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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Brezeln und insbesondere eine Vorrichtung, welche in der Lage ist, aus angelieferten vorgeformten geradlinigen Teigsträngen vollautomatisch Brezelrohlinge zu schlingen, die anschliessend entweder tiefgefroren oder eine Backofen zugeführt werden.
Aus dem DE-P 38 41 395 ist eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger Brezeln bekannt, die einer Teigformvorrichtung zur Herstellung von Teigsträngen quer zur Transportrichtung nachgeordnet ist und die eine Arbeitsplattform zur Herstellung der Brezeln aufweist, die mit einer Längenmesseinrichtung für den Teigstrang versehen ist, einen im wesentlichen halbkreisförmigen Anschlag aufweist sowie ein im wesentlichen U-förmiges Gestell, das parallel zur Transportrichtung des Teigstranges verfahrbar und in Vertikalrichtung verschiebbar ist. An der Unterseite des waagrechten Teils des Gestells ist eine um eine Mittelachse drehbar angeordnete Halterung mit mindestens zwei in Längsrichtung der Halterung verschiebbaren Greifern vorgesehen, die durch eine Steueranordnung betätigbar sind, um so durch Verschlingen der Enden des Teigstranges einen Brezelrohling zu erzeugen.
Mit einer derartigen Vorrichtung lassen sich vollautomatisch Brezeln herstellen, die anschliessend entweder einer Gefriervorrichtung oder eine Backofen zugeführt werden. Die Steueranordnung für die Lage der Greifer sorgt dafür, dass die Teigstränge jeweils an den richtigen Stellen ergriffen, verschoben und anschliessend miteinander verschlungen werden, so dass die Brezeln vollautomatisch hergestellt werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Anzahl der pro Zeiteinheit herstellbaren Brezeln zu erhöhen und zugleich die Anzahl der unvollständig geschlungenen Brezeln, d. h. den Ausschluss zu verringern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmalen ; vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung werden mehrere Vorteile erzielt. So nimmt der dem Förderband zugeführte Teigstrang eine exakte Lage relativ zu dessen Längsachse ein ; dies wird dadurch bedingt, dass nach dem Vorbeilauf eines Teigstrangendes an dem zugehörigen Sensor, dieser ein Signal an die Steueranordnung abgibt, welche die zugehörige Halteklammer schliesst, so dass das entsprechende Ende des Teigstranges festgehalten wird.
Das zweite gegenüberliegende, noch nicht am Sensor vorbeigelaufene Teigstrangende wird so lange durch den durch das Förderband mitgenommenen Anschlag verschoben, bis auch sein Ende den Sensor passiert hat, wonach die zugehörige zweite Halteklammer sich schliesst und auch dieses Teigstrangende festhält. Nach dem vorgegebenen Vorschub kommt das Förderband mit dem zugehörigen Anschlag zum Stillstand und der oberhalb des Förderbandes angeordnete Roboter hat die Halterung mit den beiden Greifern in die nchtige Position gebracht. Die Greifer werden nun abgesenkt, ergreifen die beiden Teigstrangenden, wonach die Halteklammern geöffnet werden, so dass der eigentliche Schlingvorgang durchgeführt werden kann.
Da die Teigstrangenden hiebei immer die exakt gleiche Ausgangslage einnehmen, brauchen die beiden Greifer an der Unterseite der Halterung, die mit dem Roboter verbunden ist, nicht mehr entsprechend der Lage der Teigstrangenden in ihrer Stellung angesteuert zu werden, sondern nehmen immer die gleiche Ausgangsstellung ein. Dies erhöht nicht unwesentlich die Herstellgeschwindigkeit der Brezeln.
Ein weiterer Vorteil hinsichtlich der Verringerung der unvollständig geschlungenen Brezeln wird durch das Vorsehen der beiden Andrücker in den beiden Greifern an der Unterseite der Halterung erzielt, da jeweils nach dem Absetzen der Teigstrangenden auf den darunterliegenden Abschnitten des Teigstranges durch Öffnen der beiden Greifer an der Unterseite der Halterung ein kurzer Druck auf die Teigstrangenden durch die Andrücker für eine sichere Verbindung der Teigstrangenden mit dem Mittenabschnitt nach dem Schlingvorgang sorgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt ist Es zeigen :
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht der wesentlichen Teile der Vorrichtung ; die
Fig. 2 bis 5 eine schematische Draufsicht ebenfalls auf wesentliche Teile der Vorrichtung ;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Halterung mit den beiden Greifern und
Fig. 7 und 8 zwei um 90. zueinander versetzte Ansichten eines Greifers mit den zugehörigen
Andrückern sowie
Fig. 9 eine vergrösserte schematische Draufsicht auf einen Teil der Arbeitsplattform zwischen der Übergabestelle und dem Förderband.
In den Fig. in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, bezeichnet 1 einen handelsüblichen in sämtlichen Raumrichtungen bewegbaren Roboter, an dessen Unterseite eine Halterung 2 vorgesehen ist, die wiederum an ihrer Unterseite mit zwei Greifern 3 versehen ist, weiche zueinander in und voneinander weg verschiebbar an der Halterung 2 gelagert sind. Die Halterung 2 ist sowohl um ihre
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senkrechte Symmetneachse verschwenkbar als auch zusammen mit dem zugehörigen Roboter absenkbar, anhebbar sowie in beliebiger Stellung verfahrbar.
Unterhalb des Roboters 1 ist eine stationäre Arbeitsplattform 4 vorgesehen, welche ein symmetrisch zu ihr angeordnetes Förderband 12 aufweist, dessen oberer Arbeitsbereich derart in einer Aussparung in der Arbeitsplattform 4 vorgesehen ist, dass ihre waagrechten Ebenen zusammenfallen. Das Förderband ist ein Endlosförderband, weiches zwei Umlenkwalzen umschlingt und mit einer Vielzahl von im Abstand voneinander und symmetrisch zur Längsachse angeordneten gewölbten Anschlägen 5, 5', 5" versehen ist. welche dazu dienen, die angelieferten Teigstränge U-förmig zu verformen.
Die Anschläge 5,5', 5" durchsetzen entsprechend geformte Öffnungen im Förderband 12 und sind verschiebbar derart gelagert, dass sie im Arbeitsbereich des Förderbandes, d. h. im oberen Abschnitt in Fig.
1, aus dem Förderband 12 herausragen, während sie im unteren Bereich des Förderbandes (Fig. 1) in dieses verschoben sind, so dass die Oberkante einer jeden Wölbung mit der Ebene des Förderbandes 12 im unteren Abschnitt fluchtet. Diese Verschiebung dient der leichteren Übergabe der fertig geschlungenen Brezeln vom Förderband 12 auf eine Abfuhrvorrichtung 11, beispielsweise in Form eines Gleitbleche. Zu diesem Zweck sind die Unterseiten der einzelnen Anschläge mit federbelasteten Stützen versehen, wobei die Federkraft die Anschläge dahingehend beaufschlagt, dass, wie der Anschlag 5", diese in das Förderband 12 eingezogen werden.
Unterhalb des oberen Arbeitsbereichs des Förderbandes ist eine Gleitschiene 30 vorgesehen, auf der die Stützen 31, 31'der entsprechenden Anschläge gleiten, so dass die Anschläge 5, 5', 5" aus dem Förderband 12 herausgedrückt werden.
Der Arbeitsplattform 4 mit dem Förderband 12 ist eine Zufuhrvorrichtung 6 zugeordnet, welche vorgeformte langgestreckte Teigstränge 8 zufuhrt, aus welchen die Brezeln geschlungen werden sollen. Die Zufuhrvomchtung 6 weist vorteilhafterweise ebenfalls die Form eines Endlosförderbandes auf, das in Richtung der Pfeile (Fig. 1) bewegt wird und das mit einer Vielzahl von Trennstegen 7 versehen ist, die sich quer zur Transportrichtung erstrecken, um so einen gleichmässigen Abstand der einzelnen Teigstränge 8 voneinander zu gewährleisten. Mit 9 ist eine Übergabevorrichtung bezeichnet, beispielsweise eine schräge Platte aus Teflon oder Edelstahl, mittels derer die einzelnen Teigstränge 8 der Arbeitsplattform 4 übergeben werden.
Fig. 2 zeigt einen wesentlichen Teil der Vorrichtung, nämlich schematisch eine Draufsicht auf die Arbeitsplattform 4, mit dem oberen Abschnitt des Förderbandes 12, mit zwei gewölbten Anschlägen 5,5', mit einem Teil der Abfuhrvorrichtung 11 sowie einem Teil der Zufuhrvorrichtung 6. Bei der in Fig. 2 gezeigten Arbeitsstellung ist soeben ein angelieferter Teigstrang 8 der Arbeitsplattform 4 übergeben worden.
Fig. 9 zeigt eine vergrösserte Darstellung des Bereichs zwischen der Übergabestelle 9 und dem Förderband 12, im folgenden Auflagefläche A genannt. Der besseren Übersichtlichkeit halber ist In Fig. 9 kein Teigstrang auf der Auflagefläche A eingezeichnet. Man erkennt Jedoch, dass symmetrisch zur Längsachse L jeweils ein Paar Führungswände 32, 33 ; 32', 33'für die Teigstrangenden auf der Auflagefläcr-c A vorgesehen sind. Um ein Gleiten der Teigstrangenden zwischen den Führungswänden zu erleichtern, können parallel zueinander angeordnete frei drehbare Rollen 19 vorgesehen sein. In die Führungswände können ferner Sensoren integriert sein, wobei jeder Sensor aus einen Sender 13 und einen In der gegenüberliegenden Führungswand angeordneten Empfänger 14 bestehen kann.
Diese Sensoren dienen dazu, nach dem Vorbeilauf der Teigstrangenden ein Signal zu erzeugen Anstelle von optischen Sensoren können auch beliebige andere Sensoren vorgesehen werden, so z. B. ein mechanisch betätigbarer Endschalter 35, 35' (Fig. 5), der durch das Teigstrangende niedergedrückt wird und nach dem Vorübergleiten ein entsprechendes Signal erzeugt.
Mit 10, 10'sind zwei stationäre Zapfen bezeichnet, die in unmittelbarer Nähe der Auflagefläche A angeordnet sind und sich senkrecht von der Plattform 4 nach oben erstrecken, wobei sie um ihre senkrechten Längsachsen drehbar ausgebildet sein können. Ferner sind mit 18, 18'zwei Im Bereich zwischen den Führungswänden 32 und 33 bzw. 32'und 33'vorgesehene, sich nach oben erstreckende Halteklammern bezeichnet, die, wie die mit 18 bezeichnete Halteklammer, zwischen einem Sensor und der Aussenkante der Arbeitsplattform 4 oder, wie die mit 18'bezeichnete Halteklammer, zwischen dem zugehörigen Sensor und der Längsachse L angeordnet sein können.
Fig. 3 lässt erkennen, dass einer der angehobenen und sich aus der Oberfläche des Förderbandes 12 erstreckenden Anschläge 5 begonnen hat, den Mittenabschnitt des Teigstranges 8 zu einem U zu verformen, so dass die beiden zugehörigen Teigstrangenden aus den (In Fig. 3 nicht dargestellten) Führungswänden herausgezogen werden und an den zugehörigen Sensoren und den beiden Zapfen
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das Teigstrangende In dieser Lage fixiert wird. Durch weiteren Vorschub des gewölbten Anschlags 5 gleitet das zweite gegenüberliegende Teigstrangende zwischen den zugehörigen Führungswänden entlang, am zugehörigen Sensor vorbei, wonach auch dieser ein Signal erzeugt, so dass auch die zweite gegenüberliegende Halteklammer geschlossen wird und auch das zweite Teigstrangende festhält und damit fixiert.
Der Vorschub des Anschlages 5 ist zwischenzeitlich zum Stillstand gekommen ; um eine unnötige Reibung zwischen Wölbung 5 und dem Mittenabschnitt des Teigstranges 8 zu vermindern, während das eine Teigstrangende bereits durch die zugehörige Halteklammer in seiner Lage fixiert ist, kann der gewölbte Anschlag 5 aus einer Vielzahl senkrecht nebeneinander angeordneter, frei drehbarer Rollen bestehen, an denen der Teigstrang vorbeigleitet, oder aber aus einem gewölbte angeordneten, die Rollen umschlingenden Endlosband, das durch den Teigstrang angetrieben wird.
Nachdem die beiden Teigstrangenden ihre vorgegebene feste Lage auf der Auflagefläche A eingenommen haben, wird die Halterung 2 mit den beiden geöffneten Greifern 3 abgesenkt, welche die Teigstrangenden ergreifen. Nach dem Öffnen der Halteklammern 18, 18'in Fig. 9 werden die Teigstrangenden angehoben und durch eine Verdrehung der Halterung 2 um ca. 360'zu einem Brezelrohling verschlungen, wie er in Fig. 5 angedeutet 1St. Durch einen weiteren Vorschub des Förderbandes 12 und Einziehen des zugehörigen Anschlages 5 kann dieser Brezelrohling auf die in Fig. 1 angedeutete Abführvorrichtung 11, z. B. in Form eines Gleitbleche, übergeben werden.
Die Arbeitsplattform 4 besteht vorteilhafterweise aus einem Material mit geringer Reibung, wie z. B.
Edeistahl oder Teflon ; das Förderband 12 kann aus einer Vielzahl von einzelnen Segmenten zusammengesetzt sein, wobei jedes Segment symmetrisch in seiner Mitte mit einem gewölbten Anschlag versehen ist und die einzelnen Segmente gelenkig miteinander verbunden sind.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist klar geworden, dass die beiden aus jeweils einem Sender 13, 13'und eine Empfänger 14, 14'bestehenden Sensoren zu unterschiedlichen Zeiten ihre Signale einer Steueranordnung 15 zuführen, welche das Schliessen der Halteklammern 18, 18'zum richtigen Zeitpunkt steuert sowie das Absenken der Halterung 2 mit den beiden zugehörigen Greifern 3, welche exakt immer an derselben Stelle abgesenkt werden, so dass eine einzelne Justierung der Greifer 3 als Funktion der Lage der Teigstrangenden entfallen kann. Dies führt zu einer wesentlichen Beschleunigung des Arbeitsablaufs.
Selbstverständlich ist es mit der vorgeschlagenen Vorrichtung auch möglich, die beiden Greifer 3 nach den Absenken unabhängig voneinander zu schliessen, so dass ein Teigstrangende vom zugehörigen Greifer bereits ergriffen werden kann, während das andere Ende noch nicht den zugehörigen Sensor passiert hat. Die Sender 13, 13'sind vorteilhafterweise Infrarotsender und die gegenüberliegenden Empfänger 14,14' vorteilhafterweise infrarotempfindliche Lichtzellen.
Nachdem der Teigstrang 8 zu der in Fig. 5 dargestellten Brezel geschlungen worden ist, werden die beiden Greifer erneut abgesenkt, so dass die Teigstrangenden an den richtigen Stellen auf dem Mittenabschnitt der Brezel abgesetzt werden. Um nun zu, verhindern, dass nach dem Öffnen der Greifer und deren Anheben die Teigstrangenden an ihnen haften bleiben und so Ausschuss hergestellt wird, ist jeder Greifer mit einer Andrückanordnung versehen, die vor, während oder nach dem Öffnen der Greifer 3 das Teigstrangende auf den Mittenabschnitt drückt.
In Fig. 7 und 8 sind zwei Seitenansichten eines mit einer Andrückanordnung versehenen Greifers 3 dargestellt, wobei jeder Greifer zwei Klemmbacken 22, 23 aufweist, die von der Steueranordnung 15 angesteuert werden, um beim Absenken die Teigstrangenden vor dem Schhngvorgang zu ergreifen und nach Beendigung des Schlingvorganges wieder freizugeben.
Jeder Greifer ist nun mit einem Andrücker 21 versehen, der oberhalb von und innerhalb der Klemmbakken 22,23 verschiebbar angeordnet ist. Das untere Ende des Andrückers 21 kann dabei einen geringeren Durchmesser aufweisen als das obere Ende, wobei der Andrücker selbst vorteilhaferweise kreisförmigen Querschnitt besitzt. In Fig. 8 ist mit dem Pfeil die Absenknchtung des Andrückers entlang der Mittenachse des Greifers bezeichnet.
Betätigt wird der Andrücker 21 vorteilhafterweise rein mechanisch durch einen parallel zu ihm, jedoch ausserhalb der Klemmbacken 22, 23 angeordneten, In seiner Längsachse verschiebbaren Stössel 24, der an seiner unteren Seite beispielsweise mit einem halbkugelförmigen Ende 25 versehen ist, das sich auf einem mechanischen Anschlag 26 abstützen kann, der in der Nähe derjenigen Stelle, an der das Teigstrangende vom Greifer 3 auf das Mittenteil der Brezel gedrückt wird, auf dem Förderband angeordnet ist, so dass beim Absetzen des Teigstrangendes und Auftreffen des Endes 25 auf den Anschlag 26 der Stössel 24 angehoben wird.
Das Oberteil des Stössels 24 Ist auf seiner dem Andrücker 21 zugewandten Seite mit einer Zahnung oder Zahnstange 28 versehen, welche mit einem Zahnrad 29 kämmt, in das wiederum eine Zahnung oder Zahnstange 43 eingreift, welche am Andrücker 21 auf derjenigen Seite vorgesehen ist, die dem Stössel 24 zugewandt 1St. Dies bedeutet, dass durch Anheben des Stössels 24 und Betätigung des Zahnrades 29 der Andrücker 21 mit gleicher Geschwindigkeit abgesenkt wird, so dass je nach Einstellung der Steueranordnung während, vor oder nach dem Öffnen der Klemmbacken 22,23 zur Freigabe des abgesetzten Teigstrangen-
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