DE4225116C1 - Erzeugnis zur Bildung eines Brezelformlings und Vorrichtung zur Verwendung dieses Erzeugnisses - Google Patents
Erzeugnis zur Bildung eines Brezelformlings und Vorrichtung zur Verwendung dieses ErzeugnissesInfo
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- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21C—MACHINES OR EQUIPMENT FOR MAKING OR PROCESSING DOUGHS; HANDLING BAKED ARTICLES MADE FROM DOUGH
- A21C3/00—Machines or apparatus for shaping batches of dough before subdivision
- A21C3/08—Machines for twisting strips of dough, e.g. for making pretzels
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Bildung eines
Brezelformlings aus einem Teigstrang. Ferner betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Brezelformlings aus einem Teigstrang unter Verwendung
dieses Werkzeuges. Schließlich betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung, die zur Verwendung des Werkzeuges ausgebildet
ist.
Es ist bekannt (europäische Patentanmeldung 0 382 219),
vorgefertigte Teigstränge zwischen einer Aufnahmestation,
einer Knotenbildungsstation und einer Freigabestation zu
fördern, wobei zwischen der Aufnahmestation und der Knoten
bildungsstation die Enden jedes Teigstranges gegeneinander
bewegt und das Mittelteil und die Seitenabschnitte des
Teigstranges unter die Enden abgesenkt werden, so daß sie
eine bogenförmige Schleife bilden. An der Knotenbildungs
station wird diese Schleife mit Hilfe zweier drehbarer
Bürstenwalzen um 360° gedreht. Danach werden das Mittelteil
und die Seitenabschnitte des Teigstranges nach oben in eine
Horizontallage umgelegt. Die daraufhin abgesenkten Enden
jedes Teigstranges werden zwischen die Schenkel von zwei
zwischen der Aufnahmestation und der Freigabestation U-
förmig nach innen gefalteten Trumen von zwei Greifbändern
eingeklemmt und in Förderrichtung mitgenommen. Hierdurch
soll eine hohe Stückzahl pro Zeiteinheit sowie die Zufuhr
von Teigsträngen zur Aufnahmestation in beliebigen
Abständen ermöglicht werden. Allerdings erfordert diese
Methode der Bildung eines Brezelformlings einen hohen,
komplizierten und mithin störanfälligen Geräteaufwand;
zudem ist im Zusammenhang mit den rotierenden Bürstenwalzen
und/oder dem Herunterfallen oder manuellen Herausgreifen
der Brezelformlinge vom Förderband die Erzielung einer
stets gleichmäßigen Brezelgestalt nicht sicher
gewährleistet.
Ferner ist es bekannt (Offenlegungsschrift DE 40 32 466),
einen Teigstrang über einen aufrechtstehenden, halbkreis
förmigen Teigstranghalter zu legen. Dann werden beim Teig
strang dessen Enden festgehalten und dessen anschließende
Endabschnitte miteinander verschlungen. Sodann wird der
Teigstrangmittelteil in eine liegende Lage auf die
Teigstrangenden geklappt. Die Teigstrangenden, die auf
einer horizontalen Auflage festgehalten sind, werden dabei
von der Mittelebene des Teigstrangmittelteils, das auf dem
Teigstranghalter liegt, weg nach außen bewegt. Daraufhin
wird der aufrechtstehende Teigstranghalter mit dem
Teigstrangmittelteil um 360° gedreht, um dann in die
liegende Lage geklappt zu werden. Dieser im wesentlichen
vertikal erfolgende Ablauf kann leicht zu einer Dehnung
oder gar zum Zerreißen des Teigstranges führen. Ferner ist
auch hier die Erzielung einer gleichbleibenden bzw. gleich
mäßigen Brezelformung nicht gesichert.
Weiter sind Maschinen zur Brezelherstellung bekannt (US-PS
1 669 277, US-PS 1 142 533), bei denen mittels Halte- oder
Klemmeinrichtungen ein Teigstrang über seine Enden auf eine
plane Bearbeitungsplatte gelegt und entsprechend der
Brezelform um vorspringende Wendezapfen geschlungen wird,
die die Bearbeitungsplatte senkrecht durchsetzen. Dabei
treten zwangsläufig Zugspannungen auf, die die Qualität des
Teigstruktur beeinträchtigen können. Um den geschlungenen
Teigstrang von der Bearbeitungsplatte weiterzubefördern und
insbesondere abwerfen zu können, sind die Platte und die
Wendezapfen gegeneinander verschiebbar ausgebildet, was
zusätzliche Antriebsaggregate erfordert. Außerdem ist so
eine genau Ein- beziehungsweise Beibehaltung der
gewünschten beziehungsweise geschlungenen Brezelform nicht
gewährleistet.
Nach alledem liegt der Erfindung das Problem zugrunde,
unter Vermeidung der genannten Nachteile die Herstellung
eines Brezelformlings aus einem vorgefertigten Teigstrang
mit vermindertem Geräteaufwand zu ermöglichen, wobei eine
schonende Behandlung des Teigstrangs und/oder
gleichbleibende bzw. gleichmäßige Gestaltungen des Brezel
formlings erzielbar sind. Zur Lösung wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, das eingangs genannte Brezel-
Bildungswerkzeug als Formschale bzw. -teller mit dessen
Tellerboden umgebender hochgezogener Seitenwand
auszuführen, wobei in den Boden mindestens eine Nut oder
Rille mit einem Verlauf eingeformt ist, der entsprechend
der spezifizierten Brezelform geschlungen und/oder gebogen
ist. Mit dem erfindungs-gemäßen Werkzeug wird ein
außerordentlich einfach und billig herstellbares Werkzeug
geschaffen, mit dem der Teig-strang leicht in die
gewünschte Brezelform gebracht werden kann. Je nach
unterschiedlich gewünschten Brezelformen können dabei
mehrere Formschalen gleicher Grundform, jedoch mit
entsprechend unterschiedlichem Rillenverlauf, bereit
gehalten werden.
Um die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Form
schale vor allem im Hinblick auf automatisierte Brezel-
Herstellungsanlagen und/oder Brezelformmaschinen zu
erweitern, ist nach einer Ausbildung der Erfindung
vorgesehen, daß der Schalenboden von einer Bohrung durch
setzt ist; zweckmäßig befindet sich das Loch oder die
Bohrung im Bereich eines Brezelknotens und/oder Rillen
kreuzung und eignet sich so zur Aufnahme einer Drehachse,
um die die Formschale zwecks Ineinanderschlingens des
Teigstrangs, beispielsweise für einen Brezelknoten,
vorzugsweise maschinell rotierbar sein kann.
Zur Verhinderung der Haftung des Teigstrangs im
Schalenboden ist es vorteilhaft, wenn nach einer anderen
Ausbildung der Erfindung die Formschale aus mit Teflon
versehenen bzw. beschichtetem Kunststoff hergestellt ist.
Im Rahmen der Erfindung läßt sich das erfindungsgemäße
Erzeugnis/Formwerkzeug zur Herstellung eines Brezel
formlings aus einem Teigstrang verwenden, indem der
Teigstrang in die Rille im Schalenboden teilweise oder ganz
eingelegt wird. Konkret kann dies dadurch erfolgen, daß der
Teigstrang, nachdem er an seinen Enden manuell oder
maschinell ergriffen worden ist, zunächst mit seinem
mittleren Abschnitt in einen mittleren Bereich der Rille
eingelegt wird und dann seine Enden in die bisher frei
verbliebenen Rillen-Abschnitte eingelegt werden. Zur
Erzielung der an sich bekannten, regelmäßigen Brezelform
bildet der mittlere Rillenbereich den am größten gebogenen
und/oder schleifenförmigen Bereich der Rille.
Vorteilhaft ist der Einsatz einer Prallwand vor bzw. hinter
der Formschale, an der der Teigstrang vorzugsweise mit
seinem mittleren Bereich zum Anschlag und Abprallen
gebracht wird, so daß er von der Prallwand zumindest teil
weise leicht in die Rille fallen kann.
Auf der Basis der Erfindung ist die Verwendung von zwei
Formschalen mit einander entsprechendem bzw. gleichem
Rillenverlauf denkbar, wobei nach Verwendung der ersten
Formschale der darin ausgebildete Brezelformling in die
zweite Formschale formbündig eingelegt wird. Aufgrund des
Formschlusses ist der Formling ausreichend stabil gehalten,
so daß die zweite Formschale als Transportmittel dienen
kann. Ein weiterer Vorteil beruht darauf, daß die einander
entsprechenden Topographien bzw. dreidimensionalen
Strukturen der beiden Schalenböden der oberen bzw. unteren
Hälfte der erwünschten Brezelform entsprechen, wodurch die
Gleichmäßigkeit der produzierten Brezelform gefördert wird.
Um gegenüber bisher bekannten Brezel-Formmaschinen den
Automatisierungsgrad in konstruktiv einfacher Weise zu
erhöhen und insbesondere notwendige manuelle Eingriffe
möglichst weitgehend vermeiden zu können, wird im Rahmen
der Erfindung eine Vorrichtung zur Verwendung der ersten
und gegebenenfalls zweiten Formschale vorgeschlagen, die
folgende Funktionskomponenten aufweist: eine Greifer
einrichtung, die zum Erfassen des Teigstrangs ausgelegt
ist; eine Verstelleinrichtung, die zum Bewegen und/oder
Positionieren der Greifereinrichtung und/oder der einen
oder mehreren Formschalen dient; eine Transporteinrichtung,
der die Funktion der Beförderung der Teigstränge in den
und/oder aus dem Arbeitsbereich der Greifereinrichtung
und/oder der einen oder mehreren Formschalen zukommt; und
eine Steuerungseinrichtung, die mit den anderen
Einrichtungen zur Koordinierung von deren Funktionsabläufen
in Wirkungsverbindung steht. Mit dieser als
Brezelschlingautomat dienenden Vorrichtung wird
insbesondere der Vorteil erzielt, daß je nach gewünschter
Brezelform die Formschale ausgewechselt und durch eine mit
geändertem Rillenverlauf ersetzt werden kann. Die eine oder
mehreren Formschalen ermöglichen mit ihrem jeweiligen
Rillenverlauf ein präzises Formen und Halten des
Teigstrangs unter schnellen maschinellen Bewegungsabläufen,
ohne daß zusätzliche manuelle Eingriffe nötig wären.
Zur Realisierung der Greifereinrichtung eignen sich ein
oder mehrere elektromagnetisch betätigte Greiforgane, deren
Auf- bzw. Zu-Zustand oder auch Stellung bzw. Position von
einer mit der Steuerungseinrichtung in Verbindung stehenden
Sensorik abgetastet werden kann.
Zur Realisierung der Verstelleinrichtung wird in Weiter
bildung der Erfindung eine Mehrzahl parallel zu den drei
orthogonalen Raumachsen verlaufender Linearführungen vor
geschlagen, denen pro Raumachse eine oder mehrere Linear
antriebseinheiten zugeordnet sind. Die Linearführung kann
beispielsweise mit einer stationär bzw. ortsfest
angeordneten Schiene und einem darauf gleitbaren Schlitten
verwirklicht sein. Zur Bildung der Linearantriebseinheit
sind entweder hydraulische und/oder pneumatische
Stellzylinder oder ein Getriebeschrittmotor denkbar, dessen
Drehbewegung über einen Zahnriemenantrieb in eine Linear
bewegung in der Linearführung umgesetzt wird.
Mit besonderem Vorteil ist jedes Greiforgan mit einem
lineargeführten Schlitten gekoppelt, die auf einer
gemeinsamen Schiene einer einzigen Linearführung hin- und
herbewegbar sind. Der Vorteil besteht darin, daß bei
entsprechender Steuerung die Greiforgane miteinander
synchronisiert und/oder zueinander symmetrisch aufeinander
zu- oder voneinander wegbewegt werden können. Dies fördert
die Gleichmäßigkeit und Präzision der Brezelformung. Ferner
ergibt sich die Möglichkeit, mit nur einem Linearantrieb
beide Greiforgane zum Einlegen des Teigstrangs in die
Brezel-Rillenform betätigen zu können.
Damit die Verstelleinrichtung, gegebenenfalls die
zugehörigen Greif- oder sonstigen Stellorgane, innerhalb
des dreidimensionalen Arbeitsbereichs der erfindungsgemäßen
Herstellungsvorrichtung mit einfachen, konstruktiven
Mitteln beliebig positioniert werden können, sind in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung folgende
Konstruktionsmaßnahmen vorgesehen: eine erste Linear
führung, die vorzugsweise vertikal verläuft, ist mit ihrem
jeweils stationären Teil (z. B. Führungsschiene) gegen ein
Gestell bzw. Chassis abgestützt, das beispielsweise am
Boden des Herstellungsortes fixiert ist; dann sind mit
besonderem Vorteil die weiteren Linearführungen, die
parallel zur zweiten oder dritten Raumachse verlaufen,
jeweils mit ihrem stationären Teil (z. B. Führungsschiene)
gegen den beweglichen Teil (z. B. auf der Führungsschiene
rollender oder gleitender Schlitten) der Linearführungen
einer jeweils anderen Raumachse abgestützt. Mit Hilfe
dieser kaskadenartigen Anordnung der parallel zu den drei
Raumachsen verlaufenden Linearführungen lassen sich mit
einfacher Konstruktion beispielsweise die Greiforgane auf
jeden Punkt innerhalb des dreidimensionalen Arbeitsraumes
der Vorrichtung hin bewegen.
Zur Realisierung der Steuerungseinrichtung ist eine an sich
bekannte, frei programmierbare Steuerung zweckmäßig, die
auf die Linearantriebseinheiten und gegebenenfalls weiteren
Drehantriebseinheiten (siehe unten) so einwirken kann, daß
ihr Daten je nach gewünschter Brezelform zur Ansteuerung im
Sinne bestimmter Verstellwege und -zeiten für die
Bewegungsführungen eingegeben werden können.
Die Arbeitsgenauigkeit und Betriebssicherheit fördert es,
wenn nach einer Erfindungsausbildung die Verstell
einrichtung mit einem oder mehreren Endschaltern versehen
ist, die bewegliche Teile, z. B. auf Führungsschienen
fahrende Schlitten, abtasten; dadurch wird die Zuführung
von Positions-, Stellungs- und etwaigen "Not-Aus"-Signalen
zur Steuerungseinrichtung ermöglicht.
Vor allem im Zusammenhang mit dem bei der oben
abgehandelten Formschale erwähnten Loch oder Bohrung
besteht eine besondere Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung darin, daß ihre Verstelleinrichtung mit einer
Dreheinrichtung versehen ist, in der die Formschale - dann
insbesondere über die genannte Bohrung - drehbar gelagert
und mit einer Drehantriebseinheit verbunden ist. Die
Drehantriebseinheit läßt sich dabei von der Steuerungs
einrichtung, beispielsweise frei programmierbaren
Steuerung, nach Drehgeschwindigkeit, -winkel und/oder -
zeitpunkt kontrollieren - je nach unterschiedlichen
Herstellungsanforderungen.
Um den Abtransport des Brezelformlings zu erleichtern, ist
in Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
Verstelleinrichtung mit einem oder mehreren Schwenkorganen
versehen, an die eine Schwenkantriebseinheit, entsprechend
von der Steuerungseinrichtung kontrollierbar, angreift; in
dem Schwenkorgan ist jeweils eine Formschale getragen sowie
drehbar oder feststellbar gelagert, die bei Betätigung der
zugehörigen Schwenkantriebseinheit und damit verbundener
Kreisbahnbewegung des Schwenkorgans gekippt wird, so daß
der darin eingelegte Brezelformling herausfallen kann.
Dieser Gedanke läßt sich zur umfassenden, vollständigen
Brezelformung des Teigstrangs sowohl in der oberen als auch
unteren Hälfte dahingehend weiterentwickeln, daß zwei
Schwenkorgane, jeweils angelenkt, gegebenenfalls am
Chassis, zueinander stufenartig, d. h. vertikal und
horizontal versetzt, angeordnet sind, so daß bei
entsprechender Betätigung des Drehantriebs ihre jeweiligen
Formschalen für eine bestimmte Zeitdauer vertikal über
bzw. untereinander angeordnet sind, wobei aufgrund der
Schwenkbahnen der Formschalen deren Böden aneinander
zugewandt gegenüberliegen mit kongruenten Rillenverläufen.
So läßt sich mit der ersten Formschale zunächst die eine
Hälfte und mit der anderen Formschale anschließend die
andere Hälfte des Querschnitts des Brezelformlings
gestalten.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile auf der Basis
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungs
beispielen sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:
Fig. 1 in perspektivisch-auseinandergezogener
Darstellung ein erfindungsgemäßes Werkzeug
bzw. eine Formschale mit darin einzulegendem
Teigstrang,
Fig. 2A-2D jeweils in perspektivischer Darstellung die
Verfahrensweise zur Verwendung der Formschale
für die Bildung eines Brezelformlings,
Fig. 3 eine teilweise auf gebrochene Seitenansicht auf
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Herstellung von Brezelformlingen,
Fig. 4 eine Draufsicht auf diese Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Werkzeug als Form
schale 1 ausgebildet, deren mehrfach geschwungene bzw.
rundlich gebogene Seitenwandung 2 den Schalenboden 3
umgrenzt. Um den Boden 3 mit einer der gewünschten Brezel
form entsprechenden Topographie bzw. dreidimensionalen
Struktur zu versehen, besitzt dieser entsprechende
Vertiefungen, die eine zusammenhängende, mehrfach gebogene,
ineinandergeschlungene und sich kreuzende Rille 4 bilden.
Der Verlauf der Rille 4 kann im Rahmen des Erfindungs
prinzips je nach gewünschter Brezelform variieren. Im
Kreuzungsbereich 5, in dem sich der bei bekannten Brezel
formen übliche Knoten 6 (vgl. Fig. 2D) ausbilden kann, ist
der Boden 3 bzw. die Rille 4 von einer Bohrung 7
durchsetzt. Sie dient zur Aufnahme des Wellenstumpf s einer
Drehantriebseinheit (vgl. Fig. 3). Oberhalb der Form
schale 1 ist ein bereits vorgebogener Teigstrang 8
positioniert, der gemäß Bewegungsrichtung 9 nach und nach
in die Rille 4 gelegt wird. Wie ersichtlich, ist der
mittlere, große Bogenbereich 10 des Teigstrangs 8 mit
dickerem Querschnitt als die Teigstrangenden 11 versehen.
Infolgedessen kann der größte Brezelbogenbereich 10 des
Teigstrangs 8 in dem ihm entsprechend zugeordneten Rillen
abschnitt 10a unmittelbar an der Seitenwandung 2 der Form
schale 1 um 2-3 mm in Querrichtung vorstehen.
Nachfolgend wird das Verfahren beschrieben, mit dem unter
Verwendung der Formschale 1 sich ein Brezelformling 12
(vgl. Fig. 2D) bilden läßt: Zunächst wird der Teigstrang 8,
an seinen Enden 11 ergriffen und mit seinem mittleren, mit
größtem Radius gebogenen Abschnitt 10 in den zugeordneten,
entsprechend gebogenen Rillenabschnitt 10a gelegt - wie aus
Fig. 2A ersichtlich. Während die Teigstrangenden 11 hoch
gehalten werden, wird der Formschale 1 eine Drehung 13 im
Uhrzeigersinn um ca. 180° erteilt, so daß sie die in
Fig. 2B gezeigte Stellung einnimmt. Dabei sind die sich
unmittelbar an den Teigstrangenden 11 anschließenden
Teigstrang-Endabschnitte 14 einmal - noch hochstehend -
über Kreuz geschlagen worden. Die sonstigen Abschnitte des
Teigstrangs 8 - großer Bogenabschnitt 10 und daran beid
seitig anschließende Kleinbogenabschnitte 15 - sind bereits
in der Rille 4 teilweise vollständig, teilweise vorstehend,
in Querrichtung fixiert eingelegt. Gemäß Fig. 2B wird
daraufhin der Formschale 1 eine weitere 180°-Drehung 16
ebenfalls im Uhrzeigersinn erteilt, so daß die Teigstrang-
Endabschnitte 14 mehrfach ineinandergeschlungen werden und
so den Knoten 6 - noch hochstehend - bilden, wie in Fig. 2C
veranschaulicht. Der Kreuzungsbereich 5 sowie die Schräg
abschnitte 17 der Rille 4 sind bisher noch freigeblieben.
In diese Rillenabschnitte werden dann - im weiteren
Herstellungsschritt - der Teigstrangknoten 6 und dessen
Endabschnitte 14 eingelegt, wobei die Teigstrangenden 11 in
die frei verbliebene Oberfläche des Teigstrangs 8 in dessen
am größten gebogenen Bereich 10 eingedrückt werden.
Gemäß Fig. 3 und 4 umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Brezelschlingautomat u. a. folgende Baugruppen: ein
Gestell 18, das über höhenverstellbare Standfüße 19
und/oder feststellbare Gelenkrollen (nicht gezeichnet)
gegen den Boden 20 abgestützt ist; einen Schaltschrank 21,
der seitlich an dem Gestell 18 beispielsweise angeschraubt
ist und auf seiner Oberseite eine schräg verlaufende
Schalttafel 22 trägt, die diverse Eingabe-, Ausgabe- und
sonstige Bedien- und/oder Displayelemente 23 aufweist (in
Fig. 4 schematisch angedeutet); eine im Schaltschrank 21
untergebrachte, frei programmierbare Steuerung (nicht
sichtbar), die über die Bedienelemente 23 programmiert,
gestartet, abgefragt usw. werden kann; eine Greifer-Stell
einrichtung 24, die gegen die Oberseite des Gestells 18
abgestützt ist; dadurch positionierbare, elektromagnetisch
betätigbare Greiforgane 25 für Teigstränge 8, eine Dreh
einrichtung 26 für die darauf befindliche Formschale 1; und
ein erstes Schwenkorgan 27 und ein zweites Schwenkorgan 28
jeweils mit einem Formteller 1 bzw. 1a.
Die Greifer-Stelleinrichtung 24 besteht aus drei Linear-
Verfahreinheiten, die Hin- und Herbewegungen +/- jeweils in
einer der drei orthogonalen Raumachsen x, y, z
herbeiführen. Die Linearverfahreinheit in der z-Achse
(parallel bzw. senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 3 bzw.
4) besteht aus - zur Erzielung einer optimalen Stabilität -
vier vertikal verlaufenden Linearführungen, die jeweils
eine am Gestell 18 verschraubte Führungsschiene 29z und
einen darauf verfahrbaren Stellschlitten 30z aufweisen. Die
Schlitten können sich also senkrecht an den Viereck-
Führungsschienen 29z auf- bzw. abbewegen (+/-). Die
Linearverfahreinheit z ist ferner mit einem Getriebe
schrittmotor 31z ausgestattet, dessen Drehleistung über
Antriebswellen 32z und (nicht gezeichnete) Zahnriementriebe
jeweils in einer der vier Linearführungen in vertikale
Auf/Ab-Linearbewegungen +/- 33z umgesetzt werden.
Die Linearverfahreinheit in horizontaler y-Richtung
(jeweils parallel zu den Zeichenebenen der Fig. 3 und 4)
ist gegen die auf dem Gestell 18 fixierte Linearverfahr
einheit z abgestützt, indem ihre Führungsschiene 29y nebst
ihrem Getriebeschrittmotor 31y am Stellschlitten 30z der
Linearverfahreinheit z befestigt ist. Die Linearverfahr
einheit y weist zwei handelsübliche Linearführungen mit
parallel in einer horizontalen Ebene verlaufenden Führungs
schienen 29y auf, auf denen Stellschlitten 30y mittels
nicht gezeichneter Zahnriementriebe und daran
angeschlossene Antriebswellen laufen, die jeweils vom
zugehörigen Getriebeschrittmotor 31y angetrieben werden -
analog wie bei der Linearverfahreinheit z.
Die Linearverfahreinheit in x-Richtung (senkrecht zur
Zeichenebene der Fig. 3 und parallel zur Zeichenebene der
Fig. 4) besitzt eine Linearführung mit einer einzigen
Führungsschiene 29x, die mit ihren Enden auf je einem
Stellschlitten 30y der Linearverfahreinheit in y-Richtung
starr befestigt ist. Auf dieser derart befestigten
Führungsschiene 29x bewegen sich zwei Stellschlitten 30x,
die von einem zugeordneten Getriebeschrittmotor 31x analog
wie bei den anderen Linearverfahreinrichtungen x, y
angetrieben werden. Dabei sind die beiden Stellschlitten
30x auf der gemeinsamen Führungsschiene 29x derart mit
einander und dem zugehörigen Getriebeschrittmotor 31x
gekoppelt, daß sie synchron auseinander- (+) und zusammen-
(-) laufen (vgl. Linearbewegungen 33x).
Bei allen Linearverfahreinheiten z, y, x ist an wenigstens
einer Linearführung 29, 30 mindestens ein (nicht
gezeichneter) Endschalter angebracht, der der frei
programmierbaren Steuerung im Schaltschrank 21 die
Durchführung eines beispielsweise Notausbefehls anzeigt.
Die jeweiligen Getriebeschrittmotoren 31z, 31y, 31x
kommunizieren mit der freiprogrammierbaren Steuerung,
beispielsweise über elektrische, digitale Impulse, welche
insbesondere Daten über Verfahrweg, Verfahrgeschwindigkeit
und jeweiligen Verfahrzeitpunkt enthalten können. Die frei
programmierbare Steuerung kann diese Werte mit Sollwerten
vergleichen und gegebenenfalls so nachsteuern, daß Brezeln
der verschiedensten Größen und Teigstrangverläufe mit
regelungstechnischer Genauigkeit und Flexibilität geformt
werden können.
Auf den beiden Stellschlitten 30x der Linearverfahreinheit
in x-Richtung ist jeweils eines der elektromagnetischen
Greiforgane 25 angeschraubt. Sie bestehen jeweils aus einem
angeschraubten Tragarm 34 und einem daran nach unten
hängend verschraubten Scherenhebelgreifer 35 mit
elektrischem Zugmagneten. Letztere besitzen für die AUF-
Stellung und die ZU-Stellung jeweils einen Sensor, der
entsprechende Impulse an die freiprogrammierbare Steuerung
im Schaltschrank 21 leitet.
Die Dreheinheit 26 ist auf das Gestell 18 geschraubt und
weist einen Dreh-Getriebeschrittmotor 36, eine Halte
platte 37 und einen diese durchsetzenden und nach oben
ragenden Antriebswellenstumpf 38 auf. Mittels der frei
programmierbaren Steuerung lassen sich Umdrehungs
geschwindigkeit, Drehwinkel und Drehzeitpunkt für den
Antriebwellenstumpf 38 in Verbindung mit dem Dreh-Getriebe
schrittmotor festlegen bzw. frei programmieren.
Das erste Schwenkorgan 27 ist über die erste Schwenkachse
39 ortsfest, beispielsweise am Gestell 18, angelenkt. Es
weist eine Drehlagerung 40 für den Formteller 1 und einen
Schwenk-Getriebeschrittmotor 41 auf, der Kippbewegungen 42
um die erste Schwenkachse 39 für das erste Schwenkorgan 27
herbeiführt. Dadurch kann das Schwenkorgan 27 mit darin
drehbar gelagerter Formschale 1 auf die Dreheinheit 26 oder
auf das zweite Schwenkorgan 28 mit zweiter Formschale 1a
(in Fig. 3 gestrichelt angedeutet) zugeschwenkt werden.
Beide Stellungen lassen sich zusätzlich mit Endschaltern
abfragen, die mit der freiprogrammierbaren Steuerung
gekoppelt sind. Ist das erste Schwenkorgan 27 auf die
Dreheinheit 26 geschwenkt, rückt der Antriebswellenstumpf
38 in die Bohrung 7 der ersten Formschale 1, wodurch eine
Drehkopplung zwischen dem Drehmotor 36 und der ersten
Formschale 1 herbeigeführt wird. Ferner steht die
Drehlagerung 40 in Wirkungsverbindung mit einer
Fixiereinrichtung 43, die die Formschale 1 entweder vor
bzw. gegen Drehung 44 sichert bzw. feststellt oder für die
Drehung 44 freigibt. Die Fixiereinrichtung 43 ist dabei so
beschaffen, daß bei Eingriff des Antriebswellenstumpfes 38
in die Formschalenbohrung 7 eine mechanische Entriegelung
stattfindet, d. h. die Drehung 44 für den ersten Formteller
1 freigegeben wird. Der Dreh-Getriebeschrittmotor 36 kann
so die Formschale 1 drehen. Führt der Schwenk-
Getriebeschrittmotor 41 eine Umschwenkung des ersten
Schwenkorgans 27 auf das zweite Schwenkorgan 28 herbei (in
Fig. 3 gestrichelt angedeutet), so wird über eine (nicht
gezeichnete) Feder die Fixiereinrichtung 43 betätigt und
stellt den ersten Formteller 1, vor Drehung gesichert,
fest, so daß eine Drehung 44 nicht mehr stattfinden kann.
Auch das zweite Schwenkorgan 28 ist über eine zweite
Schwenkachse 45, beispielsweise am Gestell 18, angelenkt.
Ihm kann mittels eines zweiten Schwenk-Getriebe
schrittmotors 46 eine Kippbewegung 47 um die zweite
Schwenkachse 45 erteilt werden, wodurch der darauf fest
verschraubte, zweite Formteller 1a entweder in eine
Position zur Aufnahme eines Brezelformlings 12 aus dem
ersten, darübergeschwenkten Formteller 1 oder in eine
Position geschwenkt werden kann, aus der der Brezelformling
12 auf ein Abführband 48 unterhalb der beiden Schwenk
organe 27, 28 fallen kann (gestrichelt in Fig. 3
angedeutet).
Die Förderrichtung 49 des Abführbandes 48 verläuft - eben
so wie die des Zuführbandes 50 zu den Greiforganen 25 -
parallel zur Raumachse y. Um die Teigstränge 8 auf dem
Zuführband 50 in ihrer Quer- bzw. Förderrichtung zu
fixieren, sind auf dem Zuführband Quernuten 51 vorgesehen.
Über diese stehen die Teigstrangenden 11 ab und können so
von den Greiforganen 25 ergriffen werden. Letztere schlagen
vor allem den Mittelabschnitt bzw. Bogenbereich 10 des
Teigstrangs 8 an eine Prallwand 52 aus Blech, die - in
Zuführ-Förderrichtung 53 gesehen - unmittelbar hinter dem
ersten Formteller 1 bzw. der zugehörigen Schwenkeinheit 27
angeordnet ist. Die Zuführ- bzw. Abführbänder 50 bzw. 48
können zueinander nach einem bestimmten gesteuerten
Arbeitstakt synchronisiert sein, nach dem dann auch die
Greiforgane 25 und die Schwenkorgane 27, 28 betätigt
werden.
Nachfolgend sei noch der Funktionsablauf der automatisch
brezelschlingenden Vorrichtung gemäß Fig. 3 und 4
erläutert:
Die beiden Greiforgane 25 erfassen einen Teigstrang 8 an seinen beiden überstehenden Enden 11 auf einem Zuführband 50. Über die Verfahreinrichtung in z-Richtung werden die Greiforgane 25 mit den Teigstrangenden 11 um beispielsweise 80 mm vertikal nach oben +z verstellt. Über die Verfahr einrichtung in y-Richtung werden dann die Greiforgane 25 um ca. 200 mm nach hinten -y in Richtung zum Prallblech 52 verstellt. Gleichzeitig fahren die beiden Stellschlitten 30x der Verfahreinrichtung in x-Richtung um ca. 150 mm zusammen - -x. Dabei hängt der Teigstrang mit seinem Bogenbereich 10 durch und schlägt mit seinem am niedrigsten gelegenen Abschnitt an der Prallwand 52 an. Nun werden die Greiforgane 25 über die angekuppelten Stellschlitten 30x nochmals um ca. 100 mm aufeinanderzubewegt -x, wobei der Teigstrang 8 bereits anfängt, sich entsprechend der Bewegungsrichtung 9 (vgl. Fig. 1) mit seinem größten Bogenbereich 10 und seinen Kleinbogenabschnitten 15 in die erste Formschale 1 zu legen. Der Abstand der Greiforgane 25 voneinander beträgt dabei noch ca. 110 mm. Zumindest mit ca. 80 mm Länge liegt der Teigstrang 8 mit seinem größten Bogenbereich 10 im entsprechenden Rillenabschnitt 10a der Formschale 1. Nun werden die Greiforgane um ca. 80 mm nach vorn, d. h. in +y-Richtung und gleichzeitig nach unten, d. h. in -z-Richtung, verstellt. Dabei legt sich der Teigstrang 8 insbesondere mit seinen Kleinbogenabschnitten 15 weiter in die Formschale 1. Sodann werden die Greiforgane 25 in -x- Richtung wieder um ca. 40 mm auf einanderzu und in -z- Richtung weiter nach unten bewegt. Dabei kommt der Teigstrang mit seinem größten Bogenbereich 10 und seinen Kleinbogenabschnitten 15 nahezu vollständig in den zugeordneten Abschnitten der Rille 4 der Formschale 1 zu liegen; die beiden Kleinbogenabschnitte 15 berühren sich dabei beinahe. Die Greiforgane werden nun um ca. 30 mm zurückbewegt in -y-Richtung sowie weiter nach unten bewegt in -z-Richtung. Sodann wird die Bewegungskomponente parallel zur y-Raumachse aufgehoben, und die Greiforgane 25 werden nur noch nach unten in -x-Richtung geführt. Nun wird der Formschale 1, nachdem die Fixiereinrichtung 43 im ersten Schwenkorgan 27 entriegelt worden ist, eine Drehung 44 um 360° erteilt. Der Antriebswellenstumpf 38 bzw. die Bohrung 7 liegen dabei genau in der Drehachse bzw. im Bereich des Brezelknotens 6. Nun werden die Greiforgane 25 um ca. 40 mm auseinanderbewegt, jeweils in +x-Richtung. Gleichzeitig werden sie nach hinten in -y-Richtung um ca. 30 mm und weiter nach unten in -z-Richtung verfahren.
Die beiden Greiforgane 25 erfassen einen Teigstrang 8 an seinen beiden überstehenden Enden 11 auf einem Zuführband 50. Über die Verfahreinrichtung in z-Richtung werden die Greiforgane 25 mit den Teigstrangenden 11 um beispielsweise 80 mm vertikal nach oben +z verstellt. Über die Verfahr einrichtung in y-Richtung werden dann die Greiforgane 25 um ca. 200 mm nach hinten -y in Richtung zum Prallblech 52 verstellt. Gleichzeitig fahren die beiden Stellschlitten 30x der Verfahreinrichtung in x-Richtung um ca. 150 mm zusammen - -x. Dabei hängt der Teigstrang mit seinem Bogenbereich 10 durch und schlägt mit seinem am niedrigsten gelegenen Abschnitt an der Prallwand 52 an. Nun werden die Greiforgane 25 über die angekuppelten Stellschlitten 30x nochmals um ca. 100 mm aufeinanderzubewegt -x, wobei der Teigstrang 8 bereits anfängt, sich entsprechend der Bewegungsrichtung 9 (vgl. Fig. 1) mit seinem größten Bogenbereich 10 und seinen Kleinbogenabschnitten 15 in die erste Formschale 1 zu legen. Der Abstand der Greiforgane 25 voneinander beträgt dabei noch ca. 110 mm. Zumindest mit ca. 80 mm Länge liegt der Teigstrang 8 mit seinem größten Bogenbereich 10 im entsprechenden Rillenabschnitt 10a der Formschale 1. Nun werden die Greiforgane um ca. 80 mm nach vorn, d. h. in +y-Richtung und gleichzeitig nach unten, d. h. in -z-Richtung, verstellt. Dabei legt sich der Teigstrang 8 insbesondere mit seinen Kleinbogenabschnitten 15 weiter in die Formschale 1. Sodann werden die Greiforgane 25 in -x- Richtung wieder um ca. 40 mm auf einanderzu und in -z- Richtung weiter nach unten bewegt. Dabei kommt der Teigstrang mit seinem größten Bogenbereich 10 und seinen Kleinbogenabschnitten 15 nahezu vollständig in den zugeordneten Abschnitten der Rille 4 der Formschale 1 zu liegen; die beiden Kleinbogenabschnitte 15 berühren sich dabei beinahe. Die Greiforgane werden nun um ca. 30 mm zurückbewegt in -y-Richtung sowie weiter nach unten bewegt in -z-Richtung. Sodann wird die Bewegungskomponente parallel zur y-Raumachse aufgehoben, und die Greiforgane 25 werden nur noch nach unten in -x-Richtung geführt. Nun wird der Formschale 1, nachdem die Fixiereinrichtung 43 im ersten Schwenkorgan 27 entriegelt worden ist, eine Drehung 44 um 360° erteilt. Der Antriebswellenstumpf 38 bzw. die Bohrung 7 liegen dabei genau in der Drehachse bzw. im Bereich des Brezelknotens 6. Nun werden die Greiforgane 25 um ca. 40 mm auseinanderbewegt, jeweils in +x-Richtung. Gleichzeitig werden sie nach hinten in -y-Richtung um ca. 30 mm und weiter nach unten in -z-Richtung verfahren.
Nun stehen die Greiforgane mit den festgehaltenen Teig
strangenden 11 über den beiden voneinander beabstandeten
Punkten im großen Brezel-Bogenbereich 10, wo diese
angedrückt werden sollen (vgl. Fig. 2D). Die Scherenhebel
greifer 35 werden geöffnet, so daß die Teigstrangenden 11
auf ihre Andruckstellen im großen Bogenbereich 10 des Teig
strangs 8 fallen. Dann werden die Scherenhebelgreifer 35
geschlossen und nach unten in -z-Richtung verfahren, so daß
sie die Teigstrangenden 11 auf die freie Oberfläche des
großen Teigstrang-Bogenbereichs 10 andrücken.
Sodann werden die Greiforgane 25 nach oben (+z-Richtung),
auseinander- (+x-Richtung) und nach vorn (+y-Richtung) -
entgegen der Teigstrang-Zuführrichtung 53 bewegt, um den
nächsten Teigstrang 8 in der Quernut 51 des Zuführbands 50
holen zu können. Gleichzeitig ist Bewegungsspielraum für
das erste Schwenkorgan 27 geschaffen, das daraufhin zum
Schwenken bzw. Kippen 42 aus der Dreheinheit 26 über den
zweiten Formteller 1a im zweiten Schwenkorgan 28
angesteuert wird. Sobald der Schalenboden 3 mit Rille 4 der
ersten Formschale 1 dem Schalenboden gegebenenfalls mit
kongruentem Rillenverlauf der zweiten Formschale 1a im
zweiten Schwenkorgan 28 zugewandt unmittelbar
gegenüberliegt (wie in Fig. 3 gestrichelt angedeutet), kann
der bereits entsprechend dem Rillenverlauf geformte
Teigstrang 8 bzw. der entstandene Brezelformling 12 in den
zweiten Formteller 1a im zweiten Schwenkorgan 28 fallen.
Daraufhin wird das erste Schwenkorgan 27 von seinem
zugeordneten Schwenk-Getriebeschrittmotor 41 in Schwenk
bzw. Kipprichtung 42 zurückverschwenkt zur Dreheinheit 26,
wobei wieder die Drehung 44 für den ersten Formteller 1
freigegeben wird, indem die Fixierung 10 gelöst und der
Dreh-Motor 36 über den Antriebswellenstumpf 38 am ersten
Formteller 1 angreifen kann. Dem zweiten Schwenkorgan 28
wird nun über seinen zugeordneten Schwenk-
Getriebeschrittmotor 46 eine Kippbewegung 47 derart
erteilt, daß der Boden der zweiten Formschale 1a der
Oberfläche des Abführbandes 48 zugewandt gegenüberliegt;
dabei fällt der gegebenenfalls nun auch in seiner zweiten
Querschnittshälfte nachgeformte Brezelformling 12 auf das
Abführband 48 und wird im nächsten Arbeitstakt in
Förderrichtung 49 weitertransportiert. Das zweite Schwenk
organ 28 wird dann aus der in Fig. 3 gestrichelt
angedeuteten Stellung wieder in die (mit durchgehenden
Linien gezeichnete) Ausgangsstellung zurückverschwenkt, und
der nächste Arbeitszyklus kann bereits beginnen, wenn
zumindest das erste Schwenkorgan 27 in Eingriff mit der
Dreheinheit 26 unter mechanischer Entriegelung der
Fixierung 43 gebracht ist.
Claims (24)
1. Werkzeug zur Bildung eines Brezelformlings (12) aus
einem Teigstrang (8), gekennzeichnet durch die
Ausbildung als Formschale (1, 1a) mit einer deren
Schalenboden (3) umgebenden hochgezogenen
Seitenwandung (2), wobei in den Schalenboden (3) eine
Nut oder Rille (4) mit einem der Brezelform
entsprechend lang geschlungenen und/oder gebogenen
Verlauf eingeformt ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schalenboden (3) vorzugsweise im Bereich eines
Brezelknotens (6) und/oder einer Rillenkreuzung (5)
von einer Bohrung (7) durchsetzt ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sein Grundkörper aus Kunststoff,
vorzugsweise mit Teflon beschichtet, besteht.
4. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Rille (4)
vorzugsweise im dem größten Brezelbogen (10)
entsprechenden Bereich (10a) im Verhältnis zur
Teigstrangdicke so bemessen ist, daß der in die Rille
(4) gelegte Teigstrang (8) in seiner Querrichtung aus
der Rille (4) - gegebenenfalls nur in dem genannten
Bereich - teilweise vorsteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Brezelformlings (12)
aus einem Teigstrang (8), unter Verwendung eines
Werkzeugs nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Teigstrang (8) in die
Rille (4) im Schalenboden (3) eingelegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teigstrang (8), jeweils an seinen Enden (11)
ergriffen, zunächst mit seinem mittleren Abschnitt in
einen mittleren, gegebenenfalls den am größten
gebogenen (10a) und/oder schleifenförmigen Bereich der
Rille (4) eingelegt wird, und dann seine Enden (11) in
die bisher frei verbliebenen Rillen-Abschnitte (17)
eingelegt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bildung einer geschlossenen
Teigstrangschlinge (Fig. 2B-D) die Teigstrang-Enden
(11) nebeneinander verlaufend oder einander kreuzend
hochgehalten werden (Fig. 2A), die Formschale (1) mit
einem darin eingelegten, gegebenenfalls dem mittleren
Teigstrangabschnitt (10) gedreht wird, wobei die
Teigstrangenden (11) unverdrehbar gehalten werden, und
dann zur Vervollständigung der gewünschten Brezelform
die ineinandergeschlungenen Teigstrangenden (Fig. 2C;
11) in die frei verbliebenen Rillenabschnitte (17)
eingelegt werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Einsatz einer Prallwand (52),
an der der Teigstrang (8, 10) zum Anschlag und
Abprallen gebracht wird und von dort zumindest
teilweise in die Rille (4, 10a) fällt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (11) des
Teigstrangs (8) an seinen bereits in die Rille (4)
eingelegten Teil (10) angedrückt werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Einsatz einer zweiten
Formschale (1a), in deren Boden oder Rille der in der
ersten Formschale (1) gebildete Brezelformling (12)
formgerecht zum Weitertransport (48, 49) eingelegt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Topographien beziehungsweise dreidimensionalen
Strukturen und/oder Rillenquerschnitte der Böden der
ersten und zweiten Formschale (1, 1a) der oberen
beziehungsweise unteren Hälfte der erwünschten
Brezelform entsprechen.
12. Vorrichtung zur Verwendung der Formschale (1, 1a) nach
einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine zum Erfassen des Teigstrangs (8) ausgelegte
Greifereinrichtung, eine zum Bewegen und/oder
Positionieren der Greifereinrichtung und/oder der
Formschale(n) (1, 1a) ausgelegte Verstelleinrichtung
(24), eine Teigstränge (8) in den und/oder aus dem
Arbeitsbereich der Greifereinrichtung (25) und/oder
Formschale(n) (1, 1a) befördernde Transporteinrichtung
(48, 50) und eine diese Einrichtungen in ihren
Funktionsabläufen koordinierende Steuerungseinrichtung
(21, 22, 23).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifereinrichtung ein oder mehrere
elektromagnetisch betätigte Greiforgane (25) aufweist,
deren Zustand von einer mit der Steuerungseinrichtung
(21, 22, 23) in Verbindung stehenden Sensorik erfaßt
wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Greiforgan (25) einen von der
Verstelleinrichtung (24) bewegbaren Tragarm (34)
aufweist, an dem ein Greiferelement, beispielsweise
ein Scherenhebelgreifer (35) mit Zugmagnet, angebracht
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(24) eine Mehrzahl parallel zu den drei orthogonalen
Raumachsen (x, y, z) verlaufender Linearführungen,
beispielsweise mit stationärer Schiene (29x, 29y, 29z)
und darauf beweglichem Schlitten (30x, 30y, 30z),
aufweist, denen pro Raumachse (x, y, z) wenigstens
eine von der Steuerung (21, 22, 23) beeinflußbare
Linearantriebseinheit (31x, 31y, 31z) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15 und 13 oder 14,
gekennzeichnet durch eine stationäre Schiene (29x) mit
mehreren darauf, vorzugsweise zueinander symmetrisch
und/oder synchron, beweglichen Schlitten (30x), mit
denen je ein Greiforgan (25) verbunden ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
gekennzeichnet durch ein Gestell (18) beziehungsweise
Chassis, gegen das die einer ersten, vorzugsweise der
vertikalen Raumachse (z) zugeordnete(n)
Linearführung(en) mit ihrem jeweils stationären Teil
(29z) abgestützt ist beziehungsweise sind, wobei
vorzugsweise die Linerführung(en) für die zweite
und/oder dritte Raumachse (y, x) jeweils mit ihrem
stationären Teil (29y, 29x) gegen den jeweils
beweglichen Teil (30z, 30y) der Linearführung(en) der
ersten beziehungsweise zweiten Raumachse (z, y)
abgestützt ist beziehungsweise sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung
(21, 22, 23) frei programmierbar ist und vorzugsweise
mit der oder den Linearantriebseinheiten (31x, 31y,
31z) derart in Wirkungsverbindung steht, daß ihr je
nach gewünschter Brezelform (12) Verstellwege (33x,
33y, 33z) und -zeiten für die Linearführungen
eingegeben werden können.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(24) mit einem oder mehreren bewegliche Teile
sensierenden Endschaltern versehen ist, die mit der
Steuerungseinrichtung zur Zuführung von Positions-,
Stellungs- und etwaigen Not-Aus-Signalen verbunden
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(24) eine Dreheinrichtung (26) aufweist, in der die
Formschale (1) drehbar (44) gelagert und mit einer von
der Steuerungseinrichtung (21, 22, 23) insbesondere
hinsichtlich Drehgeschwindigkeit, -winkel und/oder
-zeitpunkt kontrollierbaren Drehantriebseinheit (36)
verbunden ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(24) ein oder mehrere Schwenkorgane (27, 28) jeweils
mit daran angreifender, von der Steuerungseinrichtung
(21, 22, 23) kontrollierbarer Schwenkantriebseinheit
(41, 46) aufweist, in der jeweils eine Formschale (1,
1a) zum Auskippen (42, 47) eines darin befindlichen
Teigformlings (12) gegebenenfalls lösbar fixiert (43)
und/oder drehbar (44) gelagert ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schwenkorgane (27, 28) gegebenenfalls am
Chassis (18) derart stufenartig versetzt angelenkt
sind, daß ihre jeweiligen Formschalen (1, 1a)
zeitweilig etwa vertikal übereinander mit einander
zugewandten Böden und gegebenenfalls sich deckenden
Rillenverläufen positioniert werden können.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
ein Teigstrang-Zuführband (50), das zur
Greifereinrichtung verläuft, und ein Brezelformling-
Abführband (48), das unterhalb der Formschale(n) (1,
1a) verläuft, aufweist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23,
gekennzeichnet durch eine in Teigstrang-Zuführrichtung
(53) unmittelbar hinter der Formschale (1) angeordnete
Prallwand (52), vorzugsweise aus Blech.
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