Ringe mit wulstartigen Aus-1:_it-ichungen 15 versehen,-in
die die Scheiben i6 eingelegt werden. Die Scheiben 16 sind in der Mitte durchlöchert,
damit die Spindel durch sie hindurchgehen kann.
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Das Rohr kann runden, viereckigen oder mehreckigen Querschnitt haben.
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Die Scheiben r6 haben den Zweck, die Verschiebung der Ringhälften
sowohl in radialer als auch in achsialer Richtung zu verhindern.