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Vorrichtung zum Lösen und Wenden von Zigarrenwickeln in Druckformen
Zusatz zum Patent 927 e78 Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Ausübung des Verfahrens nach Patent 92,7 678. In dem Hauptpatent ist
ein Verfahren beschrieben zum Lösen von Zigarrenwickeln aus Druckformen, wobei die
Wickel aus einem unteren Formteil gleichzeitig mit Hilfe von Preßluft ausgehoben
werden. Auch ist beschrieben, daß die Wickel nach dem Lösen gewendet werden können,
worunter ebenfalls im Sinne des Hauptpatents das Drehen der Zigarrenwickel um ihre
Achse um ungefähr 9o° verstanden werden soll.
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Die Erfindung schafft nun eine einfache und zweckmäßige Vorrichtung,
mit deren Hilfe mittels Preßluft Zigarrenwickel aus ihren Formen gelöst werden und
zugleich gewendet werden können. Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht hierzu
aus einem hin- und herbeweglichen, mit Mulden für die Wickel und Druckluftzuführungen
versehenen unteren Formteil und einer mit kurzem Abstand darüber angeordneten, mit
Reibungsbelag versehenen Platte, gegen die die durch Druckluft zu einem Teil, aus
der Mulde herausgehobenen Wickel anliegen und bei der Hin-und Herbewegung des unteren
Formteiles gewendet werden.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt
eine Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung stellen .dar Fig. i eine VordeTansicht
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht
des unteren Formteils für die Zigarrenwickel, Fig.3 eine Draufsicht der unteren
Form ohne Wickel und Fig. .4 einen Durchschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. i-.
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Ein Traggestell i besteht aus einem durch Beine 2 getragenen Blech.
Dieses Blech unterstützt den unteren Formteil 3, welcher nachstehend näher beschrieben
wird. Mittels Anschlägen ist dafür gesorgt, daß der untere Formteil 3 hinsichtlich
der Platte q. immer dieselbe Lage einnimmt. Der untere Formteil 3 mit den eingelegten
Wickeln kann mit kleinem Spielraum gerade unter die Platte q. heruntergeschoben
werden. Die untere Seite der Platte q. ist mit einer Schicht 5 eines Materials versehen,
das die Reibung vergrößert. Diese Schicht kann z. B. aus Schwammgummi bestehen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Platte q. gegenüber dem Gestell
i eine feste Lage. In der Nähe beider Enden gehen Stifte durch die Platte q., zwischen
deren Köpfen und der Plattenoberseite um die Stifte gelegte Federn eingespannt sind
und auf die Platte drücken. Auf diese Weise wird die Platte 4 als Ganzes nachgiebig.
-Nachdem der untere Formteil 3 in die Vorrichtung eingelegt ist, liegt er an beiden
Seiten in der Nähe von Preßluftzufuhrleitungen.
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Der untere Formteil 3 hat- wenigstens an einer Seite zugängliche Kanäle
6. In dem Boden der Mulden 7 sind Öffnungen 8 vorgesehen, welche .mit den Kanälen
6 in Verbindung stehen. Wenn Druckluft in die Kanäle 6 gelängt und die andere Seite
des unteren Formteils geschlossen ist, so entweicht die Luft durch die Öffnungen
B.
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Wie aus Fig. q. hervorgeht, ist das Kopfstück als Zylinder io ausgeführt,
ein welchem ein Kolben ii beweglich ist. Dieser Kolben reicht durch den Boden 12
des Zylinders io und trägt eine erweiterte Stoßfläche 13. Die Vorderseite der Stoßfläche
ist mit elastischem, abdichtendem Material, wieGummi 1q., versehen. Mittels nicht
dargestellter Regelvorrichtungen kann nach- Wunsch Preßluft hinter den Kolben. i
i gebracht werden, wodurch der Kolben in die Richtung des Pfeiles C -versetzt wird.
Die Stoßfläche 13 kommt dann derartig gegen die Seite des unteren Formteils 3 zu
liegen, daß die Dichtung 14 die Kanäle 6 verschließt. Der Formteil 3 wird durch
die Versetzung der Stoßfläche 13 in Richtung des Pfeiles C versetzt und stößt mit
seinem anderen Ende an eine Stoßfläche 15 des Kopfstückes 16, das ebenfalls aus
Dichtungsmaterial besteht. In dieser Stoßfläche 15 sind Öffnungen 17, 18 vorhanden,
welche mit den Känälen 6 des unteren Formteils übereinstimmen.
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Das von der Stoßfläche abgekehrte Ende des Kopfes 16 ist rohrförmig
ausgeführt und kann sich über ein Rohrstück rg schieben, welches nach innen umgebogene
Ränder 2o hat, so @daß eine Minenöffnung 21 entsteht. Der rohrförmige Teil des Preßkopfes
hat einen Boden äz, in welchem Öffnungen 23 vorhanden sind, so däß die Druckluft,
welche durch das Rohrstück ig- zugeführt wird, in die Kanäle 6 des unteren Formteils
3 eindringt. Zentral im Boden 22 liegt ein Stift 24, dessen Ende 25 verbreitert
ist, welche Verbreiterung 25 ein Ventil bildet zum Verschließen der Öffnung 21.
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Zwischen einem festen Teil des Gestelles der Maschine und dem rohrförmigen
Teil des Kopf-Stückes 16 isst eine Druckfeder 26 angeordnet, welche das Kopfstück
in Richtung :des Pfeiles Q zu drücken bestrebt ist, d. h. in eine Richtung entgegengesetzt
an derjenigen des Pfeiles C.
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Die Wirkung der Vorrichtung ist folgende: Nachdem der untere Formteil
in der Vorrichtung angeordnet ist, wird' zuerst mit Hilfe von Preßluft die Stoßfläche
13 gegen die eine Seite des unteren Formteils gedrückt. Bei der weiteren Versetzung
des Kolbens i1 drückt die Stoßfläche 13 den unteren Foranteil in die Pfeilrichtung
C. Die andere Seite des unteren- Formteils kommt dann gegen die Stoßfläche 15 zu
liegen. Das Kopfstück 16 wird dann entgegen der Wirkung der Feder 26 in dieselbe
Richtung gedrückt. Demzufolge wird der Teil 25 von der Öffnung :2i abgehoben, und
es kann Preßluft durch diese Öffnung und durch die Öffnungen 23 und 17, 18 in der
Stoßfläche 15 in die Kanäle 6 des unteren Formteils eintreten. Da die Stoßfläche
13 mit der Abdichtung 14 die Kanäle 6 an der anderen Seite abschließt, muß die Luft
durch die Öffnungen 8 in den Muldenhälften entweichen. Dadurch werden die Wickel
gehoben, aber nur so weit, daß sie noch mit ihrem größten Teil innerhalb der Muldenhälften
bleiben. Beim Aufheben schweben die Wickel mehr oder weniger auf der ausströmenden
Luft, wobei sie gegen die Platte 4 gedrückt werden. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
wurde angenommen, daß die Platte q. fest angeordnet ist und sich der untere Formteil
ihr gegenüber versetzt. Der umgekehrte Fall ist natürlich auch :möglich, ebenso
wie eine Kombination beider Bewegungen.
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Wenn die Wickel einmal gehoben sind, wird dafür gesorgt,- daß die
Stoßfläche 13 keinen Druck mehr auf die Formteilseite ausübt. Die Feder 26 drückt
den Formteil dann wieder in die entgegengesetzte Richtung, wie durch Pfeil Q angegeben
ist. Infolge dieser Versetzung wenden die Wickel sich um ungefähr go° um ihre Achsen
@in ihren Muldenhälften und fallen dann wieder in die Mulde, sobald keine Preßluft
mehr in die Kanäle 6 gelangt. Die beschriebenen Bewegungen des unteren Formteils
sind praktisch sehr klein und finden sehr schnell hintereinander statt.
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Man kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung sowohl für eine als für
mehrere untere Formteile ausführen. Die Ventile, mit welchen die Luft zugeführt
wird, können die normalen Vielwegventile sein, welche daher nicht näher beschrieben
sind.