DE4417336A1 - Vorrichtung zum Ergreifen und Bearbeiten eines Teigstücks - Google Patents

Vorrichtung zum Ergreifen und Bearbeiten eines Teigstücks

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Description

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Ergrei­ fen und Bearbeiten eines Teigstücks im Rahmen einer maschi­ nellen Form von Gebäckstücken, insbesondere von Brezeln.
Um die notwendigen Stückzahlen erzielen zu können, werden in Großbäckereien überwiegend automatisch gesteuerte Ma­ schinen eingesetzt. Während für manche Tätigkeiten, bspw. das Auswalzen von Teigbahnen, bereits äußerst ausgereifte Maschinen erhältlich sind, befinden sich Brezelschlingauto­ maten gegenwärtig noch in der Einführungsphase. Dies ist vor allem durch den hochkomplizierten Formgebungsmechanis­ mus bedingt, der überhaupt erst durch Einsatz der Micropro­ zessortechnik bewältigt werden kann.
Der Brezelschlingautomat gem. DE-PS 42 25 116 formt aus auf einem Transportband angeförderten Teigsträngen Brezeln, in­ dem er die Teigstränge mit je einer Greifeinrichtung an beiden Enden erfaßt, anhebt und mit ihrem Mittelteil begin­ nend in eine spezielle Brezelformschale ablegt. Die Greif­ einrichtungen bestehen aus je einem Scherenhebelgreifer mit zwei Greifbacken, die den Teigstrang einzuklemmen in der Lage sind. Während das Ergreifen eines Teigstrangs mit solch einer Greifeinrichtung wenig Schwierigkeiten berei­ tet, können beim Ablegen der Teigstrangenden in der Form­ schale Komplikationen auftreten. Denn zum einen hat der Teigstrang wie jeder Teig die Tendenz, an den meisten Ober­ flächen anzuhaften und löst sich daher oftmals nicht rich­ tig von den Greifbacken, so daß er beim Öffnen der Greifeinrichtung wieder teilweise aus der Formschale her­ ausgezogen wird und die Brezel dadurch eine undefinierte und unschöne Form erhält. Weiterhin ist bei einer Brezel Sorge dafür zu tragen, daß die nach einer spiralförmigen Verschlingung wieder nach außen divergierenden Teigstran­ genden an dem etwa halbkreisförmigen Mittelstück des Bre­ zelrohlings festgedrückt werden, um der Brezel nach dem Backvorgang ein Höchstmaß an Stabilität zu verleihen. Die­ ser Andrückvorgang wird bei dem Brezelschlingautomat gem. DE-PS 42 25 116 dadurch ausgeführt, daß die beiden Greifer nach dem Ablegen eines Teigstrangendes angehoben, zusammen­ gefahren und sodann oberhalb des Teigstrangendes abgesenkt werden und dieses dadurch in die untere Teigschicht ein­ drücken. Ein solches Vorgehen ist zwar prinzipiell möglich, aber aufgrund der umständlichen Bewegung sehr zeitraubend. Dies wirkt sich sehr nachteilig auf die Produktionskapazi­ tät eines derartigen Brezelschlingautomaten aus.
Schließlich wurde festgestellt, daß die ebenfalls automa­ tisch hergestellten Teigstränge unterschiedliche Längen aufweisen, was dazu führt, daß die Teigstrangenden nach Formen der Brezelrohlinge in unvorhersehbarem Ausmaß über deren etwa halbkreisförmigen Mittelteil hinausragen und da­ durch ebenfalls zu einem unschönen Aussehen der fertigen Brezeln beitragen.
Aus diesen Nachteilen bekannter Brezelschlingautomaten re­ sultiert das der Erfindung zugrunde liegende Problem, die gem. DE-PS 42 25 116 notwendigen Greifeinrichtungen derart zu optimieren, daß eine gleichbleibende Länge und Richtung der Teigstrangenden eines Brezelrohlings gewährleistet ist, und daß darüber hinaus diese Teigstrangenden zuverlässig mit dem etwa halbkreisförmigen Brezelmittelteil zusammenge­ drückt werden, ohne dabei die Produktionskapazität des Bre­ zelschlingautomaten zu beeinträchtigen.
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung eine Vorrichtung zum Ergreifen und Bearbeiten eines Teigstücks im Rahmen einer maschinellen Formung von Gebäckstücken, insbesondere von Brezeln vermittels eines Brezelschlingautomaten nach Patent 42 25 116, vor, bei der an einem definiert verfahr- und/oder verschwenkbaren Support unabhängig voneinander an­ getriebene Einrichtungen zum Ergreifen sowie zum Andrücken und/oder zum Zerschneiden eines Teigstücks angeordnet sind. Demnach werden mit der Greifeinrichtung entweder eine Andrückeinrichtung oder eine Schneideinrichtung oder beide derart kombiniert, daß sie an einem gemeinsamen Support an­ geordnet sind. Die aktiven Elemente dieser Einrichtungen können zwar sowohl relativ zueinander als auch relativ zum Support beweglich sein, sie werden jedoch von der Bewegung des Supports gleichermaßen erfaßt. Die Kombination von Greifeinrichtung und Andrückeinrichtung bietet den Vorteil, daß die Teigstrangenden vermittels der Andrückeinrichtung nieder- und damit in Form gehalten werden können, während sich die Greifeinrichtung öffnet, so daß ein Herausziehen eines bereits abgelegten Teigstrangendes aus der Brezel­ formschale ausgeschlossen ist. Darüber hinaus kann der An­ drückvorgang erheblich beschleunigt werden, da nach dem Öffnen der Greifeinrichtung keine weiteren Manöver der Greifer notwendig sind. Vielmehr kann die Greifeinrichtung sofort zum Transportband zurückfahren, um den nächsten Teigstrang zu ergreifen. Hierbei macht sich die Kombination von Greifeinrichtung und Schneideinrichtung vorteilhaft be­ merkbar. Denn beim Absenken des Supports auf einen angeför­ derten Teigstrang kann etwa gleichzeitig mit der Schneideinrichtung die äußere Spitze des Teigstrangs abge­ trennt werden, so daß die letztlich ergriffenen und verar­ beiteten Teigstränge immer dieselbe Länge aufweisen. Da die Greif-, Andrück- und Schneideinrichtungen an einem einzigen Support angeordnet sind, können sie bei Änderung der ge­ wünschten Brezelform oder -größe durch Eingabe eines ein­ zigen neuen Satzes von Bewegungskomponenten für den gemein­ samen Support angepaßt werden. Hierdurch verleiht die er­ findungsgemäße Greifvorrichtung einem Brezelschlingautoma­ ten ein Höchstmaß an Universalität und Flexibilität.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Greifeinrichtung mehrere, relativ zum Support derart beweglich angordnete Greifelemente aufweist, daß ihr gegenseitiger Abstand va­ riabel ist, wobei die einander zugewandten Seiten der Grei­ felemente als Greifflächen ausgebildet sind. Gemäß diesem Erfindungsmerkmal ist es nicht erforderlich, die Greifele­ mente gegenüber dem Support in vertikaler Richtung beweg­ lich auszuführen. Als für ihre Greiffunktion notwendiger Freiheitsgrad ist eine Horizontalbewegung aufeinander zu bzw. voneinander weg völlig ausreichend, da die Vertikalbe­ wegung von dem Support insgesamt vorgegeben wird. Die Funk­ tion der Andrück- und/oder Schneideinrichtung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß die Greifflächen der Greifelemente etwa lotrecht zur Teigstückauf- oder -anlage­ fläche orientiert sind. Hierdurch wird ein Festklemmen des Teigstücks zwischen den Greifflächen begünstigt.
Die notwendige Relativbewegung der Greifelemente kann ent­ weder dadurch erreicht werden, daß sie etwa lotrecht zu ih­ ren Greifflächen parallel verschiebbar am Support angeord­ net sind, oder dadurch, daß sie um zueinander sowie zu den Greifflächen parallele Achsen verschwenkbar am Support angelenkt sind.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Andrückeinrichtung ein Andrückelement mit einer als Andrückfläche dienenden, freien Stirnseite auf. Indem der Andrückvorgang einem ei­ gens dafür geschaffenen Andrückelement übertragen wird, kann dessen Andrückfläche optimal an diese Aufgabe angepaßt werden. Insbesondere ist ein einziges Andrückelement pro Greifeinrichtung ausreichend, auch wenn dieses neben der Greifeinrichtung angeordnet sein muß und daher außerhalb der Greifebene auf den Teigstrang einwirkt.
Weiter Vorteile ergeben sich daraus, daß die Andrückfläche des Andrückelements etwa parallel zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orientiert ist. Dieses Erfindungsgmerkmal ver­ setzt das Andrückelement in die Lage, das Teigstrangende mit einem möglichst gleichförmigen Flächendruck gegen die untere Teigschicht drücken zu können, so daß die bleibende Verformung des Teigstrangs auf ein Minimum reduziert werden kann.
Eine sinnvolle Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Andrückelement etwa lotrecht zu seiner Andrückflä­ che beweglich am Support angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, das Andrückelement gegenüber den Greifelementen in etwa vertikaler Richtung zu verfahren, so daß der Andrück­ vorgang ohne Verstellung des Supports durchgeführt werden kann. Dies hat den Vorteil, daß der Antriebsvorgang vor Öffnen der Greifeinrichtung eingeleitet werden kann, so daß eine Verformung des Brezelrohlings beim Öffnen der Greif­ einrichtung vermieden wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung erfährt die Erfindung da­ durch, daß die Greif- und/oder Andrückelemente zumindest an ihren einem zu ergreifenden oder anzudrückenden Teigstück zugewandten Flächen einen adhäsionsmindernden Belag oder eine solche Beschichtung aufweisen. Wie oben bereits ausge­ führt, erweist sich oftmals das Festkleben des Teigstrangs an den Berührungsflächen zur Greif- und/oder Andrückein­ richtung als Ursache unschön geformter Brezeln, da der Teig beim Lösen der betreffenden Einrichtung aus seiner ur­ sprünglichen Position gezerrt wird. Durch einen Belag oder eine Beschichtung aus adhäsionsminderndem Werkstoff können solche ungewollten Verformungen bereits im Ansatz unterbun­ den werden.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß der adhäsionsmin­ dernde Belag aus Filz besteht. An einem solchen Werkstoff kann Teig naturgemäß nicht festkleben. Dennoch ist der Reibungskoeffizient hoch genug, um ein Durchrutschen des Teigstrangs zu verhindern, ohne daß hierzu Rillen oder an­ dere eingeformte Oberflächenstrukturen erforderlich wären. Es drücken sich daher keine Muster in den Teig ein, so daß die Greifstelle bei den fertigen Brezeln nicht zu erkennen ist.
Ergänzend oder alternativ zu dem adhäsionsmindernden Belag sieht die Erfindung vor, daß die Greif- und/oder Andrücke­ lemente mindestens je einen inneren Luftkanal aufweisen, der in einer oder mehreren, im Bereich der einem zu ergrei­ fenden oder anzudrückenden Teigstück zugewandten Flächen angeordneten Luftaustrittsöffnungen nach außen mündet. In­ dem durch die Luftaustrittsöffnungen Luft gepreßt wird, kann der an dem betreffenden Element anliegende Oberflä­ chenbereich des Teigstücks abgehoben werden. Dieses Erfin­ dungsmerkmal entfaltet jedoch nur dann seine volle Wirkung, wenn die Luftaustrittsöffnungen exakt dort angeordnet sind, wo sich der ergriffene oder angedrückte Teigstrang befin­ det. Nur in diesem Fall ist der Luftstrom stark genug, um den Teig von der betreffenden Einrichtung zu lösen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die inneren Luftkanäle an eine Druckluftquelle angeschlossen sind. Bei zusätzlicher Verwendung eines adhäsionsmindernden Belags ist bereits ein geringer Überdruck ausreichend, um den Teig bspw. von den Greifelementen zu lösen. Daher sind mannigfa­ che Realisierungsmöglichkeiten für eine derartige Druck­ luftquelle denkbar, z. B. eine Kolben-Zylinder-Anordnung in Form einer Luftpumpe.
Es hat sich jedoch als günstig erwiesen, daß die Druckluft­ quelle ein kontinuierlich arbeitender, geregelter Kompres­ sor ist. Hierdurch werden sämtliche Luftkanäle aller Greif­ und/oder Andrückeinrichtungen eines Brezelschlingautomaten zu einem gemeinsamen Luftreservoir geführt, in welchem ver­ mittels eines Kompressors ein Überdruck erzeugt wird.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Schneideinrich­ tung ein Schneidmesser aufweist. Ein Schneidmesser ist kon­ struktiv einfacher aufgebaut als bspw. eine scherenartige Schneidmechanik und kann darüber hinaus auf einfachste Art betätigt bzw. angesteuert werden.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß die Schneide etwa parallel zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orientiert ist. In diesem Fall kann ein Schneidvorgang allein dadurch ausgelöst werden, daß das Schneidmesser bis zur Teigstück­ auf- oder -anlagefläche vorgeschoben wird. Weitere Vorteile ergeben sich bei einer Greifeinrichtung mit zwei Greifele­ menten dadurch, daß die Schneide etwa parallel zur Verbin­ dungsgeraden der beiden Greifelemente orientiert ist. Die­ ses Erfindungsmerkmal legt den horizontalen Winkel zwischen der Schnittfläche und der Längsachse des ergriffenen Teigstrangs, welche etwa mit der Mittellinie zwischen den beiden Greifelementen übereinstimmt, auf etwa 90° fest. Da­ durch erhalten die gekürzten Teigstrangenden eine isotrope Länge, so daß die fertigen Brezeln sich auch in dem kriti­ schen Bereich der Teigstrangenden optisch nicht von handge­ fertigten Brezeln unterscheiden lassen.
Die erfindungsgemäße Anordnung läßt sich dadurch optimie­ ren, daß das Schneidmesser etwa parallel zur Schneidenflä­ che sowie lotrecht zur Schneide verschiebbar am Support an­ geordnet ist. Eine solche Bewegung ist im Grunde genommen eine Quetschbewegung, wobei die an der vorderen Stirnseite des Schneidmessers angeordnete Schneide ohne jegliche Late­ ralbewegung durch das zu kürzende Teigstück bis zu dessen Auf- oder Anlagefläche durchgedrückt wird. Eine laterale Schneidenbewegung ist aufgrund der weichen Konsistenz von Teig nicht erforderlich, so daß auf eine derartige, kon­ struktiv aufwendigere Bewegung des Schneidmessers verzich­ tet werden kann.
Um eine Beschädigung der am Support angeordneten Greif- An­ drück- und/oder Schneideinrichtungen zu vermeiden, sieht die Erfindung vor, daß der Support an der Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung federnd gelagert ist. Während die Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung bspw. durch einen Mikroprozessor gesteuert und von entsprechenden Aktuatoren angetrieben bestimmte, vorgegebene Positionen innerhalb der drei Raumrichtungen exakt anfährt, sind der Support und die an diese angeordneten Einrichtungen aufgrund von Federele­ ienten in der Lage, beim Anstoßen an ein Hindernis auszu­ weichen. Eine Beschädigung der diffizilen und dadurch emp­ findlichen Einrichtungen kann dadurch weitgehend vermieden werden.
Insbesondere ist ein regelmäßiger Kontakt zwischen den Greifelementen sowie dem Schneidmesser mit der Teigstück­ auf- oder -anlagefläche nicht zu vermeiden. Denn um einen Teigstrang sicher ergreifen zu können, müssen die Greifele­ mente vollständig auf dessen Auf- oder Anlagefläche abge­ senkt werden, bevor sie einander angenähert werden und da­ durch den Teigstrang zwischen sich einklemmen. Andererseits muß das Schneidmesser vollständig bis zur Teigstückauf- oder -anlagefläche vorgeschoben werden, um den Teigstrang vollständig zu durchschneiden. Aufgrund eines unvermeidli­ chen, mechanischen Spiels ist eine exakte Heranführung die­ ser Elemente bis zur Teigstückauf- oder -anlagefläche ver­ mittels rein steuerungstechnischer Maßnahmen kaum exakt durchführbar. Es hat sich daher anstelle einer solchen rei­ nen Steuerung als günstig erwiesen, daß der Support paral­ lel zu der Teigstückauf- oder -anlagefläche entgegen der Auslenkung von Rückstellfedern nachgiebig, in den beiden anderen Raumrichtungen dagegen durch eine Führung unbeweg­ lich gelagert ist. Durch die federnde Lagerung kann der Support geringfügig ausweichen, wenn bspw. die Greifele­ mente und/oder das Schneidmesser zu weit gegen die Teig­ stückauflagefläche vorgeschoben werden. Hierdurch wird auch die Steuerung dieser Elemente vereinfacht, die betreffenden Bewegungen werden vollständig bis zur Anlage an der Teig­ stückauflagefläche durchgeführt, und eine Beschädigung der betreffenden Einrichtungen ist mit Sicherheit ausgeschlos­ sen. Eine federnde Lagerung in den beiden anderen Raumrich­ tungen erübrigt sich dagegen, da der Support bspw. von ei­ nem Mikroprozessor entlang von Trajektorien verfahren wer­ den kann, bei denen die Greif-, Andrück- und Schneidele­ mente keine Hindernisse vorfinden, so daß eine Beschädigung dieser Einrichtungen während des normalen Betriebs eines derartigen Brezelschlingautomaten ohnehin ausgeschlossen ist.
Eine konkrete Ausgestaltung erfährt dieser Erfindungsge­ danke durch zwei lotrecht zur Teigstückauf- oder -anlage­ fläche orientierte, an der Verfahr- und/oder Verschwenkein­ richtung unverrückbar festgelegte Führungsbolzen, entlang denen der Support verschiebbar gelagert ist. Vermittels derartiger Führungsbolzen wird eine mögliche Relativbewe­ gung zwischen dem Support und der Verfahr- und/oder Ver­ schwenkeinrichtung auf die Richtung der Bolzenachsen be­ schränkt. Somit teilt sich die Position der Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung oberhalb der Teigstückauf- oder -anlagefläche unverändert dem Support mit, während die Höhe des Supports über der Teigstückauf- oder -anlagefläche einen durch die Länge der Greif-, Andrück- oder Schneidele­ mente vorgegebenen Mindestwert nicht unterschreiten kann, selbst wenn der Abstand zwischen Verfahr- und/oder Ver­ schwenkeinrichtung und Teigstückauf- oder -anlagefläche eine entsprechende Bewegung des Supports zur Folge haben sollte.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, daß die Führungsbolzen von Schraubenfedern umgeben sind, welche den Support gegen an den Führungsbolzen angeordnete Anschlag­ elemente drücken. Diese Schraubenfedern drücken den Support ständig in Richtung auf die Teigstückauf- oder -anlageflä­ che, wobei dessen Bewegung in dieser Richtung jedoch durch Anschlagelemente begrenzt ist. Sofern weder Greif- noch An­ drück- oder Schneidelemente die Teigstückauf- oder -anlage­ fläche berühren, liegt der Support demnach an den Anschlag­ elementen an und folgt dadurch exakt den von der Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung vorgegebenen Bewegungen. Wird diese Einrichtung jedoch zu weit abgesenkt, treten die Greifelemente und/oder das Schneidmesser in Kontakt mit der Teigstückauflagefläche und heben dadurch den Support von dessen Anschlagelementen entgegen der Kraft der Schrauben­ federn ab. Eine Beschädigung der Greifvorrichtung ist damit ausgeschlossen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei­ bung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung,
Fig. 2 eine Prinzipskizze der Greif-, Andrück- und Schneidelemente einer erfindungsgemäßen Greifvor­ richtung bei weggelassenem Support, Führungs- und Antriebselementen in einer perspektivischen Spreng­ zeichnung,
Fig. 3 eine Seitenansicht in Richtung III auf die Fig. 2,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, wobei die Greifelemente zum Einklemmen eines Teigstrangs zusammengefahren sind,
Fig. 5 eine Seitenansicht in Richtung V auf die Fig. 4,
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, wobei das Schneidmesser zum Kürzen des Teigstrangendes abgesenkt ist,
Fig. 7 eine ebenfalls der Fig. 5 entsprechende Darstel­ lung, wobei das Andrückelement zum Anpressen des Teigstrangendes auf ein nicht dargestelltes, un­ teres Teigstück abgesenkt ist,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Greiffläche eines Greifelements sowie
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht der Andrückfläche ei­ nes erfindungsgemäßen Andrückelements.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung 1. Man erkennt im oberen Bereich eine Tragplatte 2 der ansonsten nicht dargestellten Verschwenk­ und/oder Verfahreinrichtung eines Brezelschlingautomaten. Diese horizontale Tragplatte 2 weist im vorliegenden Fall zwei vertikale, mit Innengewinde versehene Bohrungen 3 auf, in welche jeweils ein vertikaler Führungsbolzen 4 einge­ schraubt und vermittels je eines Gewinderings oder Konter­ mutter 5 unverrückbar festgelegt ist. Auf den Köpfen 6 der nach unten ragenden Schäfte 7 der Führungsbolzen 4 sitzt ein Support 8 auf, der zwei die Schäfte 7 der Führungsbol­ zen 4 umgreifende Vertikalbohrungen 9 aufweist. Der Support 8 wird von zwei je einen Führungsbolzen 4 in dem Bereich zwischen Tragplatte 2 und Support 8 konzentrisch umgebenden Schraubenfedern 10 elastisch nach unten gegen die Köpfe 6 der Führungsbolzen 4 gepreßt.
Der Support 8 hat querschnittlich etwa die Form eines auf dem Kopf stehenden U mit einem Mittelschenkel 11 und zwei Seitenschenkeln 12. Zwischen den beiden Seitenschenkeln 12 sind zwei zueinander sowie zum horizontalen Mittelschenkel 11 parallele Führungsstangen 13 angeordnet. Die Führungs­ stangen 13 durchgreifen entsprechende Ausnehmungen 14 zweier etwa würfelförmiger Schlitten, welche dadurch ver­ mittels nicht dargestellter Antriebsmittel entlang der Füh­ rungsschienen 13 verfahren werden kann. Mit den einander zugewandten Innenseiten 16 der Führungsschlitten 15 fluch­ ten die Greifflächen 17 zweier vertikal nach unten ragender Greifelemente 18. Zur stabilisierenden Verstrebung der Greifelemente 18 mit den betreffenden Schlitten 15 sind an den Außenseiten 19 der Greifelemente 18 Winkelplatten 20 in Form rechtwinkliger Dreiecke mit je einer ihrer Katheten 21 befestigt, bspw. angeschweißt, während die jeweils andere Kathete 22 an der Unterseite 23 des betreffenden Führungs­ schlittens befestigt ist.
Wie der Sprengdarstellung gem. Fig. 2 zu entnehmen ist, weist die Greifvorrichtung 1 neben den Greifelementen 18 ein Andrückelement 24 sowie ein Schneidmesser 25 auf, wel­ che in Fig. 1 nicht zu sehen sind. Während die Greifele­ mente 18 gegenüber dem Support 8 ausschließlich in der ho­ rizontalen Längsrichtung der Führungsstangen 13 verfahren werden können, lassen sich Andrückelemente 24 und Schneidmesser 25 gegenüber dem Support 8 ausschließlich in vertikalen Richtungen 27, 28 anheben bzw. absenken.
Die beim Absenken 27 des Andrückelements 24 vorne befindli­ che Stirnfläche 30 ist als ebene, etwa rechteckige Andrück­ fläche ausgebildet.
Die beim Absenken 28 des Schneidmessers 25 vorne befindli­ che Stirnseite 31 weist eine horizontale Schneide 32 auf, welche etwa parallel zu den Führungsstangen 13 der Greife­ lemente 18 verläuft.
Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, sind die Greifelemente 18 in ihrem unteren Teil, insbesondere die Greifflächen 17, mit einem Belag 33 aus Filz versehen, um ein Ankleben von Teig­ stücken an den Greifelementen 18 zu verhindern. Ein eben­ solcher Belag kann an der Andrückfläche 30 des Andrückele­ ments 24 vorgesehen sein.
Eine andere Möglichkeit zur Vermeidung der Adhäsion eines Teigstücks 29 an den Greifflächen 17 und/oder an der An­ drückfläche 30 ist in den Fig. 1, 8 und 9 wiedergegeben. Hierbei sind innerhalb der Greifelemente 18 und/oder inner­ halb des Andrückelements 24 vertikale Luftkanäle 34 ange­ ordnet, welche an Luftaustrittsöffnungen 35, 36 nach außen münden. Die Luftaustrittsöffnungen 35 der Greifelemente 18 befinden sich im Bereich der Greifflächen 17, während das Andrückelement 24 eine einzige, zentrale Luftaustrittsöff­ nung 36 in seiner Andrückfläche 30 aufweist. Vermittels ei­ ner nicht dargestellten Anordnung wird den Luftkanälen 34 Druckluft 37 zugeführt.
Solange ein Teigstück 29 ergriffen bzw. angedrückt ist, sind die betreffenden Luftaustrittsöffnungen 35, 36 ver­ schlossen, so daß sich innerhalb der Luftkanäle 34 ein kon­ stanter Druck einstellt. Werden die Greifelemente 18 nun auseinanderbewegt oder das Andrückelement 24 angehoben, so überwiegt die Druckkraft im Bereich der Luftaustrittsöff­ nungen 35, 36 gegenüber der Adhäsionskraft zwischen den um­ gebenden Flächenbereichen 17, 30 der Greifvorrichtung 1 und dem Teigstück 29, welches dadurch abgestoßen wird. Um bei offenen Luftaustrittsöffnungen 35, 36 einen vollständigen Druckabfall innerhalb der Luftkanäle 34 zu vermeiden, kön­ nen in denselben Ventile oder andere, querschnittlich ver­ jüngte Bereiche angeordnet sein.
Die Fig. 3-7 zeigen unterschiedliche Phasen der Greif­ vorrichtung 1. Diese wird zunächst über einen zu ergreifen­ den Teigstrang 29 vertikal abgesenkt, bis ihre unteren Stirnseiten 38 die Teigstrangauflagefläche berühren. Sodann werden die beiden Greifelemente 18 soweit aufeinander zube­ wegt 39, daß sie zwischen ihren Greifflächen 17 den Teigstrang 29 einklemmen, wie dies in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich sowohl das Andrückelement 24 als auch das Schneidmesser 25 in ih­ rer angehobenen Ausgangsposition.
Noch bevor der Support 8 vermittels der Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung angehoben wird, um den Teigstrang 29 zu einer Brezelformschale zu tragen, wird das Schneidmesser 25 vollständig abgesenkt 28, um den Teigstrang 29 auf eine definierte Länge zu kürzen, wie dies Fig. 6 zeigt.
Nachdem der Teigstrang 29 in eine Brezelformschale einge­ legt ist, werden die äußeren Enden 39 des Teigstrangs 29 durch Absenken 27 des Andrückelements 24 auf einen in Fig. 7 nicht wiedergegebenen, innerhalb der Brezelformschale un­ ten liegenden Mittelbereich des Teigstrangs 29 angedrückt. Nun können die Greifelemente 18 sowie das Andrückelement 24 gleichzeitig vom Teigstrang 29 gelöst werden, wobei die Filzbeläge 33 sowie die Luftaustrittsöffnungen 35, 36 dafür sorgen, daß der Teigstrang 29 nicht an den Greif- und/oder Andrückflächen 17, 30 haften bleibt, sondern in seiner vor­ gegebenen Position verharrt.

Claims (21)

1. Vorrichtung zum Ergreifen und Bearbeiten eines Teig­ stücks (29) im Rahmen einer maschinellen Formung von Gebäckstücken, insbesondere von Brezeln, dadurch gekennzeichnet, daß an einem definiert verfahr- und/oder verschwenkbaren Support (8) unabhängig voneinander angetriebene Einrichtungen zum Ergreifen (39) sowie zum Andrücken (27) und/oder zum Zerschnei­ den (28) eines Teigstücks (29) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifeinrichtung mehrere, relativ zum Support (8) derart beweglich angeordnete Greifelemente (18) aufweist, daß ihr gegenseitiger Abstand variabel ist, wobei die einander zugewandten Seiten der Greifele­ mente (18) als Greifflächen (17) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifflächen (17) der Greifelemente (18) etwa lotrecht zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orien­ tiert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greifelemente (18) etwa lotrecht zu ihren Greifflächen (17) parallelverschiebbar (26) am Support (8) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greifelemente um zueinander sowie zu den Greifflächen parallele Achsen verschwenkbar am Support angelenkt sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückeinrichtung ein Andrückelement (24) mit einer als Andrückfläche die­ nenden, freien Stirnseite (30) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückfläche (30) des Andrückelements (24) etwa parallel zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orientiert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückelement (24) etwa lotrecht zu seiner Andrückfläche (30) beweglich am Support (8) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Greif- (18) und/oder Andrückelemente (24) zumindest an ihren einem zu er­ greifenden oder anzudrückenden Teigstück (29) zuge­ wandten Flächen (17, 30) einen adhäsionsmindernden Be­ lag (33) oder eine solche Beschichtung aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der adhäsionsmindernde Belag (33) aus Filz be­ steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Greif- (18) und/oder Andrückelemente (24) mindestens je einen inneren Luft­ kanal (34) aufweisen, der in einer oder mehreren, im Bereich der einem zu ergreifenden oder anzudrückenden Teigstück (29) zugewandten Flächen (17, 30) angeordne­ ten Luftaustrittsöffnungen (35, 36) nach außen mündet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Luftkanäle (34) an eine Druckluft­ quelle angeschlossen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftquelle ein kontinuierlich arbeiten­ der, geregelter Kompressor ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung ein Schneidmesser (25) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (32) des Schneidmessers (25) etwa parallel zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orien­ tiert ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15 mit zwei Greifelementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (32) etwa parallel zur Verbindungsgeraden der beiden Greifele­ mente (18) orientiert ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß das Schneidmesser (25) etwa parallel zur Schneidenfläche sowie lotrecht zur Schneide (32) verschiebbar (28) am Support (8) ange­ ordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (8) an der Verfahr- und/oder Verschwenkeinrichtung (2) federnd gelagert ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (8) parallel zu der Teigstückauf- oder -anlagefläche entgegen der Auslenkung von Rückstellfe­ dern nachgiebig, in dein beiden anderen Raumrichtungen dagegen durch eine Führung unbeweglich gelagert ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch zwei lotrecht zur Teigstückauf- oder -anlagefläche orientierte, an der Verfahr- und/oder Verschwenkein­ richtung (2) unverrückbar festgelegte Führungsbolzen (4), entlang denen der Support (8) verschiebbar gela­ gert ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch die Führungsbolzen (4) umgebende Schraubenfedern (10), welche den Support (8) gegen an den Führungsbolzen (4) angeordnete Anschlagelemente (6) drücken.
DE4417336A 1994-01-27 1994-05-18 Vorrichtung zum Ergreifen und Bearbeiten eines Teigstrangs Expired - Fee Related DE4417336C2 (de)

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