DE4226708C2 - Bandschleifmaschine - Google Patents
BandschleifmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bandschleifmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bandschleifmaschinen zum Schleifen oder Polieren von Werk
stücken sind z. B. in der WO 86/01 447 oder der US 4,292,767
beschrieben. Diese Maschinen haben eine Antriebsrolle, eine
Spannrolle und eine Kontaktrolle, um welche das Schleifband
umläuft. Die Kontaktrolle ist nachgiebig, so daß das über
die Kontaktrolle laufende Schleifband mit einer annähernd
konstanten Kraft auf das Werkstück wirkt, unabhängig von ge
ringfügigen Abweichungen der Werkstücklage von seiner Soll-
Lage. Die Spannrolle gleicht dabei Längenänderungen des
Bandes bedingt durch das Ausweichen der Kontaktrolle aus.
Allerdings führt die Massenträgheit der Spannrolle bei sehr
raschem Einrücken der Kontaktrolle zum Erschlaffen des Bandes,
was Störungen verursachen kann.
In der DE-AS 1 577 420 ist eine Bandschleifmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrieben. Das Schleifband ist
über eine gestellfest gelagerte Antriebsrolle, eine gestellfest
gelagerte Umlenkrolle, eine Kontaktrolle und eine Spannrolle
geführt. Die Kontaktrolle ist auf einem Schwenkarm gelagert,
der mittels einer Feder mit einer einstellbaren Kraft vorbelastet
ist. Auch bei dieser Maschine führt die Massenträgheit der
Spannrolle bei sehr raschem Eindrücken der Kontaktrolle zum Erschlaffen
des Bandes, was Störungen verursachen kann.
In der US 3 132 451 ist ebenfalls eine Bandschleifmaschine beschrieben.
Die Maschine hat ein Gestell mit einem Ausleger. Auf diesem
sind die Lager einer Kontaktwalze starr befestigt. Ein
Schleifband läuft über diese Kontaktwalze, eine ebenfalls starr
am Ausleger gelagerte Umlenkwalze und eine Antriebswalze. Die
Antriebswalze ist auf einem Schwenkarm befestigt. Mittels eines
Pneumatikzylinders kann die Bandspannung durch Schwenken des
Arms reguliert werden. Unterhalb der Kontaktwalze ist ein
Transportband in der Höhe einstellbar montiert. Auf dem Transportband
können plattenförmige Werkstücke unter der Kontaktwalze
durchtransportiert und deren Oberfläche geschliffen werden.
Mit dieser Maschine können nur im wesentlichen ebene Flächen
geschliffen werden.
In der US 2 587 603 ist eine weitere Bandschleifmaschine beschrieben.
Hier ist das Schleifband um eine Antriebsrolle, eine
Kontaktrolle, eine Zentrierrolle und eine Spannrolle geführt.
Die Zentrierrolle ist schwenkbar um eine zur Rollenachse senkrechte
Achse, damit das umlaufende Band zentriert werden kann.
Die Kontaktrolle und die Zentrierrolle sind gemeinsam mit ihren
Betätigungsorganen auf einem vertikal beweglichen Schlitten gelagert.
Der Vertikalhub des Schlittens wird durch eine Kurvenscheibe
gesteuert. Zur Zustellung um jeweils einen vorbestimmten
Zustellbetrag wird die ganze Vorrichtung bestehend aus Antriebsrolle
mit Motor, Schlitten und Spannrolle um den Zustellbetrag
verschoben. Damit können komplexe Formen auf eine vorbestimmte
Form geschliffen werden. Die Maschine eignet sich nicht
zum Nachschleifen und Polieren, weil die Kontaktrolle nicht mit
einer wählbaren Kraft angepreßt werden kann.
In der US 3,995,399 ist eine Kontaktrolle für eine solche
Bandschleifmaschine beschrieben, die durch einen Pneumatik
zylinder gegen das Werkstück angepreßt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Bandschleifmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art derart auszu
bilden, daß sie eine hohe Dynamik hat und rasch auf Ände
rungen der Werkstückposition reagiert, wobei kein Erschlaf
fen des Schleifbandes in Kauf genommen werden muß. Diese
Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Bandschleifmaschine
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch die zusätzliche, mit dem Kontaktelement zwangsläufig
mitbewegte Umlenkrolle auf dem Träger gelingt es, die beim
Ausweichen des Kontaktelementes entstehende Bandlängenände
rung weitgehend zu kompensieren, so daß die Spannrolle nur
noch geringfügig bewegt wird. Deshalb spielt deren Massen
trägheit eine untergeordnete Rolle, so daß die Bandspannung
auch bei rascher Änderung der Position des Kontaktelementes
annähernd konstant bleibt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bandschleif
maschine,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Variante der Ma
schine nach Fig. 1, und
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch die Maschine.
Auf einem Gestell 2 ist eine Antriebsrolle 4 um eine Achse
6 drehbar gelagert. Die Antriebsrolle 4 wird durch einen
schematisch angedeuteten Motor 8 angetrieben. Eine Spann
rolle 10 ist auf einem Schlitten 12 drehbar gelagert. Der
Schlitten 12 ist in einer Führung 13 des Gestells 2 in
einer Richtung senkrecht zur Achse 6 verschiebbar gelagert
und durch einen Pneumatikzylinder 14 in Richtung von der
Achse 6 weg belastet. Die Kraft, mit welcher der Schlitten
12 belastet ist, ist vorzugsweise regelbar, indem in die
Pneumatikleitung zum Zylinder 14 ein einstellbares Druck
reduzierventil eingebaut ist (nicht dargestellt).
Ein massearmer, stangenförmiger Träger 16 ist in einer
weiteren Führung 18 des Gestells 2 in einer Richtung senk
recht zur Achse 6 und zur Verschieberichtung des Schlittens
12 reibungsarm verschiebbar gelagert, z. B. mittels einer in
Fig. 3 angedeuteten Kugellängsführung 18 oder mittels hydro
statischer Druckluftlager. Am vorderen Ende des Trägers 16
ist eine Kontaktrolle 20 und am hinteren Ende eine Umlenk
rolle 22 drehbar gelagert. Die Drehachsen der Rollen 10,
20, 22 sind alle parallel zur Achse 6 angeordnet. Der Träger 16 ist
durch einen weiteren Pneumatikzylinder 24 in Richtung der
Kontaktrolle 20 mit einer regelbaren Kraft vorbelastet.
Ein Schleifband 26 ist um die Rollen 4, 10, 20, 22 geführt.
Im Betrieb wird z. B. mit einem nicht dargestellten Roboter
mit einem in mehreren Richtungen programmgesteuert drehba
ren und verschiebbaren Kopf 52, auf dem ein Werkstück 50
eingespannt ist, dieses Werkstück 50 gegen die Kontaktrolle
20 geführt, so daß das umlaufende Schleifband 26 durch
die Kontaktrolle 20 mit der eingestellten, vom Hub des Trä
gers 16 im wesentlichen unabhängigen Kraft angepreßt wird.
Damit wird die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstücks
50, das in Fig. 1 als Turbinenschaufel dargestellt ist,
geschliffen. Der Hub des Trägers 16 gleicht dabei Abweichun
gen von der Sollkontur des Werkstücks 50 sowie Ungenauigkei
ten in der Position und Winkelstellung des Kopfs 52 aus.
Dadurch kann die Bewegung des Kopfs 52 des Roboters rela
tiv grob programmiert werden, was die Arbeitsvorbereitung
bedeutend erleichtert und vereinfacht.
Wegen dieser relativ groben Programmierung kann das Werk
stück 50 während des Schleifvorganges auch ruckartige Be
wegungen z. B. auf die Kontaktrolle 20 zu ausführen. Die Kon
taktrolle 20 weicht in diesem Falle ebenso ruckartig in
Richtung der Führung 18 aus. Damit wird der Bandabschnitt
zwischen Kontaktrolle 20 und Antriebsrolle 4 und zwischen
Kontaktrolle 20 und Spannrolle 10 kürzer. Gleichzeitig wird
jedoch der Bandabschnitt zwischen Umlenkrolle 22 und Antriebs
rolle 4 und zwischen Umlenkrolle 22 und Spannrolle 10 länger,
weil die Umlenkrolle 22 zwangsläufig mit der Kontaktrolle 20
mitbewegt wird. In der Mittelstellung des Trägers 16, d. h.
wenn die Kontaktrolle 20 und die Umlenkrolle 22 etwa gleichen
Abstand von der gemeinsamen Ebene der Achsen der Antriebs
rolle 4 und der Spannrolle 10 haben, und bei kleinem Hub des
Trägers 16 ist die Bandverkürzung auf der Kontaktseite an
nähernd gleich der Verlängerung auf der Gegenseite. Die mini
me Differenz wird weitgehend durch die Elastizität des tex
tilen Trägers des Schleifbandes 26 ausgeglichen, so daß die
Spannrolle 10 kaum bewegt wird. Daher führt deren Massenträg
heit auch bei ruckartigen Bewegungen des Werkstücks 50 in
Richtung auf die Anpreßrolle 20 zu nicht zum Erschlaffen
des Schleifbandes 26. Dadurch werden Störungen z. B. durch
Abgleiten des Bandes 26 von den Rollen oder Rutschen des
Bandes auf der Antriebsrolle 4 vermieden.
Ein analoger Vorteil ergibt sich beim ruckartigen Zurückwei
chen des Werkstücks 50 von der Kontaktrolle 20. Wegen des
massearmen Trägers 16, dessen reibungsarmer Führung und der
praktisch unveränderten Bandlänge folgt die Kontaktrolle 20
auch einem ruckartigen Zurückweichen des Werkstücks 20, ohne
daß die Spannrolle 10 bewegt, so daß deren Massenträgheit
die Längsbewegung des Trägers 16 nicht behindert. Dadurch
bleibt die Kontaktrolle 20 auch beim ruckartigen Zurückwei
chen des Werkstücks 50 in Kontakt mit diesem.
Je nach Form des zu schleifenden Werkstücks 50 kann dieses statt
mittels eines Roboters auch mittels eines programmgesteuert
beweglichen Kreuztisches, eines Rundtisches, eines Kopier
tisches oder dgl. an die Kontaktrolle 20 geführt werden.
Statt der Pneumatikzylinder 14, 24 eignen sich zum Spannen
des Bandes 26 bzw. zum Anpressen der Kontaktrolle 20 auch Hy
draulikzylinder oder Federn, bei der Spannrolle 10 allen
falls auch ein Gewicht. Je nach zu bearbeitendem Werkstück 50
kann die Kontaktrolle 20 ersetzt werden durch einen Kontakt
schuh, z. B. zum Schleifen kleiner Radien. Für komplizierte
Profile können auch mehrere Kontaktrollen oder -schuhe oder
Kombinationen von beiden auf dem Träger 16 angebracht werden.
Je nach Art des verwendeten Bandes 26 eignet sich die Ma
schine auch zum Polieren.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Anordnung kann auf der lin
ken Seite des Gehäuses 2 die gleiche Schleifvorrichtung
spiegelbildlich angeordnet sein, wobei der Antriebsmotor
8 für beide Schleifvorrichtungen gemeinsam sein kann. Auf
der einen Seite kann dann beispielsweise ein Schleifband
zum Schruppen, auf der andern eines zum Feinschleifen oder
Polieren aufgespannt sein.
Die Variante nach Fig. 2 unterscheidet sich von der be
schriebenen Ausführungsform nach Fig. 1 und 3 dadurch, daß
zwischen der Antriebsrolle 4 und der Kontaktrolle 20 und zwi
schen der Spannrolle 10 und der Kontaktrolle 20 je eine Füh
rungsrolle 28 angeordnet ist, über die das Band 26 mit der
Schleifseite läuft. Dadurch kann der Ein- und Auslaufwinkel
des Bandes 26 an der Kontaktrolle 20 vermindert werden. Die Füh
rungsrollen 28 können entweder wie dargestellt am Träger 16
oder am Gestell 2 drehbar gelagert sein. Durch diese Anordnung
kann auch die Bandlängenänderung bzw. der Hub der Spannrolle
10 bei großem Trägerhub vermindert werden. Es wäre auch denk
bar, die Führungsrollen 28 über Steuerkurven mit dem Hub des
Trägers 16 zu bewegen, um Bandlängenänderungen weitgehend zu
kompensieren.
Claims (8)
1. Bandschleifmaschine umfassend ein Gestell (2), eine
mit einem Antriebsmotor (8) verbundene, im Gestell (2) um eine
Achse (6) drehbar gelagerte Antriebsrolle (4), ein verschiebbare
Spannrolle (10), ein in einer Richtung verschiebbares Kontaktelement (20), ein das Kontaktelement
(20) in dieser Richtung belastendes Kraftelement (24)
sowie ein um das Kontaktelement (20), die Antriebsrolle (4),
die Umlenkrolle (22) und die Spannrolle (10) geführtes Schleifband,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gestell (2) ein Träger
(16) senkrecht zur Achse (6) längsverschiebbar gelagert ist,
daß der Träger (16) an seinem einen Ende das Kontaktelement
(20) und an seinem andern Ende die Umlenkrolle (22) trägt, daß
das Kraftelement (24) den Träger (16) in Richtung des Kontaktelementes
(20) relativ zum Gestell (2) vorbelastet, und daß
die Antriebsrolle (4) und die Spannrolle (10) auf gegenüberliegenden
Seiten des Trägers (16) angeordnet sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, wobei die gemeinsame Ebene
der Achsen der Antriebsrolle (4) und der Spannrolle (10) annähernd
senkrecht zur Verschieberichtung des Trägers (16) angeordnet
ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei die vom
Kraftelement (24) auf den Träger (16) ausgeübte Kraft
steuerbar ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, wobei das Kraftelement
(24) ein Pneumatik- oder Hydraulikzylinder oder eine Feder
ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
die Spannkraft der Spannrolle (10) steuerbar ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, wobei die Spannrolle
(10) relativ zum Gestell (2) durch eine Feder, oder einen
Pneumatik- oder Hydraulikzylinder belastet ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
zur Verminderung des Bandeinlaufwinkels zwischen dem Kontakt
element (20) und der Antriebsrolle (4) und/oder zwischen
dem Kontaktelement (20) und der Spannrolle (10) eine Füh
rungsrolle (28) angeordnet ist, über welche das Band (26)
mit der Schleifseite läuft.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
das Kontaktelement (20) als Kontaktrolle ausgebildet ist.
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